Krankheiten und Pflegebedürftigkeit
Eine Pflegebedürftigkeit kann jeden betreffen, unabhängig vom Alter oder der Anzahl an Erkrankungen.
Haupt-Kriterium für die offizielle Anerkennung einer Pflegebedürftigkeit in Deutschland ist, inwieweit die betroffene Person ihren Lebensalltag selbstständig bewältigen kann beziehungsweise die dafür erforderlichen Fähigkeiten besitzt. Je mehr Unterstützung sie im Alltag benötigt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Pflegebedürftigkeit in Form von einem der fünf Pflegegrade anerkannt wird.
Krankheiten auf pflege.de: Überblick von A bis Z
In dieser Rubrik finden Sie leicht verständliche Ratgeber zu verschiedenen Erkrankungen, krankheitsbedingten Symptomen und angeborenen Besonderheiten, die mit einer Pflegebedürftigkeit einhergehen können oder im Pflegealltag relevant sind.
Damit Sie schneller das Thema finden, welches Sie interessiert, finden Sie vorab eine Übersicht von A bis Z mit allen Krankheits-Ratgebern auf pflege.de. Mehr Informationen zum jeweiligen Thema bekommen Sie im entsprechenden Ratgeber.
Krankheiten mit A
- Adipositas
- Altersdepressionen
- Altersschwerhörigkeit
- Alzheimer
- Aphasie
- Apoplex
- Arthritis
- Arthrose
- Atrophische Haut
Krankheiten mit B
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Beinvenenthrombose
- Belastungsinkontinenz
- Bettlägerigkeit
- Blaseninkontinenz
- Blasenkrebs
- Blasenschwäche
- Bluthochdruck
- Brustkrebs
Krankheiten mit C
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)
- Chronische Polyarthritis
- Chronische Wunden
- COPD (Chronische obstruktive Lungenerkrankung)
Krankheiten mit D
- Darminkontinenz
- Darmkrebs
- Dekubitus
- Demenz
- Diabetes mellitus
- Down-Syndrom
- Dranginkontinenz
- Dysphagie
Krankheiten mit E
Krankheiten mit F
Krankheiten mit G
Krankheiten mit H
- Harninkontinenz
- Harnretention
- Harnverhalt
- Harnverlust
- Hautatrophie
- Hautkrebs
- Herzinfarkt
- Herzinsuffizienz
- Herzschwäche
- Hypertonie
Krankheiten mit I
Krankheiten mit K
Krankheiten mit L
- Lähmungen
- Lewy-Körper-Demenz
- Linksherzinsuffizienz
- Linksherzschwäche
- Leberkrebs
- Long COVID
- Lungenkrebs
Krankheiten mit M
Krankheiten mit N
Krankheiten mit O
Krankheiten mit P
- Paresen (unvollständige Lähmungen)
- Parkinson
- Parkinson-Demenz
- Parodontitis
- Pergamenthaut
- Plegien (vollständige Lähmungen)
- Polyneuropathie
- Presbyakusis
- Prostatakrebs
- Prostatahyperplasie
Krankheiten mit Q
Krankheiten mit R
Krankheiten mit S
- Schlaganfall
- Schluckstörung
- Schmetterlingskrankheit
- Schwarzer Hautkrebs
- Sprachstörung
- Stressinkontinenz
- Stuhlinkontinenz
- Stuhlverlust
Krankheiten mit T
Krankheiten mit U
Krankheiten mit V
Krankheiten mit W
Krankheiten mit Z
Krankheitsbilder nach Krankheitsart im Überblick
Auf pflege.de finden Sie diverse Ratgeber zu unterschiedlichen Krankheitsbildern und Symptomen, die im Pflegealltag relevant sein können.
Diese können in folgende Krankheitsarten grob unterteilt werden:
- Neurologische und psychische Erkrankungen
- Mund- und Atemwegserkrankungen
- Herz-Kreislauf-Krankheiten
- Darmstörungen
- Harnwegsstörungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Krebserkrankungen
- Infektionskrankheiten
- Chronische Wunden
Neurologische und psychische Erkrankungen
Wenn das Gehirn durch neurologische und/oder psychische Erkrankungen beeinträchtigt ist, kann es je nach betroffener Region und Ausmaß über die Zeit zu einer Pflegebedürftigkeit kommen.
Sowohl viele neurologische als auch psychische Erkrankungen können mit einer Vielzahl von körperlichen und mentalen Beeinträchtigungen einhergehen. Darunter fallen beispielsweise Bewegungseinschränkungen, Muskelschwäche, Koordinations- und Gedächtnisprobleme. Das Spektrum ist breit und die einzelnen Krankheitsbilder in der Regel sehr komplex.
Auf pflege.de finden Sie zu dem Thema neurologische und psychische Erkrankungen diese Ratgeber:
- Demenz ist ein Sammelbegriff für verschiedene Demenz-Formen. Zwei Drittel aller demenzerkrankten Menschen leiden an einer Demenz des Typs Alzheimer.
- Ein Schlaganfall (in der Medizin auch Apoplex) tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird.
- Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung im Gehirn, bei der die Nervenzellen geschädigt werden. In der Folge kommt es zu verschiedenen Bewegungsstörungen. Die sogenannte MSA-Krankheit zählt zu den atypischen Parkinson-Syndromen.
- Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung, die das Nervensystem betrifft.
- Lähmungen einzelner Muskeln oder ganzer Körperteile sind keine Krankheit an sich, sondern ein Symptom. Weil daran aber neurologische Prozesse beteiligt sind, wird das Thema hier mit aufgeführt. Gleiches gilt für die Aphasie (Sprachstörung) und Dysphagie (Schluckstörung), die aufgrund von Erkrankungen entstehen, die das Gehirn betreffen.
Mund- und Atemwegserkrankungen
Mund- und Atemwegserkrankungen können vor allem die Nahrungsaufnahme, Atmung und Mobilität im Alltag beeinträchtigen und eine Pflegebedürftigkeit verursachen. Atemprobleme müssen in der Regel kontinuierlich überwacht werden und können oftmals durch bestimmte Hilfsmittel gelindert werden.
Um Komplikationen wie Infektionen oder Entzündungen vorzubeugen, sollten Sie stets auf eine sorgfältige Mund- und Zahnpflege achten.
Auf pflege.de finden Sie zum Thema Mund- und Atemwegserkrankungen diese Ratgeber:
- COPD führt zu Atembeschwerden und ist oft mit Rauchen verbunden.
- Mundsoor ist eine Pilzinfektion im Mund.
- Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnfleisches.
Herz-Kreislauf-Krankheiten
Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die körperliche Belastbarkeit und Mobilität stark beeinträchtigen. Patienten mit Krankheitsbildern dieser Form benötigen oft eine engmaschige Überwachung ihrer Vitalzeichen und müssen in der Regel mehrere Medikamente einnehmen (sogenannte Multimedikation).
Auf pflege.de finden Sie zum Thema Herz-Kreislauf-Krankheiten diese Ratgeber:
- Bluthochdruck (fachmedizinisch Hypertonie) gehört zu den sogenannten Volkskrankheiten und kann das Risiko für sämtliche Erkrankungen erhöhen.
- Herzinsuffizienz (umgangssprachlich Herzschwäche) bedeutet, dass das Herz nicht mehr ausreichend Blut pumpen kann.
- Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn die Durchblutung des Herzens unterbrochen wird.
- Thrombose ist die Bildung von Blutgerinnseln, die lebensbedrohlich sein kann.
Darmstörungen
Darmstörungen können zu ernsthaften Verdauungsproblemen, Nährstoffmangel und Folgeerkrankungen führen.
In den meisten Fällen sind eine besondere Ernährungsüberwachung und weitere individuelle Maßnahmen erforderlich, um die Beschwerden zu lindern und eine Verschlechterung der Darmfunktion zu verhindern. Spezielles Inkontinenzmaterial kann den Alltag erleichtern.
Auf pflege.de finden Sie zum Thema Darmstörungen diese Ratgeber:
- Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist die Darmfunktion beeinträchtigt, wodurch es regelmäßig zu sehr unangenehmen Darmbeschwerden im Alltag kommt. Beispiele hierfür sind krampfartige Bauchschmerzen und Durchfälle.
- Stuhlinkontinenz ist der Kontrollverlust über Darminhalte.
- Verstopfung (auch Obstipation) ist zwar keine Krankheit, allerdings ist sie ein häufiges Symptom im Pflegealltag.
Harnwegsstörungen
Unbehandelte Harnwegsstörungen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, den Alltag mit Harnwegsstörungen zu erleichtern und Beschwerden zu lindern.
Beispiele hierfür sind eine ausreichende Versorgung mit Inkontinenzmaterial, welches es situationsentsprechend in unterschiedlichen Ausführungen gibt, und Maßnahmen wie ein regelmäßiges Beckenbodentraining. Außerdem sollten Sie auf einen besonderen Infektionsschutz achten.
Auf pflege.de finden Sie zum Thema Harnwegsstörungen diese Ratgeber:
- Harninkontinenz ist der unkontrollierte Verlust von Urin.
- Harnverhalt liegt vor, wenn die Blase nicht entleert werden kann.
- Nykturie ist der medizinische Fachbegriff für einen häufigen nächtlichen Harndrang, der den Schlaf mindestens einmal pro Nacht unterbricht.
- Eine vergrößerte Prostata tritt ausschließlich bei Männern auf und kann Probleme beim Wasserlassen verursachen.
Stoffwechselerkrankungen
Stoffwechselkrankheiten erfordern meist eine präzise Medikamenteneinnahme und die selbstständige Überwachung bestimmter Werte und/oder Symptome. Häufig ist es außerdem sinnvoll, die Ernährung anzupassen.
Im Pflegealltag von Patienten mit Stoffwechselerkrankungen sind spezielle Schulungen sinnvoll, damit alle Beteiligten wissen, worauf sie achten müssen.
Auf pflege.de finden Sie zum Thema Stoffwechselerkrankungen diese Ratgeber:
- Bei einer Adipositas liegt ein starkes Übergewicht vor. Bei den Patienten vermehrt sich das Körperfett überdurchschnittlich schnell.
- Diabetes mellitus (umgangssprachlich Diabetes oder Zuckerkrankheit) erfordert eine kontrollierte Ernährung, Medikamente oder Insulin. Regelmäßige Blutzuckermessungen sind wichtig, um Komplikationen zu verhindern.
- Rheumatische Erkrankungen betreffen die Gelenke und können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen. Beispiele hierfür sind: Arthritis (Gelenkentzündung), Arthrose (Gelenkverschleiß) und Osteoporose (Knochenschwund).
Krebserkrankungen
Krebserkrankungen gehen oft mit einer umfassenden Pflege einher, da die meisten von ihnen intensive Therapien wie Chemotherapie, Operation und Strahlentherapie erfordern. Je nach Krebsart und Krebsstadium können Patienten vorübergehend oder langfristig pflegebedürftig werden.
Die Maßnahmen im Pflegealltag müssen individuell ausgerichtet werden, umfassen aber nahezu immer die Linderung von Nebenwirkungen der Krebstherapie und krebsbedingten Beschwerden, seelische Unterstützung als Form der sogenannten Krebshilfe und ein gutes Schmerzmanagement.
Auf pflege.de finden Sie sowohl mehrere allgemeine Ratgeber zum Thema Krebs als auch einzelne Ratgeber zu diesen Krebsarten:
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Blasenkrebs
- Brustkrebs
- Darmkrebs
- Hautkrebs
- Leberkrebs
- Lungenkrebs
- Magenkrebs
- Prostatakrebs
Infektionskrankheiten
COVID-19, Influenza, Windpocken, Röteln, HIV, Cholera, Tuberkulose – die Liste an Infektionskrankheiten ist lang. Die meisten Krankheitsbilder dieser Art erfordern strenge Isolations- und Hygienemaßnahmen, um eine Ausbreitung zu verhindern und die Genesung des Patienten zu fördern.
Auf pflege.de finden Sie zum Thema Infektionskrankheiten diesen Ratgeber:
- Long COVID ist die mögliche Folge einer Infektion mit COVID-19. Häufige Symptome sind unter anderem Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Lungenbeschwerden und allgemeine Erschöpfung.
- MRSA ist eine spezielle Bakterieninfektion. Der MRSA-Keim ist gegen viele Antibiotika unempfindlich, weshalb manche Infektionen nur schwer zu behandeln sind.
Chronische Wunden
Chronische Wunden erfordern eine professionelle Wundversorgung, um die Wundheilung zu fördern und Infektionen vorzubeugen.
Die Aufgaben der Wundversorgung im Pflegealltag übernehmen deshalb spezielle Wundexperten. Nichtsdestotrotz benötigen Patienten sowie deren pflegende Angehörige spezielle Aufklärung darüber, worauf sie im Pflegealltag mit einer chronischen Wunde achten müssen. Dieses Wissen bekommen Sie unter anderem von den behandelnden Wundexperten.
Auf pflege.de finden Sie zum Thema chronische Wunden diese Ratgeber:
- Dekubitus, auch als Wundliegen bekannt, tritt häufig bei bettlägerigen Menschen auf.
- Menschen mit Diabetes mellitus haben ein erhöhtes Risiko für offene Geschwüre am Fuß, die als diabetischer Fuß bezeichnet werden. Eine gute Fußpflege ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
- Ulcus cruris sind Geschwüre am Unterschenkel, die eine spezielle Wundversorgung erfordern.
Häufige Alterskrankheiten
Unter Alterskrankheiten versteht die Medizin körperliche und seelische Beeinträchtigungen, die vor allem im höheren Lebensalter auftreten. Hinzu kommt, dass die sogenannten Alterskrankheiten häufig nicht oder nur schwer heilbar sind.
Eine offizielle Liste zu typischen Alterskrankheiten gibt es zwar nicht, jedoch nennt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bestimmte Erkrankungen, die im Alter vermehrt auftreten. Darunter fallen die Krankheitsbilder:(1)
- Altersdepression
- Arthrose
- Demenz
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Infektionskrankheiten
- Krebs
- Osteoporose
- Parkinson
Häufige Alterserscheinungen
Von den Alterskrankheiten abzugrenzen sind Alterserscheinungen, die im höheren Alter auf natürliche Weise auftreten können, jedoch besondere Schutzmaßnahmen erfordern.
Ab welchem Alter es zu sogenannten Alterbeschwerden kommt, ist sehr individuell. Obwohl der natürliche Alterungsprozess bereits ab dem 25. Lebensjahr beginnt, machen sich die typischen Alterserscheinungen meist erst ab 60 bemerkbar. Diese müssen im Pflegealltag mit älteren Menschen berücksichtigt werden.(2)
pflege.de nennt Ihnen einige Beispiele für typische Alterserscheinungen:
- Altersschwerhörigkeit (in der Medizin auch Presbyakusis) ist ein natürlicher Prozess, bei dem das Hörvermögen nachlässt.
- Pergamenthaut beschreibt eine extrem dünne Haut, die sehr anfällig für Verletzungen ist.
- Sarkopenie ist der Verlust von Muskelmasse im Alter.
- Gangstörungen erfordern möglicherweise Hilfsmittel wie Gehhilfen.
- Das Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch ist im Alter deutlich erhöht, da die Knochen meist bruchanfälliger sind und ältere Menschen ein erhöhtes Sturzrisiko haben.
- Bettlägerigkeit tritt oft im Zuge von Erkrankungen, nach einem Unfall oder einer Operation ein.
- Schlafstörungen können die Lebensqualität beeinträchtigen.
- Inkontinenz betrifft besonders viele ältere Menschen. Circa 40 Prozent der über 70-Jährigen in Deutschland leben beispielweise mit einer Harninkontinenz.(3)
Multimorbidität
Wenn bei einem Mensch gleichzeitig zwei oder mehrere Erkrankungen vorliegen, spricht die Medizin von Multimorbidität. Einfach übersetzt bedeutet dieser Fachbegriff also „Mehrfacherkrankung“. Das Risiko für eine Multimorbidität steigt mit dem Alter. In der Folge sind vor allem ältere Menschen häufig multimorbid.
Kinderkrankheiten und junge Pflegebedürftigkeit
Wie bereits eingangs betont, ist eine Pflegebedürftigkeit an kein bestimmtes Alter gebunden. So wurden Ende 2022 in Deutschland 293.533 pflegebedürftige Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre erfasst.(4)
Die Ursachen für eine Pflegebedürftigkeit im Kindesalter sind vielfältig und die Aufgaben im Pflegealltag in der Regel komplexer als bei älteren pflegebedürftigen Menschen.
Auf pflege.de finden Sie zu dem Thema Kinderkrankheiten diese Ratgeber:
- Die Kinderdemenz (auch sogenannte NCL-Krankheit) ist eine seltene Erkrankung, die das Nervensystem beeinflusst.
- Krebs bei Kindern erfordert eine spezialisierte Behandlung und emotionale Unterstützung.
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet Alterskrankheit?
Unter Alterskrankheiten versteht die Medizin körperliche und seelische Beeinträchtigungen, die vor allem im höheren Lebensalter auftreten. Hinzu kommt, dass die sogenannten Alterskrankheiten häufig nicht oder nur schwer heilbar sind.
Was sind häufige Krankheiten im Alter?
Häufige Krankheiten im Alter sind: Altersdepression, Arthrose, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionskrankheiten, Krebs, Osteoporose und Parkinson.
Was bedeutet Multimorbidität?
Wenn zwei oder mehrere Erkrankungen gleichzeitig vorliegen, spricht die Medizin von einer Multimorbidität.