Hausnotruf: Kosten, Zuschuss und Anbieter im Vergleich

Hausnotruf

Mit dem Alter steigt das Risiko eines Unfalls zuhause. Statistisch gesehen stürzt ab einem Alter von 65 Jahren jeder dritte Mensch einmal im Jahr. Doch müssen Senioren deswegen gleich ihre Selbstständigkeit aufgeben und in eine Betreuungseinrichtung ziehen? Natürlich nicht. Ein Hausnotrufsystem gibt Senioren Sicherheit, sodass sie so lange wie möglich zuhause wohnen bleiben können. pflege.de erklärt, wie ein Hausnotruf funktioniert, welche Hausnotrufdienste es gibt und was ein Hausnotruf kostet.

Inhaltsverzeichnis

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Hausnotruf: Definition

Besonders im höheren Alter steigt die Gefahr von Unfällen im Haushalt. Ein Hausnotruf garantiert Senioren sowie ihren Angehörigen schnelle Hilfe in Notfällen, etwa wenn sie stürzen und nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen können.

Das Hausnotrufsystem basiert auf herkömmlicher Telefontechnik. Nutzer tragen in der Regel ein Notrufarmband oder eine Kette mit Notfall­knopf. Drücken sie ihn, geht ein Funk­signal an die Basis­station des Geräts, das sich automatisch mit der Notrufzentrale verbindet. Dank Frei­sprech­funk­tion ist im Ideal­fall eine Kommunikation aus jedem Raum möglich. Daneben gibt es inzwischen mobile Systeme, die sowohl zuhause als auch außer­halb der Wohnung funk­tionieren.

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Wie funktioniert der Hausnotruf?

Ein Hausnotruf besteht immer aus zwei Geräten:

  • Hausnotruf-Basisgerät mit Lautsprecher, Freisprechanlage, Mikrofon und Notruftaste
  • Funksender am Arm- oder Halsband

Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Hausnotrufsysteme. Sowohl Wohlfahrtsverbände als auch private Hausnotrufanbieter haben entsprechende Produkte in ihrem Angebot. So bieten zum Beispiel der Malteser Hilfsdienst und die Johanniter entsprechende Senioren-Notruf-Dienste an. Die Funktionsweise ist dabei aber immer dieselbe:

  1. Senioren tragen rund um die Uhr einen kleinen, wasserdichten Sender bei sich. Dieser ist als Anhänger oder Brosche konstruiert oder an einem Armband befestigt. Inzwischen sind auch Halsketten mit Sendern erhältlich. Das Hausnotrufgerät besteht dabei aus zwei Hauptkomponenten: der Basisstation und dem Funksender.
  2. Im Notfall drücken Senioren den Knopf des Handsenders und werden dadurch automatisch mit der Notrufzentrale verbunden, die 24 Stunden täglich besetzt ist. Der Funksender überträgt dabei das Signal an die Basisstation, die sofort die einprogrammierte Nummer wählt. Das funktioniert auch über eine große Distanz innerhalb der Wohnungen und bei geschlossener Tür reibungslos.
  3. Der Mitarbeiter in der Notrufzentrale nimmt Kontakt mit dem Betroffenen auf. In der Regel geschieht dies über die Basisstation mit einer Wechselsprechanlage. Mikrofon und Lautsprecher der Basisstation sind dabei so konzipiert, dass die Kommunikation auch durch Wände hindurch möglich ist. Der Notrufzentrale liegen bei Eingang des Anrufs die wichtigsten Informationen über den Anrufer vor, wie zum Beispiel Krankheiten oder die Einnahme wichtiger Medikamente, die sie im Notfall direkt an das Rettungsteam weitergibt.
  4. Je nach Situation informiert der Mitarbeiter in der Zentrale dann die in einer Liste hinterlegten Verwandten, Bekannten oder einen Rettungsdienst. Hilfe wird auch dann alarmiert, wenn sich der Senior am anderen Ende der Leitung nicht meldet. So ist Hilfe auch im Falle eines Schlaganfalls oder bei Bewusstlosigkeit sichergestellt.

Hausnotruf anschließen

Die Installation eines Hausnotrufsystems übernehmen bei einigen Anbietern wie DRK, Johanniter, Malteser und ASB Fachleute, bei anderen die Kunden selbst. Wer die Geräte eigenständig installiert, bekommt meist Unterstützung über ein Call-Center.

Bei der Installation wird das Basisgerät mit dem Telefonanschluss verbunden. Sollte kein Telefonanschluss vorhanden sein, ist auch ein Anschluss an das Mobilfunknetz via GSM (der aktuelle Mobilfunkstandard) möglich. Meist ist die Installation schnell erledigt: Das Gerät wird mit der Stromversorgung und der Telefondose mit dem Hauptanschluss verknüpft.

Das Basisgerät sollten Sie so platzieren oder installieren lassen, dass von überall in der Wohnung und auch vom Garten aus eine Verbindung zum Sender möglich ist. Bei Reichweiten von 30 bis 50 Metern ist das in der Regel kein Problem.

Zu guter Letzt gehört zu einem Hausnotruf die Notrufzentrale, die immer besetzt ist. An diese übergeben Sie zum Zeitpunkt der Installation eine Liste mit Telefonnummern und Adressen, die im Notfall verwendet werden sollen, um den Angehörigen zu informieren. Sinnvoll ist es, eine Reihenfolge festzulegen, in der Angehörige alarmiert werden sollen: zum Beispiel zuerst die Tochter, dann der Enkel und schließlich der Hausarzt.

Der Mitarbeiter in der Notrufzentrale verständigt im Bedarfsfall auch einen Rettungsdienst. Neben dem klassischen Hausnotruf gibt es viele weitere Notruflösungen für Senioren. Um herauszufinden, welches das richtige Modell für Ihre Situation ist, probieren Sie den kostenlosen Notruflotsen von pflege.de aus.

Tipp
Führen Sie einen Probenotruf durch

Wenn der Installateur des Hausnotruf-Anbieters keinen Test-Notruf absetzt oder Sie sich für eine Anlage zur Selbstinstallation entschieden haben, sollten Sie selbst einen Probenotruf durchführen. Werden Sie sofort mit der Notrufzentrale verbunden, können Sie sichergehen, dass die Anlage funktioniert. Überprüfen Sie dabei unbedingt auch die Verständlichkeit und Lautstärke des Telefongesprächs von allen Räumen der Wohnung aus. Bei größeren Häuser ist es empfehlenswert, mit dem Anbieter über ein Zweitgerät zu sprechen.

Für wen eignet sich ein Hausnotruf?

Ein Hausnotruf eignet sich besonders für Menschen, die allein leben und sich bei Unfällen und Stürzen im eigenen Zuhause absichern wollen. Ein Notrufgerät gibt älteren Menschen und ihren Familien ein sicheres Gefühl, dass im Ernstfall Hilfe kommt. Durch die schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, im Notfall und rund um die Uhr Hilfe zu alarmieren, gewinnen Senioren und ihre Angehörigen damit wertvolle Lebensqualität zurück.

Ein Hausnotruf kann speziell für Angehörige eine große psychische Entlastung sein, da sie den Senior auch gut versorgt wissen, wenn sie selbst einmal nicht zur Stelle sein können, verreist oder auch nur mal beim Einkaufen sind. Das Gerät stellt sicher, dass die Notrufzentrale rund um die Uhr erreichbar ist, in Notfällen schnell eingreifen kann und keine wertvolle Zeit verloren geht.

Tipp
6 Tipps für Angehörige: Sturzprophylaxe in der Seniorenwohnung

Ein Hausnotruf bietet Ihrem Angehörigen im Notfall schnelle Hilfe und erspart Ihnen Sorgen. Prophylaktisch sollten Sie jedoch ohnehin alle Sturzrisiken in der Wohnung Ihres Angehörigen von vornherein ausschließen, damit es erst gar nicht zum Notfall kommt:

  1. Eliminieren Sie Stolperfallen! Falten in Teppichen, rutschige Vorleger, lose Kabel oder glatte Böden sollten Sie vermeiden und abbauen.
  2. Machen Sie das Bad Ihres Angehörigen sicher! Anti-Rutsch-Matten und -Beläge geben in Dusche und Badewanne die nötige Sicherheit. Diese werden teilweise im Rahmen der Maßnahmen zur Wohnraumanpassung von der Pflegekasse mitfinanziert.
  3. Montieren Sie Haltegriffe im Bad Ihres Angehörigen an WC, Wanne und Dusche.
  4. Sorgen Sie auch nachts für Orientierung! Durch Schlummerlichter, die man in die Steckdose stecken kann, können sich ältere Menschen auch nachts gut orientieren und stolpern nicht im Dunkeln.
  5. Verstauen Sie Gegenstände sicher! Sorgen Sie vor allem in Durchgängen und auf Stufen in der Wohnung Ihres Angehörigen für Sicherheit, indem Sie Schuhe, Deko-Objekte und andere Gegenstände sicher verstauen.
  6. Motivieren Sie Ihren Angehörigen zu Seniorensport! Senioren bleiben fit und beweglich, wenn sie altersgerechte Übungen zur Mobilitätsförderung und zum Muskelaufbau machen.

Hausnotruf Anbieter: Hausnotrufdienste im Überblick

Auf dem deutschen Markt gibt es eine Vielzahl von Anbietern für Hausnotrufsysteme. Darunter private Anbieter wie Libify und Zembro sowie Wohlfahrtsorganisationen. In der Regel bieten die Hausnotrufdienste verschiedene Pakete an, die Basisausstattung mit Installation, Wartung und Notrufzentrale sowie Zusatzleistungen.

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Libify Notruf
Der Hausnotruf für zuhause und unterwegs

Sicherheit, die Sie begleitet: Sichern Sie sich für den Notfall bestmöglich ab mit einem mobilen Hausnotruf für daheim und unterwegs in ganz Deutschland.

  • GPS-Ortung im Notfall
  • 24-Stunden-Notrufzentrale
  • Abgesichert in ganz Deutschland

Die größten Wohlfahrtsorganisationen mit Hausnotruf-Angeboten im Überblick:

Johanniter Hausnotruf

Der Johanniter Hausnotruf enthält im Basis-Paket die Installation und Einweisung, die Benachrichtigung einer von Ihnen ausgewählten Person oder im Ernstfall des Rettungsdienstes über die 24-Stunden-Notrufzentrale. Darüber hinaus gibt es das Komfort-Paket mit Zusatzleistungen wie der Schlüsselhinterlegung für den Rettungsdienst. Im Premium-Paket enthalten ist zudem ein wöchentlicher Anruf durch einen Johanniter-Mitarbeiter.

Deutsches Rotes Kreuz (DRK) Hausnotruf

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bietet ebenfalls einen Hausnotruf. Das Basis-Paket enthält die Bereitstellung und Installation des Geräts sowie eine Einweisung, die Bearbeitung aller einlaufenden Alarme sowie die Überwachung des Gerätezustands und Austausch von defekten Komponenten. Es gibt diverse Zusatzleistungen und -geräte wie die Schlüsselhinterlegung, den Funk-Rauchmelder oder einen Funkbewegungsmelder.

Malteser Hausnotruf

Zum Basispaket des Malteser Hausnotrufs gehören die Installation, Wartung und Einweisung sowie die Sprechverbindung rund um die Uhr mit der Malteser Hausnotrufzentrale und die Erfassung von wichtigen Kundendaten. Zudem gibt es diverse Zusatzleistungen wie die Schlüsselhinterlegung  sowie Zusatzgeräte, zum Beispiel den Funk-Rauchmelder.

Arbeiter Samariter Bund (ASB) Hausnotruf

In seinem Grundpaket bietet der ASB einen Hausnotruf inklusive Installation, Einweisung und Wartung sowie optional mit Sturzsensor. Zusätzlich buchbar ist zudem das Schlüsselpaket mit Hinterlegung eines Wohnungsschlüssels für den Rettungsdienst.

Caritas Hausnotruf

Im Caritas Basispaket enthalten ist die Installation, Einweisung und Wartung des Hausnotrufsystems sowie die Aufnahme persönlicher Daten und ein täglicher Kontrollanruf. Die Schlüsselhinterlegung kann zusätzlich gebucht werden. Ebenso eine Rauch-, Feuer- und Bewegungsmeldeanlage.

Info
Intelligente Notrufsysteme mit Sensoren

Eine Alternative zum klassischen Hausnotrufsystem, bei dem der Notrufknopf aktiv ausgelöst werden muss, ist ein intelligentes Notrufsystem beziehungsweise passives oder „erweitertes“ Notrufsystem für zuhause. Dabei werden verschiedene Sensoren im Haus oder in der Wohnung des Seniors platziert, die Abweichungen von der Tagesroutine erkennen können (zum Beispiel „Haustür nach 22:00 Uhr geöffnet“ oder „keine Bewegung nach gewohnter Aufstehzeit verzeichnet“). Ein Angehöriger wird im Notfall automatisch über das Smartphone informiert. 

Hausnotruf: Kosten und Vergleich

Hausnotrufsysteme kosten kein Vermögen: Für die Geräteinstallation bezahlen Sie bei den meisten Anbietern eine einmalige Anschlussgebühr, die in etwa zwischen 10 und 80 Euro liegt. Einmal angeschlossen entrichten Sie für den Dienst eine monatliche Nutzungsgebühr, die je nach Anbieter und Leistung in der Standardversion bei rund 20 bis 30 Euro liegt.

Ein Hausnotruf-Preisvergleich hat ergeben, dass viele Anbieter mittlerweile bei den monatlichen Kosten im Rahmen des finanziellen Zuschusses der Pflegeversicherung bleiben. Wünschen Sie allerdings einen umfangreicheren Service mit Schlüsselhinterlegung und einem speziellen Hintergrunddienst, der anstelle von Angehörigen bei Notrufen alarmiert wird, müssen Sie mehr Geld in die Hand nehmen.

Viele Hausnotruf-Dienstleister bieten Rabatte an: So erlassen zum Beispiel manche Hausnotrufdienste die Anschlussgebühr bei einer Laufzeit ab einem Jahr. In der monatlichen Gebühr sind in der Regel auch die Kosten für eine Wartung der Geräte und eventuelle Reparaturen eingeschlossen.

Kostenübersicht: ASB, DRK, Malteser, Johanniter

Anbieter Beurteilung der Notrufbearbeitung durch Stiftung Warentest (08/18) Monatliche Grundgebühr im Basis-Tarif 
Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)
Gut (1,6)
23 Euro (1)
Deutsches Rotes Kreuz (DRK) Gut (2,5) 23 Euro (2)
Malteser-Hilfsdienst Gut (2,4) 27 Euro (3)
Johanniter-Unfall-Hilfe Gut (2,5) 27 Euro (4)
Tipp
Lesen Sie das Kleingedruckte

Bei manchen Hausnotrufdiensten ist ein Anruf pro Monat bereits in der Grundgebühr enthalten, andere wiederum berechnen jeden Notruf zusätzlich. Schauen Sie daher auch ins Kleingedruckte und prüfen Sie, welche Leistungen im Preis enthalten sind. pflege.de empfiehlt Lösungen, bei denen die Kosten nicht variabel sind, damit sich der Senior nicht scheut, aus Kostengründen die Notrufzentrale zu alarmieren.

Zusatzleistungen zum Hausnotruf

Zusätzlich zum Hausnotruf bieten viele Hausnotrufdienste noch weitere Leistungen an, die natürlich mit Extrakosten verbunden sind. Dazu gehören:

  • Die Hinterlegung eines Haus- oder Wohnungsschlüssels: Dabei können ältere Menschen oder ihre Angehörigen einen Schlüssel zur Wohnung bei Bekannten, Nachbarn oder dem ambulanten Pflegedienst hinterlegen. Dies ermöglicht die schnelle Handlungsfähigkeit im Notfall und vermeidet Kosten durch das Aufbrechen der Wohnungstür. Neben der Schlüsselhinterlegung bei Vertrauten gibt es auch Schlüsselkästen mit einem digitalen Schloss, die direkt neben der Wohnungstür angebracht sind. Diesen Code teilt die Notrufzentrale der alarmierten Person mit.
  • Ein mobiler Notruf über ein Seniorenhandy oder einen Sender.
  • Die tägliche Überprüfung der Situation durch die „Mir-geht-es-gut-Taste“: Einige Notruflösungen haben eine sogenannte „Mir-geht-es-gut-Taste“, mit der sich Senioren täglich in einem definierten Zeitraum melden können. Erfolgt dieses Signal nicht, erkundigt sich die Notrufzentrale beim Senior, ob alles in Ordnung ist, und alarmiert gegebenenfalls einen Notruf. Dieser „passive“ Notruf kann mehr Sicherheit garantieren.
  • Kontaktmatten, die bei Inaktivität in der Wohnung Alarm auslösen.
  • Sturzmelder oder Fallsensoren: Fallsensoren sind kleine Geräte, die Senioren zum Beispiel am Gürtel tragen. Dieser Detektor registriert sofort, wenn der Senior stürzt, und alarmiert die Notrufzentrale, die sich daraufhin beim Senior meldet und gegebenenfalls einen Notruf absetzt.
  • Fahrdienste
  • Essen auf Rädern
  • Intelligente Notruflösungen (AAL): Ist ein klassischer Hausnotruf Bestandteil eines intelligenten Notrufs, gibt es die Möglichkeit, dass die Pflegekasse einen Teil der Kosten übernimmt.

Hausnotruf: Kostenübernahme durch die Pflegekasse

Der Hausnotruf ist ein offiziell anerkanntes Hilfsmittel für Senioren. Die Pflegekasse gewährt bei anerkannter Pflegebedürftigkeit, bereits ab Pflegegrad 1 des Betroffenen, einen finanziellen Zuschuss. Meist erfolgt die Bereitstellung durch einen Vertragspartner der entsprechenden Kasse. Daher ist es sinnvoll, sich im Vorfeld darüber zu informieren, mit welchen Leistungserbringern die zuständige Pflegekasse zusammenarbeitet.

Die Nutzungsgebühren für einen Hausnotruf bezuschusst die Kasse dann unter bestimmten Voraussetzungen mit 25,50 Euro pro Monat. Grundlage hierfür ist § 40 Abs. 1 des Sozialgesetzbuches (SGB XI). (5)

Die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme der Pflegekasse sind:(6)

  • Es wurde bereits ein Pflegegrad anerkannt.
  • Der Betroffene ist über den ganzen Tag oder weite Teile des Tages allein oder lebt mit jemandem zusammen, der im Notfall nicht in der Lage ist, Hilfe zu holen.
  • Der Pflegebedürftige kann voraussichtlich aufgrund seines Zustandes in einer Notsituation keine Hilfe mit einem herkömmlichen Telefon rufen.

Die Kosten für Zusatzleistungen übernimmt die Pflegekasse in der Regel nicht. Allerdings wird der Gesamtpreis des Hausnotrufsystems mit dem finanziellen Zuschuss verrechnet, sodass die Zusatzkosten meist verhältnismäßig gering bleiben.

Info
Zuschuss zum Hausnotruf: Erhöhung

Der Spitzenverband Bund der Pflegekassen schließt mit den Anbietern von Hausnotrufsystemen oder deren Verbänden Verträge über die Versorgung der Versicherten. In den bisherigen Hausnotrufverträgen wurde in der Regel eine Zuzahlung der Pflegekasse in Höhe von 23 Euro pro Monat vereinbart. Am 01.07.2021 wurde nun mit einem Leistungserbringer erstmals ein finanzieller Zuschuss von 25,50 Euro vertraglich festgehalten.(7) Sofern der Hausnotruf-Anbieter einen neuen Vertrag mit dem GKV-Spitzenverband geschlossen hat, ist also auch eine Zuzahlung in dieser Höhe möglich.

Für Versicherte ist es empfehlenswert, sich vor der Auswahl eines Anbieters bei der zuständigen Pflegekasse über die Höhe der finanziellen Unterstützung zu informieren.

Hausnotruf DAK, AOK, Barmer, TK: Antrag bei der Pflegekasse

Sie haben sich für einen Hausnotruf entschieden und möchten einen entsprechenden Antrag stellen? So gehen Sie am besten vor, nachdem ein Pflegegrad bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen anerkannt wurde:

  1. Antrag Kostenübernahme stellen: Die Anträge erhalten Sie entweder bei Ihrer zuständigen Kasse wie DAK, AOK, Barmer und TK oder direkt bei den verschiedenen Anbietern, die sich in Ihrem Namen an die Pflegekasse wenden.
  2. Prüfung durch die Pflegekasse: Die zuständige Pflegekasse prüft Ihren Antrag. Sobald dies erfolgt ist, erhalten Sie entweder eine Kostenübernahmeerklärung oder eine Ablehnung. Haben Sie den Antrag über einen Anbieter gestellt, erhält dieser die Entscheidung der Pflegekasse.
  3. Installation des Hausnotrufsystems: Sobald die Kostenübernahme bewilligt ist, prüft der Anbieter die technischen Voraussetzungen und stimmt einen Liefertermin mit Ihnen ab. An diesem erhalten Sie auch eine Einweisung in das Gerät.
Tipp
Hausnotruf von der Steuer absetzen

Der Bundesfinanzhof hat in einem Urteil vom 03.09.2015 entschieden, dass die Kosten für einen Hausnotruf als haushaltsnahe Dienstleistung von der Steuer abgesetzt werden können. Dabei spiele es keine Rolle, ob der Pflegebedürftige in seiner eigenen Wohnung, einem Altenheim oder einer betreuten Wohnanlage untergebracht ist. (Az. VI R 18/14)

Hausnotruf Test: Stiftung Warentest 2018

Die Stiftung Warentest hat zuletzt in der Ausgabe 8/2018 von „test“ die Qualität von neun Anbietern von Hausnotrufen untersucht. In ihrem ausführlichen Hausnotruf-Vergleich vergaben die Tester Noten. Diese vier Anbieter erhielten das Urteil „gut“: (8)

  • Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)
  • Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
  • Malteser-Hilfsdienst
  • Die Johanniter

Im Hausnotruf-Test der Stiftung Warentest berieten die meisten Anbieter ihre Kunden persönlich und schlossen die Geräte auch vor Ort an. Getestet wurde die Bearbeitung des Notrufs, Inbetriebnahme und Funktionstest, die fachliche Beratung und der Kundenservice. Am besten wurden die Notrufe vom Arbeiter-Samariter-Bund bearbeitet, gefolgt vom Malteser-Hilfsdienst, dem Deutschen Roten Kreuz und den Johannitern.

Tipp
Prüfen Sie Leistungen und Konditionen genau

Informieren Sie sich vorab genau über die Leistungen und Konditionen der verschiedenen Hausnotruf-Anbieter und lassen Sie sich Zeit, um in Ruhe die Vor- und Nachteile der Systeme gegeneinander abzuwägen. Achten Sie vor allem auf die Haftungs- und Kündigungsbedingungen. Ideal sind Verträge ohne Mindestlaufzeit mit einer maximalen Kündigungsfrist von zwei Monaten bis Monatsende. So bleiben Sie flexibel, falls der Pflegebedürftige in eine stationäre Einrichtung umzieht oder den Hausnotruf aus anderen Gründen nicht mehr benötigt.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Hausnotruf für Senioren?

Ein Hausnotruf-System leistet Senioren und ihren Angehörigen schnelle Hilfe in Notfällen, etwa wenn sie zuhause stürzen und nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen können.

Der Hausnotruf besteht aus mindestens zwei Teilen:

  1. einem Hausnotruf-Knopf (Sender), den der Senior als Armband, Anhänger oder Kette am Körper trägt und
  2. einer Basisstation, die in einem zentralen Raum der eigenen vier Wände aufgestellt wird (Empfänger).

Der Hausnotruf-Knopf ist wasserdicht, er muss also beim Duschen oder Händewaschen nicht abgenommen werden.

Woraus besteht ein Hausnotruf-System?

Ein Hausnotruf-System besteht meistens aus mindestens zwei Teilen:

  1. Basisgerät mit Freisprechanlage: Das Basisgerät verfügt über einen Lautsprecher und ein Mikrofon. Es wird über ein Kabel an den Strom angeschlossen und ist mit dem Telefonanschluss über die Telefondose verbunden. Ein Hausnotruf ohne Festnetzanschluss kann auch über das Mobilfunknetz (GSM) laufen. Der Hausnotruf sollte so platziert werden, dass die Verbindung zum Funksender überall in der Wohnung reibungslos funktioniert. Dies sollte vor der Inbetriebnahme getestet werden.
  2. Funksender: Der Funksender des Hausnotruf-Systems trägt der Senior als Armband, Anhänger oder Kette nah am Körper, sodass er im Notfall schnell griffbereit ist. Der Sender kann entweder deutlich als Hilfsmittel gekennzeichnet werden, z. B., indem das Hausnotruf-Armband einen auffälligen roten Knopf hat. Er kann aber auch ein unauffälliges Design haben und wie eine moderne Uhr aussehen.

Was ist ein Hausnotruf-Armband?

Ein Hausnotruf-Armband ist eine Möglichkeit des Funksenders beim Hausnotruf-System. Im Notfall kann der Senior damit über einen Knopfdruck die Notrufzentrale alarmieren. Alternativ kann auch eine Halskette oder ein Anhänger am Körper getragen werden.

Wie funktioniert ein Hausnotruf für Senioren?

Im Notfall, z. B. bei einem Sturz, drückt der Senior auf den Notfallknopf seines Funksenders. In der Folge wird ein Signal an die Basisstation geschickt. Dabei wird automatisch die Nummer einer Notrufzentrale gewählt, die 24 Stunden am Tag besetzt ist. Über eine Gegensprechanlage an der Basisstation kann der Senior mit der Notrufzentrale sprechen. Von der Notrufzentrale können ausgewählte Notfall-Kontakte oder ein Dienstleister zu jeder Tages- und Nachtzeit informiert werden — ein beruhigendes Gefühl für den Senior und seine Angehörigen!

Was passiert, wenn der Notrufknopf gedrückt wird?

  1. Wenn der Notrufknopf gedrückt wurde, meldet sich innerhalb von ca. 30 bis 60 Sekunden ein Mitarbeiter aus der Notrufzentrale.
  2. Der Gestürzte wird über eine Lautsprecher-Anlage mit Namen angesprochen und nach seinem Befinden befragt. Die Sprechverbindung funktioniert in jedem Raum.
  3. Nun wird entschieden, ob entweder ein ausgewählter Notfall-Kontakt informiert wird und vorbeikommt oder ob ein Hilfsdienst, ein ambulanter Pflegedienst oder sogar ein Krankenwagen vorbeigeschickt wird.

Funktioniert ein Hausnotruf auf dem Handy?

Viele Hausnotruf-Dienste bieten zusätzlich zum klassischen Hausnotruf den mobilen Notruf an. Dieser gibt Sicherheit für unterwegs. Ähnlich wie beim Hausnotruf tragen ältere Menschen ein mobiles Sendegerät bei sich, das die Daten über das Mobilfunknetz, wie z. B. ein Handy überträgt.

Zusätzlich haben heutzutage die meisten Handys eine Notruftaste, über die der Senior seine ausgewählten Notfall-Kontakte im Bedarfsfall direkt verständigen kann. Außerdem gibt es bedienfreundliche Seniorenhandys mit extra großen Tasten und einem übersichtlichen Bildschirm. Manche Seniorenhandys haben einen zusätzlichen Sturzsensor, der bei einem Sturzereignis sofort Alarm schlägt.

Funktioniert ein Hausnotruf ohne Festnetzanschluss?

Im Prinzip ja. Ein Anschluss an das Mobilfunknetz via „GSM“ (der aktuelle Mobilfunkstandard) ist inzwischen die gängige Alternative zum Festnetzanschluss. Teilen Sie dem Anbieter am besten schon bei Vertragsabschluss mit, dass Sie über keinen Festnetzanschluss verfügen. In der Regel übernimmt der Anbieter die Installation Ihres Hausnotruf-Systems bei Ihnen zuhause. Der Anschluss ist schnell gelegt und bedeutet für Sie also keinen zusätzlichen Aufwand.

Für wen ist ein Hausnotruf-System geeignet?

Ein Hausnotruf ist für Menschen geeignet, die allein leben und ein erhöhtes Sturzrisiko aufweisen. Zu dieser Gruppe zählen viele Senioren. Statistisch gesehen stürzt ab einem Alter von 65 Jahren jeder dritte Mensch einmal im Jahr.

Ein Hausnotruf-System erleichtert das Leben im Alter und schafft Gewissheit, dass im Ernstfall Hilfe zur Stelle ist. Damit verhilft ein Notruf-System auch pflegenden Angehörigen, zu einem guten und sicheren Gefühl. Im Ernstfall kann ein Hausnotruf-System Leben retten. Die psychische Entlastung, die ein Hausnotruf-System für alle Beteiligten mit sich bringt, ist deshalb hoch.

Wer bietet Hausnotruf-Systeme an?

Auf dem Markt gibt es immer mehr Anbieter für Hausnotruf-Systeme. Dazu zählen sowohl Wohlfahrtsverbände als auch private Anbieter für Hausnotruf-Systeme. So bietet z. B. die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. den Johanniter-Hausnotruf an und der Malteser Hilfsdienst den Malteser Hausnotruf. Zu den privaten Anbietern zählen bspw. Libify und Volkssolidarität.

Wo kann man ein Hausnotruf-System kaufen?

Ein Hausnotruf-System können Sie prinzipiell direkt beim Anbieter bestellen. Die Fülle an Angeboten kann manchmal allerdings überfordern. Beim Hausnotruf-Service von pflege.de werden die für Sie geeigneten Angebote vorausgewählt.

Wer hilft mir beim Anschließen des Hausnotruf-Systems?

In den meisten Fällen wird ein Beratungstermin vom Anbieter vor Ort vereinbart, bei dem der Hausnotruf, wenn gewünscht, auch schon installiert wird. Einige Anbieter schicken das Paket per Post und helfen Ihnen dann am Telefon, die Installation durchzuführen.

Was kostet ein Hausnotruf?

Im Durchschnitt belaufen sich die monatlichen Hausnotruf-Kosten eines Basispakets auf 23 bis 30 Euro. Mit Hintergrunddienst und Schlüsselhinterlegung können die Kosten auf bis zu 45 Euro pro Monat ansteigen.

Kosten ohne Pflegegrad

Die Hausnotruf-Kosten ohne Pflegegrad belaufen sich wie folgt: Für die Installation eines Hausnotrufsystems zahlen Sie bei den meisten Anbietern eine Anschlussgebühr zwischen 10 und 90 Euro. Zusätzlich wird eine monatliche Service-Gebühr fällig. Wie hoch diese ausfällt, kommt auf das Angebot und die Ausstattung des Hausnotrufs an.

Kosten mit Pflegegrad

Bei anerkanntem Pflegegrad werden die Anschlussgebühren i. d. R. von der Pflegekasse übernommen. Die Pflegekasse bezuschusst den Hausnotruf bei Pflegebedürftigkeit i. d. R. mit 25,50 Euro pro Monat. Das Hausnotruf-System kann zudem als haushaltsnahe Dienstleistung von der Steuer abgesetzt werden.

Hausnotruf-Preisvergleich: Welcher Hausnotruf ist der beste?

Die Leistung des Hausnotrufs ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten. Nicht überall kann schnelle Hilfe garantiert werden. Das macht es schwer, Hausnotruf-Anbieter im Vergleich zu betrachten. Deshalb sollten Sie sich vorab genau über die Verfügbarkeit und die Leistungen des Angebots informieren. Ein Hausnotruf-Test von Stiftung Warentest im Jahr 2018 hat ergeben, dass die Bearbeitung des Hausnotrufs (u. a. Reaktionszeit und Verbindungsqualität) bei folgenden Anbietern als gut bewertet werden kann:

Stiftung Warentest Hausnotruf (2018)

  • Hausnotruf des Arbeiter Samariter Bundes (ASB)
  • Hausnotruf Malteser-Hilfsdienst
  • Hausnotruf des Deutschen Roten Kreuzes (DRK)
  • Hausnotruf von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Übernimmt die Pflegekasse die Kosten für den Hausnotruf?

Ein Hausnotruf-System zählt zu den anerkannten Hilfsmitteln für Senioren. Bei Pflegebedürftigkeit ist ein Zuschuss von 25,50 Euro pro Monat zum Hausnotruf-System möglich. Für Menschen mit anerkanntem Pflegegrad ist somit zu bestimmten Bedingungen der Hausnotruf kostenlos. Auch die Anschlussgebühren werden i. d. R. von der Pflegekasse übernommen.

Wie bekomme ich den Hausnotruf über die Pflegekasse?

Viele Hausnotruf-Anbieter richten die Preise ihrer Basisangebote nach dem Förderzuschuss der Pflegeversicherung. Der ist festgelegt und liegt derzeit bei 25,50 Euro. Menschen mit anerkannter Pflegebedürftigkeit haben unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf diesen Zuschuss. Daher ist es möglich, ein Hausnotruf-System durch die Förderung unterm Strich kostenfrei zu erhalten.

In der Regel bekommen Sie einen Antrag für die Pflegekasse vom Hausnotruf-Anbieter. Der rechnet dann direkt mit der Kasse ab, so dass Sie als Kunde nichts weiter tun müssen. Zusätzliche Leistungen wie bspw. der Service „Hausnotruf Schlüsselhinterlegung“ müssen jedoch selbst bezahlt werden. Fragen Sie vor Vertragsabschluss beim Anbieter, ob Sie zunächst in Vorkasse gehen müssen oder die Leistung direkt über die Pflegekasse abgerechnet werden kann.

Welche Voraussetzungen gelten, um die Hausnotruf-Kostenübernahme durch die Pflegekasse zu bekommen?

Natürlich kann sich jeder einen Hausnotruf privat zulegen, also den Hausnotruf aus eigener Tasche bezahlen. Menschen mit anerkanntem Pflegegrad haben aber in vielen Fällen einen Anspruch auf Bezuschussung durch die Pflegekasse. Es gelten folgende Voraussetzungen, um ein Hausnotruf-System von der Pflegekasse bezuschusst zu bekommen.

Hausnotruf: Voraussetzungen für die Kostenübernahme

  • Eine Pflegebedürftigkeit liegt vor.
  • Der Senior lebt überwiegend allein zuhause.
  • In Notsituationen ist es dem Senior nicht möglich, einen Notruf über ein normales Telefon abzusetzen.

Kann man den Hausnotruf von der Steuer absetzen?

Ja. Die Kosten für einen Hausnotruf können als haushaltsnahe Dienstleistung in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Ob in den eigenen vier Wänden, in einem Seniorenwohnheim oder in einer betreuten Wohnanlage – die Wohnform des Seniors spielt hierbei keine Rolle.

Wie kann man einen Hausnotruf kündigen?

Eine Kündigung des Hausnotrufs sollte immer schriftlich per Post erfolgen. In Ihrem Kündigungsschreiben sollten folgende Informationen enthalten sein:

  1. Datum
  2. Vollständiger Name des Nutzers
  3. Vollständige Anschrift des Nutzers
  4. Vertragsnummer

In manchen Fällen kann ein Hausnotruf auch unabhängig von der geltenden Frist gekündigt werden. Handelt es sich um eine sog. außerordentliche Kündigung, sollten Sie unbedingt noch den Grund für diese in Ihrem Kündigungsschreiben benennen und ggf. Kopien der Nachweise beilegen.

Mögliche „besondere“ Gründe für eine außerordentliche Kündigung können sein:

  • Technische Mängel des Hausnotruf-Systems, wie z. B. mehrfache Fehlalarme, die vom Anbieter nicht behoben werden können.
  • Gebührenerhöhung, sofern hier eine zwei- bis vierwöchige Kündigungsfrist vor Inkrafttreten eingehalten wird. In der Regel informiert der Anbieter vier Wochen vorab über die steigenden Kosten. Falls dies nicht geschieht und die Kosten willkürlich erhöht werden, kann dem schriftlich widersprochen werden.
  • Umzug an einen Ort, der außerhalb des Leistungsraumes des Anbieters liegt (hier ist jedoch die Kulanz des Anbieters gefragt).
  • Todesfall, unter Vorlage der Sterbeurkunde. In manchen Fällen wird der Erbschein zusätzlich angefordert.

Welche Kündigungsfrist ist beim Hausnotruf zu beachten?

Die reinen Hausnotruf-Systeme sind vertraglich meist auf eine unbestimmte Zeit abgeschlossen. In der Folge greift die Kündigungsfrist ab dem aktuellen Datum, an dem Sie Ihr Kündigungsschreiben beim Anbieter einreichen.

Sind weitere Geräte wie bspw. ein Tablet oder Notruf-Armband an das Hausnotruf-System gekoppelt, gelten oft Mindestlaufzeiten von ein bis zwei Jahren. Finden Sie diese Information in Ihren Vertragsunterlagen wieder, greift die Kündigungsfrist i. d. R. zum Laufzeitende.

Beispiel:

  • Vertragsabschluss: zum 01.04.2020
  • Mindestlaufzeit: 1 Jahr
  • Vertragslaufzeitende: 31.04.2021
  • Kündigungsfrist: 3 Monate
    Früheste, fristgerechte Kündigung kann zum 31.01.2021 eingereicht werden.

Achten Sie darauf, dass Sie die geliehenen Geräte ebenfalls fristgemäß – also vor Vertragsablauf – dem Anbieter zurücksenden. Andernfalls können möglicherweise weitere Gebühren auf Sie zukommen.

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Erstelldatum: 6102.10.82|Zuletzt geändert: 3202.50.9
(1)
ASB Hausnotruf
www.asb-es.de/Flyer-2019-Hausnotruf-ES.pdf (letzter Abruf am 26.05.2021)
(2)
DRK Hausnotruf
www.drk-hausnotruf.de/leistungen (letzter Abruf am 26.05.2021)
(3)
Malteser Hausnotruf
www.malteser.de/hausnotruf/preise/preistabelle.html (letzter Abruf am 26.05.2021)
(4)
Johanniter Hausnotruf
www.johanniter.de/dienste-leistungen/pflege-und-begleitung/notrufsysteme/hausnotruf/ (letzter Abruf am 26.05.2021)
(5)
Sozialgesetzbuch XI (SGB XI) Soziale Pflegeversicherung Art. 1 § 40
www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/__40.html (letzter Abruf am 26.05.2021)
(6)
GKV-Spitzenverband: Fortschreibung des Pflegehilfsmittelverzeichnisses nach § 78 Abs. 2 SGB XI 2018
www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/hilfsmittel/fortschreibungen_aktuell/2018_2/2018-01_Fortschreibung_der_Produktgruppe_52_Pflegehilfsmittel_zur_selbststaendigeren_Lebensfuehrung.pdf (letzter Abruf am 27.05.2021)
(7)
GKV-Spitzenverband
www.gkv-spitzenverband.de/pflegeversicherung/pflegehilfsmittelvertraege/pflegehilfsmittelvertraege.jsp (letzter Abruf am 12.07.2021)
(8)
Stiftung Warentest 2018 Hausnotruf-Test
www.test.de/Hausnotrufe-im-Test-4270637-0/ (letzter Abruf am 26.05.2021)
(9)
Bildquellen
Bild 1 und 2: © Ingo Bartussek / Fotolia.com 
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„Ich möchte nicht mehr ohne den Hausnotruf sein!“

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Anneliese Ney
Im Interview
Anneliese Ney

Annelise Ney ist 96 alt, verwitwet und lebt in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet. Ihre beiden erwachsenen Kinder leben mit ihren Familien in anderen Städten. Sie erhält Unterstützung von einem Pflegedienst, bewältigt einen Großteil ihres Alltags jedoch alleine – und das ist ihr auch wichtig. Sicherheit gibt ihr dabei ein Hausnotruf.

Anneliese Ney ist 96 Jahre alt und wohnt seit mehr als 35 Jahren alleine in einer Wohnung im 1. Stock über einem Ladengeschäft, in dem sie früher zusammen mit ihrem Mann ein Tapetengeschäft betrieb. Und sie lebt ausgesprochen gerne alleine, denn ihre Selbständigkeit ist ihr sehr wichtig – daran haben auch mehrere Stürze nichts geändert. Seit ihrem ersten Sturz besitzt sie jedoch einen Hausnotruf, der ihr viel Sicherheit gibt. Und seit ihrem letzten Sturz weiß sie auch, warum es so wichtig ist, den Notrufknopf tatsächlich am Körper zu tragen.

Liebe Frau Ney, Sie sind 96 Jahre alt – das ist ein beachtliches Alter. Wie gut sind Sie denn noch zu Fuß?

Ach, ich bin manchmal unsicher auf den Beinen, komme aber mit meinem Rollator gut zurecht. Ich wohne zwar im ersten Stock und muss Treppensteigen, aber daran bin ich gewöhnt. Die eine Hand am Geländer, die andere Hand an der Wand – so komme ich gut rauf und runter. Allerdings bin ich auch nicht mehr so häufig draußen unterwegs.

Erhalten Sie denn Hilfe im Alltag durch Angehörige, Nachbarn, Freunde oder einen ambulanten Pflegedienst?

In direkter Nachbarschaft wohnt niemand meiner Bekannten, meine Tochter kommt aber regelmäßig aus Essen angereist. Und außerdem kommt inzwischen auch täglich der ambulante Pflegedienst.

Haben Sie denn einen Pflegegrad?

Inzwischen schon. Als ich das erste Mal gestürzt bin, hat meine Tochter dafür gesorgt, dass ich eine Pflegestufe erhalte. Anfangs war das Pflegestufe 1, jetzt habe ich die 2. (Anmerkung der Redaktion: Seit der Pflegereform Pflegegrad 3)

Wann und wie ist Ihr erster schlimmer Sturz passiert?

Das ist inzwischen schon einige Jahre her – vielleicht fünf oder sechs Jahre. Zu der Zeit kam der Pflegedienst nur hin und wieder. Ich kam damals gerade vom Balkon, weil ich die Blumen gegossen habe. Und als ich in der Tür zwischen Balkon und Wohnzimmer stehe, habe ich plötzlich ein Gefühl, als würde mich jemand an den Händen ziehen. Ich bin nach vorne gefallen und mitten auf das Gesicht geschlagen. Da lag ich nun. Und als ich versuchte, mich zu bewegen, hörte ich ein Knacken. ‚Oh nein, dachte ich, da ist etwas gebrochen. Ich muss zum Telefon robben, um meine Tochter anzurufen.‘ Aber ich konnte mich nicht aufrichten, weil mir alles wehtat. Und dann bin ich bewusstlos geworden. Als ich dann wieder bei mir war, merkte ich, dass es dunkel wurde. Ich kann eigentlich gut Schmerzen aushalten, deshalb dachte ich: ‚Du wirst es ja wohl zum Telefon schaffen.‘ Aber es ging nicht.

Es wurde dann nachts bestimmt auch kalt und sie hatten nichts zu trinken …

Ich lag da und dachte: ‚Mensch, das muss doch irgendjemand merken, dass bei mir etwas nicht in Ordnung ist.‘
Annelise Ney

Ja, es wurde es kalt – ich lag ja in der Balkontür. Ich hab‘ es dann irgendwie geschafft, mich so zusammenzurollen, dass ich meine Beine ins Zimmer und unter die Heizung ziehen konnte. Irgendwann wurde es wieder hell. Es klingelte dann zwischendurch auch an der Haustür und ich dachte: ‚Mensch, das muss doch irgendjemand merken, dass bei mir etwas nicht in Ordnung ist.‘

Ich hörte zwischendurch auch den Nachbarn über mir auf den Balkon telefonieren. Und ich dachte: ‚Wenn ich den höre, muss der mich doch auch hören können.‘ Und ich rief und rief, aber meine Stimme drang einfach nicht durch. Und zwischendurch war ich auch immer wieder ohnmächtig. Aber irgendwann hörte ich andere Stimmen, die darüber sprachen, wie man am besten in meine Wohnung kommt. Und die Leute, die da sprachen, einigten sich schließlich darauf, dass jemand über die Feuerwehrleiter zu meinem Balkon steigt. Und das klappte auch, denn ich hörte plötzlich direkt neben mir jemanden sagen: ‚Ach, die Balkontür ist ja sogar auf.‘ Ich rufe ‚Hallo, ich bin hier‘, aber der Mensch hört mich nicht. Ich lag direkt neben der Balkontür im Zimmer. Und die Person marschierte an mir vorbei in die Wohnung – es war ja schon wieder dunkel. Aber dann ging derjenige zur Haustür und öffnete sie – und dann hörte ich die Stimme meiner Tochter. Und die hatte auch die Feuerwehr dabei und ich kam ins Krankenhaus.

Da haben Sie ja wirklich einiges mitgemacht. Was hatten Sie sich beim Sturz denn zugezogen?

Vor meinem ersten Sturz wusste ich nicht, dass ich Diabetes habe.
Annelise Ney

Ich hatte mir bei dem Sturz die Hüfte gebrochen, ich musste aber zum Glück nicht operiert werden. Ich bin damals gestürzt, weil ich unterzuckert war. Aber erst nach dem Sturz wurde überhaupt festgestellt, dass ich Diabetes habe – vorher wusste ich das nicht.

Da hatten Sie wirklich noch Glück im Unglück. Aber seit diesem Vorfall haben Sie einen Hausnotruf?

Ja, nach diesem Sturz hat meine Tochter dafür gesorgt, dass regelmäßig ein ambulanter Pflegedienst kommt und der hat zusammen mit meiner Tochter einen Hausnotruf organisiert. Das ist alles passiert, als ich im Krankenhaus war.

Welche Variante des Hausnotrufs haben Sie denn? Es gibt ja solche, bei denen Bekannte oder Angehörige benachrichtigt werden, wenn es kein medizinischer Notfall ist. Oder solche mit Hintergrunddienst, bei denen ein Mitarbeiter des Hausnotruf-Anbieters kommt und nach Ihnen sieht, sobald Sie einen Notruf absetzen.

Wenn ich den Notrufknopf drücke und mit der Notrufzentrale verbunden werde, benachrichtigen die den Pflegedienst in der Nähe. Bei denen ist auch ein Schlüssel hinterlegt, damit die auch meine Tür im Notfall öffnen können. Wenn etwas Schlimmes passiert, kommt natürlich der Rettungsdienst.

Und haben Sie den Hausnotruf denn seither schon einmal genutzt?

Ja, sicher, mehrmals. Ein paarmal auch versehentlich. Dann haben sich die Mitarbeiter sofort gemeldet und gefragt, ob alles in Ordnung ist. Das war mir unangenehm und ich habe mich entschuldigt, aber die haben nur gesagt: ‚Ach Frau Ney, das ist doch überhaupt kein Problem, wir sind doch froh, dass es Ihnen gut geht‘. Die wissen ja auch, dass ich zuckerkrank bin. Das ist schon ein sehr beruhigendes Gefühl.

Und haben Sie den Notruf-Knopf auch schonmal betätigt, als sie wirklich Hilfe brauchten?

Ja, ja. Aber das waren zum Glück keine wirklich schlimmen Vorfälle: Ich bin einmal hingefallen, konnte mich dabei aber abstützen. Aber selbst hochgekommen bin ich nicht mehr –  da habe ich den Notruf gedrückt. Dann kam der Pflegedienst und hat mir geholfen. Also, ich möchte wirklich nicht mehr ohne den Hausnotruf sein. Das gibt mir sehr viel Sicherheit. Und meiner Tochter auch: Die findet nämlich, dass ich zu unvorsichtig bin und schimpft mit mir – natürlich nur aus Sorge.

Und dann gab es aber auch noch ein paar schlimmere Stürze, aber da war zum Glück immer schnell der Pflegedienst da.

Gleich ein paar Stürze – wie sind die denn passiert?

Ich lag im Bad und merkte: Ich kann nicht aufstehen. Den Hausnotruf hatte ich nicht bei mir.
Annelise Ney

Es gab einen Sturz in der Wohnung, da habe ich mir den linken Arm gebrochen. Und dann bin ich einmal auch draußen vor der Haustür gefallen, da habe ich mir den Kiefer gebrochen. Da waren aber zum Glück auch ganz schnell Leute da, die mir geholfen haben. Und beim letzten Sturz bin ich früh morgens auf die Toilette gegangen und muss dann schwindelig geworden sein – ich hab‘ keine wirkliche Erinnerung daran, was passiert ist. Ich bin aber auf jeden Fall gestürzt und mit dem Kopf auf den Badewannenrand geprallt. Ich lag da im Bad und merkte: Ich kann nicht aufstehen, mir tun die Beine weh. Den Hausnotruf hatte ich nicht bei mir – ich hatte mir nämlich angewöhnt, den am Rollator zu haben. Direkt auf der Haut trage ich den nicht gerne. Und wie ich da so liege und den Flur entlang gucke, sehe ich, dass ich den Schlüssel von innen habe stecken lassen. ‘Oh nein, denk ich, jetzt kommt der Pflegedienst nicht rein.‘ Und da rüttelte es auch schon an der Tür. Und da hab‘ ich der Pflegerin zugerufen, dass ich gestürzt bin und der Schlüssel steckt. Die hat dann die Feuerwehr und die Polizei gerufen.

Der Polizist, der kam, kennt meine Wohnung schon, weil er bei meinem ersten schlimmen Sturz auch in der Wohnung war. Und der wusste deshalb genau, wie man am besten reinkommt. Die Haustür ist zu stabil, deshalb sind sie über das Vordach gestiegen und haben die Scheibe eingeschlagen. Tja, und dann bin ich mit gebrochenem Bein ins Krankenhaus gekommen.

Tragen Sie denn den Hausnotruf-Knopf inzwischen direkt am Körper?

Ja, ich trage den Knopf an einer Kette um den Hals und schlage den Kragen meiner Bluse hoch, so dass der Knopf nicht direkt auf der Haut liegt.

Ist Ihre Wohnung mit irgendwelchen Hilfsmitteln ausgestattet, die Ihnen im Alltag etwas Sicherheit verschaffen?

Nach meinem ersten Sturz mahnte meine Tochter mich, ich sollte doch lieber die Dusche als die Badewanne benutzen – in meinem großen Bad habe nämlich beides. Aber ich fühle mich im Stehen unsicher und möchte gerne in der Wanne sitzen. Deshalb hat der Pflegedienst mir einen Badewannenlift organisiert, mit dem ich in die Badewanne komme. Dafür bin ich sehr dankbar. Den Lift musste ich auch nicht selbst bezahlen, das hat die Pflegekasse übernommen.

Viele ältere Menschen haben Hemmungen, sich einen Hausnotruf anzuschaffen – können Sie das nachvollziehen?

Hausnotruf und Rollator geben mir viel Sicherheit im Alltag. Deshalb kann ich ja auch noch alles alleine machen – und das ist mir ganz wichtig.
Annelise Ney

Also, da muss ich sagen, ich würde nicht mehr ohne sein wollen. Das gleiche gilt für den Rollator. Ich habe Bekannte, die sagen: ‚Ich will nicht mit Rollator rausgehen, da schäme ich mich.‘ Aber das spielt für mich überhaupt keine Rolle, weil ich merke, wieviel mehr Sicherheit ich durch den Rollator habe. Dadurch kann ich ja auch so gut noch alles alleine machen – und das ist mir ganz wichtig.

Liebe Frau Ney, sie haben ja schon einiges hinter sich bringen müssen – zum Glück geht es Ihnen heute wieder gut.

Ja, ja, das stimmt. Ich hab‘ einige Stürze hinter mir. Aber ich sag immer: Ich probier‘ halt alles aus. (lacht)

Ich danke Ihnen für das Gespräch, Frau Ney – und behalten Sie Ihren Humor.

ich dachte: ‚Mensch, das muss doch irgendjemand merken, dass bei mir etwas nicht in Ordnung ist.‘
Erstelldatum: 7102.11.2|Zuletzt geändert: 3202.20.12
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Bildquelle
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