Was ist ein Außenaufzug?
Der Außenaufzug ist ein Fahrstuhl, der außen am Gebäude angebracht ist. Er besteht aus einem Aufzugschacht mit Kabine, der Sie über mehrere Stockwerke hinweg transportieren kann. Dazu wird der Schacht am Boden und an der Hausfassade verankert. In einem Gerüst kann der Außenaufzug hinauf- und hinuntergleiten. Angetrieben wird der Aufzug über einen Motor, der direkt in der Kabine sitzt. Ein zusätzlicher Maschinenraum ist somit nicht erforderlich. Am häufigsten ist der Außenaufzug aus Glas, der entweder mit Stahl- oder Aluminiumgerüsten erhältlich ist.
Die Bedienung des Außenfahrstuhls ist so einfach wie in jedem Lift: Mittels einer Taste wählen Sie das gewünschte Stockwerk und der Lift befördert Sie dorthin. Ein Notrufknopf sorgt bei technischen Schwierigkeiten oder plötzlichem Unwohlsein dafür, dass Ihnen rasch jemand zu Hilfe kommt.
Für den Einbau eines Außenaufzugs fallen umfangreiche Umbaumaßnahmen an. Denn damit jede Etage angesteuert und bequem betreten oder befahren werden kann, sind vermutlich Wanddurchbrüche in den unterschiedlichen Etagen notwendig.
Außenaufzug oder Außenlift am Haus – Was ist der Unterschied?
Der Außenaufzug gehört zu den Außenliften. Neben dem Außenaufzug gibt es drei weitere Treppenliftarten, die ebenfalls als Außenlifte genutzt werden können:
- Hublift: Der Hublift oder auch Hebelift ist eine Art Hebebühne für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollator. Im Außenbereich kann der Hublift verwendet werden, um Stufen zur Haustür vertikal zu überwinden. Bei der Nutzung werden Sie die kurze Distanz senkrecht nach oben gehoben oder nach unten transportiert.
- Plattformlift: Der Plattformlift kann im Außenbereich ebenfalls von Rollstuhlfahrern und Rollatornutzern genutzt werden, um Treppen zur Haustür zu bewältigen. Dabei befördert der Plattformlift den Nutzer allerdings nicht vertikal wie der Hublift, sondern schräg an den Treppen entlang.
- Homelift: Der Homelift oder auch Senkrechtaufzug besteht im Gegensatz zum Außenaufzug aus einer selbsttragenden Konstruktion, die keinen Aufzugschacht benötigt. Homelifte können Sie ebenfalls außen am Gebäude nutzen, um mehrere Stockwerke zu überwinden. Dabei ist dieser sogar für schwere Elektrofahrzeuge geeignet.
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Wann macht ein Außenaufzug Sinn?
Ein Außenaufzug ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Einbau von Treppenliften im Innenbereich durch zu schmale oder enggewundene Treppen nicht möglich ist oder mehrere Stockwerke erreicht werden sollen.
Zudem ist dieser Art der Außenlifte für Rollstuhlfahrer eine praktische Transportmöglichkeit. Denn bei Außenaufzügen ist die Breite frei wählbar. So finden auch größere Rollstühle und Elektromobile darin Platz. Ein barrierefreier Zufahrtsweg kann zudem im Außenbereich leichter nachgerüstet werden als in engen Treppenhäusern.
Ein weiterer Pluspunkt für Außenaufzüge: Wegen der komfortablen Raumverhältnisse können Pflegepersonen den Pflegebedürftigen begleiten und so für mehr Sicherheit sorgen.
Vorteile und Nachteile eines Außenaufzugs
Bevor Sie einen Außenlift an Ihrem Haus anbringen lassen, sollten Sie sich der Vor- und Nachteile eines solchen Umbaus bewusst werden. pflege.de hat Ihnen hierfür eine Übersicht zusammengestellt:
Neben den Kosten für die Anschaffung und den Einbau dieser Art Außenlifts sollten Sie wiederkehrende Kosten für Wartung, Strom und Reparaturen einrechnen. Prüfen Sie deshalb alle Angebote von Herstellern sorgsam und vergleichen Sie diese.
Voraussetzungen für einen Außenaufzug
Wenn Sie einen Außenaufzug planen, müssen Sie mit baulichen Veränderungen an der Fassade rechnen. Derartige Veränderungen unterliegen bestimmten Voraussetzungen. Dazu gehören:
- Eine professionelle Beratung: Vor dem Einbau eines Außenaufzugs auf Glas oder anderem Material muss ein Statiker oder Architekt prüfen, ob die Fassade des Gebäudes die Konstruktion des Aufzugs tragen kann.
- Baugenehmigung für Außenaufzug: Um einen Außenlift an Ihrem Gebäude einzubauen, benötigen Sie eine amtliche Baugenehmigung Ihrer örtlichen Bauaufsichtsbehörde.
- Zustimmung anderer Mieter (bei Mehrfamilienhäusern): Bei einem Einfamilienhaus können die Eigentümer über möglichen Um- und Anbaumaßnahmen selbst entscheiden. Wenn Sie als Eigentümer einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus einen Außenaufzug einbauen möchten, brauchen Sie die Zustimmung aller Eigentümer des Hauses. Denn es handelt sich um eine bauliche Veränderung und in vielen Teilungserklärungen von Eigentumswohnungen stehen keine Details zum Thema Aufzug.
- Zustimmung der Feuerwehr: Durch den Außenlift dürfen keine Rettungswege blockiert werden. Deswegen muss gerade bei Mehrfamilienhäusern die Feuerwehr vor dem Einbau die Voraussetzungen prüfen.
- Eventuelle Zustimmung der Nachbarn: In manchen Fällen kann es sein, dass Ihre Nachbarn bezüglich des Einbaus eines Außenaufzuges ebenfalls ein Stimmrecht haben. Denn die Konstruktion könnte Schatten auf die Fenster der Nachbarhäuser werfen. In einem solchen Fall müssten die Nachbarn den Einbau genehmigen.
Außenaufzug: Kosten und Preise
Ein Außenaufzug ist mit vielen unterschiedlichen Kosten für Anschaffung und Einbau verbunden. In Ihre Gesamtkostenrechnung sollten Sie Kosten für die Prüfung durch den Statiker, die Baugenehmigung, die Anschaffung und den Einbau sowie für Wartung, Strom und TÜV-Prüfungen aufnehmen.
Wir wollen Ihnen einen Überblick über die möglichen Kosten für einen Außenaufzug geben:
- Planung und Genehmigung: Für die Prüfung durch Statiker oder Architekten sowie die Baugenehmigung sollten Sie zwischen 2.000 – 5.000 Euro einplanen.
- Anschaffung: Die Preise für Außenaufzüge variieren stark. Denn die Kosten sind von Faktoren wie Material, Tragkraft, Art des Motors und Anzahl der Haltestellen abhängig. Standardmodelle für Außenaufzüge sind ab 40.000 Euro erhältlich (zwei Haltestellen, 300 kg Tragkraft, akkubetrieben). Bei Haushöhen bis zu 12 Meter haben Außenaufzüge meist eine höhere Tragkraft (bis 650 kg) und mehrere Haltestellen. So sich können die Kosten zwischen 40.000-100.000 Euro belaufen– je nach Modell, Ausstattung, Nutzungsart und Anzahl der Haltestellen.
- Einbau: Je nach Anbieter wird die Lieferung der Einbau des Lifts extra berechnet. Dies kann zwischen 7.000 – 12.000 Euro kosten. Unser Tipp: Suchen Sie sich einen Anbieter bei dem die Lieferung und der Einbau im Angebot enthalten sind.
- Wartung, Strom und TÜV-Prüfungen: Für die laufenden Kosten des Außenaufzuges durch Strom, TÜV-Prüfungen und Instandhaltung sind Kosten von jährlich circa 5.000 Euro einzuplanen. Die Höhe der Kosten kann je nach Höhe des Aufzuges, dem Stromverbrauch und dem Wartungsvertrag variieren.
Fördermöglichkeiten für einen Außenlift
Ein Außenaufzug ist eine große Anschaffung, die mit hohen Kosten verbunden ist. Allerdings gibt es einige Fördermöglichkeiten, die Sie in Anspruch nehmen können, wenn Sie einen Außenaufzug planen:
- Die KfW: Die KfW-Bank fördert den barrierereduzierenden Umbau von Häusern. Dazu gehört auch der Einbau von Außenliften. Hier können Sie einen KfW-Zuschuss oder einem zinsgünstigen Darlehen beantragen. Damit können Sie Kosten für einen Außenaufzug mit bis zu 50.000 Euro finanzieren.(1)(2)
- Die Pflegekasse: Haben Sie oder einer der Bewohner Ihres Hauses einen anerkannten Pflegegrad, können Sie eine Förderung für Ihren Außenaufzug bei Ihrer Pflegekasse beantragen. Denn Pflegebedürftige ab einem anerkannten Pflegegrad 2 können unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 4.000 Euro Zuschuss im Rahmen der Wohnraumanpassung wie dem Einbau eines Außenaufzuges erhalten.
Checkliste Außenaufzug
Sie möchten sich einen Außenaufzug für Ihr Haus anzuschaffen? pflege.de hat Ihnen eine Checkliste mit Fragen zusammengestellt, die Sie vor dem Kauf klären sollten:
- Ist Ihr Haus bautechnisch für einen Außenaufzug geeignet? Ein Statiker muss vorher überprüfen, ob die Fassade einen Außenlift tragen kann.
- Hat sich der Anbieter einen gründlichen Überblick der Bedingungen vor Ort gemacht? Anbieter sollten sich bei einem örtlichen Termin von den baulichen Voraussetzungen ein Bild machen, bevor sie Ihnen ein konkretes Angebot unterbreiten.
- Gibt es von dem Anbieter einen verbindlichen Kostenvoranschlag über die Wartungen und Instandsetzungen?
- Haben Sie sich zum notwendigen Bauantrag und gegebenfalls Zuschüssen professionell beraten lassen?
- Liegen vergleichbare Kostenaufstellungen beziehungsweise Angebote von mehreren Anbietern vor?
- Wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen: Haben Sie andere Hausbewohner nach deren Interessen und Wünschen gefragt und den Einbau des Außenlifts mit allen Parteien abgestimmt?
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Außenaufzug?
Der Außenaufzug ist ein Außenlift, der Personen in einer Kabine entlang eines Aufzugsschachts an der Fassade eines Gebäudes über mehrere Etagen transportieren kann. Außenaufzüge werden über einen Motor betrieben, der direkt in der Kabine angebracht ist. Durch die Breite sind Außenaufzüge besonders für Rollstuhlfahrer geeignet. Sie sind ebenfalls eine gute Alternative, wenn den Einbau eines Treppenlifts im Innenbereich durch zu schmale oder eng gewundene Treppen nur schwer möglich ist.
Wann macht ein Außenaufzug Sinn?
Sinnvoll sind Außenaufzüge, wenn ein Treppenlift benötigt wird, aber der Einbau im Innenbereich durch zu schmale oder stark gewundene Treppen nicht möglich ist. Auch für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollator sind Außenaufzüge sinnvoll, da die Breite frei wählbar und auch schwere Rollstühle und Elektromobile geeignet ist.
Was kostet ein Außenlift?
Die Kosten für einen Außenaufzug oder Außenlift variieren je nach Modell, Ausstattung, Nutzungsart und Anzahl der Haltestellen. Da für den Einbau bauliche Veränderungen am Gebäude vorgenommen werden müssen, ist der Außenaufzug eine relativ teure Treppenliftvariante. Die Preisspanne beläuft sich auf Gesamtkosten zwischen 40.000-100.000€ für einen Außenaufzug.
Wie teuer ist ein Außenaufzug?
Die Preisspanne beläuft sich auf Gesamtkosten zwischen 40.000-100.000€ für einen Außenaufzug. Je nach Modell, Ausstattung, Nutzungsart und Anzahl der Haltestellen variieren die Kosten.
Was kostet ein Außenaufzug für 1 Etage?
Pro Etage sollten Sie mit 20.000 Euro für einen Außenaufzug rechnen. Kosten für Planung und Genehmigungen, den Einbau sowie laufende Kosten durch Wartung, Strom und TÜV-Prüfungen sind hierbei meist nicht enthalten und müssen zusätzlich eingeplant werden.
Ist ein Aufzug genehmigungspflichtig?
Ja, einen Außenaufzug ist genehmigungspflichtig. Denn beim Einbau werden bauliche Veränderungen an der Fassade vorgenommen. Daher muss das Gebäude zunächst von einem Statiker oder Architekten geprüft und im Anschluss der Außenaufzug mit einer Baugenehmigung von der Bauaufsichtsbehörde genehmigt werden.