Wanne zur Dusche: Definition
Wanne zur Dusche meint eine Umbaumaßnahme, bei der die Badewanne zur begehbaren Dusche umgebaut wird. Hierzu wird die alte Wanne entfernt und an selber Stelle eine Dusche installiert. Fliesen an Boden, Wand und möglicherweise auch an der Decke bleiben dabei in der Regel bestehen.
Eine Wanne zur Dusche umzubauen bietet vor allem Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder anerkanntem Pflegegrad viele Vorteile. Doch nicht nur Menschen mit Pflegebedarf oder einer körperlichen Behinderung interessieren sich für den Abbau von Barrieren. Der Komfort im Badezimmer spielt heute eine immer größer werdende Rolle. Eine begehbare „Walk in-Dusche“ macht das Duschen zu einem angenehmen Erlebnis für alle Altersklassen und setzt dazu noch einen modernen Akzent im Badezimmer. Eine entsprechende Wohnraumanpassung im Badezimmer kann daher eine sinnvolle und nachhaltige Investition für das selbstständige Leben und Wohnen im Alter sein.
Umbau Wanne zur Dusche: Die Vorteile auf einen Blick
Dusche statt Badewanne: Ist das die richtige Lösung für Sie? Vieles spricht für einen Umbau zur begehbaren Dusche, insbesondere für Senioren und Menschen mit Bewegungseinschränkungen:
- Zuhause wohnen bleiben: Senioren müssen keinen hohen Badewannenrand mehr überwinden. Der Umbau zur Dusche ermöglicht somit eine sichere und selbstbestimmte Körperpflege im eigenen Zuhause.
- Wenig Baulärm durch schnellen Umbau: Die Umbauarbeiten sind meist schon innerhalb eines Werktages erledigt.
- Keine bleibenden Schäden: Beim Umbau kommt es zu keinen Schäden an Fliesen und Mauerwerk. Die vorhandenen Fliesen an der Wand bleiben erhalten, sodass ein unkomplizierter Rückbau jederzeit möglich ist.
- Modernisierung: Die neue begehbare Dusche wertet das Badezimmer durch ihr modernes Design auf.
- Noch mehr Sicherheit: Eine zusätzliche Ausstattung mit Hilfsmitteln, wie zum Beispiel Haltegriffen oder bestimmten Duschsitzen, ist problemlos und je nach Bedarf möglich.
Wanne zur Dusche umbauen: So funktioniert das Konzept
Mittlerweile haben sich viele Unternehmen auf den Umbau einer Badewanne zur Dusche spezialisiert. Das Einbauprinzip ist hierbei immer ähnlich:
- Ein Fachmann nimmt die Maße der alten Wanne vor Ort auf. Spezielle Wünsche zum Design bestimmen Sie als Auftraggeber. Gemeinsam mit dem Sanitärexperten legen Sie fest, wie die Dusche hinterher aussehen soll.
- Meist produziert der Hersteller die Dusche mit Duschfläche und Randerhöhungen genau nach Maß, abgeschnitten auf Ihre individuellen Bedürfnisse. Auch Wannen unter Dachschrägen lassen sich so zur Dusche umfunktionieren, vorausgesetzt an dieser Stelle ist ein aufrechter Stand gut möglich.
- Das Handwerkerunternehmen rückt üblicherweise morgens im Team an, entfernt die alte Wanne, eventuelles Mauerwerk und entsorgt in aller Regel auch den entstandenen Schutt sowie die alte Wanne. Bei Bedarf verlegen die Fachleute auch neue Rohre. Dies ist jedoch seltener nötig. Fliesen an Boden, Wand und möglicherweise auch an der Decke bleiben bestehen. Die neue Duschfläche überdeckt den Bereich, den vorher die Wanne eingenommen hat.
- Die Montage-Fachmänner setzen eine Duschtasse beziehungsweise Duschfläche ein.
- Die Rückwände und Seitenteile für eine Duschkabine folgen. Es gibt auch Komplettsysteme, bei denen Rückwand und Duschfläche aus einem Guss bestehen. Diese Systeme haben den Vorteil, dass es keine Fugen gibt, die der Sanitärfachmann mit Silikon schließen muss.
- Nun montiert ein Fachmann noch die Armatur mit Brause. Auf Wunsch wird die Dusche noch mit zusätzlichen Hilfsmitteln wie beispielsweise Halte- und Stützgriffen, einem Duschstuhl oder allgemeinen Badezimmer-Accessoires wie einem wandmontierten Seifenspender oder Handtuchhalter ausgestattet.
- Nach einer Endreinigung ist der Umbau abgeschlossen. Wurden Silikonfugen eingesetzt, sollte das Ganze noch eine Nacht zum Aushärten ruhen, bevor die neue Dusche benutzt wird. Da in der Regel Fliesen nicht neu verlegt werden müssen, lässt sich das Vorhaben „Badewanne raus, Dusche rein“ häufig innerhalb weniger Stunden bis zu einem Tag realisieren.

Umbau von Wanne zur Dusche
Bodenebene Dusche statt Badewanne: Nicht immer möglich
Eine bodengleiche Dusche statt Badewanne im eigenen Zuhause wünschen sich viele Senioren. Doch nicht immer kann ein komplett ebenerdiger Zugang zur barrierefreien Dusche realisiert werden. Dies ist häufig im Altbau der Fall. Meist ist hier der Unterboden zu dünn, um den Abwasseranschluss der neuen Dusche darin installieren zu können. Die Rohre müssen dann in Kästen an der Decke im Zimmer darunter verlaufen. Gerade in Mietwohnungen stößt dieses Umbauprojekt nicht immer auf Verständnis: Selten stimmen Vermieter und Nachbarn diesen Umbaumaßnahmen zu.
Ist aus den genannten baulichen Gründen kein komplett ebenerdiger, barrierefreier Zugang in die Dusche möglich, sollte die Restschwelle auch als solche kenntlich gemacht werden und eine Sicherheits-Höhe von ca. 7 cm bis maximal 15 cm haben. Eine niedrigere Schwelle von nur 1 bis 2 cm wäre hingegen eine gefährliche Stolperfalle. Einige Unternehmen bauen auch standardmäßig mit einer Restschwelle, um den Umbau noch leichter und damit günstiger zu gestalten.
Badewanne durch eine Dusche ersetzen: Mit der richtigen Ausstattung noch mehr Sicherheit
Damit Sie sich in Ihrer neuen Dusche auch sicher fühlen, geben wir Ihnen hier ein paar Tipps:
- Statten Sie Ihre neue Dusche mit einem Duschsitz aus. Eine Sitzmöglichkeit in der Dusche erleichtert die Körperpflege in vieler Hinsicht, insbesondere dann, wenn der Nutzer nicht mehr so sicher auf den Beinen ist. Es gibt auch Modelle, die Sie bei Nicht-Gebrauch an die Wand klappen können wie zum Beispiel einen klappbaren Duschhocker. Eine Alternative bietet der Duschstuhl.
- Halte- und Stützgriffe in der Dusche geben Halt und können bei einem Gleichgewichtsverlust schwere Stürze vorbeugen. Es gibt auch Brausestangen, die gleichzeitig als Griff dienen – eine elegante und zugleich praktische Lösung.
- Die Armatur sollte eine Thermostat-Mischbatterie sein. Mit einer solchen können Sie die maximale Wassertemperatur auf 45 Grad begrenzen und sich somit vor möglichen Verbrühungen schützen.
- Installieren Sie bei sich ggf. ein Hausnotrufsystem, mit dem im Fall der Fälle ein Notruf ausgelöst wird, wenn Sie in Ihrem Badezimmer zum Beispiel stürzen oder ausrutschen sollten. Da die Notrufknöpfe wasserfest sind, können sie auch beim Duschen getragen werden.
- Statten Sie Ihre Dusche mit einer rutschfesten Duschmatte für noch mehr Sicherheit im Stehen aus. Einfache Duschmatten bekommen Sie auch für günstiges Geld in Drogerien. Womöglich bietet Ihr Anbieter die Dusche auch schon mit einer speziellen Anti-Rutsch-Beschichtung an. Fragen Sie an dieser Stelle einfach mal nach.
Badewanne gegen Dusche tauschen in einer Mietwohnung
Wenn Sie Ihre Wanne zur Dusche umbauen lassen möchten, müssen Sie sich vorher unbedingt das Einverständnis Ihres Vermieters einholen. Andernfalls kann Sie Ihr Vermieter abmahnen. Sie können Ihren Vermieter entweder um ein persönliches Gespräch bitten oder den schriftlichen Weg gehen. Stimmt Ihr Vermieter dem Umbau-Vorhaben zu, sollten Sie dies in jedem Fall schriftlich festhalten. So haben Sie immer ein Dokument, auf das Sie sich im Fall aller Fälle berufen können.
Egal, ob Sie sich für den persönlichen oder schriftlichen Kontaktweg entscheiden – bereiten Sie sich am besten ein wenig darauf vor und versuchen Sie, Ihren Vermieter für den gewünschten Umbau zu gewinnen. Eine gute Argumentationsstütze können die Vorteile von Wanne zur Dusche sein. Klären Sie Ihren Vermieter auch darüber auf, dass durch Ihren Umbau keine Kosten für ihn entstehen. Am wichtigsten für den Vermieter ist in der Regel, dass ein unkomplizierter Rückbau zum vorherigen Badezimmer jederzeit wieder möglich ist. Hier kann Ihr Vermieter gegebenenfalls auch eine zusätzliche Summe von Ihnen einfordern, um sich für den späteren Rückbau im Vorwege abzusichern.
Wanne raus, Dusche rein: Die Kosten hängen von mehreren Faktoren ab
Die Kosten für den Umbau einer Wanne zur Dusche hängen in erster Linie von den Gegebenheiten vor Ort ab. Sind bauliche Veränderungen notwendig, wie etwa eine neue Rohrverlegung oder räumliche Erweiterung des Badezimmers, wird es entsprechend teurer. Die meisten Handwerksunternehmen bieten Festpreise für den kompletten Umbau: von der Demontage der Badewanne über die Entsorgung bis zur Endreinigung. Diese Umbauarbeiten beginnen etwa bei 4.000 Euro und können bis zu ca. 6.000 Euro gehen. Neben dem erforderlichen Umbauaufwand und der Qualität der verbauten Materialien bestimmt auch die Ausstattung der Dusche den finalen Preis.
Holen Sie sich vor dem Umbau am besten gleich mehrere Angebote verschiedener Anbieter ein und lassen Sie sich vor dem Umbau unbedingt vom beauftragten Umbauunternehmen hierzu beraten. Fragen Sie gezielt, wie sich die Kosten für das Konzept „Badewanne gegen Dusche austauschen“ reduzieren lassen.
Zuschüsse zum Umbau eine Badewanne zur Dusche
Pflegekasse: Liegt bei Ihnen oder Ihrem Mitbewohner ein anerkannter Pflegegrad vor, können Sie für den Umbau Ihrer Wanne zur Dusche einen Zuschuss für sog. wohnumfeldverbessernde Maßnahmen bis zu 4.000 Euro bei der zuständigen Pflegekasse beantragen.
Staatliche Förderung: Die staatliche Förderbank unterstützt bauliche Einzelmaßnahmen, die Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden ermöglichen. So können Sie unter Umständen auch hier finanzielle Unterstützung für den Umbau der Wanne zur altersgerechten Dusche erhalten, beispielsweise durch einen Kredit oder einen KfW-Zuschuss.
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich die Badewanne durch eine Dusche ersetzen?
Das Umbaukonzept „Wanne zur Dusche“ wird in wenigen Schritten umgesetzt:
- Die alte Dusche wird ausgemessen (Grundlage für den Einbau der neuen Dusche).
- Die Dusche wird beim Hersteller angefertigt.
- Die alte Wanne wird entfernt, manchmal müssen Rohre neu verlegt werden.
- Die neue Dusche wird eingesetzt.
- Seitenteile werden eingebaut (bei Komplettsystemen fällt der Punkt weg).
- Armatur, Haltegriffe etc. werden montiert.
- Die neue Dusche kann nach einem Tag benutzt werden.
Wie lange dauern die Umbauarbeiten bei einer Badewanne zur Dusche?
Die Umbauarbeiten „Wanne raus, Dusche rein“ sind i. d. R. innerhalb eines Tages abgeschlossen. Meist kann die neue, barrierearme Dusche bereits am nächsten Tag genutzt werden.
Wer kann meine Badewanne seniorengerecht umbauen?
Mittlerweile haben sich viele Handwerksunternehmen auf den Umbau „Wanne zur Dusche“ spezialisiert. Über den Badumbau-Service von pflege.de finden Sie den passenden Handwerker für Ihre seniorengerechte Dusche.
Was kostet der Umbau von Badewanne zur Dusche?
Die Kosten für den Umbau „Wanne zur Dusche“ liegen durchschnittlich zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Die finalen Kosten hängen aber immer von der Einbausituation und den Wünschen des Kunden ab. Je einfacher der Umbau zu realisieren ist, desto günstiger wird es. Sollten zusätzliche bauliche Veränderungen oder neue Rohrverlegungen anfallen, steigen die Kosten entsprechend. Materialien und das Design beeinflussen ebenfalls die Kosten.
Wie finanziere ich den Umbau Wanne zur Dusche?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Kosten für den Badumbau zu finanzieren. Wenn bei Ihnen oder einem anderen Nutzer des Badezimmers bspw. ein anerkannter Pflegegrad vorliegt, können Sie einen Zuschuss bis zu 4.000 Euro bei der zuständigen Pflegekasse beantragen. Auch die staatliche Förderbank KfW gewährt Zuschüsse zum Barriereabbau im Badezimmer.