Bettschutzeinlagen für Matratzen: Definition
Bettschutzeinlagen schützen die Matratze und andere Flächen bei vorübergehender oder dauerhafter Inkontinenz vor Feuchtigkeit. Die sogenannten Inkontinenzunterlagen saugen Urin auf und verschließen ihn sicher, sodass die Haut der Betroffenen nicht zusätzlich durch Nässe oder säurehaltige Ausscheidungen gereizt wird.
Inkontinenzunterlagen: Varianten
Zuverlässige Unterlagen zum Matratzenschutz bei einer Inkontinenz gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, Größen und Materialien.
Einweg-Inkontinenzunterlagen
Für die kurzfristige Versorgung von vorübergehend inkontinenten Patienten, zum Beispiel bei einer kurzfristigen Stressinkontinenz, einer Darmschwäche nach einer Operation oder für die hygienische Versorgung in Pflegeheimen werden häufig Einweg-Inkontinenzunterlagen verwendet. Diese sind – wie der Name sagt – zur einmaligen Verwendung gedacht und werden nach Gebrauch im Hausmüll entsorgt.
Material
Einmalverwendbare Inkontinenzauflagen haben in der Regel eine weiche Oberfläche für einen angenehmen Liegekomfort. Die flüssigkeitsundurchlässige, rutsch- und reißfeste Folienrückseite aus Polyethylen verhindert das Durchsickern von Flüssigkeit auf die Matratze oder andere Flächen.
Der Aufbau im Inneren einer Bettschutzeinlage unterscheidet sich grundsätzlich auf zwei Arten: Manche Produkte bestehen aus einzelnen Zellstofflagen, die die Flüssigkeit aufnehmen und so für Nässeschutz der Matratze sorgen. Hier gilt: Je dicker die Zellstoffschicht beziehungsweise je mehr Lagen eine Unterlage hat, desto saugfähiger ist sie. Daneben gibt es Einweg-Inkontinenzunterlagen, die mit einem saugfähigen Kern aus Zellstoff-Flocken ausgestattet sind. Bei dieser Art bestimmt die Anzahl der Zellstoff-Flocken die Saugleistung.
Größe
Einweg-Unterlagen bedecken meist nicht die komplette Auflagefläche der Matratze, sondern schützen vor allem den kritischen Bereich um die Körpermitte herum. Ein gängiges Maß ist 60 mal 90 Zentimeter. Diese Größe lässt sich besonders leicht wechseln, ohne dass der Patient das Bett dafür verlassen muss.
Vor- & Nachteile von Einweg-Inkontinenzunterlagen
Inkontinenzunterlagen für den Einmalgebrauch bieten folgende Vor- und Nachteile:
Wiederverwendbare Bettschutzeinlage / waschbare Inkontinenzunterlage
Bei einer dauerhaften Inkontinenz, wie beispielsweise im Falle einer Dranginkontinenz, können für die häusliche Versorgung auch waschbare Bettschutzeinlagen zum Einsatz kommen. Wiederverwendbare Inkontinenzunterlagen unterscheiden sich in den Materialien und der Größe von Bettschutzeinlagen für den Einmalgebrauch.
Material
Waschbare Betteinlagen bestehen in der Regel aus textilen Materialien wie Baumwolle oder Kunstfasern mit verschiedenen Eigenschaften. Eine Seite kennzeichnet sich durch seine saugende Schicht, die Unterseite ist meist flüssigkeitsundurchlässig zum Beispiel durch eine Polyurethanbeschichtung.
Größe
Ähnlich wie die Einweg-Inkontinenzunterlage wird auch die waschbare Bettschutzeinlage als Teilauflage angeboten (etwa 60 x 90 Zentimeter oder 75 x 85 Zentimeter). Es gibt aber auch Inkontinenzunterlagen, die die herkömmliche Matratzengröße von 90 x 200 Zentimetern abdecken. Die haben den Vorteil, dass sie sich gut um die Matratze spannen lassen und daher nicht verrutschen können – auch nicht bei starker nächtlicher Unruhe. Einige Modelle haben dazu praktische Spanngummis an den Ecken, zudem gibt es extra Inkontinenz-Bettlaken zur Fixierung.
Reinigung
Für die hygienische Reinigung können Bettschutzeinlagen in der Waschmaschine, je nach Modell, zwischen 60 und 90 Grad gewaschen werden. Viele waschbare Inkontinenzauflagen sind auch trocknergeeignet, so dass sie nach dem Waschen wieder besonders schnell zum Einsatz kommen können.
Vor- & Nachteile von waschbaren Inkontinenzunterlagen
Wiederverwendbare Inkontinenzunterlagen bieten folgende Vor- und Nachteile:
Kosten & Kostenübernahme von Inkontinenzauflagen der Pflegekasse
Inkontinenzauflagen können Personen nicht nur in Sanitätshäusern oder Geschäften für Bettzubehör kaufen, sondern auch online bei einer Vielzahl von Anbietern. Die Kosten für eine Inkontinenzunterlage zum Einmalgebrauch bewegen sich zwischen 50 Cent und 1 Euro pro Stück. Waschbare Bettschutzeinlagen kosten zwischen 15 und 30 Euro pro Stück – je nach Qualität und Dicke.
Sofern Betroffene einen anerkannten Pflegegrad haben, können sie sogenannte Pflegehilfsmittel zum Verbrauch im Wert von bis zu 40 Euro monatlich erhalten. Dies ist in § 40 des Elften Buches im Sozialgesetzbuch (SGB XI) gesetzlich verankert. (2) Dazu gehören unter anderem saugende Einweg-Bettschutzeinlagen für die Versorgung einer Inkontinenz.
Die wiederverwendbaren beziehungsweise waschbaren Bettschutzeinlagen gehören streng genommen nicht zu den Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch, sondern zur Produktgruppe 51 des Hilfsmittelverzeichnisses. (3) Auf Antrag gewähren die Pflegekassen aber zusätzlich einen Zuschuss für bis zu vier waschbare Bettschutzeinlagen pro Jahr. Versicherte selbst müssen dann meist nur noch zehn Prozent der Kosten, maximal zehn Euro pro Monat, bezahlen. Eine Ausnahme bilden Versicherte, die von der Zuzahlung befreit sind.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Inkontinenzunterlagen?
Inkontinenzunterlagen sollen die Matratze und andere Oberflächen vor ungewollt austretenden Flüssigkeiten schützen. Die Auflagen finden sowohl bei Bettlägerigkeit als auch zur nächtlichen Versorgung Gebrauch. Viele Betroffene nutzen Bettschutzeinlagen ergänzend zu anderen Inkontinenz-Hilfsmitteln. Die Unterlagen nehmen nicht nur die Flüssigkeit auf und schützen damit nicht nur die Oberfläche, sondern auch den Patienten vor Feuchtigkeit. Grundsätzlich stehen Inkontinenz-Patienten Einmal-Bettauflagen sowie waschbare Bettschutzeinlagen zur Verfügung. Inkontinenzauflagen unterscheiden sich in der Größe, dem Material und der Saugleistung.
Werden die Kosten für Inkontinenzauflagen von der Krankenkasse übernommen?
Sofern Versicherte einen anerkannten Pflegegrad haben und die Pflege zuhause stattfindet, haben sie gesetzlichen Anspruch auf einen monatlichen Zuschuss in Höhe von bis zu 40 Euro für die sogenannten Pflegehilfsmittel zum Verbrauch. Dazu gehören unter anderem saugende Einweg-Inkontinenzauflagen für die Versorgung einer Inkontinenz. Die waschbaren Bettschutzeinlagen gehören nicht zu den Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch. Trotzdem können Betroffene einen Antrag für bis zu vier waschbare Bettschutzeinlagen pro Jahr bei der Pflegekasse einreichen.