Ernährung im Alter: Tipps für eine ausgewogene Ernährungsweise
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Wie können sich ältere oder pflegebedürftige Menschen ausgewogen sowie gesund ernähren und gleichzeitig den Herausforderungen einer oder mehrerer Krankheiten gerecht werden?
pflege.de stellt in diesem Ratgeber die typischen Ernährungsprobleme, passende Lösungen sowie Hilfsmittel vor und gibt Tipps für eine gesunde Ernährung im Alter.
Ernährung im Alter
Die Regeln für die richtige Ernährung im hohen Alter unterscheiden sich nicht wesentlich von denen in jüngeren Jahren. Auch die Mahlzeiten von Senioren sollten abwechslungsreich, ausgewogenen und gesund sein.
Was bedeutet „ausgewogen und gesund“?
Eine Ernährung ist dann gesund, wenn sie ausgewogen ist. Das bedeutet, dass sie den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Auf Ihrem Speiseplan sollten daher abwechslungsreiche Lebensmittel wie Vollkorngetreide, Gemüse und Obst, Fleisch und Fisch in Maßen, Milchprodukte, Öle sowie gesunde Fette stehen.
Reduzieren sollten Sie dagegen Lebensmittel, die viel Zucker, Salz und tierische Fette enthalten. Das ist zum Beispiel bei Fertiggerichten, Wurstwaren, aber auch Süßigkeiten der Fall.
Biografie ist ein wichtiger Teil unserer Ernährung
Jeder Mensch ernährt sich anders und hat für die eigene Ernährungsweise ganz unterschiedliche Gründe. Ernährung hängt in vieler Hinsicht mit der persönlichen Lebensgeschichte sowie Esskultur zusammen und ist entsprechend vielfältig. Rituale und Gewohnheiten spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Manche gehen morgens direkt ins Bad, andere frühstücken zuerst. Manche trinken seit Jahr und Tag ihren Kaffee mit Milch und Zucker vor dem Fernseher. Andere wiederum trinken ihren Tee, während sie aus dem Fenster sehen. Die Ernährung wird immer vielseitiger, die Angebote und Verfügbarkeit an Lebensmitteln sind riesig. In der Folge ist unsere Ernährung im stetigen Wandel. Insbesondere ältere Menschen kann das schnell überfordern.

Veränderungen bei der Ernährung im Alter
Unser Körper verändert sich im Alter. So wird etwa unser Stoffwechsel langsamer. Während der Fettanteil im Körper steigt, nehmen Wassergehalt und Muskelmasse ab. Dadurch braucht der Körper zwar im Schnitt weniger Energie, ist aber gleichzeitig auf eine gleichbleibende Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen angewiesen.
Je nach Krankheit oder körperlicher Aktivität schwankt außerdem der individuelle Kalorienbedarf. Bettlägerige Menschen benötigen zum Beispiel weniger Kalorien als Menschen, die sich viel bewegen.
Bei manchen Erkrankungen ist es deshalb notwendig, dass Sie Ihre Ernährung, beziehungsweise die Ihres pflegebedürftigen Angehörigen, anpassen. Am besten stimmen Sie sie mit dem behandelnden Arzt ab. (1)
Ernährungsprobleme im Alter
Das hohe Lebensalter, körperliche Veränderungen oder bestimmte Krankheiten können die Nahrungsaufnahme im Alter erschweren. Darüber hinaus ändern sich Empfindungen wie der Genuss. Hunger und Durst werden nicht mehr richtig wahrgenommen.
Deshalb können im Rahmen der Ernährung unterschiedliche Probleme auftreten. Insbesondere im fortgeschrittenen Alter und bei Pflegebedürftigkeit steigt beispielsweise das Risiko für Mangelernährung.
Mangelernährung & Fehlernährung – häufige Probleme im Alter
Viele ältere Menschen ernähren sich im Alter eher einseitig und unausgewogen, nehmen zu wenige Nährstoffe und zu wenig Flüssigkeit auf oder vergessen an manchen Tagen sogar ganz zu essen.
Kommen dann noch bestimmte Krankheiten oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten hinzu, kann sich eine Fehl- oder Mangelernährung schnell zuspitzen und für den menschlichen Organismus gefährlich werden.
Lesen Sie im Ratgeber Mangelernährung, welche Folgen eine Mangelernährung haben kann und wie Sie mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung vorbeugen können.
Führen Sie ein Ernährungstagebuch: Wann haben Sie was gegessen, wann was getrunken?
Ganz egal, welche Ernährungsprobleme auftreten – Ich würde immer empfehlen, genau hinzuschauen. Ein Ernährungstagebuch kann Sie hierbei unterstützen. Es gibt Ihnen eine gute Übersicht darüber, was gegessen und getrunken wurde und hilft Ihnen bei der Suche nach möglichen Unverträglichkeiten. So können Sie bestimmte Auffälligkeiten gut notieren und wichtige Rückschlüsse auf Ihren Pflegealltag ziehen:
- Was wird gern gegessen oder getrunken (zum Beispiel bestimmte Gerichte oder einzelne Lebensmittel und Getränke)?
- Was wird ungern gegessen? Es liegen vielleicht Abneigungen oder Unverträglichkeiten vor.
- Welche Ressourcen sind vorhanden? Nutzt der Betroffen zum Beispiel diverse Hilfsmittel, kann sich mitteilen oder unter Anleitung und leichter Unterstützung selbstständig essen?
- Wie ist der Zahnstatus? Hat die Person noch ihr vollständiges Gebiss, trägt eine Zahnprothese oder kann auch ohne Prothese beschwerdefrei essen?
Im Alter ist es normal, dass Hunger- und Durstempfinden nachlassen – jedoch ist das für Angehörige meist schwer zu ertragen. Essen sollte Genuss sein und kein Zwang. Deshalb ist es wichtig, dass Sie eine gesunde Grenze zwischen „gut zureden“ und „zu viel Druck ausüben“ finden.

Untergewichtig im Alter
Vielleicht kennen Sie das: Sie haben immer weniger Appetit, essen oft dasselbe oder bauen krankheitsbedingt körperlich ab. Dann sollten Sie jetzt besonders auf sich Acht geben, Ihre Ernährung bewusst umstellen und versuchen, nicht weiter abzunehmen.
Dabei können Ihnen Essenspläne oder feste Bestellungen beim Menübringdienst (Essen auf Rädern) helfen, damit Sie sich gezielt und bewusst mit frischen Lebensmitteln ernähren.
Je nach Situation kann es auch förderlich sein, in Gesellschaft zu essen oder von einem Angehörigen zum Essen angeleitet zu werden.
Sollten Sie selbst oder Ihr Angehöriger stark abgemagert sein, kann eine kalorienreiche Zusatznahrung beispielsweise Trinknahrung, auch Aufbaunahrung genannt, hilfreich sein.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Im Laufe des Lebens können Menschen Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln entwickeln. Gerade im Alter sollten Sie diese unbedingt berücksichtigen.
Haben Sie oder Ihr Angehöriger etwa häufig Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall und Blähungen, oder auch Kopfschmerzen nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, können das mögliche Indizien für eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sein.
Die häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten treten bei Milchzucker, Fruchtzucker, Gluten und Histamin auf.
Milchzucker (Laktose)
Menschen mit Laktoseunverträglichkeit können das Kohlenhydrat der Milch, die Laktose, nicht aufspalten. Betroffene leiden unter Blähungen, Krämpfen oder Durchfällen.
Meiden Sie in diesem Fall Milch, Frischkäse, Sahne, Quark und milchhaltige Süßigkeiten. Stattdessen können Sie zu Hartkäse und laktosefreien Alternativen greifen sowie pflanzliche Alternativen wie Hafermilch, Mandelmilch, Sojamilch und vegane Produkte genießen. (2)
Fruchtzucker (Fruktose)
Fruchtzucker kommt in den meisten Obst- und Gemüsesorten vor. Betroffene, die Fructose nicht vertragen, reagieren zum Beispiel mit Durchfall, Übelkeit oder Bauchschmerzen darauf.
Reduzieren Sie die Obstmenge auf eine Portion pro Tag, ebenso die Gesamtzuckermenge. Außerdem sollten Sie keinen Fruchtsaft zu sich nehmen und auf Lebensmittel mit Fruktose in der Zutatenliste verzichten. (3)
Klebereiweiß (Gluten)
Bei Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) reagiert das Immunsystem überempfindlich auf das in vielen Getreidesorten enthaltene Eiweiß Gluten. Nach dem Verzehr entzündet sich die Schleimhaut des Dünndarms. Betroffene leiden infolgedessen an verschiedenen Verdauungsbeschwerden.
Wenn Sie von Zöliakie betroffen sind, sollten Sie Lebensmittel meiden, die Weizen, Roggen und andere glutenhaltige Getreidesorten enthalten. Stattdessen können Sie auf glutenfreie Alternativen wie Mais, Reis, Buchweizen, Hirse, Amaranth und Quinoa zurückgreifen. Viele Supermärkte haben mittlerweile ein gesondertes Regal mit glutenfreien Produkten. (4)
Histamin
Histamin entsteht durch Fermentation oder Reifung von Lebensmitteln und ist zum Beispiel in Käse, Schinken oder Rotwein enthalten. Betroffene von Histamin-Unverträglichkeit klagen über Juckreiz, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme und/oder Herzrasen.
Wird bei Ihnen eine Unverträglichkeit auf Histamin festgestellt müssen Sie eine strenge Diät einhalten. (5)
Mögliche Unverträglichkeiten sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen. Er erstellt mit Ihnen einen Ernährungsplan, der die Intoleranz bestmöglich berücksichtigt. So können Sie sich trotzdem ausgewogen ernähren.
Auswirkungen von Medikamenten auf die Ernährung
Zusätzlich zu der ohnehin nachlassenden Verdauungstätigkeit im Alter kann eine regelmäßige Medikamenteneinnahme die Magen-Darm-Tätigkeit beeinträchtigen.
Ältere Menschen, die Medikamente wie Morphin, Schlafmittel oder Antibiotika einnehmen, können beispielsweise unter Verstopfung leiden. Andere Medikamente wiederum begünstigen Durchfall, was kurz- oder langfristig zu einem bedrohlichen Flüssigkeits- und Nährstoffmangel führen kann. (1)
Denken Sie an die möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten
Sollten Sie ein neues Medikament einnehmen und Veränderungen bemerken, beispielsweise bei Appetit, Durstempfinden, Verdauung oder Gewicht, sprechen Sie unbedingt zeitnah mit Ihrem Arzt oder Apotheker darüber. Da die meisten Medikamente zuerst in den Verdauungstrakt gelangen, machen sich dort auch die ersten Probleme bemerkbar. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schleichend ein Appetits- und Gewichtsverlust sein kann. Bei mir hat es mehrere Monate gedauert, bis ich gemeinsam mit meinem Apotheker auf die Ursache gekommen bin: eine Medikamentenunverträglichkeit.

Spezialernährung bei chronischen oder akuten Krankheiten
Bestimmte Operationen oder Behandlungen erfordern eine Spezialernährung. Dazu gehört es beispielsweise, bestimmte Lebensmittel wegzulassen, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen und mitunter sogar eine klinische Ernährung einzuleiten.
Auch bei manchen Krankheiten muss man sich speziell ernähren, um Symptome zu lindern oder eine Verschlimmerung der Krankheit zu vermeiden.
Bei Diabetes
Diabetiker sollten sich möglichst ausgewogen und gesund ernähren: Essen Sie mehr pflanzliche als tierische Fette, viele Ballaststoffe, Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse sowie allgemein Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index (GI). (6) Mehr zur Ernährung bei Diabetes erfahren Sie in unserem Diabetes-Ratgeber.
Bei Muskelschwund
Für den Muskelaufbau sind Eiweiße (Proteine) essenziell. Die sind zum Beispiel in Hülsenfrüchten enthalten, aber auch in fettarmen Milchprodukten und magerem Fleisch. Es gibt Studien, die die positive Wirkung von Kreatin, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D hervorheben. In manchen Fällen rät der behandelnde Arzt auch zu einer ergänzenden Trinknahrung. (7)
Erhöhter Eiweißbedarf im Alter
Da der Körper keine Eiweißspeicher besitzt, macht sich ein Mangel an Eiweiß im Alter rasch bemerkbar: Es kommt zum Abbau von Muskelmasse und allgemeiner körperlicher Schwäche. Auch eine negative Auswirkung auf das Immunsystem sowie eine Verzögerung der Wundheilung und Genesung können die Folge sein. Es ist deshalb besonders wichtig, auf eine ausreichende Eiweißzufuhr im Alter zu achten.

Bei Eisenmangel
Eisenreiche Lebensmittel wie Fleisch, Hirse und Linsen, Haferflocken, Spinat und Mangold sowie anderes grünes Blattgemüse können Eisenmangel ausgleichen. Bestimmte Stoffe hemmen jedoch die Eisenaufnahme, beispielsweise Tannine (zum Beispiel in Grün- und Schwarztee), Phosphat (zum Beispiel in Schmelzkäse) oder Koffein. Sie verwerten Eisen dagegen besser, wenn Sie dazu Vitamin C (zum Beispiel ein Glas Orangensaft) zu sich nehmen. (8)
Bei Bluthochdruck
Ernähren Sie sich bewusst salzarm, verzichten Sie auf Alkohol und essen Sie kaliumreiche Lebensmittel (unter anderem Spinat, Grünkohl, Kartoffeln, Bananen, Avocados, Nüsse), Olivenöl, Obst und Gemüse sowie mehr Fisch als Fleisch. (9)
Bei Arthrose
Ernähren Sie sich bewusst fettarm und vitaminreich. Meiden Sie Käse, Kaffee, Süßes, Alkohol, Fleisch und gesättigte Fette. Wenn Sie übergewichtig sind, kann es helfen, abzunehmen. Mehr zur Ernährung bei Arthrose erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Bei Osteoporose
Achten Sie auf ausreichend viel Calcium in Ihrem Essen. Calcium stärkt die Knochen. Es befindet sich beispielsweise in Milch, grünem Gemüse und Hülsenfrüchten. Nehmen Sie außerdem ergänzend Vitamin D zu sich und bewegen Sie sich regelmäßig. Mehr Informationen können Sie auch in unserem Osteoporose-Ratgeber nachlesen.
Bei rheumatischen oder entzündlichen Erkrankungen
Meiden Sie rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm) und reduzieren Sie den Konsum von Milch und Milchprodukten auf ein Minimum. Die deutsche Rheuma-Liga empfiehlt maximal eine Fleischmahlzeit pro Woche, dafür aber Fisch und Meeresfrüchte. Eier sollten Rheumatiker nur äußert wenig zu sich nehmen. Nutzen Sie zum Braten pflanzliche Öle. (10)
„Ich habe über längeren Zeitraum ausprobiert, was mir gut tut und was nicht“
Ich selbst leide an einem systemischen Lupus erythematodes, einer rheumatischen Erkrankung. Über einen längeren Zeitraum habe ich ausprobiert, was mir guttut und was nicht. Ich habe Milchprodukte gegen pflanzliche Alternativen getauscht und esse kein Fleisch mehr, dafür aber Fisch und pflanzliche Produkte. Jedoch ist es wichtig, bei dem vollständigen Verzicht auf Fleisch, Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Öle wie Fischöl, Leinöl, Rapsöl, Weizenkeimöl, Soja- oder Walnussöl wirken entzündungshemmend. Ich greife außerdem zu Gewürzen wie Ingwer, Curry, Kümmel und Knoblauch. Dies sind sogenannte Antioxidantien, die Rheuma-Betroffenen helfen können. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem Arzt.

Veränderte Geschmacksvorlieben und Appetit bei Demenz
Bei Menschen mit Demenz kann sich die Geschmackswahrnehmung durch die Krankheit komplett verschieben. Deshalb entwickeln sie manchmal äußerst spezielle Geschmacksvorlieben.
Genauso kann die Wahrnehmung von Hunger, Durst, Sättigung und Geschmack gestört sein oder rapide nachlassen. Das hat zur Folge, dass Demenzkranke keinen Hunger, keinen Appetit und kein Wohlbefinden mehr durch Essen spüren. Das hält sie schließlich vom Essen ab, was gravierende Ernährungsprobleme wie etwa eine Mangelernährung nach sich ziehen kann. (12)
Mehr zur Prävention von Mangelernährung bei Demenz lesen Sie im Ratgeber Mangelernährung.
Gestörter Flüssigkeitshaushalt im Alter
Neben den Ernährungsproblemen kann auch der Flüssigkeitshaushalt im Alter beeinträchtigt sein. Durch ein gemindertes oder gestörtes Durstempfinden trinken Senioren automatisch weniger und verspüren erst spät oder gar keinen Durst mehr.
Abhilfe schaffen feste Trinkpläne sowie Erinnerungshilfen. Sie können sich beispielsweise einen Wecker stellen, mittlerweile gibt es auch Apps für das Smartphone, die Sie ans Trinken erinnern.
Eine weitere Möglichkeit: Sie können sich die Trinkmenge für den Tag schon morgens bereitstellen. Die empfohlene Tagesmenge Flüssigkeit für Senioren liegt bei mindestens 1,5 Litern Wasser pro Tag. (1)
Wenn Sie oder Ihr Angehöriger zu wenig trinken, droht der Körper zu dehydrieren. Achten Sie auf folgende Warnzeichen:
- Mundtrockenheit (trockene Schleimhäute, kein Speichel unter der Zunge)
- Dunkler Urin
- Verminderte Schweißbildung (pudertrockene Achselhöhlen und kein Fußschweiß, vor allem zwischen den Zehen)
- Schwindel beim Aufstehen
- Müdigkeit und Konzentrationsschwächen
Schluckstörungen / Dysphagie
Eine Schluckstörung, die sogenannte Dysphagie, liegt vor, wenn Menschen Nahrung und Flüssigkeiten nicht mehr in die Speiseröhre transportieren können, also Essen und Getränke nicht mehr herunterschlucken können.
Das kann weitreichende Folgen und gesundheitliche Konsequenzen haben. Nicht nur, dass Betroffene nicht mehr mit Genuss essen und trinken können, vielmehr quält Betroffene die ständige Angst, sich zu verschlucken.
Es gibt gute Therapiemöglichkeiten gegen Schluckstörung, sofern sie rechtzeitig diagnostiziert wird. Woran man eine Schluckstörung erkennt, was typische Ursachen sind und wie eine gesunde Ernährung trotz Dysphagie gelingen kann, erfahren Sie im Beitrag Dysphagie / Schluckstörung.
Verstopfung / Obstipation
Bei Verstopfung, medizinisch Obstipation, ist die Entleerung des Darms erschwert. Der Stuhl ist sehr hart und die Ausscheidung kann teilweise mit starken Schmerzen verbunden sein.
In unserem Ratgeber Verstopfung (Obstipation) erfahren Sie mehr zu Ursachen und Folgen von Verstopfung. Darüber hinaus können Sie sich zu Maßnahmen und Therapien informieren.
Hilfsmittel und Lösungen für Ernährungsprobleme
Verschiedene Ursachen erschweren im Leben im Alter oder bei Pflegebedürftigkeit das Essen und Trinken. Lässt zum Beispiel die Kraft nach oder haben sie Sehprobleme, wird es für viele Betroffene schwer, selbstständig zu essen.
Problematisch wird das, wenn Menschen dann zu wenig oder zu einseitig essen und trinken. Das kann zu Mangelernährung oder Flüssigkeitsmangel führen, mit weitreichenden Folgen für die Gesundheit. (1)
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen und Hilfsmittel, die Sie ausprobieren können, um Ihre Ernährung zu verbessern. Wenn Ihnen oder Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen trotzdem das Essen und Trinken schwerfällt, sollten Sie mit dem behandelnden Arzt besprechen, inwiefern in Ihrem Fall Trinknahrung oder künstliche Ernährung in Betracht gezogen werden sollte.
Nahrungszubereitung
Hat ein Betroffener Ernährungsprobleme wie etwa eine Schluckstörung, kann aber noch ganz normal über den Mund Nahrung aufnehmen, ist es wichtig, dass diese die richtige Konsistenz hat. So sollte das Essen keine Stückchen, Krümel oder Fasern enthalten.
Es gibt vier Stufen der Konsistenz oder Zubereitungsarten:
- Weiche Kost, nicht püriert
- Teilpürierte Kost
- Pürierte Kost
- Passierte dickflüssige Kost
Um flüssige Nahrung anzudicken und so besser essen zu können, gibt es spezielle Andickungs- und Geliermittel, die vor allem Patienten mit Schluckbeschwerden die Nahrungsaufnahme erleichtern. (13)
Esshilfen
Haben Sie oder Ihr pflegebedürftiger Angehöriger wenig Kraft in den Armen oder zittern Sie aufgrund einer Erkrankung, können Esshilfen eine geeignete Unterstützung sein.
So gibt es spezielles Besteck mit dicken, geriffelten Griffen oder auch gebogene Löffel. Auch erhältlich sind aufsteckbare Griffe in verschiedenen Längen und Winkeln.
Sogenannte Einhandbretter können Sie am Tisch fixieren, um darauf sicher Lebensmittel zuzubereiten.
Darüber hinaus kann standfestes Geschirr helfen, sicherer zu essen. Es gibt auch Tellerrand-Erhöhungen, die Sie am Essgeschirr anbringen können. So verhindern Sie, dass Sie oder Ihr Angehöriger das Essen vom Tellerrand schieben. (1)
Trinkhilfen
Auch für Flüssigkeiten oder sehr dünnflüssige Nahrung gibt es Hilfsmittel für Senioren oder Pflegebedürftige, um sie beim Trinken zu unterstützen: (1)
- Für Menschen, die wenig Kraft oder Beweglichkeit in Armen und Händen haben, gibt es spezielle Trinkhilfen mit oder ohne Griff sowie mit Rillen oder Vertiefungen, aber auch sogenannte Schnabeltassen und -becher.
- Für Betroffene, die ihren Kopf schlecht bewegen können oder Schluckprobleme haben, eigenen sich Trinkhilfen mit einer Aussparung für die Nase sowie Becher mit einer kleinen Öffnung am Deckel.
- Für Menschen mit schwacher Mundmuskulatur gibt es Spezial-Trinkhilfen mit Rückflussstop.
Denken Sie daran, was Ihr pflegebedürftiger Angehöriger noch kann.
Es ist wichtig, dass Sie die vorhandenen Ressourcen Ihres pflegebedürftigen Angehörigen weiter fördern oder erhalten. Wenn Ihr Angehöriger noch selbstständig trinken kann, aber die Motorik nicht mehr so mitmacht, können Sie ihn auf ganz einfachem Weg unterstützen, indem Sie
- seine Hand zur Tasse führen,
- ihm beim Umgreifen der Tasse helfen oder
- ihn daran erinnern, wie die Tasse zum Mund geführt wird.
Auf diese Weise beziehen Sie Ihren pflegebedürftigen Angehörigen aktiv mit ein und die Situation wird für niemanden unangenehm.

Trinknahrung
Trinknahrung bietet sich als Ergänzung zur normalen Ernährung dann an, wenn Betroffene ihren Bedarf an Nährstoffen und Kalorien nicht mehr über die normale Nahrungsaufnahme decken können.
Das trifft insbesondere auf Patienten mit Kau- und Schluckbeschwerden oder krankheitsbedingt stark abgemagerte Menschen zu. Trinkbare Aufbaunahrung kann das Wohlbefinden wieder steigern und den Ernährungszustand maßgeblich verbessern.
Ihr behandelnder Arzt kann Ihnen oder Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen spezielle Trinknahrung verschreiben. Es gibt sie in Zusammensetzungen, die exakt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind und auch Krankheiten wie Morbus Crohn, Diabetes oder Leberinsuffizienz berücksichtigen.
Enterale Ernährung: Künstliche Ernährung per Sonde
Bei schwerer Krankheit, Schwäche oder nach Operationen ist für einige Menschen die gewohnte Nahrungsaufnahme über den Mund nicht oder nur noch eingeschränkt möglich. In diesen Fällen kann eine Ernährung über eine Sonde dabei helfen, Betroffene mit der benötigten Energiemenge und allen wichtigen Vitalstoffen zu versorgen.
Bei der sogenannten enteralen Ernährung wird der Mund-Rachen-Raum komplett umgangen und die Nahrung über eine Sonde dem Magen-Darm-Trakt zugeführt.
Parenterale Ernährung
Leiden Menschen unter derart starken Ernährungsproblemen, dass sie Nahrung und Flüssigkeit weder über den Mund noch über den Magen-Darm-Trakt per Sonde aufnehmen können, bleibt die parenterale Ernährung als Lösung.
Dabei wird der Mund-Rachen-Raum sowie der Verdauungstrakt vollkommen umgangen. Betroffene erhalten dann lebenswichtige Nährstoffe, unter anderem Glucose und Vitamine, über eine Infusion direkt in die Blutbahn.
Die Infusion kann exakt auf die Bedürfnisse und Mängel des Betroffenen abgestimmt werden und auch darauf, ob er noch zusätzlich selbst trinken und essen kann oder vollständig parenteral ernährt werden muss.
Ernährungstipps für das Alter
Auch im höheren Alter brauchen wir eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung. Folgende Tipps geben Ihnen eine erste Orientierung, was Sie dabei beachten sollten:
- Der Bedarf an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen ist im Alter ähnlich hoch wie in jungen Jahren – teilweise steigt er sogar. Gleichen Sie Ihren Nährstoffbedarf gezielt aus.
- Weil sich der Stoffwechsel im Alter verändert, nimmt der Energiebedarf ab: Eine zu hohe Energie- und Fettzufuhr kann daher zu Übergewicht führen. Im Alter brauchen wir rund 200 bis 300 Kalorien pro Tag weniger. (14)
- Gesunde Lebensmittel, wie frisches Gemüse und Obst sowie Vollkorngetreide gehören auch im Alter auf den Speiseplan.
- Empfehlenswert sind mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag. Trinken Sie am besten Wasser oder ungezuckerte Kräutertees. (15)
„Eat the Rainbow“ – „Iss den Regenbogen“: Je bunter, desto besser!
Ich persönlich mag Smoothies und Säfte aus dem Entsafter, dem sogenannten Slow Juicer, sehr gerne. So kann ich viel Obst und Gemüse schnell und lecker zu mir nehmen. Hierbei sollten Sie allerdings zwei wichtige Dinge beachten:
- Geben Sie Ihrem Smoothie oder Saft eine zusätzliche Fettquelle hinzu, damit Ihr Körper die fettlöslichen Vitamine E, D, K und A optimal aufnehmen kann. Dafür eignet sich beispielsweise Leinöl sehr gut.
- Achten Sie auf Ihre Mund- und Zahnpflege, denn auch in Obst versteckt sich Zucker. Reinigen Sie daher im Anschluss Mund und Zähne, damit Ihr Zahnfleisch sowie Ihre Zähne gesund bleiben.

Vitamine und Nährstoffe im Alter
Der Bedarf an Vitaminen und Nährstoffen ist auch im Alter gleichbleibend, teilweise benötigen Senioren sogar mehr davon.

Bestimmte Nährstoffe und Vitamine gehören zu den „kritischen Nährstoffen“. Besonders ältere Menschen haben oft einen Mangel an folgenden Vitaminen und Nährstoffen: (16)
- Vitamin D trägt zum Aufbau und Erhalt der Knochen bei und wird vor allem beim Kontakt mit Sonnenlicht von unserem Körper gebildet. Nur wenige Lebensmittel enthalten Vitamin D, zum Beispiel Hering, Makrele, Lachs, Leber und Eigelb.
- Vitamin E schützt unsere Zellen und ist in hochwertigen Pflanzenölen enthalten, aber auch in Nüssen und Samen.
- Vitamin B12 fördert den Abbau von Fettsäuren im Körper und ist an der Blutbildung beteiligt. Das Vitamin kommt in tierischen Lebensmitteln wie Leber, Fleisch, Fisch, Milch und Eiern vor.
- Vitamin C ist am Stoffwechsel beteiligt und hilft beim Aufbau unseres Bindegewebes, der Knochen sowie der Zellen. Es fördert aber auch die Wundheilung und die Eisenaufnahme im Körper. Gute Vitamin-C-Lieferanten sind Obst und Gemüse Besonders Vitamin-C-reiche Sorten sind schwarze Johannisbeeren, Orangen, Paprika und verschiedene Kohlsorten.
- Calcium ist der Baustein unserer Knochen und Zähne. Es ist ein natürlicher und wirksamer Schutz vor Osteoporose und damit eine gute Prophylaxe für die Knochengesundheit. Der Mineralstoff ist in Milch und Milchprodukten enthalten. Auch einige Gemüsesorten wie Grünkohl oder Fenchel enthalten Calcium.
- Folat (Folsäure) ist an der Zellneubildung, Zellteilung sowie an der Blutbildung und am Proteinstoffwechsel beteiligt. Gemüsesorten wie zum Beispiel Spinat, Tomaten oder Kohl, aber auch Vollkornbackwaren, Kartoffeln, Fleisch und Leber, Milchprodukte sowie einige Käsesorten enthalten den Nährstoff.
- Magnesium ist ein Mineralstoff, der an unserem Energie- und Knochenstoffwechsel beteiligt ist. Magnesium können Sie über Vollkorngetreideprodukte, aber auch Milch und Milchprodukte, Leber, Geflügel oder viele Gemüsesorten aufnehmen.
- Proteine sind die Baustoffe der Zellen und Gewebe. Sie sind in tierischen Lebensmitteln wie Milchprodukten, Fleisch, Fisch und Eiern enthalten. Pflanzliche Proteinlieferanten sind Getreideprodukte, Kartoffeln oder Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen.
Achten Sie bei Ihrer Ernährung also gezielt auf Lebensmittel, die ein Plus an Vitaminen und Mineralstoffen sowie Proteinen enthalten.
Haben Sie Ihre Blutwerte regelmäßig im Blick.
Besonders, wenn Sie auf tierische Produkte wie Fleisch, Eier, Käse oder Milch verzichten, empfiehlt es sich, immer mal wieder den Vitamin-B12-Spiegel im Blut bestimmen zu lassen. Auch der Vitamin-D3-Spiegel lässt sich im Blut bestimmen. Hier ist ein Mangel heutzutage weit verbreitet. Ich persönlich rate Ihnen daher, auch wenn Sie die Leistung in der Regel selbst zahlen müssen, beide Vitamin-Spiegel regelmäßig kontrollieren zu lassen.

Nahrungsergänzungsmittel zur Prävention von Ernährungsproblemen
Aus Angst vor Ernährungsproblemen und Mangelversorgung nehmen viele Senioren Vitamin- und Mineralstoffpräparate zu sich – und überschreiten dabei häufig die empfohlenen Tagesmengen. Grundsätzlich gilt: Bevor Sie zu einer Nahrungsergänzung (sogenannte Supplemente) greifen, sollten Sie sich an einen bewussten Ernährungsplan halten.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine Unterstützung mit Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein. Bei gesunden Senioren sollten Supplemente allerdings nur mit Vorsicht und ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. Ein Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung sind sie nicht. (17)
Schützen Sie Ihr Herz und meiden Transfette
Eine ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, Krankheiten vorzubeugen. So sind in Fisch, Nüssen und hochwertigen Pflanzenöle wertvolle Omega-3-Fettsäuren enthalten, die in Kombination mit regelmäßiger Bewegung Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können. (18)
Transfette beziehungsweise Transfettsäuren wiederum entstehen durch chemische Prozesse, zum Beispiel wenn ungesättigte Fettsäuren stark erhitzt werden. Im Gegensatz zu gesunden Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren sind sie ungesünder für das Herz-Kreislaufsystem.
Ihrer Herzgesundheit zuliebe sollten Sie daher weniger Transfette konsumieren. Versuchen Sie, folgende Lebensmittel zu meiden:
- Süßigkeiten und Knabbereien
- Backwaren
- Margarine
- Frittierte Kartoffelprodukte
- Fertiggerichte wie Pizza
Außerdem ist es ratsam, Öle und Fette in der Pfanne nur ein einziges Mal zu erhitzen, da sich bei Mehrfach-Nutzung Transfette bilden. (19)
8 Tipps für eine altersgerechte Ernährung

Speisepläne können Ihnen helfen, sich im Alter bewusst gesund und ausgewogen zu ernähren. Aber auch die gezielte Integration von nährstoffreichen Lebensmitteln trägt zu einer gesunden Ernährung bei.
Eine altersgerechte Ernährung sollte folgende Kriterien erfüllen:
- Ausgewogen durch viel Gemüse, Vollkornprodukte und Eiweiß
- Gut verträglich und verdauungsfördernd
- Qualitativ hochwertig und frisch zubereitet
- Schmackhaft
- Abgestimmt auf eventuelle Krankheiten
- Abgestimmt auf den Energiebedarf
- Reich an notwendigen Nährstoffen
- Reich an gesunden und arm an ungesunden Fetten
Übertreiben Sie es nicht
Bei all den Empfehlungen rund um das Thema Ernährung möchte ich Ihnen sagen: Man darf, wie es so schön heißt, die „Kirche im Dorf lassen“. Denn Essen bedeutet auch Lebensqualität. Was nützt es, wenn Sie oder Ihr pflegebedürftiger Angehöriger alles noch so „Gesunde“ essen, nur weil es so sein muss? Die Mahlzeit muss am Ende nicht perfekt sein. Achten Sie auf eine bewusste Ernährung, die Ihren Umständen gerecht wird. Seien Sie kreativ und probieren Sie Verschiedenes aus. Wenn Änderungen vorgenommen werden, dann bitte keine radikalen, die von heute auf Morgen alles auf den Kopf stellen. Passen Sie sich an Ihr Tempo beziehungsweise dem Ihres pflegebedürftigen Angehörigen an und gehen Sie geduldig Stück für Stück vor.

Häufig gestellte Fragen
Wie sollte man sich im Alter ernähren?
Die Ernährung im Alter unterschiedet sich nicht gravierend von der in jungen Jahren: Der Bedarf an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen ist im Alter ähnlich hoch, teilweise steigt er sogar. Jedoch nimmt der Energiebedarf im Alter ab. Im Alter brauchen wir rund 200 bis 300 Kalorien pro Tag weniger. Täglich sollten gesunde Lebensmittel, wie frisches Gemüse und Obst sowie Vollkorngetreide auf dem Speiseplan stehen. Außerdem sollte man auch im Alter darauf achten, viel zu trinken – mindestens 1,5 Liter pro Tag.
Was verändert sich im Alter Ernährung?
Einige Dinge, wie der Bedarf an Nährstoffen, Vitamin und Mineralstoffen sind im Alter gleich. Auch sollten ältere Menschen darauf achten, gesunde Lebensmittel wie frisches Gemüse und Obst sowie Vollkornprodukte zu sich zu nehmen. Was sich im Alter allerdings verändert, ist der Energiebedarf: Wir brauchen täglich rund 200 bis 300 Kalorien weniger als noch in jungen Jahren.
Was kostet Essen auf Rädern?
Essen auf Rädern kann eine Möglichkeit sein, sich auch im Alter ausgewogen zu ernähren. Die Kosten dafür unterscheiden sich stark von Region zu Region. Für eine Hauptmahlzeit müssen Sie in der Regel fünf bis sieben Euro einplanen. Benötigen Sie Spezialkost, beispielsweise weil Sie eine Erkrankung haben, kommen eventuell höheren Kosten auf Sie zu.
Was tun, wenn alte Menschen nicht mehr essen?
Verschiedene Krankheiten oder altersbedingte Veränderungen, wie Kau- oder Schluckprobleme, erschweren älteren Menschen die Nahrungsaufnahme. Senioren oder Pflegebedürftige müssen deshalb lebenswichtige Nährstoffe anders erhalten. Die Möglichkeiten reichen hier von einer veränderten Zubereitung des Essens (Pürieren, Passieren) über das Ergänzen oder Ersetzen von Essen durch Trinknahrung bis hin zu künstlicher Ernährung über eine Sonde (enterale Ernährung) oder direkt über die Vene (parenterale Ernährung).
Was tun, wenn alte Menschen keinen Appetit mehr haben?
Für Appetitlosigkeit gibt es verschiedene Gründe, zum Beispiel bestimmte Krankheiten oder ein nachlassender Geruchs- oder Geschmackssinn. Sollte Ihr pflegebedürftiger Angehöriger keinen Appetit mehr haben, gehen Sie den Ursachen auf den Grund und klären Sie ab, ob schwerwiegende Gründe die Appetitlosigkeit auslösen. Liegen diese nicht vor, können schon kleine Dinge den Appetit anregen: Das Essen schön anrichten, den Tisch ansprechend dekorieren und Gesellschaft beim Essen leisten. Auch hilft es, kleinere Portionen über den Tag verteilt anzubieten.
Was essen alte Menschen gerne?
Essen ist Teil unserer Biografie: Erlebnisse aus der Vergangenheit bestimmen stark, was wir mögen und was uns gar nicht schmeckt. Fragen Sie Ihren pflegebedürftigen Angehörigen deshalb unbedingt nach seinen individuellen Vorlieben. Passen Sie im Zweifel die Konsistenz des Gerichts an die jeweiligen Einschränkungen an, indem Sie es zum Beispiel pürieren.