Diabetes: Ursachen & Risikofaktoren
Bei jedem Typ von Diabetes mellitus ist der Blutzuckerspiegel unbehandelt stark erhöht. Die Diagnose für einen Diabetes stellt der Arzt mittels eines Diabetes-Tests. Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 haben dabei unterschiedliche Ursachen sowie Risikofaktoren:
Diabetes Typ 1: Risikofaktoren
Bei einem Typ-1-Diabetes sind die Risikofaktoren weitestgehend ungeklärt und unbeeinflussbar. Eine genetische Veranlagung innerhalb der Familie spielt jedoch vermutlich eine wichtige Rolle. Auslöser des Typ-1-Diabetes ist fast immer eine sogenannte Autoimmunreaktion. Die Abwehrzellen des körpereigenen Immunsystems greifen die insulin-produzierenden Beta-Zellen im Körper an und zerstören sie. Das hat einen starken Insulinmangel zur Folge.(1)
Diabetes Typ 2: Risikofaktoren
Beim Typ-2-Diabetes ist die familiäre Vererbung ebenso relevant wie beim Typ 1. Hinzu kommen Risikofaktoren wie ein ungesunder Lebensstil und ein höheres Lebensalter. Damit zählt Diabetes Typ 2 zu den typischen Krankheiten im Alter.
Ein weiterer wesentlicher Risikofaktor für Diabetes Typ 2 ist das sogenannte metabolische Syndrom. Betroffene haben meist starkes Übergewicht, leiden unter Bluthochdruck, haben erhöhte Blutfettwerte und sind resistent gegen Insulin. Der Diabetes Typ 2 wurde früher wegen dieser Risikofaktoren als „Alterszucker“ bezeichnet, tritt aber aufgrund der erhöhten Anzahl von übergewichtigen jungen Erwachsenen heutzutage immer früher auf.
Der Typ-2-Diabetes kann auch auf bestimmte Medikamente oder Hormon- und Stoffwechselerkrankungen zurückzuführen sein. Der behandelnde Arzt wird daher für die Feststellung der Diabetesform die Krankengeschichte im Detail erfragen.
Eine weitere Ursache ist eine gestörte Ausschüttung des Hormons Insulin durch die Bauchspeicheldrüse. Grund hierfür kann beispielsweise Bauchspeicheldrüsenkrebs sein.(1)
Diabetes: Behandlung & Therapie
Jede Diabetes-Behandlung verfolgt vor allem ein Ziel: den Blutzucker des Patienten dauerhaft zu stabilisieren. Mithilfe der Therapie soll sowohl einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) als auch einer Überzuckerung (Hyperglykämie) vorgebeugt werden. Zudem sollen durch einen Blutzuckerwert im festgelegten Zielbereich negative Folgen der Erkrankung vermieden werden.
- Behandlung Diabetes Typ 1
Bei einem Typ-1-Diabetes kann dieses Ziel in der Regel ohne die Zufuhr von Insulin nicht gelingen. - Behandlung Diabetes Typ 2
Bei einem Typ-2-Diabetes kann dagegen vorerst auch auf Insulin verzichtet werden. Betroffene sollten im ersten Schritt ihren Lebensstil dem Diabetes anpassen: Das heißt unter anderem die eigene Ernährung umstellen und bei Bedarf auch andere Medikamente einnehmen. (2)
Behandlung von Typ-1-Diabetes
Zur Behandlung von Diabetes Typ 1 ist vor allem ein Medikament wichtig: Insulin. Wenn dieses wie bei Typ 1 nur wenig oder gar nicht im Körper vorhanden ist, muss es von außen zugeführt werden. Insulin ist ein Hormon, das dafür sorgt, dass Glukose aus dem Blut in die Körperzellen gelangt.
Typ-1-Diabetiker brauchen von Anfang an Insulin. Zwei Insuline lassen sich unterscheiden:
- Kurzwirksame Insuline
Sie senken den Blutzucker sehr schnell, wirken aber je nach Art nur maximal vier bis acht Stunden. Diese Insuline werden oft vor oder nach den Mahlzeiten eingesetzt, um den Blutzuckerspiegel zu senken. - Langwirksame Insuline
Die sog. Basalinsuline wirken einen Tag oder sogar länger und gelangen über diesen Zeitraum in kleinen Mengen in die Blutbahn. So halten sie den Blutzuckerspiegel stabil. Langwirksame Insuline eignen sich gut für die Nacht.
Zudem unterscheidet man Insuline nach ihrem Aufbau. Insulinanaloga sind chemisch hergestellte Wirkstoffe, die ähnlich wie Insulin aufgebaut sind, aber eine künstliche Abwandlung des Hormons darstellen. Humaninsulin wird ebenfalls synthetisch hergestellt, aber entspricht vom Aufbau dem natürlich produzierten Insulin des Menschen. (3)

Vor jeder Insulininjektion sollten Sie den Blutzuckerspiegel im Blut messen. Den Glukosespiegel können Sie beispielsweise mithilfe dieser Methoden ermitteln:
- Kapillarblutmessung aus der Fingerspitze mithilfe einer Stechhilfe (sogenannte Lanzettiergeräte)
- Messung mithilfe kontinuierlicher Blutzuckermessgeräte
- Scan mithilfe einer sogenannten Flash Glukose Messung über einen Sensor
Diabetes-Therapie: Intensivierte Insulintherapie (ICT)
Die individuelle Kombination von schnell und langsam wirkenden Insulinen ist als intensivierte Insulintherapie (ICT, englisch: Intensified Conventional Therapy) das Standard-Behandlungsschema bei Diabetes Typ 1. Dabei verabreichen sich Diabetiker mindestens drei Mal am Tag Insulin. Den Grundbedarf (Basis) decken Diabetiker in diesem Fall mit einem sogenannten Basalinsulin. Zusätzlich wird zu den Mahlzeiten eine bestimmte Menge kurzwirksames Insulin, auch Bolus, verabreicht. Diese Dosis richtet sich nach dem aktuell gemessenen Blutzuckerwert sowie der Art und Menge der Mahlzeit. Die Therapie wird dann nach dem sogenannten Basal-Bolus-Prinzip durchgeführt. Dabei wird das Insulin überwiegend mithilfe eines Pens verabreicht. (3)
Insulin-Pen & Die Insulin-Pumpe
Ein Insulin-Pen dient als Hilfsmittel, um Insulin zu verabreichen und ersetzt damit sogenannte Einmalspritzen. In den Pen wird eine Patrone mit dem verordneten Insulin eingeschoben. Vor der Gabe des Insulins wird dann eine kleine Nadel zum einmaligen Gebrauch auf den Pen aufgesetzt. Anschließend stellt der Diabetiker ein, wie viele Einheiten Insulin bei der Gabe verabreicht werden sollen.
Die intensivierte Insulintherapie muss nicht immer über eine Spritze beziehungsweise einen Pen erfolgen, sondern kann auch mit einer sogenannten Insulin-Pumpe gewährleistet werden. Diese Pumpe wird direkt am Körper getragen und gibt laufend, entsprechend dem grundsätzlichen Bedarf, Insulin ab. Nach den Mahlzeiten löst der Träger der Pumpe per Knopfdruck die Abgabe einer bestimmten Menge an Insulin, einen sogenannten Insulinbolus, aus.
Diabetes-Therapie: Konventionelle Insulintherapie
Bei Menschen, die mit der ICT nicht so gut zurechtkommen, beispielsweise Menschen mit einer fortgeschrittenen Demenz, kann eine konventionelle Insulintherapie eingesetzt werden. Dabei wird lediglich zweimal täglich eine Mischung aus schnell und langsam wirkendem Insulin gespritzt. Die Ernährung muss dann aber ganz genau passen: in berechneter Menge und zu festen Tageszeiten. Außerdem wird zur Kontrolle mehrmals am Tag der Blutzuckerwert gemessen. (3)

Für Diabetes-Patienten mit fortgeschrittener Demenz wird ein sogenannter geriatrischer Zielbereich vereinbart. Der Blutzuckerspiegel liegt in diesem Bereich etwas höher bei 160 bis 180 mg/dl. Dadurch soll vermieden werden, dass der ältere Patient eine Unterzuckerung erleidet. Zudem sollten bei demenzerkrankten Menschen nicht allzu viele Messungen stattfinden. Unter anderem aus dem Grund, weil diese Angst oder das Gefühl von Kontrolle auslösen könnten und damit den Allgemeinzustand des Betroffenen beeinträchtigen könnten.
Wo & wie wird Insulin gespritzt?
In speziellen Diabetes-Schulungen lernen Menschen mit Diabetes, an welcher Stelle sie das Insulin spritzen können:
- In das Unterhautfettgewebe
- Für die Applikation sollte eine Hautfalte gebildet und währenddessen festgehalten werden
- Am Bauch (mind. drei cm Abstand zum Bauchnabel / nicht zu weit außen Richtung Becken)
- An den Oberschenkelaußenseiten
- Stelle schematisch wechseln, um Verhärtungen zu vermeiden
Grundsätzlich sollte man sich entweder für den Bauch oder Oberschenkel entscheiden, das Insulin an verschiedenen Körperstellen unterschiedlich aufgenommen wird. Schnell wirksame Insuline sollten eher über die Bauchdecke injiziert werden. Langsam wirksame Insuline besser über die Haut des Oberschenkels.

Wer häufig Insulin in die gleiche Stelle spritzt, riskiert dort, Vernarbungen und Reservoir Bildungen zu bekommen. Das Insulin wird nicht gleichmäßig resorbiert und dem Körper zugeführt. Dies hat häufig schwer kontrollierbare Blutzuckerschwankungen zur Folge.
Behandlung von Diabetes Typ 2
Diabetes Typ 2 muss im Gegensatz zu Typ 1 nicht unbedingt mit Insulin behandelt werden.
Stufe 1: Die Basistherapie
Bei Typ-2-Diabetikern wird zunächst eine nicht-medikamentöse Basistherapie angestrebt. Dafür vereinbart der Arzt mit Betroffenen Typ-2-Diabetikern Therapieziele für das Gewicht, die Blutfettwerte und den Blutdruck. Außerdem legt er einen Zielkorridor für den Langzeitblutzuckerwert, den HbA1c-Wert, sowie für den Glukosewert im Blut fest.
Um die Ziele zu erreichen, erhält der Patient bestimmte Schulungen, zum Beispiel zu folgenden Themen:
- Ernährungsumstellung
- Rauchentwöhnung
- Steigerung der körperlichen Aktivität
Stufe 2: Medikamentöse Therapie
Greift die Basistherapie nicht, wird in der zweiten Stufe zusätzlich medikamentös behandelt. Dabei ist die erste Wahl laut den Behandlungsleitlinien der Wirkstoff Metformin. Er hemmt die Neubildung von Glukose in der Leber und senkt so den Blutzuckerspiegel. Bei Unverträglichkeit oder anderen Bedingungen, die gegen die Einnahme des Wirkstoffes sprechen, stehen weitere Wirkstoffe zur Verfügung, die zunächst einzeln und in späteren Therapiestufen zum Teil kombiniert eingesetzt werden können. (4)
Diabetes-Zubehör
Als Diabetes-Patient sollten Sie immer das richtige Equipment dabeihaben, um Ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren und unter Umständen rasch eingreifen zu können, wenn sich etwas ändert. Sogenannte Diabetikertaschen gibt es in unterschiedlichen Ausstattungen und Preislagen. Die Kosten liegen zwischen 11 Euro für einfache und ab 60 Euro für teurere Exemplare.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie genug Platz haben für folgende Utensilien:
Diabetes heilen?
Ist Diabetes heilbar? Diese Frage stellt sich wohl jeder, der an Diabetes erkrankt ist. Beim Typ-2-Diabetes mehren sich die Anzeichen, dass er unter Umständen heilbar ist. Eine Heilung von Diabetes könnte durch eine spezielle Diät erzielt werden, die aber unter ärztlicher Begleitung durchgeführt werden muss.
Anders ist es beim Typ-1-Diabetes. Dieser gilt derzeit als nicht heilbar. Hier müssten dazu die Attacken des körpereigenen Abwehrsystems auf die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse verhindert werden. Dafür fehlt der Medizin allerdings noch die geeignete Strategie.
Bei einem Typ-2-Diabetes gibt es zumindest die Aussicht auf eine Heilung auf Zeit. Zwei Erfolgsfaktoren können einen Typ-2-Diabetes im besten Fall positiv beeinflussen:
- Eine Ernährungsumstellung, die den Blutzuckerspiegel dauerhaft senkt.
- Ein Bewegungsprogramm, damit Muskeln aufgebaut werden und das Gewicht langfristig reduziert wird.
Helfen Homöopathie & Zimt bei Diabetes?
In den Versorgungsleitlinien zur Therapie eines Typ-2-Diabetes wird darauf hingewiesen, dass ein Wirksamkeitsnachweis fehlt:
Homöopathika oder andere „alternativ-medizinische Mittel“, wie zum Beispiel Zimt oder Zink, spielen in der Therapie des Diabetes mellitus keine Rolle. Vereinzelte klinische Untersuchungen können aufgrund mangelhafter Dokumentation und Methodik nicht als Beleg der Wirksamkeit von Homöopathika angesehen werden. (3)
Diabetes vorbeugen
Gegen seine genetische Veranlagung kommt niemand von uns an. Einem Typ-1-Diabetes können Sie nicht vorbeugen. Und auch ein Typ-2-Diabetes lässt sich nicht immer verhindern. Aber wer sich viel bewegt, auf sein Gewicht achtet und sich gesund ernährt, kann eine Diabetes-Erkrankung beim Typ-2-Diabetes durchaus lange hinauszögern.
Leben mit der Diagnose Diabetes mellitus
Das Leben mit Diabetes muss keinesfalls eingeschränkter sein als das Leben ohne. Dank moderner Therapien können Menschen mit Diabetes ein weitgehend normales Leben führen. Es gibt auch eine Fülle von Hilfen für Diabetes-Patienten. Betroffene sollten nicht zögern, diese anzunehmen:
- Diabetes-Selbsthilfegruppen: Gibt es in jeder größeren Stadt. Fragen Sie einfach Ihren Arzt.
- Kuren für Diabetiker: Kuren werden unter anderem in speziellen Rehakliniken angeboten.
- Diabetes-Schulung: Erkundigen Sie sich nach einer Schulung, die von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft zertifiziert wurde.
Ernährung bei Diabetes
Ernährung spielt bei einem Diabetes immer eine Rolle. Generell kann eine eiweißreiche und kohlenhydratarme Ernährung bei einem Typ-2-Diabetes gesundheitsfördernd sein.
- Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung im Alter kann das Risiko eines Diabetes mellitus mindern oder den Ausbruch der Krankheit zumindest hinauszögern.
- Eiweißreiche und kohlenhydratarme Ernährung: Eine eiweißreiche und kohlenhydratarme Ernährung bei Diabetes senkt den Blutzuckerspiegel sowie den Blutdruck.
- Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung vermindert das Körpergewicht und beugt einer erneuten Gewichtszunahme vor.
- Ernährungsumstellung: Eine an den Diabetes angepasste Ernährungsweise kann schwerwiegende Folgeerkrankungen wie zum Beispiel das diabetische Fußsyndrom verhindern oder zumindest weiter hinauszögern.
Ernährungsplan bei Diabetes
Der Typ-1-Diabetes ist zwar nicht durch die Ernährung zu beeinflussen, aber wenn Sie betroffen sind, müssen Sie auch darauf achten, wie viele Kohlenhydrate in Ihrer Ernährung stecken. Kohlenhydrate sind jene Nahrungsbestandteile, die bei der Verdauung in Zucker verwandelt werden und den Blutzucker erhöhen. Die Menge an Kohlenhydraten bestimmt damit maßgeblich, wie viel Insulin verabreicht werden muss, damit die Blutzuckerwerte im Normbereich bleiben. Die Faustformel lautet: Eine Brot- oder Kohlenhydrateinheit lässt den Blutzuckerspiegel um 25 – 40 mg/dl ansteigen. Jedes Lebensmittel hat einen bestimmten Anteil an Kohlenhydraten und damit auch einen bestimmten Wert an Brot- beziehungsweise Kohlenhydrateinheiten:
- Ein Glas Milch verfügt über eine Broteinheit (BE).
- Ein Apfel hat zwei Broteinheiten (2 BE).
- 30 Gramm Fruchtgummi haben zwei Broteinheiten (2 BE).
Wenn Sie wissen, welche Nahrungsmittel wie viele Broteinheiten enthalten, können Sie diese auch austauschen.
Der Typ-2-Diabetes lässt sich in Teilen sehr gut mit einer angepassten Ernährung regeln. Sie dürfen bei einer Diabetes-Erkrankung durchaus noch Zucker zu sich nehmen. Wichtig ist bei der Diabetes-Ernährung vielmehr, dass sie zu circa 50 Prozent aus Kohlenhydraten besteht. Vollkornprodukte sind besonders wichtig, denn sie lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen. Auch wenn Sie keine Brot- oder Kohlenhydrateinheiten berechnen müssen, weil Sie kein Insulin brauchen, sollten Sie streng auf Ihre Ernährung achten: Essen Sie stets gesund, abwechslungsreich und nicht zu kalorienreich. Dies wird Ihnen jeder Arzt empfehlen, wenn er bei Ihnen einen Typ-2-Diabetes festgestellt hat. Doch was heißt das konkret?
Ihr Essensplan bei Diabetes mellitus sollte ein paar wichtige Elemente enthalten:
Diabetes & Diät
Eine Diät kann durchaus sinnvoll sein, um abzunehmen, denn die Gewichtsreduktion steht gerade beim Typ-2-Diabetes ganz oben auf der Wunschliste. Von Crash-Diäten ist allerdings abzuraten. Sie belasten den Körper sehr stark und führen auch nicht dauerhaft zu Erfolgen. Eine gesunde Ernährung ist viel wichtiger – und führt auch zu einem langsamen, aber nachhaltigen Erfolg beim Abnehmen. Eine Diät bei Diabetes sollten Sie niemals beginnen, ohne vorher Ihren Arzt gefragt zu haben. Eine ärztliche Begleitung ist dabei sehr wichtig.
Typ-1-Diabetiker sollten prinzipiell keine extreme Diät machen.
Diabetes & Obst
Auch Fruchtzucker ist Zucker. Achten Sie bei Ihren täglichen Obstportionen möglichst darauf, nicht nur Weintrauben oder Bananen zu essen – die enthalten viel Fruchtzucker und lassen den Blutzuckerspiegel rapide ansteigen. Günstiger sind Beeren, Papaya, Melone oder Aprikose.
Diabetes & Zimt
Zimt senkt den Blutzucker – sagen die Hersteller von Zimtpräparaten. Denn laut diesen konnten einzelne Studien solche blutzuckersenkenden Effekte zeigen. Fachexperten kritisieren jedoch, dass bei diesen Studien kein wissenschaftlicher Standard eingehalten und somit kein Wirksamkeitsnachweis erbracht wurde. Zimt ist daher nach aktueller Behandlungsleitlinie ungeeignet zur Diabetestherapie.
Diabetes & Stevia
Stevia ist eine Pflanze, die mehr als 200- bis 300-fach süßer ist als Zucker – und praktisch keine Kalorien enthält. Insofern ist Stevia kein Wundermittel, sondern einfach ein Zuckerersatzstoff. Sie können es also genauso nutzen wie jeden anderen Süßstoff.
Diabetes-Wissen aneignen
Eignen Sie sich mehr Wissen über die Erkrankung Diabetes mellitus an und werden Sie Experte Ihrer eigenen Erkrankung. Hier bieten sich vor allem zwei Möglichkeiten an: Diabetes-Schulungen und Diabetes-Tagebücher.
Diabetes-Schulung
Bei jeder Diabetiker-Schulung steht das Thema „Gesunde Ernährung“ ganz weit oben. Sie sollten deshalb gleich nach der Diabetes-Typ-2-Diagnose eine Ernährungsberatung aufsuchen. Ihr Arzt wird Ihnen mit Sicherheit eine Ernährungsschulung vermitteln können.
Diabetes-Tagebuch
Wenn Sie täglich Ihren Blutzuckerwert bestimmen, vielleicht auch noch den Blutdruck messen und ohnehin Broteinheiten berechnen, kommen ganz schön viele Daten zusammen. Daten, die Sie zur eigenen Kontrolle brauchen und auch für das nächste Arztgespräch. Diese Daten können Sie erheben:
- Blutzuckerwert
- Blutdruck
- Insulinmenge
- Brot- oder Kohlenhydrateinheiten
Im Internet gibt es kostenlose Vordrucke für Diabetes-Tagebücher. Noch innovativer und vielleicht für Sie richtig komfortabel, sind sogenannte digitale Gesundheitsanwendungen für Diabetiker. So werden am Bochumer Zentrum für Telematik und Telemedizin inzwischen Diabetes-Apps überprüft und zertifiziert. Mit diesem Gütesiegel sind Sie als Diabetes-Patient dann auf der sicheren Seite.
Sport, Bewegung & Reisen bei Diabetes
Bewegung, auch Sport, ist ein wesentlicher Therapiebestandteil bei Diabetes mellitus. Allerdings müssen Sie ein paar Dinge beachten, wenn Sie körperlich aktiv sind:
- Beraten Sie sich mit Ihrem Arzt, welcher Sport für Sie in Frage kommt.
- Beginnen Sie nicht gleich mit einem olympiareifen Trainingsprogramm, sondern lassen Sie es langsam angehen.
- Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt oder im Internet, ob es in Ihrer Stadt spezielle Diabetes-Sportgruppen gibt.
Reisen mit Diabetes
Reisen können Sie auch als Diabetiker – so lange und so oft Sie wollen. Wichtig ist allerdings, dass Sie immer alles zur Hand haben, was Sie für Ihre Diabetes-Behandlung brauchen.
Beachten Sie dabei folgende Vorsichtsmaßnahmen:
- Bei Reisen in ferne Länder vorher Impfmöglichkeiten in Betracht ziehen.
- Eine Auslands-Krankenversicherung abschließen.
- Zeitverschiebungen bei Fernreisen beachten und die Insulinmenge darauf abstimmen.
- Thrombose-Prophylaxe während langer Auto- oder Flugreisen.
- Blutzuckerwerte häufiger als daheim kontrollieren.
- Genügend Insulin und andere Medikamente mitnehmen und die Möglichkeit des Kühllagerns sicherstellen.
Diabetes & Schwerbehinderung
Als Diabetes-Patient haben Sie Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis, wenn Sie einen Grad der Behinderung, kurz GdB, von mindestens 50 aufweisen können. Dies ist der Fall, wenn Sie
- mindestens vier Insulininjektionen pro Tag brauchen;
- die Insulindosis selbstständig anpassen können;
- wegen des Diabetes gravierend und erheblich in Ihrer Lebensführung eingeschränkt sind.