Diabetes: Ursachen, Behandlung / Therapie und Ernährung

Diabetes Ursache und Behandlung

Jährlich erhalten 600.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Diabetes mellitus. Zunächst kann sich die Erkrankung für viele Menschen als Herausforderung entpuppen, da sie lernen müssen, mit ihr im Alltag umzugehen. Doch mit der richtigen medikamentösen Therapie, Ernährung und einem gesunden Lebensstil ist ein Diabetes sehr gut behandelbar. pflege.de stellt Ihnen die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes mellitus vor.(1)

Inhaltsverzeichnis

Diabetes: Ursachen und Risikofaktoren

Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, stellt das Zentrum einer Diabetes-Erkrankung dar. Wenn dieses Organ seiner Funktion nicht nachgehen kann, das Hormon Insulin zu bilden, kommt ein Diabetes mellitus zustande. Fehlt es nämlich dem Körper an Insulin, beginnt der Blutzucker zu steigen. Bis zu mehrere Wochen vergehen, bis schließlich die ersten Symptome auftreten.

Tipp
Die Symptome bei Diabetes

Spielen Sie Beschwerden wie ständige Müdigkeit, häufiger Harndrang und ein starkes Durstgefühl nicht herunter. Verspüren Sie diese Symptome über einen längeren Zeitraum, deuten diese möglicherweise auf einen Diabetes hin. Suchen Sie in diesem Fall also zeitnah einen Arzt auf, damit Sie Gewissheit bekommen.

Je nach Diabetes-Typ liegen unterschiedliche Ursachen sowie Risikofaktoren vor, die einen Diabetes mellitus begünstigen.

Info
Was ist Insulin?

Insulin ist ein Hormon, das die Betazellen der Bauchspeicheldrüse bilden. Wenn Sie Kohlenhydrate über die Nahrung zu sich nehmen, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Denn mithilfe des Hormons wird der Zucker im Blut von Leber und Muskeln aufgenommen, verwertet oder gespeichert. Damit ist das Hormon ein unverzichtbarer Bestandteil des Stoffwechsels. Es öffnet die Membranen der Zellen, die den Zucker als wichtige Energiequelle benötigen.

Diabetes Typ 1: Ursachen

Die meisten Menschen mit Typ-1-Diabetes erkranken im Kindheits- oder Jugendalter daran. Oftmals ist die Ursache für Diabetes Typ 1 eine genetische Veranlagung. Wenn ein Elternteil mit Typ-1-Diabetes lebt, liegt die Wahrscheinlichkeit bei fünf Prozent, dass sie die Erkrankung an ihre Kinder weitervererben können. Sollten beide Eltern Typ-1-Diabetes haben, steigt das Erkrankungsrisiko auf bis zu 50 Prozent. Unter Verdacht stehen auch bestimmte Erkältungsviren, wie die Coxsackie-Viren, bei der Entstehung von Diabetes Typ 1.(2)

Autoimmunreaktion

Ein Typ-1-Diabetes ist meistens die Folge einer Autoimmunreaktion. Eigentlich arbeitet das Immunsystem ununterbrochen daran, Krankheitserreger mithilfe von Abwehrzellen abzuwehren. Bei einer Autoimmunreaktion jedoch greifen die Abwehrzellen den eigenen Körper an. Wenn sie dabei die Bauchspeicheldrüse attackieren und mehr als 90 Prozent der insulinbildenden Zellen zerstören, kann sie kein Insulin mehr produzieren. Es kommt zu einem dauerhaften absoluten Insulinmangel, dem Typ-1-Diabetes. Wieso eine Autoimmunreaktion eintritt, hat die Forschung bislang noch nicht genau klären können.(3)

Zusammenhang Diabetes und Vitamin-D-Mangel

Vitamin D, das eigentlich ein Hormon ist, spielt eine unerlässliche Rolle beim Aufbau von Knochen sowie Zähnen. Sobald Ihre Haut mit der UV-Strahlung des Sonnenlichts in Kontakt kommt, bildet Ihr Körper Vitamin D. Mittlerweile weiß die Forschung, dass Vitamin D weitaus mehreren Aufgaben nachgeht, beispielsweise der Immunabwehr oder Blutdruckregulierung. In Studien stellten Forscher bei neuerkrankten Menschen mit Typ-1-Diabetes einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel fest. So mutmaßen sie, dass ein Vitamin-D-Mangel mit einem Typ-1-Diabetes zusammenhängt. Allerdings fehlt es an eindeutigen Belegen und weiteren Studien, die solch eine Aussage sichern. Nichtsdestotrotz sollten Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel regelmäßig bei Ihrem Hausarzt kontrollieren lassen und erst nach Rücksprache auf Nahrungsergänzungsmittle zurückgreifen. Insbesondere im Alter lässt die körpereigene Vitamin-D-Produktion nach.(4)

Diabetes Typ 2: Ursachen

Diabetes mellitus Typ 2 zählt zu den typischen Krankheiten im Alter. Im Vergleich zu Typ-1-Diabetes erkranken überwiegend erwachsene und ältere Menschen daran, weswegen dieser Diabetes-Typ umgangssprachlich Altersdiabetes genannt wird. Ebenfalls kommt hier die genetische Veranlagung in der Familie in Frage. Hinzu gilt ein ungesunder Lebensstil als häufigste Ursache für Diabetes Typ 2, und zwar haben Menschen ein erhöhtes Krankheitsrisiko, die:(3)

  • übergewichtig sind,
  • sich ungesund ernähren,
  • hohe Mengen von Alkohol trinken,
  • viel rauchen,
  • sich wenig körperlich bewegen.

Insulinresistenz

Wohingegen ein Typ-1-Diabetes mit einem absoluten Insulinmangel einhergeht, besteht bei einem Typ-2-Diabetes ein sogenannter relativer Insulinmangel. Die Bauchspeicheldrüse bildet zwar noch Insulin, allerdings sind die Mengen nicht ausreichend, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Also bleibt der Blutzucker erhöht. Überdies nimmt die Insulinwirkung mit der Zeit ab. Das Hormon kann nicht mehr vernünftig mit den Zellen interagieren, damit sie den Blutzucker aufnehmen können. Als Reaktion darauf setzt die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin frei, bis sie erschöpft und die Insulinbildung nachlässt.(3)

Prädiabetes

Vereinzelt kann ein erhöhter Nüchtern-Blutzucker vorliegen, obwohl noch kein Diabetes ausgeprägt ist. Hier sprechen Ärzte von einem sogenannten Prädiabetes, die Vorstufe von Diabetes mellitus Typ 2. Schon wenige Kohlenhydrate bei den Betroffenen genügen, um den Blutzucker anzuheben. Zusätzlich kann eine einsetzende Insulinresistenz bestehen, die Übergewicht oder einer ungesunde Lebensweise begleiten.

Insofern dass die Erkrankung noch nicht ausgeprägt ist, können Betroffene mit einer gesunden Ernährung und regelmäßigem Sport die Blutzuckerwerte verbessern. Auf diese Weise senken sie ihr individuelles Risiko, im späteren Verlauf an Diabetes Typ 2 zu erkranken.(5) 

Tipp
Diabetes mellitus effektiv vorbeugen

Gegen seine genetische Veranlagung kommt niemand von uns an. Einem Typ-1-Diabetes können Sie nicht vorbeugen. Und auch ein Typ-2-Diabetes lässt sich nicht immer verhindern. Zwei einfache und effektive Maßnahmen, um Typ-2-Diabetes und viele weitere Alterskrankheiten vorzubeugen, sind eine gesunde und ausgewogene Ernährung im Alter sowie regelmäßige Bewegung, wie Seniorensport.(6)

Diabetes: Behandlung / Therapie

Mit ständig erhöhten Blutzuckerwerten besteht ein Risiko für Durchblutungsstörungen, Schlaganfälle und Nervenschäden. In den meisten Fällen erkranken Menschen mit Diabetes am diabetischen Fußsyndrom, dem Durchblutungsstörungen und Nervenschäden vorhergehen.

Damit Sie Ihr Leben größtenteils ohne Beschwerden verbringen können, steht im Vordergrund, den Blutzucker so gut wie möglich im gesunden Bereich zu halten. Dabei werden Sie nicht allein gelassen. Gemeinsam mit Ärzten und Diabetesberatern lernen Sie, wie Sie Über- und Unterzuckerungen vermeiden. Neben dem richtigen Umgang mit der Ernährung müssen Sie eventuell auch Medikamente einnehmen. So sind Menschen mit Typ-1-Diabetes ihr Leben lang darauf angewiesen, sich Insulin zuzuführen und die korrekte Dosis zu berechnen.(7)(8)(9)

Die Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Diabetes-Typ:

  • Bei einem Typ-1-Diabetes müssen sich Betroffene Insulin über Spritzen, Pens oder Insulinpumpen zuführen.
  • Bei einem Typ-2-Diabetes müssen Betroffene im ersten Schritt Stellschrauben in ihrem Lebensstil justieren – unter anderem die eigene Ernährung umstellen, mehr Sport treiben, bei Übergewicht abnehmen und gegebenenfalls Medikamente einnehmen.

Behandlung von Typ-1-Diabetes

Insulin als Medikamente ist das Schlüsselelement in der Behandlung von Diabetes Typ 1. Aufgrund dessen dass Ihre Bauchspeicheldrüse es nicht mehr herstellt, müssen Sie das Hormon eigenständig von außen zuführen, um Ihren Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
Es lassen sich verschiedene Arten von Insulin unterscheiden.(10)

Kurzwirksame Insuline nutzen Sie vor oder nach einer Mahlzeit, um den Blutzuckeranstieg zu regulieren. Sie wirken ziemlich schnell, jedoch nicht lange. Während sogenannte Analoginsuline bis zu vier Stunden wirken, hält die Wirkung von Normalinsulinen bis zu acht Stunden an. Welches dieser Insuline sich für Ihren Bedarf eignet, besprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Langwirksame Insuline, auch Basalinsuline genannt, decken den Grundbedarf über den Tag. Sie halten den Blutzucker über einen längeren Zeitraum stabil, je nach Art bis zu 42 Stunden. Meistens spritzen Sie langwirksames Insulin morgens oder abends.

Experten-Info

Vor jeder Insulininjektion sollten Sie den Blutzuckerspiegel im Blut messen. Den Glukosespiegel können Sie beispielsweise mithilfe dieser Methoden ermitteln:

  • Kapillarblutmessung aus der Fingerspitze mithilfe einer Stechhilfe (sogenannte Lanzettiergeräte)
  • Messung mithilfe kontinuierlicher Blutzuckermessgeräte
  • Scan mithilfe einer sogenannten Flash Glukose Messung über einen Sensor
Michael  Loy
Zertifizierter Pflegeberater & Diabetesberater

Diabetes-Therapie: Intensivierte Insulintherapie (ICT)

Die individuelle Kombination von schnell und langsam wirkenden Insulinen ist als intensivierte Insulintherapie (ICT, englisch: intensified conventional therapy) die Standard-Behandlung bei Diabetes Typ 1. Dabei verabreichen Sie sich mindestens drei Mal am Tag Insulin, wobei die Häufigkeit von der Wirkdauer der Insuline abhängig ist. Das Basalinsulin deckt Ihren Grundbedarf. Zu Ihren Mahlzeiten spritzen Sie sich kurzwirksames Insulin (Bolus), dessen Dosis sich nach dem aktuellen Blutzuckerwert sowie der Kohlenhydratmenge richtet. Die Insulinabgabe erfolgt über einen Insulin-Pen oder eine Insulin-Pumpe. Prinzipiell müssen Sie sich mit intensivierten Insulintherapie weniger spritzen, da das Basalinsulin den Grundbedarf lang genug deckt.(7)

Insulin-Pen

Ein Insulin-Pen dient als Hilfsmittel, um Insulin zu verabreichen und ersetzt damit die Einmalspritzen. In den Pen legen Sie eine Patrone mit dem verordneten Insulin ein und setzen eine Nadel darauf. Diese sind in der Regel nicht mal einen Millimeter dick, sodass Sie sie kaum spüren. Anschließend stellen Sie die benötigen Einheiten Insulin ein und verabreichen das Insulin. Ziehen Sie den Pen aber nicht sofort raus, sondern warten zehn Sekunden, damit das Insulin richtig ins Gewebe eindringt. Die Nadel entsorgen Sie zum Schluss über den Hausmüll.

Insulin-Pumpe

Sich ständig mit dem Pen zu spritzen, erweist sich unter Umständen als lästig und unangenehm, insbesondere in der Öffentlichkeit. Eine Insulinpumpe hingegen ist etwas unauffälliger. Die Pumpe tragen Sie die ganze Zeit mit einem Katheter oder einem kleinen Pod mit feinen Kanülen am Körper. Mögliche Stellen sind der Bauch, Oberschenkel oder der Oberarm. Achten Sie darauf, dass Sie die Stellen immer wechseln. Gemeinsam mit Diabetes-Fachkräften stellen Sie in der Pumpe oder Ihrem Smartphone den gesamten Insulinbedarf ein. Nachdem Sie etwas gegessen haben, geben Sie Ihren Blutzucker sowie die Menge von Kohlenhydraten ein. Daraufhin errechnet die Pumpe sofort, wie viel Insulin Sie benötigen und gibt die entsprechende Menge ab.

Den Katheter Ihrer Pumpe müssen Sie aus Hygienegründen alle zwei bis drei Tage wechseln.

Tipp
Desinfizieren Sie immer die Spritzstellen

Es ist wichtig, dass Sie die Stellen, an denen Sie Insulin spritzen oder eine Insulinpumpe anlegen, immer gründlich desinfizieren. Dies verhindert das Risiko von Infektionen. Desinfektionsmittel gehören in die Kategorie Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, die bei einem anerkannten Pflegegrad im Wert von bis zu 40 Euro von der Pflegekasse erstattet werden.

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Spritzstellen für das Insulin

In Diabetes-Schulungen lernen Sie, an welchen Körperstellen und wie sie das Insulin spritzen. Dabei sollten Sie berücksichtigen, dass Sie beim Spritzen eine Hautfalte bilden, die Sie mit der einen Hand festhalten, während Sie sich mit der anderen das Insulin verabreichen. Zudem sollten Sie die Spritzstellen immer wechseln. Bitte nutzen Sie ausschließlich nur die folgenden Körperstellen:

  • Bauch (idealerweise in der Mitte zwischen Bauchnabel und Beckenknochen)
  • Außenseiten der Oberschenkel
  • Gesäß
Wichtiger Hinweis
Halten Sie Abstand!

Spritzen Sie sich kein Insulin in der Nähe von blauen Flecken, Leberflecken oder verhärteten Stellen. Gegebenenfalls wirkt das Insulin nicht richtig oder es kommt zu kleinen Verletzungen.

Experten-Info

Wer häufig Insulin in die gleiche Stelle spritzt, riskiert dort, Vernarbungen und Reservoir Bildungen zu bekommen. Das Insulin wird nicht gleichmäßig resorbiert und dem Körper zugeführt. Dies hat häufig schwer kontrollierbare Blutzuckerschwankungen zur Folge.

Michael  Loy
Zertifizierter Pflegeberater & Diabetesberater

Behandlung von Diabetes Typ 2

Die Behandlung von Diabetes Typ-2 erfolgt über ein Stufen-Modell. Zunächst beginnt die Basistherapie mit dem Ziel, Ihre Blutwerte mit einem gesunden Lebensstil zu verbessern, ehe Medikamente zum Einsatz kommen.

Stufe 1: Die Basistherapie

In der Basistherapie vereinbaren Sie mit Ihrem Arzt Therapieziele, die sich nach Ihren Blutwerten sowie Lebensumständen richten. Gemeinsam legen sie einen Zeitraum fest, in dem Sie diese Ziele realistisch erreichen können.

Zur Unterstützung besuchen Sie Schulungen zu unterschiedlichen Themen:

  • Übergewicht: Wie nehmen Sie mit einer gesunden Ernährung ab?
  • Ernährungsberatung: Wie sollten Sie sich ernähren, damit die Blutzuckerwerte nicht entgleisen?
  • Rauchentwöhnung: Wie hören Sie mit dem Rauchen auf?
  • Sportkurse: Wie bauen Sie genügend Sport in Ihren Alltag ein?

All diese Faktoren helfen Ihnen dabei, sodass sich Ihr Gewicht, Ihre Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte positiv entwickeln und Sie Lebensqualität beibehalten können.

Stufe 2: Orale Antidiabetika

Greift die Basistherapie nicht, da Ihnen im Alltag Hürden begegnen, unterstützen Sie spezielle Diabetes-Medikamente, und zwar die oralen Antidiabetika. Dabei ist die erste Wahl laut den Behandlungsleitlinien der Wirkstoff Metformin. Bei Unverträglichkeit oder anderen Bedingungen, die gegen die Einnahme des Wirkstoffes sprechen, stehen weitere Wirkstoffe zur Verfügung.

Diabetes Typ 2 muss im Gegensatz zu Typ 1 nicht unbedingt mit Insulin behandelt werden.

Wie wirkt Metformin?

Kein Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes wird weltweit so häufig verschrieben wie Metformin. Der Wirkstoff Metformin hemmt die Leber, Zuckermoleküle (Glukose) neu zu bilden, die den Blutzucker anheben. Abgesehen davon reagieren Körperzellen mithilfe von Metformin besser auf körpereigenes Insulin, sodass der Blutzucker stabilisiert wird.(11)

Tipp
Nutzen Sie einen Medikationsplan

Wenn Sie oder Ihr Angehöriger mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen muss, kann ein Medikationsplan sinnvoll sein. Er unterstützt Sie bei der Medikamentengabe und gibt Ihnen einen guten Überblick darüber, wann welches Medikament eingenommen wurde.

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Stufe 3: Insulininjektionen

Leider ist es nicht ausgeschlossen, dass orale Antidiabetika genügen, um den Blutzuckerspiegel zu optimieren. Entgleisen Ihre Werte dennoch, führt kein Weg daran vorbei, sich Insulin zu injizieren. Mit diesem finalen Schritt und regelmäßigen Arztbesuchen können Sie Ihre Blutzuckerwerte stabilisieren und für Folgeerkrankungen zuvorkommen.

Diabetes-Zubehör

Eine optimale Diabetes-Therapie erfordert das richtige Diabetes-Zubehör, um das Beste für Ihre Gesundheit herauszuholen. Erhalten sie die Diagnose Diabetes mellitus, müssen Sie folgendes Equipment bei sich in Griffnähe ständig tragen:

  • Blutzuckermessgerät mit Teststreifen und Testhilfe
  • Insulinpens und Nadeln
  • Ersatzkatheter
  • Desinfektionsmittel
  • Traubenzucker

In Ihrem Kühlschrank oder für Ausflüge in einer Kühltaschen sollten Sie für den Ernstfall bei starken Unterzuckerungen eine Glukagon-Notfallspritze aufbewahren. Klären Sie Ihre Angehörigen auf, dass sie Ihnen im Falle von Ohnmacht durch eine Unterzuckerung Glukagon spritzen und den Notruf kontaktieren müssen.

Tipp
Aufbewahrungstaschen

Im Alltag müssen Sie einiges an Equipment mit sich tragen. Mittlerweile gibt es spezielle Taschen, um Ihr ganzes Zubehör unterwegs aufzubewahren. Wenn Sie länger unterwegs sind, sollten Sie unbedingt an eine Kühltasche denken, da Sie Insulin kühlen müssen.

Ist Diabetes heilbar?

Auf verschiedenen Plattformen im Internet finden Sie Artikel, die über eine Heilung von Diabetes berichten. Allerdings ist es schwierig, bei Diabetes mellitus von einer Heilung zu sprechen. Typ-1-Diabetes ist eine chronische Erkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse überhaupt kein Insulin mehr eigenständig bilden kann. Deswegen sind Sie bei einem Typ-1-Diabetes dauerhaft auf Insulin über Pens oder Pumpen angewiesen.

Bei Diabetes Typ 2 sieht es anders aus. Hier kann die Bauchspeicheldrüse noch geringe Mengen von Insulin bilden. Indem Sie sich gesünder ernähren, Ihr Gewicht normalisieren, Sport treiben und bestenfalls Ihren Blutzucker richtig einstellen, können Sie in eine Remission gelangen. Das heißt, dass Sie auf keine Medikamente mehr angewiesen sind, um Ihre Blutzuckerwerte im Normalbereich zu halten. Allerdings währt eine Remission nicht auf ewig. In vielen Studien mussten Menschen mit Typ-2-Diabetes nach zwei Jahren wieder zu ihren Medikamenten greifen, da ihre Blutzuckerwerte wieder stiegen.

Auch wenn sich die Blutzuckerwerte in der Remission normalisieren, gilt es weiterhin, einen gesunden Lebensstil beizubehalten und regelmäßige Kontrolltermine wahrzunehmen.(12)

Leben mit Diabetes mellitus: Wissen und psychologische Unterstützung

Das Leben mit Diabetes muss keinesfalls eingeschränkter sein als das Leben ohne. Dank moderner Therapien können Menschen mit Diabetes ein weitgehend normales Leben führen. Es gibt auch eine Fülle von Hilfen für Diabetes-Patienten. Betroffene sollten nicht zögern, diese anzunehmen.

Diabetes-Selbsthilfegruppen

Diabetes-Selbsthilfegruppen finden Sie in jeder größeren Stadt. Fragen Sie einfach Ihren Arzt. In solchen Gruppen können Sie sich mit anderen Menschen mit Diabetes über Ihre Erfahrungen mit der Erkrankung austauschen. Welche Hürden Sie begleiten, wie Sie diese überwinden und welche Tipps Sie für andere haben, können Sie in solchen Gruppen teilen. Eine Liste an Selbsthilfegruppen finden Sie unter anderem auf dem Diabetesinformationsportal.

Kuren bei Diabetes

Bei ständigen Über- und Unterzuckerungen im Alltag sowie Folgeerkrankungen von Diabetes mellitus können Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt eine Kur in Erwägung ziehen – insbesondere wenn sich die Erkrankung auch auf Ihre Arbeit auswirkt. Sollte Ihr behandelnder Arzt einen Grund für eine Kur sehen, erstellt er ein Gutachten für die gesetzliche Rentenversicherung beziehungsweise die Krankenkasse, die die Kosten übernehmen können. In einer Kur, die mindestens drei Wochen dauert, lernen Sie ambulant oder stationär, mit der Erkrankung umzugehen und werden umfassend behandelt.

Tipp
Prüfen Sie Ihren Anspruch auf mögliche Unterstützungsleistungen

Ein Diabetes mellitus im höheren Alter geht oft mit weiteren Erkrankungen einher. Gerade Krankheiten im Alter können die Selbstständigkeit im Alltag unterschiedlich stark beeinträchtigen. Wenn Sie oder Ihr Angehöriger zunehmend Unterstützung im Alltag benötigen, wie etwa beim Einkaufen oder der Körperpflege, besteht möglicherweise Anspruch auf einen Pflegegrad. Mit diesem stehen Ihnen verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung zu. Mit dem kostenlosen Pflegegradrechner von pflege.de können Sie den möglichen Anspruch prüfen und den voraussichtlichen Pflegegrad berechnen.

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Ernährung bei Diabetes

Nachdem Sie Ihre Diabetes-Diagnose erhalten haben, lernen Sie, was Sie in Ihrer Ernährung bei Diabetes von nun an berücksichtigen müssen – insbesondere die Kohlenhydrate. Denn bei einem gesunden Menschen zerlegen Proteine im Darm Kohlenhydrate in einzelne Zuckermoleküle. Im Blut angekommen erhöhen sie den Blutzuckerspiegel, den das Hormon Insulin in der Regel senken würde.

Ernährungsplan bei Diabetes Typ 1

Der Typ-1-Diabetes ist zwar nicht durch die Ernährung zu beeinflussen, aber wenn Sie betroffen sind, müssen Sie auch darauf achten, wie viele Kohlenhydrate in Ihren Mahlzeiten stecken. Die Menge an Kohlenhydraten bestimmt damit maßgeblich, wie viel Insulin Sie verabreichen müssen, damit die Blutzuckerwerte im Normbereich bleiben. Die Faustformel lautet, dass eine Brot- oder Kohlenhydrateinheit den Blutzuckerspiegel um 25 bis 40 Milligramm pro Deziliter Blut/dl ansteigen lässt. Jedes Lebensmittel hat einen bestimmten Anteil an Kohlenhydraten und damit auch einen bestimmten Wert an Brot- beziehungsweise Kohlenhydrateinheiten:

  • Ein Glas Milch enthält über eine Broteinheit (BE).
  • Ein Apfel hat zwei Broteinheiten (2 BE).
  • 30 Gramm Fruchtgummi haben zwei Broteinheiten (2 BE).

Die Kohlenhydratangaben finden Sie bei abgepackten Lebensmitteln im Nährwertverzeichnis. Generell erhalten Sie in Diabetes-Schulungen Tabellen, in denen alle Lebensmittel mit ihren Kohlenhydratanteilen gelistet sind. (7)

Ernährungsplan bei Diabetes Typ 2

Einen Typ-2-Diabetes können Sie in Teilen sehr gut mit einer angepassten Ernährung regeln. Sie dürfen bei einer Diabetes-Erkrankung durchaus noch Zucker essen. Wichtig ist, dass überwiegend gesunde Kohlenhydrate in Ihrem Ernährungsplan bei Diabetes Typ 2 vorkommen. Dazu zählen ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Vollkornreis, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte. Diese lassen den Blutzuckerspiegel nämlich nur leicht und langsam ansteigen.

Auch wenn Sie keine Brot- oder Kohlenhydrateinheiten berechnen müssen, weil Sie kein Insulin brauchen, sollten Sie streng auf Ihre Ernährung achten: Essen Sie stets gesund, abwechslungsreich und nicht zu kalorienreich. Dies wird Ihnen jeder Arzt empfehlen, wenn er bei Ihnen einen Typ-2-Diabetes festgestellt hat.

Ihr Essensplan bei Diabetes mellitus sollte ein paar wichtige Elemente enthalten:

  • Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte und Gemüse
  • Ausreichend Wasser und ungesüßte Getränke
  • Mehr pflanzliche als tierische Eiweiße und Fette
  • Möglichst nur drei Hauptmahlzeiten
  • Als Zwischenmahlzeiten Obst, Nüsse oder Rohkost
  • Süßigkeiten nur in Maßen
Info
Lieber pflanzliche und frische als tierische und verarbeitete Lebensmittel

Mit Typ-2-Diabetes haben Sie ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck und Schlaganfälle. Tierische Lebensmittel enthalten oft Nährstoffe, die zu erhöhten Cholesterinwerten führen können, die mit den genannten Erkrankungen in Verbindung stehen. Dementsprechend empfehlen Ernährungsexperten, pflanzliche Lebensmittel tierischen zu bevorzugen. Stark verarbeite Lebensmittel enthalten meistens sogenannte Transfette, die für das Herz-Kreislaufsystem ungesund sein können. Pflanzliche Lebensmittel strotzen vor Ballaststoffen, die Sie ordentlich sättigen sowie Ihren Blutzucker langsam und gering anheben. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, nicht mehr als 500 Gramm rotes Fleisch die Woche zu essen.(13)

 

 

Diät bei Diabetes

Eine Diät kann durchaus sinnvoll sein, um abzunehmen – insbesondere bei Typ-2-Diabetes, wenn Übergewicht vorliegt. Allerdings sollten Sie von Crash-Diäten absehen, da sie den Körper nur belasten. Durch die geringen Mengen, die Sie essen, besteht die Gefahr einer Mangelernährung. Außerdem versprechen solche Diäten keinen nachhaltigen Erfolg, da viele wieder bei ihrem Ausgangsgewicht landen.

Eine gesunde Ernährung, die sich auf Ihre individuellen Lebensumstände sowie Bedürfnisse fokussiert, ist weitaus effektiver – auch wenn es mehr Zeit beansprucht, Erfolge zu sehen. Dennoch erweisen sich diese als nachhaltig. Dabei sollten Sie Hilfe bei einer professionellen Ernährungsfachkraft in Anspruch nehmen. Von Ihrem Arzt erhalten Sie bei Bedarf ein Rezept für Ernährungsberatungen, die die Krankenkasse anteilig übernimmt.

Wichtiger Hinweis
Kein Crash-Diäten bei Diabetes!

Wenn Sie Typ-1-Diabetes haben, sollten Sie von Crash-Diäten absehen, denn Sie können schnell in eine Ketoazidose geraten, bei der der Blutzucker stark ansteigen kann. Führen Sie bitte nur unter ärztlicher Rücksprache eine Diät durch. Dasselbe gilt auch für das Intervallfasten. 

Diabetes und Obst

Auch Fruchtzucker ist Zucker. Achten Sie bei Ihren täglichen Obstportionen möglichst darauf, nicht nur Weintrauben oder Bananen zu essen – die enthalten viel Fruchtzucker und lassen den Blutzuckerspiegel rapide ansteigen. Günstiger sind Beeren, Papaya, Melone oder Aprikose.(14)

Diabetes und Zimt

Zimt senkt den Blutzucker – so werben die Hersteller von Zimtpräparaten. Denn laut diesen konnten einzelne Studien solche blutzuckersenkenden Effekte zeigen. Fachexperten kritisieren jedoch, dass bei diesen Studien kein wissenschaftlicher Standard eingehalten und somit kein Wirksamkeitsnachweis erbracht wurde. Zimt ist daher nach aktueller Behandlungsleitlinie kein Wundermittel bei Diabetes.(15)

Diabetes und Stevia

Stevia ist eine Pflanze, die mehr als 200- bis 300-fach süßer ist als Zucker – und praktisch keine Kalorien enthält. Deswegen findet es besonders Beliebtheit als „gesündere“ Zuckeralternative. Bei Diabetes können Sie es als Süßungsmittel nutzen, da es unter anderem den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.

Diabetes-Wissen aneignen

Erweitern Sie Ihr Wissen über die Erkrankung Diabetes mellitus und werden Sie Experte Ihrer eigenen Erkrankung. Hier bieten sich vor allem zwei Möglichkeiten an, und zwar Diabetes-Schulungen und Diabetes-Tagebücher.

Diabetes-Schulung

Sie sollten gleich nach der Diabetes-Typ-2-Diagnose eine Ernährungsberatung aufsuchen. In speziellen Diabetes-Schulungen stehen oft die Themen gesunde Ernährung und neue Therapiemöglichkeiten zur Auswahl. Dort frischen Sie Ihr Wissen über sämtliche Diabetes-Themen auf, erfahren die neuesten Behandlungsmethoden und können sich mit anderen Menschen mit Diabetes austauschen. Unter anderem stellen Ihnen Fachkräfte auch neue Blutzuckermessgeräte, Insulin-Pens und Insulin-Pumpen vor, die Ihren Alltag erleichtern.

Erkundigen Sie sich nach einer Diabetes-Schulung bei Ihrer Krankenkasse oder Ihrem Arzt, die von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) zertifiziert wurde. In der Regel finden regelmäßig Schulungen in diabetologischen Arztpraxen statt.

Diabetes-Tagebuch

Einmal im Quartal sollten Sie Ihren Diabetologen aufsuchen, um Ihre Blutzuckerwerte zu überprüfen. Bei etwaigen Entgleisungen passen Sie gemeinsam die Therapie an. Um Ihre Blutzuckerwerte zu bestimmten Zeiten nachzuvollziehen, müssen Sie täglich ein Diabetes-Tagebuch führen, in dem Sie zusätzlich folgende Werte eintragen:

  • Menge an Kohlenhydraten
  • Insulinmenge
  • Medikamenteneinnahme
  • gegebenenfalls Blutdruck

Da kommen einige Daten zur Dokumentation zusammen. Im Internet gibt es kostenlose Vordrucke für Diabetes-Tagebücher oder Sie fragen bei Ihrer Apotheke nach. Noch innovativer und vielleicht für Sie richtig komfortabel, sind sogenannte digitale Gesundheitsanwendungen für Diabetiker. Wenn Sie einen Blutzuckersensoren verwenden, überträgt dieser die Daten auf Ihr Blutzuckergerät oder Smartphone. Im jeweiligen Programm können Sie Ihre Werte bequem an Ihren Diabetologen per Mail versenden.

Info
Seien Sie Ihr eigener Diabetes-Experte

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Werte Sie wie oft erfassen sollten. So haben Sie eine gute Grundlage für gemeinsame Gespräche und Therapiewahlmöglichkeiten. Schließlich sind Sie selbst der wichtigste Experte für Ihren Diabetes. Nehmen Sie diese Rolle aktiv an und gestalten Sie sie.

Sport, Bewegung und Reisen bei Diabetes

Bewegung ist ein wesentlicher Therapiebestandteil bei Diabetes mellitus. Allerdings müssen Sie ein paar Dinge beachten, wenn Sie körperlich aktiv sind:

  • Beraten Sie sich mit Ihrem Arzt, welcher Sport für Sie in Frage kommt.
  • Beginnen Sie nicht gleich mit einem olympiareifen Trainingsprogramm, sondern lassen Sie es langsam angehen.
  • Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt oder im Internet, ob es in Ihrer Stadt spezielle Diabetes-Sportgruppen gibt.
Info
Blutwerte beim Sport beobachten

Jede körperliche Anstrengung wirkt auch auf den Blutzuckerspiegel. Deshalb sollten Sie Ihre Werte gerade beim Sport sehr genau beobachten. Wenn Ihr Blutzucker zu niedrig ist, sollten Sie vor dem Sport eine Kleinigkeit essen. Während dem Sport sollten Sie unbedingt eine Pause einlegen und etwas essen, bis sich der Wert normalisiert hat. Ist der Blutzucker erhöht, sollten Sie keinen Sport treiben. 

Reisen mit Diabetes

Reisen können Sie auch mit Diabetes – so lange und so oft Sie wollen. Wichtig ist allerdings, dass Sie immer alles zur Hand haben, was Sie für Ihre Diabetes-Behandlung brauchen.

Beachten Sie dabei folgende Vorsichtsmaßnahmen:

  • Bei Reisen in ferne Länder vorher Impfmöglichkeiten in Betracht ziehen.
  • Eine Auslands-Krankenversicherung abschließen.
  • Zeitverschiebungen bei Fernreisen beachten und die Insulinmenge mit Ihrem Arzt darauf abstimmen.
  • Thrombose-Prophylaxe während langer Auto- oder Flugreisen.
  • Blutzuckerwerte häufiger als daheim kontrollieren.
  • Genügend Insulin und andere Medikamente mitnehmen und die Möglichkeit des Kühllagerns sicherstellen.

Diabetes und Schwerbehinderung

Als Diabetes-Patient haben Sie Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis, wenn Sie einen Grad der Behinderung (kurz: GdB) von mindestens 50 aufweisen können. Dies ist der Fall, wenn Sie:(16)

  • mindestens vier Insulininjektionen pro Tag brauchen;
  • die Insulindosis selbstständig anpassen können;
  • wegen des Diabetes gravierend und erheblich in Ihrer Lebensführung eingeschränkt sind.
Info
Was sind gravierende Einschnitte in der Lebensführung?

„Gravierende und erhebliche Einschnitte in der Lebensführung“ sind zum Beispiel eine Unterschenkel-Amputation oder wiederkehrende schwere Unterzuckerungen, die Sie berufsunfähig machen.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Ursachen für Diabetes?

Einem Typ-1-Diabetes liegt in den meisten Fällen eine genetische Veranlagung zugrunde. Wenn mindestens ein Elternteil an Diabetes erkrankt ist, kann das Kind im jungen Alter ebenfalls daran erkranken. Dabei kommt es zur sogenannten Autoimmunreaktion, bei der die insulinbildenden Zellen durch das eigene Immunsystem dauerhaft zerstört werden. Der Typ-2-Diabetes kann ebenfalls durch eine genetische Veranlagung entstehen. Allerdings tritt dieser erst im Alter auf und ist die Folge eines ungesunden Lebensstils.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Diabetes?

Da der Körper bei Typ-1-Diabetes nicht mehr in der Lage ist, Insulin zu bilden, müssen Betroffene es von außen zuführen. Dafür können Sie Insulin-Pens und Insulin-Pumpen benutzen. Menschen mit Typ-2-Diabetes beginnen zunächst mit einer Basis-Therapie, in der ein gesünderer Lebensstil helfen soll, die Werte zu optimieren. In Schulungen erhalten sie Informationen, wie sie sich besser ernähren, mehr bewegen und mit dem Rauchen aufhören können. Zudem haben sie Anspruch auf eine Ernährungsberatung. Erreichen sie ihre Zielwerte nicht, muss der Diabetes mit Medikamenten behandelt werden.

Wie behandelt man Diabetes Typ 1?

Mithilfe von Basalinsulin können Menschen mit Typ-1-Diabetes ihren Grundbedarf an Insulin über den Tag decken, da es bis zu 48 Stunden wirken kann. Kurzwirksame Insuline kommen vor oder nach Mahlzeiten zum Einsatz. Insulin-Pumpen funktionieren bloß mit kurzwirksamen Insulin und gewährleisten eine dauerhafte Versorgung. Für die korrekte Dosierung müssen Sie wissen, wie viele Kohlenhydrate in der jeweiligen Mahlzeit stecken. Da die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr eigenständig bilden kann, müssen Sie sich Insulin spritzen.

Wie behandelt man Diabetes Typ 2?

Die Behandlung von Diabetes Typ 2 erfolgt über ein Stufenmodell. Nach der Diagnose legt Ihr Arzt mit Ihnen Ziele fest, damit Sie Ihre Blutzuckerwerte verbessern können. Dazu zählen unter anderem, dass Sie Ihr Gewicht bei Übergewicht reduzieren, sich gesünder ernähren und mehr Sport treiben. Wenn diese Maßnahmen nicht greifen, kommen Medikamente wie Metformin zum Einsatz. Im Falle dass auch diese Medikamente Ihre Werte nicht verbessern, müssen Sie Insulin benutzen.

Was kann man gegen Diabetes tun?

Typ-1-Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die einer lebenslangen Insulintherapie bedarf. Bei einem Typ-2-Diabetes können Sie mit einer gesunden Ernährung, viel Sport sowie einer Gewichtsabnahme Ihre Blutzuckerwerte verbessern. Eventuell können Sie dann für eine bestimmte Zeit Ihre Medikamente absetzen. Dennoch sollten Sie immer Ihre Arzttermine wahrnehmen und Ihre Blutzuckerwerte kontrollieren, um Blutzuckerschwankungen effektiv zu regulieren.

Welche Ernährung ist am besten bei Diabetes?

Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung, da diese blutzuckerfreundlich ist. Ballaststoffe sind Kohlenhydrate, die Ihren Blutzuckerspiegel nur langsam anheben. Besonders in Vollkornprodukten, Gemüse und Nüssen finden Sie reichlich Ballaststoffe. Überdies sollten Sie vermehrt pflanzliche Lebensmittel in Ihre Ernährung einbauen. Tierische Lebensmittel wie rotes Fleisch oder Schmalz wirken sich in hohen Mengen negativ auf die Herzgesundheit aus. Darauf zu achten, ist wichtig, da bei Diabetes das Risiko für Herzerkrankungen erhöht ist.

Wie viel Zimt hilft bei Diabetes?

In den Versorgungsleitlinien zur Therapie eines Typ-2-Diabetes wird darauf hingewiesen, dass ein Wirksamkeitsnachweis fehlt. Homöopathika oder andere „alternativ-medizinische Mittel“, wie zum Beispiel Zimt oder Zink, spielen in der Therapie des Diabetes mellitus keine Rolle. Vereinzelte klinische Untersuchungen können aufgrund mangelhafter Dokumentation und Methodik nicht als Beleg der Wirksamkeit von Homöopathika angesehen werden.

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Erstelldatum: 9102.70.03|Zuletzt geändert: 3202.60.8
(1)
Deutsche Diabetes Hilfe: Diabetes in Zahlen (2022)
https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen (letzter Abruf am 02.11.2022)
(2)
Die Techniker: ,Wie verläuft ein Diabetes? (2022)
https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/diabetes/welche-diabetesformen-gibt-es-2024806 (letzter Abruf am 14.11.2022)
(3)
M. Nauck u. a. (2021): Definition, Klassifikation und Diagnostik des Diabetes mellitus*: Update 2020
https://oparu.uni-ulm.de/xmlui/handle/123456789/35281 (letzter Abruf am 15.11.2022)
(4)
Diabetologia: J. Raab u. a., „Prevalence of vitamin D deficiency in pre-type 1 diabetes and its association with disease progression“ (2021)
http://journals.uran.ua/sr_bio/article/view/235426 (letzter Abruf am 15.11.2022)
(5)
Deutsche Diabetes Hilfe (ohne Jahr): Prädiabetes
https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_lexikon/pradiabetes (letzter Abruf am 15.11.2022)
(6)
Deutsche Diabetes Hilfe (ohne Jahr): Diabetes Typ 2 vorbeugen – mit ausgewogener Ernährung und Bewegung
https://www.diabetesde.org/diabetes-typ-2-vorbeugen-ausgewogener-ernaehrung-bewegung (letzter Abruf am 15.11.2022)
(7)
S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes 2. Auflage (2018)
https://register.awmf.org/assets/guidelines/057-013l_S3-Therapie-Typ-1-Diabetes_2018-08.pdf (letzter Abruf am 17.11.2022)
(8)
Bundesministerium für Gesundheit (2022): Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html (letzter Abruf am 04.11.2022)
(9)
Leitlinien - Typ-2-Diabetes (2021)
https://www.leitlinien.de/themen/diabetes (letzter Abruf am 07.11.2022)
(10)
Deutsche Diabetes Hilfe (ohne Jahr): Verschiedene Insuline
https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/therapie_bei_diabetes/alles_ueber_insulin/verschiedene_insuline (letzter Abruf am 14.11.2022)
(11)
Pschyrembel Online (2022): Metformin
https://www.pschyrembel.de/metformin/K10JX/doc/ (letzter Abruf am 15.11.2022)
(12)
BMJ (2021): R. Taylor, A. Ramachandran, W. S. Yancy, und N. G. Forouhi, „Nutritional basis of type 2 diabetes remission“
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34233884/ (letzter Abruf am 15.11.2022)
(13)
Deutsche Diabetes Hilfe (2022): Pflanzenbetonte, vegetarische und vegane Ernährung bei Diabetes
https://www.diabetesde.org/pflanzenbetonte-vegetarische-vegane-ernaehrung-diabetes (letzter Abruf am 15.11.2022)
(14)
Bundesinstitut für Risikobewertung (2009): Erhöhte Aufnahme von Fruktose ist für Diabetiker nicht empfehlenswert
https://www.bfr.bund.de/cm/343/erhoehte_aufnahme_von_fruktose_ist_fuer_diabetiker_nicht_empfehlenswert.pdf (letzter Abruf am 15.11.2022)
(15)
The Effect of Cinnamon on Glucose of Type II Diabetes Patients (2013)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3924990/ (letzter Abruf am 15.11.2022)
(16)
Deutsche Diabetes Hilfe (2010): Mit Diabetes den Schwerbehindertenausweis beantragen?
https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/recht_und_soziales/schwerbehindertenausweis (letzter Abruf am 15.11.2022)
(17)
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4 Tipps für eine gesunde Ernährung bei Diabetes mellitus 2

Wer mit Diabetes mellitus Typ 2 lebt, kommt ab der Diagnose nicht am Thema Ernährung vorbei. Oftmals versprechen unzählige Internetseiten, wie Sie mit einem strikten Ernährungsplan und Diäten einen Diabetes heilen können. Zunächst fehlen wissenschaftliche Belege, die eine Heilung von Diabetes bekräftigen. Außerdem schwinden leider mit solchen Plänen oft die Freude und der Genuss am Essen. Zwar können Sie Ihren Diabetes nicht mit einer bestimmten Ernährungsweise dauerhaft heilen, aber dafür können Sie mit einigen Ernährungstipps Ihre Blutzuckerwerte in den Griff bekommen.

Ernährungswissenschaftler Erdim Özdemir aus der pflege.de-Redaktion stellt Ihnen vier Ernährungstipps für gute Blutzuckerwerte bei Typ-2-Diabetes vor ­– ohne großen Druck und Verzichte.

Kurzeinstieg: Was ist Insulin?

Das Müsli am Morgen, Reis als Beilage zum Mittagessen, Obst als Snack und die Stulle am Abend haben eins gemeinsam: Diese und viele weitere Lebensmittel enthalten Kohlenhydrate, die uns täglich mit Energie versorgen. Bereits im Mund und später im Darm zerlegen bestimmte Proteine Kohlenhydrate in einzelne Zuckermoleküle (Glukose), die in dieser Form ins Blut übergehen und den Blutzuckerspiegel erhöhen. Daraufhin setzt die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin frei, welches den Zuckermolekülen die Zellen öffnet, damit sie hineinströmen können. Denn Zucker dient unter anderem den Zellen als Treibstoff. So werden alle unsere Körperfunktionen nach wie vor aufrechterhalten – sei es, die Beine für einen Spaziergang zu bewegen oder unsere Lungen weiter atmen zu lassen.

Bei Diabetes mellitus kann die Bauchspeicheldrüse entweder gar kein Insulin (Typ-1-Diabetes) oder nur noch geringe Mengen (Typ-2-Diabetes) bilden, die nicht genügen, um den Blutzuckerspiegel zu senken.(#*magazine_63d786129e4a8*#)

Wichtiger Hinweis
Halten Sie immer Rücksprache mit Ihrem Arzt!

Sobald Sie bestimmte Diäten ausprobieren oder Ihre Ernährung umstellen wollen, sollten Sie dies mit Ihrem Diabetologen besprechen – vor allem, wenn Sie Medikamente einnehmen. Klären Sie, ob bestimmte Ernährungsweisen Ihren Blutzucker möglicherweise beeinträchtigen können.

Tipp 1: Ballaststoffe heben den Blutzucker langsam an.

Kohlenhydrate unterscheiden sich in ihrer Anzahl an Zuckermolekülen. So gibt es kurzkettige Kohlenhydrate mit nur wenigen Zuckermolekülen und langkettige, die sich aus mindestens zehn Zuckermolekülen zusammensetzen.

Sie können sich merken, dass kurzkettige Kohlenhydrate den Blutzucker schneller und höher ansteigen lassen als langkettige.

Für den Darm ist es aufwändiger, lange Kohlenhydrate in Einzelmoleküle zu zerlegen, damit sie in den Blutkreislauf gelangen können.(#*magazine_63d78612a1370*#)

Folgende Lebensmittel enthalten kurzkettige Kohlenhydrate:

  • Weißmehlprodukte
  • Weißer Reis
  • Süßwaren und Süßgetränke
  • Fertigwaren
  • Honig

In folgenden Lebensmitteln hingegen finden Sie Lebensmittel mit langkettigen Kohlenhydraten:

  • Vollkornprodukte
  • Haferflocken
  • Nüsse
  • Gemüse
  • Hülsenfrüchte

Vorteile von Ballaststoffen

  • Ballaststoffe heben den Blutzuckerspiegel nur langsam an, so dass Sie weniger Insulin benötigen, um ihn zu korrigieren.
  • Ballaststoffe verhindern Blutzuckerspitzen, die nach einer Überzuckerung in eine Unterzuckerung übergehen, wodurch Heißhunger Sie plagen könnte.
  • Ballaststoffe halten lange satt.
Info
30 Gramm Ballaststoffe am Tag

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass Sie mindestens 30 Gramm Ballaststoffe am Tag essen. Eine Portion entspricht immer ungefähr eine Handvoll. Mit zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse, Haferflocken zum Frühstück, Vollkornreis oder -nudeln zum Mittagessen sowie Vollkornbrot am Abend können Sie die 30 Gramm einfach und lecker erreichen. Wenn Sie zwischendurch Appetit auf einen Snack bekommen, greifen Sie gerne zu Nüssen.(#*magazine_63d78612a42ce*#)

Wie helfen Ballaststoffe bei Typ-2-Diabetes?

Diabetes mellitus Typ 2 kann die unterschiedlichsten Ursachen haben, unter anderem spielt Übergewicht eine Rolle. Um erhöhte Blutzuckerwerte nach der Diagnose zu normalisieren, müssen Sie Ihren Lebensstil anpassen. Nehmen Sie bei Übergewicht ab, ernähren sich gesünder und treiben Sie Sport – spezielle Diabetes- und Ernährungsfachkräfte unterstützen Sie dabei.

Ballaststoffreiche Lebensmittel helfen Ihnen beim Abnehmen, indem sie Sie lange satt halten und Heißhungerattacken fernhalten. So greift die Hand bei Heißhunger nicht in die Süßigkeitenschublade oder nach süßen Getränken. Eher treiben viele Zwischenmahlzeiten mit Süßigkeiten das Gewicht in die Höhe und nicht unbedingt große Mahlzeiten.(#*magazine_63d78612e043b*#)

Tipp
Probieren Sie es mit Haferflocken

Immer mehr Forschungen zeigen, dass Haferflocken optimale Blutzuckerhelfer sind. Insbesondere strotzen sie vor dem sogenannten Beta-Glucan. Dieser Ballaststoff hilft Ihnen besonders, lange satt zu bleiben und den Blutzucker nicht in die Höhe zu treiben. Bereiten Sie sich zum Frühstück doch gerne mal einen Haferbrei mit frischen Früchten zu oder mischen Sie Naturjoghurt mit Haferflocken, Nüssen und Früchten.(#*magazine_63d786134a1d7*#)

Tipp 2: Die Mittelmeerdiät ist blutzuckerfreundlich.

Die Mittelmeerdiät verschafft Ihnen zuhause vielleicht ein wenig Urlaubsgefühl. Doch viel mehr ist sie dafür geeignet, den Blutzuckerspiegel im Normbereich zu halten und sogar Typ-2-Diabetes vorzubeugen.(#*magazine_63d7861397b19*#)

Mit der Mittelmeerdiät passen Sie Ihre alltägliche Ernährung nach der im Mittelmeerraum an. In Ihrem Alltag bauen Sie dann folgende Lebensmittel ein:

  • Vollkornprodukte
  • Saisonales Obst und Gemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Olivenöl
  • Fisch und Meeresfrüchte

Rotes Fleisch, Eier, Milchprodukte und Fertiglebensmittel sowie Süßigkeiten meiden Sie, so gut wie es geht. Behalten Sie im Auge, dass Sie in der Mittelmeerdiät nicht auf alles verzichten müssen. Wenn es mal etwas Süßes sein sollte, dann essen Sie nur sehr kleine Portionen.

Wie Sie sehen, essen Sie in der Mittelmeerdiät vorwiegend pflanzliche Lebensmittel. Diese liefern Ihnen als Hauptbestandteile reichlich Ballaststoffe, die helfen, abzunehmen und Blutzuckerspitzen zu meiden.

Tipp 3: Crash-Diäten sind nicht zu empfehlen.

Befürworter von Crash-Diäten versprechen, dass Sie in kurzer Zeit viel an Gewicht verlieren. Allerdings verheimlichen sie, dass Sie in kurzer Zeit wieder zunehmen können.

Die niedrige Energieaufnahme am Tag geht mit einem hohen Risiko einer Mangelernährung einher. Wer weniger isst, führt auch weniger wichtige Nährstoffe zu sich. Was man auch vergessen mag: Der Kalorienbedarf sinkt, je niedriger das Gewicht ist.

Nach Diäten neigen viele dazu, genauso viel zu essen wie vor dem Abnehmen. Dadurch tritt der Jo-Jo-Effekt ein und sie nehmen schnell wieder zu.
Wichtiger Hinweis
Typ-1-Diabetes und Diäten

Wenn Sie an Typ-1-Diabetes leiden, dann sollten Sie eine Diät nur unter ärztlicher Absprache und mit regelmäßigen Kontrollen durchführen. Denn bei Diäten oder Fastenkuren besteht die Gefahr von starken Blutzuckerentgleisungen. 

Tipp 4: Essen muss Spaß machen – reduzieren Sie lieber, anstelle zu verzichten.

Oft setzt man sich sehr unter Druck, wenn es um die Ernährung geht – vor allem, wenn es auch noch die eigene Gesundheit betrifft. Viele setzen sich strikte Verbote und sind frustriert, wenn Heißhunger und Versuchungen nach bestimmten Lebensmitteln die Oberhand gewinnen. Besonders groß kann der Frust sein, wenn nach kurzer Zeit die gewünschten Erfolge noch nicht erreicht sind. Verzicht und Verbot gehen mit schlechter Laune dann Hand in Hand.

Dabei ist ein starker Verzicht nicht von Nöten. Stattdessen empfiehlt es sich, dass Sie sich über Ihre Ernährung ein Bewusstsein schaffen und bestimmte Lebensmittel reduzieren oder einfach austauschen. In der Ruhe liegt die Kraft. Die Ernährungsgewohnheiten sind nämlich tief verankert und es kann bis zu 254 Tage dauern, bis Sie eine Gewohnheit ablegen beziehungsweise verändern. Nicht nur Ihre Psyche muss sich auf neue Ernährungsgewohnheiten einstellen, sondern auch der Körper.(#*magazine_63d78613d1a06*#)

Beim Essen geht es um Genuss und es sollte Ihnen Spaß machen. Wer sich zu sehr unter Stress setzt, setzt Stresshormone frei, die den Blutzucker möglicherweise noch erhöhen.

Fragen Sie sich folgendes:

  • Welche Bereiche in Ihrer Ernährung können Sie verbessern? Beispiel: Heißhunger, häufige Zwischenmahlzeiten
  • Welche Lebensmittel können Sie reduzieren? Beispiel: Süßigkeiten, Alkohol
  • Welche Lebensmittel können Sie austauschen? Beispiel: helles Brot gegen Vollkornbrot
  • Welche Lebensmittel sollten Sie mehr in Ihre Ernährung einbauen? Beispiel: Gemüse und Hülsenfrüchte
Tipp
Krankenkassen unterstützen Ernährungsberatungen

Bei all diesen Fragen können Sie sich an eine geschulte Ernährungsfachkraft wenden. Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten für eine Ernährungsberatung, sobald Ihnen Ihr Arzt eine Überweisung ausstellt, dass Sie aus gesundheitlichen Gründen eine Ernährungsberatung benötigen. 

Mit dem richtigen Überblick und professioneller Unterstützung finden Sie Ihre Stellschrauben und können ganz nach Ihrem Tempo Ihre Ernährung anpassen – ganz ohne Druck.

Und wenn Sie doch mal der Heißhunger überkommt, können Sie schauen, ob Sie dem mit einem Glas Wasser, Nüssen oder einem Apfel mit Erdnussmus und Zimt entgegenwirken können. Soll es doch etwas Süßes sein, dann können Sie sich für die Woche kleine Mengen –  ungefähr eine halbe Handvoll pro Tag – portionieren. Spritzen Sie sich Insulin, sollten Sie natürlich die Dosis stets korrekt berechnen.

Tipp
Achtsamkeit bei Lust auf Süßigkeiten

Nehmen Sie sich ein kleines Stück Zartbitterschokolade und lassen Sie es im Mund schmelzen, bis sich die Schokolade im gesamten Mundraum verteilt. Wenn Sie sich Zeit beim Schmecken nehmen, vergeht dann oft die Lust nach mehr Schokolade beziehungsweise Süßigkeiten. Meistens reicht tatsächlich nur eine sehr kleine Portion, um das Bedürfnis nach Süßem zu stillen. 

Erstelldatum: 3202.10.03|Zuletzt geändert: 3202.10.13
(1)
Deutsche Diabetes Gesellschaft: „Gesundheitsbericht 2022"
https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/Gesundheitsbericht_2022_final.pdf (zugegriffen 12. Januar 2023)
(2)
Robert Ebermann und Ibrahim Elmadfa: „Kohlenhydrate: Struktur, Vorkommen und physiologische Bedeutung" (2011)
,,Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung", Herausgeber: Springer
(3)
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: „Ballaststoffe“ (2021)
https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/ballaststoffe/ (zugegriffen 12. Januar 2023).
(4)
Deutsche Diabetes-Hilfe: „Was sind Ballaststoffe?“ (2017)
https://www.diabetesde.org/ballaststoffe (zugegriffen 12. Januar 2023).
(5)
Nutricion Hospitalaria: ,,Effect of beta-glucans in the control of blood glucose levels of diabetic patients: a systematic review" (2014)
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25561108/ (zugegriffen 12. Januar 2023).
(6)
Diabetes UK: „Mediterranean meal plan“, Diabetes UK.
https://www.diabetes.org.uk/guide-to-diabetes/enjoy-food/eating-with-diabetes/meal-plans/mediterranean (zugegriffen 12. Januar 2023).
(7)
European Journal of Social Psychology: ,,How are habits formed: Modelling habit formation in the real world" (2009)
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/ejsp.674 (zugegriffen 30.Januar.2023)
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