Diabetes-Tests
Werten Sie Diabetes-Anzeichen wie ein starkes Durstgefühl, Harnwegsinfekte oder Müdigkeit nicht einfach als Anzeichen einer Erschöpfung. Gehen Sie auf Nummer sicher und werden Sie umgehend aktiv!
- Risiko einschätzen: Im Internet gibt es Tests, mit denen Sie Ihr persönliches Diabetes-Risiko einschätzen können. Wichtig: Diese Tests liefern keine Diagnose!
- Sichere Diagnose beim Arzt: Nur durch einen Test beim Arzt können Sie eine sichere Diabetes-Diagnose erhalten.
- Kontrolle der Blutwerte: Sollte eine Diagnose vorliegen, werden die Blutwerte regelmäßig durch Arzt und Patient kontrolliert.
„Früherkennung“: Diabetes-Test zur Risikoeinschätzung von Diabetes
Einen Test zur frühen Einschätzung des Risikos, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken, stellt das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung im Internet bereit: http://drs.dife.de/. Der Test besteht aus wenigen Fragen, die Sie in fünf Minuten beantworten können. Als Resultat bekommen Sie einen ersten Hinweis darauf, wie gefährdet Sie sind, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Diabetes-Diagnostik beim Arzt
Wenn sich Symptome wie Durst und häufiger Harndrang einstellen, fragen sich viele Betroffene: „Habe ich Diabetes?“. Für eine eindeutige Antwort müssen Sie Ihren Hausarzt aufsuchen!
Für die Diagnostik eines Diabetes und die Bestimmung des Diabetes-Typen folgt jeder Arzt in Deutschland einer Leitlinie, die u. a. von der Bundesärztekammer formuliert wurde.
- Anamnese: Als Erstes erfolgt ein ausführliches Gespräch, in dem sich der Arzt nach Ihren Symptomen, Ihren Lebensgewohnheiten sowie über Vorerkrankungen von Ihnen und Ihrer Familie erkundigt.
- Untersuchung: Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der u. a. das Gewicht, die Größe, der Hüft- und Taillenumfang sowie der Blutdruck gemessen und meistens ein EKG geschrieben wird.
- Blutwerte: Schließlich erfolgt eine Blutuntersuchung bei der u. a. Ihr aktueller und Ihr langzeitiger Blutzuckerwert bestimmt wird. Bei dieser Blutuntersuchung möchte der Arzt meist eine Nüchtern-Blutzuckerbestimmung vornehmen. Für Sie heißt das:
- Spätestens acht Stunden vor der Untersuchung dürfen Sie keine Nahrung mehr zu sich nehmen.
- Trinken Sie nur noch ungesüßte oder kalorienfreie Getränke (Tee oder Wasser).
Es kann auch sein, dass Ihr Arzt herausfinden möchte, wie gut Ihr Körper Zucker verarbeitet. Dazu kann er zum sog. oralen Glukosetoleranztest (oGTT) greifen.
Oraler Glukosetoleranztest
Ihr Arzt wird Sie bitten, morgens nüchtern (Verzicht auf Nahrung 12 Stunden vor dem Test) in seine Praxis zu kommen. Nun wird zunächst Blut abgenommen, dann trinken Sie ein Glas konzentrierte Zuckerlösung (75 g Traubenzucker auf 300 ml Wasser) und nach zwei Stunden wird erneut Blut abgenommen.
Diabetes-Test beim Arzt
Verfälschen Sie das Ergebnis nicht durch kurzfristige Umstellung der Ernährung
Bevor Sie zu Ihrem Arzt gehen, um den Blutzucker bestimmen zu lassen, sollten Sie sich normal und ausgewogen ernähren, also nicht gerade eine Fastenkur machen oder am Abend vorher sehr üppig gegessen haben. Das verfälscht das Ergebnis eines jeden Blutzuckertests. Denken Sie auch daran, dass Medikamente, die Sie einnehmen müssen, das Ergebnis ebenfalls beeinflussen können.
Diabetes: Verlaufskontrolle / Werte

Beim Diabetes kommt es vor allem auf einen Wert an: die Menge von Glukose im Blut (sog. Blutzucker). Gemessen wird zum einen der Blutzuckerspiegel auf nüchternen Magen (sog. Nüchternblutzucker). Interessanterweise gibt es bei der Maßeinheit, in der gemessen wird, einen Ost-West-Unterschied in Deutschland:
- In Westdeutschland wird in der Regel in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) gemessen.
- In Ostdeutschland wird vielfach in Millimol pro Liter (mmol/l) gemessen.
In beiden Fällen geht es darum, herauszufinden, ob der Blutzuckerwert im Normbereich liegt. Dies kann von einigen Faktoren abhängen:
- Nach einem gehaltvollen Essen ist der Wert höher als im nüchternen Zustand (wenn Sie nichts gegessen oder getrunken haben).
- Bei älteren Menschen liegen die Blutzuckerwerte in der Regel höher als bei jüngeren.
- Während einer Fastenkur wird der Blutzuckerwert niedriger sein.
Ein weiterer wichtiger Wert ist der sog. HbA1c. Bei der Abkürzung „Hb“ handelt es sich um den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Die roten Blutkörperchen werden nach acht bis zwölf Wochen im Körper abgebaut. Der Arzt kann also sehen, wie sich der HbA1c-Wert in dieser Zeitspanne entwickelt hat. Damit ist der HbA1c-Wert ein Diabetes-Langzeitwert.
Wertetabelle für Diabetiker
Personen mit einer diagnostizierten Diabetes-Erkrankung müssen darauf achten, ihre Blutzucker-Werte im Normalbereich zu halten, um schlimme Folgen der Zuckerkrankheit, wie bspw. das diabetische Fußsyndrom, zu verhindern. Daher ist es wichtig, die Werte, vor allem den HbA1c-Wert, regelmäßig zu kontrollieren.
Für Typ-2-Diabetes etwa schlägt die Deutsche Diabetes Gesellschaft einen HbA1c-Normalwert von 6,5 bis 7,5 % vor. Letztlich muss der Arzt aber den persönlichen Normalwert-Bereich festlegen. Die Ursachen eines Diabetes sind unterschiedlich. „Zuckerkranke“ können nicht nur einen erhöhten, sondern auch einen verminderten Blutzucker-Wert haben. Wichtig ist daher auch, dass Betroffene einer Unterzuckerung vorbeugen.
Diabetes: Selbstmessung
Je nach Blutzuckerwert und Diabetes-Typ ordnet der Arzt zur regelmäßigen Kontrolle auch eine Selbstmessung durch den Betroffenen an. Diese erfolgt meist mehrmals täglich mittels einer kleinen Blutentnahme am Finger bzw. Ohr oder mittels eines modernen Sensors im Unterhautfettgewebe. Die Messung und Kontrolle ist insbesondere für Insulinpatienten unumgänglich.