Parkinson: Das Morbus Parkinson Syndrom
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Morbus Parkinson: Definition
Morbus Parkinson ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, bei der Nervenzellen im Mittelhirn fortschreitend absterben. Typische Symptome von Morbus Parkinson sind Zittern (Tremor), Bewegungsarmut (Akinese) und Muskelstarre (Rigor). Weitere Begriffe für die Parkinson-Krankheit sind idiopathisches Parkinson-Syndrom oder primäres Parkinson Syndrom. Umgangssprachlich oft noch genutzt, allerdings veraltet wird außerdem der Begriff Schüttellähmung.
Die Bezeichnung Parkinson-Syndrom ist der syndromatische Überbegriff für verschiedene Formen. Die Krankheit Morbus Parkinson ist eine Art des Parkinson-Syndroms und unterscheidet sich vor allem im Hinblick auf Ursachen und Behandlung von den anderen Formen des Parkinson-Syndroms. pflege.de stellt im Laufe des Ratgebers die verschiedenen Typen vor, bezieht sich darüber hinaus auf Morbus Parkinson, welches die häufigste Form des Parkinson-Syndroms darstellt und 75 Prozent aller Parkinson-Erkrankungen ausmacht.
Häufigkeit & Vorkommen von Parkinson
Morbus Parkinson zählt neben Alzheimer zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen.(1)
In Deutschland leiden derzeit rund 400.000 Menschen am sogenannten Idiopathischen Parkinson-Syndrom. Häufig treten eindeutige Symptome erst zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf.(2)
Zwar kann die Parkinson-Krankheit auch jüngere Menschen betreffen, in vielen Fällen treten die ersten Krankheitssymptome allerdings erst im fortgeschrittenen Alter auf. Von Parkinson betroffen sind mehr Männer als Frauen.(2)(3)(4)
Noch ist Morbus Parkinson nicht heilbar, jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden und Symptome von Parkinson zu lindern. Dadurch können Betroffene weitgehend beschwerdefrei mit der Krankheit zurechtkommen und ihr Leben im Alter dennoch weitestgehend genießen.
Parkinson im Alter
Der größte Einzelrisikofaktor, an Morbus Parkinson zu erkranken, ist das Alter. Laut der Europäischen Parkinson-Gesellschaft (EPDA) sei ein Großteil der Patienten über 60 Jahre alt.
Ärzte gehen jedoch davon aus, dass die Krankheit bereits deutlich früher eintritt und einige Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen können, bis die Betroffenen unter ersten Beschwerden der Parkinson-Krankheit leiden. So können Personen mit 30 oder 40 bereits ein Morbus Parkinson entwickeln, merken dies jedoch zunächst nicht.
Durch die Alterung der Bevölkerung infolge der steigenden Lebenserwartung wird vermutet, dass die Anzahl der Parkinson-Patienten weltweit in den nächsten Jahren rapide ansteigen wird.(5)
Formen des Parkinson-Syndroms
Parkinson-Syndrome werden in vier Gruppen eingeteilt. Morbus Parkinson (Idiopathisches Parkinson-Syndrom) ist eine davon. Daneben gibt es noch drei weitere Typen des Parkinson-Syndroms.(6)
Morbus Parkinson / Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS) / Primäres Parkinson-Syndrom:
Das Idiopathische Parkinson-Syndrom gilt als die häufigste Form aller Parkinson-Erkrankungen. Idiopathisch bedeutet in diesem Fall, dass die Symptome ohne erkennbare Ursachen auftreten. Zwar ist bekannt, dass das Absterben von Nervenzellen in der substantia nigra im Mittelhirn die Symptome auslösen. Jedoch bleibt ungewiss, warum diese mit solch einer Heftigkeit absterben, sodass es zu einem Dopamin-Mangel kommt.
Genetische Formen
Es kann vorkommen, dass Parkinson (teilweise) vererbt wird. Veränderungen in den Genen führen dazu, dass gleich mehrere Mitglieder einer Familie unter dem Parkinson-Syndrom leiden.
Symptomatisches oder sekundäres Parkinson-Syndrom
Die Ursache für ein Sekundäres Parkinson-Syndrom liegt in Umwelteinflüssen (zum Beispiel Giftstoffe), Erkrankungen (wie Durchblutungsstörungen oder Tumore im Gehirn) oder Medikamenten (zum Beispiel Neuroleptika) begründet.
Atypisches Parkinson-Syndrom (Parkinson-Plus-Syndrom):
Hier kommt es aufgrund anderer neurodegenerativer Krankheiten zum Parkinson-Syndrom, wodurch gleich mehrere Systeme im Gehirn betroffen sind. Zu den neurodegenerativen Erkrankungen gehören:
- Multisystem-Atrophie (kurz: MSA): Zellveränderungen in mehreren Gehirnregionen
- Progressive supranukleäre Blickparese (kurz: PSP): Veränderungen in der substantia nigra und anderen Gehirnregionen
- Lewy-Körperchen-Demenz
- Kortikobasale Degeneration (kurz: CBD)
Das atypische Parkinson-Syndrom ist auch als „Parkinson Plus-Syndrom“ bekannt.
Parkinson-Syndrome im Überblick, © pflege.de
Parkinson-Syndrome: Kardinalsymptome
Wenn die Medizin von einem „Syndrom“ spricht, so meint sie damit, dass bei einem Krankheitsbild mehrere Symptome zusammenkommen.
Die drei Hauptsymptome Muskelzittern (Tremor), Bewegungsarmut (Akinese) und Muskelstarre (Rigor) gelten als typische Leitsymptome des Parkinson-Syndroms und sind auch unter den Begriffen Kardinalsymptome oder Parkinson-Trias bekannt.
Parkinson-Trias, © pflege.de
Nebensymptome bei Parkinson
Im weiteren Krankheitsverlauf beeinträchtigt Parkinson zudem das Gleichgewicht und die Körperhaltung. Aus dem Grund werden Geh- und Haltungsstörungen häufig als viertes typisches Symptom angesehen. Diese können in unterschiedlicher Ausprägung auftreten:
- Zittern (Tremor)
- Bewegungsarmut (Akinese)
- Muskelsteifheit (Rigor)
- Geh- und Haltungsstörungen
Neben den motorischen Symptomen leiden Parkinson-Patienten darüber hinaus unter weiteren Symptomen wie zum Beispiel Schmerzen, Schlafstörungen oder Störungen im Blasen- und Darmtrakt. Das sind die sogenannten nicht-motorischen Symptome. Dadurch, dass der Verlauf der Parkinson-Syndrome bei jedem Patienten unterschiedlich ist, ist auch die Symptomatik individuell.
Grundsätzlich nehmen die Parkinson-Symptome kontinuierlich zu, weil der Zellschwund ebenso stetig vorangeht. Bei vielen Betroffenen schwanken die Symptome auch täglich.(8)
Ursachen von Morbus Parkinson
Das Idopathische Parkinson-Syndrom ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch das Absterben von Nervenzellen in einer Region im Mittelhirn (substantia nigra) ausgelöst wird.(2)
Warum diese Nervenzellen jedoch absterben, ist bei dieser Form des Parkinson-Syndroms bisher unklar. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Kombination von genetischen Faktoren und Umweltursachen für die Entstehung verantwortlich ist.
Ursachen von Parkinson, © pflege.de
Genetische Faktoren
Es gab in den letzten Jahren Fälle, in denen Morbus Parkinson (teilweise) genetisch bedingt zu sein schien. In diesen Fällen scheint ein mutiertes Gen von einer Generation zur nächsten weitergegeben worden zu sein, sodass die Krankheit gleich bei mehreren Familienmitgliedern entstanden ist. Jedoch passiert es äußerst selten, dass das Idiopathische Parkinson-Syndrom vererbt wird.
Umwelteinfluss
Es gibt Hinweise darauf, dass Umweltfaktoren möglicherweise zu den Parkinson-Ursachen gehören. So können toxische Chemikalien, Viren, Bakterien und Schwermetalle zum Absterben von Nervenzellen führen. Insbesondere über einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Herbiziden und Pestiziden und der Entstehung von Morbus Parkinson wurde viel spekuliert.(4)
Was passiert bei Parkinson?
Nervenzellen im Gehirn leiten mit Hilfe von Botenstoffen Impulse an den Rest des Körpers weiter. Eine Region im Mittelhirn (sogenannte substantia nigra) produziert den Botenstoff Dopamin, der die Körperbewegungen steuert. Bei Parkinson sterben die Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn ab.
Der Mangel an Dopamin hat zur Folge, dass Bewegungen nicht mehr so gut und fein koordiniert werden können wie bei gesunden Menschen. Es kommt zu den bekannten Symptomen von Parkinson: Zittern, Bewegungseinschränkungen und Muskelsteifheit.
Während Dopamin der wichtigste beteiligte Botenstoff ist, sind auch andere an der Bewegungssteuerung betroffen. Das könnte erklären, warum ein einfacher Ersatz von Dopamin nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Symptome von Parkinson führt. Das kann ebenfalls ein Hinweis darauf geben, warum viele Erkrankte neben den Parkinson-Trias auch nicht-motorische Symptome zeigen.
Was die Medizin jahrelang nicht wusste: Die Nervenzellen in der substantia nigra sterben auch bei gesunden Menschen im Lauf des Lebens ab, aber nicht in einem so dramatischen Ausmaß und einer so hohen Geschwindigkeit wie bei Parkinson. Wenn die ersten Anzeichen der Parkinson-Erkrankung auftreten, ist fast die Hälfte der rund 400.000 Nervenzellen in der substantia nigra bereits abgestorben.(9)
Verteilung der Botenstoffe bei gesunden Personen und Menschen mit Parkinson, © pflege.de
Therapie bei Parkinson
Dank der Parkinson-Forschung können bei vielen Patienten Symptome des Parkinson-Syndroms wie Muskelsteifheit und Ruhezittern bereits medikamentös gemindert werden.(10)
Neben der medikamentösen Behandlung, gibt es weitere Therapiemöglichkeiten, um Beschwerden zu lindern. Diese reichen von physikalischen Verfahren wie Physio- oder Ergotherapie bis hin zu alternativen Therapien wie Kunsttherapien oder Massage. In seltenen Fällen kommt auch eine Operation in Frage.
Folgen von Parkinson
Die Diagnose eines Parkinson-Syndroms kann nicht nur einschneidende Auswirkungen auf das Leben des Betroffenen haben, sondern auch auf das seiner Angehörigen. Die Folgen reichen von Zukunftsängsten der Betroffenen, über Konflikte in der Partnerschaft bis hin zur Überlastung der Angehörigen.
Psychische Erkrankungen
Bei IPS-Patienten gehen in der Regel mit den Veränderungen im Gehirn auch psychische Veränderungen einher. Kognitive Einschränkungen, geminderte Problemlösefähigkeit und Gedächtnisstörungen treten häufig auf. Fast immer verstärken solche Faktoren das Gefühl der Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Anhaltende Gedanken, nächtliches Grübeln, Antriebsverlust, Reizbarkeit sowie Libidoverlust können zu möglichen Folgen für die Psyche gehören.
Darüber hinaus lassen sich die typischen Symptome nicht immer verbergen, sodass Betroffene sich in vielen Fällen schämen. Daher ziehen sie sich zunehmend zurück und meiden die Öffentlichkeit. Das erhöht das Risiko, eine Depression zu entwickeln. Leidet der Betroffene (zeitweise) unter Depressionen, kann das seine Lebensqualität deutlich mindern.
Persönlichkeitsveränderung bei Parkinson
Neben dem Dopamin-Mangel kann es im Krankheitsverlauf zugleich zu einem Mangel an anderen Botenstoffen kommen, wie etwa dem Botenstoff Serotonin. Dieser ist als Glückshormon bekannt und hat Einfluss auf die Stimmung.
Neben den psychischen Veränderungen können auch einzelne Parkinson-Medikamente Auswirkungen auf die Persönlichkeit und das Verhalten des Betroffenen haben. Ist beispielsweise durch die L-Dopa-Therapie beim Idiopathischen Parkinson-Syndrom zu viel Levodopa im Körper, kann die psychische Stabilität ins Wanken geraten. Die Patienten fühlen sich in vielen Fällen unglücklich, weshalb es zu Albträumen, extremer Eifersucht, Verfolgungswahn oder Halluzinationen bei Parkinson kommen kann.
Impulskontrollstörungen können durch die Einnahme von Dopaminagonisten ausgelöst werden. Spiel- oder Kaufsucht können die Folge sein. Eine Anpassung der Medikamente kann in diesen Fällen Abhilfe schaffen. Daher sollten Betroffene bei solchen Anzeichen einen Arzt aufsuchen.
Gedächtnisprobleme
Vor allem bei älteren Patienten kann es bereits im frühen Stadium zu geistigen Veränderungen kommen. Der Denkprozess wird langsamer, sich zurechtzufinden wird schwieriger und die Dinge zu planen fällt zunehmend schwerer. Die geistige Leistungsfähigkeit kann von Zeit zu Zeit, sogar von Stunde zu Stunde schwanken.
Ein Teil der Patienten entwickelt im Zuge ihrer Parkinson-Krankheit einen deutlichen geistigen Abbau. Neben den typischen Parkinson-Symptomen zeigen Betroffene zusätzlich Anzeichen einer Demenz. In solchen Fällen wird von der sogenannten Parkinson-Demenz gesprochen, die mit Verwirrtheitsphasen einhergehen kann. Zwischen 20 und 40 Prozent der Parkinson-Patienten leiden zusätzlich an einer Demenz.(11) Mehr über die Besonderheiten, Ursachen und mögliche Prävention erfahren Sie im pflege.de-Ratgeber zur Parkinson-Demenz.
Schluckbeschwerden
Das Schlucken ist ein komplexer Vorgang, an dem Muskeln sowie Nerven beteiligt sind. Parkinson kann das Zusammenspiel beeinträchtigen. Ist das Zusammenspiel der Muskeln gestört, können Speisereste oder Flüssigkeiten in die Luftröhre gelangen. Dies kann wiederum die Atemwege blockieren oder eine Entzündung und Infektion in der Lunge verursachen.
Störungen des Harntrakts / Inkontinenz
Störungen des autonomen Nervensystems können auch eine Harninkontinenz auslösen. Laut der Deutschen Kontinenz Gesellschaft (DKG) haben rund 40 bis 90 Prozent der Parkinson-Patienten Blasenfunktionsstörungen.
Im Krankheitsverlauf entwickeln sie vor allem eine Dranginkontinenz, welche auch unter der Bezeichnung Reizblase bekannt ist. Diese kennzeichnet sich dadurch, dass Betroffene plötzlich einen ausgeprägten Harndrang haben, den sie nicht zurückhalten können. Dadurch kommt es zu einem ungewollten Harnverlust.(12)
Störungen des Magen- und Darmtrakts
Ein Großteil der IPS-Patienten berichtet über Verdauungsprobleme, die sich in Form von Völlegefühl oder Verstopfung äußern können. Ursächlich dafür ist, dass die Erkrankung auch Auswirkungen auf die Funktionen der Organe des Verdauungstrakts hat. Die Magenentleerung findet zeitverzögert statt und die Darmtätigkeit funktioniert nur eingeschränkt.
Prophylaxe: Parkinson-Vorbeugung
Zwar lässt sich der Entstehung des Parkinson-Syndroms nicht vorbeugen, es gibt aber bestimmte Faktoren, die den Verlauf positiv beeinflussen können. Sofern Betroffene früh um ihre Diagnose wissen, können sie durch eine bewusste Lebensweise Einfluss auf den Verlauf nehmen.
Grundsätzlich gilt: Ausreichend viel Bewegung und eine ausgewogene Ernährung wirken sich immer positiv auf die Gesundheit des Menschen aus.
Leben mit Parkinson
Die Diagnose Parkinson kann das Leben für Betroffene und seine Angehörigen zunächst auf den Kopf stellen und die Gefühlswelt durcheinanderbringen. Für die einen ist es ein Schock, für die anderen womöglich eine Erleichterung, da seine Beschwerden einen Namen bekommen. Gerade im Frühstadium lassen sich die Symptome von Parkinson meist mit Hilfe von Medikamenten wirksam behandeln. So können Betroffene nach wie vor ein selbstständiges und aktives Leben führen.
Früher oder später kann die Parkinson-Krankheit Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche haben – ob Beruf, Familie oder bei alltäglichen Aktivitäten wie dem Autofahren. Dadurch haben viele Betroffene Angst, zunehmend auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Es ist ratsam, dass sich Betroffene ausführlich über die Krankheit informieren und sich in eine gute ärztliche Behandlung begeben.
Umgang mit Parkinson: Tipps bei Beschwerden und Veränderungen
Die Symptome von Parkinson wie das Zittern oder ein verlangsamter Gang lassen sich meist mit Medikamenten behandeln. Ergänzend dazu kann sich regelmäßige Bewegung positiv auf die motorischen Fähigkeiten auswirken. Grundsätzlich berichten viele Betroffene, dass ihnen Aktivität guttut – auch für die Seele und das Gemüt. Aktiv zu sein hilft, optimistisch zu sein und das Selbstbewusstsein zu stärken.
Manche Patienten neigen dazu, sich aus Scham zurückzuziehen, insbesondere wenn erste Symptome für andere sichtbar werden. Auch Zukunftsängste können zu depressiven Stimmungen führen. Jedoch machen viele Betroffene die Erfahrung, dass sie besser mit ihrer Erkrankung umgehen, je offener sie damit umgehen. Darüber zu reden kann in vielen Fällen erleichternd und entlastend sein.
Selbsthilfegruppe
Über seine Beschwerden und Ängste zu sprechen, kann Betroffenen helfen. Ein Gespräch mit dem Arzt oder einem Angehörigen kann schon die ein oder andere Sorge nehmen. Jedoch können sich Patienten auch an Selbsthilfegruppen wenden. Hier tauschen sich sie sich mit anderen Betroffenen aus, die die Herausforderungen des Alltags mit Parkinson kennen. Möglicherweise können sie im Rahmen der Selbsthilfe leichter über die eigenen Sorgen sprechen oder wertvolle Tipps von anderen Betroffenen erhalten. Zu erfahren, wie andere Betroffene ihren Weg mit Parkinson gehen, kann Parkinson-Erkrankten womöglich für ihren eigenen Weg helfen.
Ernährung bei Parkinson
Eine ausgewogene Ernährung ist immer wichtig: Nicht nur um gesund zu bleiben, sondern auch sein Leiden zu lindern. Gerade bei einem Parkinson-Syndrom spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Einzelne Nahrungsmittel können einen Einfluss auf die Wirksamkeit von Parkinson-Medikamenten haben.
Während der Verdauung können Eiweiße, die beispielsweise in Lebensmitteln wie Fleisch oder Milch enthalten sind, die Aufnahme von Levodopa stören. So kommt es in manchen Fällen dazu, dass die motorischen Symptome unterschiedlich stark auftreten. Dann wird von sogenannten On-/Off—Phasen gesprochen.
Sollten derartige Schwankungen häufiger auftreten, ist es ratsam, dass Betroffene ihren behandelnden Arzt informieren. Grundsätzlich wird empfohlen, die Parkinson-Medikamente etwa 30 Minuten vor oder 90 Minuten nach der Mahlzeit einzunehmen.(13)
Leidet der Patient bereits unter Schluckstörungen in Folge seiner Parkinson-Erkrankung, sollte er insbesondere auf die Konsistenz seiner Nahrung und Flüssigkeit achten. Lesen Sie dazu mehr in unserem Ratgeber zur Dysphagie.
Pflegegrad bei Parkinson?
Ob die Parkinson-Erkrankung einen Pflegegrad (ehemalig Pflegestufe) rechtfertigt, ist vom individuellen Krankheitsverlauf abhängig. Je nachdem, wie stark sich das Syndrom auf die Selbstständigkeit des Betroffenen auswirkt, wird der Grad der Pflegebedürftigkeit festgelegt.
Da sich ein Großteil der Symptome medikamentös gut behandeln und somit mindern lässt, benötigen Betroffene in den ersten Krankheitsjahren üblicherweise keinen Pflegegrad bei Parkinson. Wird die Person jedoch im Laufe der Krankheitsjahre zunehmend unselbstständig und kann viele alltägliche Aufgaben nicht mehr meistern, kann ein Pflegegrad gerechtfertigt sein. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, rechtzeitig einen Antrag auf Pflegegrad bei der Pflegekasse zu stellen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Parkinson?
Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn fortschreitend absterben. Parkinson-Syndrome werden in vier Gruppen eingeteilt. Alle Formen zeigen typische Symptome wie motorische Störungen. Dazu zählen Bewegungsverlangsamung, Muskelsteifheit und Zittern. Die Unterscheidung ist nicht immer leicht, jedoch spielt die Abgrenzung insbesondere für die Behandlung eine wichtige Rolle.
Was ist Morbus Parkinson?
Morbus Parkinson (auch Idiopathisches Parkinson-Syndrom, Parkinson-Krankheit, primäres Parkinson Syndrom genannt) ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, bei der Nervenzellen im Mittelhirn sukzessive absterben. Als typische Symptome von Morbus Parkinson gelten Zittern (Tremor), Bewegungsarmut (Akinese) und Muskelstarre (Rigor). Anders als bei den anderen Formen des Parkinson-Syndroms ist die Ursache für den Zellenverlust hier unbekannt.
Wie entsteht Morbus Parkinson?
Bei Parkinson sterben die Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn ab. Der Mangel an Dopamin hat zur Folge, dass Bewegungen nicht mehr so gut und fein koordiniert werden können wie bei gesunden Menschen. Es kommt zu den bekannten Symptomen von Parkinson: Zittern, Bewegungseinschränkungen und Muskelsteifheit.
Ist Parkinson vererbbar?
Es gab in den letzten Jahren Fälle, in denen Parkinson (teilweise) genetisch bedingt zu sein schien. In diesen Fällen scheint ein mutiertes Gen von einer Generation zur nächsten weitergegeben worden zu sein, sodass die Krankheit gleich bei mehreren Familienmitgliedern entstanden ist. Jedoch passiert es äußerst selten, dass Parkinson vererbt wird.
Welcher Pflegegrad bei Parkinson?
Eine Parkinson-Erkrankung rechtfertigt nicht in jedem Fall einen Pflegegrad und ist abhängig vom individuellen Krankheitsverlauf. Der Pflegegrad wird danach festgelegt, wie selbstständig Patienten ihren Alltag meistern können. Welcher der fünf Pflegegrade zuerkannt wird, wird im Rahmen einer Pflegebegutachtung durch einen Gutachter beurteilt.
Welcher Arzt bei Parkinson?
Sollten Sie erste Anzeichen für Parkinson bei sich feststellen, können Sie sich zunächst an Ihren Hausarzt wenden. Die eigentliche Diagnose und Therapie der Parkinson-Erkrankung erfolgen anschließend durch einen Facharzt für Neurologie. Darüber hinaus gibt es Einrichtungen, in denen ein Experten-Team aus Neurologen und Therapeuten zusammenarbeiten, die sich auf die Diagnose und Behandlung von Personen mit Morbus Parkinson spezialisiert haben. Das sind die sogenannten Parkinson-Kliniken.