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Treppenlift

Mit einem Treppenlift können Menschen mit körperlichen Einschränkungen länger in ihrem vertrauten Zuhause wohnen bleiben. Die Anschaffung ist in vielen Fällen eine große Investition. Viele Betroffene wissen gar nicht, worauf Sie beim Kauf eines Treppenlifts achten sollten. pflege.de erklärt, welches Treppenliftsystem sich für Ihr Zuhause eignet, wie Sie gute Angebote einholen und welche Fördermöglichkeiten es gibt.

Treppenlift: Arten, Kosten und Kaufberatung

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Treppenlift?

Grundsätzlich ist jeder Treppenlift bzw. Treppenlifter ein Liftsystem, bei dem ein Sitz oder eine Plattform, die auf einer Treppenlift-Fahrbahn montiert sind, bewegungseingeschränkte Menschen zwischen unterschiedlichen Stockwerken befördert. Treppenlifte können innerhalb und außerhalb des Gebäudes angebracht werden. Treppenlifte sind geeignet für gerade oder kurvige Treppen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Welt der Treppenlift-Systeme ist vielfältig. Treppenlifte lassen sich in fast alle Wohnungen einbauen.
  • Sie sollten Ihr Recht auf ein persönliches Beratungsgespräch wahrnehmen. Ein Experte kommt dafür zu Ihnen nach Hause und schaut sich an, welche Treppenlift-Art die passende für Sie ist.
  • Der Einbau eines Treppenlifts dient dem barrierefreien Wohnen und kann im Rahmen der Wohnraumanpassung mit bis zu 4.000 Euro von der Pflegekasse gefördert werden.

Treppenlift Vergleich & Bilder

Treppenlift ist nicht gleich Treppenlift. Es gibt für jede Einbausituation verschiedene Modelle und Systeme. Alle Treppenlifte sind jedoch fest installiert und folgen in Neigung und Drehung dem Treppenlauf. Die Treppenlift-Fahrbahn wird dabei entweder an der Wand oder auf den Stufen befestigt. Die Bedienung des Lifts erfolgt mittels einer Konsole am Lift und darüber hinaus manchmal auch über eine Fernbedienung.

Im Folgenden gibt pflege.de einen Überblick über die gängigsten Varianten:

1. Sitzliftmobile

Ein Sitzlift befördert Personen im Sitzen. Dadurch eignet sich diese Art des Treppenlifts besonders für Personen, die sich noch gut alleine hinsetzen und wieder aufstehen können. Der Vorteil: Ein Sitzlift benötigt vergleichsweise wenig Platz und kann auch oft auch eingeklappt werden, sodass die anderen Bewohner im Haus die Treppe weiterhin nutzen können. Selbst an schmalen oder kurvigen Treppen lässt sich ein Sitzlift montieren. Der Sitzlift ist das gängigste Liftsystem und wird häufig mit dem Begriff „Treppenlift“ oder „Treppenlifter“ gleichgesetzt.

2. Stehlift

Für Menschen mit Gelenkbeschwerden in den Knien oder Hüften, die sich nur unter Schmerzen hinsetzen können, gibt es Treppenlifte auch als Stehvariante. Anstelle des Sitzes ist beim Stehlift eine kleine Plattform angebracht. Die meisten Stehlifte verfügen über einen Sicherheitsbügel in Hüfthöhe und zwei Armlehnen, an denen man sich gut festhalten kann. Stehlifte sind in der Regel noch platzsparender als Sitzlifte und kommen daher vor allem in engen und schmalen Treppenhäusern zum Einsatz. Damit andere Bewohner die Treppen weiterhin zu Fuß benutzen können, lässt sich die Plattform bei Nichtgebrauch einklappen.

3. Plattformlift

Der Plattformlift hat Ähnlichkeit mit dem Stehlift. Ein Elektroantrieb bewegt eine Plattform auf einer Fahrbahn entlang der Treppe nur mit dem Unterschied, dass die Plattform bei dieser Treppenliftart größer ist als beim Stehlift. Plattformlifte sind auch für Rollstühle ausgelegt, daher werden sie auch als Rollstuhllifte bezeichnet. Entsprechend stabiler müssen bei dieser Liftart die Halterungen bzw. Fahrbahnrohre sein, denn sie können bis zu 300 kg Gewicht tragen. Plattformlifte eignen sich auch für Menschen, die einen Rollator als Gehhilfe nutzen oder medizinische Apparate wie Sauerstoffgeräte oder Infusionsständer mitführen. Logischerweise benötigt ein Plattformlift mehr Platz als ein Sitz- oder Stehlift. Die Stellfläche auf der Plattform beträgt standardmäßig 80 x 100 cm. Das Treppenhaus muss also breit genug für eine Plattform in dieser Größe sein.

4. Außentreppenlift

Für den Außenbereich gibt es ebenfalls spezielle Treppenlifte mit Sitz oder einer Plattform. Bei den Außenmodellen sind Antrieb und Bedienungselemente regendicht versiegelt und auch alle anderen Elemente des Treppenlifts aus wetterfesten und UV-beständigen Materialien. Im Allgemeinen sind Außentreppenlifte mit einem Schloss versehen, sodass Unbefugte keinen Zutritt zum Lift erhalten.

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5. Hublift

Als Hublift oder Hebelift bezeichnet man Hebeanlagen für Rollstuhlfahrer. Sie kommen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zum Einsatz und können einen Höhenunterschied bis zu 3 m überbrücken. Der Unterschied zu einem Plattformlift ist der, dass ein Hublift die Plattform nicht entlang der Treppe, sondern senkrecht auf und ab befördert. Meist kommen Hublifte an Eingangsbereichen zum Einsatz, um wenige Stufen zur Haustür oder eine unangenehme Steigung zu überwinden. Die meisten Hublifte besitzen eine hohe Tragfähigkeit, weshalb sie auch als Lastenaufzug genutzt werden können.

6. Homelift bzw. Senkrechtlift

Unter einem Homelift versteht man landläufig einen normalen Aufzug. Ein Senkrechtlift, auch Homelift genannt, ist allerdings speziell für den Einbau in Privathäusern konstruiert. Da in den wenigsten Einfamilienhäusern Aufzugsschächte vorhanden sind, bringen Senkrecht- oder Homelifte den Schacht gleich mit. Auch ist die Technik wie der Hydraulikantrieb üblicherweise bereits in der Verkleidung bzw. in der Kabine des Aufzugs integriert. Man benötigt also keinen Extra-Raum dafür.

7. Außenlift

Ist im Innern des Hauses nicht genügend Platz für einen Lift, lässt sich dieser auch von außen andocken. Solche Außenlifte überbrücken selbst mehrere Etagen an größeren Gebäuden. Auch bei dieser Variante, dem Außenlift, ist der Motor bei den meisten Modellen platzsparend im Liftbereich selbst untergebracht. Um den Lift ausreichend zu stabilisieren, muss jedoch in manchen Fällen ein bis zu drei Meter tiefes Fundament errichtet werden. Hinsichtlich Größe und Design sind Außenaufzüge extrem variabel: Von der komplett panoramaverglasten Kabine bis zum geschlossenen Modell, das sogar Denkmalschutzauflagen erfüllt, ist alles möglich.

8. Kurvenlift

Gerade für eng und verwinkelte Treppenhäuser oder Wendeltreppen gibt es Kurvenlifte, die das Treppensteigen ersetzen können. Der Einbau eines Kurvenlifts kann den Umzug in eine andere Wohnung oder in eine Einrichtung wie ein Pflegeheim ersparen, da er das barrierefreie Wohnen weiterhin ermöglicht – selbst bei sehr engen Treppenhäusern oder steilen Wendeltreppen.

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Treppenlift Arten: Vor- und Nachteile

Sie sind unsicher, welche Treppenlift-Variante für Sie die richtige ist? Vielleicht hilft Ihnen diese Entscheidungshilfe:

Treppenlift-Form Für wen geeignet? Vorteil Nachteil
Sitzlift Personen, die sich selbständig setzen und wieder aufstehen können benötigt vergleichsweise wenig Platz Hilfsmittel wie Rollatoren können nicht mittransportiert werden
Stehlift Personen mit Gelenkbeschwerden in den Knien oder Hüften, die sich nur unter Schmerzen hinsetzen können benötigt wenig Platz, schnell montiert bietet keine Sitzmöglichkeit, ist nicht für Gehhilfen und Rollstühle geeignet
Plattformlift Personen, die auf Rollstühle, Rollatoren, Gehhilfen oder medizinische Apparate wie Sauerstoffgeräte angewiesen sind Tragfähigkeit bis zu 300 Kg Gewicht benötigt mehr Platz, größerer Montageaufwand

 

Treppenlift Alternativen

Darüber hinaus gibt es weitere Mittel, mit denen eine Hilfsperson einen Gehbehinderten ohne großen Kraftaufwand die Treppe hinauf bzw. hinunter transportieren kann. Im Fachjargon werden diese Geräte Treppensteiger, Treppenraupen oder auch Treppensteighilfen genannt.

Im Gegensatz zum Treppenlift sind Treppensteiger nicht fest installiert. Meist sind sie kompakt im Kofferraum verstaubar, so dass man sie überall mit hinnehmen kann. Die mobilen Geräte gibt es mit und ohne Sitz und für den Transport von Rollstühlen. Ein Elektromotor übernimmt das Treppensteigen: Er bewegt Rollen oder Stützen. Dadurch steigt das Gerät selbstständig Stufe für Stufe und stoppt automatisch an der Stufenkante ab. Eine Hilfsperson ist dennoch unbedingt nötig, da sie den Treppensteiger am Griff hält und lenkt. Am Lenker ist daher auch die Bedieneinheit angebracht. 

Treppenlift einbauen: Voraussetzungen

  1. Beratung: Wenn Sie sich für den Einbau eines Treppenlifts interessieren, sollten Sie sich zunächst beraten lassen und die unterschiedlichen Varianten mit der Wohnumgebung des Betroffenen abstimmen. Im Nachgang klärt ein Experte vor Ort, welcher Treppenlift in Ihrer persönlichen Lage zu empfehlen und was bei der Installation zu beachten ist. Eine gute Beratung ist ein wichtiger Bestandteil im Prozess des Treppenlift-Kaufs. Dies legen die Ergebnisse von Verbraucherschutztests nahe.
  2. Tragfähigkeit: Falls die Treppenlift-Fahrbahn an der Wand montiert werden soll, ist es wichtig, dass sie ausreichend stabil ist. Aber seien Sie unbesorgt: Beim Beratungsgespräch findet der Experte schnell eine gute Lösung. Er wird Ihnen verraten, ob Sie ggf. die Wände vor der Montage verstärkt sollen. Oft sitzt die Treppenlift-Fahrbahn auch auf den Stufen, sowohl bei geraden als auch kurvigen Treppen. Auch hier muss die Treppe ausreichend tragfähig sein und genügend Platz bieten, um auf dem äußeren, breiteren Stufenbereich noch laufen zu können.
  3. Platz: Der Fachmann für Treppenlifte überprüft, ob am Anfang und Ende der Treppe genügend Bewegungsfläche vorhanden ist. Denn nur dann kann der Liftnutzer sicher ein- und aussteigen. Im geparkten Zustand sollte der Treppenlift den Flur oder die Diele nicht zustellen. Für beengte Raumverhältnisse gibt es Modelle, bei denen sich der Sitz oder die Plattform einklappen lassen (siehe Plattformlift, Sitzlift, Stehlift). Außerdem braucht man noch Platz neben der Treppe, etwa um eine Gehhilfe abstellen zu können.
Kostenlose Treppenlift-Beratung

Sie möchten sich über Treppenliftarten, Kosten und Zuschussmöglichkeiten der Pflegekasse informieren? Dann rufen Sie kostenlos und unverbindlich die Treppenlift-Experten von pflege.de an.

Sie erreichen die pflege.de-Berater unter: 040/ 874 097 86

(Mo-Fr: 08:00 bis 19:30 Uhr / Sa: 09:00 bis 16:00 Uhr)

Info
Was müssen Mieter beachten?

Viele Pflegebedürftige können nur in ihrem Zuhause wohnen bleiben, wenn ihre Wohnung oder der Zugang dahin behindertengerecht umgebaut wird. Sie haben dann, juristisch gesprochen, ein berechtigtes Interesse daran, die Wohnung oder den Zugang barrierefrei bzw. barrierearm umbauen zu lassen. Allerdings müssen sie die Zustimmung des Vermieters einholen. Der Vermieter kann den Einbau eines Treppenlifts verweigern, wenn

  • sein eigenes berechtigtes Interesse, die Wohnung oder den Zugang in ihrem ursprünglichen Zustand zu lassen, die Interessen des Mieters überwiegt.
  • die Interessen anderer Mieter des Gebäudes überwiegen.
  • keine ausreichend hohe Sicherheit für den Rückbau des Treppenlifts geleistet werden kann. Die Kautionszahlung gilt nicht als Sicherheit

In einigen Bundesländern sind die Bestimmungen für den Einbau eines Treppenlifts strenger als in anderen. So kann es z. B. sein, dass Sie für den Einbau einer Liftanlange eine Baugenehmigung benötigen. In der Regel kümmern sich die Treppenlift-Anbieter um die behördlichen Hürden.

Treppenlift einbauen: Checkliste

Einbau im Eigenheim oder Haus

  • Die Breite der Treppenstufen beträgt mindestens 1 Meter (in öffentlichen Treppenhäusern 1,50 Meter).
  • Die Höhe der Wand an der Treppe beträgt mindestens 1 Meter.
  • Der Abstand von der Treppe zur nächstgelegenen Tür beträgt mindestens 1 Meter Abstand.

Einbau in Mietwohnungen

  • Der Mieter kann gemäß § 554a Abs. 1 BGB die Zustimmung zu einem barrierefreien Zugang vom Vermieter einfordern.
  • Die Hauseigentümer und der Vermieter müssen dem Umbau zustimmen.
  • Der Treppenlift darf den Handlauf nicht blockieren. Ein freiliegender Handlauf muss ggf. zusätzlich an der Wand montiert werden.
  • Der Treppenlift muss einer Kindersicherung haben.
  • Das Material des Treppenlifts darf nicht brennbar sein.
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Jährliche Treppenlift Wartung

Sie sollten den Treppenlift einmal im Jahr warten lassen, um eine sichere Nutzung weiterhin zu gewährleisten. Dabei überprüft ein Fachmann Ihre Anlage auf Verschmutzungen oder Schäden. Schließen Sie dazu am besten gleich beim Kauf einen Instandhaltungsvertrag mit Ihrem Treppenlift-Unternehmen ab.

Treppenlift Kosten: Neu oder gebraucht kaufen?

Ein Treppenlift ist immer eine individuelle Maßanfertigung. Die Treppenlift-Fahrbahn muss schließlich genau auf die Treppenmaße passen. Pauschale Preisangaben sind daher nur als ungefähre Anhaltspunkte zu verstehen. Die Kosten für einen Treppenlift hängen von vielen Faktoren ab, wie bspw. von Art und Größe der Anlage, von der Treppenform oder auch der Tragfähigkeit der Bausubstanz. Gebrauchte Treppenlifte können eine gute Alternative zum neuen Treppenlift sein.

Kaufen Sie die gebrauchten Treppenlifte aber beim Fachmann und nicht bei Kleinanzeigen-Portalen oder über Zeitungsannoncen. Gerade ein gebrauchter Treppenlift muss von einem Profi eingebaut werden. Da Treppenlifte meist individuell angepasst sind, sind die Möglichkeiten, das Gerät an einer anderen Treppe anzubringen, oft begrenzt.

Kostenübersicht

Eine grobe Schätzung der Kosten für einen neuen Treppenlift finden Sie hier.

Treppenlift Geschätzte Kosten
Sitzlift 3.000 Euro bis 8.000 Euro (gerade Treppe über eine Etage)
9.000 Euro bis 16.000 Euro (kurvige Treppe)
Plattformlift 9.000 Euro bis 18.000 Euro
Hublift 6.000 Euro bis 12.000 Euro
Senkrechtlift 18.000 Euro bis 40.000 Euro
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Lesen Sie ausführlichere Informationen zu Kosten und Kostenübernahme von Treppenliften auf pflege.de.

Kostenübernahme für Treppenlifte

Unterstützung von Bund und Ländern

Treppenlifte sind ein Bestandteil des barrierefreien Wohnens und helfen damit älteren Menschen, solange wie möglich zu Hause wohnen zu bleiben. Damit sind sie eine kostengünstige Alternative zum Umzug ins Pflegeheim. Das hat auch der Staat erkannt, weshalb es in Deutschland inzwischen einige Fördermöglichkeiten für Wohnraumanpassungen gibt. So fördern manche Bundesländer den Einbau eines Treppenlifts häufig mit regionalen Zuschüssen oder Krediten. Dazu zählen

  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Brandenburg
  • Hamburg
  • Hessen
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Schleswig-Holstein
  • Region Hannover
  • Stadt Mannheim

Auch die KfW als Förder-Bank unterstützt mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss (455)“ den Kauf eines Treppenlifts. Pro Wohneinheit beträgt der KfW-Zuschuss in der Regel 10 Prozent (bis zu 6.250 Euro) der förderfähigen Investitionskosten. Daneben bietet die KfW auch einen Kredit mit günstigen Konditionen für den Einbau eines Treppenlifts an (Programm „Altersgerecht Umbauen – Kredit (159)“).

Zuschuss von der Pflegekasse

Liegt bei einem der Bewohner ein Pflegegrad vor, übernimmt die Pflegeversicherung unter bestimmten Voraussetzungen einen Teil der Kosten. Der Zuschuss beträgt bis zu 4.000 Euro – bereits ab Pflegegrad 1.

Informieren Sie sich dazu bei Ihrer Pflegekasse oder der Pflegekasse Ihres Pflegebedürftigen, da die Bezuschussung immer vom Einzelfall abhängt.

Info
Mehrere Zuschüsse zusammenlegen

Wohnen mehrere Pflegebedürftige in einem Haushalt, so können die Zuschüsse zusammengelegt werden. Maximal vier Bewohner können eine Gesamtförderung von 16.000 Euro erhalten.

Weitere finanzielle Unterstützung für den Kauf eines Treppenlifts

Darüber hinaus können körperlich beeinträchtigte Menschen auch Zuschüsse von anderen Trägern erhalten. Bei einer Gehbeeinträchtigung durch einen Arbeitsunfall bspw. springt die Berufsgenossenschaft ein. Liegt Fremdverschulden vor, zahlt eventuell die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers.

Treppenlift von der Steuer absetzen

Wenn der Einbau eines Treppenlifts bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen medizinisch notwendig ist, können Sie die Kosten als außergewöhnliche Belastung Steuer mindernd absetzen. Ein Attest vom Amts- oder Vertrauensarzt ist für die Anerkennung durch das Finanzamt nicht zwingend nötig. Eine Bescheinigung des Hausarztes über die gesundheitliche Notwendigkeit des Treppenlifts sollten Sie sich dennoch vor dem Kauf besorgen. So vermeiden Sie hinterher bei der Steuererklärung Diskussionen mit den Finanzbeamten.

Treppenlift Test & Gütesiegel

Die Stiftung Warentest als vertrauenswürdiger Tester hat bislang keine Treppenlifte getestet. Grund dafür sind die verschiedenen Einbausituationen und individuellen Einflussfaktoren. Die Qualität eines Treppenlifts können Sie stattdessen an diesen Gütesiegeln ablesen:

  • CE-Siegel: Kennzeichen für ein qualitatives Produkt, das im Europäischen Raum in den Warenverkehr eingeführt werden darf.
  • TÜV-Siegel: Das TÜV-Siegel bestätigt eine technisch einwandfreie Funktion und eine kontrollierte Sicherheit.
  • GS-Siegel (Geprüfte Sicherheit): Das GS-Siegel können Firmen freiwillig beantragen. Es bescheinigt, dass der Treppenlift den Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) entspricht.
  • Prüfzeichen „Geprüfte Fachkraft Barrierefreie Installation und Montage“ der SGS-TÜV GmbH: Dieses Siegel erhalten Handwerksbetriebe für den Einbau von Treppenliften, die entsprechend geschulte Fachkräfte beschäftigen.

Achten Sie auch auf Sicherheitsaspekte beim Kauf eines Treppenlifts. Berücksichtigen Sie dabei besonders folgende Aspekte:

  • Hat der Treppenlift einen Sicherheitsgurt?
  • Gibt es einen Akkuantrieb für Notfälle?
  • Verfügt das Lift-System über einen Notstopp-Knopf?
  • Gibt es eine Stopp-Automatik im Falle von Hindernissen auf den Treppenstufen?
  • Gibt es eine Kindersicherung oder ist der Lift abschließbar?
  • Ist die Bedienung vom Liftsystem selbst möglich (z. B. durch einen Joystick)?

Treppenlift Anbieter: So finden Sie den richtigen

Treppenlift Anbieter gibt es viele – welcher also ist der richtige? Als Orientierung können Sie Verbraucherstudien vergleichen:

Im Internet tummeln sich zahlreiche Tests von Treppenliften, entsprechend viele Testsieger gibt es auch. Einige Treppenlift-Tests sind seriös, andere nicht. Einen unabhängigen Test der Stiftung Warentest findet man allerdings nicht darunter. Das liegt daran, dass ein Montage-Team einen Treppenlift immer individuell anpasst. Deshalb gibt die Stiftung Warentest lediglich Empfehlungen zum Kauf eines Treppenlifts.

Die Experten für Alten- und Behindertenhilfsmittel raten unter anderem dazu, sich immer mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen und darauf zu achten, dass die Begehung vor Ort und der Kostenvoranschlag kostenlos sind. Zudem können Sie sich bei großen Anbietern in der Regel sicherer fühlen, da diese sich im Lauf der Jahre etabliert haben. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie sich für einen TÜV-geprüften bzw. zertifizierten Lift entscheiden. Beachten Sie beim Angebotsvergleich aber auch, wie es um Beratungsqualität, Service und Wartungsdienstleistung der jeweiligen Unternehmen bestellt ist. Der wichtigste Rat von Verbraucherschützern lautet: Lassen Sie sich nicht zum Kauf drängen!

Die Ergebnisse eines Tests der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien ergab, dass viele Treppenlift-Anbieter vorab nur wenige Informationen über das Beratungs-Prozedere an ihre Kunden weitergeben. Bei der Beratungsleistung vor Ort gab es große Unterschiede zwischen den Anbietern. Bemängelt wurde, dass die Beratungsleistungen vor allem hinsichtlich der Ausführungen zu Sicherheit, Garantie und Wartung deutliches Verbesserungspotenzial aufzeigte. Auch bei der Preisgestaltung gab es große Unterschiede. Die kostengünstigste Einbauvariante betrug beim Testsieger 800 Euro weniger als beim Zweitplatzierten.

 

Das Wichtigste in Kürze

Beherzigen Sie diese Tipps beim Kauf eines Treppenlifts:

  1. Gerade, wenn Sie auf den Preis achten müssen: Holen Sie mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern ein.
  2. Fragen Sie vorab, wie das Beratungsgespräch bei Ihnen zuhause genau ablaufen wird, z. B.: Muss der potenzielle Nutzer anwesend sein? Wie viel Zeit sollte ich einplanen? Wie viele Treppenlift-Varianten werden mir vorgeschlagen?
  3. Ist die Begehung vor Ort kostenfrei? Wenn nicht, sollten Sie stutzig werden.
  4. Achten Sie darauf, dass die Planung und technische Umsetzung präzise durchgeführt werden. Das Unternehmen muss Zeit in Ihr Projekt investieren.
  5. Der Treppenlift sollte mindestens zwei Jahre Garantie haben.
  6. Fragen Sie gezielt nach den Leistungen des Reparatur-, Wartungs- und Kundenservices nach dem Einbau des Treppenlifts. Ist eine Telefonnummer auf dem Typenschild für den Service-Dienst angebracht?
  7. Sie können sich bei großen Anbietern in der Regel sicherer fühlen, da sie sich im Lauf der Jahre etabliert haben.
  8. Der wichtigste Rat von Verbraucherschützern lautet: Lassen Sie sich zu keinem Kauf drängen!

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Treppenlift?

Ein Treppenlift ist ein Hilfsmittel, das bewegungseingeschränkte Personen auf einer Plattform oder einem Sitz zwischen unterschiedlichen Stockwerken befördert. Es gibt verschiedene Treppenlifte für unterschiedliche Treppenformen und Ansprüche: Sitzlift, Stehlift oder Plattformlift, Außentreppenlift, Hublift speziell für Rollstuhlfahrer, Homelift bzw. Senkrechtlift, Außenlift und Kurvenlift für Wendeltreppen.

Wie funktioniert ein Treppenlift?

  • Sitzlifte, Stehlifte, Plattformlifte, Hublifte, Kurvenlifte und Außenlifte:
    Die meisten Treppenlifte werden entlang der Treppe auf Schienen befördert. Diese Schienen sind entweder auf den Treppenstufen oder an der Wand befestigt. Der Bewohner kann den Treppenlift über eine Konsole oder eine Fernbedienung selbst steuern.
  • Homelifte / Senkrechtlifte:
    Einzig ein Homelift bzw. Senkrechtlift funktioniert durch einen Hydraulikantrieb wie ein klassischer Aufzug. Dabei ist die Technik in der Verkleidung bzw. in der Kabine des Aufzugs integriert, so dass sich der Homelift harmonisch in die Wohnumgebung einfügt.

Welche Treppenlift-Arten gibt es?

  • Sitzlift
    Der Sitzlift transportiert den Nutzer auf einem Sitz zwischen den Stockwerken. Voraussetzung ist, noch selbstständig sitzen und wieder aufstehen zu können.
  • Stehlift
    Ein Stehlift hat eine kleine Plattform, auf der Bewohner während des Transports zwischen den Ebenen stehen können. Ein Sicherheitsbügel in Hüfthöhe sorgt für die nötige Sicherheit.
  • Plattformlift
    Ein Plattformlift funktioniert wie ein Stehlift, verfügt aber über eine größere Plattform (i. d. R. 80×100 cm). Er ist ideal für Nutzer mit Gehhilfen (wie z. B. Rollator, Rollstuhl) oder medizinischen Hilfsmitteln (wie z. B. Sauerstoffgeräte).
  • Homelift / Senkrechtlift
    Ein Homelift bzw. Senkrechtlicht ist ein klassischer Aufzug, der für Privathaushalte konzipiert ist. Er befördert die Plattform in einem Aufzugschacht nicht entlang einer Treppe, sondern vertikal von einer Etage in die nächste.
  • Hublift / Hebelift
    Hublifte sind Hebeanlagen für Rollstuhlfahrer und können einen Höhenunterschied von bis zu 3 m überbrücken. Häufig kommen sie im Eingangsbereich zum Einsatz, um die Stufen zur Eingangstür zu überwinden.
  • Kurvenlift
    Kurvenlifte funktionieren wie Sitzlifte und eignen sich besonders bei engen Treppenhäusern oder steilen Wendeltreppen.
  • Außenlift
    Ist im Haus nicht ausreichend Platz, kann auch im Außenbereich ein spezieller wetterfester Außenlift angebracht werden. Ein Schloss am Außentreppenlift verwehrt Unbefugten den Zutritt.

Für wen ist ein Treppenlift geeignet?

Grundsätzlich ist ein Treppenlift immer dann sinnvoll, wenn Bewohner in ihrer Mobilität leicht eingeschränkt sind, ein erhöhtes Sturzrisiko besteht oder sie im Rollstuhl sitzen und eine Etage überwinden müssen.

Für Personen, die sich noch selbstständig hinsetzen und wieder aufstehen können, ist häufig ein Sitzlift bzw. Kurvenlift (bei Wendeltreppen) die ideale Lösung. Für Personen mit Knie- und Hüftbeschwerden bietet sich ein Stehlift an. Sind Personen auf eine Gehhilfe wie einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen, empfehlen sich Plattformlifte oder Hublifte.

Welche Voraussetzungen gelten für den Treppenlift-Einbau?

Grundsätzlich kann ein Treppenlift in nahezu alle Wohnsituationen integriert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, dass sich ein Experte die Wohnumgebung vor Ort ansieht und über mögliche Ausführungen informiert. So erfahren Sie, welche Treppenlift-Variante am besten zu Ihnen und den baulichen Gegebenheiten passt.

In einigen Bundesländern wird für den Einbau einer Liftanlage zudem eine Baugenehmigung benötigt. Im Regelfall kümmern sich Treppenlift-Anbieter um diese behördlichen Hürden.

Mieter müssen sich zunächst die Zustimmung des Vermieters einholen.

Es gelten grob folgende baulichen Voraussetzungen für den Einbau eines Treppenlifts:

  • Breite der Treppenstufen in Privathäusern: mind. 100 cm
  • Am Anfang und Ende der Treppen sollte eine Bewegungsfläche von rund 100×100 cm vorhanden sein. Zudem sollte neben der Treppe ausreichend Platz sein, um etwa eine Gehhilfe abstellen zu können.
  • Höhe der Wand neben der Treppe: mind. 100 cm
  • Wände müssen für die Montage der Fahrbahn i. d. R. ausreichend robust sein. In Einzelfällen gibt es aber auch Treppenlifte, die innenliegend am Geländer montiert werden können.

Wichtiger Hinweis:
Wird der Treppenlift nicht genutzt, können Sitze und Plattformen i. d. R. auch eingeklappt werden, sodass andere (noch mobile) Bewohner die Treppe weiterhin nutzen können.

Was kostet ein Treppenlift?

Ein Treppenlift ist immer eine Maßanfertigung. Die Kosten für einen Treppenlift variieren somit stark und sind von unterschiedlichen Faktoren wie der Treppenform, Etagenanzahl, Treppenmaße, dem Funktionsumfang sowie der Qualität abhängig. Folgende Richtwerte dienen als ungefähre Anhaltspunkte, holen Sie sich in jedem Fall ein individuelles Angebot ein.

  • Sitzlift: bei gerader Treppe: 3.000 bis 8.000 Euro; bei kurviger Treppe: 9.000 bis 15.000 Euro
  • Stehlift: 4.000 bis 10.000 Euro
  • Hublift / Hebelift: 6.000 bis 12.000 Euro
  • Plattformlift: 9.000 bis 18.000 Euro
  • Kurvenlift: 7.000 bis 10.000 Euro
  • Homelift / Senkrechtlift: 18.000 bis 40.000 Euro
  • Außenlift: 40.000 bis 100.000 Euro

Im Beitrag Kosten und Kostenübernahme von Treppenliften erfahren Sie mehr zu den Treppenlift-Kosten.

Alternativ können Sie direkt unseren kostenlosen Angebotsvergleich nutzen, um die Kosten besser einschätzen zu können.

 

Gibt es Zuschüsse für einen Treppenlift?

Ja, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, gibt es unterschiedliche Förderungen und Zuschüsse für einen Treppenlift:

  • Pflegekasse
    Bei anerkanntem Pflegegrad kann die Pflegekasse im Rahmen der Wohnraumanpassung einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro für den Treppenlift gewähren. Hierfür müssen Versicherte vorab einen Antrag bei der zuständigen Pflegekasse stellen. Sollten zwei als „pflegebedürftig“ eingestufte Personen im selben Haushalt leben, ist ein Zuschuss von bis zu 8.000 Euro möglich.
  • KfW
    Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt mit dem Programm „Altersgerechtes Bauen“ den Einbau eines Treppenlifts in Form eines Investitionszuschusses (KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss“ – 455-B) oder in Form eines Kredits (KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen – Kredit“ – 159).
  • Berufsgenossenschaft
    Im Falle einer Mobilitätseinschränkung durch einen Arbeits- oder Wegeunfall oder eine Berufskrankheit übernimmt die Berufsgenossenschaft bis zu 100 Prozent der Kosten für den Treppenlift.
  • Haftpflichtversicherung
    Im Falle einer Mobilitätseinschränkung durch Fremdverschulden übernimmt die gegnerische Haftpflichtversicherung die Kosten für den Treppenlift.
  • Auch die Unfallversicherung oder das Sozialamt / Bundesagentur für Arbeit können für eine Förderung des Treppenlifts in Frage kommen.

Unser Tipp: Prüfen Sie Ihre individuellen Ansprüche und stellen Sie rechtzeitig einen Antrag auf Kostenübernahme oder einen Zuschuss für Ihren Treppenlift.

Wird ein Treppenlift von der Krankenkasse bezahlt?

Bei anerkanntem Pflegegrad kann die Pflegekasse im Rahmen der Wohnraumanpassung einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro für den Treppenlift gewähren. Hierfür müssen Versicherte vorab einen Antrag bei der zuständigen Pflegekasse stellen. Sollten zwei als „pflegebedürftig“ eingestufte Personen im selben Haushalt leben, ist ein Zuschuss von bis zu 8.000 Euro möglich.

Gibt es auch gebrauchte Treppenlifte?

Ja, einige Hersteller bieten auch gebrauchte Treppenlifte an. Meist sind lediglich der Sitz und der Antrieb des Liftsystems gebraucht. Die Schienen werden in aller Regel neu und individuell angepasst. Daher sollten Sie genau prüfen, ob sich die Preisersparnis lohnt.

Was kostet ein Treppenlift zur Miete?

Wer einen Treppenlift nur vorübergehend benötigt, kann diesen auch mieten statt kaufen. Die Gesamtkosten richten sich nach dem jeweiligen Liftsystem und den damit verbundenen Einbaukosten. Die Treppenlift-Schienen müssen immer auf die individuellen Gegebenheiten angepasst werden. Sie sollten daher genau abwägen, ob sich in Ihrem Fall ein Treppenlift zur Miete wirklich lohnt. Bei einfachen Treppen mit geradem Treppenverlauf über nur eine Etage kann die Treppenlift-Miete aber eine sinnvolle Lösung sein. Durchschnittlich müssen Sie mit ca. 9.000 Euro bei drei Jahren Laufzeit rechnen. Erfahren Sie mehr zu den Treppenlift-Kosten im Beitrag Kosten und Kostenübernahme von Treppenliften.

Muss ein Treppenlift auch gewartet werden?

Ja, einmal im Jahr sollte der Treppenlift vom Hersteller gewartet werden. Dabei nehmen Experten den Zustand des Lifts unter die Lupe und begutachten den Treppenlift auf Schäden und Verschmutzungen. Die meisten Treppenlift-Hersteller bieten auf Wunsch einen Instandhaltungsvertrag für Treppenlifte an. In diesem Fall ist die regelmäßige Wartung unter Einhaltung der entsprechenden Vertragsbedingungen inklusive.

Welche Vorteile sprechen für einen Treppenlift?

Ein Treppenlift:

  • schafft Barrierefreiheit und Selbständigkeit in der eigenen Häuslichkeit,
  • beugt Stürzen im Alter vor und erhöht damit die Mobilität sowie Sicherheit in den eigenen vier Wänden,
  • ist in nahezu jeder Wohnsituation möglich, da es unterschiedliche Modelle nach Maß gibt,
  • ist einfach zu bedienen und setzt kein technisches Verständnis voraus,
  • muss nicht teuer sein. Es gibt zahlreiche Förderungsmöglichkeiten und Zuschüsse für einen Treppenlift.
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Erstelldatum: 6102.10.82|Zuletzt geändert: 3202.50.11
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Ralf Kruphölter
Im Interview
Ralf Kruphölter
Montageleiter

Ralf Kruphölter arbeitet seit mehr als 30 Jahren bei beim Lift-Hersteller HIRO LIFT. Inzwischen ist er als Montageleiter in ganz Deutschland unterwegs. Begonnen hat er seine Laufbahn als Monteur, viele Jahre hat er bei Kunden zu Hause Treppenlifte eingebaut – und dabei viele Einblicke in deren Leben erhalten.

Welche Treppenlift-Variante Senioren am häufigsten wünschen, was für exotische Sonderwünsche es gibt, wie die Treppenlift-Produktion abläuft und wie dankbar die Treppenlift-Nutzer schließlich sind – all dies weiß Ralf Kruphölter als langjähriger Monteur und Montageleiter bei Deutschlands größtem Hersteller von Treppenliften. Im Interview mit pflege.de erzählt er, wie sich die technischen und sozialen Bedingungen beim Einbau von Treppenliften verändert haben – und welche Dinge es zu beachten gilt, damit bei Anschaffung und Nutzung des Treppenlifts alles rund läuft.

Herr Kruphölter, Sie sind erfahrener Spezialist auf dem Gebiet der Treppenlifte und arbeiten heute als Montageleiter. Was gehört dabei zu Ihren Aufgaben?

Ich koordiniere die Einsätze unserer Monteure, die bei den Kunden vor Ort sind. Außerdem kümmere ich mich um Reklamationen, koordiniere Aufträge und habe jetzt gerade viel mit einer neuen DIN-Anforderung der EU zu tun, die eine Nachrüstung von vielen bereits eingebauten Treppenliften erfordert.
Man kann sagen, ich behalte den Überblick. Angefangen habe ich jedoch als Monteur. Ich habe eine Ausbildung als Kraftfahrzeugmechaniker und weiß also genau, was meine Mitarbeiter vor Ort tun. (lacht)

Hat sich Ihre Arbeit in den vergangenen 30 Jahren sehr verändert?

Ja, die hat sich sehr verändert. Natürlich haben sich die technischen Details der Treppenlifte verändert oder die Techniken zum Vermessen der Treppe samt Umgebung. Viel auffälliger sind für mich aber die Veränderungen in sozialer Hinsicht: Rollstuhlfahrer oder gehbehinderte Menschen waren damals, vor 30 Jahren, viel weniger integriert. Manchmal wurden behinderte Menschen noch regelrecht versteckt. Rollstuhlfahrer sind teilweise gar nicht vor die Haustür gekommen. Wenn wir einen Lift eingebaut haben, sollte deshalb auch der Einbau möglichst unbemerkt vonstattengehen, ohne dass die Nachbarn etwas mitbekommen. Heute ist eine ganz andere Akzeptanz da: Man sieht Menschen mit Rollstuhl auf der Straße, man sieht ältere Menschen mit Rollatoren – das hat sich zum Glück schon sehr verändert.

Und was hat sich bei den Lift-Anlagen verändert?

Früher mussten die Leute ihre Liftanlagen komplett selbst finanzieren – und dazu fehlte vielen das Geld.
Ralf Kruphölter

Vor 30 Jahren haben wir hauptsächlich Plattformlifte für Rollstuhlfahrer gebaut, vielfach in öffentlichen Anlagen. Erst Ende Anfang der 90er Jahre kamen dann die Treppenlifte für Privathaushalte dazu. Früher mussten die Leute ihre Liftanlagen ja komplett selbst finanzieren – und dazu fehlte vielen das Geld. Erst in den 90er Jahren wurden Treppenlifte zunehmend mehr von den Krankenkassen, Pflegekassen oder der KfW-Bank bezuschusst.

Welches Liftsystem wird am häufigsten von Personen gewünscht und eingebaut?

Unsere Kunden sind überwiegend Senioren und die wünschen sich meistens einen Sitzlift. Die haben ihre Küche und ihr Wohnzimmer häufig in der unteren Etage, Schlafzimmer und Badezimmer in der oberen Etage. Dann ist eben die Frage: Wie komme ich da rauf? Für viele ist der Treppenlift da die beste Alternative – und häufig die einzige Möglichkeit, ihr Leben wie gewohnt zu Hause fortzuführen. Auf Stehliften fühlen sich ältere Menschen häufig unsicher. Die sind dann relevant, wenn jemand z. B. wegen einer Prothese sein Bein nicht mehr gut anwinkeln kann.

Gibt es Bedingungen, die bei einer Treppe grundsätzlich gegeben sein müssen, damit der Einbau eines Treppenlifts möglich ist?

Wichtigstes Kriterium ist die Treppenbreite, bei 70 cm wird es knapp. Aber grundsätzlich gucken wir uns jede Treppe an, auch die ganz engen, weil es meist doch irgendeine Lösung gibt.

Welche baulichen Gegebenheiten können denn den Einbau eines Treppenlifts erschweren?

Die größte Herausforderung ist es, wenn wir einen Lift für Rollstuhlfahrer in ganz engen Treppenhäusern bauen. Es kann vorkommen, dass dann zwischen Wand und Lift nur zwei Millimeter Luft sind. Wenn es so eng ist, dass man den Lift nicht weiter anpassen kann, muss man anfangen den Rollstuhl anzupassen. Ein paar Stellschrauben, die den Transport ermöglichen, gibt es also immer.

Was ist, wenn ein Treppenlift in eine Mietimmobilie eingebaut werden soll? Welche Voraussetzungen müssen für den Einbau des Lifts gegeben sein?

In Mietshäusern muss man ohne Einverständnis von Vermieter oder Eigentümergemeinschaft einen bereits eingebauten Lift im schlimmsten Fall wieder ausbauen – auch diesen Fall hatten wir schon.
Ralf Kruphölter

Auch in Mietshäusern oder Mehrfamilienhäusern bauen wir häufig Liftanlagen ein. Dann müssen der Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft einverstanden sein. Das sollte man unbedingt vorher klären. Im schlimmsten Fall muss man den Lift nämlich sogar wieder ausbauen – auch diesen Fall hatten wir schon. Dabei handelte es sich um ein Haus mit ausschließlich Eigentumswohnungen. Ein Bewohner ließ sich einen Treppenlift einbauen, die anderen Bewohner waren einverstanden – bis auf einen. Aber dieser eine hat dafür gesorgt, dass der gesamte Einbau für die Katz war.

Mit welchen Argumenten können Betroffene und Angehörige einen skeptischen Vermieter überzeugen, wenn sie einen Treppenlift benötigen?

Ein Lift wertet eine Immobilie auch für den Eigentümer auf und macht sie für eine immer größer werdende Zielgruppe attraktiv. Denn auch wenn ein Nutzer versterben sollte, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Lift in Zukunft anderen Menschen eine wertvolle Hilfe ist und dankbar angenommen wird. Das Gute an einem Treppenlift im Gegensatz zu einem Außenlift ist ja, dass man nur geringe Folgekosten hat: Eine jährliche Wartung oder ggf. eine halbjährliche Wartung reicht meist aus.

Sollte ein Treppenlift also in einem Mehrfamilienhaus nicht mehr benötigt werden, rate ich jedem, ihn einfach irgendwo zu parken, wo er niemanden stört. Die praktische Variante ist, die Schienen dranzulassen und den Stuhl auszuhängen und irgendwo einzulagern.

Das Aushängen und den Ausbau der Batterien sollte man allerdings den Treppenlift-Anbietern überlassen. Wenn dann der nächste Hausbewohner bedürftig wird – und das ist bestimmt früher oder später der Fall – gibt’s einfach zwei neue Batterien, wir hängen den Stuhl wieder ein und schon ist der Treppenlift wieder nutzbar.

Sollte jemand darauf bestehen, den Treppenlift nach Ende der Nutzungsdauer gänzlich abzubauen, ist das aber auch kein Problem: Wir können eigentlich jede Anlage so bauen, dass sie ohne große Beschädigungen auch wieder demontiert werden kann. Sprich: Wir klemmen die Befestigungen für die Fahrbahn an den Stufen fest oder montieren an der Wand, wo man die entstandenen Löcher einfach wieder zuspachtelt, so dass sie anschließend unsichtbar sind.

Gibt es für Interessenten eine Möglichkeit, Treppenlifte vor der Anschaffung auszuprobieren?

Interessenten können sich meist ein Liftsystem in der Nachbarschaft bei einer anderen Familie anschauen und ausprobieren.
Ralf Kruphölter

Ja, in der Nachbarschaft. Unser Unternehmen gibt es ja seit Jahrzehnten, deshalb sind unsere Treppenlifte überall in der Republik sehr häufig zu finden. Einige Interessenten können sich so ein Liftsystem in der Nachbarschaft bei einer anderen Familie anschauen– und das nimmt ihnen dann eventuelle Zweifel. Entsprechende Vor-Ort-Termine können bundesweit bei unseren Beratern vereinbart werden. Im Werk kann man die Modelle natürlich auch angucken, aber da ist die Anfahrt meist deutlich länger.
Das Ausprobieren ist für viele Kunden wichtig – z. B., weil sie sich einen Lift mit einer gewissen Laufruhe wünschen. Wenn sie etwa Rückprobleme haben, dann darf der Stuhl nicht ruckelnd fahren und beim Anhalten darf es keine Stöße geben.

Nachdem sich ältere Menschen oder deren Angehörige für ein Modell entschieden haben, gilt es ja im Treppenhaus Aufmaß zu nehmen – wie läuft das ganz konkret ab?

Heutzutage läuft das Aufmaß-Nehmen anders als früher ab: Da läuft kein Mitarbeiter mehr mit Maßband herum, sondern wir arbeiten inzwischen mit Photogrammetrie. Dabei markiert der Mitarbeiter jede einzelne Stufe und weitere relevante Punkte der jeweiligen Treppe mit Marken. Diese werden dann mit einer speziellen Messkamera abfotografiert. Dadurch kann man ein dreidimensionales Modell der Treppe erstellen. Unsere Konstruktionsabteilung produziert dann anhand dieses Modells eine exakt auf die Treppe zugeschnittene Fahrbahn für den Lift. Selbst wenn der Mitarbeiter eine falsche Marke ausgelegt hat, ist das kein Problem, denn das Messprogramm erkennt das von alleine und weist auf Fehler hin. Deshalb passiert es auch nicht, dass der Kunde aufgrund eines Messfehlers einen unpassenden Treppenlift erhält. Meist dauert das Aufmaß-Nehmen und die Vermessung rund eine Stunde. Bei einer kurvigen Treppe über vier Etagen kann es auch mal länger dauern, aber das Maximum ist ein halber Tag.

Wie lange dauert es vom Ersttermin bis zur Montage des Treppenlifts?

Der erste Termin mit einem Berater zu Hause findet sehr zeitnah statt – meist zwei bis drei Tage nach dem ersten Telefonkontakt. Dann machen wir die Photogrammetrie, also nehmen Aufmaß. Auf Basis dieser Daten baut die Konstruktionsabteilung dann die gewünschte Fahrbahn, die Befestigung usw. und danach bekommt der Kunde eine Zeichnung mit allen Details der Stuhlanlage und wenn er einverstanden ist, gibt er die Zeichnung „frei“. Oder er hat eben noch ein paar Änderungswünsche, die dann in die Konstruktion einfließen. Dann beginnt die Produktion. Zwischen Aufmaß-Nehmen und Montage vergehen meist zwei bis drei Wochen. Den Termin für den Einbau sprechen wir natürlich mit dem Kunden ab.

Wie lange dauert der tatsächliche Einbau eines Treppenlifts?

Wir bauen heute einen normalen Treppenlift in einer Zeit zwischen drei und acht Stunden ein – das hängt dann von der Anzahl der Etagen ab. Bei einer Etage ist das häufig in drei Stunden getan.

Welche Faktoren bestimmen den Preis eines Treppenlifts maßgeblich?

Wichtige Faktoren sind der Treppenverlauf, also wie viele Kurven die Anlage hat, und die Anzahl der Etagen. Auch die Art der Befestigung an der Treppe spielt eine Rolle und ob es eine Parkhaltestelle gibt. Wird die Treppenlift-Fahrbahn mit einer Klemm-Variante angebracht, ist das etwas teuer als wenn der Lift verschraubt wird.

Mit welchen Kosten müssen Kunden für einen einfachen Treppenlift – bei gerader Treppe über eine Etage – insgesamt rechnen?

Bei Qualitätsprodukten von Markenherstellern müssen sie mit mindesten 4.000 Euro rechnen.

Ist den Kunden bewusst, dass Sie bei anerkanntem Pflegegrad Anspruch auf einen Zuschuss für Wohnraumanpassung von der Pflegekasse haben? Oder müssen Sie sie häufig darüber aufklären?

Viele ältere Menschen wissen inzwischen zwar, dass sie mit einem Pflegegrad einen Anspruch auf Zuschuss haben. Aber wie sie den beantragen, wissen viele nicht. Unsere Mitarbeiter leisten da ganz viel Aufklärungsarbeit und oft füllen sie die Anträge für die Kunden auch aus und schicken diese ab. Nicht nur die älteren Leute sind mit solchen Aufgaben häufig einfach überfordert.

Wenn ein Treppenlift durch Sonderwünsche, z. B. eine bedruckte Folie, teurer wird – werden die Gesamtkosten dann dennoch durch die Pflegekasse gedeckt?

Grundsätzlich schon. Wir geben ja ein Angebot ab, das alle Kosten beinhaltet. Das wird von der Pflegekasse geprüft und meist freigegeben. Aber da schon ein einfacher Treppenlift häufig 4.000 Euro kostet, muss der Kunde gemeinhin alle Extras selbst bezahlen.

Wartungskosten müssen meist von den Betroffenen selbst gezahlt werden, richtig?

Das kommt darauf an, wer den Treppenlift bezahlt. Ich habe zu Hause selbst auch einen Treppenlift und bei mir zahlt z. B. die Berufsgenossenschaft auch die Wartung, weil ich einen Berufsunfall hatte. Die Pflegekasse kommt jedoch nicht für die Wartungskosten auf. Aber wenn Kunden einen Wartungsvertrag mit dem Hersteller abschließen, ergibt sich daraus auch eine Garantieverlängerung, von der sie lange profitieren. Zumindest ist das bei uns so.

Was kann ein Kunde tun, wenn sein Treppenlift nicht mehr richtig funktioniert?

Mit Hilfe der telefonischen Unterstützung können die Kunden Probleme beim Treppenlift in 90 Prozent der Fälle selbst beheben.
Ralf Kruphölter

Die Anlagen zeigen dann auf dem Display einen Fehlercode an. Dann können die Kunden in der dazugehörigen Gebrauchsanweisung nachschauen, die Servicenummer anrufen, den Fehlercode nennen und der Kundendienst klärt auf, was zu tun ist. Die Kunden können mit Hilfe der telefonischen Unterstützung in 90 Prozent der Fälle die Probleme selbst beheben. Zum Beispiel drücken viele häufig versehentlich den Notstopp-Knopf, den müssen sie dann einfach noch einmal drücken und das Problem ist gelöst. Wenn nicht, kommt zeitnah einer unserer Service-Techniker ins Haus.

Wenn Sie Treppenlifte wieder abbauen – werden dann die gebrauchten Treppenlifte auch wiederverkauft?

Ja, das machen wir auch. Allerdings ist die gebrauchte Fahrbahn meist nicht weiterzuverkaufen, weil sie auf die individuellen Gegebenheiten angepasst sind. Das geht nur bei ganz geraden Schienen.

Wenn ein Kunde für ein kurvig verlaufendes Treppenhaus einen gebrauchten Treppenlift kaufen möchte, kann er nur den Stuhl gebraucht erwerben, was natürlich nur einen kleinen Teil der gesamten Anlage ausmacht. Der Stuhl wird von uns mit neuen, individuell angepassten Schienen eingebaut. Zuvor wird er natürlich umfassend geprüft, z. B. ob die Batterien noch funktionieren oder ob die Verschleißteile alle in Ordnung sind.

Jedoch rate ich immer: Wer einen nicht mehr genutzten Treppenlift hat, z. B. weil er ein Haus geerbt hat, sollte auf jeden Fall darüber nachdenken, den Treppenlift eingebaut zu lassen. Denn häufig kann man auch bei einem Hausverkauf den Treppenlift einfach mitverkaufen. Auch ich habe vor 20 Jahren ein Haus gekauft, in dem ein Treppenlift drin war.

Was war das außergewöhnlichste Liftsystem, die Sie oder Ihre Mitarbeiter bisher eingebaut haben?

Die verrückteste Anlage, an die ich mich erinnern kann, haben wir in Heidelberg gebaut. Da wohnte ein Rollstuhlfahrer auf einem Hügel – deshalb führte die Fahrbahn des Liftes von unten durch den gesamten Garten hoch zum Haus. Da dauerte die Fahrt insgesamt 25 Minuten. Trotzdem war das für den Nutzer die beste Alternative. Er wollte ja nicht sein Haus verkaufen.

Gibt es auch ungewöhnliche Kundenwünsche an das Design des Treppenlifts?

Es gibt immer wieder ungewöhnliche Wünsche: Ein Kunde wollte seinen Treppenlift in ganz gewöhnlichen Stahl haben – aber verrostet.
Ralf Kruphölter

Ja, die gibt es auch. Wir hatten mal einen Kunden, der wollte seinen Treppenlift in ganz gewöhnlichem Stahl haben – aber verrostet. Es war absolute Bedingung, dass die Anlage naturbelassen verrostet geliefert wird. Haben wir gemacht. Solange die nicht im Regen steht und weiterrostet gibt es da auch keine Sicherheitsbedenken. Ich nehme an, das war dem Kunden ein ästhetisches Bedürfnis. Der Rest der Wohnung war hochmodern.

Auf der anderen Seite gibt es auch Kunden, die wollen ihren gesamten Lift aus Edelstahl gefertigt haben, inklusive Sitz. Dass die Leute einen „schönen“ Treppenlift haben wollen, ist ja auch nur zu verständlich. Denn letztendlich ist es ja ein Möbelstück, das man sich jeden Tag anschaut. Früher war das anders: Da haben wir den Treppenlift grün-grundiert geliefert. Wenn der Kunde das nicht schön fand, musste er sich die Anlage halt selbst anstreichen. Seitdem hat sich viel geändert, heute wäre sowas undenkbar. Mit den veränderten Ansprüchen unserer Kunden haben auch wir uns verändert und unser Angebot entsprechend erweitert. Heute gibt es beispielsweise die Möglichkeit, die Anlagen zu folieren: Das heißt, es wird eine farbige oder gemusterte Folie über den Lift gezogen, so wie man es auch von Autos kennt.

Wenn Sie den Treppenlift in den Wohnungen eingebaut haben und das Liftsystem einsatzbereit ist, welche Reaktionen erleben Sie dann von den Bewohnern?

Es ist häufig so, dass sich Menschen über Jahre die Treppen irgendwie hoch- und runterquälen, und wenn sie dann endlich einen Treppenlift haben, haben sie für ihr eigenes Verhalten oft gar keine Erklärung mehr . Häufig hört man: “Warum hab‘ ich das bloß nicht schon viel eher gemacht?“ Das Glück darüber, dass der Alltag nun so viel einfacher ist, ist häufig sehr groß.

Herr Kruphölter, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Erstelldatum: 7102.21.12|Zuletzt geändert: 3202.20.12
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