COPD Lungenkrankheit – Definition, Symptome & Ursachen
Inhaltsverzeichnis
COPD: Definition
COPD ist die Abkürzung des englischen Fachbegriffs „chronic obstructive pulmonary disease“ und bezeichnet eine chronisch-obstruktive Bronchitis (COB). Das Wort „obstruktiv“ meint eine Verengung der Atemwege. Diese Verengung führt dazu, dass vor allem das Ausatmen erschwert ist. Sie kann auch mit medikamentöser Behandlung nicht rückgängig gemacht werden.“ Sie ist also irreversibel. Im Gegenteil schreitet sie weiter fort und ist somit sogar chronisch. Die COPD ist oftmals das, was als Raucherhusten bezeichnet wird. Sie zählt zwar nicht zu den typischen Krankheiten im Alter, jedoch ist sie allgemein sehr unterschätzt. Circa 10 bis 12 Prozent der über 40-Jährigen in Deutschland leiden an einer COPD.
COPD: Symptome & Anzeichen
Drei Anzeichen sprechen für eine COPD. Ärzte sprechen von der „AHA-Symptomatik“:
- Atemnot: Die Atemnot, die anfangs nur bei Anstrengungen (z. B. Treppensteigen) auftritt, verschärft sich im Laufe der Erkrankung. Die Betroffenen werden kurzatmig und haben zunehmend das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Das Atemgeräusch ist im späteren Verlauf der Erkrankung vor allem beim Ausatmen deutlich hörbar. Viele Betroffene klagen über ein Engegefühl in der Brust.
- Husten: Bei den Symptomen einer COPD steht der Husten im Vordergrund. Er tritt zunächst i. d. R. nur morgens auf und wird später für den Betroffenen immer häufiger, intensiver und anstrengender.
- Auswurf: Auswurf, also abgehusteter Schleim, ist ein weiteres Anzeichen einer COPD.
COPD: Arten & Ursachen der Lungenerkrankung
In der Medizin wird zwischen zwei Arten von COPD unterschieden:
1. COPD mit Lungenemphysem: Unumkehrbare Schädigung und Erweiterung der Lungenbläschen.
2. COPD mit chronischer Bronchitis: Entzündung der Bronchialschleimhaut und der oberen Atemwege.
Die Übergänge zwischen beiden COPD-Formen sind fließend. Der Ausgangspunkt ist aber immer identisch: eine chronische Entzündung der Atemwege, in deren Verlauf es zu einer Schädigung der Bronchialwand kommt. Die Wand der Atemwege wird narbiger, enger und ist angespannter. Zudem schwillt die Schleimhaut der Bronchien an und die Bronchien verengen sich. Der Körper produziert nun mehr Schleim. Das verschlimmert das Krankheitsbild. Druck wird auf die Lunge aufgebaut und schließlich überblähen die sich in den Lungen befindlichen Lungenbläschen (Lungenemphysem).
COPD – So entsteht ein Lungenemphysem
Mit jedem Atemzug nehmen wir Sauerstoff auf und mit jedem Ausatmen geben wir Kohlendioxid ab. Wir tun das 12 bis 18 Mal pro Minute, ohne Pause, ein Leben lang. Der Sauerstoff gelangt durch die Luftröhre in die Bronchien und ihre immer kleiner werdenden Verästelungen (Bronchiolen) und landet schließlich in den Lungenbläschen (Alveolen). Hier findet der Austausch zwischen Sauerstoff (beim Einatmen) und Kohlendioxid (beim Ausatmen) statt. Gut 300 Millionen dieser kleinen Lungenbläschen hat jeder Mensch. Ihre Wände sind so zart, dass Sauerstoff und Kohlendioxid hindurchgelangen können. Bei einem Emphysem werden diese Zellwände zerstört. Insgesamt verkleinert sich dadurch die Oberfläche der Lungenbläschen.

Normales Lungenbläschen (l.) und Lungenemphysem (r.)
COPD: Ursachen
COPD – Rauchen und Luftverschmutzung
Rund 90 Prozent aller COPD-Patienten sind Raucher oder Ex-Raucher. Das Risiko, an einer COPD zu erkranken, ist bei Rauchern / Ex-Rauchern sieben Mail höher als bei Nichtrauchern.
Auch Luftverschmutzung wie Schwefeldioxid, Feinstaub, Rauch und nitrose Gase gelten als Ursachen von chronischen Lungenerkrankungen. Mediziner gehen außerdem davon aus, dass es genetische Gründe gibt, die zu einer COPD-Erkrankung führen.
COPD – Bronchitis
Am Beginn einer COPD steht oft eine chronische Bronchitis. Chronisch ist eine Bronchitis, wenn sie innerhalb von zwei Jahren für jeweils mindestens drei Monate besteht. Wenn dann eine permanente Verengung der Atemwege hinzukommt, entwickelt sich eine COPD.
COPD: Verlauf
Der COPD-Krankheitsverlauf betrifft letztlich nicht nur den Körper, sondern kann die Lebensqualität von Betroffenen derart verschlechtern, dass psychische Krankheiten die Folge sind. Aus dem morgendlichen Husten wird im Fortschreiten der Erkrankung ein dauerhafter, starker Husten. Auf diese Weise versucht der Körper, den Schleim abzuhusten, der immer zäher wird und umso schwerer abgehustet werden kann. Atemnot kommt hinzu. Zunächst nur bei Anstrengung, später auch in Ruhe. Eine weitere Folge sind Herz-Kreislauf-Schäden wie z. B. eine Herzinsuffizienz.
Auch Muskelschwund, Blutarmut, Depressionen bzw. Altersdepression und Angststörungen können zum Krankheitsbild einer COPD gehören. Eine COPD betrifft also nicht nur die Atemwege. Die verminderte Sauerstoffzufuhr schädigt auf Dauer den gesamten Organismus. Die Betroffenen werden müder, sind abgeschlagen oder bekommen sogar Fieber.
COPD: Verschlechterung des Gesundheitszustandes (Exazerbation)
Manchmal kommt es im Verlauf der COPD zu einem akuten Verschlechterungsschub des Gesundheitszustands: einer Exazerbation. Diese wird auch „exazerbierte COPD“ genannt. Sie wird oft ausgelöst durch Infektionskrankheiten wie Erkältungen oder Lungenentzündungen (sog. infektexazerbierte COPD). Andere Auslöser können Medikamente, Luftverschmutzungen und feucht-kalte Witterungsverhältnisse sein. Die Symptome einer Exazerbation sind manchmal ganz neu. Oft verstärken sich aber auch die bereits bestehenden Symptome. Deshalb ist es schwer, eine Exazerbation zu erkennen.
Zu den Anzeichen einer Exazerbation zählen etwa
- stärkere Atemnot
- mehr Auswurf (zäher, verfärbter)
- stärkerer Husten
- Engegefühl in der Brust
- Fieber
Nicht immer sind die Symptome einer COPD-Exazerbation so ausgeprägt, dass sie wirklich auffallen. Jede COPD schwankt in ihrem Verlauf und ist mal stärker, mal schwächer ausgeprägt. Sie kann mehrere Tage bis Wochen andauern und ernste körperliche Schäden zur Folge haben.
COPD: Diagnose
Täglich Husten? Zusätzlich ständig müde und abgeschlagen? Bei solchen Symptomen ist ein Arztbesuch dringend empfohlen, um eine mögliche COPD-Diagnose zu stellen. Eine Lungenfunktionsprüfung (Ganzkörper-Plethysmografie) gibt eine erste Auskunft über den Zustand der Atemwege. Damit wird geklärt, um welche COPD-Form es sich handelt (COPD mit chronischer Bronchitis oder COPD mit Emphysem). Ein spezieller Medikamententest kann darüber hinaus zeigen, ob es sich um COPD oder Asthma handelt.
COPD mit dem GOLD-Standard einstufen
Um ein Lungenemphysem auszuschließen, werden Röntgenuntersuchungen oder eine Computertomografie gemacht. Am Ende der Diagnose steht dann der Befund. Sollte eine COPD-Diagnose gestellt werden, wird zusätzlich auch der Schweregrad festgestellt. Der richtet sich nach den sog. GOLD-Stadien (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Desease — GOLD).
GOLD-Standard: Maßgeblich für den Schweregrad der COPD nach GOLD-Standard sind
- die Lungenfunktionswerte,
- die Anzahl der Exazerbationen (Verschlechterungsschübe) und
- das Ausmaß der Symptome.
Es gibt vier Gruppen zur Bestimmung des GOLD-Standards. Sie reichen von „A“ bis „D“, wobei „D“ die am schwersten Erkrankten bezeichnet. Die Einstufung in das Stadium & Lebenserwartung bei COPD ist abhängig von der Diagnose und dem Verhalten des Patienten. Auch wenn die Lungenerkrankung heute noch nicht heilbar ist: COPD-Erkrankte können aktiv etwas gegen das Fortschreiten der Krankheit tun und so einen wichtigen Beitrag zur Behandlung von COPD leisten.
Kennzeichnend für Asthma sind die bekannten Asthma-Anfälle: Ohne große Vorankündigung fällt plötzlich das Atmen schwer, Luftnot tritt auf, oft auch ein quälender Hustenreiz und ein beklemmendes Engegefühl in der Brust. Diese Beschwerden bilden sich meist nach kurzer Zeit (z. B. nach dem Einsatz von Medikamente wie Sprays) wieder zurück, um beim nächsten Anfall erneut aufzutreten.
Ärzte unterscheiden sehr genau zwischen Asthma und COPD, denn nicht nur die Ursachen unterscheiden sich voneinander, sondern auch die Behandlung. Bei beiden Erkrankungen werden in der Regel Medikamente per Inhalator verabreicht.