Lungenkrebs: Arten
Unter dem Begriff Lungenkrebs, auch Bronchialkarzinom oder Lungenkarzinom genannt, sind die bösartigen Tumorarten der Lunge zusammengefasst. Lungenkarzinome werden in zwei Gruppen unterschieden:
1. Kleinzelliges Lungenkarzinom
2. Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom
Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Kleinzellige Lungenkarzinome machen 15 bis 17 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen aus. (2) Die Krebszellen sind klein und dicht gedrängt. Diese Art des Lungenkrebses wächst schnell und bildet frühzeitig Tochtergeschwüre, sogenannte Metastasen. (1)
Die kleinzelligen Bronchialkarzinome entstehen aus Lungenzellen, die Hormone und andere Botenstoffe produzieren. In diesen Fällen wird von neuroendokrinen Tumoren der Lunge gesprochen. (3)
Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
Alle anderen Lungenkrebsarten werden als nicht-kleinzellige Lungenkarzinome zusammengefasst. Je nachdem aus welchen Zellen sie entstehen, werden sie weiter unterteilt:
- Das Adenokarzinom kommt mit 38 bis 48 Prozent aller Lungenkarzinome am häufigsten vor. Hierbei entsteht der Krebs aus Drüsenzellen der Lunge, die für die Schleimbildung zuständig sind.
- Das Plattenepithelkarzinom kommt in 15 bis 28 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen vor. Diese Art von Lungenkrebs bildet sich aus Zellen, die keinen Schleim bilden. Hiervon betroffen sind vor allem die Verzweigungen der Luftwege, die sogenannten Bronchien.
- Das großzellige Karzinom kommt in 5 bis 6 Prozent aller Lungenkrebsfälle vor. Hierbei handelt es sich um auffallend große Krebszellen, die weder eindeutig aus Drüsenzellen noch aus Plattenepithelzellen bestehen. Die großzelligen Lungenkarzinome umfassen demnach nicht-kleinzellige Lungenkarzinome mit unterschiedlichen Eigenschaften. (3)
- Darüber hinaus gibt es noch seltene bösartige Tumore der Lunge wie beispielsweise das Weichteilsarkom. (2)
Gutartige Lungentumore
In den beiden Lungenflügeln können sich auch gutartige Tumore bilden. Dann handelt es sich nicht um Lungenkrebs, sondern um Geschwulste, die aus dem Bindegewebe, Knorpelgewebe oder aus fehlgebildetem Gewebe entstehen können. Sie wachsen in der Regel langsam in das umliegende Gewebe ein und verdrängen es. Dabei zerstören sie aber keine gesunden Zellen. Metastasen können nicht entstehen. (4)
Aufbau und Funktion der Lunge
Aufbau der Lunge, © pflege.de
Die Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln, die rechts und links vom Herzen im Brustkorb sitzen. Seitlich wird die Lunge durch die Rippenknochen und vorne durch das Brustbein geschützt. Jeder Lungenflügel besteht aus sogenannten Lungenlappen. Auf der rechten Seite sind es drei Lungenlappen und auf der linken Seite zwei.
Die Lunge ist zuständig für den Gasaustausch: Während der Einatmung gelangt Sauerstoff durch Mund oder Nase in den Rachenraum und dann die Luftröhre hinunter in die beiden Lungenflügel. Die kleinsten Verästelungen der Lunge, die Lungenbläschen, geben den Sauerstoff ins Blut ab. Von dort wird der lebenswichtige Sauerstoff im Körper verteilt. Wenn die Körperzellen den Sauerstoff verbrauchen, entsteht das Abfallprodukt Kohlendioxid. Das Blut transportiert das Kohlendioxid zurück zur Lunge. Dort wird es über die Lungenbläschen aufgenommen und über die Luftröhre, den Rachenraum und den Mund oder die Nase bei der Ausatmung an die Luft abgegeben.
Krebsstatistik für Bronchialkarzinome
Seit Ende der 1990er-Jahre sinkt die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen bei Männern. Zwar erkranken Männer heutzutage immer noch häufiger als Frauen, jedoch kommt Lungenkrebs bei Frauen seit Ende der 1990er-Jahre immer häufiger vor. (5) Das wird vor allem darauf zurückgeführt, dass heute im Vergleich zu früher mehr Frauen rauchen.
Lungenkrebs: Häufigkeit & Altersverteilung
Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) im Robert Koch-Institut (RKI) sind im Jahr 2016 in Deutschland rund 36.000 Männer und 21.500 Frauen an Lungenkrebs erkrankt. Lungenkrebs ist bei Männern die zweithäufigste und bei Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland.
Das Erkrankungsrisiko nimmt ab dem 40. Lebensjahr zu und steigt mit zunehmendem Alter weiter an. Bei Lungenkrebs handelt es sich um eine Art von Krebs im Alter, die vermehrt Männer betrifft: Die Erkrankungshäufigkeit ist bei Männern im Alter von 80 bis 84 Jahren statistisch gesehen am größten. Bei Frauen gibt es die meisten Lungenkrebsdiagnosen in der Altersspanne zwischen 65 und 69 Jahren. (1)
Prognose & Überlebenschancen bei Lungenkrebs
Lungenkrebs gehört zu den Krebserkrankungen mit den geringsten relativen 5-Jahres-Überlebensraten. Bei erkrankten Männern liegt die Chance, fünf Jahre nach der Diagnosestellung noch zu leben, durchschnittlich bei 15 Prozent und bei erkrankten Frauen bei 21 Prozent. Diese relative Rate berücksichtigt, dass Menschen nicht nur an Krebs versterben und setzt sie in ein Verhältnis zur Gesamtbevölkerung.
Die Prognose hängt, wie bei den meisten anderen Krebsarten auch, maßgeblich vom Stadium der Erkrankung ab: Im Frühstadium liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei Männern bei 58 Prozent und bei Frauen bei 75 Prozent. Weil Lungenkrebs lange Zeit keine Symptome hervorruft, werden über die Hälfte aller Diagnosen erst im späten Krebsstadium (IUCC-Stadium 4) gestellt. Dann liegt die 5-Jahres-Überlebensrate nur noch zwischen drei und fünf Prozent. (1)
Nicht zuletzt hat die Art von Lungenkrebs einen Einfluss auf die Prognose. Das kleinzellige Lungenkarzinom wächst in der Regel schnell und bildet frühzeitig Metastasen. Aus diesem Grund ist seine Prognose schlechter als bei den Formen des nicht-kleinzelligen Lungenkrebses. (1)
Ursachen & Risikofaktoren von Lungenkrebs
Die genaue Ursache, weshalb Lungenkrebs entsteht, ist nicht bekannt. Jedoch gibt es eine ganze Reihe an Faktoren, die das Krebsrisiko nachweislich erhöhen.
Rauchen als Risikofaktor
Der Risikofaktor Rauchen steht nach wie vor an erster Stelle. (5) Experten schätzen, dass 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle bei Männern und 60 bis 80 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen bei Frauen auf das Zigarettenrauchen zurückzuführen sind. Passivrauchen erhöht das Lungenkrebsrisiko ebenfalls. (6)
Krebserregende Stoffe als Auslöser für Lungenkrebs
Neben dem Tabakkonsum gelten verschiedene Stoffe als krebserregend, die über die Atemluft in die Lunge gelangen und dort Zellschäden hervorrufen können. Dazu zählen unter anderem folgende Stoffe:
- Verunreinigte Luft durch Feinstaubpartikel
- Dieselmotorabgase
- Asbeststaub
- Künstliche Mineralfasern, zum Beispiel Glaswolle
- Arsen
- Radioaktives Radon, das zum Beispiel im Bergbau vorkommt (5)
Vererbung als Risikofaktor von Lungenkrebs
Experten gehen davon aus, dass ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs nur in seltenen Fällen vererbt wird. Jedoch scheint der genetische Faktor „Geschlecht“ eine Rolle zu spielen: Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, ist für rauchende Frauen höher als für rauchende Männer. (7)
Vorerkrankungen der Lunge als Risikofaktor
Neben Tabakkonsum, krebserregenden Stoffen und genetischen Faktoren können auch Vorerkrankungen der Lunge das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. Dazu zählen zum Beispiel COPD, eine chronisch-obstruktive Bronchitis, und Lungenfibrose, bei der das Lungengewebe verhärtet und vernarbt. (5)
Symptome und Anzeichen von Lungenkrebs
Bösartige Lungentumore verursachen in der Regel über einen längeren Zeitraum keine Symptome. Deshalb werden Bronchialkarzinome oft erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Kleine Bronchialkarzinome werden häufig als Zufallsbefund festgestellt, wenn eine Röntgenaufnahme vom Brustkorb aus einem anderen Anlass gemacht wird. Anzeichen, die auf Lungenkrebs oder bereits bestehende Tochtergeschwüre (sogenannte Metastasen) hinweisen, können Lunge und Atmung betreffen oder unspezifisch sein.
Alle genannten Symptome können auch auf andere (Lungen-)Erkrankungen hinweisen. Vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Arzt, wenn Sie diese Anzeichen bei sich oder Ihrem zu pflegenden Angehörigen feststellen.
Symptome, die Lunge und Atmung betreffen
- Husten
- Akuter Husten, der länger als drei Wochen anhält und sich nicht durch die üblichen Medikamente, zum Beispiel Hustenlöser oder Antibiotika verbessert.
- Chronischer Husten, zum Beispiel bei COPD, der sich verändert.
- Blutiger Auswurf
- Atemnot
- Pfeifende Geräusche beim Atmen
- Heiserkeit
Unspezifische Symptome
- Fieberschübe und Nachtschweiß
- Schwächegefühl, Abgeschlagenheit
- Brustschmerzen
- Knochenschmerzen – diese können auf Knochenmetastasen hinweisen, das betrifft hauptsächlich
- Schädelknochen
- Wirbelsäule
- Rippen
- Brustbein
- Schluckbeschwerden
- Unbeabsichtigter Gewichtsverlust (5)(8)
Lungenkrebs: Diagnose & Erkennung
Bislang gibt es für Lungenkrebs kein geregeltes Programm zur Krebsvorsorge. Wenn Symptome auf Lungenkrebs hindeuten, gibt es verschiedene Untersuchungen, die Aufschluss geben. Neben einem umfangreichen Vorgespräch, der Anamnese, werden beim Verdacht auf Lungenkrebs laut S3-Leitlinie „Lungenkarzinom“ folgende Untersuchungen veranlasst:
- Blutuntersuchung
- Röntgenbild
- Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT)
- Bronchoskopie (Lungenspiegelung)
- Ultraschall-Untersuchung
Blutwerte und Tumormarker bei Lungenkarzinomen
Laut der S3-Leitlinie gehört eine Blutabnahme mit anschließender Untersuchung zur Basisdiagnostik. Dabei wird das Blutbild untersucht und die Elektrolyte, die Leber- und Nierenwerte und der Gerinnungswert bestimmt. Diese Werte geben Auskunft darüber, wie sich das Blut zusammensetzt und wie funktionstüchtig die Organe sind. (5)
Tumormarker sind Blutbestandteile, die bei bestimmten Krebsarten in erhöhter Konzentration vorkommen. In der Regel werden sie nicht bestimmt, um abzuklären, ob es sich um Lungenkrebs handelt. Das liegt daran, dass Tumormarker nicht nur bei Krebserkrankungen erhöht sein können, sondern auch bei anderen Erkrankungen, zum Beispiel bei Entzündungen. Allein mit einer Blutuntersuchung ist es also nicht möglich, Lungenkrebs sicher zu diagnostizieren. (5)
Tumormarker werden in der Regel erst bestimmt, wenn sich die Diagnose Lungenkrebs bestätigt hat. Dann dienen sie der Verlaufs- und Therapiekontrolle während der Lungenkrebs-Behandlung. (5)
Röntgenbild vom Brustkorb
Besteht der Verdacht auf Lungenkrebs, werden Röntgenbilder vom Brustkorb und den darin liegenden Lungenflügeln gemacht. Bronchialkarzinome sind auf einem Röntgenbild bereits sichtbar, wenn der Tumor einen Durchmesser von einem halben Zentimeter hat. Lungenkrebs ist meistens als weißer runder Fleck auf dem Röntgenbild zu sehen. (5)
CT oder MRT vom Brustkorb
Eine Computertomographie (kurz: CT) kann zum Beispiel durchgeführt werden, wenn die Röntgenaufnahme einen unklaren Befund ergeben hat, denn sie liefert genauere Bilder vom Körperinneren. Mit einer CT können beispielsweise noch kleinere Lungentumore erkannt werden. Jedoch kann damit nicht festgestellt werden, ob der Tumor gutartig oder bösartig ist. Bei einer CT besteht ein erhöhtes Risiko durch Strahlenbelastung, das mit dem Nutzen abgewogen werden muss.
Die Magnetresonanztomographie (kurz: MRT) ist eine schonende Alternative zur CT. Sie kommt im Gegensatz zur CT ohne Röntgenstrahlen aus. Die MRT wird in der Regel erst dann eingesetzt, wenn die Diagnose Lungenkrebs schon feststeht und die Ausbreitung des Bronchialkarzinoms, zum Beispiel in die Brustwand oder in umliegende große Blutgefäße, bestimmt werden soll. (5)
Bronchoskopie / Lungenspiegelung
Um die Diagnose Lungenkrebs sicher ausschließen oder bestätigen zu können, sind Proben vom Lungengewebe notwendig. Diese werden anschließend im Labor auf Krebszellen untersucht. Die Bronchoskopie, die sogenannte Lungenspiegelung, ist also die wichtigste Methode, mit der Lungenkrebs eindeutig diagnostiziert werden kann.
Die Gewebeprobe kann während einer Bronchoskopie entnommen werden. Bei der Lungenspieglung wird ein flexibler Schlauch, das sogenannte Bronchoskop, mit einer kleinen Kamera an der Spitze durch den Mund in die Luftröhre bis in beide Lungenflügel eingeführt. Die Untersuchung kann mit örtlicher Betäubung, einem Beruhigungsmittel oder in schwierigen Fällen unter Vollnarkose durchgeführt werden. Die Kamera am Bronchoskop überträgt die Bilder aus dem Inneren der Lunge auf einen Bildschirm, sodass der Arzt die Lungenwege genau untersuchen kann. Durch das Bronchoskop können kleine Instrumente an die Spitze vorgeschoben werden, womit die Gewebeprobe entnommen werden kann. (5)
Ultraschall-Untersuchung von Brustkorb und Bauchraum
Bei einer Lungenkrebserkrankung kann mit einer Ultraschall-Untersuchung festgestellt werden, ob sich Flüssigkeit in der Brusthöhle angesammelt hat. Dann spricht man vom sogenannten Pleuraerguss. Die Ultraschall-Untersuchung wird bei Lungenkrebs aber auch angewendet, um die Organe im Bauchraum auf Metastasen und Flüssigkeitsansammlungen zu untersuchen. (5)
Therapie von Lungenkrebs & Leitlinie
Die S3-Leitlinie Lungenkarzinom gibt Empfehlungen zu Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge anhand der aktuellen Erkenntnisse aus der Krebsforschung. Demnach ist die Wahl der passenden Therapie bei Lungenkrebs im Wesentlichen von folgenden Faktoren abhängig:
- Art des Lungenkrebses: kleinzelliges oder nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
- Krebsstadium zum Zeitpunkt der Diagnose
- Genmutation in den Krebszellen
- Lebensalter
- Symptome
- Allgemeiner Gesundheitszustand
- Vorerkrankungen, insbesondere an Lunge und Herz (5)
Nachdem diese Faktoren beurteilt sind, lässt sich festlegen, welches Ziel die Behandlung des Lungenkrebses verfolgen soll:
- Kurative Behandlung: eine Heilung ist möglich und wird angestrebt
- Palliative Behandlung: eine Heilung scheint nicht möglich, das Tumorwachstum soll verlangsamt und die Beschwerden sollen gelindert werden
Bei beiden Therapiezielen kann die unterstützende Therapie angewendet werden, die auch supportive Therapie genannt wird. Ihr Ziel ist es, die Begleiterscheinungen der oftmals aggressiven Krebstherapien und Komplikationen zu behandeln. (5)
Lungenkrebs-Operation
Operationen kommen vorwiegend beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom in Betracht.
Das kleinzellige Lungenkarzinom hingegen wächst sehr schnell und wird deshalb meistens erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Deshalb ist eine Operation beim kleinzelligen Lungenkarzinom hauptsächlich im Frühstadium möglich.
Ziel der OP bei Lungenkrebs ist es, dass der Tumor und gegebenenfalls die befallenen Lymphknoten samt aller Krebszellen entfernt werden. Je nach Größe und Ausdehnung des Lungentumors ist es notwendig, unterschiedlich große Teile der Lunge zu entfernen. In der Regel wird empfohlen, den betroffenen Lungenlappen (medizinisch auch Lobektomie) samt Lymphknoten operativ zu entfernen. Wenn der Tumor sich bereits weiter ausgebreitet hat, kann eine Entfernung des gesamten betroffenen Lungenflügels (medizinisch auch Pneumonektomie) notwendig sein. (5)
Chemotherapie und Bestrahlung bei Lungenkrebs
Beim kleinzelligen Lungenkarzinom ist laut S3-Leitlinie eine Chemotherapie mit einer Kombination aus verschiedenen Wirkstoffen die zentrale Therapiemaßnahme.
Die Strahlentherapie kann, je nach Stadium, sowohl beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom als auch beim kleinzelligen Lungenkarzinom angewendet werden. Außerdem wird die Bestrahlung auch genutzt, um Tochtergeschwüre, sogenannte Metastasen, zu behandeln. Das bedeutet, dass zum Beispiel der Kopf bei Lungenkrebs bestrahlt wird, wenn sich Hirnmetastasen gebildet haben. (5)
Immuntherapie und Antikörpertherapie bei Lungenkrebs
Sowohl die Immuntherapie als auch die Antikörpertherapie, die sogenannte zielgerichtete Krebstherapie, können derzeit hauptsächlich beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom im fortgeschrittenen Stadium als Therapieoption in Betracht gezogen werden. Ziel beider Therapien ist es, dass die körpereigene Abwehr die Krebszellen erkennt und bekämpft. Dadurch soll das Tumorwachstum aufgehalten werden. (9)
Verlauf & Stadien von Lungenkrebs
Der Krankheitsverlauf bei Lungenkrebs hängt maßgeblich davon ab, um welche Lungenkrebsart es sich handelt. Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom wächst langsamer und bildet später Tochtergeschwüre, sogenannte Metastasen. Das kleinzellige Lungenkarzinom hingegen wächst schnell und breitet sich über Blut- oder Lymphbahnen rasch im Körper aus.
Beide Lungenkrebsarten werden je nach Tumorgröße, Befall der Lymphknoten und Streuung im Körper in Krebsstadien 0 bis 4 eingeteilt. (5)
Wohin metastasiert Lungenkrebs?
Wenn sich Krebszellen aus dem Bronchialkarzinom lösen und sich dann über die Lymph- oder Blutbahnen im Körper verteilen, können sich Fernmetastasen bilden. Lungenkrebs metastasiert hauptsächlich in die folgenden Organe und Gewebe:
- Lymphknoten
- Gehirn
- Knochen
- Knochenmark
- Leber
- Nebenniere
- Brustfell
- Bauchfell
- Haut (5)
Rezidiv: Rückfall des Lungenkarzinoms
Wenn der Lungenkrebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, ist das Risiko für ein Rezidiv in den Folgejahren erhöht. Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach Beendigung der Therapie zurückkehrt. Es kann sein, dass sich wieder ein Tumor in der Lunge oder in einem anderen Organ bildet. (10)
Die Untersuchung auf Rezidive ist fester Bestandteil der Krebsnachsorge, die sich nach Beendigung der Therapie anschließt. (5)
Pflegegrad bei Lungenkrebs?
Eine Lungenkrebserkrankung kann dazu führen, dass nach der Behandlung und Pflege im Krankenhaus weitere Unterstützung zuhause notwendig ist. Lungenkrebs kann an den Kräften zehren und dazu führen, dass Betroffene die alltäglichen Verrichtungen vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr vollkommen selbstständig erledigen können. Wenn die Einschränkungen der Eigenständigkeit mindestens sechs Monate andauern oder andauern werden, kann es sinnvoll sein, einen Antrag auf Pflegegrad zu stellen. Dazu reicht ein formloses Anschreiben an die zuständige Pflegekasse aus.
Kliniken und Rehakliniken für Lungenkrebs
Spezialklinik für Lungenkrebs finden: Die OncoMap der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ist ein Internet-Suchportal für Krebskliniken und -zentren. Wählen Sie im Suchfeld „Tumore“ den Begriff „Lunge“. Anschließend werden Ihnen alle zertifizierten Einrichtungen angezeigt. Die OncoMap finden Sie hier.
Rehaklinik für Lungenkrebs finden: Informationen zu spezialisierten Rehakliniken finden Sie im Portal „Kliniksuche“ der Deutschen Rentenversicherung. Wählen Sie „onkologische Krankheiten / Krebserkrankungen“ aus. Anschließend erhalten Sie eine Trefferliste mit allen spezialisierten Rehakliniken. Hier kommen Sie zur Kliniksuche.
Ernährung bei Lungenkrebs
Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust ist bei vielen Lungenkrebspatienten ein Thema, das den Alltag erschwert. Deshalb sollte der Ernährungsgrundsatz während und nach der Behandlung lauten: Essen, was schmeckt. Wichtig ist, dass der Betroffene wieder zu Kräften kommt. Dafür sind ein normales Körpergewicht und eine nährstoffreiche Ernährung wichtig. (11)
Häufig gestellte Fragen
Gibt es gutartigen Lungenkrebs?
Wenn von Lungenkrebs die Rede ist, dann handelt es sich immer um bösartige Lungentumore. Bösartige Tumore zeichnen sich durch aggressives und verdrängendes Wachstum aus. Außerdem können bösartige Tumore Metastasen bilden.
Es gibt jedoch gutartige Lungentumore. Denn nicht jeder Tumor bedeutet automatisch gleich Krebs. Tumor bedeutet übersetzt so viel wie „Schwellung oder Geschwulst“. Das bedeutet, es gibt zwar gutartige Lungentumore, aber keinen gutartigen Lungenkrebs.
Wie entsteht Lungenkrebs?
Die genaue Ursache, die Lungenkrebs entstehen lässt, ist nicht bekannt. Es gibt aber eine ganze Reihe an Faktoren, die das Lungenkrebsrisiko nachweislich erhöhen. Der Risikofaktor Rauchen steht an erster Stelle. Passivrauchen erhöht ebenfalls das Lungenkrebsrisiko. Daneben gelten verschiedene Stoffe als krebserregend, die über die Atemluft in die Lunge gelangen und dort Zellschäden hervorrufen können. Dazu zählen unter anderem folgende Stoffe:
- Verunreinigte Luft durch Feinstaubpartikel
- Dieselmotorabgase
- Asbeststaub
- Künstliche Mineralfasern, zum Beispiel Glaswolle
- Arsen
- Radioaktives Radon
Was ist ein Lungenkarzinom?
Unter dem Begriff Lungenkrebs, auch Bronchialkarzinom oder Lungenkarzinom genannt, sind die bösartigen Tumorarten der Lunge zusammengefasst. Lungenkarzinome werden in zwei Gruppen unterteilt: Zum einen gibt es das kleinzellige Lungenkarzinom. Alle anderen Lungenkarzinome werden als nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom bezeichnet.
Wo hat man Schmerzen bei Lungenkrebs?
Lungenkrebs und Tochtergeschwüre vom Lungenkrebs, sogenannte Metastasen, können folgende Schmerzen hervorrufen:
- Brustschmerzen
- Knochenschmerzen – sie können auf Knochenmetastasen hinweisen. Vor allem betroffen sind
- Schädelknochen
- Wirbelsäule
- Rippen
- Brustbein
Darüber hinaus können folgende Anzeichen auf Lungenkrebs oder auf bereits bestehende Metastasen hinweisen:
- Husten
- Akuter Husten, der länger als drei Wochen anhält und sich nicht durch die üblichen Medikamente verbessert, zum Beispiel durch Hustenlöser oder Antibiotika
- Chronischer Husten, beispielsweise bei COPD, der sich verändert
- Atemnot oder pfeifende Geräusche beim Atmen
- Blutiger Auswurf
- Heiserkeit
- Fieberschübe und Nachtschweiß
- Schwächegefühl, Abgeschlagenheit
- Unbeabsichtigter Gewichtsverlust
Wohin metastasiert Lungenkrebs?
Lungenkrebs metastasiert hauptsächlich in die folgenden Organe und Gewebe:
- Lymphknoten
- Gehirn
- Knochen
- Knochenmark
- Leber
- Nebenniere
- Brustfell
- Bauchfell
- Haut