Krebsverlauf: Wie verläuft die Erkrankung?
Jede Krebserkrankung hat ihren ganz eigenen Verlauf. Es gibt kein Schema F, das verlässliche Aussagen darüber zulässt, wie eine Krebserkrankung verlaufen wird.
In erster Linie ist die Art, Größe und Ausbreitung des Tumors entscheidend für den Krankheitsverlauf. Auch spielt der Zeitpunkt, zu dem die Krebserkrankung entdeckt wird, eine wesentliche Rolle für das weitere Krankheitsgeschehen.
Für die meisten Krebsarten gilt: Je früher die Diagnose Krebs gestellt und mit der Behandlung begonnen werden kann, desto besser ist die Prognose.
Auf pflege.de finden Sie spezielle Ratgeber zu folgenden Krebsarten, die auch Informationen zum jeweilig typischen Verlauf umfassen:
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Blasenkrebs
- Brustkrebs
- Darmkrebs
- Hautkrebs
- Leberkrebs
- Lungenkrebs
- Magenkrebs
- Prostatakrebs
Was beeinflusst den Krankheitsverlauf bei Krebs?
Zusätzlich zu den obengenannten Aspekten – Art, Größe und Ausbreitung des Tumors – wirken sich folgende personenbezogene Faktoren auf den Verlauf einer Krebserkrankung aus:(1)
- Alter
- Geschlecht
- Allgemeiner Gesundheitszustand
- Nutzung von medizinischen Leistungen, unter anderem Angebote der Krebsfrüherkennung
Überlebensraten nach Krebsart & Geschlecht
Das Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut (RKI) gibt in seiner Krebsstatistik einen Überblick, wie sich die 5- und 10-Jahres-Überlebensraten nach Krebsarten und Geschlecht verteilen.(2)
Gute Prognosen zeigen Krebserkrankungen der Haut (zum Beispiel weißer Hautkrebs), Schilddrüse, Hoden und Prostata (Prostatakrebs). Das heißt, viele Patienten mit diesen Krebserkrankungen leben fünf beziehungsweise zehn Jahre nach der Krebsdiagnose noch.
Dann gibt es Krebserkrankungen, bei denen das Sterberisiko deutlich erhöht ist. Darunter fallen zum Beispiel:
Krebsklassifikationen
Wenn Krebs diagnostiziert wird, ist es für die weitere Krebstherapie und Prognose äußerst wichtig, das Fortschreiten der Erkrankung genauer einzuordnen.
Mediziner unterscheiden dazu nach verschiedenen Stadien – der charakteristischen Stufe im entsprechenden Krankheitsverlauf. Mithilfe standardisierter Klassifikationsverfahren kann das Krebsstadium näher bestimmt werden.
Diese Einteilungssysteme helfen dabei, einheitlich zu bewerten und zu beschreiben, wie weit sich der Krebs bereits ausgedehnt hat. Es ist die gemeinsame Fachsprache der Ärzte, die international einheitlich verwendet wird.
Sie findet sich auch in Arztbriefen und Befunden. So erhalten alle am Behandlungsprozess beteiligten Personen einheitliche und verständliche Informationen, die Missverständnisse vermeiden sollen.
TNM-Krebsklassifikation
Das gängigste und am häufigsten verwendete Klassifikationssystem ist die sogenannte TNM-Klassifikation. Sie beschreibt die Tumorgröße und den Befall von Lymphknoten und anderen Organen:(3)(4)
- T steht für Tumor. Hier wird die Größe des Ursprungstumors im Körper mit einer Skala von T0 bis T4 beschrieben. T0 bedeutet, dass kein sogenannter Primärtumor vorhanden ist. T1 bis T4 sagen aus, dass der Tumor zunehmend groß ist.
- N steht für Nodus. Nodus bedeutet Knoten und heißt hier, ob und wo Lymphknoten von Krebszellen befallen sind. Die Skala geht von N0 bis N3. N0 bedeutet, dass keine Lymphknoten befallen sind. N1 bis N3 sagen aus, dass Lymphknoten an unterschiedlichen Körperstellen zunehmend von Krebszellen befallen sind.
- M steht für Metastasen. Dieses Kriterium drückt aus, ob sich Tochtergeschwülste beziehungsweise Fernmetastasen an anderen Körperstellen gebildet haben. Bei M0 gibt es keine Metastasen, bei M1 sind Metastasen vorhanden.
Beispiel einer TNM-Klassifikation: Ein Patient mit T1N1M0-Einstufung hat einen kleinen, gering ins Gewebe eingewachsenen Tumor. Wenige Lymphknoten sind von Krebszellen befallen und es sind keine Fernmetastasen vorhanden.
Erst nach der TNM-Klassifikation erfolgt die Einteilung in ein Krebsstadium.
Krebsstadien 0 bis 4
Krebsklassifikationen sind grundlegend für die Einteilung in Krebsstadien, was auch als Staging bezeichnet wird.
Das jeweilige Stadium sagt aus, wie weit die Krebserkrankung fortgeschritten ist und kann Hinweise auf den weiteren Verlauf der Krebserkrankung geben. Auf diese Weise können Mediziner die individuelle Behandlung planen, den Behandlungsverlauf kontrollieren und dokumentieren.(4)
Es gibt unterschiedliche Stadien-Systeme. Am verbreitetsten ist das System der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (Union for International Cancer Control, kurz: UICC). Die meisten Krebsarten werden eingeordnet in die UICC-Stadien 0 bis 4.(1)
pflege.de gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen UICC-Stadien:
Krebsvorstufen können bei rechtzeitiger Feststellung behandelt werden, bevor Krebs entsteht.
Krebsfrühformen sind hingegen Tumore in einem frühen Stadium. Mediziner sprechen auch von „in situ-Tumoren“ (kurz: Tis). „In situ“ beschreibt, dass sich der Tumor an seinem Ursprungsort befindet, an dem er entstanden ist.
Krebs im Endstadium
Eine Krebserkrankung im Stadium 4 muss nicht zwangsläufig das Endstadium bedeuten. Erst, wenn die Krebserkrankung bereits weit fortgeschritten ist und keine Aussicht auf Heilung besteht, spricht man vom Endstadium.
Der Tumor wächst dann zunehmend, die Lymphknoten sind von Krebszellen befallen und es haben sich Metastasen in anderen Körperregionen gebildet. In der Folge können wichtige Körperfunktionen erschwert werden, wodurch der Patient langfristig an Kräften verliert. Zusätzlich bedeutet Krebs im Endstadium, dass das Immunsystem geschwächt ist. In der Folge können Entzündungen und Infektionen nicht mehr vollständig abgewehrt werden.
Symptome bei Krebs im Endstadium
Krebs im Endstadium verlangt dem Körper viele Kräfte ab, wodurch die Organe oft nicht mehr ihren natürlichen Funktionen gerecht werden können. Dies äußert sich dann meist durch Gewichtsverlust, Müdigkeit und Wassereinlagerungen.
Erschöpfung und Müdigkeit bei Krebs
Erschöpfung und Müdigkeit, in der Fachsprache auch Fatigue genannt, ist ein typisches Symptom bei Krebserkrankungen. Es kommt zu einer generellen Erschöpfung, die der Betroffene auch durch ausreichend Schlaf nicht beseitigen kann. Grund hierfür kann zum einen der Kräfteverlust bei starker Gewichtsabnahme und unzureichender Energiezufuhr sein. Zum anderen kann die Müdigkeit auch in der allgemeinen psychischen Belastung durch die Krebserkrankung begründet liegen.(5)
Wassereinlagerungen bei Krebs
Wassereinlagerungen im Körper können nach einer Krebsoperation entstehen, in der die Lymphknoten entfernt wurden. Grund dafür ist, dass die Gewebsflüssigkeit (Lymphe) nicht mehr richtig abfließen kann und sich dadurch im Körper anstaut. Es kommt zu einem sogenannten Lymphödem.
Bei manchen Krebsarten kann sich auch Wasser an bestimmten Körperstellen ansammeln. Zu diesen Flüssigkeitsansammlungen kommt es häufig bei Krebs im Endstadium:
- Wasser im Bauch (sogenannte Bauchwassersucht oder maligner Aszites): Häufig bei Krebs im Bauchraum wie Bauchspeicheldrüsenkrebs, Magenkrebs, Darmkrebs, Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs. Aber auch möglich bei Brustkrebs, Lungenkrebs und Lymphomen.(6)
- Wasser zwischen Lunge und Brustwand (Pleuraerguss): Am häufigsten bei Lungenkrebs und Brustkrebs.
Krebsbedingter Gewichtsverlust
Gewichtsverlust kann einerseits die Folge zurückliegender Anstrengungen im Zusammenhang mit der Erkrankung und der Krebstherapie sein. Andererseits können sich erkrankungsbedingte Symptome entwickeln, die das Essen zunehmend erschweren, wie etwa Schmerzen im Mund. Im Endstadium einer Krebserkrankung und insbesondere in der letzten Lebensphase kommen häufig noch mangelnder Appetit und ausbleibendes Hungergefühl dazu.
Umgang & Pflege bei Krebs im Endstadium
Wenn eine Krebserkrankung im Endstadium ist und die letzte Lebensphase bevorsteht, stellt das eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Ängste und Ungewissheit bestimmen dann oftmals den Alltag. Umso wichtiger ist es, sich miteinander auszutauschen und füreinander da zu sein.
Schmerzen, aber auch die medikamentöse Schmerzbehandlung als solche können bei Krebs zu einer Wesensveränderung führen. Vergessen Sie daher niemals den Menschen hinter der Erkrankung und versuchen Sie, Ihren erkrankten Angehörigen – unabhängig von seinem Gemütszustand – größtmöglichen Halt in dieser besonderen Phase zu geben.
Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Gegenübers
Krebspatienten im Endstadium und ihre Angehörigen befinden sich meist in gegensätzlichen Lagen. Auf der einen Seite geht es Patienten im Endstadium oftmals darum, inneren Frieden zu finden. Insbesondere bei ungelösten Konflikten, können offene Gespräche helfen. Aber auch Ruhephasen sind wichtig. Seien Sie offen und ehrlich miteinander und respektieren Sie den Wunsch des Patienten, der je nach Tagesform anders aussehen kann.
Auf der anderen Seite möchten Angehörige meist alles Menschenmögliche tun, damit es dem Erkrankten wieder gut geht. Ist das der Wille des Erkrankten im Endstadium? Als Angehöriger können Sie ihn unterstützen, indem Sie Ruhe bewahren und auf die Wünsche und Bedürfnisse der erkrankten Person eingehen. Dabei sollten Sie immer die jeweilige Tagesform berücksichtigen.
Palliative Pflege bei Krebs im Endstadium
Das oberste Ziel aller Bemühungen der Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und pflegenden Angehörigen bei Krebs im Endstadium sollte das Höchstmaß an Wohlbefinden und Lebensqualität des Patienten sein. Bei dieser umfassenden Pflege im letzten Lebensabschnitt wird von Palliativtherapie beziehungsweise Palliativpflege gesprochen.
Diese muss nicht zwangsweise in einem Hospiz erfolgen. Wenn der Wunsch besteht, die letzte Lebensphase im eigenen Zuhause zu verbringen, ist eine ambulante palliative Begleitung genauso im Rahmen der häuslichen Pflege möglich.
Krebs im Endstadium: Tipps für Patienten
pflege.de gibt Ihnen praktische Tipps, die Ihren Alltag mit Krebs im Endstadium erleichtern können:
- Führen Sie vertrauensvolle Gespräche
Sprechen Sie Ihre Wünsche, Bedürfnisse aber auch Ihre Ängste offen aus. Wählen Sie einen Gesprächspartner, dem Sie vertrauen und mit dem Sie sich solche Gespräche gut vorstellen können. Sollte das nicht ausreichen, gibt es sogenannte Psychoonkologen, die speziell für die Begleitung von Krebspatienten ausgebildet sind. - Lassen Sie Ihre Beschwerden lindern
Äußern Sie gegenüber Ihren Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und pflegenden Angehörigen die Symptome, die Sie belasten. So können Ihre Beschwerden an richtiger Stelle gelindert werden. Gegebenenfalls bieten sich auch alternative Schmerzbehandlungen an. - Schaffen Sie eine Wohlfühlatmosphäre
Versuchen Sie, eine Umgebung zu schaffen, in der Sie sich wohl und sicher fühlen. Bitten Sie gegebenenfalls Ihre pflegenden Angehörigen und Freunde um Unterstützung. - Hören Sie auf Ihren Körper
Ruhen Sie sich aus, wann immer Ihnen danach ist. Bewegen Sie sich, wenn es Ihnen danach ist. Entscheidend ist, dass Sie sich dabei wohlfühlen.
Pflege bei Krebs im Endstadium: Tipps für pflegende Angehörige
pflege.de gibt Ihnen praktische Tipps, die Sie im Pflegealltag mit einem Menschen im Krebs-Endstadium beachten können.
Individuelles Essen & Trinken im Krebs-Endstadium
Die Gabe von Speisen und Getränken sollte sich im Endstadium ganz individuell an die Wünsche des Betroffenen richten. Manchmal wird auch eine künstliche Ernährung in Erwägung gezogen oder sogar erforderlich. Dies sind Themen, die Sie unbedingt mit den behandelnden Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten und – sofern möglich – mit dem Betroffenen selbst abstimmen sollten. Bestenfalls liegt eine Patientenverfügung vor, nach der gehandelt werden kann, wenn die erkrankte Person ihre eigenen Wünsche nicht mehr äußern kann.
Ausreichend Ruhe & Schlaf
Krebserkrankte im Endstadium sind häufig müde und erschöpft. Manche haben überwiegend die Augen geschlossen. Versuchen Sie, den Betroffenen bei seinem Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf zu unterstützen, beispielsweise durch beruhigenden Körperkontakt wie sanfte Streichbewegungen auf der Haut oder leichte Entspannungsmassagen.
Manchmal kann auch Ablenkung hilfreich sein, zum Beispiel durch das Abspielen der Lieblingsmusik. Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, auf welche Hilfen Ihr Angehöriger positiv reagiert.
Hilfe bei Wassereinlagerungen
Die Ansammlung von Wasser im Gewebe kann überwiegend ärztlich behandelt werden. Sind die Beine beispielsweise betroffen, kann es für Ihren Angehörigen wohltuend sein, diese hoch zu lagern. Ein Kissen reicht dafür meist aus.
Bei bettlägerigen Patienten ist es wichtig, dass sie regelmäßig umpositioniert werden, um einem Wundliegen (Dekubitus) vorzubeugen.
Mit speziellen Transfer-Techniken in der Pflege können Sie die Person dabei unterstützen.
Ideen für die Mundpflege
Viele Betroffene leiden im Endstadium ihrer Krebserkrankung unter anhaltender Mundtrockenheit. Feste Vorgaben, wie Sie die Mundpflege durchführen sollten, gibt es nicht. Wichtig ist, dass Sie die Mundschleimhaut und die Lippen feucht halten und dabei die Vorlieben des Erkrankten berücksichtigen. So können Sie beispielsweise das Lieblingsgetränk als Eiswürfel reichen.
Wenn das Schlucken nicht mehr möglich ist, können Sie zum Beispiel einen fusselfreien Tupfer mit ungesüßtem Tee oder Wasser anfeuchten und damit vorsichtig den Mund auswischen. Für die Lippenpflege können Sie einen Fettstift oder fetthaltige Creme verwenden – wie beispielsweise geruchsneutrale Vaseline.(7)
Körpertemperatur regulieren
In der letzten Lebensphase kann es sein, dass die Betroffenen entweder stark schwitzen oder frieren. Bei der Pflege ist es wichtig, darauf zu achten. Fühlt sich die Haut eher feuchtwarm oder trockenkalt an? Wählen Sie passende Kleidung und Bettdecken aus.
Für Betroffene, die zum Schwitzen neigen, kann ein kühler Waschlappen auf der Stirn eine wahre Wohltat sein. Angenehm hingegen für Betroffene mit kalten Gliedmaßen können Wärmflaschen, erhitzbare Körner- oder Moorkissen sein. Achten Sie darauf, dass diese Wärmelemente nicht zu heiß sind, um Verbrennungen vorzubeugen.
Für eine angenehme Umgebung sorgen
Es kann sein, dass sich aufgrund des veränderten Stoffwechsels im Endstadium ein unangenehmer Geruch im Zimmer ausbreitet. Sorgen Sie deshalb für ausreichend Belüftung. Vielleicht gibt es einen Lieblingsduft, den der Betroffene besonders mag? Dieser könnte mithilfe von Duftkerzen oder Duftstäbchen im Raum verteilt werden und macht es so für alle Beteiligten angenehmer.
Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige
Die Pflege und Betreuung eines krebserkrankten Menschen im Endstadium kann an Ihren Kräften zehren. Aus diesem Grund gibt Ihnen pflege.de drei wichtige Tipps an die Hand.
Nehmen Sie Hilfe an
Brauchen Sie Unterstützung im Alltag? Scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. In Ihrem Umfeld gibt es bestimmt Menschen, die Ihnen in dieser besonderen Zeit beistehen. Schon die Übernahme kleinerer Alltagstätigkeiten, wie etwa Einkäufe erledigen oder Staubsaugen, kann Ihren belasteten Alltag in großen Teilen entlasten.
Bei einem anerkannten Pflegegrad haben Sie gesetzlichen Anspruch auf bestimmte Geld- und Sachleistungen der Pflegeversicherung. Informieren Sie sich und nehmen Sie Hilfsangebote an – so haben Sie Kopf und Hände frei für die Pflege und Betreuung Ihres Angehörigen.
Erlauben Sie sich kleine Auszeiten
Es ist vollkommen wichtig und richtig, dass Sie sich zwischendurch Ihren Freiraum mit einem Ausgleich schaffen. Tun Sie, was immer Ihnen guttut. Sei es Sport, Entspannung oder einfach nur ein gutes Gespräch. Achten Sie auf ausreichenden Schlaf und regelmäßiges Essen wie Trinken. So haben Sie die nötige Kraft, um für einen kranken Menschen da zu sein.
Wenn Ihr Angehöriger einen Pflegegrad hat, können Sie unter anderem den Entlastungsbetrag für Unterstützung oder eine kurze Auszeit nutzen.
Sprechen Sie mit anderen Personen über Ihre möglichen Sorgen und Ängste
Eine Krebserkrankung zieht oftmals die Gedankenwelt von Betroffenen wie Angehörigen in Mitleidenschaft. Der offene Austausch über Ihre Sorgen und Ängste kann Ihnen helfen, die Krebserkrankung emotional zu verstehen und zu bewältigen. Vielen fällt ein solches Gespräch mit einem neutralen Gesprächspartner leichter. Es gibt unterschiedliche Krebshilfen, unter anderem psychologische Betreuung oder Selbsthilfegruppen, die Sie als Angehöriger nutzen können.
Krebstod
Das Wort Krebstod beschreibt den Sterbefall einer an Krebs erkrankten Person, entweder durch den Krebs selbst oder durch dessen Folgen. Aber warum kann Krebs tödlich sein?
Im Endstadium verdrängen Krebszellen weitgehend die gesunden Körperzellen im betroffenen Organ. Das hat zur Folge, dass das entsprechende Organ seine Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen kann. Beispielsweise können eine betroffene Niere und Leber den Körper nicht mehr richtig entgiften, ein betroffener Darm kann lebenswichtige Nährstoffe womöglich nicht mehr aufnehmen.
Wenn der Tumor oder die Metastasen ungehemmt wachsen, kann dies zu Gefäßverschlüssen führen. Anliegendes Gewebe wird dann nicht mehr richtig durchblutet und stirbt unter Umständen ab. Hierdurch kann es zu Entzündungsreaktionen im Körper kommen. Ein geschwächtes Immunsystem bei Krebs im Endstadium kann demnach dazu führen, dass beispielsweise eine Lungenentzündung tödlich verläuft.
Umso wichtiger ist es, dass Sie auf besonderen Infektionsschutz im Pflegealltag achten. Hierzu stellt Ihnen pflege.de eine kostenlose Hygiene-Checkliste mit praktischen Tipps bereit.
Häufig gestellte Fragen
Was passiert bei Krebsstadium 0?
Krebsstadium 0 ist eine Krebsfrühform. Frühformen sind nicht zu verwechseln mit Krebsvorstufen. Krebsvorstufen können bei rechtzeitiger Feststellung noch behandelt werden, bevor Krebs entsteht. Krebsfrühformen hingegen sind Tumore in einem frühen Stadium. Sie sind noch nicht in das umliegende Gewebe eingewachsen, die Lymphknoten sind nicht befallen und es haben sich keine Metastasen gebildet.
Was passiert bei Krebsstadium 1?
Ein Tumor von kleiner oder mittlerer Größe beginnt sich auszubreiten. Die Lymphknoten sind nicht mit Krebszellen befallen und es haben sich keine Metastasen gebildet.
Was passiert bei Krebsstadium 2?
Ein Tumor ist weitergewachsen und breitet sich fortschreitend aus. Die Lymphknoten sind nicht mit Krebszellen befallen. Metastasen haben sich nicht gebildet.
Was passiert bei Krebsstadium 3?
Die Größe eines Tumors in Stadium 3 reicht von klein bis groß und die Ausbreitung von örtlich begrenzt bis in umliegendes Gewebe ausgebreitet. Nahe gelegene Lymphknoten sind mit Krebszellen befallen, aber es haben sich keine Metastasen gebildet.
Was passiert bei Krebsstadium 4?
Die Größe eines Tumors in Stadium 4 reicht von klein bis groß und die Ausbreitung von örtlich begrenzt bis in umliegendes Gewebe ausgebreitet. Nahe gelegene Lymphknoten sind mit Krebszellen befallen. Eine Krebserkrankung wird in Stadium 4 eingeteilt und gilt damit als fortgeschritten, wenn sich bereits Metastasen gebildet haben.
Wann beginnt das Endstadium bei Krebs?
Wenn die behandelnden Ärzte die Nachricht überbringen, dass keine Aussicht auf Heilung mehr besteht, beginnt das Endstadium. Die Dauer des Endstadiums hängt von der Krebsart, der erfolgten Behandlung und dem Allgemeinzustand des Betroffenen ab.
Was passiert bei Krebs im Endstadium?
Der Tumor ist gewachsen, die Lymphknoten sind von Krebszellen befallen und es haben sich Metastasen in anderen Körperregionen gebildet. Der Organismus wird zunehmend schwächer, es besteht keine Aussicht auf Heilung mehr.
Warum nimmt man bei Krebs ab?
Gewichtsverlust bei Krebs kann eine Folge aller krankheitsbedingten Anstrengungen sein. Demnach können eine Reihe von Symptomen vorhanden sein, die das Essen erschweren. Je nach Krebsart und betroffenem Organ kann der Tumor zudem auf verdauungsbeteiligte Organe drücken, wodurch die reibungslose Nahrungsaufnahme gestört wird. Auch die Nebenwirkungen einer Chemo- oder Strahlentherapie können Beschwerden der Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, anderem Geschmacksempfinden und Völlegefühl hervorrufen. Im Endstadium einer Krebserkrankung und insbesondere in der letzten Lebensphase dominiert häufig ein mangelnder Appetit sowie ein ausbleibendes Hungergefühl.
Was ist die TNM-Klassifikation?
Das gängigste und am häufigsten verwendete Klassifikationssystem ist die sogenannte TNM-Klassifikation. Sie beschreibt die Tumorgröße und den Befall von Lymphknoten und anderen Organen. T steht für Tumor, N steht für Nodus (Nodus bedeutet Knoten) und M steht für Metastasen.
Wofür gibt es Krebsklassifikationen?
Krebsklassifikationen helfen dabei, einheitlich zu bewerten und zu beschreiben, wie weit sich der Krebs bereits ausgedehnt hat. Es ist die gemeinsame Fachsprache der Ärzte, die international einheitlich verwendet wird. Diese findet sich auch in Arztbriefen und Befunden. So erhalten alle am Behandlungsprozess beteiligten Personen einheitliche und verständliche Informationen, die Missverständnisse vermeiden sollen.
Warum ist Krebs tödlich?
Krebszellen verdrängen gesunde Körperzellen. Das führt dazu, dass das betroffene Organ seine Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen kann. Das Immunsystem ist geschwächt und kann Entzündungen und Infektionen nicht mehr vollständig abwehren.
Wie stirbt man bei Krebs im Endstadium?
Im Endstadium verdrängen Krebszellen die gesunden Körperzellen im betroffenen Organ. Das hat zur Folge, dass wichtige Körperprozesse gestört oder ganz unterbrochen werden. Wenn der Tumor oder die Metastasen ungehemmt wachsen, kann dies außerdem zu Gefäßverschlüssen führen. Anliegendes Gewebe wird dann nicht mehr richtig durchblutet und stirbt unter Umständen ab. Hierdurch sind Entzündungsreaktionen im Körper möglich. Ein geschwächtes Immunsystem bei Krebs im Endstadium kann dazu führen, dass beispielsweise eine Lungenentzündung tödlich verläuft.