Leberkrebs: Definition
Laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ist Leberkrebs „eine bösartige Erkrankung der Zellen in der Leber.“ Leberkrebs wird in der medizinischen Fachsprache auch Leberzellkrebs, Leberkarzinom, Leberzellkarzinom oder Hepatozelluläres Karzinom (kurz: HCC) genannt.(2)
Aufbau und Funktion der Leber
Die Leber ist ein Drüsenorgan. Sie ist rot-bräunlich, liegt im rechten Oberbauch und reicht mit der linken Spitze bis in den linken Oberbauch. Oberhalb befindet sich das Zwerchfell und ringsum wird der größte Teil der Leber von den Rippen geschützt. Außen ist sie von einer festen und schützenden Bindegewebskapsel überzogen. Die Leber besteht aus einem rechten und einem linken Leberlappen. Im Inneren bilden Leberläppchen kleine Einheiten, die wiederum aus den Leberzellen aufgebaut sind.
Die Leber übernimmt eine Reihe an lebenswichtigen Aufgaben für den Stoffwechsel. Dazu gehören unter anderem diese Funktionen:
- Sie nimmt die Nährstoffe auf, die im Darm vom Blut aufgenommen werden, und baut sie weiter um oder speichert sie.
- Sie produziert die Gallenflüssigkeit für den Fettstoffwechsel.
- Sie entgiftet den Körper, indem fremde oder körpereigene Schadstoffe abgebaut werden.
- Sie reguliert den Zucker-, Fett- und Eiweißspiegel im Blut.
Lage der Leber und umliegender Organe im Körper, © pflege.de
Arten von Leberkrebs
Leberkrebs wird in primären Leberkrebs und sekundären Leberkrebs eingeteilt, je nachdem wo die Krebserkrankung seinen Ursprung hat.
Primärer Leberkrebs
Der primäre Leberkrebs, auch primäres Leberzellkarzinom genannt, entsteht in der Leber selbst. Das heißt, der Ursprung der primären Leberkrebserkrankung liegt in der Leber selbst. Diese grobe Unterteilung lässt sich noch weiter untergliedern:
- Leberzellen als Ursprung: In rund 65 Prozent aller Fälle entstehen primäre Lebertumore aus den Leberzellen. Dabei handelt es sich um das sogenannte hepatozelluläre Karzinom (HCC).
- Gallengang als Ursprung: Etwa 23 Prozent aller Lebertumore entstehen aus den Zellen der Gallengänge, die in der Leber verlaufen. Dabei handelt es sich um das Gallengangskarzinom, (cholangiozelluläres Karzinom, CCC). Gallengänge verlaufen innerhalb und außerhalb der Leber.(1)
Darüber hinaus gibt es noch folgende zwei Leberkrebsarten, die jedoch sehr selten vorkommen:
- Das Hepatoblastom ist ein bösartiger Lebertumor, der vorrangig im Säuglings- und frühen Kindesalter auftritt.
- Das Angiosarkom ist ein bösartiger Tumor, der aus den Zellen der Blutgefäße in der Leber entsteht.(3)
Sekundärer Leberkrebs
Sekundärer Leberkrebs entsteht durch bösartige Tumore aus anderen Körperregionen. In diesem Fall streut eine andere Krebserkrankung in die Leber und bildet dort Tochtergeschwüre, sogenannte Metastasen. Das heißt, der Ursprung der sekundären Leberkrebserkrankung liegt nicht in der Leber, sondern in dem Organ oder Gewebe, wo sich der Krebs zuerst gebildet hat. Metastasen in der Leber können sich beispielsweise im fortgeschrittenen Stadium bei Darmkrebs oder Magenkrebs bilden.(2)
Weil das hepatozelluläre Karzinom in der Leber am häufigsten auftritt, informiert dieser Ratgeber im weiteren Verlauf vorrangig über Krebs, der sich aus den Leberzellen entwickelt.
Leberkrebs: Altersverteilung und Häufigkeit
Derzeit treten in Deutschland rund 9.000 Leberkrebs-Neuerkrankungen pro Jahr auf. Damit gehört Leberkrebs zu den verhältnismäßig seltenen Krebserkrankungen: Bei Männern belegt Leberkrebs den 12. Platz und bei Frauen den 19. Platz der häufigsten Krebsarten – weißer Hautkrebs wird hierbei ausgeklammert.(1)
Leberkrebs ist eine typische Art von Krebs im Alter: Das Risiko, an Leberkrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Männer erkranken mit 71 Jahren im Durchschnitt früher als Frauen, die durchschnittlich im Alter von 74 Jahren die Diagnose erhalten.(1)
Ursachen und Risikofaktoren von Leberkrebs
Wenn das Lebergewebe aufgrund von langjähriger Schädigung oder Entzündung narbig verändert ist, spricht man von einer Schrumpfleber (medizinisch: Leberzirrhose). Bei rund 80 Prozent der Leberkrebsfälle ist vorher schon eine Leberzirrhose vorhanden. Das heißt, die Leberzirrhose gilt als Risikofaktor Nummer 1 für Leberkrebs. Leberzirrhose und infolgedessen Leberkrebs können aufgrund von folgenden Risikofaktoren entstehen:
- Lebensstil: Langjähriger Alkoholmissbrauch
- Chronische Virusinfektion der Leber: Chronische Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Infektion
- Nicht-alkoholische Fettleber: Aufgrund von starkem Übergewicht (BMI von über 30) und/oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus, Typ 2-Diabetes)
- Medikamente: Zum Beispiel die Einnahme oraler Verhütungsmittel („Pille“) in Kombination mit chronischer Hepatitis-B- oder C-Infektion
- Berufliche Faktoren: Häufiger Kontakt mit bestimmten chemischen Substanzen wie Lösungsmitteln(4)(5)
Ist Leberkrebs vererbbar?
Leberkrebs ist indirekt vererbbar. Indirekt deshalb, weil verschiedene Stoffwechselerkrankungen vererbt werden können, die die Funktion der Leber beeinträchtigen und somit das Risiko erhöhen können, an Leberkrebs zu erkranken.
Zu den erblich-bedingten Stoffwechselerkrankungen, die eine Leberzirrhose und infolgedessen Leberkrebs auslösen können, gehören:
- Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose)
- Autoimmunbedingte Entzündung der in der Leber gelegenen Gallengänge (primär biliäre Zirrhose)
- Autoimmunbedingte Entzündung der Leber (Autoimmunhepatitis)
- Kupferstoffwechselkrankheit (Morbus Wilson)
- Mangel an einem körpereigenen Eiweiß (Alpha-1-Antitrypsin-Mangel)(4)
Symptome und Anzeichen von Leberkrebs
Im Frühstadium verursacht der bösartige Lebertumor meistens keine Beschwerden, was die Krebsart so tückisch macht. Die Symptome bei Leberkrebs zeigen sich in der Regel erst im fortgeschrittenen Krebsstadium:
- Druckschmerz im Oberbauch
- Schwellung unterhalb vom rechten Rippenbogen
- Zunahme des Bauchumfangs durch Wasseransammlungen im Bauch, sogenannte Aszites
- Gelbfärbung der Haut, der Schleimhaut und der Lederhaut in den Augen durch eine erhöhte Konzentration von Bilirubin im Blut, sogenannte Gelbsucht
- Juckreiz der gesamten Haut
Außerdem können weitere, unspezifische Symptome auf Leberkrebs hinweisen. Dazu gehören:
- Mangelnder Appetit
- Übelkeit
- Unbeabsichtigte Gewichtsabnahme
- Leistungseinbruch
- Erhöhte Körpertemperatur ohne erkennbare Ursache(7)
Die genannten Anzeichen können auch auf andere, vergleichsweise harmlose Erkrankungen des Verdauungssystems hinweisen. Wenn Sie die aufgeführten Symptome bei sich oder Ihrem zu pflegenden Angehörigen feststellen, ist es wichtig, dass Sie sie beim Hausarzt abklären lassen.
Diagnose und Erkennung von Leberkrebs
Wenn aufgrund der Symptome und gegebenenfalls der Vorerkrankungen ein Verdacht auf Leberkrebs besteht, gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden, die Aufschluss über den Zustand der Leber geben.
Die Ultraschall-Untersuchung ist in der Regel der erste Schritt. Wenn im Ultraschall ein Tumor festgestellt wird, folgen weitere spezielle Untersuchungen, mit deren Hilfe die Diagnose Leberkrebs gestellt werden kann. Dazu gehört die genaue Bestimmung der Leberkrebsart und die Suche nach möglichen Fernmetastasen. Dafür kommen folgende Untersuchungsmethoden in Betracht:
- Eine Magnetresonanztomografie (kurz: MRT) der Leber
- Eine Computertomografie (kurz: CT) des Brustraums
- Die Gewebeentnahme vom Tumor (Biopsie) mit anschließender Laboruntersuchung
- Gegebenenfalls Magenspiegelung (Gastroskopie) oder Darmspiegelung (Koloskopie)(5)(8)
Leberkrebs: Blutwerte und Tumormarker
Im Rahmen der Krebsdiagnostik bei Leberkrebs werden verschiedene Blutwerte bestimmt. Dazu zählen unter anderem:
- Blutuntersuchung auf eine Hepatitis-Infektion
- Tumormarker Alpha-1-Fetoprotein (kurz: AFP)
Wichtig zu wissen: Es ist möglich, dass der Tumormarker im Frühstadium bei Leberkrebs nicht erhöht ist. Umgekehrt kann der Tumormarker erhöht sein, obwohl kein Leberkrebs vorhanden ist. Deshalb ist die alleinige Bestimmung des Tumormarkers nicht aussagekräftig genug, um die Diagnose Leberkrebs zu bestätigen oder zu verwerfen. Die Beurteilung des Tumormarkers kommt vorwiegend zur Verlaufskontrolle während der Krebstherapie zum Einsatz.(8)
Früherkennungsuntersuchung für Risikogruppe
Ein gesetzlich geregeltes Früherkennungsprogramm für Leberkrebs gibt es nicht. Die S3-Leitlinie empfiehlt, dass Zugehörige der Risikogruppen von Leberkrebs halbjährlich eine Ultraschall-Untersuchung der Leber durchführen lassen sollen. Damit sollen auffällige Veränderungen der Leber frühzeitig erkannt werden.(5)
Zur Risikogruppe zählen Personen mit folgenden Vorerkrankungen:
- Schrumpfleber, auch Leberzirrhose
- Chronische Hepatitis-B-Infektion
- Chronische Hepatitis-C-Infektion
- Nicht-alkoholische Fettleberentzündung(1)
Es handelt sich um eine Kassenleistung, sofern der Arzt die Untersuchung als sinnvoll erachtet.
Leberkrebs: Krebsstadien und Verlauf
Das Krebsstadium wird anhand der folgenden drei Faktoren bestimmt, die aus der sogenannten TNM-Klassifikation stammen:
- T steht für die Tumorgröße
- N steht für die Anzahl der mit Krebszellen befallenen Lymphknoten
- M steht für das Vorhandensein von Fernmetastasen
Mithilfe verschiedener Diagnostik-Methoden werden die einzelnen Faktoren bestätigt oder ausgeschlossen. Im Anschluss wird die Leberkrebserkrankung in ein Krebsstadium von 0 bis 4 eingeteilt. Je höher das Stadium, desto weiter fortgeschritten ist die Krebserkrankung.
Der Verlauf der Krebserkrankung hängt außerdem stark davon ab, in welchem Zustand der krebsfreie Teil der Leber ist. Denn dieser Teil muss fortan die Stoffwechselfunktionen übernehmen. Leberkrebs entwickelt sich in 80 Prozent aller Fälle aufgrund einer Leberzirrhose. In diesen Fällen ist die gesamte Leber bereits in ihrer Funktion beeinträchtigt, weil das Gewebe vernarbt ist.(9)
Wo kann Leberkrebs Metastasen bilden?
Wenn der Tumor bereits außerhalb der umgebenden Bindegewebskapsel wächst, können die Krebszellen in nahegelegenes Gewebe streuen, wie zum Beispiel in das Bauchfell oder die nahegelegenen Lymphknoten.
Haben die Krebszellen bereits Blutbahnen oder Lymphgefäße erreicht, können sie mit dem Blut- oder Lymphstrom in weiter entfernte Organe gelangen und können dort Fernmetastasen bilden. Folgende Organe können bei Leberkrebs im fortgeschrittenen Stadium mit Metastasen befallen sein:
- Lunge
- Nebennieren
- Knochen
- Gehirn(10)
Während der Krebsbehandlung wird mit bildgebenden Verfahren beobachtet, ob und gegebenenfalls wo sich Metastasen im Körper bilden.
Therapie bei Leberkrebs
Die Wahl der geeigneten Therapieform hängt bei Leberkrebs insbesondere vom Krebsstadium, der verbleibenden Funktionsfähigkeit der Leber sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen ab. Es stehen unterschiedliche Therapieoptionen zur Verfügung, die entweder einzeln oder in Kombination in Betracht kommen können.(5)(11)
Grundlegend gibt es drei mögliche Behandlungsrichtungen bei einer Leberkrebserkrankung, nach denen jeweils entsprechende Therapiemethoden in Frage kommen können. pflege.de gibt Ihnen hierzu einen schnellen Überblick:(5)
Die hier aufgeführten Behandlungsmethoden sollen über die Möglichkeiten bei Leberkrebs informieren. Welche Therapie in Ihrem Erkrankungsfall zu empfehlen ist, besprechen und entscheiden Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Operation: (Teil-)Entfernung der Leber
Operationen bei Leberkrebs kommen derzeit nur bei etwa einem Viertel aller Erkrankungsfälle in Frage. Das liegt daran, weil Leberkrebs in den meisten Fällen erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt wird. Zu diesem Zeitpunkt hat der Leberkrebs meist im Körper gestreut.
Um den Tumor operativ zu entfernen, kommen hauptsächlich zwei Operationsarten in Frage.
- Leberteilentfernung (Leberresektion): Bei der Leberteilentfernung wird der Tumor mit einem zusätzlichen Sicherheitsrand im gesunden Gewebe entfernt. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Krebszellen entfernt werden. Für diese Operationsart ist es wichtig, dass die verbleibende Leber in einem guten Zustand ist und die Stoffwechselfunktionen übernehmen kann.
- Operative Entfernung der gesamten Leber (Hepatektomie): Wenn die Leber so geschädigt ist, dass sie ihren Funktionen nicht mehr nachkommen kann, werden der Tumor und die gesamte Leber operativ entfernt. Es folgt eine Lebertransplantation, für die ein passendes Spenderorgan benötigt wird. Dieses Verfahren kommt nur selten zum Einsatz.(11) Solche Operationen sollten in speziellen Lebertransplantationszentren durchgeführt werden.(5)
Thermoablation bei Leberkrebs: Veröden durch Hitze
Durch die Bauchdecke wird eine Sonde in den Tumor eingeführt. Die Sonde kann an der Spitze, je nach Verfahren, auf bis zu 160 Grad Celsius erhitzt werden und den Tumor dadurch zerstören – er wird dadurch verödet. Die sogenannte Thermoablation, also die Tumorzerstörung mit Hitze, kann zum Beispiel mit Radiofrequenzen durchgeführt werden (Radiofrequenz-Ablation, kurz: RFA).(11) Dieses Verfahren eignet sich vor allem für Patienten, deren Lebertumor kleiner als drei Zentimeter ist. Oftmals braucht es keine Vollnarkose, sondern nur eine örtliche Betäubung.(5)
Kombinationstherapie: Transarterielle Chemo-Embolisation (TACE)
Die sogenannte Transarterielle Chemo-Embolisation (TACE) kombiniert zwei Behandlungsverfahren: die örtliche Chemotherapie und die Embolisation. Für diese Kombination ist es notwendig, dass die Leberfunktionen erhalten sind.(5)
Über die Leiste wird ein Katheter bis in die Leberarterie vorgeschoben. Die Embolisation hat das Ziel, Krebszellen absterben zu lassen, indem der Tumor nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Dafür werden durch den Katheter kleinste Kunststoffteilchen in die Blutgefäße abgegeben, die den Tumor versorgen. Die Teilchen verstopfen die Blutgefäße und lassen die Krebszellen absterben. Im Anschluss wird das Medikament der Chemotherapie über den Katheter in den Tumor gespritzt, sodass es direkt vor Ort wirken und die Krebszellen zerstören kann.(11) Die Kombinationstherapie kann mehrfach durchgeführt werden. In der Regel wird nach zwei Behandlungen untersucht, wie wirksam das Verfahren ist.(5)
Medikamentöse Leberkrebs-Therapie
Es gibt Medikamente gegen Leberkrebs, die zur sogenannten zielgerichteten Krebstherapie gehören. Die Wirkstoffe der Medikamente wirken auf einen oder mehrere Faktoren ein, die das Wachstum der Krebszellen fördern. Dadurch kann das Tumorwachstum für eine gewisse Zeit verlangsamt werden.(11)
Prognose & Überlebenswahrscheinlichkeit bei Leberkrebs
Leberkrebs ist eine der Krebsarten mit einer insgesamt ungünstigen Prognose: Im Jahr 2017 sind in Deutschland rund 8.000 Menschen mit Leberkrebs verstorben. Negativ auf die Prognose von Leberkrebs wirkt sich aus, dass der Tumor zu spät erkannt wird. Heutzutage werden immer noch 51 Prozent der Diagnosen bei Männern und 40 Prozent der Diagnosen bei Frauen erst im fortgeschrittenen Krebsstadium 4 gestellt.
Die relative 5-Jahres-Überlebensrate variiert je nach Krebsstadium bei Diagnosestellung. Bei Leberkrebs im Stadium 1 liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei 62 Prozent bei Frauen und bei 54 Prozent bei Männern. Im fortgeschrittenen Stadium 4 liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate hingegen nur bei zwei Prozent.(1)
Statistische Zahlen helfen uns, eine Situation besser einschätzen zu können. Sie können aber keine Aussage über Ihren individuellen Krankheitsverlauf treffen. Jede Leberkrebserkrankung ist unterschiedlich, weil jeder Mensch unterschiedlich ist. Ihr persönlicher Krankheitsverlauf hängt unter anderem davon ab, wie aggressiv der Leberkrebs und wie gut Ihre körperliche Verfassung ist.
Ernährung bei Leberkrebs
Eine spezielle Ernährung muss während und nach der Leberkrebserkrankung nicht eingehalten werden. Experten empfehlen eine ausgewogene Ernährung, die das enthält, was der Person gut bekommt. Auf Alkohol sollte verzichtet werden.
Lesen Sie hier weitere Informationen zur Ernährung bei Krebs.
Für Betroffene & Angehörige: Tipps zur Unterstützung nach der Diagnose Leberkrebs
Die Diagnose Leberkrebs kann den Alltag auf den Kopf stellen. Untersuchungen, Behandlungen und Kontrolltermine, die es vorher nicht gab, nehmen nun Platz im neuen Alltag ein und können die Beteiligten belasten. pflege.de stellt Ihnen Möglichkeiten der Unterstützung vor, die Sie in Anspruch nehmen können.
Psychoonkologische Betreuung bei Leberkrebs
Die sogenannte psychoonkologische Betreuung richtet sich sowohl an Erkrankte als auch an deren Angehörige. Die psychologische Begleitung ist eine Form der Krebshilfe, die darauf abzielt, Belastungen von Diagnose, Erkrankung und Therapie zu lindern. Sie soll Betroffenen und Angehörigen einen Weg aufzeigen, mit der veränderten Situation umgehen zu können.
Pflegegrad bei Leberkrebs?
Eine Leberkrebserkrankung kann dazu führen, dass Betroffene auf Unterstützung im Alltag angewiesen sind. Der Grad der Unterstützung kann von Person zu Person unterschiedlich sein, weil er beispielsweise vom Alter und Krebsstadium beeinflusst werden kann.
Pflegegrad erstmalig beantragen: Wer vor der Leberkrebserkrankung nicht auf die Hilfe anderer angewiesen war, kann es durch die körperliche und/oder psychische Belastung von Erkrankung und Krebstherapie sein. In diesem Fall lohnt es sich, einen Pflegegrad bei der zuständigen Pflegekasse zu beantragen, um von Pflegeleistungen profitieren zu können. pflege.de erklärt Ihnen, wie Sie einen Antrag auf Pflegegrad stellen.
Höheren Pflegegrad beantragen: Die Diagnose Leberkrebs wird durchschnittlich in einem Alter von über 70 Jahren gestellt. Möglicherweise hatte die betroffene Person bereits vorher einen Pflegegrad und der Unterstützungsbedarf im Alltag nimmt durch die Krebserkrankung nun weiter zu. In diesem Fall lohnt es sich, einen Antrag auf Höherstufung zu stellen und von höheren finanziellen Pflegeleistungen zu profitieren.
Schwerbehindertenausweis bei Leberkrebs?
Einen Schwerbehindertenausweis erhält eine Person, wenn ein Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 vorliegt. Der Ausweis soll gesundheitsbedingte Nachteile ausgleichen.
In den ersten fünf Jahren nach einer Lebertumor-Operation kann der GdB 100 betragen. Danach ist der GdB davon abhängig, wie stark bleibende Funktionsbeeinträchtigungen sind. Erfahren Sie im Ratgeber zum Schwerbehindertenausweis, welche Nachteilsausgleiche der Ausweis mit sich bringt und wie Sie ihn beantragen.
Häufig gestellte Fragen
Wie macht sich Leberkrebs bemerkbar?
Im Frühstadium verursacht der bösartige Lebertumor meistens keine Beschwerden. Die Symptome bei Leberkrebs zeigen sich in der Regel erst im fortgeschrittenen Krebsstadium:
- Druckschmerz im Oberbauch
- Schwellung unterhalb vom rechten Rippenbogen
- Zunahme des Bauchumfangs durch Wasseransammlungen im Bauch, sogenannte Aszites
- Gelbfärbung der Haut, der Schleimhaut und der Lederhaut in den Augen durch eine erhöhte Konzentration von Bilirubin im Blut, sogenannte Gelbsucht
- Juckreiz der gesamten Haut
Außerdem können weitere, unspezifische Symptome auftreten. Mehr zu den Symptomen bei Leberkrebs erfahren Sie hier.
Wohin streut Leberkrebs?
Wenn der Tumor die äußere Bindegewebskapsel durchbrochen hat, können die Krebszellen in nahegelegenes Gewebe streuen, wie zum Beispiel in das Bauchfell oder die nahegelegenen Lymphknoten. Haben die Krebszellen Blutbahnen oder Lymphgefäße durchdrungen, gelangen sie mit dem Blut- oder Lymphstrom in weiter entfernte Organe und können dort Fernmetastasen bilden. Betroffen sind dann meist die Lunge, Nebennieren, Knochen oder das Gehirn.
Was ist Leberkrebs?
Laut der Deutschen Krebsgesellschaft ist Leberkrebs „eine bösartige Erkrankung der Zellen in der Leber.“ Leberkrebs wird in der medizinischen Fachsprache auch Leberzellkrebs, Leberkarzinom, Leberzellkarzinom oder Hepatozelluläres Karzinom (kurz: HCC) genannt.
Was verursacht Leberkrebs?
Wenn das Lebergewebe aufgrund von langjähriger Schädigung oder Entzündung narbig verändert ist, spricht man von einer Schrumpfleber (medizinisch: Leberzirrhose). Bei rund 80 Prozent der Leberkrebsfälle ist vorher schon eine Leberzirrhose vorhanden. Das heißt, die Leberzirrhose gilt als Risikofaktor Nummer 1 für Leberkrebs. Im Abschnitt Ursachen und Risikofaktoren von Leberkrebs lesen Sie, was die Entstehung begünstigt.