Themenwelt

Gesundheit im Alter

Kreuzworträtsel lösen und Spaziergänge sind ein guter Anfang. Um sich körperlich und geistig bis ins hohe Alter fit zu halten, gibt es aber noch viel mehr Möglichkeiten, die jeder ganz einfach in den Alltag integrieren kann. Wichtige Informationen und hilfreiche Tipps zur Gesundheitsvorsorge im Alter erfahren Sie hier.

Gesundheit im Alter

Inhaltsverzeichnis

Gesundheitsvorsorge: Wichtige Grundlagen

Gesund und leistungsfähig bis ins hohe Alter – davon träumt jeder. Und tatsächlich können wir alle etwas dafür tun, damit wir uns auch mit 70, 80 oder sogar 90 Jahren beweglich und fit fühlen. Gesundheitsförderung ist das Schlagwort. Neben Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt helfen viele kleine Maßnahmen, die sich gut in den Alltag integrieren lassen, um im Alter vital zu bleiben, z. B. folgende:

  • Das richtige Ess- und Trinkverhalten: Ausgewogene Ernährung im Alter ist essenziell für ein gutes Körpergefühl und starke Abwehrkräfte. Der Schlüssel liegt darin, gewisse Zutaten wie Fett und Zucker zu vermeiden und andere Nährstoffe wie Kalzium oder Omega-3-Fettsäuren. bewusster in die Mahlzeiten einzubauen.
  • Regelmäßige Bewegung: Verhilft zu guter Balance und Koordination und ist damit ein wichtiger Bestandteil der Sturzprophylaxe. Sportarten wie Yoga und Tai-Chi eignen sich besonders gut für Senioren.
  • Eine gründliche Zahnhygiene: Kranke Zähne oder Entzündungen in der Mundhöhle können Einfallstore für Infektionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.

Gesundheit und Wohlbefinden im Alter sind also kein Zufall. Sie werden maßgeblich davon beeinflusst, wie viel eine Person für ihre eigene Gesundheit tut. Hier gilt: Vorsorge ist wichtig! Sie beginnt z. B. beim regelmäßigen Zahnarztbesuch. Zweimal im Jahr haben Sie Anspruch auf eine Zahnvorsorge-Untersuchung. Darüber hinaus gibt es viele weitere Vorsorgeuntersuchungen, die Ihnen als Versicherter zustehen.

10 Tipps: Gesund zu altern

  1. Angebote wahrnehmen: Gehen Sie zu den Vorsorgeuntersuchungen, die Ihre gesetzliche Krankenversicherung Ihnen bietet.
  2. Impfen: Lassen Sie sich jährlich gegen Grippe (Influenza) impfen, um Infektionskrankheiten zu vermeiden. Impfen im Alter ist eine wichtige präventive Maßnahme vor Krankheiten.
  3. Medikamente: Nehmen Sie Ihre Medikamente regelmäßig und in der verordneten Form ein – achten Sie auf Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten und besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt.
  4. Bewegung planen: Bewegen Sie sich regelmäßig und ausreichend, z. B. durch den täglichen Spaziergang nach dem Mittagessen oder im Rahmen von Seniorensport-Kursen.
  5. Körpergewicht halten: Achten Sie auf Ihr Gewicht: Vermeiden Sie Über- und Untergewicht.
  6. Ernährung anpassen: Gestalten Sie Ihre Ernährung im Alter abwechslungsreich und vermeiden Sie Fett und Zucker.
  7. Körperpflege: Legen Sie Wert auf regelmäßige Körperhygiene, um altersbedingten Hautkrankheiten vorzubeugen. Vernachlässigen Sie dabei nicht Ihre Füße. Sollten Sie die Fußpflege selbst nicht durchführen können, suchen Sie professionelle Hilfe durch eine medizinische Fußpflege auf.
  8. Viel Trinken: Nehmen Sie genügend Flüssigkeit zu sich, auch wenn sie gar nicht so durstig sind.
  9. Rauchen stoppen: Verzichten Sie auf Nikotin.
  10. Alkohol als Ausnahme: Beschränken Sie Ihren Alkoholkonsum.
Info
Jährliche Grippeschutzimpfung

Die Grippeschutzimpfung wird u. a. für Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Für ältere Menschen gibt es sog. adjuvantierte Impfstoffe, die stärker wirken und einen besseren Schutz gegen Grippe ermöglichen sollen. Außerdem gilt: Schonen Sie sich nach der Impfung mindestens drei Tage (weniger Sport, mehr Ruhe).

Infektionsschutz zuhause

Wer sich vor Krankheiten schützen möchte, sollte darauf achten, Haut und Flächen von Krankheitserregern wie Bakterien und Viren sauber zu halten. Im Bedarfsfall sollte auf medizinische Desinfektionsmittel zurückgegriffen werden. Diese zählen zu den Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch und sind für Personen mit anerkanntem Pflegegrad unter bestimmten Voraussetzungen über die Pflegekasse gratis erhältlich.

Info
Kostenlose Pflegehilfsmittel mit der curabox

Qualitativ hochwertige medizinische Flächen- und Hautdesinfektionsmittel sind z. B. Bestandteil der curabox von pflege.de. Pflegebedürftige mit anerkanntem Pflegegrad können sich kostenlose Pflegehilfsmittel in der curabox im Monatsabo nach Hause schicken lassen.

Gesundheit im Alter: Präventionskurse

Jede gesetzliche Krankenkasse ist bereit, Ihnen unter bestimmten Bedingungen beim Besuch von Präventionskursen finanziell zu helfen. Denn auch die Krankenkassen sind an einer effektiven Gesundheitsförderung im Alter interessiert.

Präventionskurse gibt es z. B. für

  • Bewegung
  • Ernährung
  • Stressbewältigung
  • Entspannung
  • Sucht

Die wichtigsten Voraussetzungen für eine Kostenerstattung oder -beteiligung von Gesundheitskursen bzw. Präventionskursen sind:

  • Der Kurs ist von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert worden.
  • Sie können eine Teilnahmebestätigung vorlegen.
Tipp
Präventionskurse

Mit dem Rauchen aufhören, abnehmen oder beweglicher werden: Es gibt viele spezielle Präventionskurse, die Ihnen Ihre Krankenkasse bezahlt. Mit diesen Vorsorgemaßnahmen erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, gesund alt zu werden. Der positive Nebeneffekt: Sie lernen neue Menschen kennen – wichtig für Zufriedenheit und Wohlempfinden im hohen Alter – und laufen nicht Gefahr, im Alter einsam zu werden oder gar an einer Altersdepression zu erkranken. Fragen Sie Ihre Krankenkasse, welche Angebote es in Ihrer Nähe gibt.

Gesundheit im Alter: Gesundheits-Checks / Vorsorgeuntersuchungen im Überblick

Wenn Sie in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, haben Sie ein Recht kostenlose Vorsorgeuntersuchungen. Neben der halbjährlichen Zahnvorsorge haben Sie Anspruch auf weitere Vorsorgeuntersuchungen. Nehmen Sie das Angebot wahr und vereinbaren Sie einen Termin beim Arzt. Folgende Untersuchungen stehen Ihnen gesetzlich zu:

  • Allgemeine Gesundheits-Checks: Ab einem Alter von 35 Jahren haben Versicherte alle zwei Jahre einen Anspruch auf einen allgemeinen Gesundheits-Check beim Hausarzt. Dabei wird der gesamte Körper untersucht – inklusive Blutdruckmessung, Blutproben (Blutzucker und Cholesterinwerte) und Urinuntersuchung. Am Ende wird Ihr Untersuchungsergebnis im Arztgespräch besprochen und ggf. ein ärztlicher Rat erteilt.
  • Hepatitis B- und C-Virusinfektions-Screening: Seit Herbst 2021 steht Männern und Frauen ein einmaliges Screening auf diese Virusinfektionen zu. Die Infektion kann auch verdeckt auftreten. Das Screening soll ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln sichern und so Folgeerkrankungen verhindern. Eine unbehandelte Infektion begünstigt zum Beispiel eine Leberzirrhose und Leberkrebs.
  • Früherkennung von Aneurysmen in der Bauchschlagader: Mit einer einmaligen Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader können Schwächungen oder Schädigungen der Gefäßwände sichtbar gemacht werden. So ist bei Bedarf eine frühe Behandlung möglich.
  • Krebsvorsorge: Es gibt ein organisiertes Programm zur Früherkennung von diversen Krebserkrankungen, an dem Versicherte kostenlos und freiwillig teilnehmen können. (1) Dazu gehören folgende Vorsorgeuntersuchungen:

Wann jeweils Anspruch besteht, ist abhängig vom Alter und Geschlecht. Eine ausführliche Übersicht finden Sie im Ratgeber Krebsvorsorge.

Tipp
Fragen Sie nach einem Erinnerungsservice

Wenn Sie bei der Vorsorgeuntersuchung sind, machen Sie gleich einen neuen Termin für die nächste Untersuchung. Fragen Sie nach, ob es einen Erinnerungsservice gibt (z. B. per E-Mail, SMS, Telefon oder Postkarte).

Seniorensport

Seniorensport-Kurse gibt es in jeder Stadt und in jeder Kommune. Zum festen Angebot gehören meist Seniorengymnastik oder Seniorenyoga. Aber auch Seniorentanz und Sitzgymnastik gehören meist fest in Repertoire. Auch wenn Sie körperlich eingeschränkt sind, heißt das nämlich nicht, dass Sie keinen Sport treiben können. Sie müssen einfach den richtigen Seniorensport oder die richtigen Fitnessübungen für sich finden. Die Vorteile von körperlicher Ertüchtigung sprechen für sich:

  • Sie beugen dem Abbau der Muskulatur vor.
  • Sie trainieren Kraft, Kondition und Beweglichkeit.
  • Sie steigern Ihr Wohlbefinden.
  • Sie kommen mit anderen Menschen in Kontakt.

Beckenbodentraining

Ein gesunder Beckenboden stützt die Organe, die Sie zur Ausscheidung von Urin und Stuhl benötigen. Besonders im Alter kann der Beckenboden beziehungsweise die Muskulatur geschwächt sein. Mit einem regelmäßigen Beckenbodentraining können Sie dem entgegenwirken.

Gesundheit im Alter: Gedächtnistraining

„Wie hieß nochmal…?“ – „Wo hatte ich meinen Schlüssel hingelegt?“ Im Alter lässt die Gedächtnisleistung bei vielen Menschen nach. Das liegt oft auch daran, dass Rentner ihr Gehirn nicht mehr so stark beanspruchen müssen wie im Arbeitsleben. Altbekanntes fällt älteren Menschen dann manchmal nicht mehr ein und neue Informationen werden schlechter als früher behalten.

Das Gedächtnis lässt sich erfreulicherweise trainieren. Aber Gedächtnistraining ist mehr als Kreuzworträtsel lösen oder Sudoku spielen. Es gibt viele Möglichkeiten, die kognitiven Fähigkeiten auch im Alter zu erhalten. Einige Beispiele:

  • Lernen Sie eine neue Sprache (oder frischen Sie eine alte auf).
  • Musizieren Sie oder lernen Sie, ein Musikinstrument zu spielen.
  • Fragen Sie Ihre Enkelkinder, ob sie Ihnen das neue Computerspiel beibringen.
  • Besuchen Sie regelmäßig Veranstaltungen, die Sie mit neuen Themen konfrontieren.

Gedächtnistraining ist allerdings nicht gleich Gedächtnistraining. Beachten Sie, dass es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade gibt, die sich der kognitiven Leistungsfähigkeit anpassen sollten:

Gesund alt werden: Buch-Tipps

Lektüre-Tipps für Einsteiger zum Thema Gesundheitsförderung im Alter und für das Alter finden Sie in allen gut sortierten Buchhandlungen oder im Internet. pflege.de empfiehlt:

  • Fit im Alter: Den Körper geistig fit halten, geistig frisch bleiben, das Alter genießen
  • Gesund durch die besten Jahre: Fit bis ins hohe Alter
  • Gesunde Ernährung ab 60

Stürzen vorbeugen mit Leistungen der Pflegeversicherung

Viele Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen haben einen möglichen Anspruch auf finanzielle Unterstützung zur Bewältigung ihres Alltags. Dazu zählen Maßnahmen wie der Umbau des Badezimmers in ein barrierefreies Bad (bspw. durch den Umbau Wanne zur Dusche), um körperliche Anstrengungen zu reduzieren. Bis zu 4.000 Euro werden von der Pflegekasse zugezahlt.

Voraussetzung dafür ist, dass Ihnen ein Pflegegrad zugesprochen wurde. Sie wissen nicht, ob Sie einen Pflegegrad bekommen würden? Nutzen Sie den kostenfreien Pflegegradrechner von pflege.de und gelangen Sie in nur wenigen Schritten zu Ihrem persönlichen Ergebnis.

 

Ein Hausnotrufsystem gibt mehr Sicherheit

Viele ältere Menschen haben Angst, dass sie im Notfall wie bspw. einem Sturz, keine Kraft zum Aufstehen haben, um Hilfe zu rufen. Diese Sorge ist berechtigt, vor allem, wenn kein pflegender Angehöriger in der Nähe ist oder ein ambulanter Pflegedienst. Mit einem Hausnotruf behalten Sie das Sicherheitsgefühl im Alltag und bleiben unabhängig. Wussten Sie, dass ein Hausnotruf ein anerkanntes Hilfsmittel ist und von der Pflegekasse finanziert wird? Voraussetzung ist, dass ein Pflegegrad vorhanden ist.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

/ 5 Bewertungen

Sie haben bereits bewertet.
Vielen Dank!
Wir haben Ihre Bewertung erhalten.
Vielen Dank für Ihre Anmerkungen!
Haben Sie noch Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge?



Erstelldatum: 9102.30.12|Zuletzt geändert: 3202.60.82
(1)
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
www.kbv.de/media/sp/kbvFlyerVorsorge.pdf
(2)
Bildquelle
© pressmaster - Fotolia
Ein Service von pflege.de
Wanne zur Dusche umbauen
Barrierefreie Dusche. Ihr Badumbau in wenigen Stunden.
Ein Service von pflege.de
Treppenlift Vergleich
Treppenlift-Angebote vergleichen und sparen!
Ein Angebot von pflege.de
curabox
Produkte gratis für Pflege & Inkontinenz nach Hause erhalten
Medizinische Fußpflege
Ratgeber
Medizinische Fußpflege: Wann zahlt die Krankenkasse?
Ein Service von pflege.de
Pflegegradrechner
Einfach, schnell und kostenlos zum persönlichen Ergebnis
Seniorensport - Fit im Alter bleiben
Ratgeber
Seniorensport: Fit im Alter
News

Schutz bei Hitzewellen: Der Hitzeschutzplan

Hohe Temperaturen und längere Hitzeperioden: Die Hitzebelastung hat in den vergangenen Jahren deutschlandweit zugenommen. Hitzewellen sind ein Gesundheitsrisiko – besonders für akut und chronisch Kranke, Schwangere, ältere Personen, Obdachlose, Kleinkinder und Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen. (#*magazine_649c3f65da910*#) Unter dem Motto „Hitzeschutz ist Lebensschutz“ arbeitet das Bundesgesundheitsministerium deshalb gerade an einem Hitzeschutzplan.

 

Hitzeschutzplan
Info
Was sind Hitzewellen?

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ist die Hitzewelle eine über mehrere Tage andauernde Temperatur-Belastung. Dieses „Extremereignis“ kann „die menschliche Gesundheit, die Ökosysteme und die Infrastruktur schädigen.“ (#*magazine_649c3f65dda37*#)

Darum brauchen wir einen Hitzeschutzplan

Durch den Klimawandel nehmen extreme Wetterereignisse zu – und damit steigt die Zahl der Hitzetoten. 2022 zählte das Robert-Koch-Institut rund 4.500 Hitzetote.

In Hitzewellen treten außerdem vermehrt Herzinfarkte oder Schlaganfälle auf. Daneben hat Hitze auch negative Auswirkungen auf die Psyche. (#*magazine_649c3f65da910*#)

Info
Aktuelle Meldungen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) fasst Warnungen, unter anderem zu extremer Hitze, auf einer interaktiven Karte zusammen. 

Der deutsche Hitzeschutzplan

In der Vergangenheit haben bereits die Bundesärztekammer (BÄK) und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) mit verschiedenen Aktionen an dem von ihnen ins Leben gerufenen Hitzeaktionstag auf die Gefahren von Hitze aufmerksam gemacht. (#*magazine_649c3f65da910*#)

Jetzt arbeitet das Gesundheitsministerium an einem nationalen Hitzeschutzplan. Beteiligt sind auch die Ärzteschaft und die Pflege, aber auch Krankenkassen, Kommunen und Bundesländer. (#*magazine_649c3f65e3a3d*#) Zum Auftakttreffen am 26. Juni konnten sie bereits erste konkrete Ideen besprechen und sich über erste Projekte austauschen, die noch im Sommer 2023 anlaufen sollen. (#*magazine_649c3f65e773c*#)

Info
Vorbild Frankreich

Andere Länder haben schon länger Hitzeschutzpläne, zum Beispiel Frankreich. Hier tritt jährlich vom 01. Juni bis 15. September ein mehrstufiges Warnsystem in Kraft. 

Grundlage des Systems sind die täglichen Meldungen des Wetterdienstes: Je nach Warnstufe werden verschiedene Maßnahmen eingeleitet. Zum Beispiel rufen Rathäuser alleinstehende ältere Menschen an, um sie an Schutzmaßnahmen zu erinnern. 

Neben Krankenhäusern, Feuerwehren und Wasserversorgern sind auch Krisenstäbe darauf vorbereitet, bei höheren Warnstufen einzugreifen. (#*magazine_649c3f65ed90d*#)

mehr

Hitzeschutz bislang Ländersache

Die Gesundheitsministerkonferenz hatte sich bereits 2020 dafür ausgesprochen, dass alle kreisfreien Städte und Landkreise bis 2025 Hitzeaktionspläne verabschieden und umsetzen. (#*magazine_649c3f65f4195*#)

Einige Kommunen und Städte, darunter Köln, Mannheim und Nürnberg, haben bereits die sogenannten „kommunalen Hitzeaktionspläne“ aufgestellt. Auch die zwei Bundesländer Brandenburg und Hessen haben solche Pläne veröffentlicht. Was bislang fehlte, ist ein bundesweiter Plan. (#*magazine_649c3f65da910*#)

Die erste Maßnahme dieses nationalen Hitzeschutzplans ist eine im Juni live gegangene Website: Kommunen können hier nachlesen, was sie für mehr Hitzeschutz tun können. Auf der Seite wird unter anderem erklärt, warum es sinnvoll ist, Trinkwasser im öffentlichen Raum bereitzustellen oder wie Notfallpläne in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aussehen können.

News
10 Tipps, wie Sie einen Hitzschlag vermeiden

Entwurf des Bundesministeriums für einen Hitzeschutzplan

Der Hitzeschutzplan soll die Bevölkerung nicht nur für das Thema Hitze sensibilisieren: Die darin formulierten Maßnahmen sollen vor allem Todesfälle vermeiden und Krankheitsverläufe abmildern.

Das sind die fünf Bausteine für die Hitzeschutz-Strategie: (#*magazine_649c3f6605d0d*#)

  1. Hitzewarnsystem: Über digitale Lösungen, wie Apps oder SMS, könnten Menschen in Zukunft vor Hitze gewarnt werden.
  2. Hitzemonitoring: Das Robert-Koch-Institut wird in diesem Jahr erstmalig aussagekräftige Auswertungen zur Hitze-Sterblichkeit erstellen. So können Maßnahmen in Zukunft gezielter erstellt werden.
  3. Hitzeschutzkampagne: Neben einem Hitze-Informationsportal, das sich speziell an Kommunen wendet, will das Gesundheitsministerium in Zukunft auch die Bevölkerung besser über Hitzeschutz aufklären.
  4. Schutz vulnerabler Gruppen: Für die verschiedenen besonders von der Hitze betroffenen Gruppen, sollen Maßnahmen formuliert werden. So sollen zum Beispiel Pflegeeinrichtungen mehr Informationen für die Vorbereitung auf die Hitzemonate erhalten.
  5. Hitzeschutz auf Bundesebene institutionell verankern: Die „Konzentrierte Aktion Hitze“ soll eine Bestandsaufnahme erstellen – und Aussagen dazu treffen, wie gut Deutschland auf Hitzewellen vorbereitet ist oder wo im Zweifel nachgefeilt werden muss. Im Falle einer sehr intensiven Hitzewelle braucht es länderübergreifende Lösungen und Reaktionsmöglichkeiten – auch die sollen im Hitzeschutzplan formuliert werden.

Noch in diesem Sommer sollen die Maßnahmen des Hitzeschutzplans umgesetzt werden.

Erstelldatum: 3202.60.82|Zuletzt geändert: 3202.80.42
(1)
Ärzteblatt (2023): Hitzeaktionstag: Steigende Gesundheitsgefahr Hitze
https://www.aerzteblatt.de/archiv/232341/Hitzeaktionstag-Steigende-Gesundheitsgefahr-Hitze (letzter Abruf am 28.06.2023)
(2)
Deutscher Wetterdienst, Wetter- und Klimalexikon (Ohne Jahr): Hitzewelle
https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv3=624852&lv2=101094 (letzter Abruf am 28.06.2023)
(3)
Ärzteblatt (2023): Bundesgesundheitsministerium will Hitzeschutzplan nach französischem Vorbild erarbeiten
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/143862/Bundesgesundheitsministerium-will-Hitzeschutzplan-nach-franzoesischem-Vorbild-erarbeiten (letzter Abruf am 28.06.2023)
(4)
Bundesministerium für Gesundheit (2023): Lauterbach: "Hitzeschutz ist Lebensschutz."
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/lauterbach-hitzeschutz-ist-lebensschutz.html (letzter Abruf am 28.06.2023)
(5)
Deutschlandfunk (2023): Vorbild beim Umgang mit Extremhitze
https://www.deutschlandfunk.de/hitzeschutzplan-was-koennen-wir-von-frankreich-lernen-kollegengespraech-dlf-7f38fda1-100.html (letzter Abruf am 28.06.2023)
(6)
Bundesministerium für Gesundheit (2023): Hitzeservice
https://hitzeservice.de/services/ (letzter Abruf am 28.06.2023)
(7)
Bundesgesundheitsministerium (2023): Entwurf Hitzeschutzplan für Gesundheit
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/H/Hitzeschutzplan/30623_BMG_Hitzeschutzplan.pdf (letzter Abruf am 28.06.2023)
(8)
Bildquelle
©napa74 - stock.adobe.com
News

10 Tipps gegen Hitze: So schützen sich Senioren & Pflegebedürftige

Mit den Temperaturen steigt für viele pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen auch die körperliche Belastung. Vor allem ältere Menschen, aber auch pflegebedürftige Kinder, sind häufig von Hitzeerschöpfung oder sogar Hitzeschlägen betroffen. Bereits mit wenigen Maßnahmen lässt sich dieses Risiko reduzieren. pflege.de gibt Tipps, wie Sie die Hitzewelle gut überstehen.

1. Bleiben Sie drinnen

An heißen Tagen sollten Sie die pralle Sonne möglichst vermeiden. Denn diese hat an solchen Tagen besonders viel Kraft und kann schnell Hitzeschläge verursachen. Deshalb sollten Sie als ältere oder auch junge, pflegebedürftige Person bei Hitze die Tage lieber drinnen verbringen.

News
Hitzeschutzplan: Warnung und Schutz bei Hitzewellen

2. Halten Sie die Wohnung kühl & lüften Sie richtig

Um Überhitzung vorzubeugen, ist es wichtig, Wohnung oder Haus kühl zu halten. Lüften Sie nachts oder frühmorgens auf Durchzug. Halten Sie die Fenster tagsüber geschlossen und verdunkeln Sie diese mit Rollos, Jalousien oder Gardinen. Sollte die Raumtemperatur trotzdem geschlossener Fenster zu heiß und die Luft zu dick werden, lüften Sie lieber auf Durchzug.

Tipp
Nutzen Sie ein Raumthermometer

Manchmal fällt es gar nicht so leicht, die Temperatur in der eigenen Wohnung einzuschätzen. Verwenden Sie deshalb am besten ein Raumthermometer. So können Sie besser entscheiden, wann Ihre Wohnung trotz geschlossener Fenster zu heiß wird und Sie aufs Durchzuglüften umsteigen müssen.

3. Trinken Sie ausreichend

Das A und O an heißen Tagen ist: viel trinken! Und das auch bereits bevor der Durst kommt. Bei hohen Außentemperaturen sollten Sie deshalb mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag trinken – idealerweise Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees oder auch Saftschorlen mit hohem Wasseranteil.

Tipp
Meiden Sie Koffein, Alkohol und Kaltgetränke

Vermieden werden sollten Getränke mit Koffein und Alkohol, da diese dem Körper Flüssigkeit entziehen. Und auch, wenn es erfrischend scheint: Lieber keine eiskalten Getränke zu sich nehmen. Denn diese muss der Körper erst mit viel Energie im Magen wieder aufwärmen.

Besonders ältere Menschen sollten bei Hitze aufs Trinken achten. Denn Sie haben als Senior einen geringeren Wasseranteil im Körper als junge Menschen und somit weniger Flüssigkeit, die im Notfall zur Verfügung steht. Bei bettlägerigen Personen stellen Sie als pflegender Angehöriger Getränke immer in Griffweite auf den Nachttisch.

Info
Achten Sie auch auf Ihre Salzzufuhr

Wenn Sie trinken, aber Ihr Durst nicht weniger wird, ist wahrscheinlich Ihr Elektrolythaushalt unausgeglichen. Beim Schwitzen verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Salze. Wasser trinken allein reicht also nicht aus, um den Mangel wieder auszugleichen. Wichtig ist demnach auch eine ausreichende Salzzufuhr. Das können Sie zum Beispiel erreichen, wenn Sie von Leitungswasser auf natriumhaltiges Mineralwasser umsteigen. Unser Tipp: Wer bei großer Hitze viel schwitz kann gerne mal zu einem Gläschen Ayran greifen. Ayran ist ein Getränk aus der Türkei, das aus Joghurt, Wasser und Salz besteht – und so ideal geeignet ist, den Elektrolythaushalt wieder auszugleichen.

 

mehr

4. Nehmen Sie nur leichte Kost zu sich

Schwerverdauliche oder fettige Speisen rauben an heißen Tagen dem Körper nur zusätzliche Energie. Solche Gerichte sollten Sie also lieber vermeiden und stattdessen leichte Kost wie Salate oder wasserreiche Gemüse- und Obstsorten auf den Speiseplan setzen. Diese helfen noch zusätzlich dabei, den Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten. Dazu zählen zum Beispiel Weintrauben, Melonen, Ananas, Gurke und Tomate. In kleinen Häppchen serviert motiviert dies zum Beispiel pflegebedürftige Kinder eher zum Zugreifen.

5. Halten Sie Ihren Körper kühl

Oft haben pflegebedürftige oder ältere Menschen bei Hitze Schwierigkeiten, die eigene Körpertemperatur zu regulieren – das kann an bestimmen Medikamenten oder auch am Alter liegen. Umso wichtiger ist es deshalb, dass Sie bei hohen Außentemperaturen den eigenen Körper kühl zu halten. Duschwasser und Getränke sollten lieber lauwarm sein statt kalt – denn bei kaltem Wasser verbraucht der Körper Energie, um dieses aufzuwärmen. Fuß- oder Handbäder sowie das Benetzen der Haut mit Wasser aus einer Sprühflasche können außerdem helfen, den Körper herunterzukühlen.

6. Setzen Sie auf leichte Kleidung

Um an heißen Tagen Überhitzung zu vermeiden, sollten Sie sich bei Ihrer Kleidung für atmungsaktive Naturstoffe wie Baumwolle oder Leinen entscheiden. Denn unter Kleidung aus Kunststoffen staut sich die Körperwärme und heizt so den Körper auf. Auch bei Ihrer Bettwäsche sollten Sie auf Naturstoffe setzen.

7. Ventilatoren sorgen für einen angenehmen Windzug

An besonders heißen Temperaturen sind Ventilatoren eine Wohltat. Sie sorgen für einen leichten Luftzug im Zimmer. Dieser kühlt die Haut angenehm. Achten Sie aber darauf, dass Sie den Ventilator nicht direkt auf Ihr Gesicht richten – manche Menschen reagieren darauf mit trockenen Augen. Sind Sie allergisch gegen Pollen, ist es ratsam, statt Ventilatoren eine Klimaanlage mit Filter installieren zu lassen.

8. Prüfen Sie Ihre Medikamente

Mehr Aufmerksamkeit verlangt bei Hitze auch die Medikamentengabe. Die meisten Medikamente sollten Sie kühl lagern – also bei unter 25 Grad. Es empfiehlt sich, einen Blick in den Beipackzettel zu werfen und Medikamente über den Sommer gegebenenfalls im Kühlschrank aufzubewahren.

Tipp
Sprechen Sie mit dem Hausarzt

Sprechen Sie mit Ihren Arzt. Dieser kann Empfehlungen geben, Medikamente bei Hitze durch andere auszutauschen oder vorübergehend wegzulassen. 

 

9. Inkontinenzmaterialien regelmäßig wechseln

Besteht bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen eine Inkontinenz, sollten Sie bei Hitze zusätzlich darauf achten, dass Sie die Inkontinenzmaterialien regelmäßig wechseln. Denn durch das vermehrte Schwitzen ist die Haut besonders empfindlich. Behalten Sie die Haut täglich im Blick und suchen Sie bei anhaltend geröteten Stellen frühzeitig den Arzt auf. Nach Möglichkeit können Sie Netzhosen mit Einlagen eine luftigere Alternative zu Einwegwindeln verwenden.

Ein Angebot von pflege.de
Produkte gratis für Pflege & Inkontinenz nach Hause erhalten

10. Bei Bettlägerigkeit: Beugen Sie Wundliegen gezielt vor

Je wärmer es ist, desto mehr schwitzen wir. An heißen Tagen wird so die Haut von pflegebedürftigen Menschen, die ebenfalls bettlägerig sind, durch den vermehrten Schweiß anfälliger für einen Dekubitus (auch Wundliegen). Um eine solche offene Wunde und das damit verbundene Infektionsrisiko zu vermeiden, ist eine gründliche Dekubitusprophylaxe im Sommer entscheidend. Sowohl die Haut als auch das Bett brauchen ausreichend Luftkontakt. Bei bettlägerigen Menschen ist auf die regelmäßige Positionierung im Bett zu achten. Zusätzlich sollte die Bettdecke mehrmals am Tag gelüftet und gewendet werden.

Falls es doch passiert: So reagieren Sie bei einem Hitzschlag

Wenn Sie alle Tipps einhalten, sollte ein Hitzeschlag sehr unwahrscheinlich werden. Falls Ihr Körper jedoch trotzdem überwärmt, kann dieser mit einem Hitzschlag oder auch Hitzekollaps reagieren. Hier gilt es auf die typischen Symptome zu achten und im Notfall schnell zu reagieren. Symptome sind unter anderem eine erhöhte Körpertemperatur von etwa 40 °C, Erschöpfung, Benommenheit oder Halluzinationen.

Und so reagieren Sie im Notfall:

  • Bringen Sie die betroffene Person aus der Sonne, in den Schatten oder in einen kühlen Raum.
  • Legen Sie die Person nach Möglichkeit auf dem Rücken und lagern Sie die Beine leicht hoch.
  • Versuchen Sie mit Geschirrhandtüchern umwickelte Kühlpackungen oder feuchte Tücher den Körper herunterzukühlen.
  • Geben Sie der betroffenen Person viel zu trinken. Die Getränke sollten jedoch lauwarm und nicht zu kalt sein. Letzteres würde den Körper nur zusätzlich belasten.
Wichtiger Hinweis
Bleiben Sie bei dem Betroffenen

Grundsätzlich sollten Sie Menschen mit einem Hitzschlag nie allein lassen. Die Situation kann oft schnell kippen und der Körper sich weiter aufheizen.

Info
Das ist zu tun bei Bewusstlosigkeit

Bringen Sie den Betroffenen in die stabile Seitenlage und versuchen Sie, den Körper mit Kühlpacks und feuchten Tüchern zu kühlen. Rufen Sie dann den Notarzt. 

Erstelldatum: 2202.80.1|Zuletzt geändert: 3202.60.82
(1)
Bildquelle
©iStock / Xurzon
Das könnte Sie auch interessieren
Impfen im Alter - alle Impfungen ab 60 & für Angehörige
Impfen im Alter
Impfen im Alter » Impfungen • ab 60 • ab 70
Beckenbodentraining
Beckenbodentraining
Beckenbodentraining & Übungen zum Ausdrucken
Seniorensport - Fit im Alter bleiben
Seniorensport: Fit im Alter
Gedächtnistraining für Senioren
Gedächtnistraining
Gedächtnistraining » Methoden & Übungen
Zahnersatz
Zahnersatz
Zahnersatz » Arten, Kosten & Zuschüsse
Medizinische Fußpflege
Medizinische Fußpflege
Gibt es auf Rezept: Medizinische Fußpflege