Wie kann man Krebs vorbeugen?
Hinter Ihrer Lebensweise stehen eine Reihe von Faktoren, die sich auf Ihre Gesundheit auswirken können. Diese Faktoren können u. a. auch das Risiko für eine Krebserkrankung beeinflussen. Es lohnt sich daher in jedem Fall, Ihren individuellen Lebensstil im ersten Schritt intensiver zu beleuchten – und bei Bedarf im zweiten Schritt gesundheitsbewusster anzupassen.
Dafür sollten Sie bekannte Risikofaktoren gezielt vermeiden, die eine Krebserkrankung begünstigen können. Bitte beachten Sie: Eine Krebserkrankung lässt sich i. d. R. nicht auf einen konkreten Risikofaktor zurückführen. Umgekehrt gilt auch, dass nicht jeder, der verschiedenen Risikofaktoren ausgesetzt ist, später auch an Krebs erkranken wird. Ebenso spielen zufällige Veränderungen in den Zellen und die genetische Veranlagung eine Rolle bei der Krebsentstehung.
12 Verhaltensweisen, mit denen Sie Krebs vorbeugen können
Im Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung empfiehlt die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) 12 Verhaltensweisen, die Ihr Krebsrisiko senken können. Möglicherweise kennen Sie bereits viele dieser Verhaltensweisen. Umso wichtiger ist, sich diese Präventionsmaßnahmen erneut vor Augen zu führen und zu beachten:
- Rauchen Sie nicht.
- Achten Sie auf ein rauchfreies Zuhause und einen rauchfreien Arbeitsplatz.
- Halten Sie ein gesundes Körpergewicht.
- Bewegen Sie sich regelmäßig.
- Ernähren Sie sich gesund.
- Reduzieren oder vermeiden Sie den Alkoholkonsum.
- Vermeiden Sie intensive Sonnenstrahlung und achten Sie auf Sonnenschutz.
- Beachten Sie Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz und schützen sich so vor krebserregenden Stoffen.
- Überprüfen Sie, ob Sie Zuhause einer erhöhten Strahlenbelastung durch natürlich vorkommendes Radon ausgesetzt sind.
- Für Frauen: Stillen senkt das Krebsrisiko. Vermeiden Sie möglichst Hormonersatztherapien.
- Teilnahme an Impfungen: Neugeborene sollten gegen Hepatitis B und Mädchen gegen das Humane Papillomvirus geimpft werden.
- Nehmen Sie Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung in Anspruch.(1)
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Krebsvorsorge: Krebs rechtzeitig erkennen
In Deutschland besteht ein gesetzlicher Rahmen für verschiedene Programme zur Krebsfrüherkennung. Dieser Leistungsrahmen variiert je nach Lebensalter und kann von allen Krankenversicherten freiwillig und kostenlos in Anspruch genommen werden. Die Krankenkassen tragen die Kosten für die Untersuchungen. Der Anspruch auf Krebsvorsorge ist im fünften Sozialgesetzbuch (§ 25a SGB V) gesetzlich verankert.
Welcher Arzt die Untersuchung durchführt, richtet sich nach der Krebsart, die ggf. frühzeitig erkannt werden soll. Sowohl Haus- als auch Fachärzte – wie Frauenärzte oder Hautärzte – bieten Krebsvorsorgeuntersuchungen an. Sollte der Hausarzt Sie untersuchen und den Verdacht auf eine Krebserkrankung äußern, überweist er Sie zum entsprechenden Facharzt für weitere Untersuchungen.
Weshalb die Krebsvorsorge wichtig ist
Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung helfen dabei, Krebs in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen. Wenn die Diagnose früh gesichert ist, ist der Behandlungserfolg i. d. R. am größten.
Es gibt Früherkennungsprogramme für häufige Krebsarten, auf die gesetzlich sowie privat Versicherte ab einem gewissen Alter Anspruch haben. Folgende Früherkennungsuntersuchungen gehören u. a. dazu:
- Bei Männern & Frauen: Darmkrebsvorsorge und Hautkrebsvorsorge
- Bei Frauen: Brustkrebsvorsorge und Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs
- Bei Männern: Prostatakrebs-Vorsorge und Vorsorgeuntersuchungen zur Erkennung von Krebserkrankungen der äußeren Geschlechtsorgane(2)
Ab welchem Alter Frauen und Männer diese Vorsorgeuntersuchungen beanspruchen können, lesen Sie in den Abschnitten Krebsfrüherkennung bei der Frau und Krebsfrüherkennung beim Mann.
Kosten für die Krebsfrüherkennung
Untersuchungen, die Teil des gesetzlichen Rahmens zur freiwilligen Krebsfrüherkennung sind, kosten Sie nichts. Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten. Es gibt aber auch Tests und Untersuchungen, die nicht gesetzlich geregelt sind – somit besteht bei diesen Verfahren kein Anspruch auf eine Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse. Hierbei handelt es sich um sog. individuelle Gesundheitsleistungen, kurz: IGeL.
Krebsfrüherkennung bei der Frau: Frauenarzt oder Hausarzt?
Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung werden von unterschiedlichen (Fach-) Ärzten durchgeführt:
- Frauenärzte führen Früherkennungsuntersuchungen für Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs durch.
- Hausärzte und Hautärzte leisten Früherkennungsuntersuchungen für Hautkrebs.
In der folgenden Tabelle finden Sie Auszüge aus dem „Vorsorge-Checker“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Es handelt sich hierbei um das gesetzliche Programm zur Krebsfrüherkennung bei Frauen.(2)
Häufig gestellte Fragen
Wie erkennt man Krebs?
Es gibt ein gesetzlich festgelegtes Programm zur Früherkennung von Krebs. Patienten können daran freiwillig teilnehmen. Ziel ist es, Krebs in einem möglichst frühen Entwicklungsstadium zu erkennen. Die Kosten dafür werden von den Krankenkassen übernommen.
Kann man Krebs im Blut feststellen?
Eine Blutuntersuchung ist in den meisten Fällen nur der erste Schritt und gibt ggf. Hinweise, die für eine Krebsdiagnose sprechen. Allerdings reicht eine Blutuntersuchung nicht aus, um eine gesicherte Diagnose zu stellen. Dafür bedarf es immer weiterer Untersuchungen.
Was wird bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung gemacht?
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es gibt Krebsvorsorgeprogramme für Männer und Frauen, wo jeweils nach Krebszellen gesucht wird:
- Bei Männern und Frauen: Früherkennung von Darmkrebs (Stuhluntersuchung oder Darmspiegelung) und Hautkrebs (Hautuntersuchung)
- Bei Frauen: Brustkrebs (Tastuntersuchung oder Mammographie) und Gebärmutterhalskrebs (Abstrich und Test auf HP-Viren)
- Bei Männern: Prostatakrebs und Krebserkrankungen der äußeren Geschlechtsorgane (Tastuntersuchung)
Ab wann sollte eine Frau zur Krebsvorsorge?
Die Früherkennungsuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs und Krebserkrankungen der äußeren Geschlechtsorgane können Frauen ab 20 Jahren wahrnehmen. Die Brustkrebsfrüherkennung beginnt ab 30 Jahren. Die Untersuchung auf Hautkrebs kommt ab 35 Jahren dazu. Ab einem Alter von 50 Jahren besteht Anspruch auf eine Mammographie und auf eine Früherkennung von Darmkrebs.
Ab wann sollte ein Mann zur Krebsvorsorge?
Die Untersuchung auf Hautkrebs kann ab 35 Jahren genutzt werden. Die Früherkennungsuntersuchungen für Prostatakrebs im Rahmen einer Prostatakrebs-Vorsorge und Krebserkrankungen der äußeren Geschlechtsorgane können Männer ab 45 Jahren in Anspruch nehmen. Die Darmkrebsvorsorge wird ab 50 Jahren empfohlen.
Wie oft sollte eine Frau zur Krebsvorsorgeuntersuchung?
Abhängig vom Alter gibt es Vorsorgeuntersuchungen in diesen zeitlichen Abständen:
Jährlich:
- Früherkennung Gebärmutterhalskrebs und Krebs der äußeren Geschlechtsorgane
- Früherkennung Brustkrebs
- Früherkennung Darmkrebs
Alle 2 Jahre:
- Früherkennung Hautkrebs
- Mammographie
Alle 3 Jahre:
- Test auf HP-Viren
Wie wird Krebs diagnostiziert?
Dazu müssen umfangreiche Untersuchungen stattfinden. In der Regel kann nach einer Gewebeprobe, die unter dem Mikroskop untersucht wird, die Diagnose sicher gestellt werden.
Wie kann man Krebs vorbeugen?
Im Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung empfiehlt die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) 12 Verhaltensweisen, die Ihr Krebsrisiko senken:
- Nicht Rauchen
- Rauchfreies Zuhause und Arbeitsplatz
- Gesundes Körpergewicht
- Regelmäßige Bewegung
- Gesunde Ernährung
- Wenig oder kein Alkohol
- Intensive Sonnenstrahlung und Solarium vermeiden
- Schutz am Arbeitsplatz vor krebserregenden Stoffen durch Beachtung der Sicherheitsvorschriften
- Zuhause ggf. erhöhte Strahlenbelastung durch natürlich vorkommendes Radon senken
- Für Frauen: Stillen senkt das Krebsrisiko, Hormonersatztherapien weitgehend vermeiden
- Teilnahme an Impfungen: Hepatitis B und Humanes Papillomvirus
- Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen
Was wird bei der Krebsvorsorge beim Frauenarzt gemacht?
Frauenärzte bieten je nach Alter bestimmte Früherkennungsuntersuchungen für Frauen an.
Für die Vorsorgeuntersuchung von Gebärmutterhalskrebs kann sowohl ein Abstrich gemacht als auch ein Test auf Humane Papillomviren durchgeführt werden. Beim Abstrich werden die Zellen auf Veränderungen untersucht. Der HPV-Test zeigt, ob Humane Papillomviren im Körper sind.
Zur Brustkrebsvorsorge kann eine Tastuntersuchung der Brust oder eine Mammographie durchgeführt werden.
Bei der Vorsorgeuntersuchung von Darmkrebs kann wahlweise eine Stuhlprobe untersucht oder eine Darmspiegelung durchgeführt werden.