Prostatakrebs: Definition
Laut der Definition der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) handelt es sich bei Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse (Prostata) des Mannes. In den meisten Fällen wachsen maligne Prostatakarzinome im äußeren Bereich dieser Drüse.(2)
Die Vorsteherdrüse (Prostata) liegt unterhalb der Harnblase und umringt einen Teil der Harnröhre.
Prostatakrebs: Symptome
Prostatakrebs macht sich im Frühstadium häufig nicht bemerkbar. Erste Anzeichen bei Prostatakrebs zeigen sich meistens erst im fortgeschrittenen Stadium, entweder wenn der Tumor bereits so groß ist, dass er die Harnröhre einengt oder Tochtergeschwüre (Metastasen) in anderen Körperpartien Beschwerden verursachen. Prostatakrebs kann folgende Symptome hervorrufen:
- Probleme beim Wasserlassen
- häufiger, starker Harndrang
- vermehrter nächtlicher Harndrang (Nykturie)
- Schwierigkeiten zu Beginn beim Wasserlassen
- kein Urin trotz Harndrang
- schwächerer Harnstrahl mit Unterbrechungen
- Schmerzen bei der Ejakulation und verminderter Samenerguss
- schwächere Erektion bis hin zur Impotenz
- Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
- Schmerzen in der Prostata
- starke Rückenschmerzen im unteren Bereich (im „Kreuz“), im Beckenbereich, in den Hüften oder den Oberschenkeln(4)
Prostatakrebs: Unterschied zur gutartigen Prostatavergrößerung
Es ist wichtig, einen bösartigen Prostatatumor von einer gutartigen Vergrößerung der Prostata zu unterscheiden. Der Fachausdruck für die gutartige Veränderung lautet „benigne Prostatahyperplasie“ und wird häufig mit BPH abgekürzt. Die Hauptsymptome der gutartigen Prostatavergrößerung beschränken sich oftmals auf Probleme beim Wasserlassen wie etwa
- häufiger, starker Harndrang,
- vermehrter nächtlicher Harndrang,
- schwächerer Harnstrahl und längeres Wasserlassen,
- nachtropfender Urin nach dem Wasserlassen und
- das Gefühl, die Blase ist nicht entleert.(5)
Diese Symptome treten bei der gutartigen Vergrößerung der Prostata früher auf als bei einem bösartigen Prostatakrebs. Der Grund dafür liegt im unterschiedlichen Wachstum: Die gutartige Prostatavergrößerung wächst im inneren Teil der Prostata, der die Harnröhre unmittelbar umschließt und zunehmend einengt. Der bösartige Prostatatumor hingegen wächst meist im äußeren Bereich der Drüse, wodurch es länger dauert, bis es zu einer Einengung der Harnröhre und damit zu Problemen beim Wasserlassen kommt.
Die gutartige Vergrößerung begrenzt sich auf die Prostata und breitet sich nicht weiter im Körper aus. Meistens entwickelt sich die Vergrößerung der Prostata bei Männern ab 50 Jahren über einen langen Zeitraum hinweg. Ist die Diagnose gestellt, besteht noch kein Grund zur Eile. Ob eine operative Verkleinerung der Prostata überhaupt notwendig ist, zeigt sich im Laufe der Zeit.(2)
Prostatakrebs: Ursachen und Risikofaktoren
Warum bekommen manche Männer Prostatakrebs und andere wiederum nicht? Die Ursache, die dazu führt, dass Prostatakrebs entsteht, ist weitgehend unbekannt. Es gibt jedoch Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Zu diesen Risikofaktoren zählen
- Lebensalter über 45 Jahre,
- familiäre Vorbelastung – beispielsweise Bruder oder Vater,
- chronische Entzündung der Prostata und
- sexuell übertragbare Krankheiten.
Männer schwarzafrikanischen Ursprungs sind außerdem häufiger betroffen als zum Beispiel Europäer.(1)
Vererbung als Risikofaktor für ein Prostatakarzinom
Forschende gehen davon aus, dass die Vererbung von Risikogenen bei etwa 5 bis 10 Prozent der Betroffenen von Prostatakrebs eine Rolle spielt. Das scheint vor allem bei vergleichsweise jungen Männern, deren Tumor schnell wächst, der Fall zu sein. Jedoch gilt: Nicht jeder Träger von Risikogenen erkrankt auch an Prostatakrebs.(6)
Statistik von Prostatakrebs: Altersverteilung und Häufigkeit
Prostatakrebs ist mit 22,7 Prozent aller Krebserkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste Krebsart bei Männern – abgesehen von weißem Hautkrebs. Weißer Hautkrebs wird oftmals nicht in die Krebsstatistik aufgenommen, weil die Sterblichkeit sehr gering ist. Jährlich erkranken hierzulande rund 58.800 Männer daran.(1) Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Lebensalter. Es handelt sich also um eine Erkrankung des höheren Lebensalters, somit um eine Form von Krebs im Alter.
Die anschließende Tabelle ist folgendermaßen zu lesen: Die Wahrscheinlichkeit für einen 35-Jährigen, in den nächsten zehn Jahren an Prostatakrebs zu erkranken, liegt bei unter 0,1 Prozent. Das heißt, in dieser Zeit und Altersstufe erkrankt ein Mann von 5.100 am malignen Prostatakarzinom.(1)
Stadien und Verlauf von Prostatakrebs
Der Prostatakrebs wird mit Hilfe der sogenannten TNM-Krebsklassifikation beurteilt. Mit der Beurteilung des Tumors (T), der Lymphknoten (N) und ggf. Metastasen (M) wird die Tumorausbreitung angegeben:
- Lokal begrenzter Prostatatumor: Der Tumor ist auf die Prostata begrenzt und hat sich nicht auf benachbarte Gewebe und Organe ausgebreitet. Die Lymphknoten sind nicht mit Krebszellen befallen und es haben sich keine Metastasen gebildet.
- Lokal fortgeschrittener Prostatatumor: Der Tumor ist größer und hat benachbarte Gewebe oder Organe befallen. Die Lymphknoten sind nicht mit Krebszellen befallen und es haben sich keine Metastasen gebildet.
- Metastasierender Prostatatumor: Unabhängig von der Größe des Prostatatumors, sind die Lymphknoten mit Krebszellen befallen und/oder der Tumor hat gestreut und es haben sich Metastasen in anderen Organen gebildet.(7)
Darüber hinaus kann das Prostatakarzinom in ein Krebsstadium von I bis IV eingeteilt werden. Die Größe und Ausbreitung des Tumors sowie das Vorhandensein von Tochtergeschwüren in anderen Organen oder Lymphknoten sind ausschlaggebend für die Therapieplanung.(8)
Verlauf von Prostatakrebs ohne Metastasen
Prostatakrebs ohne Metastasen wächst innerhalb der Prostata, in aggressiveren Fällen in umliegendes Gewebe. Die Krebszellen haben sich aber nicht über die Lymph- oder Blutbahnen im Körper verteilt. Hier besteht die Chance, dass der Prostatatumor mit einer Operation und/oder einer Strahlentherapie gut behandelt werden kann.(9)
Verlauf mit Metastasen: Wenn der Prostatakrebs gestreut hat
Wenn Prostatakrebszellen über die Lymphknoten des Beckens in die Lymphbahnen gelangen, können sie sich im Körper verteilen und Tochtergeschwüre (Metastasen) in anderen Organen oder Geweben bilden. Prostatakrebs bildet am häufigsten Knochenmetastasen in der Wirbelsäule, den Rippen und dem Becken. Lunge und Leber können ebenfalls mit Metastasen befallen werden.(10)
Verlauf von Prostatakrebs im Endstadium
Wenn die Erkrankung trotz Behandlung fortschreitet und sich Knochenmetastasen gebildet haben, ist das Endstadium häufig geprägt von Knochenschmerzen und möglichen spontanen Knochenbrüchen. Ziel aller Bemühungen in der Behandlung und der Pflege ist es dann, die Schmerzen und weitere Symptome in Form der palliativen Therapie zu lindern.
Behandlung / Therapie beim Prostatakarzinom
Wie wird Prostatakrebs behandelt? Die sogenannte S3-Leitlinie wird von Ärzten und Angehörigen weiterer Gesundheitsberufe entwickelt. Sie empfiehlt eine angemessene Gesundheitsversorgung nach aktuellen Erkenntnissen, so etwa auch für das maligne Prostatakarzinom. Die Wahl der passenden Krebstherapie hängt laut dieser Leitlinie hauptsächlich davon ab, in welchem Stadium die Krebserkrankung ist. Grundsätzlich ist der Wille des Patienten zu berücksichtigen.
Wir geben Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten:
- Operation
- Bestrahlung
- Chemotherapie
- Hormontherapie
- Palliative Therapie
Operation bei Prostatakrebs
Wenn der Krebs sich in einem frühen Stadium befindet und nur in der Prostata sitzt, ist eine Operation das erste Mittel der Wahl. Ziel einer Operation bei Prostatakrebs ist es, alle Krebszellen komplett zu entfernen. Bei der Operation werden oftmals die Prostata und die Samenblase entfernt und ggf. auch die nahegelegenen Lymphknoten.(11)
Bei der sogenannten radikalen Prostatektomie wird die gesamte Prostata entfernt sowie Teile der Harnröhre und des Harnblasenschließmuskels.
Harninkontinenz nach Prostata-Operation?
Nach einer Prostata-Operation kann es vorübergehend zu einer Harninkontinenz kommen. Das bedeutet, dass die betroffene Person ungewollt und unkontrolliert Urin verliert. Bei Prostatakrebs-Patienten sind die Operation (radikale Prostatektomie) und Strahlentherapie die häufigsten Gründe für eine Harninkontinenz.(12)
Bestrahlungstherapie beim Prostatakarzinom
Die Strahlentherapie wird bei Tumoren angewendet, die sich bislang nur in der Prostata ausgebreitet haben. Die Bestrahlung findet bei einigen Prostatakrebs-Patienten erst nach der Operation statt, um das Risiko einer Wiederkehr (sogenanntes Rezidiv) zu verringern.
Es gibt zwei Arten in der Bestrahlungstherapie:
- Perkutane Strahlentherapie: Die Strahlen werden von außen durch die Haut auf den Tumor gerichtet.
- Brachytherapie: Die Strahlung geht von kleinen radioaktiven Partikeln aus, die direkt in die Prostata eingesetzt werden.(11)
Chemotherapie bei Prostatakrebs
Eine Chemotherapie wird meist als Infusion über das Blut verabreicht. So verteilt sich der Wirkstoff über die Blutbahnen im gesamten Körper. Deshalb kommt Chemotherapie vor allem im fortgeschrittenen Stadium in Frage, wenn der Prostatakrebs bereits gestreut hat und sich Tumorzellen in anderen Organen angesiedelt haben.(13)
Hormontherapie bei Prostatakrebs
Die Hormontherapie bei Prostatakrebs ist genau genommen eine Hormonentzugstherapie: Dem Tumor werden dabei männliche Sexualhormone entzogen. Dabei handelt es sich um sogenannte Androgene. Dadurch soll das Tumorwachstum für längere Zeit gestoppt werden. Außerdem können dadurch Symptome, wie etwa Schmerzen, gelindert werden.(13)
Palliative Therapie bei Prostatakrebs
Wenn der Prostatakrebs bereits gestreut hat, keine Heilung mehr möglich ist und der Patient dies wünscht, kann eine palliative Therapie in Betracht gezogen werden. Das Behandlungsziel ist dann nicht mehr die Heilung, sondern die Linderung der Beschwerden. Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs bilden sich häufig Knochenmetastasen, die Schmerzen und spontane Knochenbrüche verursachen können. Eine palliative Behandlung mit einer Hormon- oder Chemotherapie ist möglich und kann Schmerzen lindern und damit die Lebensqualität des Patienten verbessern.(8)
Palliativpflege kann im Übrigen auch im eigenen Zuhause stattfinden: Für eine angemessene Pflege zuhause gibt es unter anderem spezialisierte ambulante Palliativpflegekräfte. Mit ihrer Erfahrung nehmen sie Betroffenen und deren Angehörigen die Ängste und unterstützen sie verständnisvoll. Ob häuslich oder stationär: Ein besonderes Augenmerk der palliativen Therapie liegt auf dem optimalen Schmerzmanagement.
Überlebenschance bei Prostatakrebs: Prognose & Lebenserwartung
Im Vergleich zu vielen anderen Krebsarten hat Prostatakrebs statistisch betrachtet eine gute Prognose. Wenn das Prostatakarzinom in einem frühen Stadium (Stadium I) festgestellt und behandelt wird, liegt die Chance, fünf Jahre nach Diagnosestellung noch zu leben, statistisch gesehen bei 97 Prozent. Mit fortschreitender Erkrankung sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate. Aus diesem Grund ist es wichtig, die jährliche Krebsvorsorge in Anspruch zu nehmen. Etwa 20 Prozent aller Prostatakrebsfälle werden erst bei fortgeschrittener Erkrankung (Stadium IV) entdeckt. Dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, fünf Jahre nach Diagnosestellung noch zu leben, auf 52 Prozent.(1)
Faktoren, die für die Prognose von Prostatakrebs wichtig sind
Der behandelnde Arzt kann für den individuellen Krankheitsfall eine Wahrscheinlichkeit aussprechen, die die Prognose des Patienten und die Wiederkehr des Tumors (sogenanntes Rezidiv) betreffen. Für diese Risikoeinschätzung sind folgende Punkte von Bedeutung:
- In welchem Stadium befindet sich die Krebserkrankung? Hierfür ist die TNM-Klassifikation bedeutsam.
- Wie aggressiv bzw. bösartig ist der Tumor? Bei einer Probeentnahme (auch: Biopsie) oder bei der Prostata-Operation wird Tumorgewebe entnommen und im Labor untersucht. Diese Untersuchungen geben Auskunft darüber, wie aggressiv beziehungsweise bösartig der Tumor wächst. Ausgedrückt wird das in einem Wert, dem sogenannten Gleason-Score, der zwischen 2 und 10 liegen kann. 10 ist der ungünstigste Wert, der die höchste Aggressivität beschreibt.
- Wie hoch ist der PSA-Wert? Der PSA-Wert, also der Wert des prostataspezifischen Antigens, sollte immer in Kombination mit anderen Ergebnissen betrachtet werden. Liegt der PSA-Wert unter 10 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml), kann er auf ein geringes Risiko einer Krebsrückkehr hindeuten, während der Wert von mehr als 20 ng/ml ein erhöhtes Risiko bedeuten kann.(14)
Krebsnachsorge nach erfolgreicher Prostatakrebs-Behandlung
Nach Abschluss der Behandlung des Prostatakrebs beginnt die Phase der Nachsorge. Sie dient dazu, die Wiederkehr des Prostatakarzinoms frühzeitig zu erkennen, mögliche Begleiterscheinungen und Folgeerkrankungen zu behandeln und psychoonkologische Betreuung anzubieten.
Die S3-Leitlinie von Ärzten und Angehörigen weiterer Gesundheitsberufe empfiehlt, dass der erste Nachsorgetermin drei Monate nach beendeter Therapie stattfindet. Wenn keine größeren Beschwerden oder Probleme vorliegen, sollten die Nachsorgetermine
- in den ersten zwei Jahren alle drei Monate,
- im dritten und vierten Jahr alle sechs Monate und
- ab dem fünften Jahr einmal jährlich stattfinden.(8)
Rehaklinik nach Prostatakrebs
Wenn die Operation oder die Strahlentherapie zur Behandlung des Prostatakrebs abgeschlossen ist, steht den Betroffenen laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) unter folgenden Voraussetzungen eine onkologische Rehabilitation zu:
- Der behandelnde Arzt bescheinigt Ihnen die Diagnose Krebs.
- Die Behandlung ggf. auch die Erstbehandlung ist abgeschlossen.
- Die Folgen der Erkrankung – das heißt die körperlichen, seelischen, sozialen oder beruflichen Einschränkungen – müssen therapierbar beziehungsweise positiv beeinflussbar sein.
- Der Betroffene muss für die Anwendungen in der Reha ausreichend belastbar sein.
Die onkologische Rehabilitation kann direkt nach dem Krankenhausaufenthalt als sogenannte Anschlussheilbehandlung (AHB) stattfinden. Rehas können stationär, teilstationär oder ambulant durchgeführt werden. Die Kosten trägt bei gesetzlich Versicherten entweder die Rentenversicherung oder die gesetzliche Krankenkasse. Bei privat Versicherten richtet sich die Kostenübernahme nach dem jeweiligen Versicherungsvertrag.(15)
Pflegegrad bei Prostatakarzinomen?
In vielen Fällen schränkt Prostatakrebs die Selbstständigkeit der Patienten nicht soweit ein, dass diese pflegebedürftig werden. Gelegentlich bedarf es jedoch pflegerischer Unterstützung.
Wenn bereits vor der Prostatakrebs-Diagnose schon ein anerkannter Pflegegrad vorlag, sollten Sie die Pflegesituation auch nach der Diagnosestellung in regelmäßigen Abständen hinterfragen: Achten Sie zum Beispiel darauf, ob der anerkannte Pflegegrad noch dem tatsächlichen Unterstützungsbedarf entspricht – oder ob Sie eine Höherstufung beantragen sollten.
Schwerbehindertenausweis bei Prostatakrebs?
Ein Schwerbehindertenausweis soll Nachteile ausgleichen, die durch eine Einschränkung eingetreten sind. Die versorgungsmedizinischen Grundsätze enthalten die Kriterien zur Bestimmung des Grades der Behinderung (kurz: GdB). Bei einem malignen Prostatakarzinom ist je nach Krebsstadium und Behandlung ein GdB zwischen 50 und 80 vorgesehen.(16)
Sie können den Antrag für einen Schwerbehindertenausweis jederzeit während der Krebserkrankung beim zuständigen Versorgungsamt gestellt werden. Es wirkt sich günstig auf den Ablauf der Begutachtung aus, wenn Sie dem Antrag Arztberichte und Befunde beilegen.
Besondere Ernährung bei Prostatakrebs: Ist sie notwendig?
Die S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom empfiehlt grundsätzlich eine ausgewogene und gesundheitsbewusste Ernährungsweise mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten sowie wenig Fleisch. Bewusste Ernährungsweisen können allerdings nicht verhindern, dass Prostatakrebs entsteht. Vielmehr ist die Ernährung mit verstärktem Fokus auf pflanzliche Produkte ein grundlegender Baustein für eine gesunde Lebensweise, die zusätzlich einer Mangelernährung entgegenwirken kann.(8)
Es gibt jedoch Studien, die darauf hinweisen, dass vor allem übermäßiges Kalzium, was bei einem deutlich erhöhten Verzehr von Milch und Milchprodukten (1,25 Liter Milch pro Tag und mehr) aufgenommen wird, das Risiko für Prostatakrebs erhöhen könnte.(17)
Häufig gestellte Fragen
Was ist Prostatakrebs?
Bei Prostatakrebs handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse (Prostata) des Mannes.
Was sind Symptome von Prostatakrebs?
Prostatakrebs kann folgende Symptome hervorrufen:
- häufiger, starker Harndrang,
- nächtlicher Harndrang,
- Schwierigkeiten zu Beginn beim Wasserlassen,
- kein Urin trotz Harndrang,
- schwächerer Harnstrahl mit Unterbrechungen,
- Schmerzen bei der Ejakulation und verminderter Samenerguss,
- schwächere Erektion bis hin zur Impotenz,
- Blutbeimengung im Urin oder in der Samenflüssigkeit,
- Schmerzen in der Prostata, starke Rückenschmerzen im unteren Bereich (im „Kreuz“), im Beckenbereich, in den Hüften oder den Oberschenkeln
Wo hat man Schmerzen bei Prostatakrebs?
Es kann zu Schmerzen bei der Ejakulation kommen. Auch Schmerzen in der Prostata und im unteren Rücken, im Beckenbereich, den Hüften und den Oberschenkeln sind möglich.
Was ist die Ursache für Prostatakrebs?
Die Ursache für die Entstehung des Prostatakrebs ist weitgehend unbekannt. Es gibt jedoch Faktoren, die das Risiko zu erkranken, erhöhen. Dazu zählen
- Lebensalter über 45 Jahre,
- familiäre Vorbelastung,
- chronische Entzündung der Prostata und
- sexuell übertragbare Krankheiten.
Wie wird Prostatakrebs behandelt?
Die Wahl der passenden Therapie hängt laut S3-Leitlinie zur Behandlung vom Prostatakarzinom hauptsächlich davon ab, in welchem Stadium sich die Krebserkrankung befindet. Das bedeutet, die Größe und Ausbreitung des Tumors sowie das Vorhandensein von Tochtergeschwüren in anderen Organen oder Lymphknoten sind ausschlaggebend. Bei lokal begrenzten Prostatatumoren kommt meistens eine Operation und/oder eine Strahlentherapie in Frage. Wenn der Tumor bereits gestreut hat, können eine Chemotherapie oder eine Hormontherapie angewendet werden.
Wohin streut Prostatakrebs?
Wenn Prostatakrebszellen über die Lymphknoten des Beckens in die Lymphbahnen gelangen, können sie sich im Körper verteilen und Tochtergeschwüre (Metastasen) in anderen Organen oder Geweben bilden. Prostatakrebs bildet am häufigsten Knochenmetastasen in der Wirbelsäule, den Rippen und dem Becken. Lunge und Leber können ebenfalls mit Metastasen befallen werden.