Schlaganfall & Folgen: Leichter, schwerer & stiller Schlaganfall
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Schlaganfall / Apoplex: Definition
Ob „Hirnschlag“, „Hirninfarkt“, „Apoplex“ oder „Schlaganfall“ – alle Bezeichnungen meinen dasselbe: Bei einem Schlaganfall fallen Hirnfunktionen aus. Hierfür gibt es zwei mögliche Auslöser: entweder eine Durchblutungsstörung oder eine Hirnblutung. Beides wird unter dem Überbegriff Schlaganfall zusammengefasst.
Ursachen für einen Schlaganfall
Die Ausfälle bei einem Schlaganfall entstehen durch eine akute Unterversorgung von Teilen des Gehirns mit Blut und damit Sauerstoff. Ein Schlaganfall kann zwei mögliche Ursachen haben:
- Eine Durchblutungsstörung im Gehirn
- Eine Hirnblutung
In einem Ratgeber informiert pflege.de darüber, wie Sie einen Schlaganfall vorbeugen können.
Schlaganfall-Arten
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Schlaganfall: den ischämischen Schlaganfall und hämorrhagischen Schlaganfall.
Ischämischer Schlaganfall bei Durchblutungsstörung

Ursache eines ischämischen Schlaganfalls
In den meisten Fällen lösen Durchblutungsstörungen im Gehirn einen Schlaganfall aus (ischämischer Schlaganfall). Eine Durchblutungsstörung entsteht aufgrund eines Blutgerinnsels oder aufgrund einer Arterienverkalkung (fachsprachlich Arteriosklerose). Durch Veränderungen kleiner Gefäße im Gehirn, Verengungen hirnversorgender Gefäße oder Vorhofflimmern im Herzen kann es zu einem Gefäßverschluss im Gehirn kommen. In der Folge werden manche Hirnareale unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Schlaganfälle aufgrund einer Mangeldurchblutung machen rund 80 Prozent aller Schlaganfälle aus.
Hämorrhagischer Schlaganfall bei Hirnblutung
Rund 20 Prozent aller Schlaganfälle werden durch Hirnblutungen hervorgerufen (hämorrhagischer Schlaganfall), beispielsweise im Rahmen einer Bluthochdruckerkrankung oder durch die Einnahme blutverdünnender Medikamente. Eine Hirnblutung schädigt den von ihr betroffenen Teil des Gehirns unmittelbar. Der Bluterguss kann zudem auf gesundes Gehirngewebe drücken und es schädigen.
Schweregrade eines Schlaganfalls: leicht, still, schwer
Bei einem Schlaganfall wird nach drei Schweregraden unterschieden:
- Leichter / Kleiner Schlaganfall
- Stiller / Stummer Schlaganfall
- Schwerer Schlaganfall
Leichter Schlaganfall / Mini-Schlaganfall / TIA-Schlaganfall
Wenn die Symptome eines Schlaganfalls innerhalb von 24 Stunden wieder verschwinden, liegt möglicherweise eine vorübergehende Durchblutungsstörung vor. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer vorübergehenden (transitorischen) ischämischen Attacke (kurz: TIA).
Leichter Schlaganfall mit Folgen?
Auch eine TIA ist ein Schlaganfall, der in der Regel eine Behandlung auf der Stroke Unit erforderlich macht. In den meisten Fällen des TIA-Apoplex ist nur ein kürzerer Klinikaufenthalt nötig, allerdings oft auch die lebenslange Einnahme von Blutverdünnern, um das Risiko eines schweren Schlaganfalls zu senken. Jeder vorübergehende TIA-Apoplex kann zudem der Vorbote eines großen beziehungsweise schweren Schlaganfalls sein. Achten Sie besonders auf leichte Einschränkungen wie zum Beispiel Sehstörungen oder ein kurzes Kribbeln in Arm oder Bein. In jedem Fall sollte schnellstmöglich ein Arzt verständigt werden.
Stiller / Stummer Schlaganfall: unbemerkter Schlaganfall
Je nachdem, wo eine transitorische ischämische Attacke (TIA) im Hirn auftritt, sind die Folgen mal bemerkbar, mal nicht. Tatsächlich können auch scheinbar vollkommen gesunde Menschen bereits einen Schlaganfall erlitten haben, obwohl sie keine Symptome gezeigt haben. Oder die Symptome waren da, verschwanden aber nach kurzer Zeit wieder.
Ursache eines stillen Schlaganfalls ist ebenso eine Durchblutungsstörung im Gehirn – einzig mit dem Unterschied, dass die Durchblutungsstörung unauffällige Hirnbereiche trifft und die Zellen dieser Bereiche absterben. Sofern das betroffene Hirnareal also nicht für das Sprechen oder Gehen zuständig ist, treten auch keine typischen Symptome auf und die Schäden bleiben zunächst unbemerkt.
Ein stiller, unbemerkter Schlaganfall lässt sich erst mithilfe bildgebender Verfahren wie etwa einem CT oder MRT feststellen. Deutliche Schlaganfall-Zeichen (ob Durchblutungsstörung oder Hirnblutung) zeigen sich in diesen Verfahren auch noch lange Zeit nach dem Schlaganfall.(2)
Schwerer Schlaganfall
Bei einem schweren Schlaganfall sind größere und vor allem relevante Bereiche des Gehirns von der Durchblutungsstörung teilweise oder ganz abgeschnitten. Es kommt zum Absterben vieler Gehirnzellen, die Folgen sind gravierend und zeigen sich meist in Lähmungen und Störungen, die manchmal nicht mehr zurückgebildet werden können.
Schlaganfall: Alter & Statistik
Ein höheres Lebensalter ist zwar einer der Risikofaktoren für einen Schlaganfall, doch auch jüngere Menschen und Kinder im Mutterleib können einen Schlaganfall erleiden.
Juveniler Schlaganfall: Apoplex bei jungen Menschen
Ein Schlaganfall mit 20, 30 oder 40 Jahren ist keineswegs ungewöhnlich. Die Symptome eines Schlaganfalls bei jungen Menschen (auch juveniler Schlaganfall) sind dabei nicht anders als bei älteren Menschen. Die Symptome unterscheiden sich vielmehr nach der Art und Schwere des Apoplex. Jährlich erleiden circa bis zu 30.000 Menschen unter 50 Jahren in Deutschland einen sogenannten juvenilen Schlaganfall.(3)
Bestimmte Erkrankungen können das Schlaganfallrisiko bereits im jungen Alter erhöhen
Auch junge Menschen leiden zunehmend an Erkrankungen, die mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko einhergehen, wie Nikotinsucht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.

Schlaganfall-Symptome
Ein Schlaganfall tritt meistens plötzlich auf – daher gibt es nur selten Vorboten, die auf einen Schlaganfall hindeuten. Abhängig vom betroffenen Teil des Gehirns können die Symptome eines Schlaganfalls sehr unterschiedlich sein. Dabei können schwerwiegende körperliche und kognitive Schäden auftreten.
Weil sich die Nervenbahnen auf dem Weg von Großhirn in den Körper kreuzen, zeigen sich die Symptome in der Regel an der gegenüberliegenden Körperhälfte:
- Ein Kribbeln in der linken Hand kann auf einen Schlaganfall in der rechten Hirnhälfte hindeuten.
- Ist nach dem Schlaganfall die rechte Seite gelähmt, so geschah der Apoplex in der linken Hirnhälfte.
In einem Ratgeber informiert pflege.de über die Schlaganfall-Symptome und Anzeichen und gibt Tipps, wie Sie diese erkennen können.
Schlaganfall-Folgen: Unterschiede nach betroffener Hirnregion
Wenn das Gehirngewebe plötzlich nur noch wenig oder gar nicht mehr durchblutet wird, erhält es auch weniger oder gar keinen Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr. In der Folge sterben Zellen im Gehirn ab und es kommt zu bleibenden Schäden.
Die Folgen eines Schlaganfalls sind meist einseitige Veränderungen: Einseitige Lähmungen von Arm oder Hand, Bein oder Fuß oder des Gesichts. Auch Sprach-, Sprech- oder Sehstörungen können vorhanden sein.
Folgen eines Schlaganfalls im Großhirn – rechts oder links
Beim Schlaganfall im Großhirn hängt die Art der Ausfälle von der betroffenen Hirnhälfte ab.
Bei einem Schlaganfall in der rechten Gehirnhälfte kommt es unter anderem zu Orientierungsstörungen und Einschränkungen in der räumlichen Wahrnehmung. Außerdem kann es zu Persönlichkeitsveränderungen kommen, zum Beispiel einer Depression. Auch der sogenannte „Neglect“, die Vernachlässigung einer Körperhälfte, kann Folge eines Schlaganfalls in der rechten Gehirnhälfte sein, weil die Wahrnehmung gestört ist. Dabei nehmen Betroffene eine Seite ihres Körpers und ihrer Umgebung nicht mehr richtig wahr. Darüber hinaus können halbseitige Lähmungserscheinungen auftreten.
Bei einem Schlaganfall in der linken Gehirnhälfte kann es unter anderem zu Sprachstörungen oder Sprachverlust (sogenannte Aphasie) kommen, da bei den meisten Menschen das Sprachzentrum in der linken Hirnhälfte angesiedelt ist. Auch durch einen Schlaganfall in der linken Gehirnhälfte können halbseitige Lähmungen auftreten.
Folgen eines Schlaganfalls im Kleinhirn
Zu den Folgen eines Schlaganfalls im Kleinhirn zählen:
- Koordinationsstörungen
- Gleichgewichtsstörungen
- Zittern
- Sprechstörungen
Folgen eines Schlaganfalls im Stammhirn
Mögliche Folgen eines Schlaganfalls im Stammhirn sind:
- Sehstörungen
- Bewusstseinsstörung
- Schwindel
- Erbrechen
- Unkontrollierte Bewegungen
- Lähmungen an Arm und Bein
- Sprech- / Schluckstörungen
Mögliche Komplikationen nach einem Schlaganfall
Je nach Schweregrad und Lokation der Durchblutungsstörung oder Blutung im Gehirn, fallen die Symptome und Folgen eines Schlaganfalls ganz unterschiedlich aus. Einem Hirnschlag oder Apoplex folgen manchmal keine, manchmal sehr schwerwiegende Einschränkungen. Mal ist es nur eine vorübergehende leichte Gesichtslähmung (der hängende Mundwinkel), mal aber bleibt eine ganze Körperseite taub, die Sprache ist eingeschränkt oder sogar vollkommen verloren gegangen.
Rund 70 Prozent der Schlaganfall-Patienten leiden an Langzeitfolgen wie zum Beispiel an Sprachstörungen oder halbseitiger Lähmung.
Darüber hinaus können einem Schlaganfall weitere Komplikationen folgen:(4)
- Aufmerksamkeitsstörungen
Aufmerksamkeitsstörungen sind ebenfalls häufig, zum Beispiel mangelnde Konzentrationsfähigkeit. - Gedächtnisstörungen (nicht zu verwechseln mit einer Demenz)
- Störungen der Sinnesempfindungen
Manche Betroffene können nach einem Schlaganfall zum Beispiel Kälte- und Wärmereize nicht mehr wahrnehmen oder unterscheiden. - Embolien, Lungenentzündung und Thrombosen nach Schlaganfall
Bei schweren Schlaganfällen kann es zu weiteren Komplikationen kommen: Embolien und Lungenentzündungen, Thrombosen (in den Bein- und Beckenvenen) sowie auch zu Harnwegsinfekten. - Schwaches Immunsystem
Der Körper und das Immunsystem des Schlaganfall-Patienten sind nach einem Apoplex stark geschwächt. Dabei können schon harmlose Infektionen schnell gefährlich werden.
Inkontinenz nach einem Schlaganfall
Eine Harninkontinenz zählt zu den häufigen Folgen nach einem Schlaganfall. Einschätzungen nach betrifft dies fast jeden dritten Schlaganfall-Patienten.
Bei einem Apoplex können bestimmte Bereiche im Gehirn geschädigt werden, die eine sogenannte Dranginkontinenz (eine Form der Harninkontinenz) auslösen. Auch sprachliche oder kognitive Störungen können dazu führen, dass ein Schlaganfall-Patient ungewollt Urin verliert. Darüber hinaus tragen auch Harnweginfektionen, Nervenstörungen oder spezielle Medikamente nach einem Schlaganfall zur Inkontinenz bei.
Gerade ältere Menschen leiden häufig schon vor einem Schlaganfall an Kontinenzproblemen. Der Grund: Mit dem Alter steigt das Risiko für Kontinenzprobleme. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Nichtdestotrotz müssen die behandelnden Ärzte den Inkontinenz-Beschwerden ganzheitlich auf den Grund gehen. Kommen mehrere Ursachen zusammen, so muss die Inkontinenz-Behandlung entsprechend ausgerichtet werden.(5)
Lähmung und Epilepsie nach Schlaganfall
Zwei besondere Apoplex-Folgen sind die Epilepsie und Lähmung nach einem Schlaganfall:
- Lähmung nach Schlaganfall / Hemiparese
Lähmungen, zum Beispiel die typische unvollständige Halbseitenlähmung, die sogenannte Hemiparese, sind eine häufige Folge von Schlaganfällen. So können zum Beispiel der linke Arm, das linke Bein gelähmt sein – der Mediziner spricht dann von „Apoplex mit Hemiparese links“. Manchmal bilden sich diese Lähmungen auch unter Therapie und Reha nur unvollständig zurück, es bleibt eine Spastik mit teils schmerzhafter Erhöhung des Muskeltonus. Bei fast der Hälfte aller Schlaganfall-Betroffenen kommt es zu dauerhaften Einschränkungen und einer Pflegebedürftigkeit nach dem Schlaganfall. - Epilepsie nach Schlaganfall
Tatsächlich kann ein Schlaganfall auch eine Epilepsie auslösen. Denn bei einem Schlaganfall kommt es zu einer Narbenbildung im Gehirn, die epileptische Anfälle auslösen kann.
Aus einem epileptischen Anfall beim Schlaganfall muss sich nicht automatisch eine dauerhafte Epilepsie entwickeln
Treten während eines Schlaganfalls epileptische Anfälle auf, muss dies nicht sofort heißen, dass sich daraus auch eine dauerhafte Epilepsie entwickelt. Der Arzt sollte hierüber auf jeden Fall informiert werden. Von dem Risiko weiterer epileptischer Anfälle hängt ab, ob eine dauerhafte Medikation notwendig wird.

Persönlichkeitsveränderung nach Schlaganfall
Unter Umständen kann sich ein Schlaganfall auch auf die Persönlichkeit der betroffenen Person auswirken. Ganz abgesehen von möglichen psychischen Folgen eines Apoplex wie etwa Angst vor einem erneuten Schlaganfall. Die mentale Verfassung nach einem Apoplex kann durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst werden. Wesensveränderungen nach einem Schlaganfall sind oftmals die Folge, wenn die Hirnregionen des Frontal- und Temporallappens geschädigt wurden.
Grundlegend zeigen sich hierbei zwei entgegengesetzte Stimmungs-Richtungen je nach betroffenem Lappen:(6)
Schlaganfall: Test und Diagnose
Da ein Schlaganfall nicht immer mit typischen Symptomen einhergehen muss, ist er für Laien und Betroffene nicht immer sofort als solcher zu erkennen. Dennoch ist es sehr wichtig, die Notsituation so schnell wie möglich zu erfassen und Hilfe zu rufen. Rufen Sie daher beim geringsten Verdacht sofort ärztliche Hilfe über die Telefonnummer 112.
Im Krankenhaus gilt es, die Ursache möglichst schnell zu identifizieren und herauszufinden, ob der Schlaganfall durch eine Durchblutungsstörung oder Blutung im Gehirn ausgelöst wurde. Denn nur wenn die Ursache klar ist, kann der Schlaganfall schnell und effektiv therapiert werden. In einem Ratgeber informiert pflege.de über die Tests und Diagnose bei Schlaganfall.
Therapie, Reha und Behandlung eines Schlaganfalls
Die größten Chancen auf ein gutes Behandlungsergebnis mit geringem Beeinträchtigungsgrad haben Schlaganfall-Patienten, die innerhalb der ersten Stunden nach dem Schlaganfall versorgt werden.
Je nach Ursache des Schlaganfalls erfolgt
- Eine medikamentöse Behandlung: Zur Auflösung der Durchblutungsstörung (sogenannte Thrombolyse, auch Lyse-Therapie).
- Eine Operation: Entweder um die Blutung im Gehirn zu stoppen und Blut abzusaugen oder ein kathetergestütztes Verfahren, um das verschlossene Gefäß wieder zu öffnen (sogenannte Thrombektomie)
In einem Ratgeber informiert pflege.de über die Möglichkeiten der Schlaganfall-Behandlung, Reha & Therapie.
Belastbarkeit und Pflege nach einem Schlaganfall
Leider können die Folgen eines Schlaganfalls nicht immer so weit verringert werden, dass die Betroffenen ihr Leben nahezu ohne Einschränkung weiterführen können. In etwa zwei Drittel aller Fälle bleiben körperliche Schäden zurück, oft auch eine zumindest vorübergehende Pflegebedürftigkeit im Sinne des Pflegeversicherungs-Gesetzes (§ 14 SGB XI).
Pflegegrad nach Schlaganfall
Entscheidendes Kriterium zur Einschätzung der Pflegebedürftigkeit beziehungsweise bei der Einstufung in einen Pflegegrad (ehemalige Pflegestufen) ist: Wie selbstständig ist die betroffene Person in ihrem Lebensalltag und welche Fähigkeiten sind noch vorhanden?
Häufige Folgen und Symptome eines Schlaganfalls sind Teillähmungen der Arme oder Beine, Sehstörungen, Sprachstörungen oder auch Vergesslichkeit sowie Orientierungsprobleme. Dementsprechend können Menschen nach einem Schlaganfall mehr oder weniger in ihrem Alltagsleben eingeschränkt sein.
Als Faustregel in die Einstufung in einen der fünf Pflegegrade gilt: Je höher der Unterstützungsbedarf im Alltag ist, desto höher ist auch der Pflegegrad.
Pflege-Maßnahmen nach Schlaganfall
Nach einem Schlaganfall ins Pflegeheim? Das kann eine Möglichkeit sein, aber es ist sicherlich nicht die einzige. Schon während der Reha oder sogar noch im Krankenhaus können Sie sich an die Sozialdienste oder Pflegeüberleitungen wenden. Klären Sie, wie es jetzt am besten weitergeht:
- Kann ausreichend ambulante Unterstützung organisiert werden, damit der Betroffenen zuhause wohnen bleiben kann?
- Können die Angehörigen oder Freunde und Nachbarn bei der täglichen Pflege helfen oder kann zusätzlich stundenweise Betreuung hinzugebucht werden?
- Reichen vielleicht schon kleinere Umbaumaßnahmen aus, um die Wohnung und das Badezimmer barrierefrei zu gestalten?
- Können Hilfsmittel dazu beitragen, die Selbstständigkeit des Schlaganfall-Patienten wiederherzustellen beziehungsweise zu fördern?
Lebenserwartung / Prognose nach Schlaganfall
Nach Herz- und Krebserkrankungen ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Deutschland.(1)
Ergebnisse einer Studie aus 2020 der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Würzburg zeigen, dass nahezu jeder zweite Schlaganfall-Patient innerhalb der nächsten fünf Jahre nach dem ersten Schlaganfall stirbt.
Bei jedem fünften Schlaganfall-Patient folgt innerhalb der nächsten fünf Jahre ein weiterer Schlaganfall. Entscheidend für die Schlaganfall-Prognose beziehungsweise verbleibende Lebensdauer bis zum Tod ist die Ursache des Apoplex und wie schnell dieser erkannt beziehungsweise behandelt wurde.(7)
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Schlaganfall? Einfach erklärt!
Ein Schlaganfall ist eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn (ischämischer Schlaganfall) oder Blutung in das Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall). Bei rund 80 Prozent aller Schlaganfall-Patienten kommt es zu einer plötzlichen Durchblutungsstörung im Gehirn. Je nach Bereich kann eine andere Funktion dabei in Mitleidenschaft gezogen werden. Rund 70 Prozent der Schlaganfall-Patienten leiden unter Langzeitfolgen wie zum Beispiel Sprachstörungen oder halbseitiger Lähmung.
Was ist ein Apoplex?
Ein Apoplex ist der medizinische Fachausdruck für Schlaganfall.
Was passiert bei einem Schlaganfall?
In 80 Prozent aller Schlaganfälle wird ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel verschlossen. In der Folge wird das Gehirngewebe nur noch wenig oder gar nicht mehr durchblutet. In diesen Fällen kommt weniger oder kein Sauerstoff mehr ins Gehirn, wodurch die betroffenen Zellen im Gehirn absterben.
Welche Arten von Schlaganfall gibt es?
Es gibt zwei Arten von Schlaganfall:
- den ischämischen Schlaganfall
- den hämorrhagischen Schlaganfall
Was ist ein ischämischer Schlaganfall?
Ein ischämischer Schlaganfall tritt in 80 Prozent aller Schlaganfälle auf und ist die Folge einer Durchblutungsstörung des Gehirns.
Was ist ein hämorrhagischer Schlaganfall?
Ein hämorrhagischer Schlaganfall tritt in 20 Prozent aller Schlaganfälle auf und ist die Folge einer Blutung in das Gehirn.
Was ist ein Hirninfarkt?
Ein Hirninfarkt (auch Hirnschlag) ist ein anderes Wort für ischämischer Schlaganfall. Hier ist die Ursache eine Durchblutungsstörung des Gehirns durch Arteriosklerose (Arterienverkalkung).
Was ist ein Gehirnschlag?
Ein Gehirnschlag (auch Hirnschlag) ist ein anderes Wort für ischämischer Schlaganfall. Hier ist die Ursache eine gestörte Durchblutung des Gehirns durch Arteriosklerose (Arterienverkalkung).
Was ist eine Hirnblutung?
Eine Hirnblutung ist ein anderes Wort für hämorrhagischer Schlaganfall. Hier ist die Ursache eine Blutung in das Gehirn.
Was ist ein stiller/ stummer Schlaganfall?
Ein stiller oder auch stummer Schlaganfall wird vom Betroffenen kaum bis gar nicht bemerkt. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn der Schlaganfall einen Bereich im Gehirn trifft, in dem keine kritischen Funktionen (wie zum Beispiel Sprechen oder Sehen) angesiedelt sind.