Behandlung nach Schlaganfall
Je schneller und effizienter ein Patient nach einem Schlaganfall behandelt wird, desto mehr Nervenzellen im Gehirn können „gerettet“ werden. Sofern ein Schlaganfall-Patient schnelle ärztliche Versorgung bekommt und in speziellen klinischen Schlaganfall-Stationen untergebracht wird, ist das Spektrum an Therapie- und Rehamaßnahmen glücklicherweise sehr groß. Doch welche Sofort-Maßnahmen gehören zur Schlaganfall-Behandlung?
Schlaganfall-Maßnahme 1: Time is brain!
Bei einem akuten Schlaganfall gilt der Leitsatz „Time is brain“ (Zeit ist Gehirn). Das heißt, jede Minute zählt! Die besten Aussichten auf Erfolg hat ein Schlaganfall-Patient, sofern er innerhalb der ersten Stunden nach dem Schlaganfall ärztlich akut versorgt wird.(1)
Schlaganfall-Maßnahme 2: Ursachen-Klärung
Die wichtigste Frage der Ärzte ist zunächst nach der Schlaganfall-Ursache: Wurde der Schlaganfall durch einen Gefäßverschluss (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Hirnblutung (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht?
Bei der Schlaganfall-Diagnose wird diese Frage unter anderem mittels der bildgebenden Verfahren CT und MRT in wenigen Minuten beantwortet. Steht die Ursache des Apoplex / Schlaganfalls fest, folgt die weitere Behandlung. Nach einem akuten Schlaganfall versuchen Ärzte zunächst die Schäden im Gehirn des Patienten möglichst zu minimieren. Dabei versuchen sie jenes Hirngewebe zu retten, das durch den Schlaganfall zwar gefährdet, aber unter Umständen noch zu retten ist.
In vielen Kliniken gibt es spezielle Abteilungen für Schlaganfall-Patienten, sogenannte „Stroke Units“, die auf die multidisziplinäre Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert sind.

Ischämischer Schlaganfall: Therapie / Behandlung nach Mangeldurchblutung
Hat ein Blutgerinnsel den Apoplex ausgelöst, erfolgt – wenn möglich – die sogenannte Thrombolyse oder „Lyse-Therapie“. Dabei werden dem Schlaganfall-Patienten Medikamente verabreicht, die das Blutgerinnsel auflösen sollen. Diese Therapie ist in Einzelfällen bis zu neun Stunden nach dem Auftreten ersten Symptome möglich. Auch beim Aufwach-Schlaganfall und dem Schlaganfall mit unbekanntem Symptombeginn kann in Einzelfällen eine Thrombolysetherapie erfolgen.
Als weitere Methode steht die sogenannte Thrombektomie zur Verfügung, wenn größere Blutgefäße im Gehirn verschlossen sind. Hierbei handelt es sich um ein katheterbasiertes Verfahren, bei dem ähnlich wie bei einer Herzkatheteruntersuchung versucht wird, das verschlossene Gefäß wieder zu eröffnen. Hierzu wird der Katheter über die Leistenarterie eingeführt. Dieses Verfahren ist im Einzelfall bis 24 Stunden nach Auftreten erster Symptome anwendbar.
Wenn möglich, versuchen Ärztinnen und Ärzte, beide Verfahren (Thrombolyse und Thrombektomie) zu kombinieren. Die Erfolgsaussichten sind umso größer, je früher nach Auftreten der Symptome die Behandlung erfolgen kann.

Hämorrhagischer Schlaganfall: Operation nach Hirnblutung
Ist der Apoplex Folge einer Hirnblutung, so wird der Patient möglicherweise am offenen Gehirn operiert. Im Rahmen der Operation versuchen Ärzte, Blut aus den Zwischenräumen der Hirnstruktur abzusaugen und den Druck so zu verringern.
Nicht immer erfolgt eine Operation am offenen Gehirn. Dieses Verfahren kommt jedoch nicht bei allen Hirnblutungen zur Anwendung, sondern hängt von der Art und Lokalisation der Blutung ab. In der Regel erfolgt die Überwachung auf der „Stroke Unit“, um den Blutdruck rasch zu senken und Komplikationen früh zu erkennen und zu behandeln. Bewusstlose oder beatmungspflichtige Patienten kommen direkt auf die Intensivstation und werden ganzheitlich überwacht.

Vier Grundsätze in der Akuttherapie bei Schlaganfall
Zur umfassenden Schlaganfall-Therapie gehören vier Therapiegrundsätze:
- Verbesserung der Vitalfunktionen
Blutdruck und Blutzucker des Schlaganfall-Patienten müssen exakt eingestellt werden. Der Patient muss ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und er darf sich auf keinen Fall einen Infekt einfangen. - Beseitigung von Gefäßverschlüssen
Ist ein Blutgefäß verstopft, versuchen Ärzte, das Gerinnsel aufzulösen und/oder zu entfernen. Das gelingt in einigen Fällen mithilfe der sogenannten Lyse-Therapie und/oder Thrombektomie. - Prävention vor einem erneuten Schlaganfall
Das Risiko, nach einem Schlaganfall einen weiteren Apoplex zu erleiden, ist groß. Deshalb ist die Schlaganfall-Diagnose sehr wichtig, um die genauen Ursachen des Schlaganfalls zu kennen (ischämischer oder hämorrhagischer Apoplex) und so einem wiederholten Schlaganfall vorbeugen zu können. Blutverdünnende Medikamente gehören in der Regel zur Therapie, wenn der erste Schlaganfall ein ischämischer Schlaganfall war, das heißt eine Mangeldurchblutung den Schlaganfall ausgelöst hat. - Verringerung / Vermeidung von Folgeschäden – die sogenannte Sekundärprävention
Bei einer Hirnblutung kann unter Umständen eine Hirnoperation nötig sein, um zum Beispiel den Blutungsherd auszuräumen oder um – durch eine Schädelknochenentfernung – Platz zu schaffen, damit ein Hirnödem (Hirnschwellung) möglichst folgenlos abheilen kann. Eine besonders schwerwiegende Komplikation bei einem sehr großen Apoplex ist das Hirnödem. Gelegentlich entfernen Chirurgen deshalb Teile der Schädeldecke, um den Druck vom Gewebe zu nehmen. Auch die Behandlung von Krampfanfällen (Epilepsie nach Schlaganfall), Lungenentzündungen oder anderen Komplikationen kann notwendig werden.(2)
Heilungschancen nach Schlaganfall: Heilung möglich?
Es gibt durchaus Schlaganfall-Patienten, die sich vollkommen erholen und keine schweren Folgeschäden davontragen. Das hängt unter anderem davon ab, wie schwer der Schlaganfall war, wie schnell der Schlaganfall-Patient ärztliche Hilfe erhielt und wie schwerwiegend die Schlaganfall-Folgen waren.
Tatsächlich haben jüngere Patienten (unter 70 Jahren) eine größere Chance, einen Schlaganfall vollkommen auszuheilen beziehungsweise etwaige Einschränkungen durch eine Rehabilitation vollkommen zu beseitigen. Jeder zweite Schlaganfall-Patient bleibt aber aufgrund der Hirnschädigungen dauerhaft pflegebedürftig.
Reha nach Schlaganfall
Die Rehabilitation nach einem Schlaganfall ist stets individuell, denn letztlich gleicht kaum ein Schlaganfall dem anderen. Primäres Ziel jeglicher Rehabilitationsmaßnahmen ist es, dass der Schlaganfall-Patient wieder größtmögliche Selbstständigkeit erlangt. Dabei kommen sowohl physiotherapeutische, sporttherapeutische und ergotherapeutische Maßnahmen zum Einsatz.(3)
Zudem orientiert sich die Reha nach Schlaganfall auch am Konzept der aktivierenden Pflege sowie am Bobath Konzept und bindet bei Bedarf auch Logopäden und Psychologen mit ein.
Wo die Reha stattfindet und welche Reha-Maßnahmen zum Einsatz kommen, richtet sich danach,
- wie schwerwiegend die Folgen durch den Schlaganfall / Apoplex sind,
- wie stark die Einschränkungen des Betroffenen sind und
- welcher Hirnbereich beim Schlaganfall geschädigt wurde (Schlaganfall im Kleinhirn oder Schlaganfall im Großhirn).
Klinik / Rehaklinik nach Schlaganfall
Der Krankenhausaufenthalt nach einem Schlaganfall dauert etwa sieben bis zehn Tage an. Nach diesem Krankenhausaufenthalt sind weiterführende Reha-Maßnahmen sinnvoll. Gehen Sie daher so früh wie möglich auf das behandelnde Ärztepersonal im Krankenhaus zu und fragen Sie weitere (bestenfalls fließend übergehende) Rehabilitationsmaßnahmen an.(3)
Neurologische Reha nach Schlaganfall
Eine besondere Form der Rehabilitation ist die neurologische Reha. Dabei trainieren Schlaganfall-Patienten intensiv, zwischen 120 und 300 Minuten täglich, und müssen dafür in eine ausgewiesene Fachklinik für die neurologische Rehabilitation.
Die neurologische Rehabilitation ist in sechs Phasen eingeteilt:
- Akutversorgung
- Frührehabilitation
- Weiterführende Rehabilitation
- Anschlussheilbehandlung (AHB)
- Nachsorge und berufliche Rehabilitation
- Aktivierende, zustandserhaltende Langzeitpflege bei anhaltend hoher Pflegebedürftigkeit (3)
Geriatrische Rehabilitation nach Schlaganfall
Viele Reha-Maßnahmen werden heute bereits ambulant, aber auch in stationären geriatrischen oder neurologischen Reha-Kliniken angeboten. Leider erhalten nicht alle Schlaganfall-Patienten eine Reha – Krankenkassen argumentieren oft mit den hohen Kosten. Doch lassen Sie sich nicht irritieren: Seit 2007 haben viele ältere Patienten einen Rechtsanspruch auf eine geriatrische Rehabilitation. Die Voraussetzungen dafür sind, dass
- der Versicherte mindestens 70 Jahre alt ist
- der Versicherte mindestens zwei altersbedingte Krankheiten und Einschränkungen hat
- der Versicherte einen Rehabilitationsbedarf hat
Therapie / Reha zuhause: Maßnahmen
Häufig koordinieren auch die Hausärzte von Schlaganfall-Patienten die weitere Behandlung nach der Klinik-Entlassung. Ziel hierbei ist es, das gewohnte Alltagsleben – so weit wie möglich – wiederherzustellen. Vor allem in den ersten sechs Monaten nach einem Schlaganfall sollte besonders viel trainiert werden. Je nach Bedarf beziehungsweise dem Ausmaß der verbliebenden Schäden können dabei verschiedene Maßnahmen sowie Therapien zur Anwendung kommen, die ärztlich verordnet werden können. Liegt ein Rezept vor, übernimmt die Kosten entsprechender Therapie-Maßnahmen meist die zuständige Krankenkasse des Schlaganfall-Patienten.
- Heil- und Hilfsmittel-Verordnungen
- Krankengymnastik / Physiotherapie
- Ergotherapie
- Logopädie
- Krankenpflege
- Neuropsychologische Therapie (4)
Schlaganfall-Therapie zuhause
In den verordneten Therapiesitzungen bekommen Schlaganfall-Patienten meist individuelle Trainings-Übungen und Tipps an die Hand, die Sie zuhause fortsetzen können und nach Möglichkeit auch sollten.
Je nach Bedarf kann Ihnen Ihr Arzt auch geeignete Hilfsmittel verschreiben, die Ihren Alltag unter Umständen erleichtern. Womöglich sinnvolle Hilfsmittel für Schlaganfall-Patienten sind beispielsweise:
Reha nach einem Schlaganfall: Dauer & Kostenübernahme
Schlaganfall-Patienten müssen auf jeden Fall eine Menge Geduld aufbringen. Viele Betroffene müssen das Gehen und Sprechen wieder neu lernen und das dauert einfach seine Zeit. Vor allem im Alter kann das Leben durch einen Schlaganfall insgesamt langsamer ablaufen, etwa, wenn schwere Schlaganfall-Schäden (zum Beispiel Lähmungen) dauerhaft bleiben.
Dauer
Wie lange der Reha-Aufenthalt nach einem Schlaganfall dauert, richtet sich nach mehreren Faktoren. Unter anderem nach der jeweiligen Reha-Phase:
- Die Früh-Reha im Krankenhaus dauert im Durchschnitt etwa drei Wochen.
- Der weiterführende Reha in einer spezialisierten Rehaklinik dauert meist zwischen vier bis sechs Wochen.
Im Anschluss daran sind je nach Schweregrad weitere ambulante beziehungsweise häusliche Therapie-Maßnahmen denkbar.
Kostenübernahme
Welcher Kostenträger für die Rehabilitation nach einem Schlaganfall zuständig ist, richtet sich nach bestimmten Faktoren im Einzelfall. Mögliche Kostenträger für eine medizinische Reha nach einem Schlaganfall sind:
- Alle gesetzlichen Krankenkassen
- Alle privaten Krankenkassen (mit und ohne Beihilfeberechtigung)
- Die Deutsche Rentenversicherung
Das Leben nach dem Schlaganfall
Ein Schlaganfall ist für Betroffene und deren Umfeld zunächst häufig ein großer Schock. Der Weg zurück ins normale Alltagsleben kann je nach Schwere des Schlaganfalls ganz unterschiedlich aussehen und alle Beteiligten auf andere Art und Weise herausfordern. Gerade nach einem schweren Schlaganfall kann die Situation sowohl mental als auch körperlich sehr belastend sein. Es ist wichtig, dass Sie füreinander da sind. Halten Sie an allen Erfolgen fest – so klein diese manchmal auch scheinen. Jede weitere erfolgreiche Übung ist eine Verbesserung zum Vortag.
Sprechen Sie miteinander über Ihre Ängste und Sorgen und versuchen Sie an diesen Stellen anzusetzen: Welche Perspektiven sind denkbar und was braucht es dafür?
Kontinenzprobleme nach Schlaganfall
Nach einem Schlaganfall leiden Betroffene häufig an einer Harninkontinenz. Dies betrifft fast jeden dritten Schlaganfall-Patienten.
Während nach einer Schlaganfall-Reha oft eine fortlaufende Ergotherapie oder Logopädie verschrieben wird, werden Maßnahmen gegen mögliche Inkontinenz-Beschwerden im häuslichen Bereich meist vernachlässigt.
Wenn Sie selbst betroffen sind, sprechen Sie also am besten mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden und denken Sie dabei immer daran: Sie sind mit Ihren Kontinenzproblemen nicht allein. Gemeinsam können Sie über die Behandlungsmöglichkeiten sprechen. Wenn Sie pflegebedürftig sind und zuhause gepflegt werden, können auch speziell ausgebildete Kontinenzpflegekräfte zu Ihnen nachhause kommen.(5)
Schlaganfall-Selbsthilfegruppen
Sowohl für Schlaganfall-Patienten selbst als auch für deren Angehörige können Schlaganfall-Selbsthilfegruppen eine große Unterstützung sein, um mit den Folgen und Auswirkungen eines Schlaganfalls zu leben. Der Kontakt mit anderen Betroffenen kann helfen, mit dem Schicksalsschlag Schlaganfall besser umzugehen, neue Menschen kennenzulernen oder von neuen Therapien zu erfahren.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist eine gute Adresse, wenn es darum geht, Kontakt zu Selbsthilfegruppen aufzunehmen. Dort finden Sie zum Beispiel schnell eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe.(6)
Ernährung nach Schlaganfall
Eine besondere Ernährung nach einem Schlaganfall kann eine gute Prävention sein, um einen weiteren Schlaganfall zu verhindern. Mit einer gesunden Ernährung im Alter können Risikofaktoren wie zu hohe Cholesterin- oder Zuckerwerte durchaus in Schach gehalten werden, die als Ursache für einen Schlaganfall gelten können. Generell gilt: Essen Sie ausgewogen und essen Sie nicht übermäßig viel.
Orientieren Sie sich an den Grundregeln der „mediterranen Diät“: Eine Mischkost aus viel Obst und Gemüse, Olivenöl, Fisch sowie wenig rotem Fleisch.

Magensonde nach Schlaganfall
Ein Schlaganfall führt bei etwa der Hälfte der Betroffenen zu einer akuten Schluckstörung, rund ein Viertel der Betroffenen leidet an einer chronischen Schluckstörung (Dysphagie). In diesem Fall kann entweder spezielle Trinknahrung oder in schweren Fällen eine Magensonde (enterale Ernährung) zum Einsatz kommen, wenn der Schluckreflex gestört ist.
Im Verlauf wird bei schwerer Schluckstörung manchmal eine sogenannte PEG (perkutane endoskopische Gastrotomie) angelegt – ein künstlicher Zugang in den Magen, der von außen (durch Haut und Bauchwand) erfolgt.
Autofahren nach Schlaganfall
Darf man nach einem Schlaganfall wieder selbst Auto fahren? Das kommt ganz darauf an, unter welchen Folgen der Schlaganfall-Patient noch leidet und wie sich diese Einschränkungen auswirken.
Ein Blick in die Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahrereignung lohnt sich. Dort heißt es: „Wer an den Folgen einer Hirnblutung oder -ischämie leidet, ist bei Vorliegen relevanter neurologischer und/oder neuropsychologischer Ausfälle (zum Beispiel Lähmungen, Aphasien, Gesichtsfeldausfällen) nicht in der Lage, den gestellten Anforderungen zum Führen von Kraftfahrzeugen … gerecht zu werden…“
Aber: „Nach erfolgreicher Therapie kann, abhängig von den besonderen Umständen des Einzelfalles, angenommen werden, dass der Betreffende bedingt wieder in der Lage ist, Kraftfahrzeuge der Gruppe 1 zu führen. Die Beurteilung setzt in der Regel eine stationäre Untersuchung voraus.
Bei Vorliegen transitorisch-ischämischer Attacken, die mit Bewusstseinsstörungen oder relevanten neurologischen Ausfällen einhergehen, ist risikolose Teilnahme am Straßenverkehr nur dann gegeben, wenn nach entsprechender Diagnostik und Therapie keine signifikant erhöhte Rezidivgefahr (Wiederholungsgefahr) mehr besteht.“
Reisen & Fliegen nach Schlaganfall
Sofern Personen mobil sind und der zuständige Arzt die Erlaubnis gegeben hat, dürfen sie nach einem Schlaganfall fliegen. Schlaganfall-Patienten sollten Flugreisen eingehend planen und stets wichtige Medikamente mit sich führen.
Häufig gestellte Fragen
Wie wird ein Schlaganfall behandelt?
Die Ursache des Schlaganfalls entscheidet alle weiteren Behandlungsschritte:
Bei einem ischämischen Schlaganfall (Hirnschlag) folgt meist die sogenannte „Thrombolyse“ oder „Lyse-Therapie“. Bei diesem Verfahren sind zwei Methoden möglich:
- Die systemische Thrombolyse – bis ca. 4,5 Stunden nach Schlaganfall möglich
- Die lokale Thrombolyse – bis ca. 6 Stunden nach Schlaganfall möglich
Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall (Hirnblutung) folgt meist eine Operation am offenen Gehirn.
Welche Therapie erwartet mich nach einem Schlaganfall?
Die Schlaganfall-Therapie baut auf vier Grundansätzen auf:
- Verbesserung der Vitalfunktionen
- Beseitigung von Gefäßverschlüssen
- Prävention vor einem erneuten Schlaganfall
- Verringerung/Vermeidung von Folgeschäden
In unserem Ratgeber informiert pflege.de Sie ausführlich darüber, was diese Grundansätze der Schlaganfall-Therapie umfassen.
Welcher Arzt behandelt bei einem Schlaganfall?
Spezialist für alle Erkrankungen des Gehirns und der Nerven ist ein Facharzt für Neurologie. Die Behandlung nach einem Schlaganfall erfolgt meist durch den behandelnden Hausarzt und durch einen Neurologen.
Bleibt die Ursache des Schlaganfalls ungeklärt, können auch weitere Fachärzte wie beispielsweise ein Kardiologe aufgesucht werden.
Wohin zur Reha nach einem Schlaganfall?
Für die Rehabilitation nach einem Schlaganfall gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Sie kann ambulant in einem Rehabilitationszentrum oder stationär in einer Rehabilitationsklinik erfolgen.
- Geriatrische Rehabilitation: Diese besondere Form der Rehabilitation richtet sich auf ältere Menschen aus und wird auch nur unter bestimmten Voraussetzungen von den Kassen genehmigt.
- Neurologische Rehabilitation: Hier trainieren Schlaganfall-Patienten intensiv. Das heißt, zwischen 120 und 300 Minuten täglich. Die besondere Form der Rehabilitation kommt nicht für jeden Patienten in Frage. Auch findet der Aufenthalt dafür in einer ausgewiesenen Fachklinik für die neurologische Rehabilitation.
Wie lange zahlt die Krankenkasse die Reha nach einem Schlaganfall?
Leider genehmigen die Krankenkassen nicht für alle Schlaganfall-Patienten eine Rehabilitation. Ältere Schlaganfall-Patienten haben unter Umständen einen Rechtanspruch auf eine sogenannte geriatrische Rehabilitation. Eine geriatrische Rehabilitation wird maximal für 20 Tage genehmigt. Die Voraussetzungen dafür sind, dass
- der Versicherte mindestens 70 Jahre alt ist
- der Versicherte sechs Monaten mindestens zwei chronische Krankheiten und Einschränkungen hat (zum Beispiel Inkontinenz, Mangelernährung, starke Sehbehinderung)
Wie geht es nach der Reha bei einem Schlaganfall weiter?
Nach einem Reha-Aufenthalt erfolgt die Schlaganfall-Nachsorge durch einen Neurologen. Gemeinsam mit dem behandelnden Hausarzt wird unter Umständen auch der Lebensstil angepasst. Zum Beispiel wird hierbei die Ernährung umgestellt oder mehr körperliche Aktivität in den Alltag gebracht. Auch Rauchentwöhnungsprogramme können hier in Frage kommen.
Ein Schlaganfall kann für Patienten sowie auch für deren Angehörige belastend sein. Hier kann der Austausch mit anderen Betroffenen im Rahmen von Schlaganfall-Selbsthilfegruppe dabei helfen, das Erlebte zu verarbeiten oder mit den möglichen Folgen des Schlaganfalls zu leben.