Pflege und Betreuung zuhause
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Circa 80 Prozent aller 4,13 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zurzeit zuhause gepflegt.(1) Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn die meisten Menschen ziehen es vor, so lange wie möglich in den vertrauten eigenen vier Wänden zu leben. Umbaumaßnahmen im Badezimmer oder auch ein Treppenlift machen es immer einfacher, einen Umzug zu vermeiden. Umbauten allein reichen aber nicht, auch die Pflege und Betreuung muss gewährleistet sein. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten der Organisation und Umsetzung.
Betreuung zuhause
Für die nicht-medizinische Betreuung zuhause gibt es verschiedene Angebote. Diese Betreuung, egal ob stundenweise oder rund um die Uhr, erfüllt dabei die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen nach Gemeinschaft, Unterstützung und Hilfe. Arbeiten im Haushalt oder Einkäufe können ebenso übernommen werden wie das Waschen, Reinigen oder Anziehen des Pflegebedürftigen, während das Verabreichen von Medikamenten oder andere medizinische Tätigkeiten medizinischen Pflegekräften überlassen werden muss. Insbesondere Angebote zur sogenannten 24-Stunden-Pflege sind auf diesen Bedarf ausgelegt. Diese Betreuungskräfte wohnen meistens bei den Pflegebedürftigen und sind dabei eine enorme Entlastung für die Angehörigen. Hier werden besonders häufig Pflegekräfte aus Polen oder allgemein aus Osteuropa angefragt.
Ambulante Pflege
Ambulante Pflege im Allgemeinen sorgt für die medizinische, pflegerische und hauswirtschaftliche Versorgung im häuslichen Umfeld. Sie kann dabei von pflegenden Angehörigen oder ambulanten Pflegediensten durchgeführt werden. Diese Pflegedienste kommen bei entsprechendem Bedarf meistens mehrfach pro Woche zur Entlastung und für nötige medizinische Tätigkeiten zum Pflegebedürftigen nach Hause. Je nach Pflegegrad sind dabei die nötigen und durch das Pflegegeld gedeckten Leistungen unterschiedlich umfangreich und reichen über Grundpflege des Pflegebedürftigen bis hin zur Beratung der Angehörigen.
Wohnformen
Manchmal sind die Möglichkeiten zuhause wohnen zu bleiben erschöpft oder Alternativen gefragt, die sich vom offensichtlichen Pflege- und Betreuungscharakter von Pflegeheimen oder Betreutem Wohnen abheben. Diese Alternativen erfreuen sich seit Jahren steigender Beliebtheit. Neben der sogenannten Senioren-WG, die neben Gemeinschaft auch Unabhängigkeit und Freiheit verspricht, ist auch das Mehrgenerationenhaus immer häufiger gefragt. Hier geht es vor allem um Zwanglosigkeit und das Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben im Kreis von Freunden, Bekannten, Gleichgesinnten oder der Familie.
Tagespflege & Nachtpflege
Tagespflege ist das perfekte Bindeglied zwischen ambulanter und stationärer Pflege. Während die Senioren im eigenen Zuhause wohnen bleiben können und ihren Abend, Morgen und Nacht dort verbringen, sind sie tagsüber in speziell darauf ausgerichteten Tagespflege-Einrichtungen. Dieses Angebot ermöglicht es pflegenden Angehörigen, ihre Lieben zu versorgen, aber dennoch berufstätig zu bleiben. Spezielle Fahrdienste nehmen außerdem auf die möglicherweise eingeschränkte Mobilität der Senioren Rücksicht. Das erweiterte Angebot von Tagespflege und Nachtpflege kann für Menschen sinnvoll sein, die auch in der Nacht auf die Hilfe anderer angewiesen sind, wie bspw. Pflegebedürftige mit Demenz und Weglauftendenzen.