Definition: Was ist Hautkrebs?
Hautkrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene Tumorerkrankungen, die sich aus den unterschiedlichen Hautzellen entwickeln. Unter allen Krebsarten werden Hauttumore in Deutschland am häufigsten diagnostiziert. Im Jahr 2016 erkrankten in Deutschland insgesamt rund 253.000 Menschen an einer Art von Hautkrebs (s. Quelle 1).
Arten von Hautkrebs
Die Haut besteht aus unterschiedlichen Schichten und Zellarten. Die verschiedenen Hautkrebsarten werden danach unterschieden, welche Hautzellen sich bösartig verändern. Hautkrebs wird v. a. eingeteilt in weißen Hautkrebs – auch heller Hautkrebs genannt – und schwarzen Hautkrebs.
Der weiße Hautkrebs kommt weitaus häufiger vor als der schwarze Hautkrebs: Im Jahr 2016 erkrankten in Deutschland rund 230.000 Menschen am hellen Hautkrebs. Am schwarzen Hautkrebs, der auch malignes Melanom genannt wird, erkrankten im selben Jahr rund 23.000 Menschen (s. Quelle 1).
Darüber hinaus gibt es noch weitere, seltenere Hautkrebsarten, die nicht in die Einteilung weißer oder schwarzer Hautkrebs gehören. Dazu zählen bspw.
- das Merkelzellkarzinom: Es ist ein aggressives Hautkarzinom, das schnell Tochtergeschwülste (sog. Metastasen) bilden kann. Mit 0,4 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr handelt es sich jedoch um eine sehr seltene Hautkrebsart (s. Quelle 2).
- die Hautlymphome: Sie entstehen aus einer Sorte der weißen Blutkörperchen (sog. Lymphozyten) und gehören zur Gruppe der „extranodalen Non-Hodgkin-Lymphome“. Extranodal bedeutet, dass sich das Lymphom außerhalb eines Lymphknotens befindet – in diesem Fall in der Haut. Die Hautlymphome sind ebenfalls mit 1,0 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern pro Jahr selten (s. Quelle 3).
Weißer und schwarzer Hautkrebs im Überblick

Die Abbildung zeigt die drei häufigsten Hautkrebsarten: Sie entstehen aus unterschiedlichen Hautzellen und breiten sich unterschiedlich aus.
Ursachen und Risikofaktoren von Hautkrebs
Auf der einen Seite gibt es Risikofaktoren, die Hautkrebs im Allgemeinen begünstigen können. Auf der anderen Seite gibt es aber auch besondere Faktoren, die das Risiko speziell für weißen oder schwarzen Hautkrebs erhöhen können.
Risikofaktoren für Hautkrebs im Allgemeinen
Das allgemeine Risiko, an einer Form von Hautkrebs zu erkranken, steigt i. d. R. mit folgenden Faktoren:
- Erhöhte UV-Belastung durch Sonne oder Solarium: Ultraviolette Strahlen, sog. UV-Strahlen, können das Erbmaterial in den Hautzellen schädigen und verändern. Dadurch kann es zu unkontrolliertem Wachstum von Krebszellen kommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die UV-Strahlen der Sonne und aus dem Solarium in die höchste Kategorie der krebsauslösenden Stoffe eingestuft. Als gefährlich gelten sog. UV-A- und UV-B-Strahlen.
- Heller Hauttyp: Ein heller Hauttyp birgt ein höheres Risiko für Hautkrebs, weil in den Pigmentzellen weniger UV-schützendes Melanin vorhanden ist. Zum hellen Hauttyp gehören Hauttyp I und II. Diese sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
- sehr helle bis helle Haut
- Sommersprossen
- sehr empfindliche bis empfindliche Haut
- helle Augen: grün, blau oder grau
- helles Haar: blond, dunkelblond, rot
- keine bis langsame Bräunung
- Sonnenbrand innerhalb von 5-10 bzw. 10-20 Minuten ungeschützt in der Sonne (s. Quelle 5)
Risikofaktoren für weißen oder schwarzen Hautkrebs im Vergleich
Das Risiko für weißen oder schwarzen Hautkrebs steigt mit folgenden Faktoren:
Häufig gestellte Fragen
Wie entsteht Hautkrebs?
Hautkrebs entsteht durch bösartige Veränderung (sog. Entartung) von Hautzellen. Das heißt, die Hautzellen verändern ihr Aussehen, ihr Wachstums- und Teilungsverhalten. Vor allem Krebszellen von schwarzem Hautkrebs können streuen und somit Tochtergeschwülste bilden. Schwarzer Hautkrebs entsteht oft aus Pigmentflecken.
Schwarzer oder weißer Hautkrebs: Was ist der Unterschied?
Schwarzer Hautkrebs entsteht aus Pigmentzellen (auch: Melanozyten), die in der Haut sitzen. Die Gefahr, dass sich Tochtergeschwülste bilden, ist höher als bei weißem Hautkrebs. Weißer Hautkrebs entsteht aus hornbildenden Zellen der Hautoberfläche. Die Gefahr, dass sich Tochtergeschwülste bilden, ist gering. Somit sind die Heilungschancen beim weißen Hautkrebs sehr hoch.
Gibt es gutartigen Hautkrebs?
Häufig stellt sich die Frage, ob es auch gutartigen Hautkrebs gibt. Die Antwort ist: Nein. Wenn von Krebs die Rede ist, dann sind immer bösartige Krebserkrankungen gemeint. Es gibt keinen gutartigen Hautkrebs, aber es gibt gutartige Tumore der Haut, wie z. B. Lipome (sog. Fettgeschwulste), die in der Unterhautschicht wachsen.
Was sind die Risikofaktoren für Hautkrebs?
Risikofaktor Nummer 1 ist eine hohe UV-Belastung der Haut. Intensive Sonnenbelastung und Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen im Laufe des Lebens das Risiko für Hautkrebs.
Wie wird Hautkrebs behandelt?
Dem schwarzen und dem weißen Hautkrebs ist gemeinsam, dass die Krebszellen – wenn möglich – zunächst operativ entfernt werden. Auch Strahlentherapie, Chemotherapie oder lokal wirksame Therapien können ggf. zum Einsatz kommen.
Wie schnell wächst Hautkrebs?
Basalzellkarzinome wachsen besonders langsam, meistens über Jahre und Jahrzehnte.
Ist Hautkrebs tödlich?
Schwarzer Hautkrebs kann tödlich verlaufen, wenn er zu spät erkannt wurde und bereits weit fortgeschritten ist. Weißer Hautkrebs bildet in den seltensten Fällen Tochtergeschwülste und kann deshalb besser behandelt werden. Die Überlebensrate beim weißen Hautkrebs ist sehr hoch.
Was sind die Anzeichen für Hautkrebs?
Hautkrebs zeigt am Anfang meist keinerlei Symptome. Anlass für den Besuch beim Dermatologen, der die Diagnose stellen kann, war möglicherweise eine Hautveränderung. Zu den Hautveränderungen zählen z. B. ein roter Fleck mit schuppiger Oberfläche oder juckende und/oder blutende Pigmentflecke.
Tut Hautkrebs weh?
Schmerzen treten meistens erst auf, wenn bereits viel Gewebe vom Tumor befallen wurde.
Was tun bei Verdacht auf Hautkrebs?
Wenn Sie eine Hautveränderung feststellen, sollten Sie in jedem einen Dermatologen aufsuchen, damit die Hautveränderung untersucht werden kann. Wenn der Arzt ebenfalls den Verdacht auf Hautkrebs äußert, wird entweder die gesamte betroffene Hautstelle entfernt oder eine Gewebeprobe entnommen, die dann im Labor unter dem Mikroskop untersucht wird.
Welcher Hautkrebs ist gefährlich?
Schwarzer Hautkrebs streut häufiger als weißer Hautkrebs. Die Überlebensrate bei weißem Hautkrebs ist höher als beim schwarzen Hautkrebs.
Was ist ein Basaliom?
Das Basaliom ist ein Basalzellkarzinom, d. h. ein Tumor der oberen Hautschicht. Das Basaliom gehört zum weißen Hautkrebs.