Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie schützt uns vor Verletzungen, stellt ein Hindernis für Krankheitserreger dar und hindert UV-Strahlen, in den Körper einzudringen. Das heißt, die Haut ist unser äußeres Schutzschild. Dadurch bekommt sie aber im Laufe des Lebens eine ganze Menge an schädlichen Stoffen ab, die die Hautzellen langfristig verändern und Krankheiten hervorrufen können. Ob es sich bei Hautveränderungen um Hautkrebs handelt, wird i. d. R. von einem Dermatologen (Hautarzt) festgestellt.
pflege.de informiert Sie über die verschiedenen Hautkrebsarten sowie deren Symptome und Risikofaktoren. Außerdem lesen Sie, welche Körperstellen besonders anfällig für Hautkrebs sind, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und ob Aussicht auf einen Pflegegrad oder Schwerbehindertenausweis bei Hautkrebs besteht.
Hautkrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene Tumorerkrankungen, die sich aus den unterschiedlichen Hautzellen entwickeln. Unter allen Krebsarten werden Hauttumore in Deutschland am häufigsten diagnostiziert. Im Jahr 2016 erkrankten in Deutschland insgesamt rund 253.000 Menschen an einer Art von Hautkrebs (s. Quelle 1).
Arten von Hautkrebs
Die Haut besteht aus unterschiedlichen Schichten und Zellarten. Die verschiedenen Hautkrebsarten werden danach unterschieden, welche Hautzellen sich bösartig verändern. Hautkrebs wird v. a. eingeteilt in weißen Hautkrebs – auch heller Hautkrebs genannt – und schwarzen Hautkrebs.
Der weiße Hautkrebs kommt weitaus häufiger vor als der schwarze Hautkrebs: Im Jahr 2016 erkrankten in Deutschland rund 230.000 Menschen am hellen Hautkrebs. Am schwarzen Hautkrebs, der auch malignes Melanom genannt wird, erkrankten im selben Jahr rund 23.000 Menschen (s. Quelle 1).
Darüber hinaus gibt es noch weitere, seltenere Hautkrebsarten, die nicht in die Einteilung weißer oder schwarzer Hautkrebs gehören. Dazu zählen bspw.
das Merkelzellkarzinom: Es ist ein aggressives Hautkarzinom, das schnell Tochtergeschwülste (sog. Metastasen) bilden kann. Mit 0,4 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr handelt es sich jedoch um eine sehr seltene Hautkrebsart (s. Quelle 2).
die Hautlymphome: Sie entstehen aus einer Sorte der weißen Blutkörperchen (sog. Lymphozyten) und gehören zur Gruppe der „extranodalen Non-Hodgkin-Lymphome“. Extranodal bedeutet, dass sich das Lymphom außerhalb eines Lymphknotens befindet – in diesem Fall in der Haut. Die Hautlymphome sind ebenfalls mit 1,0 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern pro Jahr selten (s. Quelle 3).
Info
Tumorarten: Karzinom und Lymphom?
Für die Bestimmung der Tumorart muss das Ursprungsgewebe ermittelt werden, aus dem der Tumor entsteht.
Bei Karzinomen verändern sich die Zellen der inneren und äußeren Organoberflächen und des Drüsengewebes.
Lymphome entstehen aus Zellen des blutbildenden Systems.
Die Abbildung zeigt die drei häufigsten Hautkrebsarten: Sie entstehen aus unterschiedlichen Hautzellen und breiten sich unterschiedlich aus.
Plattenepithelkarzinom
Basalzellkarzinom
Malignes Melanom
Es wird auch Spinaliom, Stachelzellkarzinom, Stachelzellkrebs oder spinozelluläres Karzinom genannt und gehört ebenfalls zur Gruppe des weißen Hautkrebses.
Es wurde früher auch Basaliom genannt und gehört zur Gruppe des weißen Hautkrebses.
Das maligne Melanom wird auch schwarzer Hautkrebs genannt.
Es entwickelt sich aus den Stachelzellen in der Oberhaut. In der Infografik sind die Stachelzellen rosa Zellen dargestellt.
Es entwickelt sich aus den Zellen der Basalzellschicht, die zwischen Ober- und Lederhaut zu finden sind. In der Infografik sind die Basalzellen grau dargestellt.
Es entwickelt sich aus den Pigmentzellen (sog. Melanozyten). In der Infografik sind die Melanozyten als helle Zellen dargestellt, die zwischen Ober- und Lederhaut liegen.
Weißer Hautkrebs: Häufigkeit und Verlauf
Das Basalzellkarzinom (früher auch: Basaliom) ist der mit Abstand häufigste bösartige Hauttumor. Im Jahr 2016 erkrankten deutschlandweit rund 172.500 Personen erstmalig an dieser Art des weißen Hautkrebses. Das Basalzellkarzinom wächst meist oberflächlich auf der Haut und bildet nur selten Tochtergeschwülste (sog. Metastasen). Jedoch kann das Karzinom das umliegende Gewebe und damit auch etwa Knochen befallen (s. Quelle 1).
Zum weißen Hautkrebs zählt auch das Plattenepithelkarzinom (zu lesen: Platten-Epithel-Karzinom, auch Spinaliom). Es ist mit rund 57.500 Erkrankten im Jahr 2016 der zweithäufigste weiße Hauttumor in Deutschland, der in sehr seltenen Fällen auch Tochtergeschwülste bilden kann. Plattenepithelkarzinome kommen gehäuft im Alter vor, es gibt jedoch gute Chancen auf Heilung (s. Quelle 1 & 4).
Info
Basalzellkarzinome kommen häufiger vor als Plattenepithelkarzinome
Rund drei Viertel aller Erkrankungsfälle des weißen Hautkrebses sind Basalzellkarzinome. Plattenepithelkarzinome folgen mit knapp einem Viertel der Fälle auf dem zweiten Platz.
Anders als beim schwarzen Hautkrebs versterben an weißem Hautkrebs nur wenige Erkrankte. Im Jahr 2017 sind in Deutschland von rund 230.000 Hautkrebs-Erkrankten etwa 930 Menschen mit weißem Hautkrebs verstorben (s. Quelle 1).
Schwarzer Hautkrebs: Häufigkeit und Verlauf
Die Anzahl der Neuerkrankungen an malignen Melanomen (schwarzer Hautkrebs) hat sich seit den 1970er-Jahren mehr als verfünffacht. Die Sterberate bleibt hingegen seitdem nahezu unverändert. Das heißt, die Zahl der Neuerkrankungen steigt, aber die Zahl der Todesfälle bleibt gleich.
Info
Vorsorgeuntersuchungen zeigen Erfolge
2008 wurde das Hautkrebsscreening Vorsorgeuntersuchung in Deutschland eingeführt. Forscher vermuten, dass sich das Hautkrebsscreening seitdem positiv auf die Überlebenschancen ausgewirkt hat. Denn durch das Screening-Programm werden zwei Drittel aller malignen Melanome in einem frühen Tumorstadium entdeckt. Dadurch verbessern sich die Chancen auf einen Therapieerfolg.
Insgesamt verläuft der schwarze Hautkrebs jedoch aggressiver als der weiße Hautkrebs. Im Jahr 2016 erkrankten rund 23.000 Menschen in Deutschland am schwarzen Hautkrebs. Rund 3.000 Menschen sind im Folgejahr mit schwarzem Hautkrebs verstorben (s. Quelle 1).
Ursachen und Risikofaktoren von Hautkrebs
Auf der einen Seite gibt es Risikofaktoren, die Hautkrebs im Allgemeinen begünstigen können. Auf der anderen Seite gibt es aber auch besondere Faktoren, die das Risiko speziell für weißen oder schwarzen Hautkrebs erhöhen können.
Risikofaktoren für Hautkrebs im Allgemeinen
Das allgemeine Risiko, an einer Form von Hautkrebs zu erkranken, steigt i. d. R. mit folgenden Faktoren:
Erhöhte UV-Belastung durch Sonne oder Solarium: Ultraviolette Strahlen, sog. UV-Strahlen, können das Erbmaterial in den Hautzellen schädigen und verändern. Dadurch kann es zu unkontrolliertem Wachstum von Krebszellen kommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die UV-Strahlen der Sonne und aus dem Solarium in die höchste Kategorie der krebsauslösenden Stoffe eingestuft. Als gefährlich gelten sog. UV-A- und UV-B-Strahlen.
Heller Hauttyp: Ein heller Hauttyp birgt ein höheres Risiko für Hautkrebs, weil in den Pigmentzellen weniger UV-schützendes Melanin vorhanden ist. Zum hellen Hauttyp gehören Hauttyp I und II. Diese sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
sehr helle bis helle Haut
Sommersprossen
sehr empfindliche bis empfindliche Haut
helle Augen: grün, blau oder grau
helles Haar: blond, dunkelblond, rot
keine bis langsame Bräunung
Sonnenbrand innerhalb von 5-10 bzw. 10-20 Minuten ungeschützt in der Sonne (s. Quelle 5)
Risikofaktoren für weißen oder schwarzen Hautkrebs im Vergleich
Das Risiko für weißen oder schwarzen Hautkrebs steigt mit folgenden Faktoren:
Risikofaktoren für weißen Hautkrebs
Risikofaktoren für schwarzen Hautkrebs
Erhöhte UV-Belastung
Erhöhte UV-Belastung: v. a. Sonnenbelastung und Sonnenbrände in der Kindheit (s. Quelle 6)
Heller Hauttyp (Hauttyp I und II)
Heller Hauttyp (Hauttyp I und II)
Unterdrücktes Immunsystem: v. a. erhöhtes Risiko für Plattenepithelkarzinome bei Einnahme von Medikamenten nach Organtransplantation (s. Quelle 7)
Pigmentflecke: erhöhtes Risiko bei mehr als 100 Pigmentflecken am Körper oder bei besonders großen mit einem Durchmesser von mind. 10-20 cm (s. Quelle 8)
Krebserregende Stoffe: Belastung mit krebsauslösenden Stoffen wie etwa Arsen oder Teer, z. B. im Berufsleben (s. Quelle 9)
Schwarzer Hautkrebs in der Verwandtschaft ersten Grades: genetische Veranlagung ggf. vorhanden, wenn die eigenen Eltern von schwarzem Hautkrebs betroffen waren
HPV-Infektion: v. a. Genitalbereich betroffen (s. Quelle 10)
Schwarzer Hautkrebs in der eigenen Vorgeschichte: erhöhtes Risiko für erneute Erkrankung v. a. fünf Jahre nach erfolgreicher Behandlung (s. Quelle 11)
Hautkrebs im Alter
Meist tritt Krebs im Alter auf – so auch der Hautkrebs. Aus der Krebsstatistik „Krebs in Deutschland 2016“ lassen sich folgende Aussagen ableiten:
Geschlechterverteilung & Alter: Im jüngeren bis mittleren Erwachsenenalter (bis etwa 55 Jahre) sind mehr Frauen als Männer von weißem und schwarzem Hautkrebs betroffen. Ab 55 Jahren werden mehr Hautkrebs-Diagnosen bei Männern als bei Frauen gestellt.
Altersverteilung & Diagnose-Anzahl: Die Wahrscheinlichkeit für eine Hautkrebserkrankung steigt mit dem Alter.
Das mittlere Erkrankungsalter für weißen Hautkrebs liegt zwischen 73 und 75 Jahren. Die meisten Diagnosen werden ab einem Lebensalter von 85 Jahren gestellt.
Das mittlere Erkrankungsalter von schwarzem Hautkrebs liegt niedriger, nämlich zwischen 60 und 68 Jahren. Beim schwarzen Hautkrebs werden die meisten Diagnosen zwischen 75 und 79 Jahren gestellt (s. Quelle 1).
Anzeichen und Symptome von Hautkrebs
Hautkrebs zeigt am Anfang meist keinerlei Symptome. Anlass für den Besuch beim Dermatologen (Hautarzt) war möglicherweise eine Hautveränderung, die beim Duschen zufällig entdeckt wurde. Das kann ein roter Fleck mit schuppiger Oberfläche sein. Manchmal können Pigmentflecken anfangen zu jucken oder zu bluten, was ebenfalls Anzeichen für eine bösartige Veränderung sein können.
Tipp
Nehmen Sie die kostenlose Krebsvorsorge in Anspruch
Weil Hautkrebs in so unterschiedlicher Erscheinung auftritt und anfangs symptomlos verläuft, ist es wichtig, dass Sie die kostenlose Krebsvorsorge in Anspruch nehmen. Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto schonender kann die Krebserkrankung i. d. R. behandelt werden. Eine Untersuchung zur Hautkrebsvorsorge steht Ihnen ab einem Lebensalter von 35 Jahren alle zwei Jahre kostenlos zu.
Hautkrebs: anfällige Körperstellen
Unter allen Krebsarten wird Hautkrebs am häufigsten diagnostiziert. Prinzipiell kann sowohl der schwarze als auch der weiße Hautkrebs an jeder Hautstelle des Körpers entstehen. Es gibt jedoch Körperpartien, die besonders anfällig sind: die sog. Sonnenterrassen des Körpers. Es sind die freiliegenden, v. a. ungeschützten Körperbereiche, die der Sonne besonders ausgesetzt sind. Dazu zählen die folgenden Körperstellen:
Hautkrebs auf der Kopfhaut
Die Kopfhaut ist der Sonne v. a. an den haarfreien Stellen am Kopf ausgesetzt. Diese ungeschützten Partien liegen bspw. im Scheitelbereich und/ oder bei Haarausfall im Bereich der Glatze, wenn keine Kopfbedeckung getragen oder Sonnencreme aufgetragen wird. Deshalb kommen an der Kopfhaut vermehrt Vorstufen von weißem Hautkrebs (sog. aktinische Keratose) und weißem Hautkrebs vor, da hier die UV-Strahlung eine wesentliche Rolle spielt (s. Quelle 10).
Die Statistik zeigt, dass 80 Prozent aller Basalzellkarzinome und 90 Prozent aller Plattenepithelkarzinome im Kopf- und Halsbereich auftreten. Aber auch maligne Melanome (schwarzer Hautkrebs) können auf der Kopfhaut vorkommen (s. Quelle 7 & 11).
Hautkrebs im Gesicht
Im Gesicht tritt am häufigsten das Basalzellkarzinom auf. Die Tumore entstehen sowohl an der Gesichtshaut als auch an Ohrmuscheln, Augenlidern, Lippen und Stirn (s. Quelle 12).
Hautkrebs auf der Nase
Auf dem Nasenrücken können sich bösartige Tumore bilden, wie z. B. Plattenepithelkarzinome. Es ist auch möglich, dass sich seltenere Schleimhautmelanome im Inneren der Nasenhöhle bilden (s. Quelle 13).
Hautkrebs auf dem Rücken
Der Schulterbereich und der Nacken gehören ebenfalls zu den Sonnenterrassen des Körpers. Am gesamten Rücken können weißer und/oder schwarzer Hautkrebs entstehen. Dieser Bereich ist dann besonders gefährdet, wenn er nicht mit schützender Kleidung oder ausreichend Sonnencreme vor der Sonnenstrahlung geschützt wird (s. Quelle 7 & 11).
Hautkrebs unter den Nägeln
Fuß- und Fingernägel gehören zwar nicht zu den klassischen Sonnenterrassen. Es ist aber nur schwer möglich, die Haut im Nagelbett von Fuß- und Fingernägeln vor der Sonne zu schützen. Deshalb kann sich auch hier eine Form von schwarzem Hautkrebs entwickeln. Es handelt sich dabei um eine seltene Hautkrebsart, die aber oft erst spät erkannt wird. Deshalb haben Melanome im Nagelbett eine schlechtere Heilungschance (s. Quelle 14).
Tipp
Schützen Sie Ihre Sonnenterrassen des Körpers vor UV-Strahlung
Alle Körperstellen, die zu den sog. Sonnenterrassen des Körpers gehören, brauchen einen besonders hohen UV-Schutz. Dabei gilt der Grundsatz „viel hilft viel“. Das heißt, ein Erwachsener benötigt ca. 30 bis 40 ml Sonnencreme, um den gesamten Körper zu bedecken. Tragen Sie die Sonnencreme ca. 30 Minuten vor dem Sonnenbad auf und denken Sie daran, die Sonnencreme nach spätestens zwei Stunden erneut aufzutragen. Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) empfiehlt, dass der Lichtschutzfaktor (LSF) mind. 20 betragen sollte, für Menschen mit heller Haut (Hauttyp I und II) sogar LSF 30 (s. Quelle 15).
Verlauf und Stadien von Hautkrebs
Der Krankheitsverlauf von weißem und schwarzem Hautkrebs unterscheidet sich stark voneinander:
Der weiße Hautkrebs ist insgesamt gut therapierbar, weil der Verlauf von weißem Hautkrebs i. d. R. weniger aggressiv ist. Das heißt, die Krebszellen wachsen langsamer und metastasieren in seltenen Fällen. Somit hat der weiße Hautkrebs sehr gute Heilungschancen und eine hohe Überlebensrate unter den Betroffenen.
Der Verlauf vom schwarzen Hautkrebs ist wiederum stark abhängig von seiner Größe und Ausdehnung. Außerdem ist entscheidend, ob Metastasen (sog. Tochtergeschwülste) vorhanden sind. Im Frühstadium liegt die Heilungschance beim schwarzen Hautkrebs bei nahezu 100 Prozent. Wird er allerdings erst spät entdeckt, haben sich häufig bereits Metastasen gebildet. Damit sinkt die Heilungschance (s. Quelle 16). Ausgehend von den Untersuchungsergebnissen wird der schwarze Hautkrebs in eines von vier Stadien von schwarzem Hautkrebs eingeteilt. Ausschlaggebend für die Einteilung sind die Kriterien der sog. TNM-Krebsklassifikation:
T = Tumor: Größe des Tumors
N = Nodus: Befall von Lymphknoten
M = Metastasen: Vorhandensein von Tochtergeschwülsten
Therapie von Hautkrebs
Die Behandlung von Hautkrebs richtet sich nach der jeweiligen Hautkrebsart. Dem weißen und schwarzen Hautkrebs ist gemeinsam, dass im ersten Schritt i. d. R. alle Krebszellen weitestgehend operativ entfernt werden. Die Operation als klassische Krebstherapie kann – je nach Krebsstadium und Patienten – um weitere Behandlungsmethoden ergänzt werden.
Der behandelnde Arzt empfiehlt eine Krebstherapie, die auf den speziellen Einzelfall des jeweiligen Patienten eingeht. Grundlage für seine Empfehlung sind u. a. folgende Faktoren:
die Hautkrebsart
das Krebsstadium mit der Ausdehnung und ggf. Metastasierung
der Gesundheitszustand und das Alter des Patienten
Behandlung von weißem Hautkrebs
Die Behandlung von weißem Hautkrebs erfolgt, sofern möglich, zunächst operativ. Ob Basalzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom: Befindet sich der weiße Hautkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium, ist zusätzlich auch eine Strahlentherapie möglich. Lokal wirksame Therapien wie Cremes können v. a. beim Basalzellkarzinom eingesetzt werden.
Behandlung von malignen Melanomen
Für die Behandlung von schwarzem Hautkrebs ab Stadium II empfehlen Mediziner eine sog. adjuvante Therapie. Adjuvant bedeutet unterstützend und erfolgt entweder als Bestrahlung oder Immuntherapie. Wenn die Immuntherapie nicht die erhoffte Wirkung zeigt, kann eine Chemotherapie in Frage kommen (s. Quelle 11).
Hautkrebs Nachsorge
Nach abgeschlossener Behandlung finden regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen statt. Damit soll frühzeitig erkannt werden, ob der Hautkrebs wiederkehrt. In welchen konkreten Abständen die Nachsorge stattfindet, richtet sich nach dem individuellen Rückfallrisiko des Patienten (s. Quelle 4, 11 & 12).
Schwerbehindertenausweis bei Hautkrebs?
Ob eine Schwerbehinderung vorliegt, wird anhand der sog. versorgungsmedizinischen Grundsätze aus der Versorgungs-Medizin-Verordnung (VersMedV) entschieden. Diese enthält Kriterien, mit denen der jeweilige Grad der Behinderung (GdB) festgestellt werden kann.
Ein Schwerbehindertenausweis wird ab einem GdB von 50 vom zuständigen Versorgungsamt ausgestellt. Damit gehen u. a. steuerliche Vorteile, Vergünstigungen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr und ein erhöhter Kündigungsschutz am Arbeitsplatz einher.
Schwerbehindertenausweis bei weißem Hautkrebs: Weißer Hautkrebs als Erkrankung an sich wird in der Verordnung nicht gelistet. Spätere Narbenbildung wird jedoch bei der Begutachtung berücksichtigt.
Wenn es sich um eine Hautkrebserkrankung im fortgeschrittenen Stadium mit langwieriger Therapie handelt, kann es sein, dass der Betroffene auf Hilfe oder Pflege angewiesen ist. Das Spektrum kann von vollständiger Selbstversorgung bis hin zur (vorübergehenden) Bettlägerigkeit reichen. Manche Krebspatienten sind auch nach abgeschlossener Krebstherapie aufgrund der Krankheitsfolgen wie sog. Fatigue, einer krankheitsbedingten Erschöpfung, auf Hilfe angewiesen und in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt.
Pflegebedürftigkeit im Sinne der Pflegeversicherung setzt sein, wenn die Selbstständigkeit aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen für mindestens 6 Monate beeinträchtigt ist. Es lohnt sich, frühzeitig einen Antrag auf Pflegegrad bei der Pflegekasse zu stellen, um finanzielle Unterstützung (z. B. Pflegegeld, Pflegehilfsmittel) zu bekommen.
Tipp
Pflegegrad ermitteln mit dem Pflegegradrechner
Ob in Ihrem speziellen Fall Aussicht auf einen Pflegegrad besteht, können Sie mit dem kostenlosen Pflegegradrechner einschätzen.
Häufig gestellte Fragen
Wie entsteht Hautkrebs?
Hautkrebs entsteht durch bösartige Veränderung (sog. Entartung) von Hautzellen. Das heißt, die Hautzellen verändern ihr Aussehen, ihr Wachstums- und Teilungsverhalten. Vor allem Krebszellen von schwarzem Hautkrebs können streuen und somit Tochtergeschwülste bilden. Schwarzer Hautkrebs entsteht oft aus Pigmentflecken.
Schwarzer oder weißer Hautkrebs: Was ist der Unterschied?
Schwarzer Hautkrebs entsteht aus Pigmentzellen (auch: Melanozyten), die in der Haut sitzen. Die Gefahr, dass sich Tochtergeschwülste bilden, ist höher als bei weißem Hautkrebs. Weißer Hautkrebs entsteht aus hornbildenden Zellen der Hautoberfläche. Die Gefahr, dass sich Tochtergeschwülste bilden, ist gering. Somit sind die Heilungschancen beim weißen Hautkrebs sehr hoch.
Gibt es gutartigen Hautkrebs?
Häufig stellt sich die Frage, ob es auch gutartigen Hautkrebs gibt. Die Antwort ist: Nein. Wenn von Krebs die Rede ist, dann sind immer bösartige Krebserkrankungen gemeint. Es gibt keinen gutartigen Hautkrebs, aber es gibt gutartige Tumore der Haut, wie z. B. Lipome (sog. Fettgeschwulste), die in der Unterhautschicht wachsen.
Was sind die Risikofaktoren für Hautkrebs?
Risikofaktor Nummer 1 ist eine hohe UV-Belastung der Haut. Intensive Sonnenbelastung und Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen im Laufe des Lebens das Risiko für Hautkrebs.
Wie wird Hautkrebs behandelt?
Dem schwarzen und dem weißen Hautkrebs ist gemeinsam, dass die Krebszellen – wenn möglich – zunächst operativ entfernt werden. Auch Strahlentherapie, Chemotherapie oder lokal wirksame Therapien können ggf. zum Einsatz kommen.
Wie schnell wächst Hautkrebs?
Basalzellkarzinome wachsen besonders langsam, meistens über Jahre und Jahrzehnte.
Ist Hautkrebs tödlich?
Schwarzer Hautkrebs kann tödlich verlaufen, wenn er zu spät erkannt wurde und bereits weit fortgeschritten ist. Weißer Hautkrebs bildet in den seltensten Fällen Tochtergeschwülste und kann deshalb besser behandelt werden. Die Überlebensrate beim weißen Hautkrebs ist sehr hoch.
Was sind die Anzeichen für Hautkrebs?
Hautkrebs zeigt am Anfang meist keinerlei Symptome. Anlass für den Besuch beim Dermatologen, der die Diagnose stellen kann, war möglicherweise eine Hautveränderung. Zu den Hautveränderungen zählen z. B. ein roter Fleck mit schuppiger Oberfläche oder juckende und/oder blutende Pigmentflecke.
Tut Hautkrebs weh?
Schmerzen treten meistens erst auf, wenn bereits viel Gewebe vom Tumor befallen wurde.
Was tun bei Verdacht auf Hautkrebs?
Wenn Sie eine Hautveränderung feststellen, sollten Sie in jedem einen Dermatologen aufsuchen, damit die Hautveränderung untersucht werden kann. Wenn der Arzt ebenfalls den Verdacht auf Hautkrebs äußert, wird entweder die gesamte betroffene Hautstelle entfernt oder eine Gewebeprobe entnommen, die dann im Labor unter dem Mikroskop untersucht wird.
Welcher Hautkrebs ist gefährlich?
Schwarzer Hautkrebs streut häufiger als weißer Hautkrebs. Die Überlebensrate bei weißem Hautkrebs ist höher als beim schwarzen Hautkrebs.
Was ist ein Basaliom?
Das Basaliom ist ein Basalzellkarzinom, d. h. ein Tumor der oberen Hautschicht. Das Basaliom gehört zum weißen Hautkrebs.
Quelle 1: Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) & Gesellschaft der Epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (GEKID) (2019)
www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2019/krebs_in_deutschland_2019.pdf?__blob=publicationFile (letzter Abruf am 27.11.2020)
(3)
Quelle 2: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2020)
www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/merkelzellkarzinom-seltener-hautkrebs.html (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 3: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2020)
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Quelle 4: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2020)
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Quelle 5: Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e.V. (o. J.)
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Quelle 6: Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e.V. (o. J.)
www.hautkrebs-screening.de/de/hautkrebs/Fakten.php (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 7: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2018)
www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/heller-hautkrebs-eine-unterschaetzte-erkrankung.html (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 8: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), Stiftung Deutsche Krebshilfe, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) (2014)
www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-052OLk_Pr%C3%A4vention_von_Hautkrebs_2014-04.pdf (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 9: Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (2018)
www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/hautkrebs.php (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 10: Plötz, S.G.; Hein, R.; Ring, J.; Biedermann, T. (Hrsg.) (2019)
Häufige Hauttumoren in der Praxis. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin.
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Quelle 11: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2020)
www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/malignes-melanom-schwarzer-hautkrebs.html (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 12: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2020)
www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/basalzellkarzinom.html (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 13: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2020)
www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/news/was-beeinflusst-die-prognose-bei-schleimhautmelanom.html (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 14: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) (2018)
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Quelle 15: Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. (o. J.)
www.hautkrebs-screening.de/de/praevention/sonnenregeln.php (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 16: Stiftung Deutsche Krebshilfe (2018)
www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Hautkrebs_BlaueRatgeber_DeutscheKrebshilfe.pdf (letzter Abruf am 26.11.2020)
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Quelle 17: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) (2020)
www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/k710-versorgungsmed-verordnung.pdf;jsessionid=AC74386E6608B120DF5ADF5BFD88C0CF.delivery1-master?__blob=publicationFile&v=3 (letzter Abruf am 26.11.2020)