Parkinson: Symptome
Bei einem Parkinson-Syndrom unterscheiden Mediziner zwischen vier Haupt- und zahlreichen Nebensymptomen.
Die vier großen Parkinson-Symptome sind:
- Zittern (Tremor)
- Bewegungsarmut/Verlangsamung der Bewegungen (Akinese)
- Muskelsteifheit (Rigor)
- Geh- und Haltungsstörungen

Symptome von Parkinson:
1. Muskelzittern (Tremor)
2. Bewegungsarmut (Akinese)
3. Muskelsteifheit (Rigor)
4. Haltungs- und Gehstörungen
Zu 1: Zittern (Tremor)
Gerade noch lag die Hand ruhig im Schoß, doch beim gezielten Griff nach der Kaffeetasse beginnt sie heftig zu zittern. Der Betroffene merkt das, ist peinlich berührt und strengt sich häufig noch mehr an, das Zittern zu unterdrücken. Häufig macht es das nur noch schlimmer. Dieses Zittern, der sog. Tremor, ist oft ein erstes, charakteristisches Zeichen für Parkinson.
Zu 2: Bewegungsarmut (Akinese)
Die Verlangsamung der Bewegungen fällt vor allem nahen Angehörigen oder Freunden als erstes Indiz für die Parkinson-Erkrankung auf. Während Betroffene früher Bewegungen flüssig ausführen konnten, erscheinen sie bei Parkinson allmählich immer stockender und gehemmter. Betroffenen gelingt es oft erst stark zeitverzögert, Arme und Beine in Bewegung zu bringen. Auch dieses Symptom einer Parkinson-Krankheit lässt sich zu Anfang noch kaschieren; abstellen oder mildern können es Parkinson-Patienten jedoch nicht.
Zu 3: Muskelsteifheit (Rigor)
Die Muskelsteifheit wird zu Anfang oft fehldiagnostiziert. Gerade zu Beginn zeigen sich schmerzhafte Verspannungen in den Oberarmen oder der Schulter. Schnell ist die Diagnose „Alterserkrankung“ wie Rheuma oder Arthrose gestellt – wenn aber das Parkinson-Syndrom vorliegt, schlagen diese Schmerzmittel nicht an und können die Beschwerden nicht mildern. Wirklich Abhilfe schaffen dann nur gezielte Parkinson-Medikamente.
Zu 4: Geh- und Haltungsstörungen
Das auffälligste Anzeichen eines Parkinson-Syndroms ist das Gangbild. Die Arme schwingen nicht mehr mit, der Gang wird schlurfend und die Schritte werden kürzer. In einem späten Stadium des Parkinson-Syndroms gerät der Betroffene vollkommen aus dem Takt. Es scheint, als würden seine Füße am Boden festkleben – er friert in der Bewegung ein (sog. „Freezing“).
Aufgrund der Geh- und Haltungsstörungen kommt es zu einem unsicheren Gang, der in Kombination mit Gleichgewichtsproblemen zu einer erhöhten Sturzgefahr führt. Dies ist besonders tragisch, da Betroffene nach einem Sturzereignis erhebliche Schwierigkeiten haben, wieder selbstständig auf die Beine zu kommen. Auch Treppen oder unebenes Gelände stellen Menschen mit Parkinson vor große Herausforderungen, da sie Entfernungen nicht richtig abschätzen können, was zu Trittunsicherheiten führt. Machen Sie sich daher mit den Maßnahmen einer guten Sturzprophylaxe vertraut.
Parkinson: Nebensymptome
- Veränderte Mimik und Stimme
Wenn sich aufgrund des Parkinson-Syndroms die Muskeln versteifen, verändert sich auch die Mimik der Betroffenen. Sie wirken in Gesprächen plötzlich wie unbeteiligt, ihr Blick ist eher starr, ihre Gestik schwach. Auch die Stimme von Parkinson-Patienten ist oft betroffen: Sie wird monotoner, flacher und oftmals undeutlich. So sehr der Betroffene sich auch bemüht – ausgleichen kann er diese Defizite nicht und darunter leiden manche stark. Denn was als mangelnde Anteilnahme oder gar abweisendes Verhalten daherkommt, ist in Wirklichkeit das Symptom einer Erkrankung, aber keineswegs das mutwillige Verhalten eines Menschen.
- Niedergeschlagenheit, Interessens- und Antriebsverlust
Die Niedergeschlagenheit, die viele Parkinson-Erkrankte verspüren, hat sicherlich auch ihren Grund in der Erkrankung selbst. Es ist nicht einfach, plötzlich nicht mehr richtig gehen zu können, sich nicht wirklich an Gesprächen beteiligen zu können oder gar ständig etwas zu verschütten oder umzustoßen. Oft ziehen sich Betroffene daher aus ihrem sozialen Umfeld zurück und gehen nur noch ungern aus dem Haus.
- Schlafstörungen
Mehr als 70 % der Parkinson-Patienten leiden an Schlafstörungen, vor allem an Durchschlafstörungen. Sie werden nachts wach, können nicht wieder einschlafen oder leiden am sog. „Gewaltschlaf“, d. h. sie träumen so heftig, dass sie im Schlaf ihren Bettpartner sogar möglicherweise schlagen oder treten.
- Kreislauf- und Verdauungsstörungen
Kreislauf- und Verdauungsstörungen sind Folgeerscheinung der Bewegungsarmut aufgrund von Parkinson. Dadurch, dass sich die Vorgänge im Körper verlangsamen und die Nervenimpulse im Gehirn schwächer werden, ist auch der Kreislauf beeinträchtigt.
Der Kreislauf braucht länger, um von Liegen auf Stehen umzuschalten, sodass manchem Betroffenen schwarz vor Augen wird, wenn er zu hastig aufsteht. Magen und Darm arbeiten auch langsamer als zuvor, sodass es bei Parkinson zu Verdauungsstörungen kommen kann.
- Störungen der Sexualfunktion
Die Störungen der Sexualfunktion bei einem Parkinson-Syndrom können unterschiedlich sein: Es kommt vor, dass das sexuelle Verlangen sowohl stark gemindert als auch extrem erhöht sein kann.
- Kontinenzstörungen / Inkontinenz
Von Muskelsteifheit (Rigor) ist auch die Beckenbodenmuskulatur betroffen, so dass Parkinson-Patienten im Laufe der Erkrankung inkontinent werden können.
- Nachlassende Feinmotorik
Die Versteifung der Muskeln hat neben den erheblichen Auswirkungen auf Gang und Haltung auch Folgen für die Feinmotorik. Betroffenen fällt es schwer, Gegenstände wie Besteck zu greifen und festzuhalten, sodass z. B. eine Griffverstärkung notwendig wird. Aber auch das Festhalten von Stiften zum Verfassen von handschriftlichen Texten sowie das Tippen auf einer Tastatur bereitet Menschen mit Parkinson bei fortschreitendem Erkrankungsverlauf Schwierigkeiten.
Parkinson: Diagnose
Die große Schwierigkeit bei der Diagnose eines Parkinson-Syndroms besteht darin, dass die Erkrankung schon fortgeschritten ist, bevor überhaupt wahrnehmbare Symptome auftauchen. Rund die Hälfte der Nervenzellen in der sog. substantia nigra („schwarze Substanz“) im Mittelhirn ist bereits verfallen, ehe Betroffene selbst oder ihre Angehörigen überhaupt merken, dass mit ihnen etwas nicht stimmt.
Viele Nebensymptome wie Schlafstörungen, Muskelverspannungen oder Schmerzen, die durchaus Hinweise auf ein Parkinson-Syndrom geben können, werden einzeln diagnostiziert und oft ebenso vereinzelt behandelt. Bei Parkinson bleibt dies allerdings erfolglos. Es gibt auch noch keinen Blut- oder Labortest, der bereits in einem frühen Stadium eine sichere Diagnose von Parkinson ermöglicht.
Parkinson: Tests
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L-Dopa-Test
Ein sicheres Verfahren, um Senioren auf Parkinson hin zu testen, ist der sog. „L-Dopa-Test“. L-Dopa ist ein spezifisches Parkinson-Medikament. Wird es verabreicht und bessern sich daraufhin die Symptome, ist dies ein ziemlich sicheres Indiz dafür, dass der Betroffene an Parkinson erkrankt ist.
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Single Photonen Emissions-Computertomografie (SPECT)
Ein weiterer Parkinson-Test ist die sog. SPECT-Bildgebung („Single Photonen Emissions-Computertomografie“). Der Patient bekommt eine radioaktive Substanz verabreicht, die sich an bestimmte Moleküle heftet, die für den Transport von Dopamin, einem Botenstoff im Gehirn, zuständig sind. Der Prozess und Transport des Dopamins kann aufgrund der radioaktiven Substanz im Computertomografen (CT) bildhaft verfolgt werden. Dies kann Aufschlüsse über die Ursache einer Parkinson-Erkrankung (den Mangel an Dopamin in den Nervenzellen) geben. Nachteil des SPECT-Verfahrens ist jedoch, dass es sehr aufwändig und teuer ist – und daher eher selten als Parkinson-Test eingesetzt wird.
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Tests bei Parkinson-Demenz: Uhrentest und PANDA-Test
Es gibt eine ganze Reihe von sog. Skalen (= Tests), die bei der Erfassung eines Parkinson-Syndroms eingesetzt werden können. Gerade in Deutschland haben sich zwei Skalen durchgesetzt: der Uhrentest und der PANDA-Test („Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment-Test“). Sie helfen speziell dabei, eine Parkinson-Demenz besser einschätzen zu können. Studien haben gezeigt, dass Parkinson-Patienten sechsmal häufiger an einer Demenz erkranken als ihre Altersgenossen.