Umgang mit beginnender Demenz
Es gibt verschiedene Situationen, die den Verdacht auf eine beginnende Demenz verstärken können. Vielleicht haben Sie bemerkt, dass Ihr Angehöriger Schwierigkeiten hat, seinen Alltag eigenständig zu bewältigen. Vielleicht fällt es ihm auch schwer, sich verständlich auszudrücken oder er verlegt regelmäßig Gegenstände.
Solche Anzeichen können auf eine beginnende Demenzerkrankung hinweisen. Es ist wichtig, diese Veränderungen zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren, um Ihrem Angehörigen bestmöglich zu helfen. Wenn Sie feststellen, dass jemand an Demenz erkrankt ist, gibt es einige wichtige Verhaltensweisen im Umgang mit dementen Menschen, die Sie als Angehöriger beachten sollten.
Vier Grundregeln können für Sie besonders zu Beginn einer Demenz hilfreich sein:
- Informieren Sie sich über die Krankheit, um sie besser zu verstehen.
- Seien Sie geduldig, einfühlsam und geben Sie Ihrem Angehörigen genügend Zeit.
- Schaffen Sie eine strukturierte Umgebung und sorgen Sie für eine vertraute Routine.
- Bauen Sie ein Unterstützungsnetzwerk auf und achten Sie auf Ihre eigene Gesundheit.
Behutsamer Umgang mit Demenz
Es ist sehr wichtig, dass Sie behutsam mit dem Verdacht auf Demenz umgehen. Die Diagnose stellt für jeden Betroffenen eine existenzielle Nachricht dar und kann extreme Reaktionen hervorrufen. Häufig reagieren Betroffene mit Ängsten und leugnen eine geistige Beeinträchtigung. In vielen Fällen wird versucht, die Defizite zu verbergen, was potenzielle Risiken birgt. Es ist wichtig, einfühlsam zu sein und den Betroffenen mit Verständnis und Unterstützung zur Seite zu stehen. Achten Sie auf:(1)
- Sensible Wortwahl: Verwenden Sie Begriffe wie „Störungen des Kurzzeitgedächtnisses“ anstelle von Alzheimer oder Demenz.
- Den Fokus auf die Vorteile legen: Betonen Sie die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose.
- Positiven Einfluss: Ermutigen Sie zu regelmäßiger Bewegung, gesunder Ernährung und ausreichendem Schlaf für das Wohlbefinden der betroffenen Person.
Familie & Angehörige
Der Umgang mit Demenz kann für eine Familie und deren Angehörigen eine Vielzahl von Problemen mit sich bringen. Beispielsweise die emotionale Belastung durch die Diagnose Demenz. Aber auch Veränderungen im Familienleben können zu Konflikten und Spannungen innerhalb der Familie führen. Nicht selten stellt auch die finanzielle Belastung für alle Beteiligten eine Herausforderung dar.
Umgang mit dem demenzerkrankten Partner
Wenn bei Ihrem Lebenspartner die Diagnose Demenz festgestellt wird, ist dies nicht nur für den Betroffenen selbst ein Schock, sondern auch für Sie eine große Herausforderung.
Die langjährige gemeinsame Beziehung und die vertrauten Rituale und Tagesabläufe werden plötzlich durcheinandergebracht. Es ist verständlich, dass Sie zunächst Frustration und Enttäuschung verspüren, denn nichts ist mehr, wie es war. Doch je mehr Sie über die Erkrankung wissen, desto besser können Sie trotz der Demenzerkrankung gemeinsam Ihren Alltag gestalten und noch wertvolle Momente miteinander erleben.
Umgang mit demenzerkrankten Eltern
Für Kinder kann es sehr belastend sein, wenn ein Elternteil an Demenz erkrankt. Häufig kommt es zu einem Rollentausch und die Kinder übernehmen die Rolle der Pflegenden. Dieser Rollentausch ergibt sich oft von ganz allein und ist für viele Menschen selbstverständlich. Dennoch kann es zu Konflikten kommen, wenn beispielsweise der demenzerkrankte Elternteil „ungefiltert“ alte Konflikte anspricht.
Ebenso problematisch kann es sein, wenn Kinder die Körperpflege bei ihren pflegebedürftigen Eltern übernehmen. Nicht selten empfinden Betroffene und Pflegende dabei Schamgefühle. Die umgekehrte Rollenverteilung ist nicht immer leicht zu bewältigen.
Demenz-Hilfe für Angehörige
Neben finanziellen Hilfen für die Pflege eines Angehörigen gibt es auch Beratungs- oder Schulungsangebote sowie psychische Entlastung durch Selbsthilfen. Mehr zu diesen Hilfen und Selbsthilfen für Pflegende lesen Sie im Ratgeber Demenz-Hilfe für Angehörige.
Scheuen Sie nicht, sich bei den zahlreichen und unterschiedlichen Aufgaben der Pflege von Demenzerkrankten frühzeitig Hilfe zu holen. Sei es, dass jemand anderes die Pflege oder Betreuung komplett übernehmen soll oder aber Ihnen unterstützend zur Seite steht. Durch einen Pflegegrad erhalten Betroffene viele Hilfsleistungen für eine passende Demenzbetreuung oder einen monatlichen Entlastungsbetrag für beispielsweise haushaltsnahe Dienstleistungen wie die Haushaltshilfe.
Herausforderndes Verhalten bei Demenz
Es kommt es vor, dass die Demenzerkrankung die Persönlichkeit von Betroffenen verändert und ihr Verhalten sich schlagartig ändert. Ängste, Wahnvorstellungen und Depressionen können auftreten. In einigen Fällen kann die Person auch aggressives Verhalten zeigen.
Der Umgang mit solch herausforderndem und schwierigem Verhalten bei Demenz ist für das Umfeld nicht einfach und erfordert ein umfassendes Verständnis dafür, warum Menschen mit Demenz sich so verhalten, wie sie es tun. Sie bemerken, dass sich der Alltag verändert hat und Dinge nicht mehr wie gewohnt ablaufen, aber sie bringen dies nicht immer in Verbindung mit ihrer Krankheit und beschuldigen stattdessen ihre Mitmenschen, Fehler begangen zu haben.
Herausforderndes Verhalten bei Demenz hinterfragen und verstehen
Herausforderndes Verhalten kostet alle Beteiligten Kraft und bringt die meisten in eine unangenehme Situation. Dabei kann ein Perspektivenwechsel bereits Vieles verändern. Denn das Handeln und Verhalten eines Menschen mit Demenz ist immer auch Ausdruck seines Erlebens und wird bis zu 80 Prozent von der Umgebung beeinflusst. Hinter einem herausfordernden Verhalten kann auch ein unbefriedigtes Bedürfnis stehen. Begegnen Sie dem demenzerkrankten Menschen also an dieser Stelle mit Verständnis und nutzen Sie dies als Schlüssel für Ihre Interaktion und Kommunikation. Auf diese Weise kann sich das Miteinander verändern und sowohl beim betroffenen Menschen als auch beim Begleitenden zu einem erlebbaren Mehr an Wohlbefinden führen.

Angstzustände bei Demenz
Angstzustände bei Demenz können beispielsweise bei einer frontotemporalen Demenz auftreten und sollten unbedingt ernst genommen werden. Es ist wichtig, herauszufinden, was beziehungsweise welche Situationen beim Betroffenen Angst auslösen. Das hilft, richtig zu reagieren und häufig auch, der Angst bei Demenz vorzubeugen.
So können beispielsweise Spiegel oder dunkle Fußböden Angst auslösen. Dann hilft es, den Spiegel mit einem Tuch abzuhängen und dunkle Böden gegen helle Bodenbeläge auszutauschen.
Oder aber der Betroffene verspürt Angst, weil in seinem Alltag nichts mehr so läuft, wie es früher einmal war. Häufig hängen Angstzustände bei Demenz mit anderen Gefühlen wie Kontrollverlust und Selbstzweifel zusammen. Durch eine angepasste Kommunikation und eine verständnisvolle Haltung können Angehörige den Ängsten entgegenwirken.
Eine starke Beziehung kann Ängste bei demenzerkrankten Menschen reduzieren
Ein Mensch mit Demenz mag zwar kognitive Einbußen haben, aber seine emotionale Wahrnehmung bleibt weiterhin erhalten. Demenzerkrankten Menschen fehlen häufig die Gefühle von Geborgenheit und Sicherheit. Bedrohlich erlebte Momente oder Trennungssituationen sind meist der Grund, weshalb sie sich unsicher fühlen. Schaffen Sie also eine möglichst starke Beziehung, die auf gegenseitigem Vertrauen sowie Verlässlichkeit beruht und erzwingen Sie nichts gegen den Willen des demenzerkrankten Menschen.

Wahnvorstellung bei Demenz
Wahnvorstellungen gehören zu den häufigen Verhaltensänderungen bei Demenzerkrankungen, zum Beispiel bei der Lewy-Body-Demenz. Meist treten sie sich erst im späteren Stadium der Demenz auf.
Die Betroffenen sind oft davon überzeugt, dass sie betrogen oder bestohlen werden oder dass ihre Mitmenschen ihnen etwas Böses wollen. Oft kommt es vor, dass sie Angehörige nicht mehr erkennen. Nicht selten sprechen sie ihre Befürchtungen auch direkt aus. Wer sich in die Lage eines Demenzerkrankten versetzt, kann diese Gefühle besser nachvollziehen: Nichts im Alltag scheint zu funktionieren, manche Dinge scheinen unauffindbar und man weiß nicht mehr, wo der Partner hingegangen ist. Kein Wunder, dass sich Betroffene ohnmächtig und hilflos fühlen und schließlich die Schuld bei anderen suchen.
Halluzinationen bei Demenz
Die Häufigkeit von Halluzinationen bei Demenzerkrankungen kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Betroffene können visuelle oder auditive Halluzinationen erleben, bei denen sie Dinge sehen oder hören, die in der Realität nicht vorhanden sind.
Diese Halluzinationen können beängstigend oder verwirrend sein und das alltägliche Leben der Betroffenen sowie ihrer Angehörigen stark beeinträchtigen. Es ist wichtig, einfühlsam und unterstützend zu sein, wenn Halluzinationen auftreten, und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Symptome zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern.
Betreuende sollten zunächst versuchen herauszufinden, was die Situationen hervorruft. Manchmal hilft es schon, störende Geräusche wie Fernseher oder Radio auszuschalten, Spiegel abzuhängen oder die Beleuchtung zu ändern. Treten die Halluzinationen regelmäßig auf, sollten Angehörige mit dem behandelnden Arzt über mögliche Medikamente sprechen.(2)
Schreien bei Demenz
Vermeintlich grundloses, unkontrolliertes Schreien kann ein Symptom fortgeschrittener Demenz sein. Während einige Betroffene laut singen, schreien andere willkürliche Wörter und ganze Sätze. Schreien bei Demenz kann enorm belastend für die Angehörigen, aber auch für alle anderen Mitmenschen sein. Um auch dieses Verhalten zu verstehen, muss es zunächst hinterfragt werden.
Die Gründe für das Schreien bei Demenz können sehr vielfältig sein. Menschen mit Demenz schreien, wenn sie sich nicht mehr mitteilen können, aber dennoch auf sich aufmerksam machen wollen – zum Beispiel, weil sie Schmerzen, Hunger oder Durst haben, sich einsam fühlen oder wütend sind. In diesem Fall lohnt es sich, professionelle Hilfe beim Hausarzt oder Neurologen zu suchen, der helfen kann, die Auslöser für das unkontrollierte Schreien zu finden.
Demenzerkrankte beruhigen: Was hilft, wenn Demenzerkrankte schreien?
Hier sind einige wichtige Punkte, die Ihnen helfen können, einfühlsam auf die Bedürfnisse von Demenzerkrankten einzugehen:
- Demenzerkrankte reagieren oft positiv auf Berührungen und sanfte Bewegungen.
- Das Halten einer Hand und Umarmungen, Streicheln oder behutsame Bewegungen können eine große Wirkung haben.
- Leichte rhythmische Bewegungen können helfen, die demenzerkrankte Person zu beruhigen.
- Es ist wichtig, die Grenzen und Wünsche des Betroffenen zu respektieren.
Akzeptieren Sie es, wenn der Demenzerkrankte keinen Körperkontakt wünscht. Jeder Mensch und jede Situation ist einzigartig.
Tagesstruktur bei Demenz
Menschen mit Demenz brauchen eine klare Tagesstruktur mit festen Tagesabläufen, Ritualen und einfachen Regeln. Das schafft Orientierung und Sicherheit. Aktivitäten oder Aufgaben sollten jede Woche am selben Tag zur selben Zeit stattfinden. Dasselbe gilt auch für die Mahlzeiten.
Ob es gute und schlechte Tage beziehungsweise Tageszeiten bei Demenzerkrankten gibt, ist immer individuell. Viele Angehörige machen die Erfahrung, dass sich der Vormittag besser für Aktivitäten eignet, da die Konzentration und Leistungsfähigkeit dann meist höher sind. Im Laufe des Tages lassen die kognitiven und körperlichen Fähigkeiten dagegen oftmals nach. Orientierungshilfen wie Wandkalender oder große Uhren helfen dem Betroffenen, sich zeitlich zu orientieren.
Umgang mit Demenz: Nahrungsaufnahme
Im fortgeschrittenen Stadium einer Demenz kann es für die Betroffenen schwierig werden, selbstständig zu essen. Betroffene sitzen zum Beispiel am Tisch und können sich auf einmal nicht mehr an die gängigen Abläufe erinnern: Wie benutze ich Messer und Gabel? Welches Essen spieße ich zuerst auf? Wie kommt das Essen in meinen Mund?(3)
Als Angehöriger spielen Sie hier eine wichtige Rolle und können wertvolle Unterstützung leisten. Hierzu ein paar Tipps für den Alltag:
- Kontraste darstellen: Legen Sie eine rote Serviette unter den Teller, damit der Tellerrand besser sichtbar wird.
- Zeigen, wie es geht: Setzen Sie sich neben die Person und zeigen Sie ihr, wie man Messer und Gabel benutzt. Helfen Sie gegebenenfalls, indem Sie die Hände führen.
- Fingerfood: Bereiten Sie Speisen zu, die die Person auch mit den Fingern essen kann.
- Zum Trinken anregen: Auch bei Demenz wird das Trinken oft vergessen. Animieren Sie regelmäßig zum Trinken, zum Beispiel durch Zuprosten und Trinksprüche.
Umgang mit Demenz: Aktiv bleiben im Alltag
Jeder Mensch – ob mit Demenzerkrankung oder ohne – benötigt im Alltag Aufgaben, die ihm Freude bereiten und ihn sowohl körperlich als auch geistig herausfordern. Bedenken Sie dabei Folgendes:
- Freizeitaktivitäten sollten keinesfalls aufgegeben werden, sondern an die neuen Bedingungen angepasst werden und einen festen Platz im Wochenplan haben.
- Alltägliche Aufgaben wie Gedächtnistraining mit Kreuzworträtseln, Bilderrätseln, großen Puzzles und Konzentrationsspiele können eine schöne Beschäftigung für Demenzerkrankte sein. Aber auch einfache alltägliche Verrichtungen sind oft eine Herausforderung und erfordern volle Konzentration. Im Garten Unkraut jäten, Laub fegen, das Auto waschen, den Briefkasten leeren oder Wäsche zusammenlegen kann für Menschen mit fortgeschrittener Demenz bereits eine wichtige Aufgabe sein.
- Regelmäßige Bewegung ist sehr wichtig. Sie fördert die Verdauung, den Kreislauf, den Appetit und den Schlaf. Durch einen aktiven Alltag bleiben Menschen mit Demenz körperlich und geistig fit, können ihre Gefühle ausdrücken und besser mit ihrer Umwelt kommunizieren. Dies kann sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Regelmäßige Bewegung sollte daher mehrmals pro Woche in den Tagesablauf integriert werden.
- Sinnesarbeit spielt eine wichtige Rolle in der Betreuung von Menschen im fortgeschrittenen Stadium einer Demenzerkrankung oder an schlechten Tagen. Beruhigende oder vertraute Düfte sowie anregende Beleuchtung können positive Reaktionen und Erinnerungen hervorrufen. Die Verwendung verschiedener Stoffe und Materialien ermöglicht eine Entdeckungsreise, die im Bett stattfinden kann und somit Aktivität ohne körperliche Bewegung fördert. Sinnesarbeit verbessert die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Betroffenen, indem sie auf einfühlsame Weise mit ihren Sinneserfahrungen in Verbindung treten können.
Pflege zuhause oder im Pflegeheim
Die Entscheidung bei einer Demenzdiagnose, ob die Pflege zu Hause oder in einem Pflegeheim erfolgen soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für alle Beteiligten geht es vor allem darum, dass der Demenzkranke bestmöglich versorgt und betreut wird.
Pflege zuhause
Die Pflege zuhause bei Demenz bietet den Vorteil, dass die betroffene Person in ihrer vertrauten Umgebung bleiben kann und von der Unterstützung und Nähe ihrer Angehörigen profitiert. Zuhause ist häufig eine individuellere Betreuung und flexiblere Alltagsgestaltung, angepasst an die individuelle Tagesform, möglich. Allerdings erfordert die Pflege zuhause auch eine hohe Belastbarkeit der Angehörigen und möglicherweise zusätzliche Unterstützung durch professionelle Pflegekräfte.
Wenn Sie sich für die Pflege zuhause entscheiden, ist es daher umso wichtiger, dass Sie alle Pflegeleistungen in Anspruch nehmen, die Ihnen mit dem zugeteilten Pflegegrad zustehen.
Umzug ins Pflegeheim
Mit fortschreitender Demenz kann die Pflege und Betreuung des Betroffenen sehr anstrengend werden und die Angehörigen an ihre körperlichen sowie mentalen Grenzen bringen.
In solchen Fällen kann der Umzug in eine Einrichtung wie ein Pflegeheim eine gute Lösung sein. Ein Pflegeheim bietet spezialisierte Pflege rund um die Uhr, eine soziale Gemeinschaft und Unterstützung durch qualifiziertes Personal.
Auch, wenn die Entscheidung für einen Umzug in ein Pflegeheim oft schwerfällt, kann sie für beide Seiten doch viele Vorteile mit sich bringen. Es entlastet Sie als Angehörige und kann eine bessere Versorgung bei fortgeschrittener Pflegebedürftigkeit gewährleisten.
Bei der Entscheidung zwischen häuslicher Pflege und Pflegeheim sollten Sie die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen, die vorhandenen Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten sowie finanzielle Aspekte sorgfältig berücksichtigten.
Welches Pflegeheim das richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtige Fragen sind zum Beispiel:
- Befindet sich das Pflegeheim in pendelbarer Nähe?
- Ist es eine offene oder gesicherte Einrichtung?
- Wie genau werden Demenzerkrankte betreut?
Ist die Entscheidung für einen Umzug ins Pflegeheim oder eine andere Einrichtung gefallen, muss dieser gut vorbereitet werden. Bei der Planung hilft eine Checkliste, die die wichtigsten Punkte zusammenfasst.
Umgang mit Demenzerkrankten lernen: Schulungen & Kurse
Es gibt spezielle Schulungen und Kurse, in denen pflegende Angehörige jede Menge Wissen zu Pflegethemen und Demenz vermittelt bekommen. Solche Pflegekurse werden von der Pflegekasse bezahlt, die auch die erste Anlaufstelle für Angehörige ist. Auf Wunsch kann die Schulung auch zuhause stattfinden.
Häufig gestellte Fragen
Wie gehe ich mit herausforderndem Verhalten von Demenzerkrankten um?
Zeigen Sie Verständnis und versuchen Sie herauszufinden, was hinter Verhaltensänderungen steckt. Nehmen Sie Anfeindungen, Beleidigungen oder Beschuldigungen nicht persönlich. Wenn Sie sich überfordert und hilflos fühlen, holen Sie sich professionelle Hilfe. Erste Anlaufstelle ist der Hausarzt.
Wann sollen Demenzerkrankte ins Pflegeheim umziehen?
Mit dem Fortschreiten der Demenz kann die Pflege der betroffenen Person pflegende Angehörige sehr belasten und mitunter überfordern. Wenn die Belastung für Angehörige zu groß wird, kann eine auf Demenz spezialisierte Einrichtung wie ein Pflegeheim eine gute Lösung sein.
Wer berät und unterstützt Angehörige von Demenzerkrankten?
Erste Anlaufstelle sind die gesetzlichen Pflegekassen beziehungsweise privaten Pflegeversicherungen und Beratungsstellen. Beispielsweise bietet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft kostenlose Beratungen & Infomaterial an.
Welche Aktivitäten und Beschäftigungen sind für Menschen mit Demenz geeignet?
Aktivitäten sollten einfach sein und sich an den individuellen Fähigkeiten und Interessen des Demenzerkrankten orientieren. Musik kann eine positive Wirkung haben und Erinnerungen wecken. Kreative Aktivitäten wie Malen oder Basteln können die kognitiven Funktionen anregen. Spaziergänge in der Natur oder leichte Bewegungsübungen können die körperliche Aktivität fördern und das Wohlbefinden steigern. Es geht darum, eine angenehme und anregende Umgebung zu schaffen, die Menschen mit Demenz Freude bereitet und ihre Lebensqualität fördert.
Welche Tipps gibt es für die Kommunikation mit Demenzpatienten?
Die Kommunikation mit Demenzpatienten erfordert besondere Sensibilität. Es ist ratsam, eine freundliche und ruhige Stimme zu verwenden, Blickkontakt herzustellen und den Namen des Betroffenen zu verwenden, um eine persönliche Verbindung herzustellen. Statt komplexe Fragen zu stellen, sind offene Fragen oder Aussagen vorzuziehen, um die Kommunikation zu erleichtern. Wenn die Worte schwierig werden, kann man sich auf nonverbale Kommunikation wie Berührungen und Gesten konzentrieren, um Empathie und Verständnis zu vermitteln.
Wie kann ich den Umgang mit Menschen mit Demenz verbessern?
Im Umgang mit Menschen mit Demenz ist eine einfühlsame und respektvolle Haltung entscheidend. Dazu gehört, ihre Gefühle und Bedürfnisse ernst zu nehmen, sich in ihre Lage zu versetzen und Geduld aufzubringen. Es kann hilfreich sein, sich über die Krankheit zu informieren, um besser zu verstehen, wie sie das Verhalten und die Kommunikation beeinflusst. Außerdem ist es wichtig, klare und einfache Anweisungen zu geben und für eine ruhige und vertraute Umgebung zu sorgen.