Beschäftigung und Spiele für Demenzerkrankte

Demenz-Beschäftigung / Demenz-Spiele

Jeder Mensch hat ein natürliches Bedürfnis nach Beschäftigung – egal ob es berufliche oder familiäre Aufgaben sind, die eigenen Hobbys, Sport oder die Pflege sozialer Kontakte. Dieses Bedürfnis nach Beschäftigung haben auch Demenzerkrankte. Doch es fällt ihnen oft schwer, sich selbst Aufgaben zu suchen. pflege.de stellt unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten für Demenzerkrankte vor und gibt Tipps für Spiele und Übungen.

Inhaltsverzeichnis

Beschäftigung für Demenzerkrankte ist wichtig

Menschen, die an Demenz erkrankt sind, haben Probleme, ihre alltäglichen Aufgaben zu meistern. Sie machen „Fehler“, weil sie Dinge nicht mehr genau wissen oder Handlungen nicht mehr ausführen können. Manchmal trauen sie sich aber auch selbst nichts mehr zu und ziehen sich zurück.

Zur Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz gehört deshalb unbedingt auch die gezielte Beschäftigung mit Spielen oder anderen Tätigkeiten. Schlagen Sie von sich aus Dinge vor und motivieren Sie den Demenzerkrankten mitzumachen. So tun Sie nicht nur der Person etwas Gutes, sondern Sie erleben gemeinsam viele schöne Momente.

Vorteile der Beschäftigung für Demenzerkrankte:
  • Sie sorgt für gute Laune, für Abwechslung und Lebensfreude.
  • Sie schützt vor Einsamkeit und Depression.
  • Sie festigt noch vorhandene Fähigkeiten.
  • Sie reaktiviert vertraute Handlungen (z. B. Singen oder Backen).
  • Sie stärkt das Selbstvertrauen des Betroffenen, weil er das Gefühl hat, noch etwas zu können.
  • Sie gibt Struktur im Alltag.

Beschäftigung bei Demenz: Vorsicht vor Überforderung

Es sollte nicht Ihr Ziel sein, Menschen mit Demenz durch die Beschäftigung herauszufordern und sie vor schwierige Aufgaben zu stellen. Demenz lässt sich nicht „wegtrainieren“. Deshalb muss ein Demenzerkrankter auch nichts unter Beweis stellen. Die Demenz-Beschäftigung hat die Aufgabe, Betroffene zu Erfahrungen anzuregen, Freude zu entwickeln und kleine Erfolgserlebnisse zu bieten.

Das Stadium der Demenz ist ausschlaggebend dafür, welche Aufgaben und Spiele Sie der betroffenen Person zumuten können. Gedächtnisübungen können zum Beispiel bei einer leichten Demenz noch sinnvoll sein und Spaß bereiten. Aber ab einem gewissen Punkt führen sie nur noch zu Verunsicherung, Scham und Frustration.

5 Tipps für die Beschäftigung bei Demenz

Für den richtigen Umgang mit Demenzerkrankten gibt es ein paar Grundregeln, die Sie beherzigen sollten:

  1. Beachten Sie das Stadium der Demenz: Überforderung bewirkt negative Reaktionen. Versuchen Sie Beschäftigungen zu finden, die keine große Herausforderung darstellen und trotzdem Freude bereiten.
  2. Gehen Sie auf persönliche Vorlieben und Abneigungen ein: Die Beschäftigung sollte Spaß machen. Nicht jeder Mensch bastelt gern und nicht jede ältere Frau möchte sich mit Hausarbeit beschäftigten.
  3. Respektieren Sie die Entscheidung des Demenzerkrankten: Lassen Sie es zu, wenn der Erkrankte nicht selbst aktiv werden möchte, sondern lieber beobachtet. Oder wenn er eine Tätigkeit ablehnt, die er sonst gerne tut.
  4. Tolerieren Sie „Fehler“: Schimpfen Sie auf keinen Fall, wenn etwas nicht funktioniert. Drängen Sie auch nicht auf eine Wiederholung oder das Erreichen von Zielen.

Inspiration für die Demenz-Beschäftigung

Eine gute Inspirationsquelle für geeignete Beschäftigungen sind die Richtlinien des Spitzenverbandes „Bund der Krankenkassen“. Dort wird aufgezählt, was Betreuungskräfte im Rahmen der zusätzlichen Betreuungs- und Entlastungsleistungen mit Pflegebedürftigen unternehmen können. (1) Diese Aktivitäten können Sie als Inspiration aufgreifen.

Geeignete Aktivitäten sind laut Richtlinie:

  • Kochen, Backen, Handwerk, Gartenarbeiten, Pflege von Haustieren
  • Basteln und Malen
  • Musik, Tanzen und Bewegung
  • Erinnerungspflege
  • Lesen und Vorlesen
  • Spaziergänge und Ausflüge
  • Brettspiele und Kartenspiele

Die meisten dieser Beschäftigungen eignen sich auch für Menschen mit leichter bis mittlerer Demenz.

Expertentipp

Die Betrachtung von Kunst und auch der Umgang mit Kunst schafft Raum für Kommunikation. Wenn ich beispielsweise gemeinsam in ein Museum gehe und Werke betrachte, können diese Anlass für einen Austausch sein. Bei der Wahrnehmung von ästhetischen Dingen gibt es kein Richtig und kein Falsch und so ist man befreit von der Angst, etwas Falsches zu sagen. Letztendlich können Menschen mit einer Demenz so die Erfahrung machen, dass sie Kompetenzen haben und ihr Selbstbewusstsein kann gestärkt werden.

Michael   Ganß
Kunstpädagoge & Kunsttherapeut

Beschäftigung im Haushalt: Kochen, Backen, Handwerk, Garten und Haustiere

Kleinere Arbeiten in Haus oder Garten sind leicht umsetzbar und naheliegend, wenn Ihr Angehöriger sich schon früher gerne mit solchen Aufgaben beschäftigt hat. Achten Sie allerdings darauf, keine zu komplizierten oder gefährlichen Aufgaben zu wählen. Das gilt insbesondere für den Umgang mit scharfen oder spitzen Gegenständen und Maschinen.

Nehmen Sie sich einfach Zeit, akzeptieren Sie die nachlassenden Fähigkeiten des Demenzerkrankten und setzen Sie sich keine großen Arbeitsziele. Sehen Sie die Beschäftigung einfach als Gestaltung gemeinsamer Zeit – ganz ohne Leistungsdruck und konkretes Ergebnis.

Basteln und Malen

Kreative Tätigkeiten sind zugleich eine aktive Betätigung und eine sinnliche Erfahrung. Der Umgang mit unterschiedlichen Materialien aus der Natur oder dem Bastelladen kann Demenzerkrankten viel Freude bereiten. Voraussetzung ist natürlich, dass die Person Freude an der Kreativität hat.

Sie müssen sich dafür nicht unbedingt spannende Bastelideen ausdenken, sondern können auch einfach so etwas Raum für die kreative Betätigung schaffen. Ambitionierte Ziele sind oft sogar kontraproduktiv. Interessante Materialien wecken hingegen oft Interesse.

Tipp
Saisonale Dekoraktion basteln

Nehmen Sie den Wechsel der Jahreszeiten als Anlass, um passende Dekoration zu basteln. Bringen Sie dafür ein paar Dinge aus der Natur mit (Tannenzapfen, Blumen, Kastanien, usw.). So stellen Sie beim Basteln einen Bezug zur Außenwelt her und fördern gleichzeitig die biografische Erinnerung. Das funktioniert auch sehr gut mit Feiertagen wie Weihnachten und Ostern.

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Musik, Tanzen und Bewegung

Musikhören ist für viele Menschen mit Demenz ideal, denn bekannte Schlager aus der Jugendzeit stimulieren fröhliche Erinnerungen und können die Stimmung aufhellen. Da das Langzeitgedächtnis bei einer Demenz am längsten erhalten bleibt, können auch Liedtexte und Melodien aus der Kinder- und Jugendzeit noch lange abgerufen werden.

Bekannte Lieder zu singen, dazu zu musizieren oder den Takt zu schlagen funktioniert selbst dann, wenn der Betroffene nicht mehr sprechen kann. Auch Tanzen ist förderlich, denn die körperliche Bewegung wirkt sich bei Demenz in der Regel positiv aus.

Außerdem stellt sich beim Tanzen und gemeinsamen Singen schnell ein Gemeinschaftsgefühl ein. Der Isolation und dem Rückzug wird so Einhalt geboten. Und selbst wer die Liedtexte nicht mehr genau kennt, kann noch mitsummen oder mitschunkeln und nimmt auf diese Art teil.

Als musikalische und motorische Beschäftigung bieten sich an:

  • Bekannte Lieder singen
  • Gemeinsam musizieren mit einfachen Instrumenten
  • Vertraute Musik hören
  • Sich in der Gruppe zu Stimmungsliedern bewegen (schunkeln, tanzen usw.)
  • Sitzgymnastik mit Hintergrundmusik

Erinnerungspflege mit Foto- und Erinnerungsalben

Wenn sich Menschen mit Demenz an Beziehungen mit lieben Menschen oder lebensgeschichtliche Ereignisse erinnern, trägt dies zu ihrem Wohlbefinden bei und sie fühlen sich wieder stärker in ihrer Identität. Deshalb ist die Erinnerungspflege nicht nur eine schöne, sondern auch eine wohltuende Beschäftigung für Demenzerkrankte.

Besonders gut funktioniert das Wecken von Erinnerungen mit Erinnerungsalben. Darin sammeln Sie Fotos und andere Erinnerungsstücke aus dem Leben der demenzerkrankten Person. Diese Alben können Sie immer wieder gemeinsam mit der Person betrachten und dann gemeinsam in Erinnerungen schwelgen.

Tipp
Motivieren Sie zum Erzählen

Stellen Sie als Pflegender oder Angehöriger konkrete Fragen zur Kindheit oder Jugend des Demenzerkrankten. Zum Beispiel zu wichtigen historischen Ereignissen aus dieser Zeit. So motivieren Sie den Demenzerkrankten, sich an Erlebnisse zu erinnern und Geschichten von früher zu erzählen.

Lesen und Vorlesen

Gerade bei fortschreitender Demenz fällt es vielen Betroffenen schwer, noch selbst zu lesen. Umso lieber mögen sie es, wenn ihnen vorgelesen wird.

Sie als pflegender Angehöriger oder als Alltagsbegleiter können entweder aus speziellen Büchern, aus der Tageszeitung oder aus Zeitschriften, die der Demenzerkrankte früher selbst gerne gelesen hat, vorlesen.

Achten Sie beim Vorlesen auf diese Tipps:

  • Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung ohne fremde Stimmen im Hintergrund.
  • Sprechen Sie langsam, deutlich und laut genug.
  • Wählen Sie einfache, kürzere Texte mit positiven Inhalten.
  • Sprechen Sie über das Gehörte und stellen Sie Fragen („Kennst du das auch?“, „War das früher bei euch auch so?“).
Info
Zuhören fördert die Durchblutung im Gehirn

Wenn wir zuhören, erhöht sich die Durchblutung unseres Gehirns. Das haben Studien erwiesen. Vorlesen kann für Menschen mit Demenz genauso aktivierend sein wie Kopfrechnen für einen gesunden Menschen.

Spaziergänge und Ausflüge

Bewegung regt den Kreislauf an, fördert Sinneserfahrungen und bringt Freude. Deshalb sind Spaziergänge und Ausflüge immer eine sinnvolle Beschäftigung. Es kommt aber auch darauf an, dass Sie Spaziergänge in geeigneter Umgebung und Ausflüge zu passenden Orten machen.

Chaotische, laute Umgebungen sind ungeeignet, weil sie zu Verwirrung und Stress führen. Ideal sind hingegen Orte, die dem Demenzerkrankten immer schon gefallen haben oder einen biografischen Bezug bieten. Dazu können auch kulturelle Events, Sportveranstaltungen und Gottesdienste zählen.

Tipp
Demenz-Cafés in Ihrer Nähe

Viele Sozialverbände und kirchliche Träger bieten regelmäßige Treffpunkte für Menschen mit Demenz. Oftmals sind das Veranstaltungen mit Musik und Tanz, bei denen der Spaß und der soziale Austausch im Fokus stehen.

Sinneserfahrungen und Berührungen

Neben der Erinnerung ist die Berührung an sich ein unverzichtbarer Bestandteil des menschlichen Lebens. Menschen mit Demenz, die Sie über Worte und Gesten nur noch schwer erreichen können, lassen sich manchmal leichter durch Berührung aktivieren. Aus diesen sinnlichen Erfahrungen können Sie individuelle Beschäftigungen und Spiele ableiten.

Beispiele:

  • Massagen mit Igelbällen
  • Kleine Gegenstände in einem Kirschkernsack suchen
  • Unterschiedliche Materialien in einer zugedeckten Kiste erfühlen
  • Gewürze riechen und damit die Erinnerung aktivieren
  • Barfußpfade und Sinnesgärten

Sehr bekannt ist auch das „Snoezelen“. Dabei werden gezielt unterschiedliche Sinne aktiviert und stimuliert. Mehr darüber erfahren Sie im Ratgeber zu Therapie und Behandlung von Demenz.

Tipp
Demenz: Beschäftigung für die Hände

Oft haben Demenzerkrankte unruhige Hände, die ständig nach etwas zum Befühlen suchen. Für solche Personen eignen sich ein spezieller Muff oder andere Gegenstände mit interessanten Oberflächen, die den Händen einen Ort zum ungestörten „Nesteln“ geben.

Spiele für Demenzerkrankte

Es gibt Spiele, die speziell für Demenzerkrankte entwickelt wurden. Sie sollen gezielt motorische Fähigkeiten trainieren oder den Spaß am Raten und am Gedächtnistraining bei Demenz wecken. In den letzten Jahren sind immer mehr solcher Demenzspiele auf den Markt gekommen.

Daneben können Sie Ihren demenzerkrankten Angehörigen aber auch mit herkömmlichen Spielen herausfordern und beschäftigen. Am besten eignen sich dazu Spiele, die von Kindheit an vertraut sind, wie Würfelspiele oder Mensch ärgere Dich nicht. Passen Sie die Spielregeln einfach an, wenn die Demenz-Symptome das erforderlich machen.

Tipp
Spielen ohne Leistungsdruck

Achten Sie darauf, dass das Spielen nicht zu Leistungsdruck führt. Variieren Sie die Spielregeln lieber, als zu konsequent auf deren Einhaltung zu achten und Ihren demenzerkrankten Spielpartner damit zu verunsichern. Planen Sie genügend Zeit ein und sparen Sie nicht mit Lob und Anerkennung.

Spiele für Menschen mit Demenz: Eine kleine Auswahl

Lassen Sie sich inspirieren, welche Spiele für die Beschäftigung von Demenzerkrankten besonders geeignet sind. Natürlich muss das Niveau der Spiele zu den individuellen Symptomen passen, aber das können Sie mit Ihrer persönlichen Erfahrung gut einschätzen.

Memory „Erinnere dich“

Ein Memory-Spiel mit großen Karten und leicht erkennbaren Motiven – so gelingt das Anfassen und Aufdecken leicht. Auf den Karten finden sich bekannte Gegenstände, die – wie bei jedem Memory – paarweise auftreten. Doch das Sammeln ist nur ein Ziel. Genauso wichtig ist, dass die Karten Erinnerungen wecken und so zum Erzählen anregen. Der Preis für das Memory „Erinnere Dich“ liegt bei ca. 50 Euro.

Groß-Puzzles: 6 Motive für die Aktivierung von Demenzerkrankten

Einfache Puzzles mit nur vier Teilen je Motiv machen das Zusammenfügen leicht. Die Motorik wird geübt, ein hübsches Bild entsteht und ganz nebenbei entspannt sich ein Gespräch über damals und heute, über heitere Erinnerungen aus der Familiengeschichte. Die Groß-Puzzles kosten etwa 30 Euro.

Bunte Mischung

168 Spielkarten und schon können Sie mit Ihrem demenzerkrankten Angehörigen loslegen: Zu Themen wie „Natur“, „Damals“, „Zu Hause“, „Bewegung“ oder „Rätseln“ werden Fragen gestellt, Lieder gesungen oder Gymnastikübungen gemacht. Das Kartenspiel „Bunte Mischung“ kostet ca. 30 Euro, es gibt zwei voneinander unabhängige Bände.

Vertellekes

Am Tisch sitzen und Geschichten erzählen – das ist die Grundidee dieses Spiels. Spielplan und die entsprechenden Karten liefern Impulse für das Gespräch. Es geht um Rätselraten, Wortsammlungen und Redensarten. Das Spiel „Vertellekes“ kostet rund 80 Euro.

Tablet für Demenzkranke

Es geht auch digital: Immer mehr Anbieter entwickeln spezielle Demenz-Tablets, die auf die Beschäftigung und Aktivierung von Demenzerkrankten ausgerichtet sind. Sie eignen sich sowohl für den Privathaushalt als auch fürs Pflegeheim und sollen Menschen mit Demenz betreuen und beschäftigen.

Demenzgerechte Apps und kurze Filme können so entweder einzelne Personen oder ganze Gruppen aktivieren, Erinnerungen wecken und Spaß bereiten.

Tipp
Das passende Geschenk finden

Für viele Angehörige ist es schwierig, ein passendes Geschenk für Ihren Angehörigen mit Demenz zu finden. Sollten Sie auf der Suche nach einem angemessenen und sinnvollen Geschenk für Ihren Angehörigen sein, finden Sie in unserem Ratgeber Geschenke und Spielzeug für Demenzerkrankte einige Anregungen.

Spiele für Demenzerkrankte selbst basteln

Viele Spiele für Demenzerkrankte erscheinen in kleiner Auflage und sind dann oft teuer. Doch Sie müssen nicht viel Geld ausgeben, denn Sie können auch selbst Spiele für Demenzerkrankte basteln. Vielleicht sogar mit der betreffenden Person zusammen, dann haben Sie gleich noch eine gemeinsame Beschäftigung mehr.

Lassen Sie sich dabei am besten von dem Inspirieren, was der Demenzerkrankte gerne macht. Hier sind drei Ideen für Beschäftigungen und Spiele, die Sie einfach selbst basteln können:

  • Die Person fühlt gerne an Dingen? Dann ist ein Fühl-Memory vielleicht interessant, bei dem die verschiedenen Paare aus Materialien mit typischen Oberflächen bestehen und erfühlt werden müssen.
  • Die Person löst gerne Puzzle? Dann nehmen Sie Motive mit einem starken biografischen Bezug und machen Sie daraus einfache Puzzle. Die Anzahl der Teile und damit die Schwierigkeit können Sie individuell an die Fähigkeiten der Person anpassen.
  • Die Person singt gern? Dann basteln Sie doch ein persönliches Singbuch mit den Lieblingsliedern der Person. Vielleicht helfen auch Bilder oder Fotos, um die Person an das jeweilige Lied auf der Seite zu erinnern.

Häufig gestellte Fragen

Was kann ich mit Demenzerkrankten spielen?

Im Prinzip sind alle Spiele sinnvoll, die Sinneseindrücke fördern, Freude bereiten und dabei keinen Leistungsdruck erzeugen. Dinge zu entdecken, sich zu erinnern und kleine Herausforderungen zu meistern ist wichtiger als der Wettbewerb um den Sieg. Ein guter Anhaltspunkt sind immer Materialien oder Themen, mit denen sich eine Person auch vor der Demenzerkrankung gerne beschäftigt hat.

Wie kann ich Demenzerkrankte beschäftigen?

Demenzerkrankten fällt es oft schwer, sich selbst Aufgaben vorzunehmen und diese gezielt zu verfolgen. Dabei ist gerade die Beschäftigung mit Dingen sehr wichtig für das Wohlergehen bei Demenz, denn sie fördert die Sinneswahrnehmungen und schafft Selbstvertrauen.

Klassische Beispiele sind Basteln, einfache Sortierarbeiten, Bewegung und Tanz sowie mehr und mehr auch digitale Angebote auf speziellen Tablets für Menschen mit Demenz.

Welche Musik mögen Menschen mit Demenz?

Menschen mit Demenz entwickeln keinen neuen Musikgeschmack, sondern mögen oft besonders gerne die Musik, die sie in ihrer Jugend am liebsten gehört haben. Das weckt oft lebendige Erinnerungen. Besonders geeignet sind außerdem Lieder, bei denen man mitsingen, dazu tanzen oder sich zumindest bewegen kann.

Welche Bücher eignen sich für Demenzerkrankte?

Manche Demenzerkrankte lesen selbst, andere lassen sich lieber vorlesen. In beiden Fällen eignen sich Bücher mit kurzen, einfachen und vor allem positiven Geschichten. Es gibt etliche Bücher, die speziell für Demenzerkrankte geschrieben werden. Außerdem sind Liederbücher zum Singen oft eine gute Idee.

Was ist ein Erinnerungsalbum für Demenzerkrankte?

Ein Erinnerungsalbum sammelt Fotos und Erinnerungsstücke aus dem Leben einer Person mit Demenz. Es dient der Erinnerungspflege und der Beschäftigung, denn es kann immer wieder Freude bereiten, ein solches Album durchzublättern und sich an Ereignisse aus dem eigenen Leben zu erinnern. Mehrere kleine Erinnerungsalben sind meistens sinnvoller als ein großes, das eher überfordert.

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Erstelldatum: 6102.11.9|Zuletzt geändert: 3202.40.41
(1)
GKV-Spitzenverband (2016): Richtlinien nach § 53b SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen
https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/pflegeversicherung/beratung_und_betreuung/betreuungskraefte/2016_11_23_Pflege_Betreuungskraefte-RL_53b_SGB_XI.pdf (letzter Abruf am 14.06.2022)
(2)
Bildquelle
Bild 1: © WavebreakmediaMicro / Fotolia.com, Bild 2: © Gabriele Rohde / Fotolia.com, Bild 3: © Karin & Uwe Annas
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5 Übungen: So beschäftigen und aktivieren Sie Ihren Angehörigen mit Demenz

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Marc Aurel Engels
 
Marc Aurel Engels

Marc Aurel Engels entwickelte aus einer persönlichen Erfahrung mit dem Thema Demenz in seiner Familie ein Tablet, das Betreuer und Angehörige bei der Aktivierung und Beschäftigung von Demenzkranken unterstützt. 2013 kam das erste Tablet auf den Markt, heute wird es in über 3000 Pflegeheimen genutzt.

Personen mit kognitiven, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen können mit geeigneten Maßnahmen nachhaltig gefördert werden und damit ihre noch vorhandenen Ressourcen erhalten. Gezielte Aktivierung kann nicht nur helfen, körperliche und geistige Restfähigkeiten zu erhalten, sondern trägt zudem maßgeblich zum emotionalen Wohlbefinden des Betroffenen bei. Marc Aurel Engels stellt als Gastautor im pflege.de-Magazin 5 Tipps zur Beschäftigung und Aktivierung bei Personen mit Demenz vor.

Übung 1: Ausmalbilder

Bieten Sie Ihrem Angehörigen mit Demenz Vorlagen zum Ausmalen an. Durch das Ausmalen einfacher Motive können Personen mit Demenz gleichzeitig beschäftigt wie aktiviert werden. Konzentration als auch die Feinmotorik des Betroffenen werden gleichermaßen gefördert. Die Symbole können entsprechend der Vorlieben oder biografischen Erlebnisse der Person gewählt werden, so dass gleichzeitig Gesprächsstoff entsteht.

  • Analoge Variante:
    Drucken Sie beliebige Vorlagen aus und organisieren Sie Stifte, die der Betroffene gut halten kann. Auf Wunsch können Sie das Motiv auch thematisch auf andere Übungen zur Beschäftigung abstimmen. Ein Erfolgserlebnis: Ihr Angehöriger kann sein Werk später an ein Familienmitglied verschenken und ist stolz, etwas geschaffen zu haben.
  • Digitale Variante:
    Sofern Sie ein Demenz-Tablet besitzen, können Sie Ihrem Angehörigen auch Ausmalbilder in digitaler Form anbieten. Bei Motiven mit Malrand kann Ihr Angehöriger nicht über das Motiv hinausmalen und hat so ein größeres Erfolgserlebnis und möglicherweise auch mehr Spaß dabei. Zudem bietet diese Variante den Vorteil, dass sie auch von körperlich eingeschränkten Patienten genutzt werden kann, weil nur ein Finger für das Ausmalen notwendig ist.

Übung 2: Biografiearbeit mit Fotos

Menschen mit Demenz fällt es oft schwer, neue Informationen aufzunehmen. Deshalb ist es wichtig, mit Erinnerungsarbeit in vergangenen Zeiten zu schwelgen und abgespeicherte Erlebnisse abzurufen. Das Betrachten von Fotos, die für den Betroffenen mit positiven Gefühlen behaftet sind, vermittelt Personen mit Demenz ein Gefühl von Sicherheit und weckt die Lebensgeister. Wichtig ist dabei, auf die Lebensgeschichte (Großeltern, Eltern, Freunde) und die Hobbies der Person einzugehen und so für ein Gefühl von Geborgenheit zu sorgen.

  • Analoge Variante:
    Kennen auch Sie das? Fotos aus alten Zeiten werden oft in Kisten verstaut und nur noch selten betrachtet. Die Erinnerungsstücke können jedoch optimal zur Biografiearbeit mit Demenzkranken verwendet werden. Gestalten Sie thematische Fotoalben mit Bildern aus der Vergangenheit des Betroffenen und sprechen Sie mit der Person über das Erlebte. Bilder eignen sich sehr gut als Impulsgeber für Gespräche und sorgen zudem für Entspannung und schöne Momente.
  • Digitale Variante:
    Falls Ihr Angehöriger ein Demenz-Tablet hat, können Sie Ihre digitalen Fotos von Speichermedien ganz einfach auf das Tablet laden, ohne sie vorher ausdrucken zu müssen. Ihr Angehöriger kann selbstständig durch einfaches Wischen über den Bildschirm weiterblättern – dies sorgt für ein positives Erfolgserlebnis. Die Tablet-Lösung bietet Kindern, Enkeln und Freunden des Betroffenen zusätzlich die Möglichkeit, Fotos von aktuellen Geschehnissen über eine App an die an Demenz erkrankte Person zu schicken, und sie so an schönen Alltagsmomenten teilhaben zu lassen.

Übung 3: Bewegung

media4care Tablet Pflegende Angehörige

Bewegung ist wichtig – insbesondere bei Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Regelmäßige Bewegungstrainings verbessern nicht nur den Gesundheitszustand des Betroffenen, sondern helfen zudem Altersdepressionen und Stürzen vorzubeugen und Alltagsaufgaben besser zu bewältigen. Empfohlen werden Übungen zur Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichtes, wobei es dabei weniger um die Perfektion der Bewegungsabläufe geht sondern vielmehr um Spaß und das Miteinander. Seien Sie kreativ und führen Sie gemeinsam mit Ihrem Angehörigen Übungen durch, die verschiedene Sinne anregen. Materialien wie Bälle, Tücher oder Luftballons eignen sich dafür optimal.

  • Analoge Variante:
    Kaufen Sie hierzu Bücher oder Set-Karten mit Bewegungsübungen speziell für Demenzerkrankte, um eine Überforderung des Betroffenen zu vermeiden. Eine weitere Möglichkeit ist der Besuch von Bewegungsgruppen für Demenzkranke und ihre Angehörigen, um die soziale Interaktion zu fördern. Sport in der Gruppe verbindet und ermöglicht ein soziales Umfeld, was sich wiederum positiv auf das Selbstbewusstsein des Betroffenen auswirkt.
  • Digitale Variante:
    Ein Demenz-Tablet beinhaltet zahlreiche Kurzvideos, die wirksame Trainings- und Gleichgewichtsübungen zeigen und die von Alltagsmaterialien wie Tüchern, Bällen, Haarbändern oder Papierrollen unterstützt werden können. Damit werden motorische und psychische Komponenten gleichermaßen gefördert. Der große Vorteil: Sie als Angehöriger müssen die Übung nicht selbst vorführen oder nach geeigneten Büchern oder Videos suchen. Je nach Stadium der Demenz kann der Betroffene die Übungen selbständig ohne Ihr Beisein durchführen.

Übung 4: Selbstständigkeit im Alltag

Ist Ihr an Demenz erkrankter Angehöriger mit einfachen Alltagsaufgaben überfordert und traut sich immer weniger zu? Im Laufe der Krankheit gehen oftmals Fähigkeiten wie das Anziehen, Kochen oder das Ablesen der Uhr verloren. Mit verschiedenen Übungen können kognitive Fähigkeiten trainiert und so die Alltagsfähigkeiten des Betroffenen verbessert werden.

  • Analoge Variante:
    Beziehen Sie Ihren an Demenz erkrankten Angehörigen regelmäßig in alltägliche Handlungen wie Frisieren, gemeinsames Ankleiden oder das Sortieren von Lebensmitteln in unterschiedliche Produktgruppen (Obst, Gemüse, Milchprodukte etc) ein. Dies gibt dem Betroffenen ein Gefühl von Selbstständigkeit und Stolz.
  • Digitale Variante:
    Auch Demenz-Tablets verfügen über abwechslungsreiche Inhalte zum Training der Alltagskompetenz. Mit einfachen Übungen wie “Geld zählen” und “Uhrzeit lesen” werden bereits abgespeicherte Fähigkeiten trainiert, wobei den Betroffenen durch die spielerische Trainingsform der Erfolgsdruck genommen wird. Digitale Inhalte sind zudem von Vorteil, da die Gegenstände (Uhr, Münzen) nicht angeschafft werden müssen, sondern direkt auf dem Tablet bereitgestellt werden.

Übung 5: Musizieren

Musik eignet sich vor allem deshalb sehr gut als Therapieform bei an Demenz erkrankten Menschen, da sie eng mit Emotionen verknüpft ist und durch die Vermittlung von positiven Gefühlen aggressives Verhalten reduzieren kann. Demenzerkrankte, die früher ein Musikinstrument gespielt haben, werden durch Musik aktiviert, auch wenn sie eventuell nur noch einzelne Töne auf dem Instrument abspielen können. Aber auch für alle anderen Betroffenen stellt das Musizieren eine Möglichkeit dar, sich auszudrücken und in Kontakt mit der eigenen Gefühlswelt zu treten.

  • Analoge Variante:
    Wählen Sie ein passendes Musikinstrument je nach Stadium der Demenz aus. Ganz wichtig: Üben Sie keinen Leistungsdruck auf den Betroffenen aus. Es gibt Instrumente, die speziell für die Arbeit mit Demenz- und Alzheimer-Patienten entwickelt wurden und leicht zu bedienen sind. Alternativ bieten sich Klanghölzer, Rasseln und Trommeln an, mit denen auch ohne Vorkenntnisse Klänge erzeugt und Ressourcen gefördert werden können.
  • Digitale Variante:
    Ein Demenz-Tablet bietet die Möglichkeit, über eine digitale Tastatur Klavier zu spielen. Mit dieser Funktion können selbst stark körperlich eingeschränkte bzw. bettlägerige Menschen aktiviert werden, weil das Tablet auch im Liegen bedient werden kann. Die Töne werden nur durch einfaches Berühren der Tasten abgespielt.
Expertenmeinung

1.Was sind die Vorteile der digitalen Aktivierung von Personen mit Demenz im Vergleich zur analogen? Einer der größten Vorteile ist ohne Zweifel die Platzersparnis, da alle Inhalte (Spiele, Rätsel, Videos, Fotos etc.) auf einem einzigen Gerät gespeichert und mit nur einem Knopfdruck abrufbar sind. Dazu kommt die Flexibilität, die die digitale Variante bietet: Je nach Tagesverfassung kann man kinderleicht von einem Kurzfilm zu einer Malübung wechseln oder sich spontan Familienbilder von früher ansehen.

 

2. Ist die digitale Aktivierung für jede Person und jede Form der Demenz geeignet? Ja, generell kann die digitale Aktivierung bei jeder Art von Demenz eingesetzt werden, solange die Inhalte in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen angeboten werden. Ob diese Form der Aktivierung im Einzelfall das Richtige ist, hängt vom Betroffenen ab.

 

3. Was sind Gefahren und Risiken der digitalen Aktivierung bei Personen mit Demenz? Eine Gefahr, die die digitale Lösung mit sich bringt, ist, dass ein Tablet als Ersatz für persönliche Gespräch anstatt als Assistenz-Tool eingesetzt wird. Digitale Bilderserien, Kurzfilme und Spiele dienen als Impulsgeber für persönliche Gespräche und sollen sie keinesfalls ersetzen.

 

4. Inwiefern müssen Personen mit Demenz zur digitalen Aktivierung angeleitet werden? Wie hoch ist die Hemmschwelle gegenüber „modernen“ Medien? Es gibt sehr viele Personen mit Demenz, die in erster Linie sehr neugierig auf diese neue Beschäftigungsform reagieren und von Anfang an gespannt und motiviert sind. Andere sind im ersten Moment eher skeptisch, nehmen die Neuerung anschließend aber mit großer Begeisterung an.

 

5. Was war das bisher schönste Erlebnis in der digitalen Arbeit mit Demenzkranken? Es ist wirklich schwer von dem einen, SCHÖNSTEN Erlebnis zu berichten. Ich muss sagen, wir bekommen jeden Tag tolle, berührende Rückmeldungen von unseren Kunden und jede einzelne motiviert uns dazu, unser Produkt weiterzuentwickeln, um in Zukunft noch mehr Menschen eine Freude machen zu können!

Marc Aurel  Engels
Marc Aurel Engels
Entwickler eines Tablet, das Betreuer und Angehörige bei der Aktivierung und Beschäftigung von Demenzkranken unterstützt
Erstelldatum: 8102.90.31|Zuletzt geändert: 1202.30.61
(1)
Bildquelle
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Menschen mit Demenz: 11 Tipps zur besseren Verständigung

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Laura Mey
 
Laura Mey
Beraterin Alzheimer-Telefon

Laura Mey arbeitet seit 2015 als Beraterin am Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz. Davor arbeitete die studierte Soziologin einige Jahre in einer Pflegeeinrichtung mit Menschen mit Demenz. Als Honorardozentin lehrt Sie im Lernfeld Pflege von Menschen mit Demenz.

Viele Menschen mit der Diagnose Demenz nehmen ihre Umwelt nicht mehr so wahr wie früher. Sie können sich manchmal auch nicht mehr so ausdrücken, wie es andere von ihnen gewohnt waren. Das hat oft Auswirkungen auf die die Kommunikation und das Verstehen. Für viele Pflegepersonen und Angehörige ist das eine Herausforderung. Doch es gibt ein paar Grundsätze, die Angehörige beachten können, wenn sie mit Menschen mit Demenz kommunizieren. Laura Mey von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft gibt wertvolle Tipps, die sich einfach im Alltag umsetzen lassen.

1. Auf Augenhöhe bleiben

Führen Sie Gespräche auf gleicher Augenhöhe. Das ist nicht nur sprichwörtlich gemeint: Sitzt die Person im Rollstuhl, dann setzen Sie sich so, dass Sie sich gut angucken können.

2. Seien Sie freundlich und zugewandt

Gehen Sie mit einem Lächeln in die Situation. Stellen Sie sich ganz auf die Person ein. Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, können Sie Ihr Gegenüber auch berühren bspw. an den Händen oder an der Schulter.

3. Verwenden Sie einfache und kurze Sätze

Sagen Sie bspw. „Das ist Essen ist fertig“ oder „Wir gehen gleich“. Wenn Sie Fragen stellen, achten Sie darauf, dass diese mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden können.

4. Sprechen Sie langsam und deutlich

Überprüfen Sie Ihr Tempo und passen Sie es an Ihr Gegenüber an. Achten Sie darauf nicht zu laut zu sprechen, da dies Ihr Gegenüber verwirren kann. Transportieren Sie Informationen auch nonverbal, z. B. indem Sie die Badezimmertür öffnen, wenn die Person zur Toilette möchte.

5. Unterstreichen Sie Ihre Worte durch Mimik und Gestik

Der ganze Körper spricht. Achten Sie daher auch auf Ihren Gesichtsausdruck und Ihre Körperhaltung – sie sollten im Einklang mit dem Gesagten sein. Zeigen Sie nach Möglichkeit konkret auf das, was zur Auswahl steht: „Möchtest du Marmelade oder Käse? Brötchen oder Brot?“

6. Achten Sie auf Gefühle, die mitschwingen

Ist die betroffene Person gerade müde oder verärgert? Dann sollten Sie das Gespräch lieber zu einem anderen Zeitpunkt führen. Morgens und vormittags haben viele ältere Menschen ein Tageshoch, das Sie nutzen könnten.

7. Geben Sie Zeit zum Antworten

Beenden Sie nicht vorschnell den Satz Ihres Gegenübers, sondern geben Sie ihm Zeit, die Worte selbst zu finden. Setzen Sie ihn nicht unter Druck, sich erinnern zu müssen. Wenn Sie jedoch merken, dass ihm ein bestimmtes Wort oder ein Name partout nicht einfällt, können Sie natürlich behilflich sein.

8. Hören Sie aufmerksam zu

Nicht alles wird über die gesprochene Sprache transportiert. Achten Sie auch auf die Mimik und die Körpersprache Ihres Gegenübers.

9. Sagen oder fragen Sie immer nur eine Sache auf einmal

Bedenken Sie, dass Informationen nicht mehr wie gewohnt aufgenommen und abgespeichert werden können. Daher ist es wichtig nicht zu viele Informationen auf einmal zu geben, sondern nach und nach. Vermeiden Sie Konstruktionen wie „Magst du Eis mit Himbeeren oder Kuchen mit Schlagsahne?“

10. Stellen Sie keine W-Fragen

Eine Frage wie „Was hast du heute gegessen?“ kann Ihr Gegenüber in Verlegenheit bringen. Besser eignet sich „Schmeckt dir das Essen im Pflegeheim?“.

11. Zeigen Sie Anerkennung

Versuchen Sie so zu kommunizieren, dass die Person mit Demenz ihr Selbstwertgefühl wahren kann. Richten Sie den Blick auch immer wieder auf die Dinge und Fähigkeiten, die noch gut funktionieren und wertschätzen Sie sie.

 

Erstelldatum: 0202.21.71|Zuletzt geändert: 1202.10.81
(1)
Porträtbild
Deutsche Alzheimer Gesellschaft
(2)
Bild
© contrastwerkstatt / Fotolia.com
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