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CED: Ein Überblick

Krampfartige Bauchschmerzen, regelmäßige Durchfälle, ständige Müdigkeit und Erschöpfung – Symptome wie diese können auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, kurz CED, hindeuten. Die häufigsten Formen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Leider sind diese chronischen Darmentzündungen bislang nicht heilbar. Eine frühe CED-Diagnose ist dennoch wichtig, damit die Symptome gelindert werden können. pflege.de gibt Ihnen einen Überblick über CED und informiert Sie über typische Symptome, Ursachen, Therapiemaßnahmen und geeignete Anlaufstellen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Ein Überblick

Inhaltsverzeichnis

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Definition

CED ist die Abkürzung für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Sie sind nicht ansteckend. Die zwei häufigsten CED-Formen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

CED: Häufigkeit & Alter

In Deutschland leben etwa 420.000 bis 470.000 Menschen mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Der Krankheitsbeginn liegt meistens zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr. Circa ein Drittel aller CED-Patienten ist über 60 Jahre.(1)(2)

Info
Eine CED bedeutet nicht automatisch pflegebedürftig

Mit einer CED allein wird nur selten eine Pflegebedürftigkeit nach SGB XI anerkannt, mit der Betroffene Leistungen der Pflegekasse in Anspruch nehmen können. Kommen jedoch mehrere Faktoren zusammen, die die Selbstständigkeit und Fähigkeiten beeinträchtigen, sollten Sie den möglichen Anspruch auf Pflegegrad prüfen. Nutzen Sie dazu gern den kostenlosen Pflegegradrechner von pflege.de und ermitteln Sie den voraussichtlichen Pflegegrad in Ihrem Fall.

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Aufbau & Funktionen des Darms

Unser Darm besteht hauptsächlich aus zwei Teilen: dem Dünndarm und Dickdarm. Eine Darmwand umschließt den Darm. Sie besteht aus vier Gewebeschichten:

  1. Glatter Überzug (äußerste Schicht)
  2. Doppellagige Muskelschicht
  3. Bindegewebe aus Blutgefäßen, Nervenbahnen und Lymphgefäßen
  4. Darmschleimhaut (innerste Schicht)

Im Dünndarm wird die im Magen vorverdaute Nahrung zunächst weiter zerlegt. Die Darmschleimhaut nimmt brauchbare Nährstoffe auf und gibt nicht verwertbare Restnahrung an den Dickdarm weiter.

Der Dickdarm entzieht dann den Nahrungsresten die Flüssigkeit und scheidet sie schließlich in Form von Stuhl über den After aus.

Neben der Ausscheidung des Stuhls beteiligt sich der Darm an weiteren Prozessen im Körper:

  • Er reguliert den Flüssigkeitsausgleich.
  • Er produziert verschiedene Hormone.
  • Er ist unser größtes Immunorgan und wehrt Krankheitserreger ab.

Chronische Darmentzündung: Symptome

Klassische CED-Symptome sind Darmkrämpfe (Tenesmen) in Form von krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfälle.(3)

Halten die Durchfälle länger an, kommt ein Gewichtsverlust hinzu.

CED können mit weiteren Beschwerden außerhalb des Magen-Darm-Traktes einhergehen. In diesem Fall spricht die Medizin von sogenannten extraintestinalen Manifestationen. Das betrifft beispielsweise:(4)

  • Augen: Verschiedene Entzündungen, Rötungen, Schmerzen
  • Haut: Entzündungen, Rötungen, Ausschlag, Geschwüre
  • Knochen: Knochendichte nimmt ab (Osteopenie) oder Knochenschwund (Osteoporose)
  • Gelenke: Entzündungen (zum Beispiel Arthritis)
  • Leber und Gallenwege: Entzündungen

Für viele CED-Patienten gehören außerdem Müdigkeits- und Erschöpfungserscheinungen zum Krankheitsbild.

Tipp
Prüfen Sie Ihren möglichen Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis

Ob Sie mit einer CED Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis haben, hängt vom Krankheitsverlauf und der Krankheitslast ab: Der Grad der Behinderung (GdB) wird danach beurteilt, inwieweit die CED die betroffene Person einschränkt. Den Antrag stellen Sie beim Versorgungsamt. Reichen Sie dabei am besten alle relevanten Unterlagen gleich mit ein. Das können beispielsweise Arztberichte sein und ein Extrablatt mit persönlichen Notizen zu Ihren Einschränkungen.

Morbus Crohn & Colitis ulcerosa

Die häufigsten CED-Formen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa teilen dasselbe Hauptmerkmal: Entzündungen im Darm.

Daher sind die Symptome der beiden Krankheitsbilder meist ähnlich. So leiden die Patienten häufig unter krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfällen. Zu weiteren gemeinsamen Symptomen zählen Gewichtsverlust, Fieber und Müdigkeit.(5)(6)

Je nachdem welcher Darmabschnitt entzündet ist, können verschiedene Symptome auftreten. Ist beispielsweise der letzte Darmabschnitt (Mastdarm) entzündet, mischt sich manchmal Blut oder Schleim in die Durchfälle. Dies ist häufig bei Colitis ulcerosa der Fall. Bei Morbus Crohn sind die Durchfälle in der Regel breiig oder wässrig.

Beide CED-Formen treten in Schüben auf. Die Intensität der Beschwerden nimmt meist mit zunehmendem Alter ab.(3)

Info
Schübe bei CED

Bei einem CED-Schub ist der Darm stark entzündet. In dieser akuten Krankheitsphase treten je nach betroffenem Darmabschnitt verschiedene Symptome auf. Wie lange ein Schub andauert, ist immer unterschiedlich. Manchmal erstreckt er sich über wenige Tage, manchmal über mehrere Wochen. Nach einem Schub nimmt die Entzündung wieder ab und es folgt eine beschwerdefreie Phase, die sogenannte Remission.(3)

Typische Merkmale im Vergleich

Es gibt typische Merkmale, die Morbus Crohn und Colitis ulcerosa voneinander abgrenzen. Eine Übersicht gibt Ihnen pflege.de in dieser Tabelle:(7)

Morbus Crohn: Merkmale Colitis ulcerosa: Merkmale
Kann den gesamten Verdauungstrakt betreffen (Mund bis After) Tritt nur im Dickdarm und Mastdarm auf
Alle Darmwand-Schichten können sich entzünden Nur die Darmschleimhaut (innerste Darmwand-Schicht) kann sich entzünden
Entzündung breitet sich ungleichmäßig aus (häufig fleckenförmig) Entzündung verteilt sich gleichmäßig

Stuhlinkontinenz bei CED

Bei einer Stuhlinkontinenz verlieren Betroffene unwillkürlich Gase oder Darminhalte. Stuhlinkontinenz ist eine mögliche Folge bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und kein direktes Symptom.

Durch eine länger andauernde Entzündung im Darm kann die natürliche Darmfunktion gestört sein. Bei CED kommt es dann häufig zu Durchfällen, bei denen Betroffene von jetzt auf gleich schnell zur Toilette müssen. In vielen Fällen tritt der Stuhldrang so plötzlich und intensiv ein, dass der Schließmuskel den Stuhl nicht mehr zurückhalten kann. Gase oder Darminhalte gehen unkontrolliert ab.

Weitere mögliche Auslöser einer Stuhlinkontinenz durch CED sind:(8)(9)

  • Fisteln im Enddarm und After (häufiger bei Morbus Crohn)
  • Gestörte Elastizität des Mastdarms
  • Beschädigter Schließmuskel
  • Vernarbungen (Läsionen) an der Darmwand
  • Verengte Darmpassagen (Stenosen)
  • Operative Entfernung von stark geschädigten Darmabschnitten
Tipp
Für den Fall, dass Stuhlinkontinenz ein Thema für Sie ist

Stuhlkontinenz ist meist gut therapierbar und bestimmte Hilfsmittel können Ihren Lebensalltag erleichtern. So gibt es etwa je nach Bedarf verschiedene Inkontinenzmaterialien. Bei den Kosten unterstützt Sie Ihre Krankenkasse mit Erstattungen, vorausgesetzt Ihr Arzt stellt Ihnen ein Rezept aus. Das erste Arztgespräch mag für Sie zunächst eine große Hürde sein, doch das muss es nicht: Für Fachärzte gehört eine Stuhlinkontinenz zum Berufsalltag.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Ursachen

Die genaue Ursache von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist bisher unklar.

Wissenschaftler vermuten, dass die natürliche Schutzbarriere der Darmschleimhaut bei CED-Patienten gestört ist. Bakterien und andere Fremdstoffe dringen in den Darm ein, worauf die Immunabwehr mit Entzündungen reagiert.

In der Diskussion stehen außerdem genetische Veranlagungen, Umweltfaktoren, eine gestörte Darmflora und Störungen des Immunsystems.

Trotzdem zählen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nicht mehr zu den klassischen Autoimmunerkrankungen, bei denen sich das Abwehrsystem gegen körpereigenes Gewebe richtet. Stattdessen nimmt die Forschung an, dass bei der Entstehung von CED mehrere Faktoren zusammenwirken.(10)

Diagnose: CED

Eine frühe Diagnose ist bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wichtig. Denn mit jeder Darmentzündung wird der Darm geschädigt und es bleiben Vernarbungen (Läsionen) an der Darmwand zurück. Leider vergeht in den meisten Fällen viel Zeit vom ersten Auftreten der Beschwerden bis zur CED-Diagnose. Sollten Sie also Auffälligkeiten feststellen, klären Sie die Beschwerden so früh wie möglich bei einem Arzt ab.

Für Beschwerden mit dem Verdauungstrakt sind Fachärzte der Gastroenterologie zuständig. Darüber hinaus gibt es zertifizierte CED-Ärzte. Fragen Sie am besten Ihren Hausarzt, welchen Facharzt er Ihnen empfiehlt.

CED-Anzeichen frühzeitig erkennen

Die CED-Arbeitsgruppe des AKH Wien hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe CED der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) einen speziellen Fragebogen zur Früherkennung entwickelt, den CED-CHECK. Er gibt Ärzten und Patienten erste Hinweise auf eine mögliche chronisch-entzündliche Darmerkrankung.(11)

CED-Check

Folgende zehn Fragen umfasst der Fragebogen:(11)

  1. Besteht/bestand länger als vier Wochen Durchfall (mehr als drei flüssige Stühle pro Tag) oder wiederholte Episoden von Durchfällen?
  2. Bestehen/bestanden länger als vier Wochen Bauchschmerzen oder wiederholte Episoden von Bauchschmerzen?
  3. Besteht/bestand regelmäßig oder wiederholt über mehr als vier Wochen Blut im Stuhl?
  4. Bestehen/bestanden nächtliche Bauchbeschwerden wie Bauchschmerz oder Durchfall?
  5. Besteht/bestand regelmäßig oder wiederholt über mehr als vier Wochen schmerzhafter Stuhldrang?
  6. Bestehen/bestanden Fisteln oder Abszesse im Analbereich?
  7. Besteht/bestand allgemeines Krankheitsgefühl, Schwäche oder Gewichtsverlust?
  8. Bestehen/bestanden Beschwerden außerhalb des Magen-Darm-Traktes wie Gelenksschmerzen, Augenentzündungen oder spezifische Hautveränderungen?
  9. Existiert im familiären Umfeld ein Hinweis auf Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa?
  10. Können andere Ursachen einer Durchfall-Erkrankung ausgeschlossen werden, zum Beispiel Fernreisen, Infektionen, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Medikamenteneinnahme wie NSAR (Antirheumatika) oder Antibiotika, sexuelle Praktiken?

Wenn Sie mindestens eine der Fragen 1 bis 6 mit „Ja“ beantwortet haben, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen und Ihre Beschwerden abklären.

Wenn Sie mindestens eine der Fragen 7 bis 10 mit „Ja“ beantwortet haben, können Ihre Beschwerden mit einer CED zusammenhängen. Beobachten Sie alle Auffälligkeiten und sofern keine Besserung eintritt, suchen Sie bitte ebenfalls einen Arzt auf.

Wichtiger Hinweis
Bei Beschwerden suchen Sie bitte einen Arzt auf

Der Fragebogen ist nur eine praktische Hilfestellung in der Früherkennung von CED. Fällt eine CED bei der Ursachenklärung für Ihre Beschwerden in die engere Auswahl, sind weitere ärztliche Untersuchungen erforderlich. Wenn Sie bei sich Auffälligkeiten feststellen oder akute Beschwerden haben, suchen Sie bitte frühzeitig einen Arzt auf.

So läuft die CED-Diagnostik ab

Die klassischen CED-Symptome wie krampfartige Bauchschmerzen oder Durchfälle können auch andere Grunderkrankungen zur Ursache haben. Daher umfasst die Diagnostik ebenfalls Untersuchungen zum möglichen Ausschluss einer CED.

Zur CED-Diagnostik gehören folgende Maßnahmen:(3)

  • Anamnese: In einem ausführlichen Behandlungsgespräch sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden. Wichtig für den Mediziner sind vor allem die Dauer und Art Ihrer Beschwerden sowie Details zu Ihrem Stuhlgang. Der Arzt befragt Sie außerdem zu Ihrer allgemeinen Krankengeschichte, beispielsweise zu möglichen Vorerkrankungen.
  • Körperliche Untersuchung: Als nächstes tastet der Arzt Ihren Bauch ab und prüft, ob bestimmte Stellen für Sie besonders unangenehm oder schmerzhaft sind.
  • Untersuchung der Blutwerte: Ein Blutbild gibt dem Arzt nähere Informationen zu möglichen Entzündungsprozessen in Ihrem Körper und Mangelerscheinungen.
  • Stuhldiagnostik: Mittels einer Stuhlprobe kann zudem eine Bakterieninfektion ausgeschlossen werden.
  • Bildgebende Verfahren: Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) oder Darmspiegelung (Koloskopie) können Entzündungsmerkmale wie etwa Rötungen, Vernarbungen oder Schwellungen sichtbar machen. Im Rahmen dieser Untersuchungen können außerdem Gewebeproben entnommen werden, die dann im Labor näher untersucht werden. Möglich sind auch Ultraschalluntersuchungen, eine Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT).

CED in der Medizin: Therapie/Behandlung

Leider sind chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa bislang nicht heilbar. Aber die gute Nachricht ist, CED-Patienten haben dieselbe Lebenserwartung wie gesunde Menschen.

Umso wichtiger ist es, dass CED-Patienten medizinisch gut betreut werden und die Symptome zu lindern. Dazu können entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen.

Info
Medikamente bei Morbus Crohn & Colitis ulcerosa

Das Kompetenznetz Darmerkrankungen e. V. informiert CED-Patienten hier über die aktuell am häufigsten eingesetzten Medikamente bei CED.

In manchen, schwerwiegenden Fällen sind operative Eingriffe notwendig. Unter Umständen muss der Arzt nach der Operation oder in schweren Entzündungsfällen ein Enterostoma (künstlicher Darmausgang) legen. Nur so kann sich der Darm in Ruhe erholen. Dies ist in den meisten Fällen aber nur eine vorübergehende Maßnahme, die etwa drei bis 12 Monate dauert.

CED in der Pflege

Wenn Sie jemanden mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung pflegen oder selbst pflegebedürftig sind, können Sie bestimmte Maßnahmen im Pflegealltag beachten. Allem voraus: Der mögliche Anspruch auf Pflegegrad und somit auf verschiedene finanzielle Leistungen der Pflegekasse, die sogenannten Pflegeleistungen.

  • Falls noch kein anerkannter Pflegegrad vorliegt, aber bereits pflegerische Aufgaben anfallen, sollten Sie im ersten Schritt einen Pflegegrad beantragen.
  • Verschlechtert sich die Pflegesituation beziehungsweise kommen immer mehr Pflegeaufgaben hinzu, können Sie auch die Höherstufung eines bereits anerkannten Pflegegrades beantragen.

Ob Erstantrag oder Höherstufung – pflege.de stellt Ihnen eine kostenlose Antrags-Vorlage zur Verfügung.

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Gerade bei CED ist vorausschauendes Handeln das A und O. Daher gibt Ihnen pflege.de weitere Tipps für den Pflegealltag bei CED:

  • Toiletten-Finder-Apps: Mit kostenlosen Apps wie zum Beispiel Flush, Toilet Finder oder Toiletten Scout wissen Sie immer, wo die nächste Toilette in Ihrer Nähe ist.
  • Notfall-Kit für unterwegs: Haben Sie immer ein kleines Notfall-Set aus Intimpflege-Artikeln wie beispielsweise Toilettenpapier, Vorlagen und Hautpflegeprodukten bei sich.
  • Inkontinenzmaterial: Einlagen, Vorlagen, Hosen, Unterlagen – die Auswahl an sogenanntem Inko-Material ist groß und bietet Menschen mit CED ein sichereres Gefühl, zuhause sowie unterwegs.
  • Körperpflegerische Maßnahmen: Durch regelmäßige Durchfälle kann die Analregion bei Menschen mit CED gereizt sein. Sofern Sie die Person bei der Körperpflege unterstützen, achten Sie auch auf eine sorgfältige Intimhygiene.
  • Pflegegerechter Badumbau: Ein Umbau von Wanne zur Dusche erleichtert die Körperpflege für alle Beteiligten und beugt Stürzen vor.
  • Parenterale Ernährung: Manchmal kann ein akuter Schub so stark sein, dass die Person eine parenterale Ernährung benötigt. Hierbei werden ihr alle notwendigen Nährstoffe intravenös zugeführt. Auf diese Weise beugen Sie einer Mangelernährung vor.
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Hilfe & Tipps für CED-Patienten

Auch wenn CED nicht heilbar ist: Menschen mit chronischen Darmerkrankungen haben dieselbe Lebenserwartung wie Menschen ohne CED. Wichtig für sie ist es, ein gutes Netzwerk zu haben, das ihnen bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite steht. Dazu gibt Ihnen pflege.de ein paar Optionen an die Hand:

  • Ernährungsberatung
  • CED-Selbsthilfegruppen
  • Sport
  • Stressmanagement und Psychotherapie
  • Wichtige CED-Einrichtungen

Ernährungsberatung bei CED

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen betreffen den Verdauungstrakt. Die Ernährungsweise ist daher ein wichtiger Faktor bei CED und sollte entsprechend bewusst unter die Lupe genommen werden.(3)

Ein guter Anfang ist ein Ernährungstagebuch. Darin notieren Sie, welche Mahlzeiten Sie gut vertragen haben und welche weniger oder gar nicht.

Im Rahmen einer Ernährungsberatung können Sie mit einer professionellen Fachkraft einen für Sie geeigneten Ernährungsplan erarbeiten und bei Bedarf stetig anpassen. Auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) können Sie eine zertifizierte Ernährungsberatung in Ihrer Nähe suchen. Zur Seite kommen Sie hier.

CED-Selbsthilfegruppen

Der Austausch mit Menschen in ähnlicher Lebenssituation kann sehr wertvoll sein. Betroffene können von den Erfahrungen anderer profitieren. Für CED-Patienten gibt es spezielle Selbsthilfegruppen. Auf der Internetseite der Deutschen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung e. V. (DCCV) können Sie nach einer Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe suchen. Zur Seite kommen Sie hier.

Sport mit CED

Eine zu hohe körperliche Anstrengung kann die Symptome bei einer CED verstärken. Ganz auf Sport verzichten sollten CED-Patienten allerdings nicht. Sport reduziert Stress, fördert die Beweglichkeit und beugt CED-bedingten Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Osteoporose vor.

CED-Patienten sollten daher vorzugsweise Sportarten nachgehen, die einen geringeren Kraftaufwand erfordern. Beispiele hierfür sind leichte Ausdauersportarten wie Radfahren und Schwimmen sowie achtsame Bewegungseinheiten wie Yoga oder Qi Gong.(12)

Stressmanagement & Psychotherapie bei CED

Der Lebensalltag mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung kann insbesondere in akuten Krankheitsschüben für die Betroffenen sehr kräftezehrend sein. Nicht ohne Grund gehören Müdigkeit und Erschöpfung zum Alltag vieler CED-Patienten.

Auf Dauer kann das sehr belastend sein und zu Ängsten oder depressiven Verstimmungen führen.

Umso wichtiger sind Maßnahmen, mit denen Menschen mit CED wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ihre Psyche unterstützen. Hierbei hilft etwa ein professionell angeleitetes Stressmanagement, mit dem Stressquellen erkannt und mithilfe von Strategien bewältigt werden können. Das gelingt Ihnen zum Beispiel mit verschiedenen Entspannungstechniken. Geeignete Anleitung hierzu bekommen Sie im Rahmen einer Psychotherapie. Wenn Patienten sich ihrer Stressquellen bewusst sind, können sie den Umgang mit ihnen trainieren.

Auf der Internetseite des Pro Psychotherapie e.V. können Sie einen Psychotherapeuten in Ihrer Nähe suchen. Zu der Seite kommen Sie hier.

Wichtige CED-Einrichtungen

pflege.de hat für Sie die wichtigsten Einrichtungen rund um das Thema CED in einer kurzen Übersicht zusammengestellt:

  • DCCV: Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung e. V. (Selbsthilfeverband)
  • DGVS: Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (Fachgesellschaft)
  • Gastro-Liga: Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung e. V. (Fachgesellschaft)
Info
Welt-CED-Tag jedes Jahr am 19. Mai

Für die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen findet jedes Jahr am 19. Mai ein Aktionstag statt. In diesem Rahmen machen verschiedene Träger und Einrichtungen auf die Krankheitsbilder aufmerksam. Auch für Patienten, die kürzlich die CED-Diagnose bekommen haben und ihr Umfeld sind die Veranstaltungen sehr wertvoll.

Häufig gestellte Fragen

Welche chronischen Darmerkrankungen gibt es?

Die häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Welche Symptome hat man bei Darmerkrankungen?

Zu den klassischen Symptomen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) gehören krampfartige Bauchschmerzen, Durchfälle, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Erschöpfung.

Ist Zöliakie eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung?

Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) zählt nicht zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Sie betrifft verschiedene Organe und wird daher als chronische Systemerkrankung bezeichnet.

Ist Reizdarm eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung?

Trotz ähnlicher Symptome ist das Reizdarm-Syndrom (RDS) keine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED). Das RDS und CED sind zwei unterschiedliche Erkrankungen.

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Erstelldatum: 3202.60.8|Zuletzt geändert: 3202.11.12
(1)
Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF): CED: mehr als 400.000 Patienten in Deutschland (2020)
www.vorsorge-online.de/magazin/vorsorge-in-zahlen/details/ced-mehr-als-400000-patienten-in-deutschland (letzter Abruf am 08.06.2023)
(2)
F. Hartmann & K. Schwarz: CED bei älteren Menschen (2023) in A. Sturm (Herausgeber): Pflege bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (2023)
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-64938-1_26 (letzter Abruf am 08.06.2023)
(3)
L. Schmülling: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (2018)
www.springerpflege.de/darmerkrankungen/morbus-crohn/morbus-crohn-colitis-ulcerosa/15577710 (letzter Abruf am 08.06.2023)
(4)
Leben mit CED (Eine Initiative von AbbVie Deutschland): CED: Beschwerden außerhalb des Darms (2016)
www.leben-mit-ced.de/informieren/ueberblick-ced/ced-beschwerden-ausserhalb-des-darms.html (letzter Abruf am 08.06.2023)
(5)
Leben mit CED (Eine Initiative von AbbVie Deutschland): Morbus Crohn: Was und wie? (2023)
www.leben-mit-ced.de/informieren/morbus-crohn.html (letzter Abruf am 08.06.2023)
(6)
Leben mit CED (Eine Initiative von AbbVie Deutschland): Colitis ulcerosa: Was und wie? (2022)
www.leben-mit-ced.de/informieren/colitis-ulcerosa.html (letzter Abruf am 08.06.2023)
(7)
Leben mit CED (Eine Initiative von AbbVie Deutschland): CED auf einen Blick (2016)
www.leben-mit-ced.de/informieren/ueberblick-ced/ced-auf-einen-blick.html (letzter Abruf am 08.06.2023)
(8)
B. Misselwitz, A. Rickenbacher & S. Brand: Klinik, Diagnostik und Therapie proktologischer Beschwerden bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (2021) in Therapeutische Umschau - Proktologie (2021)
https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1024/0040-5930/a001309 (letzter Abruf am 08.06.2023)
(9)
Leben mit CED (Eine Initiative von AbbVie Deutschland): Inkontinenz bei CED (2017)
www.leben-mit-ced.de/informieren/leben-mit-ced/einschraenkungen-moeglichkeiten/inkontinenz-bei-ced.html (letzter Abruf am 08.06.2023)
(10)
Leben mit CED (Eine Initiative von AbbVie Deutschland): Sind CED Autoimmunerkrankungen? (2019)
www.leben-mit-ced.de/austauschen/haeufige-fragen/sind-ced-autoimmunerkrankungen.html (letzter Abruf am 08.06.2023)
(11)
CED-Kompass (Ein Service der ÖMCCV – Österreichische Morbus Crohn-Colitis ulcerosa Vereinigung – in Zusammenarbeit mit CED-Nursing Austria: CED-Check – der Selbsttest
https://ced-kompass.at/dein-wissen/ced-check-der-selbsttest/ (letzter Abruf am 08.06.2023)
(12)
beta Institut gemeinnützige GmbH: CED > Sport und Mobilität (2019)
www.betanet.de/ced-sport-und-mobilitaet.html#sport-1 (letzter Abruf am 08.06.2023)
(13)
Bildquelle
Adobe Stock/AliceCam
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