Lewy-Body-Demenz (Lewy-Körper-Demenz)

Lewy-Body-Demenz

Die Lewy-Body-Demenz, kurz LBD oder auch Demenz mit Lewy-Körpern genannt, ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Sie gehört zu den selteneren Demenzformen und wird durch sogenannte Lewy-Körperchen verursacht. Diese stören die Arbeit des Gehirns, vor allem in der Großhirnrinde. Typische Anzeichen sind Gedächtnisprobleme, Bewegungsstörungen und starke Schwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit und Wachheit im Tagesverlauf.

pflege.de informiert Sie in diesem Ratgeber über die Symptome und Ursachen einer Lewy-Körper-Demenz, und wie diese diagnostiziert und behandelt werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Lewy-Body-Demenz: Definition

Die Lewy-Body-Demenz – auch Lewy-Körperchen-Demenz oder Lewy-Körper-Demenz genannt – ist eine Form der neurodegenerativen Demenzen. Das bedeutet: Bestimmte Bereiche im Gehirn werden nach und nach geschädigt. Ursache hierfür sind bei der Lewy-Body-Demenz sogenannte Lewy-Körperchen, die sich in den Nervenzellen der Großhirnrinde ansammeln.(1)

Manche Menschen entwickeln eine Lewy-Body-Demenz ohne weitere Erkrankungen. Bei anderen tritt sie zusammen mit Morbus Parkinson auf.

Info
Häufigkeit der Lewy-Body-Demenz

In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung (Stand: 2024) – schätzungsweise zwischen 5 bis 10 Prozent davon mit einer Lewy-Körper-Demenz, was zwischen 90.000 bis 180.000 Menschen entspricht. Das macht die Lewy-Body-Demenz zur dritthäufigsten Demenz-Form – hinter Alzheimer und vaskulärer Demenz.(2)(3)(4)

Lewy-Body-Demenz: Symptome und Anzeichen

Bei einer Lewy-Körperchen-Demenz treten meist geistige, psychische und körperliche Symptome kombiniert auf.(5)

Die Beschwerden äußern sich nicht dauerhaft, sondern in Phasen – sie schwanken im Tagesverlauf stark.(3)

Visuelle Halluzinationen bei Lewy-Körper-Demenz

Bereits im frühen Krankheitsstadium erleben viele Menschen mit Lewy-Body-Demenz visuelle Halluzinationen: Sie sehen beispielsweise Personen oder Tiere, die nicht real sind.

Akustische Halluzinationen, wie zum Beispiel Stimmenhören, sind dagegen selten.(6)

Bewegungsstörungen bei Lewy-Body-Demenz

Etwa ein Jahr nach Krankheitsbeginn kommt es bei vielen Patienten mit Lewy-Körperchen-Demenz zu unterschiedlichen Bewegungsstörungen.

Beispiele hierfür sind:(6)

  • Erhöhte Muskelspannung und steife Muskulatur (Rigor)
  • Einseitiges Zittern (Tremor), meist einer Hand
  • Verlangsamte Bewegungen (Akinese)
  • Gestörtes Gangbild und schiefe Körperhaltung: Kleine Schritte, nach vorne gebeugt, zur Seite geneigt (Pisa-Syndrom)
  • Maskenhafter Gesichtsausdruck (Hypomimie)

Durch einen niedrigen Blutdruck, auch Hypotonie genannt, kann es zusätzlich zu Kreislaufproblemen kommen – etwa nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen oder Stehen.

Im späten Krankheitsverlauf entwickeln viele Patienten eine Inkontinenz, Sprachstörungen (Aphasien) und Schluckstörungen (Dysphagien).(6)

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Lewy-Körper-Demenz und die Psyche

Im Verlauf einer Lewy-Körperchen-Demenz kann sich das Verhalten von Betroffenen verändern. Hinter diesen Veränderungen stecken meist seelische und emotionale Beschwerden, die typisch für die Lewy-Body-Demenz sind.

Möglich sind unter anderem:(7)

  • Stimmungsschwankungen, auch im Minuten- oder Stundentakt
  • Depressive Verstimmungen oder eine sogenannte Altersdepression
  • Aggressives oder herausforderndes Verhalten
  • Aufmerksamkeitsstörungen und schnelle Verwirrtheit

Viele Betroffene leiden zudem unter massiven Schlafstörungen:(6)

  • Lebhafte Träume – sie sprechen, rufen oder bewegen sich im Schlaf (sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung)
  • Tagelanger Tiefschlaf ist möglich

Lewy-Körperchen-Demenz: Ursachen und Risikofaktoren

Ursachen der Lewy-Body-Demenz sind spezielle winzige Eiweißablagerungen, namens Lewy-Körperchen, in den Nervenzellen des Gehirns.

Sie bestehen hauptsächlich aus dem Eiweiß Alpha-Synuclein, das sich verklumpt und so zum Absterben der Nervenzellen führt.

Lewy-Körperchen treten nicht nur bei der Lewy-Body-Demenz auf, sondern auch bei Morbus Parkinson – jedoch in unterschiedlichen Gehirnregionen:(8)

  • Bei Parkinson befinden sich die Lewy-Körperchen vor allem im Mittelhirn, das Bewegungen steuert.
  • Bei der Lewy-Körperchen-Demenz betreffen sie dagegen auch die Großhirnrinde, die unter anderem für Denken, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit zuständig ist.

Wie es zu den Eiweißablagerungen kommt, ist noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass genetische Veränderungen eine Rolle spielen können. Vor allem, wenn die Lewy-Body-Demenz innerhalb einer Familie gehäuft auftritt.(6)

Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) sind bislang auch keine gesicherten Risikofaktoren bekannt, die die Entstehung der Lewy-Körperchen-Demenz begünstigen.(9)

Lewy-Body-Demenz: Diagnose und Tests

Die Diagnose einer Lewy-Körperchen-Demenz ist schwierig – denn viele Symptome ähneln denen von Alzheimer oder Parkinson. Eine hundertprozentige Diagnose ist Stand heute nur nach dem Tod möglich: durch den Nachweis von Lewy-Körperchen in und unter der Großhirnrinde.

Trotzdem gibt es heute gute Möglichkeiten, die Erkrankung bereits zu Lebzeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erkennen. Die Medizin stützt dabei auf typische Symptome, verschiedene Untersuchungen und neuropsychologische Tests.

pflege.de gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Diagnostik-Methoden.

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Was deutet auf eine Lewy-Body-Demenz hin?

Auch wenn es keine eindeutigen Labortests gibt, können klinische Symptome wichtige Hinweise liefern.

Fünf mögliche Warnzeichen für eine Lewy-Körperchen-Demenz sind:

  1. Die Person stürzt häufig und zeigt Parkinson-ähnliche Symptome.
  2. Die Person entwickelt ein auffälliges Gangbild: Sie geht langsamer als früher oder auffällig nach vorne oder zur Seite gebeugt.
  3. Die Person hat lebhafte Träume: Sie bewegt sie sich, spricht, schreit oder schlägt um sich.
  4. Die Person sieht immer wieder nicht reale Objekte wie Menschen oder Tiere.
  5. Die Person ist in dem einen Moment nicht ansprechbar und im nächsten Moment wieder klar und orientiert.

Das Auftreten dieser Ereignisse kann dem Arzt helfen, eine wahrscheinliche Diagnose zu stellen.(10)(11)

Tipp
Notieren Sie alle auffälligen Ereignisse

Halten Sie alle Auffälligkeiten möglichst schriftlich fest – zum Beispiel in einem Pflegetagebuch. Hier können Sie dokumentieren, wo die Person im Alltag Unterstützung benötigt. Die Notizen helfen Ihrem Arzt und können bei zunehmendem Unterstützungsbedarf auch im Rahmen einer Pflegebegutachtung zum Einsatz kommen. Nutzen Sie gerne die kostenlose Vorlage von pflege.de.

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CT, MRT und Bluttest bei Lewy-Body-Demenz

Bildgebende Verfahren, wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT), geben keinen Hinweis auf eine Lewy-Body-Demenz.
Trotzdem werden sie im Rahmen der Diagnostik durchgeführt, um andere Erkrankungen, wie etwa einen Hirntumor, auszuschließen. Gleiches gilt für Bluttests.(10)(9)

Info
PET und SPECT bei Lewy-Körper -Demenz

FDG-PET und DaT-SPECT sind spezielle bildgebende Verfahren, die dabei helfen, eine Lewy-Body-Demenz von anderen Demenzformen zu unterscheiden. Die FDG-PET zeigt LBD-typische Veränderungen im Hinterkopfbereich. Mit dem DaT-SPECT lassen sich LBD-typische Nervenschädigungen gut erkennen. Beide Methoden ergänzen sich gut, werden jedoch nicht routinemäßig eingesetzt.(12)(13)

Welche Tests können helfen?

Einige neuropsychologische Tests können Hinweise auf eine Lewy-Körper-Demenz geben. Besonders aufschlussreich sind Verfahren, die sogenannte visuell-konstruktive Fähigkeiten prüfen – also das Zusammenspiel von Sehen, Denken und Motorik. Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte Uhrentest.

Dabei soll der Patient eine herkömmliche Uhr zeichnen – mit Ziffernblatt und Zeigern. Menschen mit Lewy-Körperchen-Demenz haben dabei oft Schwierigkeiten, das Gesehene korrekt umzusetzen.

Tipp
Machen Sie den Test

Der Uhrentest kann helfen, frühzeitig Auffälligkeiten zu erkennen – gerade, wenn klassische Demenztests wie der Mini-Mental-Status-Test noch unauffällig bleiben. Nutzen Sie gerne die kostenlose Vorlage von pflege.de und testen Sie sich oder Ihren Angehörigen. Bei Auffälligkeiten suchen Sie bitte einen Arzt auf.

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Lewy-Body-Demenz: Therapie

Wie viele andere Demenz-Formen ist auch die Lewy-Körperchen-Demenz bisher leider nicht heilbar.

Doch mit einer gezielten Behandlung – medikamentös und nicht-medikamentös – können Symptome gelindert und der Alltag erleichtert werden.

pflege.de gibt Ihnen einen kurzen Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten bei Lewy-Body-Demenz.

Wenn Sie mehr zum Thema „Therapien bei Demenz“ erfahren möchten, finden Sie weitere Informationen in unserem Ratgeber Demenz behandeln.

Medikamentöse Therapie bei Lewy-Body-Demenz

Zur Behandlung der Lewy-Body-Demenz kommen verschiedene Medikamente infrage – je nach Symptomen und Krankheitsverlauf. Einige zielen darauf ab, die geistige Leistungsfähigkeit zu stabilisieren, andere sollen psychische Beschwerden wie Halluzinationen oder Unruhe lindern.

Bei der medikamentösen Therapie sprechen Menschen mit einer Lewy-Body-Demenz gut auf moderne Antidementiva an.(5)(3)

Antidementiva bei Lewy-Körper-Demenz

Antidementiva sind Medikamente, die die geistige Leistungsfähigkeit stabilisieren und den Krankheitsverlauf verlangsamen sollen.

Bei Lewy-Body-Demenz können sogenannte Cholinesterasehemmer zum Einsatz kommen. Sie wirken oft positiv auf Halluzinationen, Verwirrtheit und Verhaltensstörungen – und sind meist besser verträglich als andere Medikamente.(5)

Neuroleptika bei Lewy-Körper-Demenz

Neuroleptika – auch Antipsychotika genannt – werden zur Behandlung von Wahnvorstellungen oder Halluzinationen eingesetzt.

Doch bei Menschen mit einer Lewy-Körperchen-Demenz ist Vorsicht geboten: Viele reagieren überempfindlich auf diese Medikamente. Mögliche Folgen sind starke Nebenwirkungen oder eine Verschlechterung der Beschwerden.(5)

Deshalb gilt: Nur in enger ärztlicher Abstimmung einsetzen – so niedrig dosiert wie möglich.

Tipp
Mit einem Medikamentenplan behalten Sie den Überblick

Bei einer Lewy-Body-Demenz kann die medikamentöse Behandlung komplex sein – besonders, wenn weitere Erkrankungen vorliegen. Ein Medikamentenplan hilft Ihnen dabei, den Überblick über Dosierung, Einnahmezeiten und mögliche Nebenwirkungen zu behalten. Nutzen Sie gerne die kostenlose Vorlage von pflege.de.

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Nicht-medikamentöse Therapie bei Lewy-Body-Demenz

Bei der Lewy-Body-Demenz können auch nicht-medikamentöse Maßnahmen sinnvoll sein. Ziel ist es, die geistigen Fähigkeiten zu fördern, den Alltag zu strukturieren und das Wohlbefinden zu verbessern. Angehörige sind dabei wichtige Begleiter im Alltag.

Je nach Gesamtbild kommen unter anderem folgende Therapie-Formen bei Lewy-Body-Demenz in Frage:(11)(3)

  • Ergotherapie und Physiotherapie: Beweglichkeit und Selbstständigkeit fördern
  • Milieutherapie: Umwelt nach individuellem Bedarf gestalten
  • Psychotherapie und Verhaltenstherapie: Emotionale Begleitung
  • Kognitives Training: Denkfähigkeiten und Konzentration erhalten
  • Kunst- und Musiktherapie: Ausdruck und Emotionen unterstützen
  • Selbsterhaltungstherapie (SET): Selbstwertgefühl und Lebensqualität erhalten
  • Logopädie: Sprach- und Schlucktraining
  • Sensorische Therapie (Snoezelen): Wohlbefinden und Selbstregulation fördern
  • Tiergestützte Therapie: Emotionale Bindung fördern
Tipp
Stress und Reizüberflutung bei Lewy-Body-Demenz vermeiden

Menschen mit Lewy-Körper-Demenz sind oft sehr empfindlich gegenüber Stress, Lärm oder Reizüberflutung. Therapeutische Maßnahmen sollten daher möglichst in einer ruhigen, vertrauten Umgebung stattfinden – angepasst an die Tagesform des Betroffenen.(14) Weitere Tipps für einen geeigneten Wohnraum bei Demenz bekommen Sie in unserem Ratgeber Demenzgerechte Raumgestaltung.

Lewy-Body-Demenz: Verlauf

Die Lewy-Body-Demenz tritt meist ab dem 65. Lebensjahr auf.(6)

Typisch ist ein schleichender Beginn mit ersten kognitiven Einschränkungen oder psychischen Auffälligkeiten.

Im weiteren Verlauf treten oft Parkinson-ähnliche Symptome, wie Muskelsteifigkeit und Bewegungsstörungen, sowie Halluzinationen und starke Stimmungsschwankungen auf.

All das kann zu Fehldiagnosen führen – etwa einer Verwechslung mit Alzheimer oder Morbus Parkinson – und erschwert damit auch den gezielten Therapiebeginn.(1)

Tipp
Pflegegrad bei Lewy-Körper-Demenz

Menschen mit einer Lewy-Body-Demenz haben unter Umständen Anspruch auf einen Pflegegrad – und damit auf verschiedene Leistungen der Pflegekasse, die den Pflegealltag erleichtern sollen. Mit dem kostenlosen Pflegegradrechner von pflege.de können Sie den voraussichtlichen Pflegegrad in Ihrem individuellen Fall ermitteln.

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Lewy-Körper-Demenz: Endstadium

Im fortgeschrittenen Stadium nehmen die Symptome deutlich zu. Zu den typischen Anzeichen im Endstadium gehören:

  • Stürze durch zunehmende Gangunsicherheit und Kreislaufschwankungen
  • Bewusstseinsverluste oder zeitweise Desorientierung
  • REM-Schlaf-Verhaltensstörungen mit körperlich lebhaften Angstträumen
  • Inkontinenz, Schluckstörungen (Dysphagie) und starke Bewegungseinschränkungen

Besonders kritisch sind die häufig auftretenden Schluckstörungen bei Lewy-Körperchen-Demenz, die zu einer Lungenentzündung führen können – oft die direkte Todesursache im Endstadium bei Lewy-Body-Demenz.(3)

Tipp
Pflegehilfsmittel im Pflegealltag

Menschen mit anerkanntem Pflegegrad, die zuhause gepflegt werden, haben Anspruch auf sogenannte Pflegehilfsmittel zum Verbrauch im Wert von bis zu 42 Euro monatlich. Dazu zählen unter anderem Einmalhandschuhe, Mundschutz und Desinfektionstücher. Im Falle einer Inkontinenz gewährt die Pflegekasse zusätzlich einen Zuschuss für bis zu vier waschbare Bettschutzeinlagen pro Jahr.

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Lewy-Body-Demenz: Lebenserwartung

Die Lebenserwartung bei einer Lewy-Body-Demenz liegt nach Auftreten der ersten Symptome im Durchschnitt bei etwa acht Jahren.

In der Praxis kann die Krankheitsdauer jedoch stark schwanken – viele Betroffene leben zwischen sechs und zwölf Jahren, abhängig von individuellen Faktoren wie Begleiterkrankungen, Therapie und Pflegeumfeld.(3)

Hilfen für Angehörige von Menschen mit Lewy-Körper-Demenz

Wenn ein naher Angehöriger plötzlich zwischen wachen, klaren Momenten und verwirrter Unruhe wechselt – und dann vielleicht auch noch körperlich abbaut –, ist das für Angehörige schwer zu ertragen.

Viele der Betroffenen ziehen sich obendrein zurück, sind ängstlich oder gereizt. Und Sie als nahestehende Person bekommen all das hautnah mit.

Umso wichtiger ist es, dass Sie als Angehörige gut über das Krankheitsbild informiert sind. Denn wer die Symptome kennt, kann sie besser einordnen und fühlt sich weniger hilflos.

Wenn Sie jemanden mit Lewy-Körper-Demenz zuhause pflegen oder betreuen, können Sie im Alltag viel für diese Person tun. Gesunde Ernährung, liebevolle Zuwendung und ein wertschätzender Umgang sowie die Teilhabe am sozialen Leben und Freizeitangeboten können den Lebensalltag mit LBD erleichtern.

Doch es ist wichtig, dass Sie bei allem auch auf sich selbst achtgeben.

In unserem Ratgeber Demenz: Hilfe für Angehörige geben wir Ihnen einen Überblick über mögliche Anlaufstellen und Angebote, die Sie bei der Pflege und Betreuung zuhause entlasten sowie unterstützen sollen.

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Lewy-Body-Demenz: Erfahrungsberichte

Der Alltag mit Lewy-Body-Demenz bringt viele Herausforderungen – und keine Geschichte gleicht der anderen.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder einen Angehörigen mit Lewy-Körper-Demenz begleiten oder begleitet haben, laden wir Sie herzlich ein: Teilen Sie Ihre Erfahrungen gerne mit uns.

Ihre Geschichte kann anderen Betroffenen Mut machen und Orientierung geben – nicht zuletzt auch dazu beitragen, das Thema sichtbarer zu machen.

Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie unserer pflege.de-Fachredaktion gerne eine kurze E-Mail. Die Kontaktdaten finden Sie auf unserer Kontakt-Seite.

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Lewy-Body-Demenz?

Die Lewy-Body-Demenz ist eine Form der neurodegenerativen Demenz. Sie wird durch sogenannte Lewy-Körperchen in den Nervenzellen der Großhirnrinde verursacht. Typisch sind Gedächtnisprobleme, Bewegungsstörungen und starke Schwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf.

Was sind Lewy-Körperchen?

Lewy-Körperchen sind spezielle Eiweißablagerungen in den Nervenzellen, die bei Parkinson und Lewy-Body-Demenz auftreten – jedoch in verschiedenen Gehirnbereichen. Auch Mischformen mit Alzheimer sind möglich.

Welche Ursachen hat eine Lewy-Körperchen-Demenz?

Die genauen Ursachen sind bislang unbekannt. In seltenen Fällen spielen genetische Veränderungen eine Rolle, ähnlich wie bei Parkinson. Risikofaktoren oder Auslöser für die Eiweißablagerungen sind bisher nicht bekannt.

Welche Symptome zeigen sich bei einer Lewy-Body-Demenz?

Typische Symptome sind: Visuelle Halluzinationen, Parkinson-ähnliche Bewegungsstörungen, starke Leistungs- und Stimmungsschwankungen im Tagesverlauf, Schlafstörungen, Verhaltensstörungen, Depressionen, Wahnvorstellungen, Kreislaufstörungen, Inkontinenz und Schluckstörungen.

Welche Leitlinie gilt für die Lewy-Body-Demenz?

Für die Diagnose und Behandlung gilt die S3-Leitlinie „Demenzen“, herausgegeben von der AWMF. Sie basiert auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.

Worin unterscheiden sich die Symptome bei einer Lewy-Body-Demenz und einer Parkinson-Erkrankung?

Bei Lewy-Body-Demenz stehen früh kognitive und psychische Symptome im Vordergrund – wie zum Beispiel Halluzinationen und geistige Leistungsschwankungen. Die typischen Parkinson-Symptome (Zittern, Steifheit) treten meist später auf.

Wie wird eine Lewy-Body-Demenz diagnostiziert?

Die Diagnose ist schwierig, da viele Symptome auch bei Alzheimer oder Parkinson vorkommen. Hinweise liefern die LBD-typischen Symptome wie Halluzinationen und Leistungsschwankungen. MRT und CT schließen andere Erkrankungen aus, weisen aber nicht direkt auf Lewy-Körperchen hin. Geeignete bildgebende Verfahren sind PET und SPECT.

Wie sieht die Therapie bei einer Lewy-Body-Demenz aus?

Eine Lewy-Körperchen-Demenz ist bisher leider nicht heilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, Symptome zu lindern – mit Medikamenten und nicht-medikamentösen Maßnahmen.

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Erstelldatum: 6102.11.42|Zuletzt geändert: 5202.90.32
(1)
B. Endres & R. Perneczky (2024): Lewy-Körperchen-Demenz – eine unterdiagnostizierte Erkrankung
www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-2337-5778 (letzter Abruf am 21.07.2025)
(2)
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. - Selbsthilfe Demenz (2024): Deutsche Alzheimer Gesellschaft stellt neue Zahlen zur Demenz vor: In den kommenden Jahren immer mehr Menschen betroffen
www.deutsche-alzheimer.de/artikel/deutsche-alzheimer-gesellschaft-stellt-neue-zahlen-zur-demenz-vor-in-den-kommenden-jahren-immer-mehr-menschen-betroffen (letzter Abruf am 21.07.2025)
(3)
A. Pfitzer-Bilsing - Alzheimer Forschung Initiative e.V. (2023): Lewy-Körperchen Demenz: Ursachen, Symptome, Verlauf
www.alzheimer-forschung.de/demenz/formen/lewy-koerperchen-demenz/ (letzter Abruf am 21.07.2025)
(4)
Demenz Forschung Schweiz - Stiftung Synapsis (ohne Jahr): Lewy-Body-Demenz
www.demenz-forschung.ch/de/lewy-body-demenz/ (letzter Abruf am 21.07.2025)
(5)
R. Dodel & Weitere (2023): Demenz mit Lewy-Körpern: alte und neue Erkenntnisse – Teil 2: Behandlung
https://link.springer.com/article/10.1007/s00115-023-01577-2 (letzter Abruf am 21.07.2025)
(6)
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) (2021): Sinnestäuschungen sowie geistige und körperliche Beeinträchtigungen
www.dzne.de/aktuelles/hintergrund/lewy-koerper-demenz/ (letzter Abruf am 21.07.2025)
(7)
M. Hüll (2021): Depressive, ängstliche und apathische Symptome bei Demenz häufig
https://link.springer.com/article/10.1007/s15005-021-2015-4 (letzter Abruf am 21.07.2025)
(8)
A. Pfitzer-Bilsing - Alzheimer Forschung Initiative e.V. (2023): Parkinson-Demenz
www.alzheimer-forschung.de/demenz/formen/parkinson-demenz/ (letzter Abruf am 21.07.2025)
(9)
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. - Selbsthilfe Demenz (2018): Die Lewy-Körperchen-Demenz
www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/factsheets/infoblatt14_lewy-koerperchen-demenz_dalzg.pdf (letzter Abruf am 21.07.2025)
(10)
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) & Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V. (DGN) (2025): S3-Leitlinie Demenzen
https://register.awmf.org/assets/guidelines/038-013l_S3_Demenzen_2025-04.pdf (letzter Abruf am 21.07.2025)
(11)
M. H. Connors & Weitere (2018): Non-pharmacological interventions for Lewy body dementia: a systematic review
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29143692/ (letzter Abruf am 21.07.2025)
(12)
M. V. Mattoli & Weitere (2023): Combined 18F-FDG PET-CT markers in dementia with Lewy bodies
https://alz-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/dad2.12515 (letzter Abruf am 21.07.2025)
(13)
D. M. O’Shea & Weitere (2024): Practical use of DAT SPECT imaging in diagnosing dementia with Lewy bodies: a US perspective of current guidelines and future directions
www.frontiersin.org/journals/neurology/articles/10.3389/fneur.2024.1395413/full (letzter Abruf am 21.07.2025)
(14)
Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern (ohne Jahr): Lewy-Körperchen-Demenz
www.demenz-pflege-bayern.de/demenz/basisinformationen/erscheinungsformen-einer-demenz/lewy-koerperchen-demenz (letzter Abruf am 21.07.2025)
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