Leberkrebs: Definition
Der Begriff Leberkrebs steht für verschiedene Tumorarten, die in der Leber vorkommen. Es gibt primären und sekundären Leberkrebs.
Zum primären Leberkrebs gehört etwa die am häufigsten vorkommende Leberkrebsart, das sogenannte hepatozelluläre Karzinom (kurz HCC). Aber auch Tumore der Gallengänge innerhalb der Leber (intrahepatische Gallengangskarzinome) zählen zu der primären Form.
Metastasen in der Leber ordnen Experten dagegen dem sogenannten sekundären Leberkrebs zu. In der medizinischen Fachsprache wird Leberkrebs auch Leberzellkrebs, Leberkarzinom oder Leberzellkarzinom genannt.(1)
Leber: Aufbau und Funktion beim Menschen
Die Leber ist ein Drüsenorgan. Sie ist rot-bräunlich, liegt im rechten Oberbauch und reicht mit der linken Spitze bis in den linken Oberbauch. Oberhalb befindet sich das Zwerchfell. Ringsum wird der größte Teil der Leber von den Rippen geschützt. Für zusätzlichen Schutz sorgt eine festen Bindegewebskapsel, mit der die Leber von außen überzogen ist.
Das Organ besteht aus einem rechten und einem linken Leberlappen. Im Inneren bilden Leberläppchen kleine Einheiten, die wiederum aus den Leberzellen aufgebaut sind.
Die Leber übernimmt eine Reihe an lebenswichtigen Aufgaben für den Stoffwechsel. Dazu gehören unter anderem diese Funktionen:
- Sie nimmt die Nährstoffe auf, die über den Darm ins Blut gelangen, und baut sie weiter um oder speichert sie.
- Sie produziert die Gallenflüssigkeit für den Fettstoffwechsel.
- Sie entgiftet den Körper, indem sie fremde oder körpereigene Schadstoffe abbaut.
- Sie reguliert den Zucker-, Fett- und Eiweißspiegel im Blut.
Lage der Leber und umliegender Organe im Körper, © pflege.de
Arten von Leberkrebs
Je nachdem wo die Krebserkrankung seinen Ursprung hat, unterscheiden Mediziner zwischen primärem Leberkrebs und sekundärem Leberkrebs.
Primärer Leberkrebs
Der primäre Leberkrebs, auch primäres Leberzellkarzinom genannt, hat seinen Ursprung in der Leber selbst. Je nachdem wo genau ein Tumor entsteht, unterscheiden Experten zwei Tumorarten:(2)
- Hepatozelluläres Karzinom (HCC): In rund 59 Prozent aller Fälle entstehen primäre Lebertumore aus den Leberzellen.
- Gallengangskarzinom oder cholangiozelluläres Karzinom (CCC): Etwa 31 Prozent aller Lebertumore entstehen aus den Zellen der Gallengänge, die in der Leber verlaufen.
Sehr selten kommen darüber hinaus folgende Tumorarten in der Leber vor:(3)
- Das Hepatoblastom ist ein bösartiger Lebertumor, der vorrangig im Säuglings- und frühen Kindesalter auftritt.
- Das Angiosarkom ist ein bösartiger Tumor, der aus den Zellen der Blutgefäße in der Leber entsteht.
Sekundärer Leberkrebs
Sekundärer Leberkrebs entsteht durch bösartige Tumore aus anderen Körperregionen. In diesem Fall streut von dort der Krebs in die Leber und bildet Tochtergeschwüre, sogenannte Metastasen.
Das heißt, der Ursprung der sekundären Leberkrebserkrankung liegt nicht in der Leber, sondern in dem Organ oder Gewebe, wo sich der Krebs zuerst gebildet hat. Sekundärer Leberkrebs ist viel häufiger als primärer Leberkrebs.(1)
Metastasen in der Leber können sich beispielsweise im fortgeschrittenen Stadium bei Darmkrebs oder Magenkrebs bilden.
Weil das hepatozelluläre Karzinom in der Leber die häufigste primäre Leberkrebsart ist, informiert dieser Ratgeber im weiteren Verlauf vorrangig über diesen Krebs.
Leberkrebs: Alter und Häufigkeit
Derzeit treten in Deutschland rund 9.800 Leberkrebs-Neuerkrankungen pro Jahr auf. Damit gehört Leberkrebs zu den verhältnismäßig seltenen Krebserkrankungen. Männern erkranken häufiger an dieser Krebsart als Frauen.(2)
Leberkrebs ist eine typische Art von Krebs im Alter: Das Risiko, daran zu erkranken, steigt mit zunehmenden Lebensjahren. Männer erkranken mit 71 Jahren im Durchschnitt früher als Frauen, die durchschnittlich mit 75 Jahren die Diagnose erhalten.(1)
Symptome und Anzeichen von Leberkrebs
Im Frühstadium verursacht ein Leberkarzinom meist keine Beschwerden. Das macht die Krebsart so tückisch. Die Anzeichen unterscheiden sich in der Regel nicht von anderen Leber- oder Gallenerkrankungen.
Bei folgenden Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen:(1)
- Anhaltende Bauchschmerzen
- Gelbfärbung der Haut und der Bindehaut der Augen (Gelbsucht)
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit
- Schwächezustände
Die Symptome von Leberkrebs sind bei Frauen und Männern gleich.
Die genannten Anzeichen können auch auf andere, vergleichsweise harmlose Erkrankungen des Verdauungssystems hinweisen. Trotzdem ist es im Sinne der Krebsfrüherkennung wichtig, sie beim Hausarzt abklären lassen.
Leberkrebs: Ursachen und Risikofaktoren
Bei rund 80 Prozent der Leberkrebsfälle ist bereits vor der Erkrankung eine Leberzirrhose vorhanden. Das heißt, die Leberzirrhose gilt als Risikofaktor Nummer 1 für Leberkrebs.
Leberzirrhose und infolgedessen Leberkrebs können durch folgende Risikofaktoren entstehen:(4)
- Langjähriger Alkoholmissbrauch
- Chronische Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Infektion der Leber
- Nicht-alkoholische Fettleber aufgrund von starkem Übergewicht (BMI von über 30) und/oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus, Typ 2-Diabetes)
- Medikamente, beispielsweise die Einnahme oraler Verhütungsmittel („Pille“) in Kombination mit chronischer Hepatitis-B- oder C-Infektion
- Berufliche Faktoren wie häufiger Kontakt mit bestimmten chemischen Substanzen (zum Beispiel Lösungsmittel)
Ist Leberkrebs vererbbar?
Leberkrebs ist indirekt vererbbar. Indirekt deshalb, weil verschiedene Stoffwechselerkrankungen vererbt werden können, die die Funktion der Leber beeinträchtigen und somit das Risiko erhöhen können, an Leberkrebs zu erkranken.
Zu den erblich-bedingten Stoffwechselerkrankungen, die eine Leberzirrhose und infolgedessen Leberkrebs auslösen können, gehören:(6)
- Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose)
- Autoimmunbedingte Entzündung der in der Leber gelegenen Gallengänge (primär biliäre Zirrhose)
- Autoimmunbedingte Entzündung der Leber (Autoimmunhepatitis)
- Kupferstoffwechselkrankheit (Morbus Wilson)
- Mangel an einem körpereigenen Eiweiß (Alpha-1-Antitrypsin-Mangel)
Leberkrebs: Diagnose
Es gibt verschiedene Untersuchungsmethoden, die Aufschluss über den Zustand der Leber geben. Die Ultraschall-Untersuchung ist in der Regel der erste Schritt.
Wird im Ultraschall ein Tumor festgestellt, folgen weitere Untersuchungen, mit deren Hilfe die Diagnose Leberkrebs gestellt, die Leberkrebsart bestimmt und nach möglichen Fernmetastasen gesucht werden kann:(1)(4)
- Eine spezielle Ultraschalluntersuchung der Niere mit Kontrastmittel (CEUS)
- Eine Magnetresonanztomografie (kurz: MRT) der Niere mit Kontrastmittel
- Eine Computertomografie (kurz: CT) des Brustraums
- Die Gewebeentnahme vom Tumor (Biopsie) mit anschließender Laboruntersuchung
- Gegebenenfalls Magenspiegelung (Gastroskopie) oder Darmspiegelung (Koloskopie)
Leberkrebs: Blutwerte und Tumormarker
Auch verschiedene Blutwerte werden bei Leberkrebs im Rahmen der Krebsdiagnostik bestimmt, hauptsächlich um die Funktion der Leber abschätzen zu können.(1)
Außerdem erfolgt eine Blutuntersuchung auf eine Hepatitis-Infektion und um den Tumormarker Alpha-1-Fetoprotein (kurz: AFP) zu bestimmen.
Allerdings kommt der Tumormarker bei Leberkrebs vorwiegend zur Verlaufskontrolle während der Krebstherapie zum Einsatz. Denn im Frühstadium ist es durchaus möglich, dass der Tumormarker nicht erhöht ist. Umgekehrt kann er erhöht sein, obwohl kein Leberkarzinom vorhanden ist. Die alleinige Bestimmung des Tumormarkers ist also nicht aussagekräftig genug, um die Diagnose Leberkrebs zu bestätigen oder zu verwerfen.(1)
Früherkennungsuntersuchung für Risikogruppe
Ein gesetzlich geregeltes Früherkennungsprogramm für Leberkrebs gibt es nicht. Die S3-Leitlinie empfiehlt aber, dass Menschen, die zu einer Risikogruppe für Leberkrebs gehören, alle halbe Jahr eine Ultraschalluntersuchung ihrer Leber durchführen lassen sollten. Auf diese Weise werden auffällige Veränderungen des Organs frühzeitig erkannt.(4)
Zur Risikogruppe zählen Personen mit folgenden Vorerkrankungen:(2)
- Schrumpfleber, auch Leberzirrhose
- Chronische Hepatitis-B-Infektion
- Chronische Hepatitis-C-Infektion
- Nicht-alkoholische Fettleberentzündung
Leberkrebs: Stadien und Verlauf
Das Krebsstadium wird anhand der folgenden drei Faktoren bestimmt, die sogenannte TNM-Klassifikation:
- T steht für die Tumorgröße
- N steht für die Anzahl der mit Krebszellen befallenen Lymphknoten
- M steht für das Vorhandensein von Fernmetastasen
Mithilfe verschiedener diagnostischer Methoden werden die einzelnen Faktoren bestätigt oder ausgeschlossen. Im Anschluss wird die Leberkrebserkrankung in ein Krebsstadium von 0 bis 4 eingeteilt. Je höher das Stadium, desto weiter fortgeschritten ist die Krebserkrankung.
Der Verlauf der Leberkrebserkrankung hängt stark davon ab, in welchem Zustand der krebsfreie Teil der Leber ist. Denn dieser Teil muss fortan die Stoffwechselfunktionen übernehmen. Leberkrebs entwickelt sich in 80 Prozent aller Fälle aufgrund einer Leberzirrhose. In diesen Fällen ist die gesamte Leber bereits in ihrer Funktion beeinträchtigt, weil das Gewebe vernarbt ist.(4)
Wo kann Leberkrebs Metastasen bilden?
Wenn der das Leberkarzinom fortgeschritten ist, können die Krebszellen in nahegelegenes Gewebe streuen, wie zum Beispiel in das Bauchfell oder die Lymphknoten.
Haben die Krebszellen bereits Blutbahnen oder Lymphgefäße erreicht, können sie mit dem Blut- oder Lymphstrom auch in weiter entfernte Organe gelangen und dort Fernmetastasen bilden.
Folgende Organe können bei Leberkrebs im fortgeschrittenen Stadium mit Metastasen befallen sein:(7)
- Lunge
- Nebennieren
- Knochen
- Gehirn
Während der gesamten Krebsbehandlung wird immer wieder mit bildgebenden Verfahren beobachtet, ob und gegebenenfalls wo sich Metastasen im Körper bilden.
Leberkrebs: Behandlung / Therapie
Die Wahl der geeigneten Krebstherapie hängt bei Leberkrebs vor allem vom Krebsstadium, der Funktionsfähigkeit der Leber sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Krebspatienten ab.
Es stehen unterschiedliche Therapieoptionen zur Verfügung, die entweder einzeln oder in Kombination in Betracht kommen. Sie verfolgen je nach Behandlungsrichtung unterschiedliche Ziele.(4)
pflege.de gibt Ihnen einen Überblick zu den verschiedenen Therapieformen (kurativ, nicht kurativ und systemisch) und deren Behandlungsmethoden.
Die hier aufgeführten Behandlungsmethoden sollen über die Möglichkeiten bei Leberkrebs informieren. Welche Therapie in Ihrem individuellen Erkrankungsfall zu empfehlen ist, besprechen und entscheiden Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Kurative Behandlung bei Leberkrebs
Ziel der kurativen Behandlung bei Leberkrebs ist es, den Krebs zu heilen.
Folgende Behandlungsmethoden kommen hier in Frage:(4)
- Operative Entfernung (Resektion)
- Tumorgewebe mittels starker Hitze (Radiofrequenz-Ablation, kurz: RFA) zerstören
- Lebertransplantation
Operation: (Teil-)Entfernung der Leber
Um ein Leberkarzinom operativ zu entfernen, kommen hauptsächlich zwei Operationsmethoden zum Einsatz:(4)
- Leberteilentfernung (Leberresektion): Bei der Leberteilentfernung wird der Tumor mit einem zusätzlichen Sicherheitsrand im gesunden Gewebe herausgeschnitten. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Krebszellen entfernt werden. Für diese Operationsart ist es wichtig, dass die verbleibende Leber in einem guten Zustand ist und die Stoffwechselfunktionen übernehmen kann.
- Operative Entfernung der gesamten Leber (Hepatektomie): Wenn die Leber so stark geschädigt ist, dass sie ihren Funktionen nicht mehr nachkommen kann, wird in seltenen Fällen die gesamte Leber operativ entfernt. Es folgt eine Lebertransplantation, für die ein passendes Spenderorgan benötigt wird.
Leider wird ein Leberkarzinom in den meisten Fällen erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt hat der Leberkrebs bereits im Körper gestreut und eine Operation verspricht keine Heilung mehr.
Thermoablation bei Leberkrebs: Veröden durch Hitze
Wird der Leberkrebs rechtzeitig erkannt, ist die sogenannte Thermoablation eine gute Therapieoption. Durch die Bauchdecke wird eine Sonde in den Tumor eingeführt. Die Sonde kann an der Spitze auf bis zu 160 Grad Celsius erhitzt werden und den Tumor so zerstören.
Eine Thermoablation kann auch mit Radiofrequenzen (kurz: RFA) durchgeführt werden. Dieses Verfahren eignet sich vor allem für Patienten, deren Lebertumor kleiner als drei Zentimeter ist. Oft braucht es für diesen Eingriff keine Vollnarkose, sondern nur eine örtliche Betäubung.(4)
Nicht kurative, auf die Leber beschränkte Verfahren
Ziel der nicht kurativen, auf die Leber beschränkten Verfahren ist es, das Tumorwachstum zu hemmen.
Hierzu kommen folgende Behandlungsmethoden in Betracht:(4)
- Blut- und Nährstoffzufuhr des Tumors unterbinden (Transarterielle Chemo-Embolisation, kurz: TACE)
- Andere arterielle Verfahren
Kombinationstherapie: Transarterielle Chemo-Embolisation (TACE)
Die sogenannte Transarterielle Chemo-Embolisation (TACE) kombiniert zwei Behandlungsverfahren: die örtliche Chemotherapie und die Embolisation. Für diese Kombination ist es allerdings notwendig, dass die Leber noch funktioniert.
Die Embolisation – also der gezielte Verschluss von Blutgefäßen – hat das Ziel, Krebszellen absterben zu lassen, indem der Tumor nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Deshalb schiebt der Operateur über die Leiste einen Katheter bis in die Leberarterie, um kleinste Kunststoffteilchen in die Blutgefäße, die den Tumor versorgen, zu leiten. Die Krebszellen sterben ab.
Im Anschluss wird das Medikament der Chemotherapie über den Katheter direkt in den Tumor gespritzt, sodass es vor Ort wirken und die Krebszellen zerstören kann. Die Kombinationstherapie kann mehrfach durchgeführt werden. In der Regel wird nach zwei Behandlungen untersucht, wie wirksam das Verfahren ist.(4)
Systemische Therapie bei Leberkrebs
Die systemische Therapie verfolgt den Grundsatz, den Krebs im ganzen Körper – also ganzheitlich – zu behandeln. Beispielsweise bei Fernmetastasen außerhalb der Leber.
Hierfür kommt eine Chemotherapie als medikamentöse Behandlungsmethode in Frage.(4)
Medikamentöse Leberkrebs-Therapie
Es gibt Präparate gegen Leberkrebs, die zur sogenannten zielgerichteten Krebstherapie gehören. Die Wirkstoffe dieser Medikamente beeinflussen einen oder mehrere Faktoren, die das Wachstum der Krebszellen fördern. Dadurch kann das Tumorwachstum für eine gewisse Zeit verlangsamt werden.(8)
Außerdem zeigen sich moderne Immuntherapien in Studien als hilfreich. Krebszellen können dem Immunsystem ausweichen. Bestimmte Medikamente können diesen Ausweichmechanismus ausschalten, so dass die Körperabwehr die Leberkrebszellen erkennen und angreifen kann.(9)
Prognose und Lebenserwartung bei Leberkrebs
Leberkrebs ist eine der Krebsarten mit einer eher ungünstigen Prognose: Im Jahr 2019 sind in Deutschland rund 8.200 Menschen mit Leberkrebs verstorben. Grund für die geringe Lebenserwartung bei Leberkrebs ist, dass der Tumor meist zu spät erkannt wird. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei Frauen und Männern durchschnittlich bei nur 17 Prozent. (2)
Statistische Zahlen helfen uns, eine Situation besser einschätzen zu können. Sie können aber keine Aussage über Ihren individuellen Krankheitsverlauf treffen. Jede Leberkrebserkrankung ist unterschiedlich, weil jeder Mensch unterschiedlich ist. Ihr persönlicher Krankheitsverlauf hängt unter anderem davon ab, wie aggressiv der Leberkrebs und wie gut Ihre körperliche Verfassung ist. So oder so ist es nie zu früh, sich um seine Vorsorge zu kümmern, etwa mit einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht.
Leberkrebs im Endstadium
Bei Patienten mit Leberkrebs im Endstadium ist die Erkrankung weit fortgeschritten und hat sich in der Regel auf andere Körperteile ausgebreitet. Eine Heilung ist hier so gut wie ausgeschlossen.
Im Endstadium treten die typischen Leberkrebs-Symptome verstärkt auf. Hinzu kommen meist Flüssigkeitsansammlungen im Bauch und geschwollene Beine, die besondere medizinische sowie pflegerische Maßnahmen erforderlich machen.
Zwar sind die Behandlungsmöglichkeiten in diesem Stadium begrenzt, doch können Maßnahmen zur Symptomlinderung und Verbesserung der Lebensqualität ergriffen werden. Diese Ziele verfolgt die Palliativmedizin beziehungsweise Palliativpflege.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Leberkrebs?
Der Begriff Leberkrebs steht für verschiedene Tumorarten, die in der Leber vorkommen. Es gibt primären und sekundären Leberkrebs. In der medizinischen Fachsprache wird Leberkrebs auch Leberzellkrebs, Leberkarzinom oder Leberzellkarzinom genannt.
Wie macht sich Leberkrebs bemerkbar?
Im Frühstadium verursacht der bösartige Lebertumor meistens keine Beschwerden. Die Symptome bei Leberkrebs zeigen sich in der Regel erst im fortgeschrittenen Krebsstadium:
- Druckschmerz im Oberbauch
- Gelbfärbung der Haut, der Schleimhaut und der Lederhaut in den Augen (Gelbsucht)
- Ungewollter Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit
- Allgemeine Schwäche
Wohin streut Leberkrebs?
Wenn der Tumor die äußere Bindegewebskapsel durchbrochen hat, können die Krebszellen in nahegelegenes Gewebe streuen, wie zum Beispiel in das Bauchfell oder die Lymphknoten. Haben die Krebszellen Blutbahnen oder Lymphgefäße durchdrungen, gelangen sie mit dem Blut- oder Lymphstrom in weiter entfernte Organe und können dort Fernmetastasen bilden. Betroffen sind dann meist die Lunge, Nebennieren, Knochen oder das Gehirn.
Was verursacht Leberkrebs?
Risikofaktor Nummer 1 für Leberkrebs ist die sogenannte Leberzirrhose (Schrumpfleber). Sie liegt vor, wenn das Lebergewebe aufgrund von langjähriger Schädigung oder Entzündung narbig verändert ist.