Hautkrebs erkennen: Wie sieht Hautkrebs aus?
Die verschiedenen Hautkrebs-Arten sehen sehr unterschiedlich aus. Hautkrebs kann beispielsweise wie eine Warze oder ein Pickel aussehen, dunkel wie ein Pigmentfleck sein oder aber auch schuppig-rot. Genau das macht es für einen Laien so schwer, Hautkrebs zu erkennen.
Wenn Hautkrebs in einem frühen Krebsstadium entdeckt wird, ist er in den meisten Fällen gut behandelbar. Deshalb ist es ratsam
- die Haut über die gesamte Lebensspanne im Blick zu behalten,
- bei Auffälligkeiten einen Arzt aufzusuchen
- und regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge zu gehen.(1)
Merkmale vom weißen Hautkrebs
Die häufigsten Formen vom weißen Hautkrebs sind das sogenannte Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, das in der oberen Hautschicht entsteht.
Weißer Hautkrebs äußert sich häufig in Form von schuppigen, geröteten Stellen auf der Haut. Er kann aber auch aussehen wie eine helle Narbe oder sogar dunkel pigmentiert sein – und damit dem schwarzen Hautkrebs optisch sehr ähneln.(2)
Merkmale vom schwarzen Hautkrebs
Schwarzer Hautkrebs ist typischerweise flach, dunkel und ungleichmäßig gefärbt.
Die Farbe dieses bösartigen Hauttumors kann von grau über braun bis schwarz variieren. Auf den ersten Blick ähnelt ein sogenanntes malignes Melanom oftmals einem Muttermal beziehungsweise einem Leberfleck.(3)
Ein Unterschied ist, dass sich beim schwarzen Hautkrebs die Farbe, Größe und Form im Laufe der Zeit verändern.
Haut im Alter bedarf besonderer Aufmerksamkeit
Die Haut wird über die Lebensjahre vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt, wodurch die Wahrscheinlichkeit für Krebs im Alter grundsätzlich steigt. Viele Sonnenbäder ohne Sonnenschutz führen außerdem dazu, dass wir schneller Falten bekommen und sich mit der Zeit Pigmentflecke auf der Haut zeigen. Mehr Pigmentflecke und Altersflecke wiederum bedeuten ein höheres Risiko für schwarzen Hautkrebs.
Haut im Alter verändert sich – nicht nur äußerlich mit einer zunehmenden Anzahl von Falten, Pigment- und Altersflecken, sondern auch innerlich.(2)
Die gealterte Haut wird mit der Zeit dünner, rissiger und somit anfälliger für Infektionen. Aus diesem Grund ist eine sorgsame Hautpflege bei pflegebedürftigen beziehungsweise älteren Menschen enorm wichtig. Dabei sollten spezielle Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Muttermal oder Hautkrebs?
Muttermal meint dasselbe wie Leberfleck und ist eine Form von sogenannten Pigmentflecken.
Jeder Mensch hat Pigmentflecke, die sich durch Farbe und gegebenenfalls einer kleinen Wölbung vom Rest der Haut abheben. Pigmentflecke werden danach unterschieden, ob sie angeborenen und erworbenen sind:
- Angeborene Pigmentflecke sind seit der Geburt oder kurze Zeit später auf der Haut sichtbar.
- Erworbene Pigmentflecke entstehen, wenn es zu einer punktuellen Überproduktion des Hautfarbstoffs Melanin kommt. Grund dafür kann Sonneneinstrahlung sein – aber auch das Alter, der Hormonhaushalt und die genetische Veranlagung spielen eine Rolle.
Neben Muttermalen sind Sommersprossen, Feuermale und Altersflecken ebenfalls Pigmentflecke.
Grundsätzlich sollten alle Pigmentflecke regelmäßig selbst und von einem Arzt bei der Hautkrebsvorsorge beobachtet werden. Von ihnen geht eine erhöhte Gefahr aus, dass Krebszellen entstehen.(4)
Hautkrebs-Selbstuntersuchung: Mit der ABCDE-Regel bösartige Hautveränderungen erkennen
Dermatologen empfehlen eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut. Mit Hilfe der ABCDE-Regel können Sie bösartige Veränderungen an Pigmentflecken erkennen. Diese Regel ist ein erster Hinweis auf eine krankhafte Veränderung.(3)
Wenn Sie ein oder mehrere Kriterien aus der Checkliste bei den betroffenen Pigmentflecken feststellen, stellen Sie keine Selbstdiagnose, sondern wenden Sie sich bitte an Ihren Dermatologen.
A = Asymmetrie: Die Form eines neu gewachsenen und bereits vorhandenen Pigmentflecks ist ungleichmäßig und asymmetrisch. Gutartige Pigmentflecke sind hingegen gleichmäßig rund, oval oder länglich.
B = Begrenzung: Der Pigmentfleck hat unregelmäßige Ausfransungen oder Ausläufer. Das bedeutet, die Ränder sehen gezackt oder verwaschen aus und wachsen wie ausgefranst in die Umgebungshaut ein.
C = Colorierung: Der Pigmentfleck hat unterschiedliche Färbungen und Punkte, von rosa über grau bis schwarz. Auch Verkrustungen auf einem Pigmentfleck sind verdächtig und sollten ärztlich abgeklärt werden.
D = Durchmesser: Der Pigmentfleck hat die Form einer Halbkugel oder einen Durchmesser von mehr als 5 Millimeter. Vorsicht: Es gibt auch kleinere Melanome, deshalb ist dieses Kriterium allein nicht ausschlaggebend.
E = Erhabenheit: Der Pigmentfleck wächst mehr als 1 Millimeter in die Höhe.
Weitere Warnsignale für möglichen Hautkrebs
Wenn Sie im Rahmen der Selbstuntersuchung folgende Auffälligkeiten an den Pigmentflecken feststellen, sollten Sie ebenfalls Ihren Dermatologen kontaktieren:(5)(6)
- Der Fleck verändert seine Farbe.
- Der Fleck verändert seine Größe und Form.
- Der Fleck blutet.
- Der Fleck juckt.
Praxistipps für die Untersuchung zuhause
pflege.de gibt Ihnen fünf Tipps zur Selbstuntersuchung der Haut:
- Achten Sie auf eine gute Beleuchtung, um alle Körperpartien gut sehen zu können.
- Überprüfen Sie die gesamte Haut. Vergessen Sie dabei nicht die Kopfhaut, die Mundschleimhaut und die Zwischenräume zwischen den Zehen.
- Wenn Sie die Untersuchung bei sich selbst durchführen, nehmen Sie einen Spiegel zur Hilfe. Sollten Sie die Haut Ihres Familienangehörigen untersuchen, können Sie nacheinander erst den Oberkörper und dann den Unterkörper entkleiden. Die Untersuchung der Haut können Sie gegebenenfalls auch während der Körperpflege durchführen.
- Schenken Sie vor allem den Hautpartien Aufmerksamkeit, die der Sonnenstrahlung besonders ausgesetzt sind. Anfällige Körperstellen für Hautkrebs sind nämlich die sogenannten Sonnenterrassen des Körpers.
Vorsorgeuntersuchung: Das Hautkrebsscreening
Dermatologen und Hausärzte, die entsprechend qualifiziert sind, bieten Untersuchungen zur Hautkrebsvorsorge an. Besteht der Verdacht auf Hautkrebs, überweist Ihr Hausarzt Sie zur weiteren Abklärung an einen Dermatologen.
Programm zur Hautkrebsvorsorge: Ab wann und für wen?
Der gesetzliche Anspruch auf die verschiedenen Angebote der Krebsvorsorge ist nach § 25a SGB V geregelt. Das Ziel dieser gesetzlich geregelten Programme zur Krebsfrüherkennung ist es, Krebs in einem möglichst frühen Krebsstadium zu entdecken.
Für die Hautkrebsvorsorgeuntersuchung, auch Hautkrebsscreenings genannt, gibt es einen gesetzlichen Rahmen. In der Regel sind diese Verfahren für Versicherte ab einem Alter von 35 Jahren im Abstand von zwei Jahren vorgesehen.(6)
Patienten, die Risikofaktoren für Hautkrebs ausgesetzt sind und somit ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben, wird der Dermatologe zu häufigeren Kontrollen anraten, beispielsweise im jährlichen oder halbjährlichen Abstand.(7)
Kosten der Hautkrebsvorsorge
Die Teilnahme an der Hautkrebsvorsorge ist freiwillig. Die Kosten werden von den gesetzlichen beziehungsweise privaten Krankenkassen sowohl für Männer als auch für Frauen übernommen.
Bitte beachten Sie, dass die meisten Krankenkassen nur die Kosten für die einfache Untersuchung der gesamten Hautoberfläche mit dem bloßen Auge bezahlen.
Wenn der Arzt eine beleuchtete Lupe, ein sogenanntes Auflichtmikroskop oder ein videogestütztes Dermatoskop verwendet, handelt es sich um eine individuelle Gesundheitsleistung, kurz IGeL-Leistung. Die Kosten hierfür müssen Versicherte selbst tragen. Dazu können Sie sich vom behandelnden Arzt beraten lassen.
Hautkrebsvorsorge: Ablauf der Untersuchung
Die Untersuchung beim Dermatologen oder entsprechend qualifizierten Hausarzt dauert in der Regel etwa 20 Minuten und umfasst die drei folgenden Schritte:
- Befragung zur Krankengeschichte
- Körperliche Untersuchung
- Befundmitteilung und Beratung
Befragung zur Krankengeschichte
Der Haut- oder Hausarzt wird sich bei Ihnen zunächst nach vorhandenen Erkrankungen erkundigen und fragen, ob es Hautkrebserkrankungen in Ihrer Familie gibt. Von Interesse ist auch, ob Hautveränderungen festgestellt wurden, wie beispielweise eine nicht heilende Verletzung der Haut und die Häufigkeit von Sonnenbränden in der Vergangenheit.(7)
Untersuchung der gesamten Körperoberfläche
Im nächsten Schritt steht die Untersuchung der Haut vom Scheitel bis zur Sohle an. Dazu ist es notwendig, dass Sie sich zunächst bis auf die Unterwäsche ausziehen, sodass Ihr Arzt auch wirklich jede Hautpartie kann. Demnach untersucht er auch die Hautfalten und Schleimhäute.
Zwar tritt Hautkrebs häufig an offensichtlichen Stellen auf, die der direkten Sonne stärker ausgesetzt sind, genauso kann er aber auch an versteckteren Stellen entstehen – wie etwa im Mund, zwischen den Zehen oder unter dem Fingernagel.
Im Anschluss wird der Arzt Sie bitten, sich ganz auszuziehen, damit er auch die äußeren Genitalschleimhäute und die Analregion untersuchen kann. Dies mag für den einen oder anderen vielleicht etwas unangenehm sein, dennoch ist es für die vollständige Vorsorge enorm wichtig.
Befundmitteilung und Beratung
Nach der körperlichen Untersuchung können Sie Ihre Kleidung wieder anziehen, denn dann bespricht der Arzt mit Ihnen schon das Untersuchungsergebnis.
Viele Dermatologen nutzen die Gelegenheit auch zur Aufklärung, wie Sie Hautkrebs beziehungsweise Krebs vorbeugen können. Dazu zählen folgende Ratschläge:(3)
- Mittagssonne meiden: Vermeiden Sie die Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr und das Solarium.
- Schützende Kleidung: Tragen Sie Kleidung, Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille, die Sie vor UV-Strahlen schützt. Achten Sie bei der Sonnenbrille auf das CE-Zeichen, das zum Beispiel Sicherheit und Gesundheitsschutz nachweist.
- Lichtschutzfaktor: Cremen Sie unbedeckte Körperstellen etwa 30 Minuten vor dem Sonnenbad mit Sonnenschutzmittel ein. Achten Sie im Idealfall auf UVA- und UVB-Schutz, Wasserfestigkeit, mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 20, bei hellen Hauttypen LSF 30. Beachten Sie, regelmäßig nachzucremen.
Was passiert, wenn der Befund beim Hautkrebsscreening auffällig ist?
Sollte der Dermatologe einen auffälligen Befund feststellen, werden Sie darüber sowie über die nächsten erforderlichen Schritte umgehend informiert.
In den meisten Fällen wird entweder eine Gewebeprobe entnommen oder die betroffene Hautstelle entfernt und im Anschluss im Labor unter dem Mikroskop genauer untersucht.(7)
Bedenken Sie, dass ein auffälliger Befund nicht zwangsläufig Hautkrebs bedeutet. Dafür muss die Gewebeprobe erst genau untersucht werden. Bei 4 von 100 Menschen bestätigt sich der Verdacht.
Bewahren Sie also Ruhe. Sollte es sich wirklich um Hautkrebs handeln, wird Ihr Arzt Ihnen die Diagnose in einem persönlichen Gespräch übermitteln und Ihnen passende Möglichkeiten der Krebstherapie erklären und empfehlen.(1)
Häufig gestellte Fragen
Wie sieht Hautkrebs aus?
Die Erscheinungsform von Hautkrebs, egal ob schwarzer oder weißer Hautkrebs, ist sehr unterschiedlich. Schwarzer Hautkrebs ist typischerweise flach, dunkel und unregelmäßig gefärbt. Die Farbe des bösartigen Hauttumors variiert meist von grau über braun bis schwarz. Auf den ersten Blick ähnelt der schwarze Hautkrebs einem Muttermal oder einem Leberfleck. Schwarzer Hautkrebs verändert seine Farbe, Größe und Form im Laufe der Zeit. Weißer Hautkrebs hingegen ist häufig eine schuppige, gerötete Hautstelle. Er kann aber auch aussehen, wie eine helle Narbe. In einigen Fällen kann er auch dunkel pigmentiert sein und damit aussehen wie schwarzer Hautkrebs.
Kann Hautkrebs jucken?
Ein juckender Pigmentfleck kann gegebenenfalls auf Hautkrebs hinweisen.
Was ist ein Hautkrebsscreening?
Das Hautkrebsscreening ist das in Deutschland gesetzlich verankerte Programm zur Hautkrebsfrüherkennung. Der Anspruch auf Krebsvorsorge ist nach § 25a SGB V geregelt. Das Ziel ist es, Hautkrebs in einem möglichst frühen Krebsstadium zu entdecken, um die Heilungschancen zu verbessern.
Welcher Arzt führt das Hautkrebsscreening durch?
Dermatologen und qualifizierte Hausärzte führen das Hautkrebsscreening durch.
Ab welchem Alter wird das Hautkrebsscreening durchgeführt?
Der gesetzliche Anspruch besteht ab dem 35. Lebensjahr. Einige Krankenkassen zahlen das Hautkrebsscreening auch schon früher. Fragen Sie daher bei Ihrer Krankenkasse nach.
Was wird bei der Hautkrebsvorsorge gemacht?
Die gesetzlich geregelte Hautkrebsvorsorge umfasst ein Arzt-Patienten-Gespräch, eine körperliche Untersuchung und ein Abschlussgespräch, in dem der Arzt über die Befunde berichtet und Sie gegebenenfalls dazu berät, wie Sie Hautkrebs vorbeugen können.
Wie oft findet die Hautkrebsvorsorge statt?
Die gesetzliche Regelung sieht eine Hautkrebsvorsorge im Abstand von zwei Jahren vor. Patienten mit einem erhöhten Risiko für Hautkrebserkrankungen wird der Dermatologe zu häufigeren Untersuchungen raten, beispielweise zu jährlichen Untersuchungen.
Wie erkennt man, ob aus einem Muttermal Hautkrebs geworden ist?
Pigmentflecken, die zu Hautkrebs entartet sind, sehen in der Regel anders aus als alle anderen Pigmentflecken (Zeichen des „hässlichen Entleins“). Die ABCDE-Regel kann helfen, bösartige Veränderungen im Rahmen der Selbstuntersuchung festzustellen. Damit werden Pigmentflecke auf Symmetrie, Begrenzung, Farbe, Durchmesser und Erhabenheit überprüft. Wenn Abweichungen zu gesunden Pigmentflecken festgestellt werden, sollte ein Dermatologe zur weiteren Untersuchung kontaktiert werden.
Muss man sich beim Hautkrebsscreening ganz ausziehen?
Bei der körperlichen Untersuchung zur Hautkrebsvorsorge sollten Sie sich in der Regel ganz ausziehen, damit die gesamte Haut untersucht werden kann. Sie müssen jedoch nichts tun, was Sie nicht möchten. Wenn Sie einzelne Körperstellen lieber bedeckt halten möchten, teilen Sie dies einfach Ihrem Arzt mit. Bitte bedenken Sie jedoch dabei, dass so potenziell betroffene Stellen nicht erkannt werden können.