Lungenkrebs: Definition
Unter dem Begriff Lungenkrebs, auch Bronchialkarzinom oder Lungenkarzinom genannt, sind alle bösartigen Tumore der Lunge zusammengefasst. Lungenkarzinome werden in zwei Haupt-Gruppen unterschieden: Kleinzelliges Lungenkarzinom und nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom. Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs macht rund 80 Prozent aller Fälle aus.(1)
Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Kleinzellige Lungenkarzinome machen 14 bis 17 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen aus. Die Krebszellen sind klein und dicht gedrängt. Diese Art des Lungenkrebses wächst schnell und bildet frühzeitig Tochtergeschwüre, sogenannte Metastasen.(2)
Die kleinzelligen Bronchialkarzinome entstehen aus Lungenzellen, die Hormone und andere Botenstoffe produzieren. In diesen Fällen wird von neuroendokrinen Tumoren der Lunge gesprochen.(3)
Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
Alle anderen Lungenkrebsarten werden als nicht-kleinzellige Lungenkarzinome zusammengefasst. Je nachdem, aus welchen Zellen sie entstehen, werden sie weiter unterteilt in:(4)
- Adenokarzinome
- Plattenepithelkarzinome
- Großzellige Karzinome
Adenokarzinom in der Lunge
Das Adenokarzinom kommt mit 40 bis 49 Prozent aller Lungenkarzinome am häufigsten vor. Hierbei entsteht der Krebs aus Drüsenzellen der Lunge, die für die Schleimbildung zuständig sind.(2)
Plattenepithelkarzinom in der Lunge
Das Plattenepithelkarzinom kommt in 15 bis 27 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen vor. Diese Art von Lungenkrebs bildet sich aus Zellen, die keinen Schleim bilden. Hiervon betroffen sind vor allem die Verzweigungen der Luftwege, die sogenannten Bronchien.(2)
Großzelliges Karzinom in der Lunge
Wenn ein nicht-kleinzelliger Lungentumor weder als Adenokarzinom noch als Plattenepithelkarzinom eingeordnet werden kann, wird er unter dem Sammelbegriff großzelliges Karzinom eingestuft. Das großzellige Karzinom kommt in 4 bis 5 Prozent aller Lungenkrebsfälle vor. Hierbei handelt es sich um auffallend große Krebszellen, die weder eindeutig aus Drüsenzellen noch aus Plattenepithelzellen bestehen.(4)
Gutartige Lungentumore
In den beiden Lungenflügeln können sich auch gutartige Tumore bilden. Dann handelt es sich nicht um Lungenkrebs, sondern um Geschwulste, die aus dem Bindegewebe, Knorpelgewebe oder aus fehlgebildetem Gewebe entstehen können.
Sie wachsen in der Regel langsam in das umliegende Gewebe ein und verdrängen es. Dabei zerstören sie aber keine gesunden Zellen. Metastasen können nicht entstehen.(4)
Lunge: Aufbau und Funktion
Die Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln, die rechts und links vom Herzen im Brustkorb sitzen. Seitlich wird die Lunge durch die Rippenknochen und vorne durch das Brustbein geschützt. Jeder Lungenflügel besteht aus sogenannten Lungenlappen. Auf der rechten Seite gibt es drei Lungenlappen und auf der linken Seite zwei.
Aufbau der menschlichen Lunge, © pflege.de
Die Lunge ist zuständig für den Gasaustausch:
- Während der Einatmung gelangt Sauerstoff durch Mund oder Nase in den Rachenraum.
- Von hier aus wird die eingeatmete Luft durch die Luftröhre hinunter in die beiden Lungenflügel befördert.
- Die kleinsten Verästelungen der Lunge, die Lungenbläschen, geben den Sauerstoff ins Blut ab.
- Über das Blut wird der lebenswichtige Sauerstoff im Körper verteilt.
- Wenn die Körperzellen den Sauerstoff verbrauchen, entsteht das Abfallprodukt Kohlendioxid.
- Das Blut transportiert das Kohlendioxid zurück zur Lunge.
- Dort wird es über die Lungenbläschen aufgenommen und über die Luftröhre, den Rachenraum und den Mund oder die Nase bei der Ausatmung an die Luft abgegeben.
Lungenkrebs bei Frauen und Männern: Häufigkeit und Alter
Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) im Robert Koch-Institut (RKI) sind im Jahr 2020 in Deutschland etwa 34.100 Männer und 22.590 Frauen an Lungenkrebs erkrankt. Lungenkrebs ist bei Männern die zweithäufigste und bei Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland.(2)
Das Erkrankungsrisiko nimmt ab dem 40. Lebensjahr zu und steigt mit zunehmendem Alter weiter an. Bei Lungenkrebs handelt es sich um eine Art von Krebs im Alter, denn die meisten Lungenkrebsdiagnosen werden durchschnittlich im Alter von 70 Jahren gestellt.(5)
Lungenkrebs: Symptome und Anzeichen
Bösartige Lungentumore verursachen in der Regel über einen längeren Zeitraum keine Symptome. Deshalb werden Bronchialkarzinome oft erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt.
Kleine Bronchialkarzinome werden häufig als Zufallsbefund festgestellt, wenn eine Röntgenaufnahme vom Brustkorb aus einem anderen Anlass gemacht wird.
Anzeichen, die auf Lungenkrebs oder bereits bestehende Tochtergeschwüre (sogenannte Metastasen) hinweisen, können Lunge und Atmung betreffen oder unspezifisch sein.
Typische Lungenkrebs-Symptome
Typische Symptome bei Lungenkrebs betreffen in der Regel die Lunge und Atmung:
- Husten (länger als drei Wochen, verbessert sich auch nicht durch die üblichen Medikamente)
- Blutiger Auswurf
- Atemnot
- Pfeifende Geräusche beim Atmen
- Heiserkeit
Unspezifische Symptome bei Lungenkrebs
Unspezifische Symptome sind Krankheits-Anzeichen, die nicht eindeutig auf eine spezielle Erkrankung hinweisen, sondern auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können. Diese Art von Symptomen erschwert die Diagnosestellung, insbesondere in den frühen Stadien einer Krankheit. Bei Lungenkrebs können unspezifische Symptome beispielsweise sein:
- Fieberschübe und Nachtschweiß
- Schwächegefühl, Abgeschlagenheit
- Brustschmerzen
- Knochenschmerzen (Hinweis auf Knochenmetastasen, oftmals im Kopf, der Wirbelsäule, den Rippen und dem Brustbein)
- Schluckbeschwerden
- Unbeabsichtigter Gewichtsverlust
Alle genannten Symptome können auch auf andere (Lungen-)Erkrankungen hinweisen. Vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Arzt, wenn Sie diese Anzeichen bei sich oder Ihrem Angehörigen feststellen.
Lungenkrebs: Ursachen und Risikofaktoren
Die genaue Ursache, weshalb Lungenkrebs entsteht, ist nicht bekannt. Jedoch gibt es eine ganze Reihe an Faktoren, die das Risiko für eine Krebsentstehung nachweislich erhöhen.
Rauchen als Risikofaktor
Der Risikofaktor Rauchen steht nach wie vor an erster Stelle. Experten schätzen, dass 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle bei Männern und 60 bis 80 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen bei Frauen auf das Zigarettenrauchen zurückzuführen sind. Passivrauchen erhöht das Lungenkrebsrisiko ebenfalls.(6)(7)
Krebserregende Stoffe als Auslöser für Lungenkrebs
Neben dem Tabakkonsum gelten verschiedene Stoffe als krebserregend, die über die Atemluft in die Lunge gelangen und dort Zellschäden hervorrufen können. Dazu zählen unter anderem folgende Stoffe:(6)
- Verunreinigte Luft durch Feinstaubpartikel
- Dieselmotorabgase
- Asbeststaub
- Künstliche Mineralfasern, zum Beispiel Glaswolle
- Arsen
- Radioaktives Radon, das zum Beispiel im Bergbau vorkommt
Vererbung als Risikofaktor von Lungenkrebs
Experten gehen davon aus, dass ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs nur in seltenen Fällen vererbt wird. Jedoch scheint der genetische Faktor „Geschlecht“ eine Rolle zu spielen: Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, ist für rauchende Frauen höher als für rauchende Männer.
Vorerkrankungen der Lunge als Risikofaktor
Neben Tabakkonsum, krebserregenden Stoffen und genetischen Faktoren können auch Vorerkrankungen der Lunge das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. Dazu zählen zum Beispiel COPD (chronisch-obstruktive Bronchitis) und Lungenfibrose, bei der das Lungengewebe verhärtet und vernarbt.(6)
Lungenkrebs: Diagnose und Früherkennung
Bislang gibt es für Lungenkrebs kein geregeltes Programm zur Krebsvorsorge. Wenn der ärztliche Verdacht allerdings auf Lungenkrebs besteht, gibt es verschiedene Untersuchungen, die Aufschluss geben.
Neben einem umfangreichen Vorgespräch, der Anamnese, werden beim Verdacht auf Lungenkrebs laut S3-Leitlinie „Lungenkarzinom“ folgende Untersuchungen veranlasst:(6)
- Blutuntersuchung
- Röntgenbild
- Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT)
- Bronchoskopie (Lungenspiegelung)
- Ultraschall-Untersuchung
Blutwerte und Tumormarker bei Lungenkarzinomen
Laut der S3-Leitlinie gehört eine Blutabnahme mit anschließender Untersuchung zur Basisdiagnostik. Dabei wird das Blutbild untersucht und die Elektrolyte, die Leber- und Nierenwerte und der Gerinnungswert bestimmt. Diese Werte geben Auskunft darüber, wie sich das Blut zusammensetzt und wie funktionstüchtig die Organe sind.
Tumormarker sind Blutbestandteile, die bei bestimmten Krebsarten in erhöhter Konzentration vorkommen. In der Regel werden sie nicht bestimmt, um abzuklären, ob es sich um Lungenkrebs handelt. Das liegt daran, dass Tumormarker nicht nur bei Krebserkrankungen erhöht sein können, sondern auch bei anderen Erkrankungen, zum Beispiel bei Entzündungen. Allein mit einer Blutuntersuchung ist es also nicht möglich, Lungenkrebs sicher zu diagnostizieren.
Tumormarker werden in der Regel erst bestimmt, wenn sich die Diagnose Lungenkrebs bestätigt hat. Dann dienen sie der Verlaufs- und Therapiekontrolle während der Lungenkrebs-Behandlung.(6)
Röntgenbild vom Brustkorb
Besteht der Verdacht auf Lungenkrebs, werden Röntgenbilder vom Brustkorb und den darin liegenden Lungenflügeln gemacht. Bronchialkarzinome sind auf einem Röntgenbild bereits sichtbar, wenn der Tumor einen Durchmesser von einem halben Zentimeter hat. Lungenkrebs ist meistens als weißer runder Fleck auf dem Röntgenbild zu sehen.(6)
CT oder MRT vom Brustkorb
Eine Computertomographie (kurz: CT) kann zum Beispiel durchgeführt werden, wenn die Röntgenaufnahme einen unklaren Befund ergeben hat, denn sie liefert genauere Bilder vom Körperinneren. Mit einer CT können beispielsweise noch kleinere Lungentumore erkannt werden. Jedoch kann damit nicht festgestellt werden, ob der Tumor gutartig oder bösartig ist. Bei einer CT besteht ein erhöhtes Risiko durch Strahlenbelastung, das mit dem Nutzen abgewogen werden muss.
Die Magnetresonanztomographie (kurz: MRT) ist eine schonende Alternative zur CT. Sie kommt im Gegensatz zur CT ohne Röntgenstrahlen aus. Die MRT wird in der Regel erst dann eingesetzt, wenn die Diagnose Lungenkrebs schon feststeht und die Ausbreitung des Bronchialkarzinoms, zum Beispiel in die Brustwand oder in umliegende große Blutgefäße, bestimmt werden soll.(6)
Bronchoskopie (Lungenspiegelung)
Um die Diagnose Lungenkrebs sicher ausschließen oder bestätigen zu können, sind Proben vom Lungengewebe notwendig. Diese werden anschließend im Labor auf Krebszellen untersucht.
Die Bronchoskopie, die sogenannte Lungenspiegelung, ist also die wichtigste Methode, mit der Lungenkrebs eindeutig diagnostiziert werden kann.
Die Gewebeprobe kann während einer Bronchoskopie entnommen werden. Bei der Lungenspieglung wird ein flexibler Schlauch, das sogenannte Bronchoskop, mit einer kleinen Kamera an der Spitze durch den Mund in die Luftröhre bis in beide Lungenflügel eingeführt.
Die Untersuchung kann mit örtlicher Betäubung, einem Beruhigungsmittel oder in schwierigen Fällen unter Vollnarkose durchgeführt werden.
Die Kamera am Bronchoskop überträgt die Bilder aus dem Inneren der Lunge auf einen Bildschirm, sodass der Arzt die Lungenwege genau untersuchen kann. Durch das Bronchoskop können kleine Instrumente an die Spitze vorgeschoben werden, womit die Gewebeprobe entnommen werden kann.(6)
Ultraschall-Untersuchung von Brustkorb und Bauchraum
Bei einer Lungenkrebserkrankung kann mit einer Ultraschall-Untersuchung festgestellt werden, ob sich Flüssigkeit in der Brusthöhle angesammelt hat. Dann spricht man vom sogenannten Pleuraerguss. Die Ultraschall-Untersuchung wird bei Lungenkrebs aber auch angewendet, um die Organe im Bauchraum auf Metastasen und Flüssigkeitsansammlungen zu untersuchen.(6)
Lungenkrebs-Therapie nach Leitlinie
Die S3-Leitlinie Lungenkarzinom gibt Empfehlungen zu Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge anhand der aktuellen Erkenntnisse aus der Krebsforschung. Demnach ist die Wahl der passenden Therapie bei Lungenkrebs im Wesentlichen von folgenden Faktoren abhängig:(6)
- Art des Lungenkrebses: kleinzelliges oder nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
- Krebsstadium zum Zeitpunkt der Diagnose
- Genmutation in den Krebszellen
- Lebensalter
- Symptome
- Allgemeiner Gesundheitszustand
- Vorerkrankungen, insbesondere an Lunge und Herz
Nachdem diese Faktoren beurteilt sind, lässt sich festlegen, welches Ziel die Behandlung des Lungenkrebses verfolgen soll:
- Kurative Behandlung: eine Heilung ist möglich und wird angestrebt
- Palliative Behandlung: eine Heilung scheint nicht möglich, das Tumorwachstum soll verlangsamt und die Beschwerden sollen gelindert werden
Bei beiden Therapiezielen kann die unterstützende Therapie angewendet werden, die auch supportive Therapie genannt wird. Ihr Ziel ist es, die Begleiterscheinungen der oftmals aggressiven Krebstherapien und Komplikationen zu behandeln.(6)
Lungenkrebs-Operation
Operationen kommen vorwiegend beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom in Betracht.
Das kleinzellige Lungenkarzinom hingegen wächst sehr schnell und wird deshalb meistens erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Deshalb ist eine Operation beim kleinzelligen Lungenkarzinom hauptsächlich im Frühstadium möglich.
Ziel der OP bei Lungenkrebs ist es, dass der Tumor und gegebenenfalls die befallenen Lymphknoten samt aller Krebszellen entfernt werden. Je nach Größe und Ausdehnung des Lungentumors ist es notwendig, unterschiedlich große Teile der Lunge zu entfernen.
In der Regel wird empfohlen, den betroffenen Lungenlappen (medizinisch auch Lobektomie) samt Lymphknoten operativ zu entfernen. Wenn der Tumor sich bereits weiter ausgebreitet hat, kann eine Entfernung des gesamten betroffenen Lungenflügels (medizinisch auch Pneumonektomie) notwendig sein.(6)
Chemotherapie und Bestrahlung bei Lungenkrebs
Beim kleinzelligen Lungenkarzinom ist laut S3-Leitlinie eine Chemotherapie mit einer Kombination aus verschiedenen Wirkstoffen die zentrale Therapiemaßnahme.
Die Strahlentherapie kann, je nach Stadium, sowohl beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom als auch beim kleinzelligen Lungenkarzinom angewendet werden. Außerdem wird die Bestrahlung auch genutzt, um Tochtergeschwüre, sogenannte Metastasen, zu behandeln. Das bedeutet, dass zum Beispiel der Kopf bei Lungenkrebs bestrahlt wird, wenn sich Hirnmetastasen gebildet haben.(6)
Immuntherapie und Antikörpertherapie bei Lungenkrebs
Sowohl die Immuntherapie als auch die Antikörpertherapie, die sogenannte zielgerichtete Krebstherapie, können derzeit hauptsächlich beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom im fortgeschrittenen Stadium als Therapieoption in Betracht gezogen werden. Ziel beider Therapien ist es, dass die körpereigene Abwehr die Krebszellen erkennt und bekämpft. Dadurch soll das Tumorwachstum aufgehalten werden.(8)
Kliniken und Rehakliniken für Lungenkrebs
Spezialklinik für Lungenkrebs finden: Die OncoMap der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ist ein Internet-Suchportal für Krebskliniken und -zentren. Wählen Sie im Suchfeld „Tumore“ den Begriff „Lunge“. Anschließend werden Ihnen alle zertifizierten Einrichtungen angezeigt. Die OncoMap finden Sie hier.
Rehaklinik für Lungenkrebs finden: Informationen zu spezialisierten Rehakliniken finden Sie im Portal „Kliniksuche“ der Deutschen Rentenversicherung. Wählen Sie „onkologische Krankheiten / Krebserkrankungen“ aus. Anschließend erhalten Sie eine Trefferliste mit allen spezialisierten Rehakliniken. Hier kommen Sie zur Kliniksuche.
Ernährung bei Lungenkrebs
Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust ist bei vielen Lungenkrebspatienten ein Thema, das den Alltag erschwert. Deshalb sollte der Ernährungsgrundsatz während und nach der Behandlung lauten: Essen, was schmeckt. Wichtig ist, dass der Betroffene wieder zu Kräften kommt. Dafür sind ein normales Körpergewicht und eine nährstoffreiche Ernährung wichtig.(9)
Lungenkrebs: Stadien und Verlauf
Der Krankheitsverlauf bei Lungenkrebs hängt maßgeblich davon ab, um welche Lungenkrebsart es sich handelt. Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom wächst langsamer und bildet später Tochtergeschwüre, sogenannte Metastasen. Das kleinzellige Lungenkarzinom hingegen wächst schnell und breitet sich über Blut- oder Lymphbahnen rasch im Körper aus.
Beide Lungenkrebsarten werden je nach Tumorgröße, Befall der Lymphknoten und Streuung im Körper in Krebsstadien 0 bis 4 eingeteilt.(6)
Wohin metastasiert Lungenkrebs?
Wenn sich Krebszellen aus dem Bronchialkarzinom lösen und sich dann über die Lymph- oder Blutbahnen im Körper verteilen, können sich Fernmetastasen bilden. Lungenkrebs metastasiert hauptsächlich in die folgenden Organe und Gewebe:(6)
- Lymphknoten
- Gehirn
- Knochen
- Knochenmark
- Leber
- Nebenniere
- Brustfell
- Bauchfell
- Haut
Rezidiv: Rückfall des Lungenkarzinoms
Wenn der Lungenkrebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, ist das Risiko für ein Rezidiv in den Folgejahren erhöht. Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach Beendigung der Therapie zurückkehrt. Es kann sein, dass sich wieder ein Tumor in der Lunge oder in einem anderen Organ bildet.
Die Untersuchung auf Rezidive ist fester Bestandteil der Krebsnachsorge, die sich nach Beendigung der Therapie anschließt.(6)
Lungenkrebs im Endstadium
Das Endstadium von Lungenkrebs ist die letzte Phase der Krebserkrankung. In diesem Stadium hat sich der Krebs oft über die Lunge hinaus auf andere Teile des Körpers ausgebreitet, also Metastasen gebildet. Je nach betroffenen Bereichen im Körper können sich die Symptome verstärken und neue Beschwerden auftreten:
- Atembeschwerden: Aufgrund der Ausbreitung des Tumors in der Lunge und möglicher Ansammlung von Wasser beziehungsweise Flüssigkeit im Bauch und/oder der Lunge.
- Starke Schmerzen: Oft in der Brust, im Rücken oder in anderen Bereichen, in die der Krebs metastasiert hat.
- Extreme Müdigkeit und Schwäche: Ein Gefühl ständiger Erschöpfung, das nicht durch Ruhe gelindert wird.
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Fortgeschrittener Lungenkrebs kann den Stoffwechsel beeinträchtigen und sich damit negativ auf das Essverhalten und Gewicht des Patienten auswirken.
- Husten mit Blut: Kann auftreten, wenn der Tumor die Lungen oder Luftwege beschädigt.
- Neurologische Symptome: Wenn der Krebs ins Gehirn gestreut hat, können Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel oder Krampfanfälle auftreten.
- Psychische Symptome: Angst, Depression und andere psychische Belastungen sind möglich.
Da eine Heilung in diesem Stadium so gut wie ausgeschlossen ist, konzentriert sich die Behandlung in der Regel auf die sogenannte Palliativpflege. Hier ist das vorrangige Ziel, die Lebensqualität zu erhalten und Schmerzen sowie andere Symptome zu lindern.
Die Versorgung im Endstadium ist in der Regel komplex. Daher umfasst sie meist eine Kombination aus medizinischer Behandlung und verschiedenen Formen der Krebshilfe, worunter beispielsweise die psychologische Unterstützung und Hilfe bei täglichen Aktivitäten fallen. Lungenkrebs im Endstadium kann für alle Beteiligten sehr kräftezehrend sein. pflege.de möchte Sie daher dazu ermutigen, alle unterstützenden Angebote zu nutzen, die Ihnen zustehen.
Lebenserwartung bei Lungenkrebs
Lungenkrebs gehört zu den Krebserkrankungen mit den geringsten relativen 5-Jahres-Überlebensraten. Das liegt daran, dass Lungenkrebs meist erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird und dann häufig schon in andere Körperbereiche gestreut hat.
Bei erkrankten Männern liegt die Chance, fünf Jahre nach der Diagnosestellung noch zu leben, durchschnittlich bei 19 Prozent und bei erkrankten Frauen bei 25 Prozent. Diese relative Rate berücksichtigt, dass Menschen nicht nur an Krebs versterben und setzt sie in ein Verhältnis zur Gesamtbevölkerung.(2)
Die Prognose hängt, wie bei den meisten anderen Krebsarten auch, maßgeblich vom Stadium der Erkrankung ab: Je früher Lungenkrebs entdeckt wird, desto besser ist die Prognose.
Nicht zuletzt hat die Art von Lungenkrebs einen Einfluss auf die Prognose. Das kleinzellige Lungenkarzinom wächst in der Regel schnell und bildet frühzeitig Metastasen. Aus diesem Grund ist seine Prognose schlechter als bei den Formen des nicht-kleinzelligen Lungenkrebses.
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Lungenkarzinom?
Unter dem Begriff Lungenkrebs, auch Bronchialkarzinom oder Lungenkarzinom genannt, sind alle bösartigen Tumore der Lunge zusammengefasst. Lungenkarzinome werden in Haupt-zwei Gruppen unterteilt: Zum einen gibt es das kleinzellige Lungenkarzinom. Alle anderen Lungenkarzinome werden als nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom bezeichnet und machen rund 80 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen aus.
Gibt es gutartigen Lungenkrebs?
Es gibt zwar gutartige Lungentumore, aber keinen gutartigen Lungenkrebs. Bei Lungenkrebs handelt es sich immer um bösartige Lungentumore. Bösartige Tumore zeichnen sich durch aggressives und verdrängendes Wachstum aus. Außerdem können bösartige Tumore Metastasen bilden. So gibt es aber auch gutartige Lungentumore. Tumor bedeutet übersetzt so viel wie Schwellung oder Geschwulst. Das heißt, nicht jeder Tumor bedeutet automatisch gleich Krebs.
Wie entsteht Lungenkrebs?
Der Haupt-Risikofaktor für Lungenkrebs ist Rauchen. Passivrauchen erhöht ebenfalls das Lungenkrebsrisiko. Daneben gelten verschiedene Stoffe als krebserregend, die über die Atemluft in die Lunge gelangen und dort Zellschäden hervorrufen können. Dazu zählen unter anderem folgende Stoffe: Verunreinigte Luft durch Feinstaubpartikel, Dieselmotorabgase, Asbeststaub, künstliche Mineralfasern wie zum Beispiel Glaswolle, Arsen und radioaktives Radon.
Wo bilden sich Metastasen bei Lungenkrebs?
Lungenkrebs metastasiert hauptsächlich in die folgenden Organe und Gewebe: Lymphknoten, Gehirn, Knochen und Knochenmark, Leber, Nebenniere, Brustfell, Bauchfell und die Haut.
Wo hat man Schmerzen bei Lungenkrebs?
Zu Schmerzen bei Lungenkrebs kommt es meist, wenn der Krebs in andere Körperteile gestreut hat. Häufig sind es Brustschmerzen und/oder Knochenschmerzen. Knochenschmerzen äußern sich dann oftmals im Kopf, an der Wirbelsäule, den Rippen oder dem Brustbein.