Themenwelt

Inkontinenzmaterial

Inkontinenz kann für Betroffene eine große Herausforderung im Alltag sein und ihr Sozialleben beeinträchtigen. Weil Inkontinenz nach wie vor als Tabuthema gilt, ziehen sich viele Betroffene aus Scham immer mehr zurück. Dabei gibt es neben modernen Therapieverfahren verschiedene Inkontinenzmaterialien, die Folgeerkrankungen vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können.

pflege.de stellt Ihnen unterschiedliche Inkontinenzartikel vor und erklärt, welches Inkontinenzhilfsmittel in welchem Fall besonders sicher, angenehm und diskret ist.

  • Ein Angebot von pflege.de

Inkontinenzmaterial: Artikel & Produkte zur Inkontinenzversorgung

Inhaltsverzeichnis

Das richtige Inkontinenzprodukt für jeden Zweck

Neben der ärztlichen Behandlung und physiotherapeutischen Maßnahmen kann Inkontinenzmaterial (umgangssprachlich auch „Inkomaterial“ genannt) Ihnen dabei helfen, Ihr Leben auch mit Inkontinenz unbeschwert zu genießen.

Für jede Form und jede Ursache von Inkontinenz gibt es verschiedene Inkontinenzprodukte. Einige davon sind speziell an die weibliche oder männliche Anatomie angepasst, andere sind Unisexprodukte.

Info
Individuelle Inkontinenzversorgung ist oft gemischt

Viele Menschen nutzen nicht einfach dauerhaft den gleichen Artikel, sondern kombinieren verschiedene Inkontinenzprodukte. So kommen zum Beispiel nachts andere Materialien zum Einsatz als tagsüber oder auf Reisen andere Produkte als zuhause.

Anzeige
Abbildung
Sorgenfrei im Alltag mit Inkontinenz

Mit der Inkontinenzversorgung auf Rezept von HARTMANN gewinnen Sie ein Stück Freiheit zurück. Einfach telefonisch beraten lassen, Produkte testen und regelmäßig beliefert werden.

  • Bezahlt von der Krankenkasse
  • Qualitätsprodukte von HARTMANN
  • Kostenfreie & unverbindliche Produktberatung

So finden Sie das richtige Inkontinenzmaterial

Das richtige Inkontinenzhilfsmittel ist entscheidend für Ihr Wohlbefinden und Ihr Gefühl von Sicherheit im Alltag. Nehmen Sie sich deshalb Zeit bei der Auswahl und probieren Sie verschiedene Modelle aus. Besprechen Sie auch mit Ihrem Arzt, welche Optionen für Sie persönlich in Frage kommen.

Diese Fragen sollten Sie sich zunächst stellen:

  • Haben Sie Harninkontinenz und/oder Stuhlinkontinenz?
  • Handelt es sich um eine Belastungsinkontinenz oder eine Dranginkontinenz?
  • Wie schwer ist die Inkontinenz und ist die Inkontinenz in der Nacht oder am Tag stärker?
  • Sind Sie regelmäßig körperlich aktiv?
  • Benötigen Sie Hilfe beim Anlegen und Wechseln von Inkontinenzmaterial?
  • Wie groß ist Ihr Bedürfnis an Sicherheit und Diskretion?
  • Wie empfindlich sind die umliegenden Hautpartien (Hautreizungen, Wunden, Druckstellen)?
  • Übernachten Sie oft auswärts?

Wenn Sie diese Fragen für sich beantwortet haben, dann haben Sie einen guten Eindruck davon, was das Material bei Inkontinenz für Sie leisten muss und in welchen Situationen Sie welche Unterstützung benötigen.

Schweregrade von Harninkontinenz

Ein wichtiges Kriterium für die Suche nach dem richtigen Inkontinenz-Hilfsmittel ist die Schwere der Harninkontinenz. Entscheidend ist dabei die Menge des abgehenden Urins in einem Zeitraum von vier Stunden sowie der Grad der Kontrolle über den Harndrang.

Leichte Harninkontinenz

Von einigen Tropfen zwischen den Toiletten­gängen bis hin zu 100 ml in einem Zeitraum von ca. vier Stunden.

Empfohlene Saugfähigkeit des Produkts: 150 ml bis 300 ml

Mittlere Inkontinenz

Unregelmäßiger Abgang von Urin­­mengen bis zu 200 ml in einem Zeitraum von vier Stunden. Der Harndrang lässt sich nicht unterdrücken.

Empfohlene Saugfähigkeit des Produkts: 300 ml bis 700 ml

Schwere Inkontinenz

Sehr große Blasen­entleerungen von mehr als 200 ml innerhalb von vier Stunden. Kein Kontroll­gefühl, aber die Blase leert sich nur teilweise.

Empfohlene Saugfähigkeit des Produkts: über 1000 ml

Sehr schwere Inkontinenz

Der gesamte Blaseninhalt entleert sich vollkommen unkontrolliert und stetig.

Empfohlene Saugfähigkeit des Produkts: über 1500 ml

Hilfsmittel für Harninkontinenz im Überblick

Inkontinenzmaterial lässt sich nach seiner Funktionsweise in vier Kategorien unterteilen. Welche Produkte für Sie in Frage kommen, hängt von der Art und Schwere Ihrer Inkontinenz sowie Ihrer Lebensweise und Ihren persönlichen Vorlieben ab.

Hilfsmittel Funktion
Aufsaugende Inkontinenzhilfsmittel Saugen die Flüssigkeit auf und verhindern Gerüche
Funktionell-anatomische Hilfsmittel Unterstützen die natürliche Kontinenz
Toilettenhilfen Helfen eingeschränkt beweglichen Menschen
Ableitende Hilfsmittel Leiten die Flüssigkeit aus den Harnwegen in einen Behälter

Erfahren Sie im Folgenden, welche Inkontinenzartikel es in den jeweiligen Kategorien gibt, für wen diese geeignet sind und worauf Sie achten sollten.

Wichtiger Hinweis
Monatsbinden sind keine Inkontinenzartikel

Manche Betroffene versuchen, Inkontinenz mithilfe von Monatsbinden zu versorgen. Allerdings haben diese eine zu geringe Saugfähigkeit und eignen sich dafür kaum. Setzen Sie lieber auf richtige Inko-Produkte, damit Sie sich wirklich sicher fühlen können.

1. Aufsaugende Inkontinenzhilfsmittel

Ein Großteil der Inkontinenz-Patienten entscheidet sich für aufsaugende Hilfsmittel. Sie sind in verschiedenen Varianten und Stärken verfügbar, die eines gemeinsam haben: Sie sind einfach zu nutzen, sicher und diskret.

Arten von aufsaugenden Inkontinenzhilfsmitteln:

  • Inkontinenzeinlagen
  • Inkontinenzvorlagen mit Fixierhosen
  • Inkontinenzhosen und Pants
  • Windeln für Erwachsene
  • Inkontinenzunterlagen

Der Aufbau ist bei allen aufsaugenden Inkontinenzhilfsmittel ähnlich: Auf der Außenseite besitzen sie eine undurchlässige Folie zum Schutz der darüberliegenden Kleidung. Auf der Innenseite sorgt ein weiches Vlies für ein angenehmes Hautgefühl und leitet die austretende Flüssigkeit rasch an den Kern weiter. Der Saugkern enthält unter anderem Superabsorber – ein Material, das große Mengen Flüssigkeit als Gel binden kann.

Info
Der Superabsorber

Superabsorber bindet nicht nur Flüssigkeit als Gel, sondern stoppt auch die Zersetzung von Harnstoff durch Bakterien. Dadurch unterdrückt er nicht nur die Geruchsbildung, sondern schont außerdem die Gesundheit Ihrer Haut.

Inkontinenzeinlagen

Inkontinenzeinlagen werden innen in die Unterwäsche eingeklebt und saugen dort eine gewisse Menge an Flüssigkeit auf. Sie funktionieren also ähnlich wie Menstruationsbinden, haben aber einen viel stärkeren Saugkern. Und sie sind auch als Variante für Männer verfügbar.

Die Einlagen sind besonders klein, praktisch und diskret. Ausreichende Sicherheit bieten sie aber nur bei einer leichten bis mittleren Harninkontinenz.

Inkontinenzvorlagen mit Fixierhosen

Vorlagen sind leistungsfähiger als Einlagen und benötigen deshalb eine Netzhose oder Fixierhose, um fest an der richtigen Stelle platziert zu werden. Gewechselt werden muss dann zumeist nur die Inkontinenzvorlage, was den Vorgang ebenfalls sehr einfach macht.

Auch die Vorlagen gibt es in Varianten für Frauen und für Männer. Sie eignen sich bei mittlerer bis schwerer Harninkontinenz.

Inkontinenzhosen

Als Inkontinenzhosen werden im Sprachgebrauch verschiedenste Inkontinenz-Produkte bezeichnet: Von Windelhosen über waschbare Inko-Unterwäsche bis hin zu Schutzhosen aus PVC oder Gummi.

Waschbare Inkontinenz-Unterwäsche ist eine nachhaltige und kostengünstige Variante für leichte bis mittlere Inkontinenz. Mit einer Einlage, in dem Zusammenhang auch Booster genannt, eignet sie sich auch für sehr starke Inkontinenz.

Schutzhosen, auch PVC-Hosen oder Gummihosen genannt, sind hingegen keine eigenständigen Inkontinenz-Produkte. Sie können aber als Überhose über dem aufsaugenden Material getragen werden und so zusätzlichen Schutz bieten.

Windelhosen & Windel-Pants

Windelhosen oder Windel-Pants umfassen den gesamten Intimbereich, ähnlich wie eine Unterhose. Auf die gleiche Arte werden sie auch angezogen, das heißt Sie schlüpfen mit beiden Beinen in das jeweilige Loch.

Zum Wechseln können Sie die Pants allerdings einfach an den Seiten aufreißen und entsorgen. Die Inkontinenzhosen bieten bei allen Formen und Schweregraden von Inkontinenz große Sicherheit und viel Komfort.

Windeln für Erwachsene

Windeln, auch „Windel-Pants“ genannt, werden beim Anziehen an den Seiten mit Klebe- oder Klettstreifen verschlossen. So lassen sie sich besonders einfach anlegen, auch bei weniger beweglichen oder bettlägerigen Personen.

Sie bieten bei jeder Art und Schwere der Inkontinenz guten Schutz. Zusätzliche Tipps zur Nutzung im Pflegealltag finden Sie im Ratgeber Inkontinenzwindeln.

Inkontinenzunterlagen

Bettschutzeinlagen sind kein Ersatz für andere Inkontinenzhilfsmittel, aber sie sind eine gute Ergänzung. Sie decken zumeist den Hüftbereich auf der Matratze ab und sorgen dafür, dass die Matratze sauber bleibt.

Ein Angebot von pflege.de
curabox Pflege Teaser
Gratis Markenprodukte für die Pflege zuhause

Mit der curabox Pflege erhalten Sie benötigte Pflegehilfsmittel nach Hause – regelmäßig und kostenfrei!

  • Für alle Pflegegrade
  • Produkte im Wert von bis zu 42 € monatlich
  • Einmal beantragt, regelmäßig geliefert
  • Boxinhalt jederzeit anpassbar

2. Funktionell-anatomische Hilfsmittel bei Inkontinenz

Einige Betroffene spüren ihren Harndrang zwar noch selbst, können den Urin aber nicht mehr zuverlässig einhalten. Als möglicher Grund hierfür kommt zum Beispiel eine schwache Beckenbodenmuskulatur, bei Frauen auch eine durch Schwangerschaft abgesenkte Gebärmutter in Frage.

Bestimmte Krankheiten oder Operationen im Unterleib können ebenfalls dazu führen, dass Blasenschließmuskel oder Harnröhre nicht mehr optimal funktionieren. Für diese Fälle stehen Ihnen verschiedene funktionell-anatomische Hilfsmittel zur Verfügung, welche die normale Blasenfunktion unterstützen.

Funktionell-anatomische Inko-Produkte für Frauen

Für Frauen mit leichterer Harninkontinenz gibt es unterschiedliche funktionell-anatomische Inkontinenzhilfsmittel. Dabei wird entweder Druck auf die Harnröhre ausgeübt oder diese von innen blockiert. Der Vorteil: Die Hilfsmittel sind absolut diskret und von außen unsichtbar.

Eine Variante sind Inkontinenztampons aus speziellem Kunststoffschaum oder Pessare aus Silikon. Beide Hilfsmittel werden in die Vagina eingesetzt und stützen dort den Blasenhals. So wird temporär der Harnverlust verhindert. Beide Hilfsmittel gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.

Eine andere Möglichkeit bieten Harnröhren-Plugs für Frauen („Harnröhrenstöpsel“). Bei diesem Einwegartikel wird ein individuell angepasster Schlauch aus Silikon mit einer Einführhilfe in die Harnröhre eingebracht. An seinem Ende befindet sich ein Ballon, der sich über die Einführhilfe entfalten lässt, um die Entleerung der Blase zu verhindern.

Funktionell-anatomische Inko-Produkte für Männer

Für Männer mit leichterer Harninkontinenz gibt es Hilfsmittel, die durch Druck von außen gezielt die Harnröhre am Penis verschließen. Zu diesen Hilfsmitteln gehören die Penisklemme und das Penisbändchen. Wichtig ist bei beiden Systemen, dass sie regelmäßig geöffnet werden müssen, um Urin abzulassen.

Die Penisklemme besteht aus einem flexiblen Kunststoffring, der ein elastisches Klettband in Position hält und auf die Harnröhre drückt. Dabei wird ungewollter Harnverlust verhindert, ohne jedoch die Durchblutung im Penis zu beeinträchtigen.

Ähnlich funktioniert das Inkontinenz-Hilfsmittel Penisbändchen. Es besteht aus einem schmalen Klettband, welches durch einen kleinen Ballon leichten Druck auf die Harnröhre ausübt und diese dadurch verschließt. Zum Wasserlassen wird der Ballon vorsichtig entleert, um den Druck wieder abzubauen.

3. Toilettenhilfen bei Inkontinenz

Nicht alle Patienten mit Inkontinenz sind noch so mobil, dass sie eigenständig eine gewöhnliche Toilette aufsuchen können. In diesem Fall kann eine Toilettenhilfe von Vorteil sein, um zwischendurch bewusste Toilettengänge zu erledigen.

Wenn der Gang zur Toilette Ihnen zwar Schwierigkeiten bereitet, aber theoretisch möglich ist, kommt eine Toilettensitzerhöhung in Frage, die direkt auf die Toilette montiert wird und ein leichteres Sitzen sowie Aufstehen ermöglicht.

Analog dazu gibt es mobile Toilettenstühle für den Toilettengang ohne langen Weg zur Toilette. Im Anschluss muss der Auffangbehälter des Toilettenstuhls gereinigt werden.

Wenn Sie nahezu oder ganz bettlägerig sind, können Urinflaschen und Steckbecken (Bettpfannen) eine Lösung sein. Sie ermöglichen den Toilettengang ganz ohne Aufstehen.

4. Ableitende Hilfsmittel bei Inkontinenz

Bei schwerer oder sehr schwerer Harninkontinenz sind funktionell-anatomische Hilfsmittel und Toilettenhilfen keine sinnvolle Versorgung. Als Ergänzung zu oder anstelle von aufsaugenden Hilfsmitteln können in solchen Fällen ableitende Hilfsmittel in Frage kommen.

Diese Hilfsmittel leiten Harn gezielt ab, zum Beispiel in einen Urinbeutel oder die Toilette.

Zu den ableitenden Inkontinenz-Hilfsmitteln zählen nicht nur invasive Systeme, die in den Körper eingeführt werden müssen (Blasenkatheter), sondern auch nicht-invasive Hilfsmittel, die von außen am Körper getragen werden (Urinalkondome).

Zu den ableitenden Hilfsmitteln gehören:

  • Blasenkatheter
  • Urinalkondom
  • Urinbeutel

Blasenkatheter

Ein Blasenkatheter ist ein Schlauch, der von außen in die Blase der Person eingeführt wird und dort für längere Zeit verbleibt. Über den Schlauch wird Urin direkt aus der Blase und ohne Hautkontakt abgeleitet.

Bei Harninkontinenz kommen diese Katheter in Frage:

  • Einmalkatheter für die direkte Entleerung
  • Dauerkatheter durch die Harnröhre
  • Suprapubischer Blasenkatheter durch die Bauchdecke

Der Einmalkatheter wird von Ihnen selbst oder einer Pflegeperson über die Harnröhre eingeführt, entleert die Blase vollständig und wird anschließend wieder gezogen (Intermittierender Katheterismus). Der Vorteil des Einmalkatheters bei Inkontinenz liegt darin, dass Sie die Blase auch ohne Kontrolle über den Harndrang gezielt entleeren können.

Der Dauerkatheter wird meistens von geschultem Pflegepersonal gelegt und kann, je nach Material, mehrere Wochen oder sogar Monate dort verbleiben. Urin sammelt sich dann nicht mehr in der Blase, sondern wird direkt abgeleitet.

Der suprapubische Blasenkatheter verläuft nicht durch die Harnröhre, sondern gelangt durch die Bauchdecke in die Blase. Gelegt und gewechselt wird er in einer kleinen Operation nur durch geschultes Personal. Der Vorteil ist, dass dieser Katheter sehr lange verbleiben kann und die Harnröhre umgeht, falls hier eine Fehlunktion vorliegt.

Bei allen Arten von Katheterversorgung spielt Hygiene eine entscheidende Rolle, um schmerzhafte Infektionen zu vermeiden. Informieren Sie sich über das Thema Katheterpflege und lassen Sie sich vom Arzt oder von einer Pflegefachkraft den Umgang mit den Hilfsmitteln zeigen.

Urinalkondom

Das Urinalkondom stellt eine nicht-invasive Option für Männer mit Harninkontinenz ohne Kontrolle über ihren Harndrang dar. Hierbei wird ein kondomartiger Überzieher über den Penis gestreift und mit einem hautfreundlichen Kleber fixiert.

Urinalkondome sind am Ende mit einem Schlauch versehen, welcher den ablaufenden Urin in einen Beutel leitet. Moderne Produkte können bis zu 48 Stunden getragen werden, ohne Hautirritationen zu verursachen.

Ja, es gibt auch vergleichbare Urinalkondom-Produkte für Frauen, die ebenfalls geklebt werden. Allerdings ist die Handhabung aufgrund der weiblichen Anatomie schwieriger. Verwendung finden diese Produkte seltener bei Inkontinenz und öfter im Sport, zum Beispiel beim Segelfliegen.

Urinbeutel

Der Urinbeutel dient als Auffangbehältnis, wenn der Urin bei der Anwendung eines Katheters oder eines Urinalkondoms nicht direkt in die Toilette abgeleitet wird. Unterschieden wird dabei zwischen Beinbeutel, Hüftbeutel und Bettbeutel.

Der Bein- und Hüftbeutel wird meist mit einer Manschette um den Ober- oder Unterschenkel beziehungsweise an der Hüfte unter der Kleidung getragen. Damit sind Sie weitgehend mobil.

Bei bettlägerigen Personen kommt eher der Bettbeutel mit Tropfkammer zum Einsatz, der am Kranken- oder Pflegebett befestigt wird. Je nach Produkt sind unterschiedliche maximale Tragezeiten zu beachten (24 Stunden bis 14 Tage).

Tipp
Testen Sie die verschiedenen Inkontinenzhilfsmittel

Viele Hersteller bieten kostenlose Testpakete an. Nutzen Sie solche Angebote und probieren Sie verschiedene Inkontinenzhilfsmittel aus. So können Sie besser Ihren individuellen Bedarf ermitteln und das passende Produkt dafür finden.

Stuhlinkontinenz-Hilfsmittel

Viele Stuhlinkontinenz-Patienten ziehen sich aus Scham zurück und meiden häufig Aktivitäten mit anderen Menschen oder außerhalb der eigenen vier Wände. Um eine soziale Isolation zu verhindern und für mehr Lebensqualität zu sorgen, stehen Betroffenen unterschiedliche Hilfsmittel zur Verfügung.

Wichtige Stuhlinkontinenz-Hilfsmittel sind:

  • Aufsaugendes Inkontinenzmaterial
  • Analtampon
  • Stuhlauffangbeutel (Fäkalkollektor)
  • Anale Irrigation

Diese Hilfsmittel können die Stuhlinkontinenz zwar nicht heilen, aber sie geben Betroffenen ein sichereres Gefühl im Alltag zurück. Auch für Pflegende sind Stuhlinkontinenz-Hilfsmittel eine große Hilfe im Pflegealltag.

Aufsaugendes Inkontinenzmaterial bei Stuhlinkontinenz

Personen, die unter einer Stuhlinkontinenz leiden, können auf aufsaugendes Inkontinenzmaterial zurückgreifen. Bei einer Stuhlinkontinenz eignen sich besonders die umschließenden Systeme. Dazu zählen beispielsweise Produkte wie Inkontinenzhosen oder Windeln für Erwachsene.

Beide Systeme umschließen den gesamten Unterleib, ähnlich wie eine Unterhose. Dadurch, dass sie großflächig sind und viel Flüssigkeit aufnehmen können, bieten sie einen sicheren Schutz. Wichtig ist aber, dass Sie die Produkte oft wechseln, damit die Haut nicht lange in Kontakt mit den Darminhalten kommt.

Als Ergänzung können Sie auf Bettschutzeinlagen zurückgreifen. Diese schützen die Matratze und andere Oberflächen , falls doch einmal etwas austritt.

Tipp
Kostenfreie Pflegehilfsmittel schützen vor Infektionen

Gerade bei Stuhlinkontinenz spielt der Infektionsschutz eine große Rolle. Dabei helfen die sogenannten Pflegehilfsmittel zum Verbrauch. Also unter anderem Bettschutzeinlagen, Desinfektionsmittel und Einmalhandschuhe. Diese Produkte können insbesondere der Pflegeperson den Alltag erleichtern und die pflegebedürftige Person schützen.

Ein Angebot von pflege.de
curabox Pflege Teaser
Gratis Markenprodukte für die Pflege zuhause

Mit der curabox Pflege erhalten Sie benötigte Pflegehilfsmittel nach Hause – regelmäßig und kostenfrei!

  • Für alle Pflegegrade
  • Produkte im Wert von bis zu 42 € monatlich
  • Einmal beantragt, regelmäßig geliefert
  • Boxinhalt jederzeit anpassbar

Analtampon

Der Analtampon ist ein diskretes Hilfsmittel, das vorrangig bei einer Stuhlinkontinenz durch einen geschwächten Schließmuskel eingesetzt. Der Tampon verschließt temporär den Darmausgang und verhindert so den unkontrollierten Verlust von festem Stuhl.

Der Analtampon besteht meistens aus hautverträglichem Schaumstoff. Wie ein Zäpfchen kann er selbstständig in das Rektum eingeführt werden. Der Vorteil ist, dass keine unangenehmen Gerüche austreten können.

Stuhlauffangbeutel (Fäkalkollektor)

Stuhlauffangbeutel (Fäkalkollektoren) funktionieren vom Prinzip her wie Stoma-Beutel. Das Hilfsmittel ist eine hygienische Lösung für bettlägerige Patienten, die unter einer Stuhlinkontinenz leiden. Dabei handelt es sich um einen Beutel, der über dem After platziert wird und den Stuhl aufnimmt. Dadurch können keine unangenehmen Gerüche austreten.

Im Gegensatz zu aufsaugendem Inkontinenzmaterial, kommt die Haut dadurch gar nicht erst mit dem Stuhl in Berührung. So werden Hautirritationen von Anfang an verhindert. Der Fäkalkollektor wird in verschiedenen Ausführungen angeboten und kann ein Volumen von bis zu 1000 Millilitern fassen.

Anale Irrigation

Die anale Irrigation (auch: transanale Irrigation) ist ein Verfahren zur kontrollierten Darmentleerung. Dabei wird über den Anus Flüssigkeit in den Darm geleitet. Der Darm wird so etwas angefüllt und dadurch der natürliche Reflex zur Entleerung angeregt. Stuhl und Flüssigkeit werden so ausgeschieden.

Das Hilfsmittel für die anale Irrigation besteht aus einem Rektalkatheter, einem Schlauch, einem Wasserbehälter und einer Pumpe. Das kann entweder eine Handpumpe oder ein elektrisches Gerät sein.

Bei Stuhlinkontinenz ermöglicht die anale Irrigation ein gezieltes Entleeren des Darms, auch wenn keine bewusste Steuerung der Ausscheidungsorgane mehr möglich ist. Ein auf diese Weise gründlich entleerter Darm ermöglicht Ihnen im Anschluss eine ausscheidungsfreie Zeit von bis zu 48 Stunden.

Tipp
Sprechen Sie mit einem Arzt über Ihre Möglichkeiten

Besprechen Sie auf jeden Fall vorab mit Ihrem Arzt, ob dieses Verfahren für Sie in Frage kommt und ohne Bedenken genutzt werden kann. Dieser kann Ihnen dafür auch ein Rezept ausstellen. Nach anfänglicher Einweisung durch Fachpersonal können Sie die Irrigation bald selbstständig zuhause auf der Toilette durchführen.

Inkontinenzmaterial auf Rezept

Gemäß Paragraf 33 des Fünften Sozialgesetzbuches (SGB V) können gesetzlich Krankenversicherte mit Inkontinenz unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss ihrer Krankenkasse für Inkontinenz-Artikel erhalten.

Die gängigen Produkte sind im Hilfsmittelverzeichnis & Hilfsmittelkatalog in der Produktgruppe 15 gelistet.(1) Sie können im Einzelfall aber auch Produkte nutzen und erstattet bekommen, die dort nicht aufgeführt werden.

Info
Kostenträger der Inkontinenzversorgung

Für die Kostenübernahme von Inkontinenzmaterialien ist nie die Pflegekasse, sondern immer die Krankenkasse zuständig.

Anzeige
Abbildung
Sorgenfrei im Alltag mit Inkontinenz

Mit der Inkontinenzversorgung auf Rezept von HARTMANN gewinnen Sie ein Stück Freiheit zurück. Einfach telefonisch beraten lassen, Produkte testen und regelmäßig beliefert werden.

  • Bezahlt von der Krankenkasse
  • Qualitätsprodukte von HARTMANN
  • Kostenfreie & unverbindliche Produktberatung

Voraussetzungen für die Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Um den Zuschuss zu erhalten, brauchen Sie eine ärztliche Verordnung für Inkontinenzmaterial. Benötigen Sie eine langfristige Inkontinenzversorgung, lassen Sie sich am besten eine Dauerverordnung für Inkontinenzmaterial ausstellen.

Das Rezept muss folgende Informationen enthalten:

  • Diagnose einer mindestens mittleren Harn- und/oder Stuhlinkontinenz
  • Monatlicher Bedarf an Inkontinenzprodukten
  • Bezeichnung der Inkontinenzmaterialien
  • Voraussichtlicher Behandlungszeitraum
  • Medizinische Notwendigkeit der Verwendung von Inkontinenzhilfen
  • Grund, warum das Hilfsmittel erforderlich ist (Beispiel: Vermeidung von Folgeerkrankungen)
Bonus
Checkliste: Hilfsmittel-Verordnung
  • Worauf es bei der Verordnung ankommt
  • Vollständigkeit selbst prüfen: So geht`s
  • Ohne Umwege zur Kostenübernahme

Inkontinenzprodukte auf Rezept – So funktioniert es:

Damit Ihre Krankenkasse die Kosten für das Inkontinenzmaterial übernimmt, sind folgende Schritte erforderlich:

  1. Rezept einholen: Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden. Wenn dieser Ihren Bedarf sieht, wird er Ihnen ein Rezept für eine oder mehrere Arten von Inkontinenzmaterial ausstellen.
  2. Rezept einreichen: Reichen Sie das Rezept bei der Apotheke, einem Sanitätshaus oder einem Online-Shop ein. Manche Krankenkassen haben feste Vertragspartner, bei denen Sie die Rezepte einlösen müssen. Informieren Sie sich dazu vorab.
  3. Testpakete in Anspruch nehmen: Sie haben das Recht, verschiedene Inkontinenzartikel auszuprobieren, um durch Testen das richtige Produkt zu finden. Fragen Sie also zu Beginn nach Testpaketen oder verschiedenen Probeartikeln.
  4. Inkontinenzartikel erhalten: Sie erhalten das Inkontinenzmaterial entweder direkt vor Ort oder bekommen die Ware nach Hause geliefert. Dabei leisten Sie die gesetzliche Zuzahlung für Hilfsmittel direkt an den Versorger. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten der Regelversorgung mit Inkontinenzmaterial.
Expertentipp

Inkontinenz ist leider immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Deshalb wissen relativ wenige Betroffene von der Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung, weil sie nicht mit ihren Familien oder einem Arzt über ihre Inkontinenz sprechen.

Franziska  Baur
Franziska Baur
Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin

Zuzahlung bei Inkontinenzmaterial

Inkontinenzmaterialien zählen zu den sogenannten Verbrauchshilfsmitteln. Daher bekommen Versicherte die medizinisch erforderlichen Inkontinenzhilfen grundsätzlich von ihrer Krankenkasse erstattet.

Versicherte ab 18 Jahren müssen jedoch, wie bei allen Hilfsmitteln, eine gesetzlich vorgeschriebene Zuzahlung leisten. Das bedeutet: Sie müssen zehn Prozent der Kosten für Inkontinenzartikel selbst tragen, jedoch maximal zehn Euro pro Monat.(2)

Info
Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz sichert Ihren Beratungsanspruch

Gemäß Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) haben Versicherte neben der Kostenerstattung durch die Krankenkasse auch diese Ansprüche:

  • Sie müssen mindestens so lange eine telefonische Beratung und kostenlose Proben unterschiedlicher Einzelprodukte erhalten, bis die Inkontinenzartikel gefunden sind, die zu Ihnen und Ihrer Situation passen.
  • Inkontinenzhilfen müssen auf den jeweiligen Schweregrad der Inkontinenz angepasst werden.
  • Sie sollten eine persönliche Einweisung und Beratung zum Inkontinenzmaterial erhalten, bei Bedarf auch im Rahmen eines Hausbesuchs.(3)

Zuzahlungsbefreiung

Grundsätzlich müssen alle Versicherten ab 18 Jahren die gesetzliche Zuzahlung leisten. Kinder und Jugendliche sind von der Zuzahlung befreit.

Für Erwachsene gibt es die Möglichkeit, im laufenden Jahr von der Zuzahlung befreit zu werden, sofern sie ihre persönliche Belastungsgrenze überschritten haben. Wie hoch Ihre Belastungsgrenze ist, wie Sie diese berechnen und wann Sie den Antrag bei Ihrer Krankenkasse stellen, erfahren Sie im Ratgeber Zuzahlungsbefreiung.

Info
Aufzahlung: Mehrkosten bei höherwertigen Produkten

Bei einer Bestellung über das notwendige Maß hinaus (ob aufgrund einer größeren Menge oder besseren Qualität als verordnet) tragen Versicherte die entsprechenden Mehrkosten selbst. Diese Aufzahlung durch den Versicherten ist nicht zu verwechseln mit der gesetzlichen Zuzahlung. Dementsprechend entbindet die Zuhalungsbefreiung den Versicherten nicht von den Mehrkosten, wenn er sich für eine höherwertige Versorgung entscheidet.

 

Häufig gestellte Fragen

Was ist Inkontinenzmaterial?

Inkontinenzmaterial sind hygienische Produkte, die unkontrolliert austretenden Urin oder Stuhl auffangen, kontrolliert ableiten oder zur bewussten Kontrolle von Harndrang und Stuhldrang (Kontinenz) beitragen. Menschen mit Inkontinenz gewinnen dadurch viel Lebensqualität und vermeiden Folgeerkrankungen.

Welche Inkontinenzmaterialien gibt es?

Die beliebtesten Inkontinenzprodukte sind aufsaugende Inkontinenzhilfsmittel. Die gibt es in verschiedenen Größen und Stärken von der dünnen Einlage bis hin zu umfassenden Inkontinenzhosen und Inkontinenzwindeln.

Darüber hinaus gibt es funktionell-anatomische Hilfsmittel, die die natürliche Haltefunktion (Kontinenz) unterstützen. Außerdem Toilettenhilfen zur Erleichterung des Toilettengangs und ableitende Hilfsmittel, die einem kontrollierten Ableiten von Harn oder Stuhl dienen.

Wo bekomme ich Inkontinenzmaterial?

Das kommt auf das Material und Ihren Bedarf an. Haben Sie nur eine leichte Blasenschwäche, reichen möglicherweise Inkontinenzeinlagen aus Drogeriemärkten aus. Bei stärkeren Formen der Inkontinenz können Sie das ärztliche Rezept in Apotheken, Sanitätshäusern oder Online-Händlern einlösen.

Mit einem ärztlichen Rezept erstattet Ihnen die Krankenkasse in der Regel die Kosten. Dazu müssen Sie das Inkontinenzmaterial allerdings von einem Vertragspartner Ihrer Krankenkasse beziehen. Sprechen Sie daher vorab mit Ihrer Krankenkasse, mit welchen Anbietern sie zusammenarbeitet.

Wer bezahlt Inkontinenzmaterial?

Ihre Krankenkasse ist für Ihre medizinisch notwendige Versorgung mit Inkontinenzprodukten zuständig. Voraussetzung ist, dass Sie ein entsprechendes Rezept vom Arzt haben. Dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Grundversorgung mit den verschriebenen Inkontinenzmaterialien.

Wird Inkontinenzmaterial von der Krankenkasse bezahlt?

Inkontinenzmaterial zählt zu den sogenannten Verbrauchshilfsmitteln. Versicherte erhalten deshalb medizinisch erforderliche Inkontinenzhilfen grundsätzlich von der Krankenkasse erstattet. Versicherte ab 18 Jahren müssen jedoch die gesetzlich vorgeschriebene Zuzahlung von 10 Prozent leisten.

Voraussetzung ist, dass Sie ein ärztliches Rezept für das entsprechende Inkontinenzmaterial haben. Außerdem haben manche Krankenkassen feste Vertragspartner für die Inkontinenzversorgung. In diesem Fall müssen Sie Ihre Rezepte dort einreichen, um die Kosten erstattet zu bekommen.

Wann zahlt die Krankenkasse Inkontinenzmaterial?

Die Krankenkasse bezahlt Inkontinenzmaterial, wenn es medizinisch notwendig ist. Das heißt, dass ein Arzt in einem Rezept mindestens eine mittlere Harninkontinenz oder eine Stuhlinkontinenz attestiert und bestimmte Inkontinenzprodukte verschrieben hat.

Was zahlt die Krankenkasse an Inkontinenzmaterial?

Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen Versicherten die medizinisch notwendigen Produkte, die vom Arzt verordnet wurden. Dabei handelt es sich um Inkontinenzartikel, die zur Grundversorgung dienen.

Versicherte ab 18 Jahren zahlen dabei die gesetzliche Zuzahlung in Höhe von zehn Prozent, aber maximal zehn Euro im Monat. Die Mehrkosten bei höherwertigen oder mehr Produkten als medizinisch notwendig müssen Sie selbst bezahlen (Aufzahlung).

Wer zahlt für Inkontinenzmaterial im Pflegeheim?

Kosten für Inkontinenzmaterial übernimmt grundsätzlich die Krankenkasse. Das gilt auch im Pflegeheim. Allerdings werden in Pflegeheimen zur Erleichterung der Pflege manchmal auch Inkontinenzhilfen eingesetzt, die nicht medizinisch notwendig sind, also nicht vom Arzt verschrieben wurden. In diesem Fall muss das Heim die Kosten tragen.

Manche Pflegeheime vereinbaren mit Krankenkassen eine sogenannte Inkontinenzpauschale. Dann werden alle Inkontinenzhilfsmittel pauschal darüber abgerechnet und die Kosten müssen nicht mehr für jeden einzelnen Bewohner aufgeschlüsselt werden.

Wieviel Inkontinenzmaterial steht mir zu?

Das ist individuell. Ihre Krankenkasse garantiert Ihre medizinisch notwendige Versorgung mit Inkontinenzprodukten. Dazu brauchen Sie ein Rezept, auf dem der Arzt vermerkt, wie viel Inkontinenzmaterial Sie pro Monat benötigen. Die Kosten für diese sogenannte Grundversorgung übernimmt die Krankenkasse.

Wieviel Inkontinenzmaterial benötigt man pro Tag?

Wieviel aufsaugendes Inkontinenzmaterial Sie pro Tag benötigen, hängt von der Art und Schwere Ihrer Inkontinenz ab. Aber auch die Hilfsmittelart ist entscheidend. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden, sodass er Ihnen ein Rezept mit Ihrem individuellen Bedarf an Inkontinenzmaterialien ausstellen kann.

Wie oft muss ich Inkontinenzmaterial wechseln?

Prinzipiell muss Inkontinenzmaterial gewechselt werden, sobald sich die Nässe staut, also das Produkt sich von innen feucht anfühlt. Oder, bei Stuhlinkontinenz, wenn es Stuhl enthält. Als grober Richtwert gilt ein Wechsel alle 4 Stunden. Längere Tragezeiten sind in Ordnung, solange das Material trocken bleibt und die Haut nicht unnötig belastet wird.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

/ 5 Bewertungen

Sie haben bereits bewertet.
Vielen Dank!
Wir haben Ihre Bewertung erhalten.
Vielen Dank für Ihre Anmerkungen!
Haben Sie noch Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge?



Erstelldatum: 6102.70.82|Zuletzt geändert: 5202.90.62
(1)
Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) § 33 Hilfsmittel
www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__33.html (letzter Abruf am 13.01.2023)
(2)
Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) § 61 Zuzahlungen
www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__61.html (letzter Abruf am 13.01.2023)
(3)
Bundesgesetzblatt (2017): Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung 2017
www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl117s0778.pdf#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl117s0778.pdf%27%5D__1622533399520 (letzter Abruf am 13.01.2023)
Anzeige
Abbildung
Qualitätsprodukte auf Rezept » Sorgenfrei trotz Inkontinenz
Ein Angebot von pflege.de
curabox Pflege Teaser
curabox Pflege: Markenprodukte gratis für die Pflege zuhause
Anzeige
Pflegeberatung Paragraph 37.3
Kostenlose Pflegeberatung - Pflicht bei Pflegegeld-Bezug!
Ein Service von pflege.de
Pflegegradrechner
Einfach, schnell und kostenlos zum persönlichen Ergebnis
Harninkontinenz
Ratgeber
Harninkontinenz / Blasenschwäche » Der große Überblick
Händedesinfektion häusliche Pflege
Ratgeber
Händedesinfektion in der häuslichen Pflege » Anleitung
Ein Angebot von pflege.de
curabox Pflege Teaser
curabox Pflege: Markenprodukte gratis für die Pflege zuhause
Interview

Mehr als nur ein Hilfsmittel – wie gute Inkontinenzversorgung das Leben erleichtert

Juliane Pohl
Im Interview
Juliane Pohl
Referatsleitung Ambulante Gesundheitsversorgung beim BVMed

Juliane Pohl ist Leitung des Referats Ambulante Gesundheitsversorgung beim Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) und Mitglied im Expertenrat der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e. V.

Viele Menschen mit Inkontinenz erhalten nicht die Unterstützung, die sie brauchen – vor allem im häuslichen Bereich. Scham, Unsicherheit, bürokratische Hürden, mangelnde Aufklärung und eine standardisierte Versorgung nach „Schema F“ erschweren Betroffenen und Pflegenden den Alltag.

Juliane Pohl vom Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) erklärt im Interview mit pflege.de, was eine gute Inkontinenzversorgung ausmacht – und warum der individuelle Blick dabei entscheidend ist.

Guten Tag Frau Pohl, bevor wir ins Thema einsteigen – für alle Leserinnen und Leser, die den BVMed noch nicht kennen: Was genau ist und macht der Bundesverband Medizintechnologie e.V.?

Juliane Pohl: Der BVMed ist die Interessenvertretung der Medizintechnologie-Branche in Deutschland. Wir vertreten über 300 Hersteller, Zulieferer, Händler und Homecare-Versorger, die Patient:innen mit medizinischen Hilfsmitteln und Dienstleistungen versorgen – zum Beispiel im Bereich Inkontinenz.

Wir sehen uns als Brücke zwischen Industrie, Politik und dem Gesundheitssystem. Unser Ziel ist es, die Versorgung mit Medizinprodukten weiterzuentwickeln – und für Patient:innen sowie Anwender:innen in Klinik, Praxis und Pflege zu verbessern.

Sie leiten das Referat Ambulante Gesundheitsversorgung beim BVMed. Was sind hier Ihre Aufgaben – insbesondere mit Blick auf das Thema Inkontinenzversorgung?

Juliane Pohl: Innerhalb des BVMed beschäftige ich mich mit der Verbesserung der ambulanten Gesundheitsversorgung, also im häuslichen Bereich – ein Aspekt ist dabei auch die Versorgung von Menschen mit Inkontinenz.

Zwei Fachgremien innerhalb unseres Verbands beschäftigen sich speziell mit Inkontinenz – einerseits mit aufsaugenden, andererseits mit ableitenden Hilfsmitteln.

Wofür setzen sich die beiden Fachgremien konkret ein?

Juliane Pohl: Trotz unterschiedlicher Anforderungen haben beide das gemeinsame Ziel: die Versorgung der Betroffenen zu verbessern – durch individuelle, bedarfsgerechte und würdige Versorgung.

Ein zentrales Anliegen ist hier die Enttabuisierung. Viele Menschen schämen sich für ihre Inkontinenz oder sind unzureichend aufgeklärt, was oft dazu führt, dass sie keine Hilfe suchen – und das, obwohl eine passende Versorgung enorm entlasten kann.

Wir setzen uns dafür ein, dass Betroffene über ihre Rechte, Versorgungsoptionen und Handlungsspielräume informiert sind. Denn: Wer seine Möglichkeiten kennt, kann sich besser für eine qualitativ hochwertige, passende Versorgung einsetzen.

Inkontinenz betrifft in Deutschland Millionen Menschen und ist dennoch oft ein Tabuthema. Warum ist öffentliche Aufklärung aus Ihrer Sicht so wichtig?

Juliane Pohl: Es ist wirklich traurig, dass wir beim Thema Inkontinenz selbst noch im Jahr 2025 von einem Tabu sprechen müssen. Und das, obwohl fast jede zweite Frau ab 50 damit in Berührung kommt.

Nach wie vor wird darüber immer noch zu wenig in der Öffentlichkeit gesprochen. Und das hat Folgen: Rückzug, Isolation, manchmal sogar Depression oder Suizidalität. Aber auch die Auswirkungen auf die Gesetzliche Krankenversicherung und Volkswirtschaft sind erheblich. Hier muss sich also endlich etwas bewegen.
Juliane Pohl

Daher begrüßen wir Projekte wie die Inkontinenz-Aktionswoche sehr. Einige unserer Mitgliedsunternehmen haben – vor mittlerweile elf Jahren – die „Initiative Faktor Lebensqualität“ ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, die Bedürfnisse der Menschen mit Inkontinenz und Stoma ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und Politik zu rufen.

Wir informieren über die Rechte der Menschen, machen auf Versorgungsprobleme aufmerksam und unterstützen so die Teilhabe Betroffener.

Wie bewerten Sie die aktuelle häusliche Versorgungssituation mit aufsaugenden Hilfsmitteln bei Inkontinenz?

Juliane Pohl: Aus unserer Perspektive ist die häusliche Versorgung im Bereich der aufsaugenden Inkontinenz-Hilfsmittel grundsätzlich gut aufgestellt.

Nichtdestotrotz decken die aktuellen Erstattungsbeträge nur die medizinisch notwendige Versorgung ab. Dabei bleiben individuelle Versorgungsmöglichkeiten anhand der Bedarfsprofile von Betroffenen oftmals auf der Stecke.

Gerade bei den aufsaugenden Inkontinenz-Hilfsmitteln wird oft nach dem Prinzip „eine Lösung für alle“ versorgt – also mit Standardprodukten, ohne individuelle Anpassung. Der Grund dafür sind die sehr niedrigen Erstattungsbeträge der Krankenkassen.

Aus unserer Sicht müssten daher die unterschiedlichen Bedarfe der Betroffenen – wie ambulanter Selbstversorger, chronisch Kranke, mehrfach behinderte Betroffene oder Betroffene in stationären Pflegeeinrichtungen – deutlich besser berücksichtigt und auch erstattet werden.
Juliane Pohl

Und wie steht es um die häusliche Versorgung mit ableitenden Hilfsmitteln bei Inkontinenz?

Juliane Pohl: Auch im Bereich der ableitenden Inkontinenz-Hilfsmittel sehen wir aktuell grundsätzlich eine gute Versorgung. Patient:innen erhalten passende Produkte wie Katheter oder Kondomurinale, die eine selbstbestimmte Versorgung zu Hause ermöglichen.

Aber es gibt auch Herausforderungen: Zum Beispiel sollen Ballonkatheter im Hilfsmittelverzeichnis gestrichen werden und künftig nur noch ärztlich eingesetzt werden dürfen. Das birgt aus unserer Sicht Risiken: Die häusliche Versorgung wäre dadurch eingeschränkt – für viele Menschen ist ein Praxisbesuch zum Katheterwechsel schlicht nicht machbar.

Zudem käme es zu einer unnötigen Belastung der ohnehin überlasteten Arztpraxen, möglicherweise auch zu mehr Krankenhausaufnahmen. Nicht zuletzt wäre dies ein Einschnitt in die Selbstbestimmung der Betroffenen. Moderne Versorgung soll eigentlich genau das Gegenteil erreichen: mehr Eigenständigkeit.

Insgesamt begleiten wir diese aktuelle Entwicklung daher mit großer Skepsis. An diesem Bespiel wird deutlich:

Es braucht dringend einen realistischen, praxisnahen Dialog mit den Kostenträgern und politischen Entscheidern, um praxistaugliche Lösungen zu finden, die sowohl medizinisch sinnvoll als auch im Sinne der Betroffenen tragfähig sind.
Juliane Pohl

Was ist aus Ihrer Sicht ein wichtiger Knackpunkt in der Hilfsmittelversorgung bei Inkontinenz?

Juliane Pohl: Ein großes Problem ist, dass die Hilfsmittelversorgung oft rein kostengetrieben betrachtet wird. Dabei werden wir nicht müde zu betonen: Es ist wichtig, den Nutzen einer guten Versorgung im Ganzen zu sehen – was bringt sie für die Patient:innen, für die ambulante Versorgung und für die Gesellschaft und Wirtschaft insgesamt?

Ein gutes Beispiel ist eben die Hilfsmittelversorgung. Sie hilft jeden Tag Millionen Menschen dabei, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – wenn die Hilfsmittel gut passen und von guter Qualität sind.

Eine gute Inkontinenzversorgung verbessert die Lebensqualität, ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe, fördert die Selbstständigkeit und verhindert Folgekosten durch Komplikationen. Dafür braucht es individuelle Lösungen statt pauschaler Standardprodukte.
Juliane Pohl

Welche Rolle spielen Homecare-Unternehmen und andere Leistungserbringer in der täglichen Versorgung von Menschen mit Inkontinenz?

Juliane Pohl: Eine ganz zentrale. Spezialisierte Homecare-Unternehmen und andere Leistungserbringer liefern nicht nur die Produkte – sie beraten auch individuell, kümmern sich um die Versorgung mit Mustermaterial zum Testen, passen die Hilfsmittel an und schulen in der Anwendung. Durch ihre Expertise und Erfahrung tragen sie also maßgeblich zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung bei.

Gerade bei ableitenden Hilfsmitteln wie Kathetern ist das essenziell. Fachkräfte helfen Betroffenen, Angehörigen und Pflegenden, eine sichere Routine zu entwickeln – und greifen ein, wenn es zu Problemen wie Infektionen oder Unverträglichkeiten kommt.

Diese individuelle Anleitung erfolgt meist im häuslichen Umfeld und trägt maßgeblich zur Einhaltung des Therapieplans, zur Vermeidung von Komplikationen und zur Förderung der Selbstständigkeit bei.

Auch andere Hilfsmittelleistungserbringer, wie spezialisierte Sanitätshäuser oder Apotheken mit Homecare-Kompetenz, leisten in der Beratung, Schulung und Produktanpassung einen wichtigen Beitrag.

In der Gesamtschau tragen diese Leistungserbringer somit wesentlich dazu bei, eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe und patientenzentrierte Versorgung sicherzustellen – gerade bei chronisch kranken oder pflegebedürftigen Menschen.

Anzeige
Abbildung
Sorgenfrei im Alltag mit Inkontinenz

Mit der Inkontinenzversorgung auf Rezept von HARTMANN gewinnen Sie ein Stück Freiheit zurück. Einfach telefonisch beraten lassen, Produkte testen und regelmäßig beliefert werden.

  • Bezahlt von der Krankenkasse
  • Qualitätsprodukte von HARTMANN
  • Kostenfreie & unverbindliche Produktberatung
Zum Gratis-Musterpaket

Viele Patienten und Angehörige sind unsicher, wie die Versorgung mit Inkontinenz-Hilfsmitteln abläuft. Können Sie den typischen Weg kurz erklären?

Juliane Pohl: Gerne. Die Versorgung mit Inkontinenz-Hilfsmitteln gliedert sich in fünf Schritte:

Schritt 1 – Ärztliche Verordnung: Der erste Schritt ist in der Regel ein Arztbesuch, bei dem die Diagnose gestellt und die Notwendigkeit eines Hilfsmittels festgestellt wird. Der Arzt erstellt eine entsprechende Verordnung. Diese kann ein konkretes Produkt vorsehen, gekennzeichnet durch eine 10-stellige Hilfsmittelpositionsnummer, oder aber eine übergeordnete Hilfsmittel-Kategorie, mittels einer 7-stelligen Hilfsmittelpositionsnummer auf der Verordnung.

Schritt 2 – Kontakt zum Versorger: Mit der Verordnung wenden sich Patient:innen an einen Hilfsmittelleistungserbringer – beispielsweise an ein Homecare-Unternehmen oder Sanitätshaus. Häufig übernimmt das auch das medizinische Fachpersonal in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen bereits im Vorfeld, etwa bei der Entlassung. Wichtig: Die Versicherten haben ein freies Wahlrecht und dürfen aus allen Vertragspartnern ihrer Krankenkasse einen geeigneten wählen. Die Krankenkasse ist zudem verpflichtet, über die Gesamtheit der Vertragspartner sowie über die Versorgungsansprüche zu informieren.

Schritt 3 – Bedarfserhebung: Im Rahmen einer Fachberatung durch den ausgewählten Hilfsmittelleistungserbringer wird der individuelle Versorgungsbedarf ermittelt – idealerweise in Absprache mit Angehörigen oder der Pflegefachperson. Dabei werden Faktoren wie Mobilität, manuelle Fähigkeiten, Hautzustand, Lebensumfeld und persönliche Präferenzen berücksichtigt.

Schritt 4 – Produktauswahl und Anleitung: Gemeinsam wird ein passendes Produkt ausgewählt und der betroffenen Person bereitgestellt. Der Hilfsmittelleistungserbringer übernimmt hier auch die Anleitung zur korrekten Anwendung, klärt über Wechselintervalle sowie Hygienemaßnahmen auf und gibt Tipps für den Alltag.

Schritt 5 – Kontinuierliche Versorgung und Betreuung: Nach der Erstversorgung sorgt der Hilfsmittelleistungserbringer für die regelmäßige Nachlieferung der Hilfsmittel und bleibt bei Rückfragen, Problemen oder Änderungsbedarf erreichbar. Die Versorgung wird bei Bedarf angepasst, beispielsweise bei Unverträglichkeiten oder bei sich ändernden Bedürfnissen.

Dieser strukturierte Ablauf trägt dazu bei, Unsicherheiten abzubauen, Komplikationen zu vermeiden und den Betroffenen eine sichere, würdige und selbstbestimmte Versorgung zu ermöglichen.

Wie läuft die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen ab? Worauf sollten Betroffene achten?

Juliane Pohl: Die Abrechnung mit der Krankenkasse erfolgt direkt durch den Hilfsmittelleistungserbringer. Die gesetzliche Krankenversicherung trägt die Kosten „für eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung“. Das heißt: Die Versorgung muss zur individuellen Lebenssituation und zum Bedarf passen – darf aber nicht „über das Maß des Notwendigen“ hinausgehen.

Demnach sind Versorgungen, die über das Maß des Notwendigen hinausgehen – beispielsweise Aspekte wie verbesserter Komfort, andere Passform, erhöhte Menge – nicht Aufgabe der Krankenkasse. Patient:innen können diese zusätzlichen Anforderungen durchaus wählen, müssen die entstehenden Mehrkosten allerdings selbst tragen.

Wichtig: Diese „wirtschaftlichen Aufzahlungen“ sind nicht mit der gesetzlichen Zuzahlung zu verwechseln – die bei fünf bis zehn Euro liegt. Unter bestimmten Voraussetzungen können sich Patient:innen von der gesetzlichen Zuzahlungspflicht befreien lassen – Stichwort: Zuzahlungsbefreiung.

Gibt es Qualitätsunterschiede bei Inkontinenzprodukten – und woran erkennen Betroffene ein gutes Produkt?

Juliane Pohl: Obwohl alle Produkte im Hilfsmittelverzeichnis gewisse Mindeststandards erfüllen und die Qualitätsanforderungen im Inkontinenzbereich in den vergangenen Jahren angehoben wurden, gibt es durchaus Unterschiede.

Grundsätzlich haben wir keine schlechten Produkte mehr im Hilfsmittelverzeichnis. Die Produktgruppe 15 „Inkontinenzhilfen“ ist auf dem aktuellen Stand der medizinischen Möglichkeiten.

Dennoch gibt es Qualitätsunterschiede bei Inkontinenzprodukten – sowohl im Bereich der aufsaugenden als auch der ableitenden Hilfsmittel.

Diese Unterschiede betreffen unter anderem:

  • Materialbeschaffenheit
  • Handhabung
  • Hautverträglichkeit
  • Saugvolumen
  • Tragekomfort
  • Passform
  • Geräuschentwicklung
  • Diskretion
  • Handhabung
  • Verfügbarkeit in unterschiedlichen Größen und Varianten

Hier entscheidet die medizinische Notwendigkeit über den individuellen Versorgungsanspruch.

Alle zugelassenen Inkontinenzprodukte müssen bereits bestimmte gesetzliche Anforderungen erfüllen. Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf Zusatzkriterien wie dermatologische Tests, Nachhaltigkeit oder besondere Materialeigenschaften.

Gerade bei dauerhaftem Gebrauch sind hochwertige Produkte entscheidend für die Lebensqualität der Betroffenen. Sie tragen zur Vermeidung von Hautirritationen, Verletzungen, Infektionen und anderen Komplikationen bei und fördern gleichzeitig Mobilität, Selbstständigkeit und soziale Teilhabe.
Juliane Pohl

Welche Faktoren sind entscheidend, damit Betroffene ein geeignetes Produkt erhalten?

Juliane Pohl: Damit Patient:innen ein passendes und qualitativ hochwertiges Produkt erhalten, sind folgende Punkte wichtig:

  • Eine individuelle Bedarfserhebung durch geschulte Fachkräfte
  • Die Möglichkeit, verschiedene Muster zu testen
  • Eine regelmäßige Überprüfung durch Fachberater:innen mit Blick auf die aktuelle Bedarfssituation und eventuelle Anpassung der Versorgung
  • Ehrliche Kommunikation mit dem Leistungserbringer, sofern ein ausgewähltes Produkt nicht dem Bedarf entspricht, damit alternative Lösungen gefunden werden können
Qualität und Passgenauigkeit sind kein Luxus, sondern Voraussetzung für eine würdevolle und sichere Versorgung. Die Kombination aus fachlicher Begleitung, ehrlichem Feedback der Patient:innen und einer bedarfsgerechten Produktauswahl ist der Schlüssel zur erfolgreichen Hilfsmittelversorgung.
Juliane Pohl

Was raten Sie Betroffenen, wenn die aktuelle Versorgung nicht ausreicht oder Probleme auftreten?

Juliane Pohl: Wir empfehlen in einem solchen Fall folgende fünf Schritte:

Schritt 1 – Beobachtungen dokumentieren: Führen Sie ein kurzes Protokoll über die auftretenden Probleme – beispielsweise häufiges Auslaufen, Hautveränderungen, Handhabungsschwierigkeiten, Schmerzen, Infektionen oder Einschränkungen im Alltag. Diese Informationen helfen bei der späteren Beurteilung durch Fachkräfte.

Schritt 2 – Kontakt zum Hilfsmittelleistungserbringer aufnehmen: Die Fachkräfte der Hilfsmittelleistungserbringer sind oft erste Ansprechpersonen bei Versorgungsproblemen. Sie können die Situation vor Ort einschätzen, die Handhabung überprüfen, alternative Produkte vorschlagen oder bei Bedarf eine ärztliche Rücksprache anregen.

Schritt 3 – Ärztliche Rücksprache halten: Gerade wenn gesundheitliche Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder wiederkehrende Beschwerden auftreten, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Möglicherweise ist eine medizinische Neubewertung oder ein Wechsel des Versorgungskonzepts notwendig.

Schritt 4 – Versorgung überprüfen und anpassen lassen: Die Versorgung muss regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Ein Hilfsmittel, das einmal gepasst hat, kann im weiteren Verlauf nicht mehr geeignet sein – sei es durch Veränderungen im Krankheitsbild, im Pflegebedarf oder in der körperlichen Verfassung.

Schritt 5 – Rechte kennen und wahrnehmen: Patient:innen haben Anspruch auf eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Hilfsmittelversorgung, die ihren individuellen Bedürfnissen gerecht wird. Wenn Zweifel an der Angemessenheit bestehen, kann auch eine unabhängige Beratung hilfreich sein – zum Beispiel durch eine Patient:innenberatungsstelle oder die zuständige Krankenkasse.

Nicht jede Veränderung in der Versorgung ist gleichbedeutend mit einem Versorgungsfehler – aber jede Verunsicherung verdient Gehör. Eine rechtzeitige Rückmeldung und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachkräften können helfen, Probleme schnell zu beheben und die Versorgung wieder an den tatsächlichen Bedarf anzupassen.
Juliane Pohl

Welche politischen oder strukturellen Maßnahmen wären aus Sicht des BVMed notwendig, um die Versorgungslage für Menschen mit Inkontinenz – besonders im ambulanten Bereich – weiter zu verbessern?

Juliane Pohl: Aus unserer Sicht braucht es ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um die Versorgungslage spürbar zu verbessern – besonders im ambulanten Bereich.

Erstens: Mehr öffentliche Aufklärung. Inkontinenz darf kein Tabuthema mehr sein. Menschen müssen wissen, dass sie Anspruch auf Versorgung haben und welche Optionen es gibt.

Zweitens: Eine flächendeckende Versorgung mit hochwertigen Hilfsmitteln. Alle Versicherten müssen gleich gut versorgt werden.

Drittens: Innovationen fördern. Hersteller und Leistungserbringer müssen bei der Entwicklung neuartiger Produkte besser unterstützt werden.

Viertens: Verbesserte Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung. Die Hilfsmittelversorgung ist heute mit enormem bürokratischen Aufwand verbunden – etwa durch wiederholte Dokumentationspflichten oder zahlreiche Unterschriften. Das kostet Zeit, die für persönliche Beratung fehlt.

Und schließlich – ganz zentral: Wir brauchen Versorgungskonzepte, die mehr Raum für Individualität lassen. Die Bedürfnisse von Menschen mit Inkontinenz sind sehr unterschiedlich. Die Hilfsmittelversorgung bei Inkontinenz muss sich stärker am Individuum orientieren, beispielsweise anhand von erweiterten Patient:innen- beziehungsweise Pflegeprofilen.

Herzlichen Dank für dieses Interview, Frau Pohl!

Mehr zum Thema Inkontinenzversorgung im pflege.de-Magazin:

Interview
Inkontinenzmaterial auf Rezept: So geht’s

Erstelldatum: 5202.60.62|Zuletzt geändert: 5202.60.03
(1)
Bilquellen
© Bundesverband Medizintechnologie e.V.
Interview

Inkontinenzmaterial auf Rezept

Franziska Baur
Im Interview
Franziska Baur
Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin

Als Fachberaterin für Kontinenz berät und betreut sie seit mehreren Jahren die Kunden der PAUL HARTMANN AG zum Thema Inkontinenz und hilft Betroffenen, das optimale Produkt für ihre Inkontinenzversorgung zu finden.

Für viele Menschen ist das Sprechen über Inkontinenz ein Tabuthema. Leider führt das dazu, dass Betroffene nicht wissen, wie sie mit der Krankheit umgehen sollen und viele Tricks zum Umgang mit Inkontinenz nicht kennen. Im Gespräch mit pflege.de verrät Kontinenzberaterin Franziska Baur, wie Betroffene ihre Situation verbessern können.

Frau Baur, Inkontinenz kann sich in unterschiedlichen Arten äußern. Wann genau spricht man eigentlich von einer Harninkontinenz?

Franziska Baur: Harninkontinenz ist der medizinische Ausdruck für eine Blasenschwäche. Eine Blasenschwäche besteht, wenn Urin unwillkürlich austritt – unabhängig von der Menge. Der Schweregrad der Erkrankung kann von ein paar Tropfen bis hin zu permanentem Harnverlust reichen.

Viele Menschen im höheren Alter haben Probleme damit, den Stuhl zu halten. Wie äußert sich das?

Franziska Baur: Genau. Die zweite Inkontinenzform ist die Stuhlinkontinenz. Betroffene können bei dieser Form Stuhl und Gase nicht voneinander unterscheiden, diese nur schwer zurückhalten und kontrolliert ausscheiden.

Viele inkontinente Menschen versuchen, ihre Inkontinenz zu verheimlichen, weil sie sich schämen. Wieso sollten sich Betroffene einem Arzt anvertrauen?

Franziska Baur: Zum einen ist das ganz klar ein gesundheitlicher Aspekt: Durch das Gespräch und gegebenenfalls eine Untersuchung kann der Arzt die Ursachen ausfindig machen und möglicherweise behandeln. So kann Inkontinenz als Symptom gelindert werden oder sogar ganz verschwinden. Beispielsweise dann, wenn sich bei Männern mit zunehmendem Alter die Prostata vergrößert, was eine sogenannte Dranginkontinenz hervorruft.

Und bei Stressinkontinenz kann fachgerecht angeleitetes Beckenbodentraining helfen, wieder kontinenter zu werden.

Und damit wird sicher auch die Lebensqualität von Betroffenen verbessert, nicht wahr?

Franziska Baur: Richtig. Eine erfolgreiche Therapie steigert maßgeblich die Lebensqualität. Wir haben 2019 eine „Breaking the Silence“-Studie zu Inkontinenz durchgeführt und herausgefunden, dass Betroffene viele Situationen meiden – wie Schwimmen, Sport, Reisen oder Ausgehen. Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollten sich Betroffene frühzeitig einem Arzt anvertrauen.

Der Besuch beim Arzt lohnt sich: Neben dem gesundheitlichen Faktor, der mit der Lebensqualität einhergeht, gibt es außerdem eine finanzielle Entlastung.
Franziska Baur

Denn Betroffene, die an Inkontinenz leiden, können sich vom Arzt Inkontinenzmaterial auf Rezept verordnen lassen und so, je nach Versorgung, Geld sparen.

Anzeige
Abbildung
Sorgenfrei im Alltag mit Inkontinenz

Mit der Inkontinenzversorgung auf Rezept von HARTMANN gewinnen Sie ein Stück Freiheit zurück. Einfach telefonisch beraten lassen, Produkte testen und regelmäßig beliefert werden.

  • Bezahlt von der Krankenkasse
  • Qualitätsprodukte von HARTMANN
  • Kostenfreie & unverbindliche Produktberatung
Zum Gratis-Musterpaket

Insbesondere zu Beginn versorgen sich viele Betroffene mit Inkontinenzmaterial aus dem Drogeriemarkt. Warum raten Sie von dieser Selbstinitiative ab?

Franziska Baur: Im Drogeriemarkt gibt es keine fachkundige und individuelle Beratung. Besonders zu Beginn haben Betroffene keinen Überblick über die große Bandbreite an Versorgungsmöglichkeiten. Es gibt viele verschiedene Arten, von Vorlagen bis zu Pull-Up-Hosen. Das fehlende Wissen um die Möglichkeiten führt häufig zu einer Unter- oder Überversorgung. Bei der Unterversorgung fühlt man sich unterwegs nicht ausreichend sicher und bei der Überversorgung gibt man tendenziell zu viel Geld aus.

Neben der optimalen Produktauswahl ist die Hautpflege besonders wichtig, um Folgeerkrankungen wie beispielsweise Hautrötungen und Hautreizungen zu vermeiden. Auch die Beratung zu Hautpflege und Hautgesundheit fehlt im Drogeriemarkt.

Worauf sollten Betroffene bei der Auswahl von Inkontinenzmaterial achten?

Franziska Baur: Die Produktwahl hängt von ganz vielen Faktoren ab:

  • Für welche Anwendung benötige ich ein Produkt, wie zum Beispiel für zuhause, für unterwegs, für den Sport oder fürs Büro?
  • Wie häufig möchte ich das Produkt wechseln?
  • Mit welcher Produktart – also ob mit Einlagen, Slips oder Pants – komme ich am besten zurecht?

Grundsätzlich ist es ratsam, dass Betroffene verschiedene Produkte ausprobieren. Nur so können sie die Lösung finden, die zu ihren persönlichen Bedürfnissen und Anforderungen passt. Aus diesem Grund bieten viele Hersteller von Inkontinenzmaterial, so wie wir bei MoliCare, Gratisproben an.

Wissen Ihrer Erfahrung nach viele Menschen nicht darüber Bescheid, dass die Krankenkasse die Kosten für eine Inkontinenzversorgung übernimmt?

Franziska Baur: Ja, viele Betroffene beziehungsweise deren Angehörige wissen es tatsächlich nicht oder scheuen den Aufwand, die Krankenkasse danach zu fragen.

Welche Produkte werden durch die Krankenkasse übernommen? Wonach richtet sich die Verordnung?

Franziska Baur: Die Krankenkasse übernimmt eine sogenannte wirtschaftliche, medizinisch notwendige und zweckmäßige Versorgung. Das bedeutet, die Krankenkasse zahlt für den Patienten zweckmäßige, wirtschaftliche und ausreichende Produkte. Die zweckmäßige Versorgung ist unter anderem vom Schweregrad und der Inkontinenzart abhängig.

Wird eine höherwertigere Versorgung oder eine Mehrmenge gewünscht, so fällt eine sogenannte wirtschaftliche Aufzahlung für den Versicherten an.

Wie sieht die Zahlung dann konkret aus?

Franziska Baur: Gesetzlich Versicherte zahlen die sogenannte gesetzliche Zuzahlung, die 10 Prozent der Pauschale und maximal 10 Euro pro Monat beträgt. Das heißt, dass sie mit einem Rezept pro Monat maximal 10 Euro für Inkontinenzversorgung zahlen. Abhängig vom Einkommen ist eine Befreiung von der gesetzlichen Zuzahlung bei der Krankenkasse möglich.

Die wirtschaftliche Aufzahlung sind Mehrkosten, die aus eigener Tasche gezahlt werden müssen. Mehrkosten können nicht an die gesetzliche Krankenkasse weitergegeben oder an einer Befreiung der gesetzlichen Zuzahlung angerechnet werden.

Bonus
Antrag auf Zuzahlungsbefreiung

Sie haben die finanzielle Entlastung als Vorteil genannt. Wie viel Geld können Betroffene monatlich sparen, wenn sie sich ein Rezept vom Arzt ausstellen lassen?

Franziska Baur: Das kommt auf die konkrete Versorgung an. Reicht das medizinisch notwendige Material aus und ist der Versicherte von der Zuzahlung befreit, bezahlt er im günstigsten Fall nichts für die Versorgung.

Angenommen, ein Patient hat den Entschluss gefasst und geht wegen der Inkontinenz zum Arzt. Zu welchem Arzt geht er typischerweise?

Franziska Baur: Üblicherweise geht ein Betroffener zum Hausarzt. Aber auch der Besuch beim Gynäkologen oder Urologen ist nicht untypisch.

Ob Hausarzt, Gynäkologe oder Urologe – per se kann jeder der genannten Ärzte die Hilfsmittelverordnung ausstellen.
Franziska Baur

Worauf kann sich ein Patient bei diesem Arztbesuch einstellen? Wird er vom Arzt auf Inkontinenz untersucht?

Franziska Baur: Um eine Inkontinenz erfolgreich behandeln zu können, ist eine genaue Diagnose erforderlich. Dafür sollten Betroffene offen über ihre Beschwerden sprechen und Krankheitssymptome genau beschreiben. Beispielsweise ist es wichtig zu wissen, ob es Vorerkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Schilddrüsenerkrankungen gibt, ob Medikamente eingenommen werden und wann der Harnverlust auftritt beziehungsweise wie stark er ist. Wenn der Arzt es als zielführend erachtet, wird er den Patienten je nach Diagnose im Anschluss untersuchen.

Ist es sinnvoll, dass Betroffene ihren Harnverlust dokumentieren?

Franziska Baur: Ja. Möglicherweise wird der Arzt empfehlen, ein sogenanntes Miktionstagebuch zu führen. Darin notiert der Patient, wann er wie viel getrunken oder anderweitig Flüssigkeit (wie zum Beispiel eine Suppe) zu sich genommen hat, wann er Harndrang gespürt und wie oft die Toilette besucht hat. Mit dieser Dokumentation kann der Arzt rückschließen, ob eine individuelle Trink- oder Toilettengewohnheit die Inkontinenz hervorruft.

Bonus
Ihr Miktions- und Trinkprotokoll
  • Das kostenlose 7-Tage-Protokoll
  • Praktische Grundlage für Diagnose und Therapie
  • Ausfüllen und Zeit beim Facharzt sparen

Welche Voraussetzungen muss ein Patient mitbringen, damit er ein Rezept für Inkontinenzmaterial vom Arzt erhält?

Franziska Baur: Viele denken, Inkontinenz ist eine „Alte-Leute-Krankheit“. Das stimmt nicht. Auch jüngere Menschen können an Inkontinenz leiden und zum Arzt gehen. Es gibt also keine Voraussetzung in Bezug auf das Alter. Ebenso wenig zum Beispiel auf einen Pflegegrad.

Jeder, der unkontrolliert Urin oder Stuhl verliert, kann sich ein Rezept für Inkontinenzmaterial vom Arzt ausstellen lassen.
Franziska Baur

Was steht auf dem Rezept, das der Arzt ausstellt?

Franziska Baur: Das Rezept enthält die Diagnose „Stuhl- und/oder Urininkontinenz“ und den Vermerk „Inkontinenzversorgung“. Im Idealfall steht allgemein „aufsaugendes Inkontinenzprodukt“ auf dem Rezept. Zusätzlich muss der Zeitraum der Versorgung festgehalten werden. In vielen Fällen ist eine Dauerversorgung sinnvoll. Patienten sollten unbedingt im Kopf behalten, dass Rezepte bei Ausstellung ihre Gültigkeit verlieren, wenn sie älter als 28 Tage sind.

Bonus
Checkliste: Hilfsmittel-Verordnung
  • Worauf es bei der Verordnung ankommt
  • Vollständigkeit selbst prüfen: So geht`s
  • Ohne Umwege zur Kostenübernahme
Erstelldatum: 0202.10.6|Zuletzt geändert: 5202.60.62
Interview

Expertentipps: Inkontinenzversorgung & Kontinenztraining

Weiterleiten
Simone Hartmann-Eisele
Im Interview
Simone Hartmann-Eisele
Diplom-Pflegepädagogin

Simone Hartmann-Eisele ist staatlich geprüfte Altenpflegerin und Diplom-Pflegepädagogin. Sie arbeitet als Kontinenzberaterin, hält Vorträge zum Thema Inkontinenz und lehrt im Studiengang „Pflege“ an der Hochschule in Ludwigshafen.

Aus Angst vor einem Malheur einfach weniger trinken? Simone Hartmann-Eisele weiß, dass das unglaublich kontraproduktiv ist. „Konzentrierter Urin reizt die Blase noch viel mehr und verstärkt den Harndrang“. Doch viele dieser einfachen und wichtigen Tipps kennen Betroffene nicht. Kontinenzberaterin Hartmann-Eisele erklärt im Interview mit pflege.de, warum man Inkontinenzmaterial nicht pauschal empfehlen kann, welche Getränke Betroffene besser meiden und wie effektiv Beckenbodenübungen und Toilettentraining wirklich sind.

Frau Hartmann-Eisele, Sie sind Kontinenzberaterin in einem Krankenhaus. Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?

Simone Hartmann-Eisele: Unsere Beratungsstelle ist angegliedert an eine geriatrische Einrichtung. Wir betreuen also vor allem hochaltrige Patienten im Krankenhaus sowie deren pflegende Angehörige.

Betroffene, die uns aufsuchen, haben entweder eine neu aufgetretene Inkontinenz, zum Beispiel aufgrund eines Schlaganfalls oder einer Bewegungseinschränkung in Folge eines Sturzes, oder leiden unter einer schon langen bestehenden Inkontinenz.

Unser Schwerpunkt ist dann die Förderung oder bestenfalls Wiederherstellung der Kontinenz. Wenn dies nicht möglich ist, versuchen wir die Beschwerden mit Hilfsmitteln zu kompensieren und zu lindern. Dafür üben wir mit den Patienten und Angehörigen den Einsatz von Inkontinenzmaterialien und beraten intern sowie extern Pflegekräfte.

Wie kommt es überhaupt, dass Menschen mit einer Inkontinenz erst nach Jahren eine Beratungsstelle aufsuchen?

Simone Hartmann-Eisele: Es ist nicht selten, dass Patienten bereits seit Jahrzehnten unter einer Inkontinenz leiden und sich erst dann an Beratungsstellen wie uns wenden.

Wenn ich dann frage, welche Angebote sie bereits in Anspruch genommen haben oder mit wem sie über ihre Inkontinenz gesprochen haben, heißt es oft „Ich habe noch nie mit irgendjemandem darüber gesprochen“. Inkontinenz ist einfach ein wahnsinniges Tabuthema – insbesondere für ältere Menschen.

Zur Versorgung einer Inkontinenz gibt es auf dem Markt eine Reihe an unterschiedlichen Inkontinenzmaterialien. Welche eignen sich besonders gut zur Versorgung einer Inkontinenz und wonach sollte ich ein Hilfsmittel auswählen?

Simone Hartmann-Eisele: Der Hilfsmittelmarkt ist unglaublich groß und damit auch unübersichtlich. Ich glaube das Allerwichtigste ist es, dass Patienten eine fachkundige Beratung zu Hilfsmitteln erhalten. Denn welches Hilfsmittel sich für eine Person eignet, muss ganz individuell entschieden werden.

Es kommt vor allem auf die motorischen Fähigkeiten der Person an, da diese sich sicher fühlen muss und in der Anwendung möglichst unabhängig sein soll. Deswegen müssen Hilfsmittel an die Bedürfnisse des Betroffenen angepasst werden.

Bin ich viel zuhause? Habe ich etwas vor und bin den ganzen Tag unterwegs? Was habe ich für eine Inkontinenzform? Verliere ich tröpfchenweise Urin oder in schwallartigen, großen Mengen? Und wie häufig kommt es dazu?

An all diese Dinge muss die Hilfsmittelauswahl angepasst werden. Man kann nicht pauschal ein Inkontinenzhilfsmittel empfehlen, sondern muss sich die individuelle Situation des Betroffenen anschauen. Deswegen ist die Beratung zu Inkontinenzmaterialien so wichtig und aufwendig.

Anzeige
Abbildung
Sorgenfrei im Alltag mit Inkontinenz

Mit der Inkontinenzversorgung auf Rezept von HARTMANN gewinnen Sie ein Stück Freiheit zurück. Einfach telefonisch beraten lassen, Produkte testen und regelmäßig beliefert werden.

  • Bezahlt von der Krankenkasse
  • Qualitätsprodukte von HARTMANN
  • Kostenfreie & unverbindliche Produktberatung
Zum Gratis-Musterpaket

Wie wichtig sind spezielle Produkte zur Versorgung einer Inkontinenz? Kann man nicht einfach auch handelsübliche Monatsprodukte, die Frauen während ihrer Periode nutzen, zur Versorgung der Inkontinenz verwenden?

Simone Hartmann-Eisele: Es ist sehr wichtig, Patienten darüber aufzuklären, dass sie Inkontinenzmaterialien und keine Monatsprodukte nutzen sollten. Denn dort gibt es erhebliche Unterschiede in der Funktionsweise. Inkontinenzhilfsmittel können Urin im Inneren der Inkontinenzvorlage schnell aufsaugen, damit keine dauerhafte Nässe entsteht.

Außerdem sorgen Inkontinenzmaterialien dafür, dass der pH-Wert des Urins neutralisiert wird. Hautirritationen entstehen in der Regel, wenn Vorlagen dauerhaft nass sind, weil sie eine geringe Qualität aufweisen oder nicht für Urin gedacht sind, wie zum Beispiel handelsübliche Binden. Dadurch wird der Urin nicht zersetzt, sondern alkalisch, also ätzend.

Betroffene mit Inkontinenz schämen sich oftmals für ihre Erkrankung und haben Angst, in der Öffentlichkeit bloßgestellt zu werden. Muss ich als Betroffener Sorge haben, dass Inkontinenzmaterialien nicht ausreichend Flüssigkeit aufsaugen und womöglich sogar auslaufen?

Simone Hartmann-Eisele: Meiner Meinung nach können geeignete Hilfsmittel fast immer eine Inkontinenz kompensieren. Dabei ist aber eine Doppelstrategie sehr wichtig: Es geht einerseits darum, die Kontinenz zu fördern, zum Beispiel durch Toilettentraining, und andererseits adäquate Hilfsmittel richtig einzusetzen.

Aufgrund der Tabuisierung von Inkontinenz haben viele Betroffene Angst, dass ihr Umfeld von der Erkrankung erfährt. Haben Sie Tipps, wie inkontinente Personen ihre Privatsphäre wahren können zum Beispiel beim Kauf von Inkontinenzmaterial?

Simone Hartmann-Eisele: Ich empfehle, sich Inkontinenzmaterialien durch den Hausarzt oder Urologen rezeptieren und wenn ein geeignetes Produkt gefunden ist, liefern zu lassen. Diese werden dann direkt in neutralen Verpackungen geschickt. In einer Apotheke oder einem Sanitätshaus kann man dem Verkäufer ansonsten einen Zettel mit seinem Anliegen über den Tresen reichen oder fragen, ob man einen separaten Gesprächsraum aufsuchen kann, in dem einem die Produkte gezeigt werden.

Für die Inkontinenzversorgung unterwegs hat jeder Patient seine ganz eigene Strategie. Es gibt natürlich auch Hilfsmittel, die für unterwegs sehr gut geeignet sind, wie zum Beispiel kleine faltbare Urinale, sogenannte Uribags. Für Männer ist es auch wichtig, Produkte speziell für Männer zu benutzen wie zum Beispiel sogenannte Kondom- oder Tropfurinale, die vorne ein Reservoir haben und die geringe Menge Urin auffangen können. Da geht es wieder um die individuelle Kontinenz-Beratung und die Frage „Was ist für diese Person, in dieser Situation das geeignete Hilfsmittel?“.

Die regelmäßige Reinigung des Intimbereichs ist wichtig, um Infektionen vorzubeugen. Haben Sie praktische Tipps, wie man den Intimbereich bei einer Inkontinenz am besten reinigt?

Simone Hartmann-Eisele: Wir erleben es oft, dass Patienten aus Angst vor Geruchsbildung ihre Haut übermäßig und mit aggressiven Produkten reinigen. Wir empfehlen für die Intimhygiene hingegen nur klares Wasser, da es bei qualitativ hochwertigen Inkontinenzhilfsmitteln keine Rücknässe gibt. Die Vorlage neutralisiert den Geruch und die Haut bleibt trocken. Dadurch müssen sich Betroffene auch nicht nach jedem Urinverlust waschen.

Für eine gelungene Intimpflege kann ich Betroffenen aber folgende Tipps geben:

  • Nicht reiben, sondern tupfen.
  • Auf Seife verzichten, da diese den pH-Wert des Intimbereichs aus dem Gleichgewicht bringt.
  • Auf Produkte ohne Alkohol, Desinfektionsmittel und Farb- oder Duftstoffe setzen.
  • Reinigungstücher nur benutzen, wenn sie keinen der genannten Stoffe enthalten.

Wenn ein Feuchttuch die genannten Inhaltsstoffe nicht enthält, ist es aber prinzipiell für die Intimhygiene geeignet?

Simone Hartmann-Eisele: Ja, es gibt inzwischen auch spezielle Reinigungstücher für inkontinente Menschen mit empfindlicher Haut. Diese reinigen nicht nur den Intimbereich, sondern wirken auch rückfettend und pflegend.

Mein Tipp: Schauen Sie nach, welche Inhaltsstoffe im Produkt enthalten sind und probieren Sie, ob Sie das Produkt vertragen. Weniger ist in diesem Fall mehr.
Simone Hartmann-Eisele

Viele Betroffene wissen, dass eine Inkontinenz eine erhebliche Belastung für die empfindliche Haut im Intimbereich darstellt. Welche Hautpflegeprodukte empfehlen Sie inkontinenten Personen und welche Produkte sollten sie vermeiden?

Simone Hartmann-Eisele: Verzichten sollte man auf jeden Fall auf Fettsalben wie Melkfett oder reine Zinksalben, da diese die Haut nicht atmen lassen und schwer zu entfernen sind. Dadurch strapazieren sie die Haut ungemein. Es gibt auch spezielle Intimpflege- und Schutzcremes, aber ich persönlich rate auch hier zu einem sparsamen Einsatz.

Wenn es Hautprobleme wie Rötungen oder Juckreiz gibt, sollte der Betroffene auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Bei vielen älteren Frauen liegt die Ursache dieser Reizung an einem lokalen Östrogenmangel im Intimbereich, der zu einer juckenden sowie rissigen Vaginalschleimhaut führt. In diesem Fall kann ein Gynäkologe eine östrogenhaltige Salbe verschreiben, die die Schleimhaut wieder aufbaut und gegebenenfalls die Kontinenzsituation verbessert. Halten Sie am besten Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt.

Neben der Versorgung mit Hilfsmitteln ist die Stärkung des Beckenbodens oftmals ein elementarer Teil der Kontinenzförderung. Worauf muss ich bei diesem Training achten?

Simone Hartmann-Eisele: Bei der Beckenbodentherapie ist es wichtig, dass ein Patient eine gute, individuelle Anleitung von einem ausgebildeten Physiotherapeuten erhält. Dieser sollte am besten eine Weiterbildung für Beckenbodentraining absolviert haben und gut geschult sein. Denn es ist keine einfache Aufgabe, den Beckenboden zu trainieren. Betroffene müssen erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, welche Muskeln in welcher Intensität angespannt werden müssen – man sieht den Beckenboden ja nicht. Da ist es tatsächlich wichtig, dass das Training individuell und fachkundig angeleitet wird.

Außerdem gibt es noch unterstützende Techniken, sogenannte Biofeedback- bzw. Elektrostimulations-Geräte, die über eine Sonde vaginal bzw. rektal eingeführt werden. Mit diesen kann man die Anspannung des Beckenbodens messen. Dadurch kann man selbst kontrollieren wie gut man die Übungen wirklich ausführt. Aber das sind natürlich Maßnahmen, die man nur mit einer guten, qualifizierten Physiotherapie umsetzt.

Bonus
5 einfache Übungen für Ihren Beckenboden
  • Zuhause ohne Geräte direkt durchführbar
  • Bilder und Anleitungen zum einfachen Nachmachen
  • Kostenlos herunterladen und direkt starten

Kann ein Arzt denn das Beckenbodentraining beim Physiotherapeuten verordnen oder muss ich für die Kosten selbst aufkommen?

Simone Hartmann-Eisele: Sowohl die Beckenbodentherapie als auch die genannten medizinischen Hilfsmittel sind vom Arzt verordnungsfähig beziehungsweise auf Rezept erhältlich. Die Kosten werden dann beispielsweise für ein halbes Jahr von der Kasse übernommen.

Nach welcher Zeit des Beckenbodentrainings kann ich mit ersten Erfolgen erzielen?

Wenn die Beckenbodenübungen gut angeleitet werden und jemand diese gleich umsetzen kann, wird man die Effekte, je nach Ursache der Inkontinenz, bereits nach ein paar Wochen spüren.
Simone Hartmann-Eisele

Simone Hartmann-Eisele: Wenn die Beckenbodenübungen gut angeleitet werden und jemand diese gleich umsetzen kann, wird man die Effekte, je nach Ursache der Inkontinenz, bereits nach ein paar Wochen spüren. Natürlich lassen sie auch wieder nach, wenn man nicht regelmäßig trainiert, das sind ja Muskeln.

Aber generell ist Beckenbodentraining äußert effektiv – nicht nur für Belastungsinkontinenz, sondern auch für Drangprobleme oder bei Restharnbildung. Das orientiert sich wirklich an einem regelmäßigen und sehr disziplinierten Training.

Der Schlüssel für den Erfolg liegt sowohl in der fachkundigen Anleitung als auch in der eigenen Motivation und Fähigkeit, die Übungen umzusetzen. Jemand, der eine Demenz hat, wird gar nicht dazu in der Lage sein, die Übungen ein bis zwei Mal täglich in Eigenregie durchzuführen.

Das sogenannte Toilettentraining verbinden viele Menschen vermutlich eher mit Kindern. Es kann aber auch durchaus bei inkontinenten Erwachsenen sinnvoll sein. Wie wird ein Toilettentraining durchgeführt?

Simone Hartmann-Eisele: Toilettentraining heißt, dass man Toilettengänge geplant durchführt, um Entleerungsintervalle zu verlängern oder zu verkürzen. Das heißt, es gibt sehr viele unterschiedliche Varianten des Toilettentrainings, die man je nach ursächlichem Problem anwenden würde.

Allen gemein ist, dass man die Toilette geplant aufsucht. Am häufigsten versuchen wir die Intervalle mit dem Training zu verkürzen. Nach unserer Erfahrung gehen Menschen meist zu selten auf die Toilette. Grundlage dieses Trainings ist in der Regel ein Miktionsprotokoll, also ein Blasentagebuch, was pflege.de auf seiner Seite ja auch zum Download anbietet.

Wir bitten die Patienten dann für drei Tage folgende Angaben mit Uhrzeit zu dokumentieren:

  • Trinkmenge sowie Art der Getränke
  • Toilettengänge
  • Angabe, ob sie die Toilette trocken erreicht haben.
Bonus
Ihr Miktions- und Trinkprotokoll
  • Das kostenlose 7-Tage-Protokoll
  • Praktische Grundlage für Diagnose und Therapie
  • Ausfüllen und Zeit beim Facharzt sparen

Daraus wird zum Beispiel ersichtlich, dass die Toilette nur alle drei bis vier Stunden aufgesucht wird und es nach drei Stunden zu einem ungewollten Harnverlust kommt. Unsere Empfehlung ist meistens, dass der Betroffene dann die nächsten zwei bis drei Tage tagsüber alle zwei Stunden die Toilette aufsucht, ganz egal ob er muss oder nicht.

Und die Erfahrung zeigt, dass sich die Kontinenz durch diese einfache Maßnahme erheblich verbessert. Es ist oft das Problem, dass die Menschen, wenn die Blase voll ist, erst im letzten Moment merken, dass sie auf Toilette müssen. Im Alter setzt der Harndrang deutlich später ein, sodass dann die Blase schon prall gefüllt ist.

Wenn die Menschen dann noch bewegungseingeschränkt sind und der Toilettengang sowieso schon länger dauert, kommt es häufig zu einem ungewollten Harnverlust. Wenn ich aber früher loslaufe, habe ich mehr Zeit und die Blase ist noch nicht so voll. Es ist daher eine ganz einfache, aber effektive und nebenwirkungsfreie Strategie, die auch noch das Bewusstsein schult.

Nach unserer Erfahrung gehen Menschen meist zu selten auf die Toilette.
Simone Hartmann-Eisele

Insbesondere bei einer Dranginkontinenz haben Betroffene den Wunsch, die Anzahl ihrer Toilettengänge zu minimieren. Sollten inkontinente Personen ihre Trinkmenge daher reduzieren?

Simone Hartmann-Eisele: Auf keinen Fall! Es ist unglaublich kontraproduktiv, die Trinkmenge zu reduzieren. Und das ist etwas, was Patienten häufig nicht wissen.

Wenn sie weniger trinken, ist der Urin viel konzentrierter, was man aus der eigenen Beobachtung ja kennt. Der Urin ist dunkler und er riecht vielleicht strenger. Konzentrierter Urin reizt die Blase noch viel mehr, verstärkt den Drang und fördert die Inkontinenz, da konzentrierter Urin schlechter gehalten werden kann. Die Trinkmenge zu reduzieren, ist also absolut kontraproduktiv und verstärkt die Dranginkontinenz.

Daher mein Tipp: Lieber eine ausreichende Menge trinken und die Toilettengänge planen. Wenn man das Problem hat, dass man nachts zu häufig raus muss, kann man versuchen die nötige Trinkmenge bis 17 Uhr zu sich zu nehmen und dann vor der Nacht weniger zu trinken. Aber die Gesamttrinkmenge an sich sollte nicht reduziert werden.

Es ist unglaublich kontraproduktiv, die Trinkmenge zu reduzieren.
Simone Hartmann-Eisele

Außerdem gibt es auch Getränke, die den Drang verstärken. Von Koffein und Alkohol weiß man das vielleicht. Aber viele Menschen reagieren auch sensibel auf Zuckerersatzstoffe, wie sie zum Beispiel in Light-Getränken enthalten sind. Und auch zitrushaltige Säfte können den Drang verstärken. Sie müssen nicht, aber können zu einem erhöhten Harndrang führen, wenn Menschen da sensibel sind.

Das waren spannende Einblicke und mit Sicherheit praktische Tipps für unsere Leser. Vielen Dank für das Interview, Frau Hartmann-Eisele.

 

Mehr zum Thema Inkontinenz im pflege.de-Magazin:

Interview
Schamgefühle begleiten häufig eine Inkontinenz
Erstelldatum: 8102.90.81|Zuletzt geändert: 5202.50.31
(1)
Bildquelle
Bild 1: ©Robert Kneschke - stock.adobe.com, Bild 2: © Simone Hartmann-Eisele
Das könnte Sie auch interessieren
Inkontinenzunterlagen, Bettschutzeinlagen
Inkontinenzunterlagen
Inkontinenzunterlagen / Inkontinenzauflagen
inkontinenzeinlagen-slipeinlagen-bei-inkontinenz_large
Inkontinenzeinlagen
Inkontinenzeinlagen für Männer & Frauen
Abbildung
Urinalkondome
Urinalkondome bei Inkontinenz
Schematische Darstellung von Pessaren gegen Inkontinenz
Pessare
Wissenswertes zu Pessaren bei Inkontinenz
Windeln Windelhosen Inkontinenzwindeln Erwachsenenwindeln Inkontinenzslips
Windeln für Erwachsene
Windeln für Erwachsene bei Inkontinenz
Urinbeutel bei Inkontinenz
Urinbeutel
Urinbeutel » Arten, Funktion & Anwendung