Definition: Trinknahrung / Astronautennahrung
Trinknahrung, oftmals auch Astronautennahrung oder Astronautenkost genannt, ist flüssige oder halbfeste Nahrung mit einem hohen Gehalt an Vitaminen, Kalorien, Mineralstoffen und Eiweißen. Sie zählt zur sogenannten oral bilanzierten Diät (OBD). Dabei beschreibt der Begriff „bilanziert“ (von ital./lat. bilancia = Waage), dass die zugeführte Ernährung mit den Nährstoff-Anforderungen des jeweiligen Körpers im Gleichgewicht ist.
Bilanzierte Diäten haben einen besonderen medizinischen Zweck: So soll Trinknahrung die Nährstoffversorgung von Menschen mit Einschränkungen oder Erkrankungen gewährleisten, auch wenn sie beispielsweise schlecht kauen können.
Trinknahrung gleicht Ernährungsdefizite gezielt aus. Sie kann sowohl ergänzend zum normalen Essen eingesetzt werden als auch diese komplett ersetzen. (1)
Ziele von Trinknahrung
Trinknahrung soll: (2)
- Die normale Ernährung ergänzen oder ersetzen, wenn die Ernährung aufgrund von Krankheit nicht oder nicht ausreichend möglich ist
- Die Energie- und Nährstoffzufuhr erhöhen
- Den Ernährungszustand erhalten oder sogar verbessern
Trinknahrung gibt es je nach Ernährungsbedürfnis in verschiedenen Zusammensetzungen. So eignen sich spezielle Produkte für Menschen mit einem normalen Energiebedarf (normokalorische Variante), während andere einen höheren Energiebedarf (hochkalorische Variante) bedienen, zum Beispiel bei Mangelernährung.
Darreichungsformen von Trinknahrung
Trinknahrung gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. Sie kann beispielsweise bei Demenz, Dysphagie (Schluckstörung) oder generell im Alter als ergänzende und unterstützende Maßnahme zur Ernährungstherapie einen wertvollen Beitrag leisten.
Je nach Verwendungszweck und individueller Ernährungssituation gibt es Trinknahrung in unterschiedlichen flüssigen oder halbfesten Darreichungsformen: (3)
- Gebrauchsfertige Trinknahrung in Flaschen
- Trinknahrung als Pulver zum Anrühren
- Gelier- und Andickungsmittel
- Breie und Cremes
Trinknahrung ist nicht der erste Schritt bei Ernährungsproblemen.
Bevor Sie Trinknahrung einsetzen, sollten Sie sich mit dem behandelnden Arzt austauschen. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die bei Ernährungsproblemen zuerst ausprobiert werden sollten: Zum Beispiel können Sie kalorienreiche Zwischenmahlzeiten einplanen oder Mahlzeiten mit energiereichen Lebensmitteln anreichern. Wenn die Versorgung nicht ausreicht, können Sie auch ausprobieren, die Speisen mit Nährstoffkonzentraten anzureichern, zum Beispiel mit Eiweißkonzentraten. Liegt jedoch schon eine Mangelernährung vor oder besteht der Verdacht, sollte umgehend mit der Trinknahrung begonnen werden.

Gebrauchsfertige Trinknahrung in Flaschen
Gebrauchsfertige Trinknahrung ist meist in kleinen Fläschchen mit rund 200 Millilitern Inhalt erhältlich. Sie enthalten alle wichtigen Nährstoffe wie Eiweiß, Kohlenhydrate, Vitamine und Fette in konzentrierter Form.
Je nach Erkrankung unterscheidet sich der Kalorienbedarf der Patienten. Entsprechend bieten die Hersteller Trinknahrung mit verschiedenem Kaloriengehalt an: In der Regel reicht er von 1,2 bis 3,2 Kilokalorien pro Milliliter Flüssigkeit. (4)
Gebrauchsfertige Trinknahrung in Flaschen gibt es in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, zum Beispiel in Vanille oder Waldfrucht. Sie können aber auch geschmacksneutrale oder sogar herzhafte Varianten wählen.
Trinknahrung als Pulver
Trinknahrung ist auch in Pulverform erhältlich. Häufig bieten Hersteller neben der geschmacksneutralen Variante diverse Geschmacksrichtungen wie Vanille, Schokolade oder Fruchtmischungen an.
Für eine Portion Trinknahrung müssen Sie eine bestimmte Menge Pulver in ein Glas Wasser einrühren. Sie können es aber ebenso gut in verschiedene warme und kalte Gerichte mischen, zum Beispiel in Kartoffelbrei oder in eine Suppe.
Das Eiweiß in Trinknahrung wird häufig aus Milcheiweiß gewonnen: Menschen mit Milcheiweißallergie brauchen deshalb ein laktosefreies Präparat. In laktosearmer beziehungsweise laktosefreier Trinknahrung kommt beispielsweise Sojaeiweiß zum Einsatz. Wichtig ist, dass Sie auf den genauen Laktosegehalt achten, der auf dem Etikett angegeben ist.
Weitere Formen von Trinknahrung
Trinknahrung lässt sich nicht nur trinken, sondern auch beim Essen einsetzen. Für eine abwechslungsreiche Ernährung bietet es sich an, dass Sie geschmacksneutrale Trinknahrung in Suppen, Joghurts und Puddings einrühren.
Sie können auch hochkalorische Andickungsmittel nutzen, mit denen Sie pürierte Speisen aus Energie- und Nährstoffsicht aufpeppen und appetitlich in Form bringen können.
Die Wahl der passenden Ernährung hängt von der Störung ab, die Sie oder Ihr Angehöriger haben: Besprechen Sie Ihr Vorgehen am besten mit dem behandelnden Arzt. Ein Großteil, der von Kau- und Schluckstörung Betroffenen kann zum Beispiel auch weiche, nicht pürierte (adaptierte) oder teilpürierte Kost zu sich nehmen.
Schluckbarkeit verbessern
Sie können die Schluckbarkeit von Flüssigkeiten verbessern, indem Sie Speisen verdicken oder gelieren: Es gibt eine Reihe von Verdickungsmitteln, durch die Ihr pflegebedürftiger Angehöriger Flüssigkeiten und Suppen besser und bequem schlucken kann. Dadurch senken Sie nicht nur das Risiko, dass sich Ihr Angehöriger verschluckt und Nahrung in die Luftröhre gelangt (Aspirationsrisiko), Sie fördern vor allem den Genuss und das Mundgefühl.
Durch Geliermittel können Sie Lebensmittel in die Form bringen, in der Ihr Angehöriger sie am besten greifen und zum Mund führen kann. Auf diese Weise können Sie auch frische Lebensmittel mundgerecht einschließen, so dass sie einfach mit den Fingern gegessen werden können, ohne weiteres Besteck zu benötigen.

Trinknahrung als Möglichkeit der enteralen Ernährung
Die Versorgung mit Trinknahrung setzt voraus, dass der Verdauungstrakt des Betroffenen funktioniert und er seine Nahrung weiterhin über den Magen-Darm-Trakt verarbeiten kann.
Doch Trinknahrung kann nicht nur als flüssige Trinkform, Brei oder angedickte Speise für die orale Nahrungsaufnahme aufbereitet werden. Ist das Essen und Trinken über den Mund nicht mehr möglich, kann Trinknahrung auch über eine Sonde direkt in den Magen geleitet werden (enterale Ernährung).
Arten von Trinknahrung
Trinknahrung enthält wichtige Nährstoffe, die gesunde Menschen normal über Lebensmittel aufnehmen. Sie dient vor allem im Alter, bei Krankheit oder nach einer Operation dazu, den Nährstoffbedarf des Körpers zu decken und einer Unter- oder Mangelernährung vorzubeugen. Je nach Anforderung gibt es verschieden zusammengesetzte Varianten der Trinknahrung:
- Vollbilanzierte Trinknahrung
- Teilbilanzierte Trinknahrung
Vollbilanzierte Trinknahrung
Vollbilanzierte Trinknahrung ist aufgrund ihrer Zusammensetzung als alleinige Nahrungsquelle geeignet.
Auch von vollbilanzierter Trinknahrung gibt es verschiedene Arten: So hat die sogenannte Standardnahrung eine Standardzusammensetzung von Nährstoffen, während sie bei anderen auf bestimmte Beschwerden oder Krankheiten angepasst ist. Letztere werden auch krankheitsspezifische Nahrungen genannt und sind ebenfalls als alleinige Nahrungsquelle ausgelegt. (3)
Teilbilanzierte Trinknahrung
Trinknahrung, die teilbilanziert ist, ist nicht als alleinige Nahrungsquelle geeignet. Ihre Nährstoffzusammensetzung ist auf eine bestimmte Beschwerde oder Krankheit abgestimmt. (3)
Insbesondere bei Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus oder Morbus Crohn ist Vorsicht geboten: Hier muss die Zusammensetzung der Trinknahrung unbedingt auf die jeweilige Krankheit abgestimmt sein.
Beraten Sie sich mit dem zuständigen Facharzt, der Apotheke oder einem ausgebildeten Ernährungsberater, welche Trinknahrung sich in Ihrem Fall am besten eignet.
Vorteile von Trinknahrung
Ob Trinknahrung als ergänzende Zusatznahrung oder Vollernährung eingesetzt wird, entscheidet die individuelle Ausgangssituation.
In beiden Fällen ist es möglich, mit Trinknahrung auf spezifische, nährstoffphysiologische Bedürfnisse und Anforderungen durch Erkrankungen wie Diabetes, Demenz, Tumorleiden (Krebs) oder Mangelernährung einzugehen und so eine optimale Energie- und Nährstoffversorgung sicherzustellen.
Weitere Vorteile der Trinknahrung sind:
Nachteile von Trinknahrung
Trinknahrung ist leichter zu verdauen als feste Nahrung. Die Nahrung verbleibt deshalb kürzer im Magen-Darm-Trakt. Das kann zu Veränderungen im Verdauungssystem führen, wie einer anderen Stuhlbeschaffenheit, aber auch Verstopfung oder Durchfall.
Weitere mögliche Nachteile der flüssigen Ernährung sind: (5)
Nachteile von Trinknahrung gezielt ausgleichen
Sie können auf verschiedene Dinge achten, um die Nachteile von Trinknahrung auszugleichen:
- Verabreichen Sie zusätzlich zur Trinknahrung Ballaststoffpräparate, zum Beispiel Flohsamenschalen. Diese enthalten Quellstoffe, die den Darm anregen und wie eine Art Schmiermittel funktionieren. Sprechen Sie ausführlich mit Ihrem Apotheker darüber.
- Wenn die Darmbewegung reduziert ist, empfehlen sich Bauchmassagen.
- Es gibt verschiedene Präparate, mit denen Sie gesunde Bakterien im Darm ansiedeln können: So sorgen Sie bei Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen für eine ausgewogene Darmflora. Zu diesen Präparaten kann ein Apotheker sie beraten.

Trinknahrung: Indikation und Einsatzgebiete
Es gibt verschiedene Ursachen, die den Einsatz von Trinknahrung notwendig machen, zum Beispiel: (5)
- Unter- und Mangelernährung
- Ungewollter Gewichtsverlust (Kachexie)
- Abmagerung durch Krebsleiden (Tumorkachexie)
- Kau- und Schluckbeschwerden
- Schluckstörungen (Dysphagien)
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)
- wenn der Körper einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen hat, zum Beispiel bei Erkrankungen oder auch während der Wundheilung
- Demenz
- Appetitlosigkeit durch Krankheit oder medikamentöse Nebenwirkungen
Trinknahrung kann insbesondere in folgenden Gebieten sinnvoll eingesetzt werden:
- In der Geriatrie und Altenpflege
- Bei Krankheit oder Operationen
- In der Palliativpflege
Trinknahrung in der Geriatrie und Altenpflege
Trinknahrung wird in der Geriatrie und Altenpflege eingesetzt, häufig im Rahmen einer Ernährungstherapie. Dabei sind die Ausgangssituationen und Krankheitsbilder sehr unterschiedlich. Sie reichen von der Mangelernährung bis hin zur Krebstherapie.
Die wohl häufigste Verwendung findet die proteinreiche hochkalorische Trinknahrung beim alters- oder krankheitsbedingten Gewichtsverlust, der sogenannten Kachexie – ein häufiges Problem in der Ernährung im Alter. Die geregelte Energie- und Nährstoffzufuhr wirkt dem Teufelskreis der Mangelernährung entgegen, kann diesen im Idealfall sogar stoppen und dazu beitragen, dass die Betroffenen wieder zunehmen.
Trinknahrung bei Demenz
Demenz geht häufig mit einer Mangelernährung und allgemeinem Flüssigkeitsmangel einher. Wenn Betroffene vergessen zu essen, nicht mehr richtig kauen beziehungsweise schlucken können, Mahlzeiten nicht mehr selbst zubereiten können oder sogar die Nahrungsaufnahme verweigern, ist die ausreichende Versorgung des Körpers mit Nährstoffen und Kalorien nicht mehr gegeben.
Viele Demenzkranke haben außerdem einen starken Bewegungsdrang. Sie verbrauchen also mehr Energie, als sich zuführen können. So haben manche Betroffene einen Energiebedarf von bis zu 4000 Kilokalorien pro Tag. (6) Zum Vergleich: Ein gesunder älterer Mensch hat einen täglichen Energiebedarf von ungefähr 1900 (weiblich) bis 2500 (männlich) Kilokalorien. (7)
Trinknahrung kann Demenzkranke unterstützen, indem sie den benötigten Energie- und Nährstoffbedarf deckt. Dazu ist sie leicht verzehrbar und verdaulich, was vor allem Betroffenen mit Schluckbeschwerden zugutekommt.
Bei Krankheit oder Operationen
Nicht nur bei Unterernährung, sondern auch zur Vorbereitung akuter Operationen sowie zur schnelleren Genesung bei Infektionen und Krankheiten im Alter ist Trinknahrung eine wirksame Ernährungsmaßnahme.
Außerdem kann Trinknahrung auf krankheitsspezifische Anforderungen wie beispielsweise bei Stoffwechsel- oder Fettverwertungsstörungen reagieren oder einen erhöhten Bedarf an Eiweiß oder speziellen Mineralstoffen decken.
Trinknahrung bei CED
Bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ist die Darmschleimhaut ständig entzündet. Der Körper kann dadurch nicht mehr ausreichend Nährstoffe über die Verdauung aufnehmen und verwerten.
Um Betroffenen mit ausgeprägter Mangelernährung und Gewichtsverlust zu helfen, sind spezielle Trinknahrungen das Mittel der Wahl, die je nach individuellem Bedarf auch als Sondennahrung verabreicht werden können. (8)
In der Palliativpflege
Auch in der Palliativpflege, insbesondere bei Krebsleiden, kommt Trinknahrung im Rahmen der Ernährungstherapie zum Einsatz.
Sie kann die Energieversorgung und damit die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, Gewichtsverlust vorbeugen und ist auch bei typischen krankheitsbedingten oder medikamentösen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit sehr gut einsetzbar. (9)
Weiterhin können Palliativmediziner mit dieser Ernährungsmöglichkeit den Körperabbau bestmöglich eindämmen, wenn Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder Geschmacks- und Schluckstörungen die Gründe für die geringe Nahrungsaufnahme sind. (9)
Trinknahrung kaufen: Worauf Sie achten sollten
Es gibt verschiedenste Hersteller von Trinknahrung. In Apotheken sind sowohl frei verfügbare als auch verordnungspflichtige Produkte erhältlich. Sie können frei verfügbare Trinknahrung auch im Internet bestellen, teilweise direkt vom Hersteller.
Der Preis für Trinknahrung variiert stark. Er hängt von der Form und vom Hersteller ab. So bewegen sich die Kosten für gebrauchsfertige Trinknahrung in Fläschchen (meist in 200-Milliliter-Abpackungen) zwischen 20 und 35 Euro pro Liter.
Wenn Sie bei sich oder Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen einen Ernährungsmangel oder auch Probleme wie Kau- oder Schluckbeschwerden beobachten, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Mit einem Screening kann er die individuellen Bedürfnisse und Ernährungsdefizite identifizieren und das passende Trinknahrung-Produkt empfehlen beziehungsweise per Rezept verordnen. In der Apotheke sind viele Produkte auch frei verkäuflich, den maximalen Behandlungserfolg können Sie aber nur dann erzielen, wenn die Trinknahrung wirklich auf Sie oder Ihren pflegebedürftigen Angehörigen abgestimmt ist.
Trinknahrung auf Rezept
In der Arzneimittelrichtlinie (AM-RL Abschnitt I, §§ 18-26) ist die Verordnungsfähigkeit von medizinischer Trinknahrung gesetzlich geregelt. (10) Voraussetzung für die Verordnungsfähigkeit ist, dass eine Indikation, also ein Grund, gegeben ist. In der Richtlinie ist das beschrieben als die „fehlende oder eingeschränkte Fähigkeit zur ausreichenden normalen Ernährung“.
Laut Richtlinie sind folgende Produkte verordnungsfähig:
- Diätetische Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät)
- Produkte, die zur ausschließlichen Ernährung geeignet sind (vollbilanzierte Diät)
- Produkte, die einen Energiegehalt von mindestens 1 kcal/ml aufweisen
Liegt eine Indikation vor, verordnet der Arzt norm- oder hochkalorische Trinknahrung wie ein Arzneimittel. Er stellt also Patienten ein Rezept aus, mit dem sie in der Apotheke die empfohlenen Trinknahrungs-Produkte erhalten können.
In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen dann die Kosten für die Trinknahrung.
Tipps zur Verabreichung von Trinknahrung
Grundsätzlich ist die Verabreichung von Trinknahrung nicht komplex. Es gibt jedoch einige Dinge, die Sie beachten sollten, wenn Sie selbst Trinknahrung zu sich nehmen müssen oder einen pflegebedürftigen Angehörigen mit Trinknahrung versorgen:
- Stellen Sie sicher, dass der behandelnde Arzt die richtige Trinknahrung gewählt hat, und lassen Sie sich genau einweisen, wie es verwendet wird. Lesen Sie auch die Angaben auf der Verpackung zu Menge und Zubereitung sorgfältig durch.
- Nutzen Sie je nach Vorliebe beziehungsweise motorischer Fähigkeit geeignete Gefäße. Das kann etwa ein Glas oder ein Becher sein.
- Legen Sie sich für die Zubereitung alle nötigen Dinge bereit, zum Beispiel Becher oder Rührstäbchen.
- Messen Sie die benötigte Menge genau ab. Handelt es sich um Trinknahrung in Pulverform zum Anrühren, brauchen Sie hierfür eine Waage.
- Wenn Sie die Trinknahrung für Ihren pflegebedürftigen Angehörigen anrichten, helfen Sie ihm beim Essen. Betroffene sollten bequem und aufrecht sitzen. Achten Sie auf Schluckbeschwerden oder Atemnot. Alles, was Sie beobachten, sollten Sie für den behandelnden Arzt notieren.
- Lassen Sie Trinknahrung nicht in der Sonne stehen und verbrauchen Sie angebrochene Flaschen innerhalb von einem Tag. Im Kühlschrank ist Trinknahrung 24 Stunden haltbar.
- Mischen Sie keine Arzneimittel in die Trinknahrung. (11)
- Reinigen Sie Trinkgefäße und Utensilien nach dem Verzehr gründlich. Halten Sie unbedingt Hygieneregeln ein. Waschen Sie vor allem Ihre Hände gründlich und desinfizieren Sie sie bei Bedarf. Nutzen Sie gegebenenfalls Hilfsmittel wie Einmalhandschuhe, auch um Ihr eigenes Infektionsrisiko zu senken.
Zubereitung von Trinknahrung: Hygiene
Die richtigen Hygienemaßnahmen sind entscheidend, um die Qualität und Sicherheit der Trinknahrung zu gewährleisten. So minimieren Sie das Risiko von Infektionen und gewährleisten die Sicherheit und Gesundheit der betroffenen Person.
Wichtige Hygienemaßnahmen für die häusliche Pflege finden Sie in der praktische Hygiene-Checkliste von pflege.de. Diese können Sie hier ganz einfach kostenlos herunterladen:
Wie Sie Ihrem Angehörigen Trinknahrung dauerhaft schmackhaft machen können
Sind Sie oder Ihr pflegebedürftiger Angehöriger auf die dauerhafte Versorgung mit Trinknahrung angewiesen, kann der Geschmack mit der Zeit eintönig werden.
Viele Betroffene wünschen sich oft eine herzhafte Alternative, da Trinknahrung meist süß schmeckt.
Trinknahrung schmackhaft machen
Lassen Sie Ihren pflegebedürftigen Angehörigen die verschiedenen Geschmacksrichtungen testen. Servieren Sie die Trinknahrung nicht direkt aus dem Plastikfläschchen, füllen Sie sie besser in die Lieblingstasse oder in ein schönes Glas mit Strohhalm. Fragen Sie auch danach, ob Ihr Angehöriger die Trinknahrung lieber Kühlschrank-kalt oder eher gewärmt angerichtet haben möchte. Werden Sie ruhig kreativ: Bestimmte Trinknahrung können Sie in Pudding anrühren, oder in andere Speisen hinzugeben, wenn Ihr Angehöriger das noch kann und es lediglich um eine erhöhte Kalorienzufuhr geht. Manche gefrieren die Trinknahrung auch mit Früchten zu einem Eis, oder machen ein Dessert daraus. Geschmacklose Trinknahrung kann man mit Gewürzen aufpeppen, oder Sie nutzen direkt herzhafte Sorten.

Es gibt einige Kniffe, die den Appetit wieder anregen können: Sie können zum Beispiel den Speiseplan variieren, indem Sie unterschiedliche Zubereitungsarten und Darreichungsformen von Trinknahrung nutzen. Reichen Sie die Trinknahrung mal als Getränk, mal als Suppe, Pudding oder Püree.
Manche Betroffene verlieren den Appetit, wenn sie allzu große Portionen an Essen sehen. Bieten Sie dann lieber kleinere Mengen an, die dafür hochkalorisch sind und wichtige Nährstoffe, Proteine und Kalorien in hoher Dosierung enthalten.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Trinknahrung?
Trinknahrung, oder auch Astronautennahrung, ist flüssige oder halbfeste Nahrung mit einem hohen Gehalt an Vitaminen, Kalorien, Mineralstoffen und Eiweißen. Trinknahrung soll die Nährstoffversorgung von Menschen mit Einschränkungen oder Erkrankungen gewährleisten, zum Beispiel wenn sie schlecht kauen können. Trinknahrung kann ergänzend zum normalen Essen eingesetzt werden, sie kann diese aber auch komplett ersetzen.
Was ist Astronautennahrung?
Astronautennahrung ist ein anderes Wort für Trinknahrung. Astronautennahrung oder Astronautenkost ist demnach flüssige oder halbfeste Nahrung mit einem hohen Gehalt an Vitaminen, Kalorien, Mineralstoffen und Eiweißen. Bei Menschen mit Einschränkungen oder Erkrankungen wie Kauproblemen soll Astronautennahrung die Nährstoffversorgung gewährleisten. Sie kann das normale Essen komplett ersetzen oder aber ergänzen.
Wann ist Trinknahrung sinnvoll?
Wenn die Ernährung aufgrund von Krankheit nicht oder nicht mehr ausreichend möglich ist, soll Trinknahrung diese ergänzen oder ersetzen. Mit Trinknahrung wird so die Energie- und Nähstoffzufuhr von Betroffenen erhöht. Damit soll ihr Ernährungszustand erhalten oder sogar verbessert werden.
Wie gesund ist Trinknahrung?
Trinknahrung lässt sich grundsätzlich leichter verdauen als feste Nahrung und verbleibt deshalb kürzer im Magen-Darm-Trakt. Die daraus entstehenden Verdauungsveränderungen führen zu einer veränderten Stuhlbeschaffenheit, aber auch zu Verstopfung oder Durchfall. Weitere mögliche Komplikationen sind die unzureichende Zufuhr an Ballaststoffen sowie eine reduzierte Darmflora. Trinknahrung sollte deshalb nur eingesetzt werden, wenn sie medizinisch notwendig ist.
Was ist die beste Trinknahrung?
Verschiedene Firmen haben sich auf die Herstellung von Trinknahrung spezialisiert. In der Apotheke sind viele Produkte auch frei verkäuflich, den maximalen Behandlungserfolg können Sie aber nur dann erzielen, wenn die Trinknahrung wirklich auf Sie oder Ihren pflegebedürftigen Angehörigen abgestimmt ist. Wenden Sie sich für eine Beratung deshalb unbedingt an einen Arzt. Er kann Trinknahrung dann auch per Rezept verordnen.
Welche Trinknahrungen gibt es?
Trinknahrung gibt es je nach Ernährungsbedürfnis in verschiedenen Zusammensetzungen. So eignen sich bestimmte Produkte für Menschen mit einem normalen Energiebedarf (normokalorische Variante), während andere einen höheren Energiebedarf (hochkalorische Variante) bedienen, zum Beispiel bei Mangelernährung.
Was kostet Astronautennahrung oder Trinknahrung?
Der Preis für Trinknahrung hängt von der Form und vom Hersteller ab. Er variiert stark: So bewegen sich die Kosten für gebrauchsfertige Astronautennahrung in Fläschchen (meist in 200-Milliliter-Abpackungen) zwischen 20 und 35 Euro pro Liter.
Wann zahlt die Krankenkasse Trinknahrung?
Medizinische Trinknahrung kann verordnet werden. Voraussetzung dafür ist, dass eine Indikation, also ein Grund, gegeben ist. In der Arzneimittelrichtlinie ist der beschrieben als die „fehlende oder eingeschränkte Fähigkeit zur ausreichenden normalen Ernährung“. Liegt ein solcher Grund vor, verordnet der Arzt Trinknahrung wie ein Arzneimittel. Er stellt Ihnen also ein Rezept aus, mit dem Sie in der Apotheke die empfohlenen Trinknahrungs-Produkte erhalten können. In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen dann die Kosten für die Trinknahrung.