Dranginkontinenz (Urgeinkontinenz)

Dranginkontinenz

Die Dranginkontinenz (auch Urgeinkontinenz) gehört zu den häufigsten Formen der Harninkontinenz. Betroffene verspüren hierbei einen plötzlichen, starken Harndrang und verlieren Urin. Die Ursache hinter einer Dranginkontinenz ist häufig ein überempfindlicher Blasenschließmuskel, der sich bei bereits gering gefüllter Blase zusammenzieht. In der Folge kommt es zum unwillkürlichen Urinverlust. Daher geht eine Dranginkontinenz meist mit einer sogenannten Reizblase (überaktive oder überempfindliche Blase) einher.

pflege.de informiert Sie in diesem Ratgeber über die typischen Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer Dranginkontinenz.

Inhaltsverzeichnis

Dranginkontinenz: Definition

Bei der Dranginkontinenz (auch Urgeinkontinenz) haben Betroffene einen starken und plötzlichen Harndrang mit Urinverlust, da sie den Druck nicht mehr kontrollieren können.

Obwohl der Blasenschließmuskel hier grundsätzlich intakt ist, reagiert er bei dieser Inkontinenz-Form überempfindlich oder überaktiv. Das führt dazu, dass sich der Blasenmuskel bereits bei geringer Füllmenge unwillkürlich zusammenzieht, sodass es zum plötzlichen, unkontrollierbaren Harnabgang kommt.(1)

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Reizblase: Definition

Die überaktive Blase, kurz ÜAB, ist eine offizielle Krankheitsbezeichnung. Umgangssprachlich ist sie auch unter der Reizblase bekannt.

Mit der Diagnose können Ärzte eine entsprechende Therapie einleiten. Das Syndrom der überaktiven Blase kann auch ohne begleitende Harninkontinenz auftreten. Klassisches Merkmal einer Reizblase ist, dass die betroffene Person ihre Blase häufig und in kleinen Mengen entleert.(2)

Reizblase mit Dranginkontinenz?

Rund 16 Prozent aller Menschen in Deutschland leiden unter einer Reizblase. Manchmal verlieren Betroffene mit einer Reizblase auch ungewollt Urin. In diesen Fällen tritt die überaktive Blase (ÜAB) kombiniert mit einer Dranginkontinenz auf.(3)(2)

Mit dem Lebensalter steigt das Risiko für eine überaktive Blase (Reizblase). Frauen sind hiervon häufiger betroffen als Männer:(4)

  • Circa 38 Prozent aller Frauen ab 65 Jahren leiden an einer Reizblase, davon sind 19 Prozent auch von einer Dranginkontinenz betroffen.
  • Etwa 22 Prozent aller Männer ab 65 Jahren leiden an einer Reizblase, davon sind 10 Prozent auch von einer Dranginkontinenz betroffen.

Symptome der Dranginkontinenz

Eine Dranginkontinenz kann ganz verschiedene Symptome hervorrufen. Grundsätzlich werden die folgenden drei typischen Dranginkontinenz-Symptome unterschieden:(4)

  1. Pollakisurie: Die betroffene Person muss innerhalb von 24 Stunden mehr als acht-mal Wasser lassen.
  2. Imperativer Harndrang: Die betroffene Person verliert Urin, da sie den ausgeprägten und plötzlichen Harndrang nicht kontrollieren kann.
  3. Nykturie: Die betroffene Person wacht in der Nacht in Folge von Harndrang auf und muss zur Toilette.

Dabei schließt das eine Anzeichen nicht das andere aus. Die verschiedenen Symptome einer Dranginkontinenz können auch kombiniert aufkommen. Die Beschwerden treten sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf, zumeist mit zunehmendem Alter.

Dranginkontinenz und Reizblase bei Frauen

Frauen unter 50 Jahren sind seltener von einer reinen Dranginkontinenz betroffen. Vielmehr leiden jüngere Frauen vorrangig unter der sogenannten Stressinkontinenz, bei der Betroffene bei körperlicher Anstrengung ungewollt Urin verlieren.

Mit zunehmendem Alter tritt allerdings häufig eine Mischform aus Stress- und Dranginkontinenz bei Frauen auf. Die Reizblase bei der Frau – ob mit oder ohne Inkontinenz – wird meist ausgelöst durch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren. Darüber hinaus scheint die Harnblase der Frau anfälliger für Störungen zu sein als die der Männer.(5)

Plötzlicher Harndrang beim Mann

Eine Dranginkontinenz beim Mann wird häufig durch gut- und bösartige Erkrankungen der Prostata (zum Beispiel Prostatakrebs) verursacht. So kann eine vergrößerte Prostata, die meist bei Männern ab 50 Jahren vorliegt, die Entstehung einer überaktiven Blase begünstigen.

Die vergrößerte Prostata engt hierbei die Harnröhre ein und stört damit die natürliche Blasenfunktion. Beispielsweise insoweit, dass sich die Blase nicht mehr vollständig entleert und Restharn zurückbleibt.

Dies kann zum einen eine sogenannte Überlaufinkontinenz auslösen. Zum anderen begünstigt der Restharn Harnwegsinfektionen oder Blasensteine. Diese Erkrankungen verursachen in vielen Fällen eine Dranginkontinenz beim Mann.

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Dranginkontinenz: Formen und Ursachen

Es gibt eine ganze Reihe an Ursachen, die zu dieser Form der Harninkontinenz führen können. Je nachdem, welche Ursache der Dranginkontinenz zugrunde liegt, werden zwei Formen unterschieden:(1)

  1. Motorische Dranginkontinenz
  2. Sensorische Dranginkontinenz

Motorische Dranginkontinenz (überaktive Blase)

Bei der motorischen Dranginkontinenz fehlt eine Hemmung der Nervenimpulse des für die Blasenentleerung zuständigen Blasenmuskels zum Gehirn. Das hat zur Folge, dass sich dieser immer wieder unkontrolliert krampfhaft zusammenzieht, wodurch schwallartig kleine Mengen von Urin abgehen. Hierbei ist die Harnblase also überaktiv.

Ursache der motorischen Dranginkontinenz sind meist neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose (MS) oder auch Parkinson.(1)

Sensorische Dranginkontinenz (überempfindliche Blase)

Eine sensorische Dranginkontinenz liegt vor, wenn die Fühler in der Blasenwand (sogenannte sensorische Rezeptoren) dem Gehirn einen falschen Füllstand übermitteln. Vergleichbar mit der defekten Tankanzeige bei einem Auto signalisieren diese Fühler dem Gehirn fälschlicherweise einen vollen Füllstand, obwohl die Blase noch fast leer ist. Das Gehirn bringt daraufhin die Blasenmuskulatur dazu, sich zusammenzuziehen und die vermeintlich volle Blase zu entleeren. Hierbei ist die Harnblase also überempfindlich.

Ursache für eine überempfindliche Blase können unter anderem Blasenentzündungen, Blasensteine, Tumore, Östrogenmangel bei Frauen oder auch eine verengte Harnröhre durch eine vergrößerte Prostata beim Mann sein.(1)

Dranginkontinenz: Behandlung / Therapie

Wenn konkrete Ursachen der Dranginkontinenz festgestellt wurden, wie etwa Entzündungen, Blasensteine oder Tumore, müssen diese entsprechend zuerst behandelt werden. Oft bessern sich die Symptome dann bereits deutlich oder verschwinden ganz.

Doch nicht immer können die genauen Ursachen der Urgeinkontinenz identifiziert werden und nicht immer lassen sich die Vorerkrankungen heilen. Dann kommen verschiedene Möglichkeiten der Dranginkontinenz-Therapie zum Einsatz, die die Symptome lindern oder die Reizblase gar heilen sollen. Darunter fallen:(6)

  • Nicht-medikamentöse Therapien
  • Medikamentöse Therapien
  • Hilfsmittel
  • Botoxinjektion
Info
Negative Auswirkungen von Medikamenten auf Dranginkontinenz

So manche Arzneimittel können negative Auswirkungen auf die Dranginkontinenz haben und die Beschwerden verschlechtern. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Digitaliswirkstoffe, Herzglykoside (vor allem bei Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche)
  • Betablocker (vor allem bei Herzrhythmusstörungen,  Bluthochdruck und Herzschwäche)
  • Cholinergika und Cholinesterase-Hemmer (zum Beispiel bei Demenz und neuromuskulären Erkrankungen)
  • Prostaglindin E1 und E2 (zum Beispiel zur Förderung der Durchblutung)
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Nicht-medikamentöse Therapien der Dranginkontinenz

Zu Beginn der Dranginkontinenz-Therapie empfehlen die meisten Ärzte zunächst eine nicht-medikamentöse Behandlung. Hilfreich sind hier insbesondere ein Miktionsprotokoll sowie ein Toiletten- und Beckenbodentraining. Diese Maßnahmen gehören zur sogenannten Kontinenzförderung.

Miktionsprotokoll bei Dranginkontinenz

Beim Miktionsprotokoll, auch Toiletten- und Trinktagebuch genannt, halten Sie über drei bis vier Tage die Uhrzeit, Trinkmenge sowie Harnmenge, den Harndrang und Urinverlust schriftlich fest. Mit dieser Dokumentation können Sie die Toilettengewohnheiten genau beobachten. Zudem ist sie Grundlage für das Toilettentraining. Darüber hinaus hilft ein ausgefülltes Miktionsprotokoll auch Ihrem Arzt. Denn mit diesen Zusatz-Informationen kann er die tatsächlich vorliegende Form der Urgeinkontinenz noch konkreter eingrenzen und die Therapiewahl individueller anpassen.

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Toilettentraining wirkt plötzlichem Harndrang entgegen

Ein Toilettentraining hilft Ihnen dabei, den optimalen Zeitpunkt für die Blasenentleerung zu ermitteln. Dabei suchen Sie die Toilette nach einem konkreten Zeitplan auf, und zwar bevor ein Harndrang spürbar wird.

Beispielsweise können Sie festlegen, dass Sie oder die betroffene Person alle zwei Stunden etwas trinken und anschließend 30 Minuten später die Toilette aufsuchen. Auch dann, wenn Sie beziehungsweise die betroffene Person zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen Harndrang verspüren.

Auf diese Weise können Sie die Zeiträume weiter ausdehnen. Dadurch erhöht sich allmählich das Blasenvolumen und Sie beziehungsweise die betroffene Person können die Blasenentleerung zunehmend kontrollieren.

Tipp
Trinken Sie genug, trotz Dranginkontinenz

 Nehmen Sie in Ihrem Alltag zu wenig Flüssigkeit auf, könnten Sie die Symptome der sogenannten Reizblase nur verschlimmern. Der Grund: Dadurch entsteht konzentrierter Urin, der den Blasenmuskel reizt. Achten Sie also darauf, dass Sie genug trinken. Vermeiden Sie jedoch Koffein- und kohlensäurehaltige Getränke, da sie häufigen Harndrang begünstigen. Greifen Sie besser auf Tees, Säfte oder stilles Wasser zurück. Je nach Alter liegt die Empfehlung bei 30 Millilitern Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht.

Übungen bei Dranginkontinenz

Anders als bei der Belastungsinkontinenz, ist der Schließmuskel bei der Dranginkontinenz zwar intakt, trotzdem kann regelmäßiges Beckenbodentraining auch bei dieser Inkontinenz-Form helfen. Die Übungen stärken nicht nur den Beckenboden, sondern helfen Ihnen auch, ein Gespür für Ihren Beckenboden zu entwickeln und den plötzlichen Harndrang damit besser zu beherrschen.

Wir haben für Sie fünf einfache Beckenboden-Übungen zusammengestellt, die Sie zuhause durchführen können. Führen Sie die Übungen beim ersten Mal am besten mit einem Physiotherapeuten durch. Denn dieser kann beurteilen, ob Sie die Übungen korrekt ausführen und Ihnen zusätzliche Tipps geben.

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Dranginkontinenz: Medikamente

Falls die oben genannten nicht-medikamentösen Therapien keine ausreichende Besserung erzielen, können zur Behandlung der Urgeinkontinenz verschiedene Medikamente gegen Dranginkontinenz die Beschwerden lindern. Hier haben sich vor allem urologische Spasmolytika bewährt. Das sind Medikamente aus der Gruppe der Anticholinergika. Sie können positive Auswirkungen auf die Entspannung der überaktiven Blasenmuskulatur haben, sodass die Blase wieder mehr Urin speichern kann.

Bei weiblichem Östrogenmangel können auch lokal in die Scheide eingebrachte östrogenhaltige Zäpfchen- oder Cremes für eine bessere Durchblutung der Blase sorgen, was die Blasenkapazität erhöht.

Hilfsmittel bei Dranginkontinenz

Um Ihre Dranginkontinenz zu versorgen und Ihnen ein sicheres Gefühl im Alltag zu geben, gibt es heutzutage eine ganze Reihe an diskreten Inkontinenzmaterialien.

Dazu gehören beispielsweise:

Diese Hilfsmittel halten Feuchtigkeit und mögliche unangenehme Gerüche zuverlässig zurück. So haben Sie stets ein angenehmes Tragegefühl und können sich bei Ihren Alltagsaktivitäten sicher fühlen.

Liegt ein Rezept Ihres Arztes vor, übernimmt die Krankenkasse unter gewissen Voraussetzungen die Kosten für Inkontinenzmaterial. Inkontinenzmaterial selbst wird nicht von der Pflegekasse, sondern ab einer mittleren Inkontinenz von der Krankenkasse bezuschusst.

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Homöopathie bei Reizblase und Dranginkontinenz

Neben den Medikamenten der klassischen Schulmedizin können bei einer Dranginkontinenz unterstützend auch homöopathische Mittel zum Einsatz kommen. Bei Symptomen der Reizblase, Harnwegs- und Nierenerkrankungen wird die Einnahme des homöopathischen Mittels Petrosilinum empfohlen.

Petrosilinum kann dabei unterstützen, die überaktive Blase zu beruhigen und plötzlichen Harndrang zu lindern. Die homöopathischen Globuli werden mithilfe frischer Petersilie hergestellt und sind in der Apotheke in unterschiedlichen Potenzen (Verdünnungsgrade) erhältlich. Für die Selbstbehandlung werden meist die Potenzen D6 bis D12 empfohlen. Jedoch sollten sich Interessierte zuvor mit dem behandelnden Arzt darüber austauschen und den Rat eines Homöopathen einholen.(7)

Botox-Injektion

Wenn alle genannten Möglichkeiten nachweislich keine Besserung bringen, kann eine Botox-Injektion in Betracht gezogen werden.

Botox ist den meisten vor allem im Zusammenhang mit Antifaltenbehandlungen bekannt. Die lähmende Wirkung des Nervengifts kann aber auch erfolgreich gegen die Symptome der Dranginkontinenz eingesetzt werden.

Dazu wird Botox bei örtlicher Betäubung in den Harnblasenmuskel gespritzt. In der Regel lässt die Wirkung nach neun Monaten nach, sodass die diese Art der Behandlung wiederholt werden muss.

Tipp
Erfahrungsbericht: Botox-Eingriff und Alltag mit Reizblase

Im Interview mit pflege.de berichtet eine junge Frau über ihren Botox-Eingriff in die Blase und ihren Lebensalltag mit Reizblase.

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Dranginkontinenz?

Bei einer Dranginkontinenz verspüren Betroffene einen ganz plötzlichen Harndrang und können dem Druck nicht mehr standhalten. So verlieren sie in vielen Fällen schon Urin, bevor sie die Toilette erreichen. Als offizielle Krankheitsbezeichnung wurde im Jahr 2002 der Begriff Überaktive Blase (ÜAB, auch Reizblase) eingeführt, obwohl dieses Syndrom auch ohne begleitende Inkontinenz auftreten kann.

Was sind die Ursachen für eine Dranginkontinenz?

Je nach Ursache werden die folgenden zwei Formen der Dranginkontinenz unterschieden:

  1. Sensorische Dranginkontinenz: Hier vermitteln die sensorischen Rezeptoren in der Blasenwand einen falschen Füllstand der Blase. Ursächlich sind in vielen Fällen Blasenerkrankungen, ein Östrogenmangel bei Frauen oder eine vergrößerte Prostata beim Mann.
  2. Motorische Dranginkontinenz: Hier funktioniert der Blasenmuskel nicht mehr einwandfrei und zieht sich übermäßig oft zusammen, ohne dass der Betroffene dies beeinflussen kann. Dieser Art liegen meist neurologische Ursachen oder psychosomatische Auffälligkeiten zu Grunde.

Was tun bei Dranginkontinenz?

Grundsätzlich empfiehlt es sich, zunächst einen Arzt aufzusuchen und über seine Beschwerden zu sprechen. Zunächst muss die Ursache gefunden werden, um weitere Behandlungsschritte einleiten zu können. Dazu kann es hilfreich sein, wenn Betroffene ein sogenanntes Miktionstagebuch führen, welches in der Regel auch ein Trinkprotokoll umfasst. In einem Miktionsprotokoll halten Betroffene fest, wie viel Flüssigkeit sie zu welcher Uhrzeit zu sich genommen und wann sie diese wieder ausgeschieden haben. Das Trink- und Miktionsprotokoll kann Betroffenen dabei helfen, ihre eigenen Gewohnheiten kennenzulernen. Gleichzeitig hilft es dem Arzt bei der Diagnose und Therapie der Dranginkontinenz. Die Behandlung einer Reizblase reicht vom Toiletten- und Beckenbodentraining, über die Medikamentengabe bis hin zu einer Botoxinjektion oder einem operativen Eingriff. Die Maßnahmen müssen ganz individuell auf den Patienten abgestimmt werden.

Welche Medikamente helfen bei Dranginkontinenz?

Patienten mit einer Dranginkontinenz erhalten in der Regel ein Medikament, das zur Gruppe der sogenannten Anticholinergika gehört. Dazu gehören beispielsweise Wirkstoffe wie Oxybutynin, Tolterodin oder Propiverin. Anticholinergika reduzieren die Überaktivität des Blasenmuskels. Folglich verspüren Betroffene seltener Harndrang und die Blasenkapazität nimmt zu. Nebenwirkungen äußern sich in Mundtrockenheit, Übelkeit oder Verstopfung.

Bei einer Reizblase: Was hilft sofort?

Viele Betroffene neigen bei häufigem Harndrang dazu, als Sofortmaßnahme weniger zu trinken. Jedoch begünstigt eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr, das Betroffene noch öfters zur Toilette müssen. Zudem verstehen sich die Behandlungsmöglichkeiten bei einer Reizblase nicht als Sofortmaßnahmen, da sie alle eine gewisse Wirkungszeit benötigen. Das Wichtigste ist, dass sich Betroffene als erstes an einen Arzt wenden. Bevor überhaupt Maßnahmen ergriffen werden können, muss zunächst die Ursache diagnostiziert werden. Sind beispielsweise Harnwegserkrankungen für die Symptome der überaktiven Blase verantwortlich, muss diese zunächst ärztlich behandelt werden. Darüber hinaus muss die Behandlung der Reizblase ganz individuell auf den Patienten abgestimmt sein und ist abhängig von Faktoren wie Geschlecht, Ursache oder andere Erkrankungen, die der Betroffene hat. In vielen Fällen lindert eine Kombination aus Medikamenten und Verhaltenstherapie die Beschwerden.

Wie geht eine Reizblase wieder weg?

Die Beschwerden einer Reizblase lassen sich mit Hilfe verschiedener Therapiemöglichkeiten lindern oder sogar heilen. Jedoch muss zunächst die Ursache gefunden werden. Dazu müssen Betroffene zuallererst einen Arzt aufsuchen. Mithilfe eines Gesprächs und einer klinischen Untersuchung kann er die Ursache ermitteln und geeignete Maßnahmen bei einer Reizblase empfehlen. Zu möglichen Maßnahmen können neben dem Beckenboden- und Toilettentraining auch bestimmte Medikamente gehören, die speziell bei einer Reizblase oder sogar Dranginkontinenz eingesetzt werden. Bei Frauen mit überaktiver Blase kann in einigen Fällen eine Therapie mit östrogenhaltigen Präparaten hilfreich sein. Als Alternative zu den genannten Medikamenten, hilft auch Botox bei einer Reizblase. Botulinumtoxin wird in die Blase gespritzt und schwächt ebenfalls die Aktivität des Blasenmuskels ab.

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Erstelldatum: 7102.50.03|Zuletzt geändert: 5202.90.62
(1)
KontinenzZentrum AG (ohne Jahr): Dranginkontinenz: Definition, Ursachen und Therapiemöglichkeiten
www.kontinenzzentrum.ch/de/erkrankungen/inkontinenzformen/dranginkontinenz.html (letzter Abruf am 13.12.2022)
(2)
Medical Team Clinic GmbH (ohne Jahr): Überaktive Blase und Inkontinenz
www.ukmp.de/medizin/gesamtueberblick/erkrankungen-der-blase/inkontinenz-und-ueberaktive-blase/allgemeines.html (letzter Abruf am 13.12.2022)
(3)
Techniker Krankenkasse (TK), Autorin: M. Gilewski (2020): Was versteht man unter einer Reiz­blase (über­ak­tive Blase)?
www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/gynaekologische-und-urologische-erkrankungen/was-versteht-man-unter-einer-reizblase-ueberaktive-blase-2017304 (letzter Abruf am 13.12.2022)
(4)
D. Manski (ohne Jahr): Überaktive Harnblase – Reizblase
www.urologielehrbuch.de/ueberaktive-harnblase-reizblase.html (letzter Abruf am 13.12.2022)
(5)
Reha- und Präventionszentrum, Bad Bocklet Kliniken Bad Bocklet AG (ohne Jahr): Die Reizblase bei Frauen – Infos und Hilfe
www.rehazentrum-bb.de/information/krankheiten/reizblase-bei-frauen/ (letzter Abruf am 13.12.2022)
(6)
Medical Team Clinic GmbH (ohne Jahr): Dranginkontinenz (Urgeinkontinenz)
www.ukmp.de/medizin/gesamtueberblick/erkrankungen-der-blase/inkontinenz-und-ueberaktive-blase/arten-der-inkontinenz/reizblase-und-dranginkontinenz.html (letzter Abruf am 13.12.2022)
(7)
ENB – Europäischer Naturheilbund e.V. (ohne Jahr): Petroselinum Globuli
www.globuli.de/einzelmittel/globuli-von-p-bis-q/petroselinum/ (letzter Abruf am 13.12.2022)
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"Das Leben ist zu kurz, um sich für seine Blase zu schämen"

Birgit
Im Interview
Birgit
Lebt mit einer Reizblase

Mit 27 bekommt Birgit plötzlich eine Reizblase. Davon lässt sie sich aber nicht unterkriegen, sondern macht aus der Not eine Tugend. Inzwischen ist sie eine echte Expertin auf dem Gebiet der Blasengesundheit, hat ihren eigenen Blog Pinkelbelle ins Leben gerufen und ein Buch veröffentlicht. Birgit redet offen, ehrlich und mit einem guten Humor über diese noch immer so stark tabuisierten Themen Reizblase und Inkontinenz.

Ein unbeschwerter Roadtrip durch die USA – bis plötzlich ein dringendes Bedürfnis alles verändert. So beginnt die Geschichte unserer Interviewpartnerin Birgit aka Pinkelbelle, die seit Mitte 20 mit einer Reizblase lebt.

Im Interview mit pflege.de spricht sie offen über ihre Herausforderungen, ihre Strategien im Alltag und ihren Weg zu einer besseren Lebensqualität. Warum es ihr so wichtig ist, das Tabuthema Reizblase zu brechen und was sie anderen Betroffenen mit auf den Weg geben möchte, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Seit wann begleitet Sie das Thema Reizblase, und wie ging alles los?

Birgit: Meine Reizblase habe ich, seit ich 27 Jahre alt bin. Ich war gerade mit meiner Schwester in den USA auf einem Roadtrip. In San Francisco gings los – von jetzt auf gleich musste ich dermaßen dringend auf die Toilette. Dieses extreme Gefühl hatte ich so davor noch nie.

Ich bin daraufhin zur nächsten Toilette gestürmt und dachte, meine Blase wäre zum Bersten voll. Aber Fehlanzeige – es kamen nur ein paar Tropfen heraus. Seitdem war meine Blase nicht mehr die Alte. Ich muss wahnsinnig oft und wahnsinnig dringend auf die Toilette.

Wie ging es nach Ihrer USA-Reise weiter?

Birgit: Als ich zurück in Deutschland war, bin ich noch direkt in der ersten Woche zu einer Urologin gegangen. Sie meinte, es sei eine verschleppte Blasenentzündung und verschrieb mir etwas zur Blasenberuhigung. Geholfen hat es – natürlich – nicht.

Generell fühlte ich mich in den Praxen, die ich anfangs aufgesucht hatte, weder wohl noch gut beraten. Das Problem: Mit einer Reizblase wird man oft belächelt, als bilde man sich das alles nur ein. Das war für mich sehr schlimm.

Was waren die größten Herausforderungen zu Beginn und wie haben Sie diese gemeistert?

Birgit: Schlimm war – oder ist auch immer noch – das plötzliche Müssen, also dieser Drang. Dass ich einfach keine Zeit habe, lange nach einer Toilette zu suchen. Wenn ich muss, dann muss ich – und zwar sofort. Das war gerade am Anfang schlimm, weil ich gar nicht wusste, wie ich damit umgehen kann.

Ich hatte Angst vorm Rausgehen und bin immer öfter zuhause geblieben.
Birgit

Sobald ich wusste, es stehen lange Fahrten an, habe ich das Trinken eingestellt. Außerdem bin ich immer und überall vorsorglich auf die Toilette gegangen. Auch wenn ich gar nicht musste. Vorsorge ist besser als Nachsorge, dachte ich mir immer.

Gibt es bestimmte Trigger, die Ihre Symptome verschlimmern oder sogar auslösen?

Birgit: Nein, eigentlich nicht. Wenn ich muss, dann muss ich. Schlimmer ist es nur, wenn ich stehe und nicht sitzen kann. Beim Sitzen kann ich meinen Beckenboden nämlich besser zusammenkneifen. Beim Stehen oder Laufen habe ich das Gefühl, nicht so richtig die Kontrolle zu haben.

Gibt es etwas, mit dem Sie die Symptome ein wenig lindern können?

Birgit: Man startet ja in der Regel immer erst mit verschiedenen Medikamenten. Einige davon haben schon geholfen, aber sie hatten eben auch Nebenwirkungen. Kopfschmerzen, trockene Augen, ein trockener Mund. Das hat mich schon sehr gestört.

Außerdem wurden auch nicht alle von der Krankenkasse bezahlt, sodass ich damit dann auch immer wieder aufhören musste.

Auf Instagram berichten Sie auch über einen Botox-Eingriff in die Blase. Können Sie dazu noch etwas sagen?

Birgit: Oh ja! Heute kann ich sagen: Botox ist wirklich meine Rettung. Aber klar, als meine Urologin mich das erste Mal darauf hinwies, dass es das gibt, war ich erstmal etwas geschockt. Botox und ich? Auf keinen Fall.

Aber als es dann immer schlimmer wurde, dachte ich, dass ich nichts zu verlieren hätte.

Meine erste Unterspritzung fand unter Narkose statt und ich musste eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Die ersten Tage nach dem Eingriff merkte ich keinen wirklichen Unterschied.

Aber nach etwa einer Woche wurde es deutlich besser. Ich musste einfach nicht mehr so oft und – am allerwichtigsten – nicht mehr so dringend. Ich bin wirklich begeistert.

Bei mir hält das Botox etwa ein halbes Jahr, das heißt, ich lasse zweimal im Jahr spritzen. Mittlerweile auch ohne Narkose. Das ist nicht so angenehm, aber absolut aushaltbar. Gott sei Dank zahlt meine Kasse die Botoxinjektion. Ich bin also vollends zufrieden.

Wie schön zu hören! Und wie sieht es mit „verhaltensbezogenen“ Therapie-Maßnahmen aus? Haben Sie hier auch schon Erfahrungen sammeln können?

Birgit: Ja, ich war bei einer speziellen Beckenbodenphysiotherapie. Hier lernt man, wie man den Beckenboden besser an- und entspannen kann. Beckenbodentraining ist immer gut – bei meiner Reizblase mit Dranginkontinenz hatte es aber leider gar keinen Effekt.

Viele Arztpersonen raten einem auch, die Blase umzutrainieren, also zu „erziehen“. Wenn man alle zehn Minuten auf die Toilette muss, sollte man nicht sofort gehen, sondern erst nach zwanzig Minuten und so weiter. Das ging bei mir aber auch gar nicht.

Mittlerweile habe ich mich einfach damit abgefunden, dass mein Blasenmuskel zu kräftig ist und ich ihn nur mit Botox in Zaum halten kann.

Trotzdem würde ich sagen: Hier muss jede Person ihre eigenen Erfahrungen sammeln.
Birgit

Haben Sie bestimmte Alltagsstrategien entwickelt, um mit der Reizblase im Alltag besser umzugehen?

Birgit: Bei mir hilft es immer, wenn ich mich hinsetze oder kurz hinknie. Dann kann ich den Drang etwas lindern. Ich tue dann immer so, als wäre mein Schuh offen oder ich hätte einen Stein unter der Ferse.

Natürlich trage ich teilweise auch Einlagen, wenn es gerade wieder ganz schlimm ist.

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Können Sie in Ihrem sozialen Umfeld offen über Ihre Reizblase sprechen oder kommt es Ihnen eher wie ein Tabu-Thema vor?

Birgit: Mittlerweile geht es, aber anfangs tat ich mich damit sehr schwer.

Inzwischen hilft es mir tatsächlich sehr, offen darüber zu reden. Und seit ich mein Buch geschrieben habe, weiß sowieso jeder aus meinem Umfeld Bescheid. Das hilft mir und meiner Blase, weil dieses Schamgefühl damit abgebaut wird.

Ihr Buch – ein gutes Stichwort. Was war der Moment, in dem Sie entschieden haben, ein Buch über die Blase zu schreiben?

Birgit: Ich dachte mir immer, dass es nicht sein kann, dass ich die einzige Person auf dieser Welt bin, die Probleme mit ihrer Blase hat.

Dann fing ich erst mit meinem Blog „Pinkelbelle“ an und merkte schnell, dass ich recht hatte: Ich bekam viele Mails mit Fragen.

Irgendwann kam mir dann die Idee, ein Buch darüber zu schreiben. Zusammen mit einer Agentur fingen wir an, ein Manuskript zu schreiben und an Verlage zu pitchen. Und so wurde „Noch ganz dicht? Alles Wissenswerte über die Blase“ geboren.

Sie sagten eingangs, dass Sie sich gerade zu Beginn nicht gut beraten gefühlt haben. Hat sich das inzwischen geändert? Welche Anlaufstellen und Informationskanäle können Sie empfehlen?

Birgit: Hmm, schwierig. Ich bin froh, dass ich mich mit dem Thema Blasengesundheit extrem beschäftigt habe. Ich weiß also ganz genau, dass es zum Beispiel keine Blasenentzündung oder ähnliches ist und kann besser auf die Ärztinnen und Ärzte eingehen.

Spezielle Anlaufstellen für Menschen mit einer Reizblase sind mir leider nicht bekannt. Außer natürlich Pinkelbelle – die hat immer ein offenes Ohr für Fragen rund um die Blase. (grinst)

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Für die Zukunft: Was wünschen Sie sich sowohl persönlich als auch gesellschaftlich im Umgang mit dem Thema Reizblase?

Birgit: Ich fände es wichtig, dass das ganze Thema aus der Tabu-Schublade geholt wird. Es betrifft nämlich so viele Menschen, die sich deswegen scheuen, darüber zu sprechen und sich Hilfe zu holen.

Auch stört es mich, dass es immer noch heißt, dass nur ältere Menschen unter einer Reizblase oder Inkontinenz leiden. Würden wir alle offener über diese Probleme sprechen, würden sich alle Betroffenen angenommener und sicherer fühlen.
Birgit

Gibt es etwas, das Sie anderen Menschen mitgeben möchten, die neu mit dem Thema Reizblase konfrontiert sind?

Birgit: Auf jeden Fall!

Birgit Bulla aka Pinkelbelle

Ihr seid nicht allein. Es gibt so viele Menschen, die Probleme mit der Blase haben. Aber versteckt euch nicht, denn es kann euch geholfen werden. Also traut euch und sucht euch Hilfe.

Das Leben ist schließlich zu kurz, um sich für seine Blase zu schämen oder einschränken zu lassen.

Meldet euch gerne bei Pinkelbelle – über meinen Instagram-Account oder Blog – und kommt in unsere Pinkel-Community. Da merkt ihr, dass ihr nicht allein mit euren nervigen Blasen seid.

Vielen Dank für das Interview, Birgit!

Mehr zum Thema Harninkontinenz im pflege.de-Magazin:

Interview
„Tabu? Ich sag‘s trotzdem: Ich bin inkontinent“
Erstelldatum: 5202.30.7|Zuletzt geändert: 5202.80.91
(1)
Bildquelle
© Birgit
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