Demenzbetreuung: Möglichkeiten im Überblick

Mann zeigt Frau den Weg

Die Betreuung eines an Demenz erkrankten Menschen ist eine der größten Herausforderungen, die Angehörige meistern können. Sie erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und nicht selten viel Kraft. Unterstützung für die Pflege zuhause in Anspruch nehmen zu wollen, ist daher absolut verständlich – und möglich. Lesen Sie, welche Betreuungsmöglichkeiten es gibt – von der stundenweisen Unterstützung bis hin zur stationären Pflege. Finden Sie die richtige Form der Betreuung für Ihren Angehörigen und welche finanziellen Hilfen Sie in Anspruch nehmen können. pflege.de unterstützt Sie in diesem Ratgeber mit praktischen Informationen, damit Sie die bestmögliche Betreuung sicherstellen und gleichzeitig selbst entlastet werden.

Inhaltsverzeichnis

Demenzbetreuung zu Hause

Eine gut strukturierte Tagesroutine und ein sicherer Haushalt können den Alltag für Ihren demenzerkrankten Angehörigen und für Sie selbst spürbar erleichtern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dies erreichen und welche Maßnahmen sinnvoll sind.

Sicherheit im Haushalt für Demenzerkrankte

Die eigene Wohnung sollte ein sicherer Ort sein – besonders für Menschen mit Demenz, die sich leicht orientierungslos oder verwirrt fühlen können. Überprüfen Sie Ihren Haushalt auf mögliche Gefahrenquellen und treffen Sie präventive Maßnahmen, um Unfälle zu vermeiden. Rutschfeste Teppiche, klare Wege ohne Stolperfallen und gut erreichbare Lichtschalter tragen dazu bei, Stürze zu verhindern. Auch technische Hilfsmittel wie Herdabschaltsicherungen oder Türalarme können helfen, das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, regelmäßig die Sicherheit Ihres Zuhauses zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen.

Tipp
Unterstützung in der Demenzbetreuung dank Pflegegrad

Um finanzielle Hilfen der Pflegeversicherung beanspruchen zu können, benötigt die demenzerkrankte Person einen Pflegegrad. Mit dem kostenlosen Pflegegradrechner finden Sie heraus, welcher Pflegegrad Ihrem Angehörigen voraussichtlich zusteht. Oder aber Sie haben die Vermutung, dass sich der Pflegebedarf erhöht hat? Dann überprüfen Sie, ob Aussicht auf einen höheren Pflegegrad und somit höhere Pflegeleistungen besteht.

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Möglichkeiten der Demenzbetreuung zuhause

Unabhängig davon, ob es sich um eine leichte, mittelschwere oder schwere Demenz handelt – jede Form bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich und kann Sie als pflegender Angehöriger an Ihre Grenzen bringen. Um Überlastung und gesundheitliche Folgen zu vermeiden, stehen Ihnen verschiedene Entlastungsmöglichkeiten durch externe Hilfen zur Verfügung. Diese bieten Unterstützung und ermöglichen Ihnen, sich kurze Pflegeauszeiten zu gönnen. Viele dieser Betreuungsformen können teilweise durch Leistungen der Pflegeversicherung finanziert werden, darunter:

  • Ambulante Pflegedienste
  • Stundenweise Demenzbetreuung
  • Teilstationäre Betreuung
  • Gruppenbetreuung für Demenzerkrankte

Ambulanter Pflegedienst mit Zusatzqualifikation Demenz

Ambulante Pflegedienste bieten wertvolle Unterstützung bei der Betreuung zu Hause und entlasten pflegende Angehörige im Alltag. Besonders hilfreich sind Pflegedienste, deren Mitarbeitenden eine Zusatzqualifikation für Demenz besitzen. Diese speziell geschulten Pflegekräfte sind darauf vorbereitet, mit den besonderen Herausforderungen der Demenzerkrankung umzugehen, indem sie für die alltägliche Pflege sorgen und die betroffenen Personen einfühlsam begleiten.

Zu den Aufgaben eines ambulanten Pflegedienstes gehören neben der Grundpflege – wie der Unterstützung bei der Körperpflege oder der Medikamentengabe – auch hauswirtschaftliche Tätigkeiten. Sie helfen dabei, den Alltag zu strukturieren und die Sicherheit im Haushalt zu gewährleisten. Pflegedienste mit Zusatzqualifikation Demenz können zudem auf die besonderen Bedürfnisse von Demenzerkrankten eingehen, indem sie für eine ruhige, strukturierte Umgebung sorgen, die Orientierung gibt und Sicherheit schafft.

Stundenweise Betreuung bei Demenz

Eine stundenweise Betreuung bei Demenz kann dabei helfen, eine Struktur aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die pflegenden Angehörigen zu entlasten. Solche Angebote bieten flexible Unterstützung, ohne dass Sie Ihren Angehörigen komplett in die Hände Dritter geben müssen. Die Betreuungskräfte kommen für wenige Stunden am Tag oder pro Woche ins Haus und übernehmen Aufgaben, die den Alltag erleichtern.

Die stundenweise Betreuung eignet sich ideal, um gezielte Entlastung zu schaffen, während Sie eigene Erledigungen machen, sich ausruhen oder einfach Zeit für sich selbst gewinnen. Sie können diese Form der Betreuung ganz nach Ihren Bedürfnissen planen – ob regelmäßig zu festen Zeiten oder flexibel nach Vereinbarung.

Info
Tagesstruktur schaffen: Routinen und Aktivitäten

Eine feste Tagesstruktur gibt Menschen mit Demenz Halt und Orientierung. Wiederkehrende Abläufe – vom gemeinsamen Frühstück bis zum abendlichen Spaziergang – helfen Ihrem Angehörigen, sich besser zurechtzufinden und das Gefühl der Sicherheit zu bewahren. Planen Sie den Tag so, dass es feste Zeiten für Mahlzeiten, Pflege und Aktivitäten gibt. Auch einfache Beschäftigungen wie Basteln, Kochen oder Musikhören können dazu beitragen, den Tag zu gliedern und Ihrem Angehörigen kleine Erfolgserlebnisse zu schenken. Dabei sind Routine und Regelmäßigkeit das A und O.

Welche Leistungen umfasst die stundenweise Betreuung?

Die Betreuungskräfte helfen bei alltäglichen Aufgaben und bieten Gesellschaft, was besonders für Menschen mit Demenz von unschätzbarem Wert ist. Aufgaben können sein:

  • Gemeinsame Haushaltstätigkeiten: Tätigkeiten wie Kochen, Aufräumen oder Wäsche machen werden gemeinsam erledigt. Das fördert nicht nur den Austausch, sondern auch das Gefühl der Normalität und Selbstständigkeit.
  • Gesellschaft und Unterhaltung: Vorlesen, Musikhören, gemeinsames Basteln oder Brettspiele sind einfache Aktivitäten, die für Demenzkranke stimulierend wirken und Freude bereiten können.
  • Spaziergänge und Bewegung: Ein gemeinsamer Spaziergang an der frischen Luft tut gut und sorgt für Bewegung, die sowohl die körperliche Fitness als auch das Wohlbefinden fördert. Regelmäßige Bewegung kann zudem dazu beitragen, innere Unruhe abzubauen.
  • Begleitung zu Terminen: Ob zum Arzt, zur Physiotherapie oder zum Friseur – die Betreuungskraft kann Ihren Angehörigen zu wichtigen Terminen begleiten und sicherstellen, dass er gut versorgt ist.

Mehr als nur Unterstützung

Neben der Entlastung der pflegenden Angehörigen hat die stundenweise Betreuung auch eine positive Wirkung auf die betroffene Person. Soziale Kontakte, Anregung durch Gespräche und Aktivitäten oder einfach das Gefühl, nicht allein zu sein, wirken sich positiv auf das emotionale Wohlbefinden aus. Auch einfache Tätigkeiten wie gemeinsames Kochen oder Basteln können das Selbstwertgefühl stärken und für Abwechslung im Alltag sorgen.

Flexibilität und individuelle Anpassung

Ein großer Vorteil der stundenweisen Betreuung liegt in ihrer Flexibilität. Sie können die Betreuung ganz nach den Bedürfnissen Ihres Angehörigen und Ihren eigenen Zeitfenstern gestalten. Ob nur an bestimmten Tagen oder regelmäßig – die Unterstützung passt sich Ihrem Alltag an.

Tipp
Finden Sie eine passende stundenweise Betreuung

Seniorenbetreuer sorgen für Entlastung, sei es durch Hilfestellungen im Haushalt, als Seniorenbegleitung zum Einkaufen oder als Unterhaltung im Alltag. Lassen Sie sich bei einem Anbieter-Vergleich ganz einfach Vergleichsangebote von Anbietern stundenweiser Seniorenbetreuung in Ihrer Nähe anzeigen.

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Finanzierungsmöglichkeiten

Die stundenweise Betreuungsangebote können Sie über die Pflegeleistungen finanzieren, sofern ein Pflegegrad vorliegt. Ab Pflegegrad 1 steht Ihnen der Entlastungsbetrag zur Verfügung, den Sie für Betreuungsleistungen oder Unterstützung im Alltag verwenden können. Dieser Betrag kann beispielsweise für Betreuungsdienste oder Alltagshilfen genutzt werden, um pflegende Angehörige zu entlasten.

Ab Pflegegrad 2 besteht zudem die Möglichkeit, Pflegesachleistungen ganz oder teilweise in Unterstützung im Alltag umzuwandeln. Das bedeutet, dass Sie nicht nur die Grundpflege über einen ambulanten Pflegedienst abdecken können, sondern auch zusätzliche Hilfe für den Alltag, wie stundenweise Betreuung, Haushaltshilfen oder Begleitung zu Terminen, in Anspruch nehmen können.

Teilstationäre Betreuung: Flexible Entlastung im Pflegealltag

Teilstationäre Betreuung bedeutet, dass die betroffene Person tagsüber in einer spezialisierten Einrichtung betreut wird, während sie weiterhin überwiegend zu Hause lebt. Diese Betreuungsform bietet pflegenden Angehörigen die Möglichkeit, zeitweise Entlastung zu erfahren, ohne die Verantwortung für die Pflege vollständig abzugeben. Besonders die Tagespflege ist eine weit verbreitete Option, bei der Menschen mit Demenz tagsüber in einem strukturierten und sicheren Umfeld betreut werden, während Sie Freiräume für Erledigungen oder zur Erholung haben.

Die Möglichkeit der Nachtpflege besteht theoretisch, ist jedoch in der Praxis kaum verfügbar. Teilstationäre Einrichtungen helfen somit vor allem tagsüber, die Betreuung optimal zu gestalten, ohne dass Ihr Angehöriger die vertraute Umgebung verlassen muss.

Gruppenbetreuung für Demenzerkrankte

In Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz steht das Miteinander im Mittelpunkt. Hier können sich Demenzkranke in einem geschützten Rahmen wohlfühlen und an vielfältigen Aktivitäten teilnehmen, die an ihre noch vorhandenen Fähigkeiten anknüpfen. Gedächtnistraining, kreative Projekte und Bewegungsangebote fördern die geistige und körperliche Aktivität und schaffen positive Erlebnisse, die das Selbstwertgefühl stärken. Besonders wichtig ist, dass sich alle in der Gruppe geborgen und angenommen fühlen, was Zugehörigkeit und Sicherheit vermittelt.

Tipp
Schnuppertag vermittelt ersten Eindruck

Viele Einrichtungen bieten die Möglichkeit, einen Schnuppertag zu vereinbaren. Nutzen Sie dieses Angebot, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. So können Sie sehen, ob die Gruppenzusammensetzung, die Atmosphäre und die Aktivitäten für Ihren Angehörigen geeignet sind. Ein Schnuppertag hilft Ihnen sicherzustellen, dass sich Ihr Angehöriger wohl fühlt und die Betreuung seinen Bedürfnissen entspricht.

Die Aktivitäten – vom gemeinsamen Singen und Spielen bis hin zu alltäglichen Dingen wie dem gemeinsamen Zubereiten und Essen einer Mahlzeit – sprechen die Sinne an und fördern das Gemeinschaftsgefühl. Die Betroffenen haben so die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und sich in einem auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Umfeld aktiv einzubringen. Die Gruppe bietet nicht nur eine wertvolle Abwechslung im Alltag, sondern auch ein positives Gemeinschaftserlebnis.

Meist werden die Gruppenbetreuung einmal oder mehrmals pro Woche angeboten. Eine individuelle Beratung vorab hilft Ihnen bei der Auswahl.

„24-Stunden-Betreuung“ bei Demenz

Eine sogenannte 24-Stunden-Betreuung durch Pflegehilfskräfte ermöglicht es Demenzerkrankten, weiterhin in den eigenen vier Wänden zu leben. In den meisten Fällen zieht eine Betreuungskraft aus dem Ausland bei der zu betreuenden Person ein und übernimmt alltägliche Aufgaben wie Hilfe bei der Körperpflege, Kochen und Hausarbeit. Allerdings sind diese Pflegekräfte in den meisten Fällen nicht ausgebildet, weshalb sie keine medizinische Pflege leisten können. Für umfassendere Informationen zu dieser Betreuungsform verweisen wir auf unseren Ratgeber zur 24-Stunden-Pflege.

Experten Tipp: 24-Stunden-Betreuung: Nur bei beginnender Demenz ratsam

Eine 24-Stunden-Betreuung zu Hause mag verlockend klingen – doch Vorsicht! In den meisten Fällen sind die eingesetzten Betreuungskräfte nicht speziell für die Pflege von Demenzkranken ausgebildet. Gerade bei fortschreitender Demenz stoßen sie oft schnell an ihre Grenzen und sind überfordert. Diese Form der Betreuung ist daher nur sinnvoll, wenn sich die Demenz noch im Anfangsstadium befindet und Angehörige in der Nähe sind, die im Notfall einspringen und die Betreuung unterstützen können. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass die Betreuungskraft alles alleine schafft – Ihre Unterstützung ist hier unverzichtbar!

Martina  Rosenberg
Chefredakteurin bei pflege.de & Pflegeexpertin

Ambulant betreute Demenz-Wohngruppen

Betreutes Wohnen für Menschen mit Demenz in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft bietet eine ideale Alternative zum klassischen Pflegeheim. In einer solchen Wohngemeinschaft leben etwa sechs bis zwölf Menschen mit Demenz zusammen. Die Struktur kann so aussehen:

  • Eigenes Zimmer: Jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer, das individuell mit persönlichen Möbeln und Erinnerungsstücken eingerichtet werden kann, um ein vertrautes Umfeld zu schaffen.
  • Gemeinschaftsräume: Küche, Bad und Wohnzimmer werden gemeinschaftlich genutzt, wodurch der soziale Kontakt und das Gefühl von Gemeinschaft gefördert werden.
  • Ambulante Betreuung: Ein Pflegedienst sorgt für die notwendige medizinische Versorgung und unterstützt im Alltag.

Die Betreuung erfolgt ambulant durch einen Pflegedienst, der die medizinische Versorgung sicherstellt und den Alltag der Bewohner koordiniert. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, die Demenzerkrankten so weit wie möglich in alltägliche Aufgaben einzubeziehen:

  • Gemeinsames Kochen und Essen
  • Kleinere Hausarbeiten, um den Alltag aktiv zu gestalten
  • Soziale Aktivitäten, die die Bewohner geistig und emotional anregen

Für die Angehörigen bietet diese Wohnform den Vorteil, dass ihr Familienmitglied in einer betreuten Umgebung lebt, ohne in eine vollstationäre Pflegeeinrichtung umziehen zu müssen. Auch wenn sich Demenzkranke manchmal weniger Unterstützung wünschen, bietet ihnen diese Wohnform dennoch die nötige Sicherheit. Die Angehörigen können sich auf Wunsch weiterhin aktiv an der Betreuung beteiligen und den Kontakt zu ihrem Familienmitglied aufrechterhalten.

Expertenmeinung

Aktivieren Sie den Menschen mit Demenz möglichst lang

Menschen mit Demenz nehmen mit fortschreitendem Krankheitsverlauf häufig eine passive Rolle im Lebensalltag ein: sie langweilen sich, isolieren sich und haben eine verminderte Lebensqualität. Um dies möglichst zu verhindern, können Sie der demenzerkrankten Person eine aktive Rolle im Leben geben und ihre Teilhabe an einer Gemeinschaft fördern.

Tobias  Münzenhofer
Gerontopsychiatrischer Fachpfleger & Praxisanleiter

Demenz-Einrichtungen: Stationäre Demenzbetreuung

Wenn der Zustand eines demenzerkrankten Menschen sich verschlechtert oder herausfordernde Verhaltensweisen wie Aggressionen häufiger auftreten, kann eine speziell auf Demenz ausgerichtete stationäre Pflegeeinrichtung die beste Lösung sein – sowohl für Sie als Angehöriger als auch für die betroffene Person. Diese Einrichtungen sind speziell dafür ausgestattet, die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu berücksichtigen und bieten eine sichere Umgebung mit geschultem Personal.

Diese Demenzpflegeheime oder spezielle Demenzstationen in Pflegeheimen sind so gestaltet, dass sie den Bewohnern sowohl Schutz als auch Orientierung bieten. Das Personal ist in der gerontopsychiatrischen Pflege geschult und kann gezielt auf die besonderen Herausforderungen von Demenzerkrankungen eingehen, etwa durch:

  • Spezielle Pflegekonzepte zur Förderung der Lebensqualität
  • Strukturierten Tagesablauf, der Sicherheit gibt
  • Maßnahmen zur Beruhigung bei Unruhe und Verwirrtheit
  • Räumliche Sicherheit, um das Risiko von Weglaufen zu minimieren

Was sollten Sie bei der Auswahl beachten? Wenn Sie auf der Suche nach einer passenden Einrichtung sind, gibt es einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:

  • Spezialisierung: Fragen Sie gezielt nach, ob die Einrichtung eine spezielle Abteilung für Demenz hat und wie diese organisiert ist.
  • Pflegekonzept: Informieren Sie sich über das Pflegekonzept und wie das Personal auf Verhaltensänderungen bei Demenz reagiert.
  • Ausstattung: Achten Sie darauf, dass die Räumlichkeiten den Bedürfnissen von Demenzkranken entsprechen (z. B. sichere Außenbereiche, Orientierungshilfen).
  • Qualifikation des Personals: Das Pflegepersonal sollte über eine Weiterbildung in der gerontopsychiatrischen Pflege verfügen.

Kosten & Finanzierungsmöglichkeiten der Demenzbetreuung

Die Kosten für die Betreuung eines demenzerkrankten Menschen können stark variieren, abhängig von der Betreuungsform und dem individuellen Pflegebedarf. Die Höhe der Kosten wird einerseits durch die Anzahl der Betreuungsstunden und den Pflegebedarf bestimmt, andererseits durch den Pflegegrad, der festlegt, welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Generell gilt: Je höher der Pflegegrad, desto mehr finanzielle Unterstützung steht zur Verfügung. Gleichzeitig steigen mit dem Pflegegrad oft auch die Pflegekosten.

Die Pflegeversicherung bietet verschiedene Leistungen, die je nach Pflegegrad in Anspruch genommen werden können. Dazu gehören Pflegesachleistungen, Pflegegeld, der Entlastungsbetrag und Leistungen für Kurzzeit- oder Verhinderungspflege. Diese Mittel sollen dazu beitragen, die Betreuungskosten zu decken und pflegende Angehörige zu entlasten. Zusätzlich kann in vielen Fällen auch die Kombination von Sachleistungen und Betreuungsleistungen sinnvoll sein.

Die folgende Tabelle fasst zusammen, welche Möglichkeiten bei einer ambulanten  und stationären Versorgung eines Demenzerkrankten infrage kommen können und mit welchen Pflegeleistungen sich diese finanzieren lassen. (2)

Betreuungsform Finanzierungsmöglichkeiten
Ambulanter Pflegedienst PG 1: Entlastungsbetrag
PG 2-5: Pflegesachleistungen oder Kombinationsleistung
Stundenweise Demenzbetreuung PG 1: Entlastungsbetrag
PG 2-5: Entlastungsbetrag und Verhinderungspflegegeld
Sogenannte 24-Stunden-Betreuung PG 2-5: Pflegegeld, Verhinderungspflegegeld sowie Aufstockung von ungenutzter Leistung der Kurzzeitpflege
Tagespflege / Nachtpflege bei Demenz PG 1: Entlastungsbetrag
PG 2-5: Leistungen für Tages- und Nachtpflege (unterschiedliche Sätze je nach Pflegegrad)
Kurzzeitpflege (stationär) PG 1: Entlastungsbetrag
PG2-5: Leistungen für Kurzzeitpflege, Entlastungsbetrag, Aufstocken durch ungenutzte Leistungen der Verhinderungspflege
Wohngruppen (ambulant betreut)(1) PG 1: Entlastungsbetrag
PG 2-5: Pflegegeld, Wohngruppenzuschlag (224 € monatlich) und Entlastungsbetrag
Stationäre Pflege PG 1: Entlastungsbetrag
PG 2-5: Pflegeleistungen für stationäre Pflege (abhängig vom Pflegegrad)

Häufig gestellte Fragen

Welche Möglichkeiten der Betreuung gibt es für Demenzerkrankte?

Es gibt ambulante Pflegedienste, Tages- und Kurzzeitpflege, stundenweise Betreuung sowie 24-Stunden-Betreuung. Diese Formen bieten Entlastung im Alltag und helfen, die Pflegebedürftigen optimal zu betreuen.

Welche Unterstützung gibt es bei der Betreuung von Demenzerkrankten?

Angehörige können Unterstützung von ambulanten Pflegediensten, stundenweiser Betreuung, Tages- und Nachtpflege sowie Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Zudem gibt es Entlastungsangebote wie Verhinderungspflege, Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen, die den Pflegealltag erleichtern.

Wie teuer ist Demenzbetreuung?

Die Kosten hängen vom Pflegebedarf und der Betreuungsform ab. Je höher der Pflegegrad, desto höher sind in der Regel die Pflegekosten, jedoch gibt es finanzielle Unterstützung durch die Pflegeversicherung.

Kann ein Demenzkranker zuhause betreut werden?

Ja, ein Demenzkranker kann zu Hause betreut werden, wenn Angehörige bereit sind zu unterstützen und der Betroffene noch umgänglich ist. Besonders in den frühen Stadien der Demenz ist eine häusliche Betreuung oft möglich. Sobald die Krankheit fortschreitet und Verhaltensänderungen wie Unruhe oder Aggressionen auftreten, kann es jedoch schwieriger werden, weshalb zusätzliche professionelle Unterstützung ratsam ist.

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Erstelldatum: 1202.01.1|Zuletzt geändert: 5202.90.92
(1)
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. (DAG): Ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz (2024)
https://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/factsheets/infoblatt13_demenz-wg_dalzg.pdf (letzter Abruf 21.10.2024)
(2)
Bundesministerium für Gesundheit: Leistungen der Pflegeversicherung im Überblick
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/leistungen-im-ueberblick (Letzte Abfrage: 21.10.2024)
(3)
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