Erste Hilfe in der Pflege zuhause

Erste Hilfe

Für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ist es wichtig, auf Notfälle vorbereitet zu sein. Ob Erste Hilfe bei Senioren, Erste Hilfe an Kindern oder an Menschen mit Behinderungen: In Situationen, in denen schnelles Handeln entscheidend ist, können Erste-Hilfe-Maßnahmen Leben retten und schwerwiegende Folgen verhindern.

pflege.de zeigt Ihnen, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen in der häuslichen Pflege besonders wichtig sind, welche Notfallsituationen häufig auftreten und wie Sie am besten darauf reagieren können. Außerdem erfahren Sie, welche praktischen Hilfsmittel Sie im Notfall unterstützen und wie Sie sich durch Kurse auf den Ernstfall vorbereiten können.

Inhaltsverzeichnis

Warum Erste Hilfe für die Pflege zuhause wichtig ist

Pflegebedürftige Menschen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, in Notfallsituationen zu geraten.

Notfallsituationen in der häuslichen Pflege sind beispielsweise:

  • Stürze mit Knochenbrüchen, offenen Wunden oder Kopfverletzungen
  • Hautverletzungen zum Beispiel durch Schnitte oder Hitze
  • Verschlucken mit Erstickungsgefahr
  • Plötzliche Verschlechterungen des Gesundheitszustandes, insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder COPD
  • Atemnot
  • Schwindel bzw. Kreislaufprobleme und plötzliche Verwirrtheit

Die Bandbreite der Situationen, die zu einem Notfall führen können, ist groß. Hinzu kommt, dass manche Personen mit Pflegebedarf nicht in der Lage sind, selbstständig Hilfe zu holen oder einen Notfall als solchen zu erkennen. So haben Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, mitunter Schwierigkeiten, Notfallsituationen selbst zu erkennen oder richtig zu handeln. Umso mehr sind die Angehörigen gefordert, den Notfall zu erkennen und schnell zu handeln.

Zeit ist dabei ein entscheidender Faktor: Je schneller bei Stürzen, Herz-Kreislauf-Problemen oder anderen Notfällen Erste Hilfe geleistet wird, desto größer ist die Chance, schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Angehörige nehmen dabei eine wichtige Rolle ein, denn sie sind oft die ersten, die in einem solchen Notfall reagieren müssen – mit den passenden Maßnahmen. Der größte Fehler, den man bei der ersten Hilfe tun kann, ist tatsächlich nichts zu tun. Daher gibt es Kurse, in denen Sie Erste Hilfe für pflegende Angehörige direkt von Profis vermittelt bekommen.

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Erste Hilfe: Das gehört dazu

Welche Maßnahmen in einer Notsituation getroffen werden müssen, hängt stark von der jeweiligen Notlage ab. Es kann beispielsweise notwendig sein, dass Sie:

  • das Bewusstsein oder die Bewusstlosigkeit überprüfen,
  • die Atmung überprüfen,
  • eine stabile Seitenlage durchführen oder
  • eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen müssen.

In den allermeisten Notfällen müssen Sie vor beziehungsweise nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen einen Notruf absetzen. Die Notrufzentrale beziehungsweise Rettungsleitstelle erreichen Sie unter der Telefonnummer 112.

Geschultes Personal erfragt von Ihnen alle wichtigen Informationen, um die für den Notfall notwendigen und geeigneten Rettungsmittel einzusetzen. Einige Rettungsleitstellen können Sie als Ersthelfer telefonisch in der Notfallsituation begleiten und Ihnen die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen telefonisch erklären – Sie also anleiten. (2)

Erste Hilfe in der Pflege zuhause: Beispiele und Anleitungen

Die Situationen, in denen Erste Hilfe angewandt werden muss, sind vielfältig. Ein Beispiel, das häufig auftritt, sind kleinere, zu versorgende Verletzungen und Wunden.

Versorgung von Wunden und kleineren Verletzungen

Ob durch Stürze, Hitze oder andere Ursachen: Wunden entstehen ganz unterschiedlich, immer jedoch wird die Haut geschädigt. Dadurch können Krankheitserreger leichter in den Körper eindringen.

Umso wichtiger ist daher eine gute Wundversorgung. Auf diese Punkte sollten Sie bei kleineren oder größeren Wunden achten: (3)

  • Lassen Sie die betroffene Person möglichst sitzen oder liegen und positionieren Sie sich so, dass Sie sie fortwährend beobachten können.
  • Tragen Sie aus Schutz vor einer Infektion, wenn möglich, Einmalhandschuhe.
  • Stellen Sie fest, dass sich Fremdkörper in der Wunde befinden, sollten diese nur von einem Arzt entfernt werden.
  • Wegen der Infektionsgefahr sollte jede Wunde gereinigt und mit einer keimfreien Wundauflage und einer Befestigung, also einem Verband, verbunden werden. Ein Mythos, der sich hartnäckig hält, ist, dass kleinere Wunden frische Luft brauchen. Fakt ist: Ohne Pflaster trocknen Wunden zwar schneller aus, unter dem gebildeten Schorf lagern sich jedoch Keime, Bakterien und Dreck ab. Das verzögert nicht nur die Heilung, sondern es bilden sich auch eher Narben. (4)
  • Beobachten Sie den Heilungsverlauf: Entzündungen, starke Schmerzen oder Fieber deuten darauf hin, dass eine ärztliche Nachsorge erforderlich ist.
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Risiko für eine Tetanusinfektion

Bei offenen Wunden besteht ein erhöhtes Risiko für eine Tetanusinfektion, insbesondere bei Wunden, die mit Schmutz in Berührung gekommen sind. Wenn der Impfstatus unklar ist oder die letzte Tetanus-Impfung mehr als 10 Jahre zurückliegt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In vielen Fällen kann die Tetanusimpfung auch nach einer Verletzung nachgeholt werden, um eine Infektion zu verhindern. Um optimal vorzubeugen, sollten Sie jedoch den Impfstatus der pflegebedürftigen Person kennen. Zu den empfohlenen Schutzimpfungen können Sie sich in unserem Ratgeber Impfen im Alter informieren. (5)

Sofortmaßnahmen bei Stürzen: Was tun, bevor der Arzt kommt?

Es gibt Möglichkeiten, Stürzen vorzubeugen. So soll die Sturzprophylaxe einen Sturz nach Möglichkeit verhindern. Sollte Ihr Angehöriger dennoch stürzen, gibt es Sofortmaßnahmen, die Sie ergreifen können:

  • Hat Ihr Angehöriger eine Arm- oder Handverletzung, stellen Sie den Arm oder die Hand mit einem Dreiecktuch ruhig und rufen Sie den Notarzt.
  • Handelt es sich um einen offenen Bruch, so bedecken Sie den Bruch mit einer keimfreien Wundauflage, ohne Druck auszuüben. Anschließend rufen Sie den Rettungsdienst.
  • Bei Bein- oder Hüft-Traumata dürfen Betroffene nicht mehr aufstehen. Bringen Sie den Verletzten in eine möglichst schmerzfreie Position und rufen Sie den Notarzt.
  • Wenn Ihr Angehöriger nicht ansprechbar ist, kontrollieren Sie seine Atmung. Bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage und rufen Sie sofort den Notarzt.

Kümmern Sie sich um eine pflegebedürftige Person, sollten Sie in Erster Hilfe geschult sein. Besonders bei älteren Personen, die sehr sturzanfällig sind, ist jede Sekunde entscheidend und jeder Handgriff wichtig. (6) Beispielsweise bei einem Oberschenkelhalsbruch, der meistens die Folge von einem Sturz auf die Hüfte ist.

Praktische Hilfsmittel für die Erste Hilfe zuhause

Verschiedene Hilfsmittel erleichtern die Erste Hilfe zuhause:

  • Erste-Hilfe-Sets beziehungsweise Erste-Hilfe-Kästen
  • Notfallpass, Notfallmappe und Notfalldose
  • Technische Hilfsmittel, die die Erste Hilfe unterstützen oder die Erreichbarkeit sicherstellen

Erste-Hilfe-Sets: Erste-Hilfe-Kästen

Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set ist für die häusliche Pflege unerlässlich. Es enthält sterile Wundauflagen, Pflaster, Verbände, Desinfektionsmittel und Scheren.

Solche Erste-Hilfe-Kästen, die alle notwendigen Standards erfüllen, sind unter anderem in Apotheken erhältlich oder über das Internet bestellbar.

Wie Sie die Materialien korrekt einsetzen, erfahren Sie in Erste-Hilfe-Kursen. Von einigen gemeinnützigen Organisationen, wie dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) oder den Maltesern sowie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), gibt es darüber hinaus auch Handbücher, die die Anwendungen im Detail erklären.

Notfallpass, Notfallmappe und Notfalldose

Der Notfallpass und die Notfallmappe enthalten wesentliche medizinische Informationen, wie Medikamentenpläne, Allergien und ärztliche Anweisungen. Sie helfen sowohl Angehörigen als auch Rettungskräften, schnell zu reagieren.

Die Notfalldose wird meist im Kühlschrank aufbewahrt und enthält diese Informationen in kompakter Form. Da Rettungskräfte wissen, wo die Dose zu finden ist, sind sie ein hilfreiches Mittel zur schnellen Notfallversorgung.

Technische Hilfsmittel

Geräte wie Blutdruck- und Blutzuckermessgeräte, Fieberthermometer oder Pulsoximeter ermöglichen die schnelle Überprüfung des Gesundheitszustands einer pflegebedürftigen Person. Mit diesen Hilfsmitteln können Sie Veränderungen frühzeitig erkennen und rechtzeitig handeln, bevor sich der Zustand verschlimmert.

Um in Notfällen schnelle Hilfe zu gewährleisten, sind darüber hinaus Hausnotrufsysteme und Notfallarmbänder besonders sinnvoll.

Das Hausnotrufsystem ermöglicht es, per Knopfdruck sofort professionelle Hilfe zu alarmieren.

Notfallarmbänder bieten eine ähnliche Funktion, indem sie rund um die Uhr getragen werden und bei einem Sturz oder plötzlichen Beschwerden eine Alarmmeldung an Angehörige oder Rettungsdienste absetzen können. Diese Systeme stellen sicher, dass schnelle Hilfe erreichbar ist, selbst wenn der Pflegebedürftige allein ist.

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Wie man in Notfallsituationen Ruhe bewahrt

Ob es um das schnelle Versorgen von Wunden, die Überwachung von Vitalwerten oder die Alarmierung im Notfall geht – Hilfsmittel helfen Ihnen dabei, in kritischen Momenten gut vorbereitet zu sein und angemessen zu handeln. Sie bieten zusätzliche Sicherheit und unterstützen sowohl den Pflegebedürftigen als auch die pflegenden Angehörigen dabei, im Ernstfall Ruhe zu bewahren.

Eine weitere Methode ist das regelmäßige Üben von Notfällen. Indem Sie die Abläufe der Ersten Hilfe durchspielen, wissen Sie im Ernstfall genau, was zu tun ist, und können besser reagieren. Vorbereitung schafft Sicherheit und hilft Ihnen, in Ausnahmesituationen besonnen zu handeln.

Tipp
Klare Absprachen für den Notfall

Es lohnt sich, mit der pflegebedürftigen Person über mögliche Notfallsituationen vorbeugend zu sprechen. Eine klare Kommunikation zu den Wünschen, dem Medikamentenplan und der Patientenverfügung hilft, im Ernstfall schneller und sicher im Konsens zu handeln. Diese individuelle Vorbereitung kann in Notfallsituationen für mehr Ruhe und Sicherheit sorgen.

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Ebenso wichtig ist das Erlernen von Erste-Hilfe-Wissen in speziellen Kursen, die nicht nur grundlegende Maßnahmen vermitteln, sondern auch auf die besonderen Anforderungen in der häuslichen Pflege eingehen.

Erste Hilfe für die Pflege zuhause lernen: Weiterbildung durch Kurse

In Erste-Hilfe-Kursen können Sie, zumeist in ganztägigen Seminaren, Erste Hilfe lernen. Geschultes Personal führt Sie durch verschiedene mögliche Notfälle und erklärt Ihnen, was zu tun ist.

Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit, das Gelernte zu üben. So werden Sie an einer speziell dafür vorgesehenen Puppe beispielsweise Verbände anlegen oder die Herz-Lungen-Wiederbelebung üben.

An speziellen Kursen, die Erste Hilfe für Pflegekräfte anbieten, können Privatpersonen nicht unbedingt teilnehmen – so zum Beispiel an einem Erste-Hilfe-Kurs für Betreuungskräfte. Achten Sie auf die Kursbeschreibung oder fragen Sie im Zweifel beim Anbieter nach: Manche Kurse sind offen für Interessierte. (7)

Spezialisierte Erste-Hilfe-Kurse für pflegende Angehörige und besondere Zielgruppen

Es gibt auch Erste-Hilfe-Kurse speziell für pflegende Angehörige. Diese wenden sich an Menschen, die zuhause Pflege übernehmen. Auch hier werden Sie auf Notfallsituationen vorbereitet – die Themen sind jedoch speziell auf Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen abgestimmt, beispielsweise, wie man reagiert, wenn sich der Gesundheitszustand infolge einer chronischen Erkrankung drastisch verschlechtert. (8)

Von einigen gemeinnützigen Organisationen, wie dem Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern, den Johannitern oder dem Arbeiter-Samariter-Bund, werden auch weitere spezialisierte Kurse angeboten:

  • Erste Hilfe für Senioren: Diese Kurse konzentrieren sich auf Situationen, in denen ältere Menschen in Notsituationen geraten, wie beispielsweise nach einem Herzinfarkt oder bei Knochenbrüche nach Stürzen. (8)
  • Erste-Hilfe-Kurse für Notfälle bei Menschen mit Behinderungen: In diesen Kursen lernen Sie neben grundlegenden auch angepasste Erste-Hilfe-Maßnahmen wie sicheres Heben, spezielle Lagerungstechniken und den Umgang mit Hilfsmitteln sowie medizinischen Geräten. Zudem werden Ihnen effektive Kommunikationsstrategien vermittelt, damit Sie lernen, auf individuelle Bedürfnisse und Behinderungen eingehen zu können.
  • Erste Hilfe am Säugling oder Kind: In einem Erste-Hilfe-Kurs für Babys beziehungsweise einem Erste-Hilfe-Kurs bei Kindern erlernen Sie neben grundlegenden Erste-Hilfe-Maßnahmen auch mehr über Gefahrenquellen für Kinder. Damit also Unfälle gar nicht erst passieren, werden Ihnen im Kurs vorbeugende Maßnahmen erklärt.

Für wen ein Kurs sinnvoll ist

Grundsätzlich ist ein Erste-Hilfe-Kurs für jeden Menschen sinnvoll, der im Notfall in der Lage sein möchte, helfen zu können. Besonders wichtig ist er jedoch für pflegende Angehörige, die regelmäßig Verantwortung für die Gesundheit einer pflegebedürftigen Person tragen.

Auch wenn Sie erst in naher Zukunft Pflegeaufgaben übernehmen, sollten Sie einen Erste-Hilfe-Kurs machen: Sie werden von dem dort erlernten Wissen noch lange zehren.

Kurs finden: Anbieter für einen Erste-Hilfe-Kurs

Erste-Hilfe-Kurse können bei verschiedenen Anbietern wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), den Maltesern, den Johannitern oder dem Arbeiter-Samariter-Bund absolviert werden.

Einen Erste-Hilfe-Kurs in der Nähe finden Sie am besten über die Online-Suche, alternativ können Sie auch bei den Verbänden direkt nachfragen.

Kosten für Erste-Hilfe-Kurs

Die Kosten für einen Erste-Hilfe-Kurs unterscheiden sich je nach Anbieter und Region. In der Regel liegt der Preis für einen ganztägigen Erste-Hilfe-Kurs zwischen 50 und 65 Euro.

Es gibt auch günstigere Online-Kurse, die zwischen 20 und 150 Euro kosten können. Allerdings sind diese weniger praxisnah.

Häufig gestellte Fragen

Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen gibt es?

Zu den wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen gehören das Überprüfen des Bewusstseins und der Atmung, die stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit, Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Atemstillstand sowie die Versorgung von Wunden. Je nach Situation sind auch Maßnahmen wie das Stoppen von Blutungen notwendig.

Was gilt als Erste Hilfe?

Als Erste Hilfe gelten alle Maßnahmen, die unmittelbar nach einem Unfall oder bei einer akuten gesundheitlichen Notlage ergriffen werden, um das Leben zu retten und den Zustand des Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu stabilisieren. Dazu zählen Wiederbelebungsmaßnahmen, die stabile Seitenlage, das Stillen von Blutungen oder die Wundversorgung.

Was sind Notfälle in der Pflege?

Notfälle in der Pflege können vielfältig sein. Typische Situationen sind Stürze mit Knochenbrüchen oder Kopfverletzungen, Atemnot, Verschlucken mit Erstickungsgefahr, plötzliche Verwirrtheit oder Kreislaufprobleme sowie akute Verschlechterungen von chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck.

Was tun, wenn jemand nicht mehr ansprechbar ist?

Wenn eine Person nicht mehr ansprechbar ist, sollten Sie zuerst die Atmung überprüfen. Falls die Person normal atmet, legen Sie sie in die stabile Seitenlage und alarmieren Sie den Notruf. Atmet die Person nicht oder nur unregelmäßig, müssen Sie sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen und den Rettungsdienst rufen. Wie Sie in einem solchen Fall korrekt reagieren, erlernen Sie in einem Erste-Hilfe-Kurs.

Warum ist Erste Hilfe für pflegende Angehörige so wichtig?

Pflegende Angehörige sind oft die ersten, die in Notfallsituationen reagieren müssen. Da Zeit ein entscheidender Faktor ist, kann schnelles Handeln Leben retten und schwerwiegende Folgen verhindern. Regelmäßige Auffrischungen und gezielte Schulungen helfen, im Ernstfall sicher und besonnen zu handeln.

Was kostet ein Erste-Hilfe-Kurs?

Die Kosten für einen Erste-Hilfe-Kurs liegen in der Regel zwischen 50 und 65 Euro, abhängig von Anbieter und Region. Es gibt auch günstigere Online-Kurse, die zwischen 20 und 150 Euro kosten können, jedoch weniger praxisnah sind. Sie vermitteln zwar theoretisches Wissen, bieten jedoch keine Möglichkeit, wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung, die stabile Seitenlage oder das richtige Anlegen von Verbänden praktisch zu üben. Gerade bei diesen Maßnahmen ist es essenziell, durch wiederholtes Üben ein Gefühl für die richtige Ausführung zu entwickeln. In einem Präsenzkurs können Teilnehmer zudem direkt Fragen stellen und erhalten unmittelbares Feedback von Ausbildern, was online oft nicht in gleichem Maße möglich ist.

Wie lange ist ein Erste-Hilfe-Kurs gültig?

Ein Erste-Hilfe-Kurs ist in der Regel zwei Jahre gültig. Danach wird empfohlen, den Kurs aufzufrischen, um sicherzustellen, dass die erlernten Maßnahmen aktuell bleiben und im Notfall korrekt angewendet werden können.

Welche Hilfsmittel sollten bei der häuslichen Pflege immer griffbereit sein?

Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set, Notfallpass, Notfallmappe und technische Hilfsmittel wie Blutdruck- und Blutzuckermessgeräte sowie ein Hausnotrufsystem sind unerlässlich. Diese Hilfsmittel ermöglichen eine schnelle Reaktion und helfen, den gesundheitlichen Zustand der pflegebedürftigen Person kontinuierlich zu überwachen.

Wie bereite ich mich und die pflegebedürftige Person auf Notfälle vor?

Es ist wichtig, frühzeitig mit der pflegebedürftigen Person über mögliche Notfallsituationen zu sprechen. Klare Absprachen zu Wünschen, Medikamentenplänen und Patientenverfügungen helfen, im Ernstfall schneller und sicher im Konsens zu handeln.

Wo finde ich spezielle Erste-Hilfe-Kurse für pflegende Angehörige?

Spezielle Erste-Hilfe-Kurse für pflegende Angehörige werden von Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern und den Johannitern angeboten. Diese Kurse sind auf die besonderen Bedürfnisse in der häuslichen Pflege zugeschnitten.

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Erstelldatum: 4202.90.42|Zuletzt geändert: 5202.50.5
(1)
Deutsches Rotes Kreuz (2024): Schnelles Handeln im Notfall
https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/auffinden-einer-person/ (letzter Abruf am 23.09.2024)
(2)
Deutsches Rotes Kreuz (2024): Rettung per Telefon: Was ist der Notruf 112?
https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/notruf-112/ (letzter Abruf am 23.09.2024)
(3)
Deutsches Rotes Kreuz (2024): Wundversorgung, Verbände und Hilfsmittel
https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/wundbehandlung/wundversorgung-und-verbaende/ (letzter Abruf am 23.09.2024)
(4)
Malteser (2024): Erste Hilfe: Mythen im Check
https://www.malteser.de/aware/hilfreich/erste-hilfe-mythen-im-check.html#c845640 (letzter Abruf am 23.09.2024)
(5)
Robert Koch Institut (Ohne Jahr): Schutzimpfung gegen Tetanus: Häufig gestellte Fragen und Antworten
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Tetanus/FAQ-Liste_Tetanus_Impfen.html (letzter Abruf am 23.09.2024)
(6)
Malteser (Ohne Jahr): Erste Hilfe bei Senioren: Was ist zu beachten?
https://www.malteser.de/dabei/information-tipps/erste-hilfe-bei-aelteren-menschen-was-ist-zu-beachten.html (letzter Abruf am 23.09.2024)
(7)
Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Hamburg e.V (Ohne Jahr): Erste Hilfe Maßnahmen für Pflegekräfte
https://www.asb-hamburg.de/unsere-angebote/ausbildung/erste-hilfe-massnahmen-fuer-pflegekraefte/ (letzter Abruf am 23.09.2024)
(8)
Deutsches Rotes Kreuz, Bezirksverband Frankfurt am Main e.V. (2024): Erste Hilfe für pflegende Angehörige
https://www.drkfrankfurt.de/kurse/erste-hilfe/erste-hilfe-fuer-senioren-1.html (letzter Abruf am 23.09.2024)
(9)
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (2024): Rotkreuzkurs Erste Hilfe für Senioren
https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/kurse-im-ueberblick/rotkreuzkurs-eh-senioren/ (letzter Abruf am 23.09.2024)
(10)
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (2024): Rotkreuzkurs Erste Hilfe am Kind
https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/kurse-im-ueberblick/rotkreuzkurs-eh-am-kind/ (letzter Abruf am 23.09.2024)
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