Dehydration: Definition
Dehydration bezeichnet den Zustand, in dem der Körper mehr Flüssigkeit verliert, als er aufnimmt – ist der Körper stark ausgetrocknet, spricht man von Exsikkose. Während im medizinischen Bereich oft die Begriffe Dehydrierung, Dehydration, Dehydratation oder Dehydratisierung verwendet werden, wird dieser Zustand Im Alltag oft Flüssigkeitsmangel genannt. Der Mangel an Flüssigkeit kann verschiedene Ursachen und schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. (1)
Um ernsthafte gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden, sollte eine Dehydration frühzeitig erkannt und behandelt werden. Zu möglichen Therapien gehört beispielsweise die sogenannte Flüssigkeitsbilanzierung. (2)
Arten der Dehydration
Dehydration kann in drei Arten unterschieden werden. (3)
- Isotone (ausgeglichene) Dehydration: Ein Wasserverlust mit ausgewogenem Verlust von Wasser und Natrium, beispielsweise bei Durchfall, nach Erbrechen oder unzureichender Flüssigkeitsaufnahme.
- Hypertone (wasserverarmte) Dehydration, auch Exsikkose genannt: Ein Wasserverlust bei gleichzeitigem Natriumüberschuss, also weniger Wasser wird zugeführt als abgeführt. Kann beispielsweise bei Diabetes mellitus Typ 2 auftreten oder auch bei Menschen, die an Inkontinenz leiden und aus Angst vor erneutem Wasserlassen das Trinken vermeiden.
- Hypotone (salzverarmte) Dehydration: Der Verlust von Natrium ist höher als der von Wasser, beispielsweise durch längeres Schwitzen, nach Verbrennungen, aber auch bei Nierenerkrankungen.
Ursachen der Dehydration
Der menschliche Körper verliert den gesamten Tag über Flüssigkeit, beispielsweise beim Schwitzen, durch Ausscheidungen oder aber auch über die Atemluft. Führen Sie gleichzeitig Flüssigkeit nach, ist das auch kein Problem. Verlieren Sie jedoch mehr, als Sie zuführen, kann es zu einer Dehydration kommen. (4)
Aber wie entsteht ein solches Missverhältnis? Das kann unterschiedliche Ursachen haben, zum Beispiel: (5)
- Hohe Temperaturen, durch die der Körper zu viel Flüssigkeit über das Schwitzen verliert
- Magen-Darm-Erkrankungen und damit verbundener Flüssigkeitsverlust, beispielsweise durch Erbrechen oder Durchfall
- Fieber
- Erkrankungen, die zu einem Ungleichgewicht an Flüssigkeit führen, wie zum Beispiel Nierenerkrankungen
- Wenn Betroffene aufgrund eines mangelnden Durstgefühls zu wenig trinken
- Schluckstörungen können dazu führen, dass Betroffene aus Angst sich zu verschlucken zu wenig trinken
- Eine dementielle Erkrankung oder andere Formen kognitiver, beziehungsweise neurologischer, Beeinträchtigungen (beispielsweise nach einem Schlaganfall oder durch fortgeschrittenes Parkinson-Syndrom), durch die der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, sich eigenständig mit Flüssigkeit zu versorgen oder sich nicht mehr verständlich machen kann
- Medikamente, die den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen wie entwässernde Arzneimittel oder Abführmittel
Grundsätzlich sollte jede Person darauf achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Eine besondere Bedeutung hat die sogenannte Dehydrationsprophylaxe jedoch für ältere und pflegebedürftige Menschen.
Dehydrierung: Bedeutung der Flüssigkeitszufuhr in Alter und Pflege
Ältere und pflegebedürftige Menschen sind aus mehreren Gründen anfälliger für eine Dehydration. So tragen bestimmte Krankheiten dazu bei, dass der Bedarf an Flüssigkeit erhöht ist. Daneben führen auch bestimmte Medikamente zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust und damit zu einem erhöhten Flüssigkeitsbedarf.
Darüber hinaus sind pflegebedürftige Menschen oft auf die Hilfe anderer angewiesen, sei es aufgrund von Mobilitätseinschränkungen oder kognitiven Einschränkungen. Das erhöht das Risiko einer Dehydration, besonders, wenn die Pflegeperson nicht aufmerksam auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achtet.
Mit zunehmendem Alter nimmt unser Durstgefühl ab – Dehydrierung im Alter ist deshalb ein weit verbreitetes Problem. Auch, weil Betroffene ihren Flüssigkeitsbedarf oft falsch einschätzen.
Dabei ist der Flüssigkeitsbedarf im Alter nicht anders als bei anderen Menschen. Empfohlen werden 30 bis 40 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht, die dem Körper teils durch Getränke, teils über die Ernährung im Alter zugeführt werden sollten. Eine Person, die beispielsweise 70 Kilogramm wiegt, sollte also in etwa 2,1 bis 2,8 Liter Wasser trinken. Vorsicht ist jedoch geboten bei bestimmten Erkrankungen. (5)
Der individuelle Flüssigkeitsbedarf kann stark abweichen
Der individuelle Flüssigkeitsbedarf hängt von vielen Faktoren wie Aktivität, Zustand und aber auch Vorerkrankungen und Medikation ab. Sollten Sie an chronischen Erkrankungen leiden oder regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten Sie das Thema einmal mit Ihrem Arzt besprechen.

Symptome: Wie sich Dehydrierung bemerkbar macht
Es gibt eine Reihe an körperlichen und verhaltensbezogenen Auffälligkeiten, durch die sich eine Dehydrierung bemerkbar machen kann.
Symptome einer Dehydration © pflege.de
Zu den Symptomen bei Dehydrierung zählen daneben auch trockene Schleimhäute und die sogenannte stehende Hautfalte. (6)
Dehydration: Folgen von Flüssigkeitsmangel
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Dehydration reichen von kurzfristigen bis hin zu langfristigen Folgen.
Grundsätzlich unterscheiden sich diese Folgen durch die drei Schweregrade der Dehydration: (5)
- Mit leichtem Flüssigkeitsmangel fangen Ihre Schleimhäute an auszutrocknen und Ihr Körper produziert weniger Schweiß. Die Urinmenge verringert sich, Ihr Urin wird dunkler.
- Ist die Dehydration stärker fortgeschritten, trocknen Ihre Schleimhäute vollständig aus. Zudem ist Ihre Haut weniger stark gespannt. Es findet kaum bis gar keine Harnausscheidung mehr statt. Ihre Herzfrequenz steigt an, während Ihr Blutdruck sinkt. Sie werden Schwäche oder Schwindel oder Unkonzentriertheit feststellen und sind anfälliger für Stürze.
- Bei einer schweren Dehydration scheiden Sie schließlich keinen Urin mehr aus. Ihr Puls ist schnell, Ihr Blutdruck erheblich zu niedrig. Die Verfassung kann als verwirrt oder apathisch beschrieben werden. (6)
Wann zum Arzt?
Zeichen einer Dehydration sollten immer ernst genommen werden. Schon milder Flüssigkeitsmangel kann bei geschwächten Personengruppen wie chronisch Kranken oder dementiell Veränderten bereits zu ersten Einschränkungen der Nierenleistung führen. Merken Sie, dass Sie einer Dehydration nicht mit einfachen Mitteln, wie mehr trinken, Herr werden, sollten Sie ärztlichen Rat hinzuziehen.

Unbehandelt kann die Dehydration von Bewusstlosigkeit bis zum Tod führen. Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen an sich beziehungsweise pflegebedürftigen Angehörigen zu erkennen und entsprechend zu handeln – mit einer geeigneten Dehydrationsprophylaxe.
Behandlung: Maßnahmen bei Flüssigkeitsmangel
Bei leichten Dehydrationserscheinungen reicht Trinken als „Behandlung“ aus. Spätestens jedoch, wenn Sie starke Symptome wie Muskelkrämpfe, Herzrasen oder starke Verwirrtheit bemerken, sollten Sie den Rettungsdienst alarmieren. (4)
Die Rettungssanitäter beziehungsweise der behandelnde Arzt werden passenden Maßnahmen einleiten.
Je nach Schwere der Dehydration gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Bei schweren Symptomen müssen Betroffene im Krankenhaus behandelt werden: Eine Infusion bei Dehydrierung kann sinnvoll sein, Flüssigkeit wird dann durch einen sogenannten parenteralen Zugang zugeführt. (3) Hierbei kommt es aber auch immer auf die genaue Situation an. Bei Dehydration durch Magendarmerkrankungen kann der Verlust wichtiger Blutsalze wie Kalium die größere Gefahr darstellen, als der Flüssigkeitsmangel als solcher. Eine ausführliche Anamnese und Diagnostik ist herbei zielführend.
Grundsätzlich sollte es aber erst gar nicht zu einer Dehydration kommen – umso wichtiger ist daher eine gute Dehydrationsprophylaxe, besonders für ältere und pflegebedürftige Menschen.
Vorbeugung einer Dehydration
Die unterschiedlichen Maßnahmen zur Vorbeugung einer Dehydrierung werden auch unter dem Begriff Dehydrationsprophylaxe zusammengefasst.
Für diese sollten Sie zunächst die Ursachen der Dehydration herausfinden – nur so können Sie passende Gegenmaßnahmen ergreifen. In den allermeisten Fällen geht es jedoch darum, die Flüssigkeitszufuhr zu optimieren und auf erste Symptome zu achten.
Einige Maßnahmen zur Dehydrationsprophylaxe sind diese: (7)
- Motivieren Sie sich dazu, regelmäßig zu trinken.
- Nehmen Sie Nahrungsmittel mit hohem Flüssigkeitsanteil zu sich, beispielsweise Suppen oder Joghurt.
- Überprüfen Sie Ihre Vitalzeichen wie Blutdruck und Puls regelmäßig.
- Achten Sie darauf, wie es Ihnen geht: Bemerken Sie Anzeichen für Dehydration wie Schwindel, Konzentrationsschwäche oder Benommenheit?
- Ein Indikator für Dehydration kann auch der Zustand Ihrer Haut sein: Überprüfen Sie sie regelmäßig auf trockene, rissige oder schuppige Stellen.
- Versorgen Sie einen pflegebedürftigen Angehörigen mit Mobilitätseinschränkungen oder Bettlägerigkeit, sollten Sie ihn bei der Flüssigkeitsaufnahme unterstützen, beispielsweise durch geeignete Hilfsmittel.
Viel hilft nicht immer viel.
Es gibt auch Erkrankungen, bei denen eine Trinkmengenbeschränkung vorliegt, wie beispielsweise bei einer Herzschwäche oder wenn der Patient dialysiert wird. Um hier die richtige Trinkmenge zu finden, sollte mit dem behandelnden Arzt gesprochen werden.

5 Tipps zur Dehydrationsprophylaxe
Es ist nicht immer so einfach, ausreichend viel zu trinken. Wir haben deshalb fünf Tipps, wie Sie Dehydration vorbeugen können:
Häufig gestellte Fragen
Was ist Dehydrierung?
Dehydrierung, auch bekannt als Dehydration, bezeichnet den Zustand, bei dem der Körper mehr Flüssigkeit verliert, als er aufnimmt. Das kann durch eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder übermäßigen Flüssigkeitsverlust, beispielsweise durch Schwitzen, Erbrechen, Durchfall, oder bestimmte Medikamente verursacht werden. Dehydrierung kann unbehandelt ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.
Was bedeutet Dehydration?
Dehydration, auch Dehydrierung oder Flüssigkeitsmangel genannt, bedeutet, dass der Körper mehr Flüssigkeit verliert, als er aufnimmt. Dehydration kann ganz verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel nicht genug zu trinken, starkes Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall. Dehydration kann zu Symptomen wie Durst, trockener Haut, Schwindel und im schlimmsten Fall zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen.
Welche Infusion bei Flüssigkeitsmangel?
Bei einem Flüssigkeitsmangel werden Infusionen verwendet, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers wiederherzustellen. Die Wahl der Infusionslösung hängt von der Art der Dehydrierung ab.
Wie lange dauert es, Flüssigkeitsmangel auszugleichen?
Die Dauer hängt vom Schweregrad der Dehydrierung und der gewählten Behandlungsmethode ab. Leichte Dehydrierung kann innerhalb weniger Stunden ausgeglichen werden, indem Betroffene ausreichend trinken. Schwerere Fälle brauchen mehrere Stunden bis Tage an Behandlung und erfordern eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr im Krankenhaus. Hierbei müssen auch die Blutsalze überwacht werden.
Dehydriert - was tun?
Wenn Sie dehydriert sind, sollten Sie sofort beginnen, Flüssigkeit zuzuführen. Trinken Sie kleine Schlucke Wasser. Vermeiden Sie koffeinhaltige oder zuckerhaltige Getränke. In schweren Fällen, insbesondere bei Symptomen wie Verwirrtheit, starker Schwäche oder Ohnmacht, sollten Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Was tun bei Dehydrierung?
Bei Dehydrierung sollten Sie sofort Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten in kleinen, regelmäßigen Schlucken. Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte sind ideal. Vermeiden Sie Alkohol, koffeinhaltige Getränke und stark zuckerhaltige Getränke. In schweren Fällen sollten Sie ärztliche Hilfe aufsuchen, um eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr zu erhalten.
Dehydration - was tun?
Bei einer Dehydration ist es wichtig, schnell zu handeln, um den Flüssigkeitsmangel auszugleichen. Trinken Sie reichlich Wasser und ruhen Sie sich aus. Bei schweren Symptomen wie Schwindel, Verwirrtheit oder starkem Durst sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden, da möglicherweise eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr oder weitere Maßnahmen erforderlich sind.