Hautkrebs erkennen: Aussehen von Hautkrebs
Wie bei anderen Krebserkrankungen auch können sich die Symptome bei Krebs vielfältig äußern: Die verschiedenen Hautkrebsarten sehen sehr unterschiedlich aus. Genau das macht es für einen Laien so schwer, Hautkrebs zu erkennen. Er kann bspw. aussehen wie eine Warze oder ein Pickel, dunkel wie ein Pigmentfleck oder aber auch schuppig-rot sein. Deshalb ist es ratsam, regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge zu gehen – und ggf. die Erkrankung in einem frühen Krebsstadium zu entdecken.
Weißer Hautkrebs: Die häufigsten Formen des weißen Hautkrebses sind das sog. Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, das in der oberen Hautschicht entsteht. Weißer Hautkrebs äußert sich häufig in Form von schuppigen, geröteten Stellen auf der Haut. Er kann aber auch aussehen wie eine helle Narbe oder sogar dunkel pigmentiert sein – und damit dem schwarzen Hautkrebs optisch sehr ähneln.
Schwarzer Hautkrebs: Ein sog. malignes Melanom ist typischerweise flach, dunkel und ungleichmäßig gefärbt. Die Farbe dieses bösartigen Hauttumors kann von grau über braun bis schwarz variieren (s. Quelle 1). Auf den ersten Blick ähnelt der schwarze Hautkrebs oftmals einem Muttermal/einem Leberfleck. Ein Unterschied ist, dass sich beim schwarzen Hautkrebs die Farbe, Größe und Form im Laufe der Zeit verändern (s. Quelle 2).
Hautkrebs durch Muttermal: Aus welchen Flecken kann Hautkrebs entstehen?
Jeder Mensch hat Pigmentflecke, die sich durch Farbe und ggf. einer kleinen Wölbung vom Rest der Haut abheben. Es wird unterschieden zwischen angeborenen und erworbenen Pigmentflecken. Gleichbedeutend zum Begriff Pigmentfleck wird von Leberflecken oder Muttermalen gesprochen.
Angeborene Pigmentflecke sind seit der Geburt oder kurze Zeit später auf der Haut sichtbar.
Erworbene Pigmentflecke entstehen, wenn es zu einer punktuellen Überproduktion des Hautfarbstoffs Melanin kommt. Grund dafür kann Sonneneinstrahlung sein – aber auch das Alter, der Hormonhaushalt und die genetische Veranlagung spielen dabei eine Rolle. Neben Sommersprossen und Altersflecken zählen auch u. a. Leberflecke/ Muttermale zu den Pigmentflecken.
Grundsätzlich sollten alle Pigmentflecke regelmäßig selbst und von einem Arzt bei der Hautkrebsvorsorge beobachtet werden. Von ihnen geht eine erhöhte Gefahr aus, dass Krebszellen entstehen.
- Angeborene Pigmentflecke & Hautkrebs: Schwarzer Hautkrebs, der aus angeborenen Muttermalen hervorgeht, tritt häufiger bei jüngeren Menschen auf (s. Quelle 3). Sie sollten regelmäßig beobachtet werden, denn rund ein Drittel aller Hautkrebserkrankungen gehen aus einem angeborenen Muttermal hervor.
- Erworbene Pigmentflecke & Hautkrebs: Maligne Melanome aus Pigmentflecken, die der Mensch im Laufe seines Lebens erwirbt, treten häufiger bei älteren Menschen auf (s. Quelle 3). Mit dem Alter entstehen i. d. R. mehr neue Leberflecke als bei jüngeren Menschen.
Hautkrebs-Selbstuntersuchung: Mit der ABCDE-Regel bösartige Hautveränderungen erkennen
Dermatologen empfehlen eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut. Mit Hilfe der ABCDE-Regel können Sie bösartige Veränderungen an Pigmentflecken erkennen. Diese Regel ist ein erster Hinweis auf eine krankhafte Veränderung. Wenn Sie ein oder mehrere Kriterien aus der Checkliste bei den betroffenen Pigmentflecken feststellen, stellen Sie keine Selbstdiagnose, sondern wenden Sie sich bitte an Ihren Dermatologen.
A = Asymmetrie: Die Form eines neu gewachsenen und bereits vorhandenen Pigmentflecks ist ungleichmäßig und asymmetrisch. Gesunde Pigmentflecke sind hingegen gleichmäßig rund, oval oder länglich.
B = Begrenzung: Der Pigmentfleck hat unregelmäßige Ausfransungen oder Ausläufer. Das bedeutet, die Ränder sehen gezackt oder verwaschen aus und wachsen wie ausgefranst in die Umgebungshaut ein.
C = Colorierung: Der Pigmentfleck hat unterschiedliche Färbungen und Punkte, von rosa über grau bis schwarz. Auch Verkrustungen auf einem Pigmentfleck sind verdächtig und sollten ärztlich abgeklärt werden.
D = Durchmesser: Der Pigmentfleck hat die Form einer Halbkugel oder einen Durchmesser von mehr als 5 mm. Vorsicht: Es gibt auch kleinere Melanome, deshalb ist dieses Kriterium allein nicht ausschlaggebend.
E = Erhabenheit: Der Pigmentfleck wächst mehr als 1 mm in die Höhe.
Wenn Sie im Rahmen der Selbstuntersuchung folgende Auffälligkeiten an den Pigmentflecken feststellen, sollten Sie ebenfalls Ihren Dermatologen kontaktieren:
- Der Fleck verändert seine Farbe.
- Der Fleck verändert seine Größe und Form.
- Der Fleck blutet.
- Der Fleck juckt (s. Quellen 4 & 5).
Vorsorgeuntersuchung: Das Hautkrebsscreening
Dermatologen und Hausärzte, die entsprechend qualifiziert sind, bieten Untersuchungen zur Hautkrebsvorsorge an. Besteht der Verdacht auf Hautkrebs, überweist Ihr Hausarzt Sie zur weiteren Abklärung an einen Dermatologen.
Für die Hautkrebsvorsorgeuntersuchung, auch Hautkrebsscreenings genannt, gibt es einen gesetzlichen Rahmen. In der Regel sind diese Verfahren für Versicherte ab einem Alter von 35 Jahren im Abstand von zwei Jahren vorgesehen (s. Quelle 5). Patienten, die Risikofaktoren für Hautkrebs ausgesetzt sind und somit ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben, wird der Dermatologe zu häufigeren Kontrollen anraten, bspw. im jährlichen oder halbjährlichen Abstand (s. Quelle 6).
Kosten der Hautkrebsvorsorge
Die Teilnahme an der Hautkrebsvorsorge ist freiwillig. Die Kosten werden von den gesetzlichen bzw. privaten Krankenkassen sowohl für Männer als auch für Frauen übernommen. Bitte beachten Sie, dass die meisten Krankenkassen nur die einfache Untersuchung der gesamten Hautoberfläche mit dem bloßen Auge bezahlen. Wenn der Arzt eine beleuchtete Lupe, ein sog. Dermatoskop (auch: Auflichtmikroskop) oder ein videogestütztes Dermatoskop verwendet, handelt es sich dabei um eine individuelle Gesundheitsleistung (sog. IGeL-Leistung). Die Kosten für IGeL-Leistungen müssen Versicherte selbst tragen. Dazu können Sie sich vom behandelnden Arzt beraten lassen.
Hautkrebsvorsorge: Ablauf der Untersuchung
Die Untersuchung beim Dermatologen oder entsprechend qualifizierten Hausarzt dauert i. d. R. etwa 20 Minuten und umfasst die drei folgenden Schritte.
1. Befragung zur Krankengeschichte
Der Haut- oder Hausarzt wird sich bei Ihnen zunächst nach vorhandenen Erkrankungen erkundigen und fragen, ob es Hautkrebserkrankungen in Ihrer Familie gibt. Von Interesse ist auch, ob Hautveränderungen festgestellt wurden, wie z. B. eine nicht heilende Verletzung der Haut (sog. Läsion) und die Häufigkeit von Sonnenbränden in der Vergangenheit (s. Quelle 6).
2. Untersuchung der gesamten Körperoberfläche
Im nächsten Schritt steht die Untersuchung der Haut vom Scheitel bis zur Sohle an. Dazu ist es notwendig, dass Sie sich zunächst bis auf die Unterwäsche ausziehen, sodass Ihr Arzt auch wirklich jede Hautpartie kann. Demnach untersucht er auch die Hautfalten und Schleimhäute. Zwar tritt Hautkrebs häufig an offensichtlichen Stellen auf, die der direkten Sonne stärker ausgesetzt sind, genauso kann er aber auch an versteckteren Stellen entstehen – wie etwa im Mund, zwischen den Zehen oder unter dem Fingernagel. Im Anschluss wird der Arzt Sie bitten, sich ganz auszuziehen, damit er auch die äußeren Genitalschleimhäute und die Analregion untersuchen kann. Dies mag für den einen oder anderen vielleicht etwas unangenehm sein, dennoch ist es für die vollständige Vorsorge enorm wichtig.
3. Befundmitteilung und Beratung
Nach der körperlichen Untersuchung können Sie Ihre Kleidung wieder anziehen, denn dann bespricht der Arzt mit Ihnen schon das Untersuchungsergebnis.
Viele Dermatologen nutzen die Gelegenheit auch zur Aufklärung, wie Sie Hautkrebs bzw. Krebs vorbeugen können. Dazu zählen folgende Ratschläge:
- Mittagssonne meiden: Vermeiden Sie die Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr und ggf. das Solarium.
- Schützende Kleidung: Tragen Sie Kleidung, Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille, die Sie vor UV-Strahlen schützt. Achten Sie bei der Sonnenbrille auf das CE-Zeichen, das z. B. Sicherheit und Gesundheitsschutz nachweist.
- Lichtschutzfaktor: Cremen Sie unbedeckte Körperstellen etwa 30 Minuten vor dem Sonnenbad mit Sonnenschutzmittel ein. Achten Sie im Idealfall auf UVA- und UVB-Schutz, Wasserfestigkeit, mind. Lichtschutzfaktor (LSF) 20, bei hellen Hauttypen LSF 30. Beachten Sie, regelmäßig nachzucremen (s. Quelle 6).
Was passiert, wenn der Befund beim Hautkrebsscreening auffällig ist?
Sollte der Dermatologe einen auffälligen Befund feststellen, werden Sie darüber sowie über die nächsten erforderlichen Schritte umgehend informiert. In den meisten Fällen wird entweder eine Gewebeprobe entnommen oder die betroffene Hautstelle entfernt und im Anschluss im Labor unter dem Mikroskop genauer untersucht (s. Quelle 6).
Bedenken Sie, dass ein auffälliger Befund nicht zwangsläufig Hautkrebs bedeutet. Dafür muss die Probe untersucht werden. Bewahren Sie also Ruhe. Sollte es sich um die Diagnose Hautkrebs handeln, wird Ihr Arzt Ihnen die Diagnose in einem persönlichen Gespräch übermitteln und Ihnen passende Möglichkeiten der Krebstherapie erklären und empfehlen.
Hautkrebs hat unter allen Krebsarten die besten Überlebenschancen. Weißer Hautkrebs ist die Krebsart, die in Deutschland am häufigsten diagnostiziert wird – und am erfolgreichsten behandelt werden kann. Bei schwarzem Hautkrebs stehen die Chancen auf Heilung gut, wenn er in einem frühen Stadium erkannt und behandelt wird, der Krebs also noch nicht gestreut hat.
Häufig gestellte Fragen
Wie sieht Hautkrebs aus?
Die Erscheinungsform von Hautkrebs, egal ob schwarzer oder weißer Hautkrebs, ist sehr unterschiedlich. Das macht das Erkennen von Hautkrebs für einen Laien so schwer. Deshalb ist es ratsam, regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge zu gehen. Schwarzer Hautkrebs ist typischerweise flach, dunkel und unregelmäßig gefärbt. Die Farbe des bösartigen Hauttumors variiert meist von grau über braun bis schwarz. Auf den ersten Blick ähnelt der schwarze Hautkrebs einem Muttermal oder einem Leberfleck. Schwarzer Hautkrebs verändert seine Farbe, Größe und Form im Laufe der Zeit.
Weißer Hautkrebs hingegen ist häufig eine schuppige, gerötete Hautstelle. Er kann aber auch aussehen, wie eine helle Narbe. In einigen Fällen kann er auch dunkel pigmentiert sein und damit aussehen wie schwarzer Hautkrebs.
Kann Hautkrebs jucken?
Ein juckender Pigmentfleck kann ggf. auf Hautkrebs hinweisen.
Was ist ein Hautkrebsscreening?
Das Hautkrebsscreening ist das in Deutschland gesetzlich verankerte Programm zur Hautkrebsfrüherkennung. Der Anspruch auf Krebsvorsorge ist nach § 25a SGB V geregelt. Das Ziel ist es, Hautkrebs in einem möglichst frühen Krebsstadium zu entdecken, um die Heilungschancen zu verbessern.
Welcher Arzt führt das Hautkrebsscreening durch?
Dermatologen und qualifizierte Hausärzte führen das Hautkrebsscreening durch.
Ab welchem Alter wird das Hautkrebsscreening durchgeführt?
Der gesetzliche Anspruch besteht ab dem 35. Lebensjahr. Einige Krankenkassen zahlen das Hautkrebsscreening auch schon früher. Fragen Sie daher bei Ihrer Krankenkasse nach.
Was wird bei der Hautkrebsvorsorge gemacht?
Der Arzt erkundigt sich zunächst nach Vorerkrankungen und Hautkrebserkrankungen in der Familie sowie auffällige Hautveränderungen. Im Anschluss findet die Untersuchung der gesamten Körperoberfläche statt. Zum Schluss berichtet der Arzt über die Befunde und berät ggf. darüber, wie Sie Hautkrebs vorbeugen können.
Wie oft findet die Hautkrebsvorsorge statt?
Die gesetzliche Regelung sieht eine Hautkrebsvorsorge im Abstand von zwei Jahren vor. Patienten mit einem erhöhten Risiko für Hautkrebserkrankungen wird der Dermatologe zu häufigeren Untersuchungen raten, bspw. zu jährlichen Untersuchungen.
Wie erkennt man, ob aus einem Muttermal Hautkrebs geworden ist?
Pigmentflecken, die zu Hautkrebs entartet sind, sehen i. d. R. anders aus als alle anderen Pigmentflecken (Zeichen des „hässlichen Entleins“). Die ABCDE-Regel kann helfen, bösartige Veränderungen im Rahmen der Selbstuntersuchung festzustellen. Damit werden Pigmentflecke auf Symmetrie, Begrenzung, Farbe, Durchmesser und Erhabenheit überprüft. Wenn Abweichungen zu gesunden Pigmentflecken festgestellt werden, sollte ein Dermatologe zur weiteren Untersuchung kontaktiert werden.