Brustkrebsvorsorge: Mammographie & mehr zur Brustkrebs-Früherkennung

Brustkrebsvorsorge: Diagnose und Früherkennung

Die regelmäßigen Untersuchungen zur Brustkrebsvorsorge können eine Erkrankung zwar nicht verhindern – dafür können Tumore frühzeitig erkannt und behandelt werden. Das ist wichtig für eine gute Prognose: Brustkrebs im Frühstadium kann schonender und erfolgsversprechender behandelt werden als Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium.

pflege.de informiert Sie in diesem Ratgeber über die Untersuchungsangebote in den verschiedenen Altersstufen sowie das Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 75 Jahren. Weil Brustkrebs keine reine Frauenkrankheit ist, informiert pflege.de Sie auch über die Untersuchungsmethoden beim Mann.

Inhaltsverzeichnis

Brustkrebsvorsorge: Früherkennung von Brustkrebs

In Deutschland besteht ein gesetzlicher Rahmen für die Brustkrebsvorsorge. Um Brustkrebs bei der Frau möglichst früh zu erkennen, gehören je nach Lebensalter verschiedene Vorsorge-Untersuchungen in diesen gesetzlichen Rahmen. Die Teilnahme ist freiwillig und für gesetzlich und privat Versicherte kostenlos.

Die Brustkrebsvorsorge zur Früherkennung beinhaltet die Tastuntersuchung und die bildgebende Mammographie. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick zu den Ansprüchen und der Häufigkeit der Brustkrebsvorsorge.

Untersuchungsart Ab wann? Wie oft?
Tastuntersuchung beim Frauenarzt Frauen ab 30 1x pro Jahr
Mammographie Frauen zwischen 50 und 75 Alle 2 Jahre (zusätzlich zur Tastuntersuchung)

Die Früherkennung von Brustkrebs ist nur ein Teil eines größeren Früherkennungsprogramms: Der Anspruch auf Krebsvorsorge ist im Fünften Buch Sozialgesetzbuch (§ 25a SGB V) gesetzlich verankert.(1)

Nutzen Sie Ihren Anspruch auf Gesundheitsvorsorge. Ab welchem Lebensalter Ihnen weitere Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung zustehen, lesen Sie im Ratgeber Krebsvorsorge.

Tipp
Die Patientenverfügung ist ein wichtiges Vorsorge-Dokument

Krankheiten, Unfälle oder medizinische Notfälle können uns alle betreffen – ganz unabhängig vom Alter. Aus diesem Grund empfiehlt Ihnen pflege.de eine Patientenverfügung anzulegen. Hierbei handelt es sich um ein Vorsorge-Dokument, mit dem Sie sicherstellen, dass Ihre eigenen Wünsche bezüglich medizinischer Behandlungen respektiert werden, falls Sie selbst nicht mehr in der Lage sind, diese zu äußern. Damit wahren Sie für den Fall der Fälle nicht nur Ihre Selbstbestimmung, sondern bewahren auch Ihre Angehörigen vor schwierigen Entscheidungen. Nutzen Sie gerne die kostenlose Vorlage von pflege.de.

Bonus
Formular Patientenverfügung
  • PDF-Formular als Vorlage für Ihre Patientenverfügung
  • Online ausfüllen oder ausdrucken
  • Mit den Textbausteinen vom Justizministerium

Tastuntersuchung als Vorsorge von Brustkrebs

Laut der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) über die Früherkennung von Krebserkrankungen haben Frauen ab 30 Jahren einmal jährlich Anspruch auf eine Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung. Ziel dabei ist, Veränderungen der Brust zu ertasten, die auf Brustkrebs hinweisen können.

Diese Untersuchung umfasst

  • die Befragung zu Vorerkrankungen und zu Krebserkrankungen in der Familie,
  • das Abtasten der Brustdrüsen und der nahegelegenen Lymphknoten,
  • die Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust,
  • das Untersuchen der Hautregion und
  • die Beratung zum Untersuchungsergebnis.(2)

Discovering Hands: Tastuntersuchung durch sehbehinderte und blinde Frauen

Taktilographie beziehungsweise discovering hands ist eine innovative Methode zur Brustkrebsvorsorge, bei der speziell ausgebildete blinde oder sehbehinderte Frauen als sogenannte Medizinisch-Taktile Untersucherinnen, kurz MTU, eingesetzt werden.

Mithilfe ihrer besonders ausgeprägten taktilen beziehungsweise fühlenden Wahrnehmung sollen selbst kleinste Gewebeveränderungen in der Brust frühzeitig aufspürt werden, die möglicherweise auf Brustkrebs hindeuten.

Die Methode basiert auf einer systematischen, detaillierten Abtastung der Brust und dauert zwischen 30 und 60 Minuten – also deutlich länger als eine herkömmliche Tastuntersuchung beim Arzt.

Diese innovative Technik bietet Frauen aller Altersgruppen eine wertvolle Ergänzung zur herkömmlichen Brustkrebsfrüherkennung, ersetzt allerdings nicht die Mammographie oder andere bildgebende Verfahren.(3)

Info
Die Kosten werden von vielen Krankenkassen übernommen

Die Kosten für die Taktile Brustuntersuchung werden von vielen gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Zudem erstatten viele private Krankenversicherungen die spezielle Tastuntersuchung, abhängig vom gewählten Tarif. Fragen Sie am besten direkt bei Ihrer zuständigen Krankenkasse nach, ob eine Kostenübernahme möglich ist. Sollte Ihre Krankenkasse nicht zu den Partnerkassen gehören, können Sie die Untersuchung als Selbstzahlerleistung in Anspruch nehmen. Dann belaufen sich die Kosten auf rund 80 Euro.(3)

Mammographie zur Brustkrebsvorsorge

Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Mit dieser Untersuchung können schon sehr kleine und noch nicht tastbare Tumore erkannt werden. Sie gilt derzeit als verlässlichste Untersuchungsmethode bei der Brustkrebs-Früherkennung und -Diagnostik.(4)

Einerseits wird die Mammographie angewendet, wenn der Verdacht auf Brustkrebs besteht – zum Beispiel dann, wenn ein Knoten ertastet wurde. Im Rahmen der Diagnostik nennt man diese Untersuchung Abklärungs-Mammographie.(5)

Andererseits ist die Mammographie aber auch Bestandteil des deutschlandweiten gesetzlichen Rahmens zur Krebsfrüherkennung bei Frauen in einer bestimmten Altersspanne. Hier wird die Mammographie zur Früherkennung eingesetzt, ohne dass ein konkreter Verdacht auf Brustkrebs besteht. In diesem Fall spricht man vom Mammographie-Screening. Screening bedeutet, dass flächendeckend allen gesetzlich und privat versicherten Frauen im gleichen Alter die gleiche Untersuchung angeboten wird.(6)

Mammographie-Screening: Ab welchem Alter?

In Deutschland haben Frauen erstmalig ab 50 Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mammographie zur Brustkrebsvorsorge – neben der jährlichen Tastuntersuchung beim Frauenarzt. Die Mammographie kann fortan alle zwei Jahre in Anspruch genommen werden. Der gesetzliche Anspruch zur Teilnahme am Mammographie-Screening gilt für Frauen bis 75 Jahre.

Info
Mammographie dient der Diagnosestellung

Die Abklärungs-Mammographie wird in jedem Alter empfohlen, wenn der Verdacht auf Brustkrebs besteht.

Mammographie: Ablauf, Dauer und Befund

Wer vor seiner ersten Mammographie steht, dem gehen womöglich viele Fragen durch den Kopf. pflege.de erläutert Ihnen, wie eine Mammographie abläuft, wie lange die Untersuchung dauert und welche Besonderheiten Sie beachten sollten.

Einladung zur Mammographie

Grundsätzlich benötigen Sie keine Überweisung des Frauenarztes für eine Mammographie: Frauen zwischen 50 und 75 Jahren erhalten eine Einladung zur Untersuchung per Post von der sogenannten Zentralen Stelle. In dem Anschreiben wird Ihnen ein Termin in der nächstgelegenen Screening-Einheit vorgeschlagen. Eine Screening-Einheit ist eine Praxis oder Klinik, die Mammographien durchführt. Diesen Termin können Sie entweder bestätigen, verschieben oder absagen.

Außerdem enthält die Einladung eine Entscheidungshilfe. Darin werden die Hintergründe, Ziele, Vorgehensweisen sowie Vor- und Nachteile der Mammographie erläutert. Wenn Sie Fragen dazu haben, können Sie einen Beratungstermin vereinbaren. Die Kontaktdaten, unter denen Sie den Aufklärungstermin vereinbaren können, stehen im Einladungsschreiben.

Tipp
Weisen Sie bei Terminvergabe auf körperliche Einschränkungen hin

Im Regelfall wird die Mammographie im Stehen durchgeführt. Einige Geräte können allerdings so eingestellt werden, dass die Untersuchung im Sitzen möglich ist. Sollten Sie beispielsweise nicht lange stehen können oder auf einen Rollstuhl angewiesen sein, informieren Sie die Zentrale Stelle bei der Terminvergabe darüber. Dann bekommen Sie einen Termin in einer Mammographie-Einheit, in der das Gerät höhenverstellbar ist.

Ein Angebot von pflege.de
curabox Pflege Teaser
Gratis Markenprodukte für die Pflege zuhause

Mit der curabox Pflege erhalten Sie benötigte Pflegehilfsmittel nach Hause – regelmäßig und kostenfrei!

  • Für alle Pflegegrade
  • Produkte im Wert von bis zu 40 € monatlich
  • Einmal beantragt, regelmäßig geliefert
  • Boxinhalt jederzeit anpassbar

Ablauf am Tag der Mammographie

Am Tag der Untersuchung können Sie vorher duschen. Verzichten Sie aber auf Cremes, Deo oder Puder im Brust- und Achselbereich. Diese Produkte können die Untersuchungsergebnisse verfälschen. Ziehen Sie sich am besten ein Oberteil an, mit dem Sie leicht Ihren Oberkörper entkleiden können. Ihre restliche Kleidung behalten Sie bei der Untersuchung an.(4)

Durchführung der Mammographie

Bei einer Mammographie werden von jeder Brust zwei Aufnahmen gemacht. Dazu stellen Sie sich vor das Gerät. Die jeweilige Brust wird zwischen zwei durchsichtigen Plexiglasscheiben möglichst flach zusammengedrückt. Das kann je nach Brustbeschaffenheit unangenehm bis schmerzhaft sein.

Es ist allerdings notwendig, die Brust zusammenzudrücken, damit sie so exakt wie möglich im Röntgenbild dargestellt werden kann.

In dieser Position müssen Sie nur wenige Sekunden verharren. Rechnet man die Positionierung der Patientin und die Einstellung des Geräts ein, dauert eine Mammographie rund 15 Minuten.(7)

Befundmitteilung nach der Mammographie-Untersuchung

Es kann einige Tage dauern, bis Ihnen der Befund per Post mitgeteilt wird. Die Mammographie-Bilder werden von zwei Ärzten unabhängig voneinander beurteilt, was die Qualität der Diagnose erhöht.(4)

Auffälliger Befund einer Mammographie

Sollte die Mammographie einen auffälligen Befund ergeben, werden Sie ebenfalls per Post darüber informiert. Sie erhalten vom zuständigen Arzt der Screening-Stelle eine erneute Einladung. Es werden weitere Untersuchungen veranlasst, um die auffällige Stelle näher zu untersuchen.

Bitte beachten Sie: Ein auffälliger Befund bedeutet nicht gleich Brustkrebs. In den meisten Fällen wird in weiteren Untersuchungen festgestellt, dass es sich um eine gutartige Gewebsveränderung handelt.

Sollte es wiederum nicht möglich sein, den Krebsverdacht mit Sicherheit auszuschließen, wird empfohlen, eine Gewebeprobe unter örtlicher Betäubung zu entnehmen. Dieses Vorgehen wird Biopsie genannt. Das entnommene Brustgewebe wird dann im Labor auf Krebszellen untersucht. Danach kann die Diagnose Brustkrebs entweder ausgeschlossen oder bestätigt werden.(6)

Bestätigt sich der Verdacht auf Brustkrebs nach der Biopsie, bespricht Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen die Optionen zur Brustkrebs-Behandlung.

Mammographie-Screening: Kosten

Die Kosten, die für die Untersuchung im Rahmen des Mammographie-Screenings anfallen, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Bei privat Versicherten richtet sich die Kostenübernahme nach dem jeweiligen Versicherungsvertrag.(6)

Mammographie-Mobil

Die Mammographie findet in sogenannten Screening-Einheiten statt. Das sind entweder nahegelegene Praxen oder Kliniken. Es gibt aber auch mobile Mammographie-Einheiten, die auch „Mammographie-Mobil“ oder „Mammobil“ genannt werden. Dabei handelt es sich um ein speziell umgebautes und mit allen nötigen Untersuchungsmaterialien ausgestattetes Fahrzeug, in dem die Mammographie-Untersuchung stattfinden kann.

Das Mammographie-Mobil kommt hauptsächlich in ländlichen Regionen zum Einsatz, damit die Frauen ohne weite Fahrwege nah an ihrem Wohnort am Mammographie-Screening teilnehmen können. Der Ablauf, die technische Ausstattung und die Untersuchungsqualität sind identisch mit den Screening-Einheiten in Praxen oder Kliniken.(8)

Mammographie beim Mann

Brustkrebs beim Mann kommt zwar selten vor, sollte aber mit jährlich rund 690 Fällen in Deutschland nicht unterschätzt werden.(9)

Aufgrund dieser Seltenheit gibt es jedoch kein gesetzliches Programm zur Brustkrebsfrüherkennung für Männer. Die sogenannte S3-Leitlinie wird von Fachexperten entwickelt, um eine angemessene Gesundheitsversorgung nach aktuellen Erkenntnissen zu empfehlen. Eine Mammographie beim Mann wird laut dieser Leitlinie erst dann empfohlen, wenn ein konkreter Verdacht auf Brustkrebs besteht.(10)

Mammographie-Spätfolgen

Die Mammographie durchleuchtet die Brust mit Röntgenstrahlen. Die Dosierung der Röntgenstrahlung hängt davon ab, wie dicht das Brustgewebe ist: Je dichter das Brustgewebe, desto höher die Strahlendosis.

Auch bei einer höheren Strahlendosis ist die Strahlenbelastung für den Körper dennoch so gering, dass sie normalerweise keine Spätfolgen verursacht. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass eine regelmäßige Röntgenbestrahlung über einen Zeitraum von 20 Jahren bei einer von 1.000 Frauen zur Brustkrebsentstehung beiträgt.(6)

Kritik an der Mammographie: Überdiagnose und Überbehandlung

Es gibt auch kritische Stimmen zur Mammographie im Rahmen der Brustkrebsvorsorge. Die Kritik bezieht sich auf die Gefahr von einer sogenannten Überdiagnose und infolgedessen der Überbehandlung.

Mit Überdiagnose ist gemeint, dass bei der Mammographie auch Brusttumore festgestellt werden, die den Betroffenen keine Beschwerden verursachen und auch keine Verkürzung der Lebenszeit mit sich gebracht hätten. Das können Tumore sein, die so klein sind und bleiben, dass sie ohne der Mammographie gar nicht erst entdeckt worden wären.

Welchen Verlauf der Tumor jedoch nimmt, ist zum Zeitpunkt der Diagnose nicht sicher zu sagen. Deshalb wird eine Therapie empfohlen, auch wenn die betroffene Person rückwirkend betrachtet ohne Therapie keine Einbußen gehabt hätte. In diesem Fall spricht man von Überbehandlung.(11)

Neben den körperlichen Belastungen der Krebstherapie gibt es auch seelische Belastungen, die mit einer Krebsdiagnose einhergehen können. In diesen Lebenslagen können Betroffene und Angehörige psychoonkologische Betreuung in Anspruch nehmen.

Alternativen zur Mammographie?

Die Mammographie gilt nach dem aktuellen medizinischen Stand als verlässlichste Untersuchung zur Früherkennung und Diagnostik von Brustkrebs. Sie trägt dazu bei, die Sterblichkeitsrate von Brustkrebs zu senken.(5)

Alle weiteren bildgebenden Untersuchungsverfahren – wie Ultraschall oder MRT – werden im Einzelfall ergänzend zur Mammographie durchgeführt.

Ultraschall zur Brustkrebsvorsorge

Eine Ultraschalluntersuchung kann ergänzend zur Mammographie wichtige Informationen über das Brustgewebe liefern. So können nach einem auffälligen Mammographie-Befund auch Zysten – das sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume – besonders gut mit dem Ultraschallgerät erkannt und von Knoten in der Brust unterschieden werden.

Bei jungen Frauen und Frauen vor den Wechseljahren kann es wegen einem hohen Anteil an Bindegewebe in der Brust schwieriger sein, die Mammographie-Bilder zu beurteilen. In diesem Fall wird gegebenenfalls zusätzlich ein Ultraschall durchgeführt.(10)

Info
Mammographie oder Ultraschall?

Ultraschall als alleinige Untersuchung zur Brustkrebsfrüherkennung wird nicht empfohlen.(10) Die Mammographie gilt im Vergleich zum Ultraschall als verlässlichere Methode. Deshalb werden die Kosten für einen Ultraschall als Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung nicht von den Krankenkassen übernommen. Wenn es allerdings darum geht, einen konkreten Verdacht abzuklären, werden die Kosten von den Krankenkassen getragen.

MRT zur Brustkrebsvorsorge

Die Kernspintomografie oder auch Magnet-Resonanz-Tomographie, kurz MRT, gehört nicht zu den Standard-Untersuchungen, die für die Früherkennung von Brustkrebs durchgeführt werden. Deshalb werden die Kosten für ein MRT zur Brustkrebsvorsorge in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen. Eine MRT wird nur in bestimmten Fällen gegebenenfalls als Ergänzung zur Mammographie veranlasst, zum Beispiel bei

  • Frauen mit Brustkrebs: Hierbei wird nach weiteren Tumoren in der Brust gesucht.
  • Frauen nach einer Brustkrebs-Operation: Hierbei kann Narbengewebe von einem erneut auftretenden Tumor (Rezidiv) unterschieden werden.
  • Frauen mit besonders hohem Brustkrebsrisiko: Besonders bei jüngeren Patientinnen ist eine Mammographie wegen des dichteren Drüsengewebes weniger aussagekräftig und sollte durch einen Ultraschall ergänzend untersucht werden.(10)

Blutwerte: Tumormarker bei Brustkrebs

Die Bestimmung der Blutwerte, insbesondere der Tumormarker, finden nicht im regulären Rahmen der Brustkrebsvorsorge statt. Grund dafür ist, dass ein erhöhter Tumormarker CA 15-3, der auf Brustkrebs hinweisen kann, auch bei anderen Erkrankungen erhöht sein kann. Das ist zum Beispiel bei gutartigen Gewebsveränderungen der Brust der Fall, bei einer dialysepflichtigen Nierenschwäche oder einer entzündlichen Lungenerkrankung.

Das bedeutet, den Brustkrebs-Tumormarker im Rahmen der Brustkrebsvorsorge zu bestimmen, wäre zu ungenau. Es würde erheblich mehr Brustkrebs-Verdachtsfälle verursachen, die letztlich kein Brustkrebs sind. Zudem ist der Blutwert des Tumormarkers im Brustkrebs-Frühstadium oftmals nicht erhöht, sodass diese Untersuchung einen vorhandenen Brustkrebs nicht sicher feststellen würde.

Den Brustkrebs-Tumormarker zu bestimmen, hat allerdings einen berechtigen Einsatz: Der Tumormarker wird regelmäßig zur Therapiekontrolle bestimmt. In diesem Zusammenhang kann der Tumormarker Anhaltspunkte darüber liefern, ob eine Brustkrebs-Behandlung anschlägt.(11)

Häufig gestellte Fragen

Ab wann sollte man an der Brustkrebsvorsorge teilnehmen?

Frauen ab 30 Jahren haben Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung auf Brustkrebs beim Frauenarzt. Diese Untersuchung umfasst

  • die Befragung zu Vorerkrankungen und zu Krebserkrankungen in der Familie,
  • das Abtasten der Brustdrüsen und der nahegelegenen Lymphknoten,
  • die Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust,
  • das Untersuchen der Hautregion und
  • die Beratung zum Untersuchungsergebnis.

Ab wann sollte man an der Mammographie teilnehmen?

In Deutschland haben Frauen erstmalig ab 50 Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mammographie zur Brustkrebsvorsorge – neben der jährlichen Brustkrebsvorsorge beim Frauenarzt. Der gesetzliche Anspruch zur Teilnahme am Mammographie-Screening gilt für Frauen bis 75 Jahre.

Ab welchem Alter wird die Mammographie empfohlen?

In Deutschland haben Frauen erstmalig ab 50 Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mammographie zur Brustkrebsvorsorge – neben der jährlichen Brustkrebsvorsorge beim Frauenarzt. Der gesetzliche Anspruch zur Teilnahme am Mammographie-Screening gilt für Frauen bis 75 Jahre.

Ab welchem Alter zahlt die Krankenkasse die Mammographie?

In Deutschland haben Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mammographie zur Brustkrebsvorsorge. Die Kosten dafür tragen die gesetzlichen Krankenkassen. Bei privat Versicherten richtet sich die Kostenübernahme nach dem jeweiligen Versicherungsvertrag.

Wie oft findet die Mammographie statt?

Die Mammographie zur Brustkrebsvorsorge kann alle zwei Jahre in Anspruch genommen werden.

Warum wird in manchen Fällen ein Ultraschall nach der Mammographie gemacht?

Ein Ultraschall kann ergänzend zur Mammographie wichtige Informationen über das Brustgewebe liefern. So können nach einem auffälligen Mammographie-Befund Zysten, das sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, besonders gut mit dem Ultraschallgerät erkannt und von Knoten in der Brust unterschieden werden. Bei jungen Frauen und Frauen vor den Wechseljahren kann die Beurteilung der Mammographie-Bilder wegen dem hohen Anteil an Bindegewebe in der Brust manchmal schwierig sein. In diesem Fall wird gegebenenfalls zusätzlich ein Ultraschall durchgeführt.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

/ 5 Bewertungen

Sie haben bereits bewertet.
Vielen Dank!
Wir haben Ihre Bewertung erhalten.
Vielen Dank für Ihre Anmerkungen!
Haben Sie noch Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge?



Erstelldatum: 1202.30.03|Zuletzt geändert: 5202.30.5
(1)
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) (2024): Brustkrebs-Früherkennung – Mammographie-Screening-Programm
www.g-ba.de/themen/methodenbewertung/erwachsene/krebsfrueherkennung/mammographie-screening/ (letzter Abruf am 20.11.2024)
(2)
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) (2024): Krebsfrüherkennungs-Richtlinie
www.g-ba.de/downloads/62-492-3478/KFE-RL_2023-09-21_iK-2024-07-01.pdf (letzter Abruf am 20.11.2024)
(3)
discovering hands Service GmbH (2025): Taktilographie zur Optimierung der Brust­krebs­früherkennung für alle Alters­gruppen
www.discovering-hands.de/methodik/taktilographie (letzter Abruf am 05.03.2025)
(4)
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) (2024): Brustkrebs-Früherkennung: Mammographie-Screening und Abtasten
www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/mammographie-frueherkennung.php (letzter Abruf am 20.11.2024)
(5)
Onko Internetportal (2022): Diagnoseverfahren Mammographie bei Brustkrebs
www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/diagnoseverfahren-mammografie.html (letzter Abruf am 20.11.2024)
(6)
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) (2024): Mammographiescreening. Eine Entscheidungshilfe
www.g-ba.de/downloads/17-98-2232/2023-09-21_G-BA_Entscheidungshilfe_Mammographie_bf.pdf (letzter Abruf am 20.11.2024)
(7)
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) (2023): Mammographie: Röntgenuntersuchung der Brust
www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/bildgebung/mammographie-durchfuehrung.php (letzter Abruf am 20.11.2024)
(8)
Kooperationsgemeinschaft Mammographie GbR (2023): Mammo-Programm
www.mammo-programm.de/mammographie-mobil/ (letzter Abruf am 20.11.2024)
(9)
Robert Koch-Institut (RKI) (2024): Brustkrebs (Mammakarzinom): Brustkrebs (Mammakarzinom)
www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Brustkrebs/brustkrebs_node.html (letzter Abruf am 20.11.2024)
(10)
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF) (2021): Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms
www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Mammakarzinom_4_0/Version_4.3/LL_Mammakarzinom_Langversion_4.3.pdf 20.11.2024)
(11)
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) (2021): Häufig verwendete Tumormarker und andere Biomarker bei Krebs
www.krebsinformationsdienst.de/untersuchungen-bei-krebs/molekulare-diagnostik/biomarker-und-tumormarker-beispiele 20.11.2024)
Ein Angebot von pflege.de
curabox Pflege Teaser
curabox Pflege: Markenprodukte gratis für die Pflege zuhause
Brustkrebs: Arten, Symptome und Risikofaktoren
Ratgeber
Brustkrebs » Arten, Symptome, Ursachen & Risikofaktoren
Grundpflege: Eine Mutter hilft ihrem Kind mit Behinderung bei der Zahnpflege
Ratgeber
Was ist Grundpflege?
Brustkrebs: Stadien und Behandlung
Ratgeber
Brustkrebs-Behandlung » Stadien, Therapie & Nachsorge
Ein Service von pflege.de
Pflegegradrechner
Einfach, schnell und kostenlos zum persönlichen Ergebnis
Krebstherapie: Behandlung und Heilungschancen bei Krebs
Ratgeber
Krebstherapie » Wie Krebs behandelt werden kann
Leben im Alter
Ratgeber
Leben im Alter: Gesund und selbstbestimmt bis ins hohe Alter
Symbolbild Pflegegrade
Ratgeber
Pflegegrade 1 bis 5: Der große Überblick
Krebsentstehung: Ursachen und Risikofaktoren
Ratgeber
Krebsentstehung » Ursachen & Risikofaktoren für Krebs
Das könnte Sie auch interessieren
Brustkrebs: Stadien und Behandlung
Stadien & Behandlung
Brustkrebs-Behandlung » Stadien & Nachsorge
Abbildung
Harnverhalt
Harnverhalt: Ursachen, Symptome, Selbsthilfe
Demenz
Demenz
Demenz: Symptome, Demenzformen & Verlauf
CED: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
CED
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Inkontinenz
Inkontinenz
Inkontinenz » Formen, Ursachen & Therapie
Adipositas
Adipositas
Adipositas: Ursachen und Behandlung