Hilfsmittel bei Demenz: Alltagshilfen & Orientierungshilfen

Hilfsmittel bei Demenz

Für viele Menschen mit Demenz wird es mit Fortschreiten der Krankheit schwieriger, sich zu orientieren und Gefahren richtig einzuschätzen. Alltagshilfen und Hilfsmittel können ihnen dabei helfen, so lange wie möglich selbstständig und sicher in den eigenen vier Wänden zu leben. Die Bandbreite an Hilfsmitteln reicht von Sicherheitsvorkehrungen über die Förderung der Motorik bis hin zur Gedächtnisstützung. pflege.de gibt Ihnen einen Überblick, welche Hilfsmittel sinnvoll sind und den Alltag von Menschen mit Demenz erleichtern.

Inhaltsverzeichnis

Alltagshilfen für Demenzerkrankte

Im Alltag kann Vergesslichkeit zur großen Herausforderung werden: Schlüssel verlegen, Termine vergessen oder sich in der eigenen Wohnung nicht mehr zurechtfinden – das sind Situationen, mit denen Menschen, die an Demenz erkrankt sind, nur allzu vertraut sind. Das ist jedoch kein Grund, sich davon einschränken zu lassen. Alltagshilfen sind das ideale Mittel, um das Leben strukturierter und sicherer zu gestalten. Das macht sie zu einem nützlichen Geschenk für Menschen mit Demenz

Tipp
Hilfsmittel gemeinsam auswählen

Beziehen Sie die demenzerkrankte Person in die Auswahl der Hilfsmittel mit ein, um deren Akzeptanz und Interesse zu fördern. So wird die Alltagshilfe nicht nur angeschafft, sondern auch wirklich genutzt. Viele Hilfsmittel zur Unterstützung kognitiver Einschränkungen können von der Pflegekasse übernommen werden. 

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Erinnerungshilfen

Erinnerungshilfen sind speziell entwickelte Hilfsmittel, die Demenzerkrankten dabei helfen, ihren Alltag besser zu organisieren und an wichtige Aufgaben oder Termine zuverlässig erinnert zu werden. Je nach Bedarf gibt es unterschiedliche Arten von Erinnerungshilfen:

  • Medikamentenboxen mit Erinnerungsfunktion: Diese Boxen erinnern optisch oder akustisch an die Einnahme von Medikamenten und sorgen dafür, dass sie zur richtigen Zeit eingenommen werden.
  • Sprechende Zeitplaner: Zeitplaner, die Demenzerkrankten helfen, ihren Tagesablauf besser zu strukturieren. Sie erinnern an bevorstehende Termine und Aufgaben.
  • Diktiergeräte: Praktische Geräte, mit denen Betroffene Sprachaufnahmen machen können, um wichtige Dinge festzuhalten und sich später daran zu erinnern.

Technische Hilfsmittel

Technische Hilfsmittel sind die Lösung für mehr Sicherheit und Übersicht im Alltag von Menschen mit Demenz. Sie helfen, den Verlust von Gegenständen, räumliche Desorientierung und Kommunikationsprobleme zu überwinden.

  • Schlüsselfinder und Ortungssysteme: Diese Geräte helfen, verlegte Schlüssel oder andere Gegenstände schnell wiederzufinden. Schlüsselfinder nutzen heutzutage überwiegend Bluetooth, um ein akustisches Signal zu senden und den Standort über eine App auf dem Smartphone anzuzeigen.
  • GPS-Tracker und Notfalluhren: Diese Geräte ermöglichen es, den Standort von Demenzerkrankten im Notfall nachzuverfolgen. Sie bieten Sicherheit, insbesondere für Menschen mit Hinlauftendenz.
  • Spezielle Telefone: Senioren-Telefone mit großen Tasten und vorprogrammierten Nummern erleichtern das Telefonieren. Einige Modelle ermöglichen das Abspeichern von Bildern auf den Tasten, um den Anruf einfacher zu gestalten.

Esshilfen für Demenzerkrankte

Esshilfen unterstützen Demenzerkrankte dabei, ihre Mahlzeiten weiterhin selbstständig einzunehmen und die Freude am Essen zu bewahren.

  • Demenz-Geschirr: Speziell entwickeltes Geschirr in klaren Formen und leuchtenden Signalfarben hilft, die Speisen besser zu erkennen und zu erfassen. Teller mit einem erhöhten Rand und einem geneigten Boden erleichtern das Aufnehmen von Essen. Einige Teller verfügen zudem über eine Warmhaltefunktion, um die Speisen länger warm zu halten – dies ist besonders wichtig, da Menschen mit Demenz oft länger für das Essen benötigen und die Mahlzeit somit nicht auskühlt, bevor sie fertig sind.
  • Ergonomisches Besteck: Besteck mit dicken, rutschfesten Griffen erleichtert das Halten und sorgt dafür, dass Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik weiterhin eigenständig essen können.
Expertentipp

Eine Demenzerkrankung bedeutet nicht immer, dass die Person nicht in der Lage ist, eigenständig zu essen. Wenn sie nicht mehr weiß, wie sie das Besteck verwenden soll, kann man Finger Food zubereiten. Dann können sie entspannt ohne Messer und Gabel essen. Ansonsten hilft es schon, das passende Besteck bereitzulegen. Zum Beispiel liegt nur ein Löffel auf dem Tisch, wenn es eine Suppe gibt.

Margaret   Sommer
Klinische Ernährungstherapeutin

Praktische Küchenhelfer bei Demenz

Kochen bleibt für viele Demenzerkrankte ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Diese praktischen Helfer tragen dazu bei, dass Menschen mit Demenz weiterhin selbstständig in der Küche tätig sein können und sicherer mit Geräten und Utensilien umgehen

  • Dosenöffner mit Hebelmechanismus: Diese Geräte erleichtern das Öffnen von Dosen, ohne viel Kraftaufwand.
  • Sparschäler mit rutschfestem Griff: Ergonomische Schäler, die auch bei eingeschränkter Feinmotorik gut in der Hand liegen.
  • Rutschfeste Schneidebretter mit erhöhtem Rand: Diese Schneidebretter verhindern das Verrutschen von Lebensmitteln beim Schneiden, was die Sicherheit erhöht.
  • Automatische Wasserkocher mit Abschaltautomatik: Diese Kocher schalten sich automatisch ab, um Verbrühungen oder Unfälle zu vermeiden.
  • Timer oder sprechende Küchenuhren: Diese Hilfsmittel erinnern an das Abschalten von Geräten oder daran, wenn Speisen fertig sind.
Tipp
Stundenplan als Erinnerungshilfe

Damit Demenzerkrankte Frühstück, Mittag- und Abendessen nicht vergessen, können Sie die Zeiten in einer Art Stundenplan für den Betroffenen eintragen. Mit einer Magnettafel kann der Plan auch visuell gestaltet werden.

Expertentipp

Das Lieblingsessen ist immer mit schönen Gefühlen verbunden. Daher kann es ein besonderes Erlebnis sein, wenn alte Lieblingsgerichte aus der Kindheit der Betroffenen zubereitet werden. Noch besser wäre es, wenn das Essen gemeinsam geplant und gekocht werden kann, um einen persönlicheren Bezug zum Essen herzustellen. Mit kräftigen Farben und intensiven Gerüchen werden die Sinne und der Appetit angeregt.

Margaret   Sommer
Klinische Ernährungstherapeutin
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Orientierungshilfen bei Demenz

Viele Menschen mit Demenz möchten so lange wie möglich in ihrem vertrauten Zuhause leben. Doch mit fortschreitender Demenz können sich ihre Orientierung und Wahrnehmung verändern und die einst vertraute Umgebung wird zum Hindernisparcours. Um den Alltag weiterhin so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten, ist es wichtig, die Wohnumgebung entsprechend anzupassen und Orientierungshilfen gezielt einzusetzen.

Räumliche Orientierungshilfen für Demenzerkrankte

Eine übersichtliche und aufgeräumte Wohnumgebung hilft Demenzerkrankten, sich besser zu orientieren und reduziert das Risiko von Verwirrung oder Stress. Entfernen Sie unnötige Gegenstände, die ablenken oder überfordern könnten, und lassen Sie nur jene Dinge im Raum, die der Betroffene wirklich benötigt.

  • Verwenden Sie gut sichtbare Schilder oder Piktogramme an Türen, um wichtige Räume wie das Badezimmer oder die Küche eindeutig zu kennzeichnen.
  • Nutzen Sie Farben oder Symbole, um Schubladen und Schränke zu markieren, sodass der Betroffene weiß, wo er alltägliche Dinge findet.
  • Halten Sie persönliche Erinnerungsstücke an ihrem gewohnten Platz, um ein Gefühl von Vertrautheit zu schaffen.
Tipp
Klare Strukturen helfen

Vermeiden Sie überladene Dekorationen, da diese Demenzerkrankte überfordern können. Ein klar strukturierter Raum kann dabei helfen, Aggressionen oder Verwirrung zu verhindern.

Zeitliche Orientierungshilfen bei Demenz

Die zeitliche Orientierung fällt Menschen mit Demenz oft schwer. Mit gezielten Hilfen wie einen Wochenplan oder besondere Kalender können Sie den Tag besser strukturieren und Sicherheit schaffen.

Ein Wochenplan bringt Struktur

Ein Wochenplan gibt sowohl Demenzerkrankten als auch pflegenden Angehörigen eine klare Übersicht über den Tagesablauf. Für Menschen mit Demenz sind dabei Bilder und Symbole besonders hilfreich, um geplante Aktivitäten oder Besuche zu veranschaulichen.

Verwenden Sie einen großen, leicht verständlichen Wochenplan, in dem Sie Termine, Mahlzeiten oder Besuche eintragen. Hängen Sie den Plan an einem gut sichtbaren Ort auf, damit er täglich genutzt werden kann. Bilder von Besuchern oder Aktivitäten können zusätzliche Klarheit schaffen.

Kalender und Zeitplaner

Ein großer und einfacher Kalender, der sichtbar in der Wohnung hängt, hilft bei der zeitlichen Orientierung. Wichtig ist, dass Wochentage und Daten ausgeschrieben sind. Moderne digitale Kalender bieten zusätzlich Erinnerungsfunktionen für Termine wie Medikamenteneinnahmen und können sogar als Fotoalbum dienen.
Sprechende Zeitplaner: Diese Geräte erinnern nicht nur akustisch an Aufgaben oder Termine, sondern lassen sich auf einfache Weise so programmieren, dass sie den Tagesablauf strukturieren.

Tipp
Erkennen mit Bildern

Kleben Sie ein Foto der Person, die zu Besuch kommt, an den entsprechenden Tag im Kalender. Das steigert die Vorfreude und gibt den Betroffenen mehr Sicherheit im Alltag.

Wanduhr und Biorhythmus

Eine große, gut sichtbare Wanduhr mit klaren Ziffern und Zeigern hilft dabei, den Tagesverlauf besser zu verstehen. Achten Sie darauf, dass die Uhr gut sichtbar ist und keine ablenkenden Muster oder Details enthält. Platzieren Sie die Uhr an einer Stelle, die häufig im Blickfeld liegt, wie zum Beispiel im Wohnzimmer oder in der Küche.

Darüber hinaus sind Räume mit Fenstern in verschiedene Himmelsrichtungen hilfreich, da der Sonnenstand den Demenzerkrankten einen natürlichen Hinweis auf die Tageszeit gibt und den Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützt.

Info
Demenz-Uhren mit Ortungssystem

Demenz-Uhren, die Betroffene als Armbanduhr verwenden können, sind oft mit einem Ortungssystem ausgestattet. Der Träger kann einerseits einen „Notfallknopf“ drücken. Andererseits können Angehörige ihn orten. Notfallsysteme werden von der Pflegekasse bezuschusst. Prüfen Sie, ob Ihre Pflegekasse sich an den Anschaffungskosten beteiligt.

Sicherheit erhöhen bei Demenz

Mit zunehmender Demenz steigt die Gefahr, dass räumliche Desorientierung und Vergesslichkeit zu gefährlichen Situationen im Alltag führen. Um das Risiko von Unfällen zu minimieren, können gezielte Sicherheitsmaßnahmen und technische Hilfsmittel eingesetzt werden. Diese tragen dazu bei, das Zuhause sicherer zu gestalten, während die Selbstständigkeit der Betroffenen gleichzeitig erhalten bleibt.

Herdsicherung: Vor Bränden schützen

Ein angeschalteter Herd, der vergessen wurde, auszuschalten, kann schnell zur Gefahr werden. Besonders bei Menschen mit Demenz ist das Risiko erhöht, dass sie den Herd versehentlich anlassen oder ohne Grund anschalten. Eine Herdsicherung sorgt dafür, dass der Herd nach einer voreingestellten Zeit automatisch abschaltet und somit Brände verhindert werden. Moderne Herde verfügen häufig schon über eine Abschaltautomatik. Für ältere Modelle gibt es spezielle Herdschutzknöpfe, die das Einschalten blockieren, wenn sie nicht benötigt werden.

Rauchmelder: Schutz vor Brandgefahr

Auch wenn Rauchmelder in Mietwohnungen gesetzlich vorgeschrieben sind, sind sie in vielen Wohnungen nicht vorhanden oder nicht funktionsfähig. Dabei sind sie eine einfache, aber lebensrettende Sicherheitsmaßnahme, die besonders in Haushalten mit Demenzerkrankten unverzichtbar ist. Ein installierter Rauchmelder kann im Ernstfall Leben retten, indem er frühzeitig vor Bränden warnt.

Tipp
Batterien prüfen

Überprüfen Sie regelmäßig die Batterien der Rauchmelder und stellen Sie sicher, dass sie in allen wichtigen Räumen installiert sind – insbesondere in der Küche und in der Nähe von Schlafräumen.

Gefährliche Gegenstände außer Reichweite lagern

Reinigungsmittel, Messer, Kerzen, Feuerzeuge und Medikamentenvorräte können für Demenzerkrankte eine ernsthafte Gefahr darstellen. Um Unfälle zu vermeiden, sollten diese Gegenstände sicher und außer Reichweite gelagert werden. Darüber hinaus können gefährliche Kanten und Ecken in der Wohnung abgeklebt werden, um Stürze oder Verletzungen zu verhindern.

Beispiele für praktische Maßnahmen:

  • Verwahren Sie gefährliche Gegenstände wie Reinigungsmittel oder Messer in abschließbaren Schränken.
  • Lagern Sie Türschlüssel an einem sicheren Ort, um zu verhindern, dass sich Betroffene versehentlich einsperren.

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie eine sichere Wohnumgebung für demenzerkrankte Menschen und tragen dazu bei, Unfälle zu vermeiden. Sicherheitssysteme wie Herdsicherungen und Rauchmelder geben nicht nur den Betroffenen, sondern auch den Angehörigen ein gutes Gefühl und erhöhen die Sicherheit im Alltag spürbar.

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Hilfsmittel bei Demenz mit Hinlauftendenz

Manche Menschen mit Demenz entwickeln im Verlauf der Krankheit eine sogenannte Hinlauftendenz (früher als Weglauftendenz bezeichnet). Betroffene verspüren den Drang, einen bestimmten Ort aufzusuchen, der in ihrer Wahrnehmung wichtig erscheint, oft ohne Rücksicht auf die Sicherheit oder Verkehrsregeln. Dies kann gefährlich werden, insbesondere im Straßenverkehr. Zum Glück gibt es mittlerweile moderne technische Lösungen, die die Sicherheit für Menschen mit Laufdrang deutlich erhöhen.

  • Kontaktmatten, häufig vor dem Bett oder der Haustür platziert. Sobald die Matte betreten wird, sendet sie ein Funksignal an die Pflegeperson und löst einen Alarm aus. So können Sie schnell reagieren, bevor die betroffene Person das Haus verlässt oder in einen unsicheren Bereich gelangt.
  • Lichtschranken: Sie arbeiten mit Infrarotlicht und können über dem Bett oder an anderen kritischen Stellen installiert werden. Sobald der Lichtstrahl unterbrochen wird – etwa wenn der Betroffene aufsteht – wird ein Signal an die Pflegeperson gesendet. Dies ist besonders hilfreich, um nächtliches Umherwandern zu überwachen und rechtzeitig einzugreifen.
  • Notfalluhr: Ist eine praktische Alternative zum GPS-Tracker. Der Demenzerkrankte kann bei Bedarf einen Notruf an eine vorprogrammierte Nummer senden. Diese Uhren sind einfach zu bedienen und bieten zusätzliche Sicherheit, da der Betroffene selbstständig Hilfe anfordern kann.
Tipp
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Der Notruflotse von pflege.de vergleicht Notrufsysteme und findet ein passendes Notrufsystem, das auf die individuellen Bedürfnisse angepasst ist.

  • Haustüralarm: Für Menschen mit Demenz kann es gefährlich werden, wenn sie die Wohnung unbemerkt verlassen. Ein Haustüralarm verhindert dies, indem er sofort Alarm schlägt, sobald die Tür geöffnet wird. Der Alarm wird an eine Pflegeperson oder einen Angehörigen weitergeleitet, sodass rechtzeitig reagiert werden kann.
  • GPS-Tracker: Hilfreich für Sie als Angehörigen sind auch Ortungssysteme für Demenzerkrankte wie GPS-Sender, die unter anderem in der Schuhsohle, als Kette und an der Kleidung getragen oder – für Hundebesitzer besonders geeignet – an die Hundeleine installiert werden können. So können Sie den Aufenthaltsort der Person über das Handy überwachen und im Ernstfall schnell handeln.
Tipp
Tipp für Menschen mit Demenz: Gehen Sie offen mit Ihrer Erkrankung um

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. bietet das kostenlose Verständniskärtchen Ich habe Demenz an. Es soll dabei helfen, bei Bedarf Unterstützung zu bekommen. Auch ein Notfall-Armband oder eine Notfallkarte mit den Personalien, die der Betroffene immer dabeihat, können hilfreich sein, Außenstehende über die Erkrankung zu informieren. 

Kostenübernahme von Hilfsmitteln bei Demenz

Die finanzielle Entlastung durch Krankenkassen ist für viele Familien ein wichtiger Schritt, um notwendige Hilfsmittel für Demenzerkrankte zu beschaffen. Sowohl gesetzliche als auch private Krankenkassen können Hilfsmittel bezuschussen – vorausgesetzt, die entsprechenden Produkte sind im Hilfsmittelverzeichnis oder Hilfsmittelkatalog aufgeführt.

Dies umfasst nicht nur klassische Hilfsmittel, sondern auch die Stromkosten für technische Hilfsmittel, die vom Arzt verordnet wurden.

Tipp
Vor dem Kauf: Kostenübernahme prüfen!

Beantragen Sie Hilfsmittel immer vor dem Kauf bei der Krankenkasse, um eine Kostenübernahme sicherzustellen – nachträglich erstattete Ausgaben sind meist ausgeschlossen.

Produkte aus dem Hilfsmittelverzeichnis

Im Hilfsmittelkatalog sind zahlreiche Produkte aufgeführt, die von der Pflegekasse unter bestimmten Voraussetzungen übernommen werden können. Diese Hilfsmittel helfen nicht nur bei der Orientierung und der Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten, sondern auch im Umgang mit alltäglichen Herausforderungen der Pflege. Im Hilfsmittelkatalog sind unter anderem folgende Produkte gelistet.(1)

Kognitive und kommunikative Unterstützung: Hilfsmittel im Katalog

  • ZGPS-Tracker mit GEO-Zaun-Funktion: Hilft bei der örtlichen Orientierung und bietet die Möglichkeit, den Bewegungsradius des Betroffenen zu überwachen, was zusätzliche Sicherheit bietet.
  • Geräte zur zeitlichen Orientierung: Zeigen nicht nur die Uhrzeit, sondern auch Tageszeiten und wichtige Ereignisse an, um den Tag besser strukturieren zu können.
  • Erinnerungshilfen: Spezielle Uhren oder Tischgeräte können so programmiert werden, dass sie an wichtige Ereignisse erinnern, wie zum Beispiel Mahlzeiten oder Arzttermine.
  • Herdüberwachung mit Abschaltautomatik: Diese Produkte erkennen, wenn der Herd überhitzt und schalten ihn automatisch ab, um die Gefahr von Bränden zu minimieren.

Sichere Medikamenteneinnahme: Hilfsmittel im Katalog

  • Medikamentenspender: Diese Geräte erinnern den Betroffenen optisch und akustisch an die pünktliche Einnahme der Medikamente und geben sie in der richtigen Dosierung aus.

Häufig gestellte Fragen

Welche Alltagshilfen für Demenzerkrankte gibt es?

Die Vielfalt an Alltagshilfen für Demenzerkrankte ist sehr groß. Sie sollen Betroffenen helfen, sich in ihrem Alltag zurechtzufinden. So gibt es Ess- und Trinkhilfen, smarte Küchenhelfer und Medikamentenboxen genauso wie Telefone mit extragroßen Tasten. Welche Alltagshilfe tatsächlich sinnvoll ist, muss immer individuell entschieden werden.

Welche Orientierungshilfen für Demenzerkrankte gibt es?

Es gibt sowohl räumliche als auch zeitliche Orientierungshilfen für Demenzerkrankte. Während Ordnung, die richtige Gestaltung von Wänden und Böden sowie sanfte und helle Farben die räumliche Orientierung fördern können, helfen große Uhren und Kalender sowie saisonale Dekorationen den Betroffenen dabei, die Zeit besser einzuschätzen.

Welche Alltagshilfen erhöhen die Sicherheit von Demenzerkrankten?

Die Sicherheit von Demenzerkrankten im Alltag muss gewährleistet sein. Sensorsysteme, die den Herd automatisch ausschalten oder bei vergessenen Wasserhähnen Alarm schlagen, sind unverzichtbar, um gefährliche Situationen zu verhindern. Rauchmelder sind in jeder Wohnung Pflicht. Sie warnen im Brandfall rechtzeitig. Gefährliche Gegenstände wie Reinigungsmittel, Kerzen, Feuerzeuge und Messer sollten stets sicher und außer Reichweite verstaut werden. Schubladensicherungen verhindern zusätzlich ungewollten Zugriff auf gefährliche Utensilien.

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Erstelldatum: 1202.90.9|Zuletzt geändert: 5202.90.92
(1)
REHADAT, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. (2024): GKV-Hilfsmittelverzeichnis
www.rehadat-gkv.de/?pgnr (letzter Abruf 26.09.2024)
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