Hausnotruf: Der Notfallknopf für zuhause

Hausnotruf

Eigenständig und selbstbestimmt leben, aber trotzdem im Notfall immer schnell Hilfe rufen können: Das ermöglicht ein Hausnotruf. Das entlastet nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige. Sie müssen sich weniger Sorgen machen, wenn Hilfe stets nur einen Knopfdruck entfernt ist.

pflege.de erklärt, wie der Notfallknopf für zuhause funktioniert, was ein Hausnotruf kostet und unter welchen Voraussetzungen die Pflegekasse die Kosten übernimmt.

Inhaltsverzeichnis

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Was ist ein Hausnotruf?

Ein Hausnotruf sorgt dafür, dass eine Person nach einem schweren Sturz oder in einem anderen Notfall immer noch die Möglichkeit hat, schnell und einfach Hilfe zu rufen. Ein Knopfdruck reicht aus, um eine direkte Verbindung zur Notrufzentrale oder zu Angehörigen herzustellen.

Ein klassisches Hausnotrufsystem besteht aus diesen Komponenten: (1)

  • Ein kleiner wasserdichter Notrufknopf, der als Armband, Halskette oder Schlüsselanhänger immer am Körper getragen werden kann und per Funk mit der Basisstation verbunden ist.
  • Eine Basisstation, die im Haus oder in der Wohnung installiert wird und über Festnetz oder per Mobilfunk eine Telefonverbindung zur Notrufzentrale herstellen kann.
  • Eine spezielle Hausnotrufzentrale, die einen ausgelösten Notruf direkt der Person zuordnen kann und nach einer kurzen Klärung schnell die passende Hilfe verständigt.

Für wen eignet sich ein Hausnotruf?

Ein Hausnotruf eignet sich für Personen, die oft allein zuhause sind oder mit einer Person zusammenleben, die in einem Notfall nicht unbedingt schnell Hilfe verständigen kann. Das betrifft besonders ältere Leute und Menschen mit Pflegebedarf.

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Basisfunktionen beim Hausnotruf

Im Notfall schnell Hilfe rufen können – reicht dafür nicht ein einfaches Telefon oder ein Handy? Der Gedanke erscheint nicht ganz abwegig. Doch ein Hausnotruf hat besondere Funktionen, die zusammen genommen viel mehr Sicherheit bieten als ein Telefon oder Handy.

Notfallknopf ist immer dabei

Die erste wichtige Basisfunktion ist der kleine Sender mit dem Notfallknopf. Dieser ist sehr klein und wasserdicht, sodass er im Grunde durchgehend getragen werden kann. So ist ein Notruf wirklich jederzeit möglich – auch wenn kein Telefon oder Handy zur Hand ist.

In der Regel ist mindestens in einem Radius von ungefähr 30 Metern um die Basisstation das Absetzen eines Notrufs möglich.

Experten-Tipp

Die Geräte unterscheiden sich in der Reichweite zum Teil erheblich. Vergleichen Sie die Reichweiten innerhalb eines Gebäudes und auch außerhalb, wenn zum Beispiel ein Garten mit erfasst werden soll.

Norbert  Kamps
Diplom Ingenieur & Sachverständiger für Hilfsmittelversorgung

Dauerbetrieb auch bei Stromausfall

Eine besondere Eigenschaft der Hausnotrufsysteme ist, dass die Geräte für den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Das heißt, dass Sie damit auch bei einem Stromausfall einen Notruf auslösen können.

Vereinfachter Notruf

Mit dem Knopf ist das Absetzen eines Notrufs sehr unkompliziert. Im Vergleich dazu müssen Sie bei einem Telefon oder Handy erst eine bestimmte Nummer wählen, was in einer Notsituation schwerfallen kann.

Wenn der Notruf ausgelöst wird, aktiviert sich außerdem eine Freisprecheinrichtung. Damit kann der Notrufzentrale im Notfall das „Hineinhören“ in den Raum oder die Wohnung ermöglicht werden.

Besondere Notrufzentrale

Vorteilhaft ist auch, dass Sie bei einem Hausnotruf-System in der Regel nicht mit einer allgemeinen Notfall-Telefonzentrale (110/112) verbunden werden, sondern mit einer speziellen Notrufzentrale für das Notrufsystem. Dort können Sie wichtige Informationen hinterlegen.

Die Mitarbeiter erkennen dann in ihrem System automatisch, woher der Anruf kommt, mit wem sie sprechen und ob bestimmte Dinge zu beachten sind. Dadurch kann der Notruf viel schneller eingeordnet werden, sogar wenn Sie nicht mehr sprechen können.

Außerdem verständigen die Mitarbeiter der Hausnotruf-Zentrale, je nach Art des Notfalls, nicht nur Notarzt, Feuerwehr oder Polizei, sondern auch Angehörige oder Nachbarn. In manchen Notfällen ist allein die Verständigung einer bekannten Person ausreichend.

Info
Spezielle Notrufzentrale teilweise nur als Zusatzleistung

Die meisten Anbieter sehen diesen Dienst als Basisfunktion, bei manchen ist die spezielle Notrufzentrale eine kostenpflichtige Zusatzfunktion. Beim „Hausnotruf ohne Zentrale“ werden direkt voreingestellte Angehörige, Nachbarn oder gleich die allgemeine Notrufzentrale (110/112) kontaktiert.

Zusatzleistungen zum Hausnotruf

Über die gängigen Basisfunktionen hinaus gibt es verschiedene wählbare Zusatzfunktionen. Diese sind in der Regel mit einem Aufpreis verbunden.

Schlüsselhinterlegung

Wenn eine Person aufgrund ihrer akuten Notlage nicht mehr in der Lage ist, den ankommenden Helfern die Wohnungstür zu öffnen, muss nicht selten die Tür aufgebrochen werden. Eine beliebte Zusatzleistung beim Hausnotruf ist deshalb die Schlüsselhinterlegung.

Dabei wird der Wohnungsschlüssel entweder beim zuständigen Hausnotruf-Anbieter oder in einem Schlüsseltresor nahe der Wohnung hinterlegt. In einem Notfall kann der Anbieter dann schnell den Schlüssel bereitstellen oder über einen Zahlencode den Zugang zum Schlüsseltresor ermöglichen.

„Mir-geht-es-gut-Taste“

Ein Hausnotruf deckt die meisten Notfälle ab. Doch was geschieht, wenn die Person aufgrund einer besonderen Notlage trotz Hausnotruf keinen Notruf mehr absetzen kann? Für diesen und ähnliche Fälle gibt es die „Mir-geht-es-gut-Taste“.

Diese Taste soll die Person auf ihrem Gerät in einem vereinbarten Zeitraum drücken. Passiert dies nicht, ruft die Hausnotruf-Zentrale aktiv an und klärt, ob ein Problem besteht. Kann die Person nicht erreicht werden, löst die Zentrale einen Notruf aus.

Sturzerkennung

Die Sturzerkennung ist dafür gedacht, Notsituationen selbständig sofort zu erkennen. Dafür ist im Notfallknopf ein besonderer Sensor integriert, der Stürze automatisch erkennt. Der Hausnotruf löst dann einen vorläufigen Alarm aus, der mit einem Tonsignal angekündigt wird.

Bei einem Fehlalarm kann die Person innerhalb eines bestimmten Zeitraums per Knopfdruck signalisieren, dass alles okay ist und so Entwarnung geben. Erfolgt jedoch keine Entwarnung, wird die Hausnotruf-Zentrale verständigt.

Rauchmelder-Verknüpfung

Die Verknüpfung mit einem Gas- oder Rauchmelder oder anderen Sensoren sorgt dafür, dass die Notrufzentrale verständigt wird, wenn der Sensor eine Gefahr feststellt.

Der Dienst kontaktiert dann die Person und versucht herauszufinden, ob es wirklich einen Notfall gibt. Kann die Person nicht erreicht werden, wird die Feuerwehr verständigt und die vereinbarte Notfallkette ausgelöst.

Mobiler Notruf

Ein Hausnotruf ist für zuhause gedacht und damit vor allem für Personen geeignet, die einen Großteil ihrer Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen und dort allein wohnen. Man spricht oft auch vom Hausnotruf für Senioren, da das oft auf ältere Menschen zutrifft.

Für aktivere Personen lohnt sich vielleicht ein Mobiler Notruf, der auch unterwegs funktioniert. Dabei fällt das mobile Gerät mit dem Notrufknopf etwas größer aus als beim Hausnotruf.

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Kosten für einen Hausnotruf

Für einen Hausnotruf fallen oft einmalige Einrichtungskosten an, die in der Regel bei 10 bis 80 Euro liegen. Danach bezahlen Sie eine monatliche Nutzungsgebühr, die in etwa bei 25 Euro liegt. Die monatlichen Kosten können sich durch optionale Zusatzleistungen auf etwa 40 bis 55 Euro erhöhen.

Tipp
Laufzeitrabatte können sich lohnen

Einige Anbieter bieten Laufzeitrabatte an. Sie zahlen dann also weniger, wenn sie einen möglichst langfristigen Vertrag abschließen.

Hausnotruf von der Steuer absetzen

Der Bundesfinanzhof hat in einem Urteil vom 03.09.2015 entschieden, dass die Kosten für einen Hausnotruf als haushaltsnahe Dienstleistung von der Steuer abgesetzt werden können. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Pflegebedürftige in seiner eigenen Wohnung, einem Altenheim oder einer betreuten Wohnanlage untergebracht ist. (4)

Weitere Informationen zum Thema Pflegekosten & Steuern finden Sie im Ratgeber Pflegekosten von der Steuer absetzen.

Hausnotruf: Kostenübernahme durch die Pflegekasse

An eine Zentrale angeschlossene Hausnotrufsysteme sind offiziell anerkannte technische Pflegehilfsmittel und werden von der Pflegekasse mit einem monatlichen Zuschuss von höchstens 25,50 Euro unterstützt.

Das gilt allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen und oft lediglich bei festen Vertragspartnern Ihrer Pflegeversicherung. (2)

Voraussetzungen für eine Kostenübernahme durch die Pflegekasse: (3)

  • Die Person hat mindestens Pflegegrad 1 und man kann aufgrund von Erkrankungen oder der Pflegesituation davon ausgehen, dass eine Notsituation jederzeit eintreten kann. Zum Beispiel durch einen Sturz.
  • Die Person kann in einer Notsituation wahrscheinlich keinen Notruf mit einem herkömmlichen Telefon tätigen.
  • Einen Großteil der Zeit ist die Person allein zuhause oder zusammen mit anderen Personen, die im Notfall nicht in der Lage sind, Hilfe zu holen.

In der Praxis sind die Lebensverhältnisse oft der entscheidende Punkt. Die anderen beiden Voraussetzungen müssen in der Regel angenommen werden, wenn die Person einen anerkannten Pflegegrad hat.

Experten-Tipp

Wenn Sie bestimmtes Zubehör oder besondere Funktionen benötigen, kann die Pflegeversicherung im Einzelfall auch dafür die Kosten übernehmen. Dazu müssen Sie die besonderen pflegerischen Belange erläutern. So können Sie zum Beispiel auch Sturzsensoren beantragen, wenn eine erhöhte Sturzgefahr vorliegt.

Norbert  Kamps
Diplom Ingenieur & Sachverständiger für Hilfsmittelversorgung
Tipp
Hausnotruf beantragen: Oft hilft der Anbieter

Die meisten Hausnotruf-Anbieter helfen Ihnen dabei, den Antrag für den Zuschuss bei Ihrer Pflegekasse einzureichen. Manche Anbieter kümmern sich sogar selbständig um die gesamte Abwicklung. Diese Arbeit können Sie sich also sparen.

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Hausnotruf: Anbieter im Vergleich

Auf dem Markt gibt es zahlreiche Anbieter von Hausnotrufen, deren technische Innovationen und Preismodelle sich oft ändern. Für einen grundlegenden Vergleich stellen wir Ihnen die großen Gruppen gegenüber: Wohlfahrtsorganisationen und spezialisierte Anbieter von Notrufsystemen.

Wohlfahrtsorganisationen

Alle bekannten Wohlfahrtsorganisationen wie Deutsches Rotes Kreuz, Malteser, Johanniter, Arbeiter-Samariter-Bund und Caritas bieten einen Basistarif mit ähnlichen Leistungen an. Dieser umfasst die Basisfunktionen und kann komplett über die Pflegekasse finanziert werden.

Wenn Sie Zusatzleistungen nutzen möchten, stehen je nach Anbieter unterschiedliche Leistungspakete und Preismodelle zur Verfügung. Da diese oft von regionalen Ablegern der Wohlfahrtsverbände organisiert werden, können sich die Modelle und Kosten je nach Wohnort unterscheiden.

Spezialisierte Anbieter von Notrufsystemen

Anders als die Wohlfahrtsorganisationen haben sich Anbieter wie libify oder easierLife auf Notrufsysteme spezialisiert. Auch hier stehen Ihnen Basispakete und Zusatzleistungen zur Verfügung. Die Basispakete sind meist komplett über den Zuschuss der Pflegekasse finanzierbar.

Die Zusatzleistungen sind bei diesen Anbietern in vielen Fällen technisch etwas fortschrittlicher als bei den Wohlfahrtsorganisationen. Preislich sind sie manchmal sogar günstiger.

Hausnotruf anschließen

Ein Hausnotruf ist relativ einfach anzuschließen. Handelt es sich um ein System mit Festnetzanschluss, müssen Sie die Basisstation an die Telefonbuchse anschließen und mit Strom versorgen. Das vorhandene Festnetztelefon bleibt dabei erhalten und kann weiterhin ganz normal genutzt werden.

Arbeitet das System mit einem Mobilfunkanschluss, reicht sogar der Anschluss an das Stromnetz.

Experten-Tipp

Testen Sie bei Systemen mit Anbindung an das Mobilfunknetz unbedingt vorab die Empfangsqualität am Betriebsort.

Norbert  Kamps
Diplom Ingenieur & Sachverständiger für Hilfsmittelversorgung

Weitere Informationen und Unterstützung beim Installieren des Hausnotrufs erhalten Sie von Ihrem Anbieter. In manchen Fällen kommt ein Service-Mitarbeiter zu Ihnen und richtet das System ein. Oft bieten Anbieter bei individuellen Fragen allerdings nur telefonische Unterstützung.

 

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Hausnotruf?

Ein Hausnotruf ist ein kleiner Notfallknopf, über den Sie in einer Notsituation Hilfe rufen können. Der Knopf ist ein mobiler Sender, den Sie immer am Körper tragen können.

Wie funktioniert ein Hausnotruf?

In einem Notfall drücken Sie den Notfallknopf auf dem kleinen Sender, den Sie bei sich tragen. Dieser ist mit der Basisstation verbunden, die dann die Verbindung zur Hausnotrufzentrale herstellt. Per Telefonverbindung wird der Notfall geklärt und entsprechend Hilfe gerufen.

Was kostet ein Hausnotruf?

Basistarife kosten monatlich meist ungefähr 25,50 Euro. Denn genau dieser Betrag kann von der Pflegekasse übernommen werden. Tarife mit Zusatzleistungen kosten schnell das Doppelte.

Welche Arten von Hausnotruf gibt es?

Der typische Hausnotruf besteht aus mobilem Sender mit Notfallknopf, Basisstation und der speziellen Notrufzentrale. Andere Arten von Hausnotruf bieten gegen Aufpreis Zusatzleistungen wie Sturzerkennung, Schlüsselhinterlegung und vieles mehr.

Wer bietet Hausnotruf-Systeme an?

Der typische Hausnotruf besteht aus mobilem Sender mit Notfallknopf, Basisstation und der speziellen Notrufzentrale. Andere Arten von Hausnotruf bieten gegen Aufpreis Zusatzleistungen wie Sturzerkennung, Schlüsselhinterlegung und vieles mehr.

Wer bietet Hausnotruf-Systeme an?

Die großen Wohlfahrtsorganisationen wie zum Beispiel das Rote Kreuz oder Malteser und spezialisierte Anbieter wie libify oder easierLife bieten Hausnotruf-Systeme an.

Wer zahlt für den Hausnotruf?

Für Pflegebedürftige bezuschusst die Pflegekasse unter bestimmten Voraussetzungen den Hausnotruf monatlich mit bis zu 25,50 Euro.

Wird der Hausnotruf von der Pflegekasse übernommen?

Ja. Aber nur für Pflegebedürftige, die regelmäßig Zeit allein zu Haus verbringen oder mit einer Person zusammenleben, die im Notfall nicht selbständig Hilfe rufen kann.

Hausnotruf – ab welchem Pflegegrad?

Eine Kostenübernahme bei einem Hausnotruf durch die Pflegekasse ist ab Pflegegrad 1 möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Ohne Pflegegrad müssen Sie die Kosten selbst tragen.

Wann zahlt die Krankenkasse einen Hausnotruf?

Für einen Hausnotruf ist grundsätzlich die Pflegekasse zuständig. Um Leistungen wie diese von der Pflegekasse zu erhalten, müssen Sie einen anerkannten Pflegegrad haben.

Ist die Kostenübernahme für den Hausnotruf rückwirkend möglich?

Nein. Eine Kostenübernahme durch die Pflegekasse ist nur möglich, wenn die Pflegekasse feststellen kann, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind. Das ist in der Regel nicht rückwirkend möglich.

Wie bekomme ich einen Hausnotruf?

Lassen Sie sich von einem Anbieter einen Kostenvoranschlag geben und reichen Sie diesen bei Ihrer Pflegekasse ein. Nachdem Sie die Zusage erhalten haben, können Sie den Vertrag mit dem Anbieter abschließen.

Wie schnell bekommt man einen Hausnotruf?

Das hängt vom Anbieter ab, aber in der Regel dauert es nur wenige Tage.

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Erstelldatum: 6102.10.82|Zuletzt geändert: 5202.90.11
(1)
GKV-Spitzenverband (o. J.): Hausnotruf
https://www.gkv-spitzenverband.de/service/hmv/hausnotruf_1/hausnotruf_1.jsp (letzter Abruf am 21.08.2025)
(2)
Bundesministerium der Justiz (1994): § 40 Pflegehilfsmittel und wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/__40.html (letzter Abruf am 21.08.2025)
(3)
Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes (o. J.)
https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de/home/verzeichnis/555082cf-b2e4-47b5-bf7c-e48569106318 (letzter Abruf am 21.08.2025)
(4)
Bundesfinanzhof (2016): Urteil vom 03. September 2015, VI R 18/14
https://www.bundesfinanzhof.de/de/entscheidung/entscheidungen-online/detail/STRE201610007/ (letzter Abruf am 21.08.2025)
(5)
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Interview

„Ich möchte nicht mehr ohne den Hausnotruf sein!“

Anneliese Ney
Im Interview
Anneliese Ney

Annelise Ney ist 96 alt, verwitwet und lebt in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet. Ihre beiden erwachsenen Kinder leben mit ihren Familien in anderen Städten. Sie erhält Unterstützung von einem Pflegedienst, bewältigt einen Großteil ihres Alltags jedoch alleine – und das ist ihr auch wichtig. Sicherheit gibt ihr dabei ein Hausnotruf.

Anneliese Ney ist 96 Jahre alt und wohnt seit mehr als 35 Jahren alleine in einer Wohnung im 1. Stock über einem Ladengeschäft, in dem sie früher zusammen mit ihrem Mann ein Tapetengeschäft betrieb. Und sie lebt ausgesprochen gerne alleine, denn ihre Selbständigkeit ist ihr sehr wichtig – daran haben auch mehrere Stürze nichts geändert. Seit ihrem ersten Sturz besitzt sie jedoch einen Hausnotruf, der ihr große Sicherheit gibt. Und seit ihrem letzten Sturz weiß sie auch, warum es so wichtig ist, den Notrufknopf tatsächlich am Körper zu tragen.

Liebe Frau Ney, Sie sind 96 Jahre alt – das ist ein beachtliches Alter. Wie gut sind Sie denn noch zu Fuß?

Annelise Ney: Ach, ich bin manchmal unsicher auf den Beinen, komme aber mit meinem Rollator gut zurecht. Ich wohne zwar im ersten Stock und muss Treppensteigen, aber daran bin ich gewöhnt. Die eine Hand am Geländer, die andere Hand an der Wand – so komme ich gut rauf und runter. Allerdings bin ich auch nicht mehr so häufig draußen unterwegs.

Erhalten Sie denn Hilfe im Alltag durch Angehörige, Nachbarn, Freunde oder einen ambulanten Pflegedienst?

Annelise Ney: In direkter Nachbarschaft wohnt niemand meiner Bekannten, meine Tochter kommt aber regelmäßig aus Essen angereist. Und außerdem kommt inzwischen auch täglich der ambulante Pflegedienst.

Haben Sie denn einen Pflegegrad?

Annelise Ney: Inzwischen schon. Als ich das erste Mal gestürzt bin, hat meine Tochter dafür gesorgt, dass ich einen Pflegegrad erhalte. Anfangs war das Pflegegrad 2, jetzt habe ich Pflegegrad 3.

Wann und wie ist Ihr erster schlimmer Sturz passiert?

Annelise Ney: Das ist inzwischen schon einige Jahre her – vielleicht fünf oder sechs Jahre. Zu der Zeit kam der Pflegedienst nur hin und wieder. Ich kam damals gerade vom Balkon, weil ich die Blumen gegossen habe. Und als ich in der Tür zwischen Balkon und Wohnzimmer stehe, habe ich plötzlich ein Gefühl, als würde mich jemand an den Händen ziehen. Ich bin nach vorne gefallen und mitten auf das Gesicht geschlagen. Da lag ich nun. Und als ich versuchte, mich zu bewegen, hörte ich ein Knacken. ‚Oh nein, dachte ich, da ist etwas gebrochen. Ich muss zum Telefon robben, um meine Tochter anzurufen.‘ Aber ich konnte mich nicht aufrichten, weil mir alles wehtat. Und dann bin ich bewusstlos geworden. Als ich dann wieder bei mir war, merkte ich, dass es dunkel wurde. Ich kann eigentlich gut Schmerzen aushalten, deshalb dachte ich: ‚Du wirst es ja wohl zum Telefon schaffen.‘ Aber es ging nicht.

Es wurde dann nachts bestimmt auch kalt und sie hatten nichts zu trinken …

Annelise Ney:  Ja, es wurde es kalt – ich lag ja in der Balkontür. Ich hab‘ es dann irgendwie geschafft, mich so zusammenzurollen, dass ich meine Beine ins Zimmer und unter die Heizung ziehen konnte. Irgendwann wurde es wieder hell. Es klingelte dann zwischendurch auch an der Haustür und ich dachte: ‚Mensch, das muss doch irgendjemand merken, dass bei mir etwas nicht in Ordnung ist.‘

Ich hörte zwischendurch auch den Nachbarn über mir auf den Balkon telefonieren. Und ich dachte: ‚Wenn ich den höre, muss der mich doch auch hören können.‘ Und ich rief und rief, aber meine Stimme drang einfach nicht durch. Und zwischendurch war ich auch immer wieder ohnmächtig. Aber irgendwann hörte ich andere Stimmen, die darüber sprachen, wie man am besten in meine Wohnung kommt. Und die Leute, die da sprachen, einigten sich schließlich darauf, dass jemand über die Feuerwehrleiter zu meinem Balkon steigt. Und das klappte auch, denn ich hörte plötzlich direkt neben mir jemanden sagen: ‚Ach, die Balkontür ist ja sogar auf.‘ Ich rufe ‚Hallo, ich bin hier‘, aber der Mensch hört mich nicht. Ich lag direkt neben der Balkontür im Zimmer. Und die Person marschierte an mir vorbei in die Wohnung – es war ja schon wieder dunkel. Aber dann ging derjenige zur Haustür und öffnete sie – und dann hörte ich die Stimme meiner Tochter. Und die hatte auch die Feuerwehr dabei und ich kam ins Krankenhaus.

Da haben Sie ja wirklich einiges mitgemacht. Was hatten Sie sich beim Sturz denn zugezogen?

Annelise Ney: Ich hatte mir bei dem Sturz die Hüfte gebrochen, ich musste aber zum Glück nicht operiert werden. Ich bin damals gestürzt, weil ich unterzuckert war. Aber erst nach dem Sturz wurde überhaupt festgestellt, dass ich Diabetes habe – vorher wusste ich das nicht.

Da hatten Sie wirklich noch Glück im Unglück. Aber seit diesem Vorfall haben Sie einen Hausnotruf?

Annelise Ney: Ja, nach diesem Sturz hat meine Tochter dafür gesorgt, dass regelmäßig ein ambulanter Pflegedienst kommt und der hat zusammen mit meiner Tochter einen Hausnotruf organisiert. Das ist alles passiert, als ich im Krankenhaus war.

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Welche Variante des Hausnotrufs haben Sie denn? Es gibt ja solche, bei denen Bekannte oder Angehörige benachrichtigt werden, wenn es kein medizinischer Notfall ist. Oder solche mit Hintergrunddienst, bei denen ein Mitarbeiter des Hausnotruf-Anbieters kommt und nach Ihnen sieht, sobald Sie einen Notruf absetzen.

Annelise Ney: Wenn ich den Notrufknopf drücke und mit der Notrufzentrale verbunden werde, benachrichtigen die den Pflegedienst in der Nähe. Bei denen ist auch ein Schlüssel hinterlegt, damit die auch meine Tür im Notfall öffnen können. Wenn etwas Schlimmes passiert, kommt natürlich der Rettungsdienst.

Und haben Sie den Hausnotruf denn seither schon einmal genutzt?

Annelise Ney: Ja, sicher, mehrmals. Ein paarmal auch versehentlich. Dann haben sich die Mitarbeiter sofort gemeldet und gefragt, ob alles in Ordnung ist. Das war mir unangenehm und ich habe mich entschuldigt, aber die haben nur gesagt: ‚Ach Frau Ney, das ist doch überhaupt kein Problem, wir sind doch froh, dass es Ihnen gut geht‘. Die wissen ja auch, dass ich zuckerkrank bin. Das ist schon ein sehr beruhigendes Gefühl.

Und haben Sie den Notruf-Knopf auch schonmal betätigt, als sie wirklich Hilfe brauchten?

Annelise Ney: Ja, ja. Aber das waren zum Glück keine wirklich schlimmen Vorfälle: Ich bin einmal hingefallen, konnte mich dabei aber abstützen. Aber selbst hochgekommen bin ich nicht mehr –  da habe ich den Notruf gedrückt. Dann kam der Pflegedienst und hat mir geholfen. Also, ich möchte wirklich nicht mehr ohne den Hausnotruf sein. Das gibt mir sehr viel Sicherheit. Und meiner Tochter auch: Die findet nämlich, dass ich zu unvorsichtig bin und schimpft mit mir – natürlich nur aus Sorge.

Und dann gab es aber auch noch ein paar schlimmere Stürze, aber da war zum Glück immer schnell der Pflegedienst da.

Gleich ein paar Stürze – wie sind die denn passiert?

Annelise Ney: Es gab einen Sturz in der Wohnung, da habe ich mir den linken Arm gebrochen. Und dann bin ich einmal auch draußen vor der Haustür gefallen, da habe ich mir den Kiefer gebrochen. Da waren aber zum Glück auch ganz schnell Leute da, die mir geholfen haben. Und beim letzten Sturz bin ich früh morgens auf die Toilette gegangen und muss dann schwindelig geworden sein – ich hab‘ keine wirkliche Erinnerung daran, was passiert ist. Ich bin aber auf jeden Fall gestürzt und mit dem Kopf auf den Badewannenrand geprallt. Ich lag da im Bad und merkte: Ich kann nicht aufstehen, mir tun die Beine weh. Den Hausnotruf hatte ich nicht bei mir – ich hatte mir nämlich angewöhnt, den am Rollator zu haben. Direkt auf der Haut trage ich den nicht gerne. Und wie ich da so liege und den Flur entlang gucke, sehe ich, dass ich den Schlüssel von innen habe stecken lassen. ‘Oh nein, denk ich, jetzt kommt der Pflegedienst nicht rein.‘ Und da rüttelte es auch schon an der Tür. Und da hab‘ ich der Pflegerin zugerufen, dass ich gestürzt bin und der Schlüssel steckt. Die hat dann die Feuerwehr und die Polizei gerufen.

Der Polizist, der kam, kennt meine Wohnung schon, weil er bei meinem ersten schlimmen Sturz auch in der Wohnung war. Und der wusste deshalb genau, wie man am besten reinkommt. Die Haustür ist zu stabil, deshalb sind sie über das Vordach gestiegen und haben die Scheibe eingeschlagen. Tja, und dann bin ich mit gebrochenem Bein ins Krankenhaus gekommen.

Tragen Sie denn den Hausnotruf-Knopf inzwischen direkt am Körper?

Annelise Ney: Ja, ich trage den Knopf an einer Kette um den Hals und schlage den Kragen meiner Bluse hoch, so dass der Knopf nicht direkt auf der Haut liegt.

Ist Ihre Wohnung mit irgendwelchen Hilfsmitteln ausgestattet, die Ihnen im Alltag etwas Sicherheit verschaffen?

Annelise Ney: Nach meinem ersten Sturz mahnte meine Tochter mich, ich sollte doch lieber die Dusche als die Badewanne benutzen – in meinem großen Bad habe nämlich beides. Aber ich fühle mich im Stehen unsicher und möchte gerne in der Wanne sitzen. Deshalb hat der Pflegedienst mir einen Badewannenlift organisiert, mit dem ich in die Badewanne komme. Dafür bin ich sehr dankbar. Den Lift musste ich auch nicht selbst bezahlen, das hat die Pflegekasse übernommen.

Viele ältere Menschen haben Hemmungen, sich einen Hausnotruf anzuschaffen – können Sie das nachvollziehen?

Annelise Ney: Also, da muss ich sagen, ich würde nicht mehr ohne sein wollen. Das gleiche gilt für den Rollator. Ich habe Bekannte, die sagen: ‚Ich will nicht mit Rollator rausgehen, da schäme ich mich.‘ Aber das spielt für mich überhaupt keine Rolle, weil ich merke, wieviel mehr Sicherheit ich durch den Rollator habe. Dadurch kann ich ja auch so gut noch alles alleine machen – und das ist mir ganz wichtig.

Liebe Frau Ney, sie haben ja schon einiges hinter sich bringen müssen – zum Glück geht es Ihnen heute wieder gut.

Annelise Ney: Ja, ja, das stimmt. Ich hab‘ einige Stürze hinter mir. Aber ich sag immer: Ich probier‘ halt alles aus. (lacht)

Ich danke Ihnen für das Gespräch, Frau Ney – und behalten Sie Ihren Humor.

 

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ich dachte: ‚Mensch, das muss doch irgendjemand merken, dass bei mir etwas nicht in Ordnung ist.‘
Erstelldatum: 7102.11.2|Zuletzt geändert: 5202.20.01
(1)
Bildquellen
Bild 1: ©Gina Sanders - stock.adobe.com, Bild 2: © Anneliese Ney, privat
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