Pflege im BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Wahlprogramm 2025

Wahlprogramm der Grünen für die Pflege

Das Wahlprogramm des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Bundestagswahl 2025 trägt den Titel „Zusammen wachsen“ und umfasst eine Reihe an politischen Vorhaben. Welche davon die Pflege betreffen, haben wir für Sie genauer untersucht.

In diesem Ratgeber informiert Sie pflege.de kurz und leicht verständlich über die Forderungen der GRÜNEN für die Pflege.

Inhaltsverzeichnis

Pflegepolitik des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

In der aktuellen Fassung des GRÜNEN „Regierungsprogramms“ zur Bundestagswahl 2025 steht das Thema Pflegepolitik unter dem Motto „Für eine verlässliche und würdige Pflege“.

Hierfür möchte die Partei pflegebedürftige Menschen mehr entlasten, pflegende Angehörige stärker unterstützen und die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verbessern. Und – oder besser gesagt: vor allem – das bestehende System der Pflegeversicherung grundlegend verändern.(1)

Welche zentralen Pflegethemen das BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Detail angehen wollen, hat pflege.de für Sie in einer kurzen Übersicht zusammengefasst.

Wichtiger Hinweis
Bisher wurde nur der Entwurf des GRÜNEN-Wahlprogramms veröffentlicht

Das BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben vorerst den Entwurf ihres Wahlprogramms veröffentlicht. Die nachfolgenden Informationen beruhen auf diesem Programmentwurf. Es kann somit noch zu eventuellen Änderungen im Wahlprogramm kommen.

Zentrale Forderungen der GRÜNEN in 6 Punkten

  1. Förderung von Quartiersangeboten: Wohnortnahe Unterstützung, vor allem innerhalb der Nachbarschaft
  2. Bezahlbare Pflege: Vermeidung von Sozialhilfeabhängigkeit im Pflegefall
  3. Flexibilisierung der Pflegeleistungen: Mehr Kombinationsmöglichkeiten einzelner Leistungen
  4. Verbesserte Rahmenbedingungen für berufstätige pflegende Angehörige: Zeitlich begrenzter Lohnausgleich für die Pflege, verbesserte Freistellungsmöglichkeiten und Ausbau der Angebote zur Tagespflege
  5. Verbesserungen für Pflegekräfte: „Rückkehroffensive“ zur Rückgewinnung ausgestiegener Pflegekräfte mittels verschiedener Maßnahmen im Bereich Ausbildung, Arbeitsbedingungen und Aufstiegsmöglichkeiten
  6. Reform der Kranken- und Pflegeversicherung: Reform der Finanzierung und Einführung einer Pflegebürgerversicherung, in der alle Bürger unabhängig von ihrem beruflichen Status Mitglied sind und Beiträge entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit zahlen

pflege.de geht auf alle sechs Vorhaben kurz ein.

Hinweis aus der pflege.de-Redaktion

Zur Bundestagswahl 2025 möchten wir Ihnen einen fairen Einblick in die pflegepolitischen Inhalte der Wahlprogramme der größten Parteien geben. Dabei nehmen wir keine Partei von unserer Analyse aus, denn die freie Wahlentscheidung liegt allein bei den Wählern in Deutschland. Allerdings möchten wir betonen: pflege.de bekennt sich klar zur Demokratie, Vielfalt, Toleranz und der Würde des Menschen.

pflege.de  Online-Redaktion
pflege.de Online-Redaktion

Förderung von Quartiersangeboten

Die GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass alle pflegebedürftigen Menschen die benötigte Pflege erhalten – unabhängig davon, ob diese durch Fachkräfte oder Angehörige, zuhause oder in einer Einrichtung erfolgt.

Ein besonderes Augenmerk richtet die Partei auf die Förderung von Quartiersangeboten, also unterstützenden Angeboten in der unmittelbaren Nachbarschaft. Diese sollen dazu beitragen, Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern und eine wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten.

Wie die Förderung konkret aussehen soll, geht aus dem Wahlprogramm nicht hervor. (GRÜNEN-Wahlprogramm 2025, Seite 40)

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Vermeidung von Sozialhilfeabhängigkeit bei Pflegebedarf

Ein zentrales Anliegen der GRÜNEN ist die Bezahlbarkeit der Pflege. Die Partei kritisiert, dass viele Menschen nach einem langen Arbeitsleben aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit auf Sozialhilfe angewiesen sind.

Um dem entgegenzuwirken, möchte die Partei pflegebedürftige Menschen weiterhin entlasten. Als ersten Schritt verweisen die Grünen auf die zum 1. Januar 2025 um 4,5 Prozent erhöhten Leistungsbeträge der Pflegeversicherung. Welche weiteren Schritte geplant sind, lässt die Partei offen. (GRÜNEN-Wahlprogramm 2025, Seite 40)

Flexibilisierung der Pflegeleistungen

Die GRÜNEN möchten die Inanspruchnahme von Leistungen der Pflegeversicherung für Pflegebedürftige flexibler gestalten.

Dies soll durch eine freiere Kombinationsmöglichkeit verschiedener Angebote wie Pflege, Therapien und Haushaltshilfen erreicht werden. (GRÜNEN-Wahlprogramm 2025, Seite 41)

Bonus
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Verbesserte Rahmenbedingungen für berufstätige pflegende Angehörige

Die GRÜNEN betonen die wichtige Rolle pflegender Angehöriger und planen verschiedene Maßnahmen zu deren Unterstützung.

Für Personen, die ihre Arbeitszeit für die Pflege reduzieren, soll ein zeitlich begrenzter Ausgleich für den Verdienstausfall eingeführt werden. Dabei soll es möglich sein, die Pflege auf mehrere Personen aufzuteilen.

Die Freistellungsmöglichkeiten vom Beruf für Pflegeaufgaben sollen verbessert und flexibler gestaltet werden.

Der Zugang zur Tagespflege soll erleichtert und entsprechende Angebote ausgebaut werden.

Nähere Details zur jeweiligen Umsetzung nennen die GRÜNEN aber nicht. (GRÜNEN-Wahlprogramm 2025, Seite 41)

Info
Was ist die Tagespflege?

Die sogenannte Tagespflege ist eine Betreuungsform, bei der Pflegebedürftige tagsüber in einer Einrichtung betreut werden und abends nachhause zurückkehren. Neben der Tagespflege gibt es auch die sogenannte Nachtpflege. In beiden Fällen ist das Angebot allerdings sehr begrenzt und die Wartezeit auf einen Platz oft lang.

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Verbesserte Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte

Um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen, schlagen die GRÜNEN verschiedene Maßnahmen vor.

Eine „Rückkehroffensive“ soll Pflegekräfte, die ihren Beruf aufgrund von Überlastung verlassen haben, zur Rückkehr motivieren. Dies soll durch verbesserte Arbeitsbedingungen erreicht werden, insbesondere durch:

  • Höhere Personalschlüssel
  • Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Erweiterte Kompetenzen für Pflegekräfte
  • Verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten
  • Reduzierung von Dokumentationspflichten und Bürokratie

Zusätzlich sollen die Ausbildungsbedingungen verbessert und die Pflegeassistenzausbildung bundesweit vereinheitlicht werden. (GRÜNEN-Wahlprogramm 2025, Seite 41)

Reform der Kranken- und Pflegeversicherung

Die GRÜNEN planen eine umfassende Reform des bisherigen Versicherungssystems im Zuge mehrerer Maßnahmen. Ihr Ziel hierbei ist: Das deutsche Kranken- und Pflegesystem auf einer neuen, gerechteren Grundlage zukunftsfähig zu machen. (GRÜNEN-Wahlprogramm 2025, Seite 41)

Bisher beruht dieses System auf einer Trennung zwischen gesetzlicher und privater Kranken- und Pflegeversicherung.

Soziale Pflegeversicherung

  • Hier sind rund 90 Prozent der Bevölkerung versichert(2)
  • Verpflichtend für alle gesetzlich Krankenversicherten
  • Beiträge richten sich nach dem Einkommen
  • Beruht auf dem Solidarprinzip: Gesunde zahlen für Kranke, Jüngere für Ältere, Besserverdienende für Geringverdienende

Private Pflegeversicherung

  • Rund 10 Prozent der Bevölkerung sind hier versichert (hauptsächlich Beamte, Selbstständige und gutverdienende Angestellte)(2)
  • Verpflichtend für privat Krankenversicherte
  • Keine einkommensabhängigen Beiträge
  • Beiträge basieren auf individuellen Risikofaktoren wie Alter und Gesundheitszustand

Reform der Finanzierung

Ein zentraler Punkt des GRÜNEN-Wahlprogramms ist die Reform der Finanzierung des Pflege- und Gesundheitssystems.

Wichtige Aspekte sind:

  • Entlastung der Versicherten und Arbeitgeber von versicherungsfremden Leistungen durch die staatliche Übernahme bestimmter Kosten
  • Begrenzung des Einflusses von Finanzinvestoren auf die Gesundheits- und Pflegeversorgung
  • Stärkung öffentlicher und gemeinnütziger Träger

Nähere Einzelheiten zu den jeweiligen Aspekten werden im Wahlprogramm nicht genannt. (GRÜNEN-Wahlprogramm 2025, Seite 41)

Info
Was sind versicherungsfremde Leistungen?

Versicherungsfremde Leistungen in der Pflegeversicherung sind Ausgaben, die nicht direkt mit der Absicherung des Pflegebedarfs zusammenhängen. Dazu gehören beispielsweise die Rentenbeiträge für pflegende Angehörige, die von der Pflegeversicherung übernommen werden, sowie die Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung, die pflegende Angehörige bei Pflegeunfällen absichern sollen.

Einführung einer Pflegebürgerversicherung

Langfristig streben die GRÜNEN die Einführung einer Pflegebürgerversicherung an. Diese soll einen Ausgleich zwischen gesetzlicher und privater Pflegeversicherung schaffen und alle Versicherten gerecht an der Finanzierung beteiligen.

Dabei sollen Menschen mit höheren Einkommen und Kapitaleinnahmen stärker zur Finanzierung beitragen. (GRÜNEN-Wahlprogramm 2025, Seite 41)

Info
Was bedeutet Bürgerversicherung?

Die Bürgerversicherung ist ein Versicherungsmodell, in dem alle Bürger unabhängig von ihrem beruflichen Status Mitglied sind und Beiträge entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit zahlen.

Bessere Absicherung bestimmter Gruppen

Für bestimmte Personengruppen sehen die GRÜNEN spezielle Verbesserungen vor:

  • Reform der Mindestbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung für freiwillig Versicherte, Geringverdienende und teilzeitbeschäftigte Soloselbstständige
  • Stärkung der Wahlfreiheit für Beamte bei der Krankenversicherung

(GRÜNEN-Wahlprogramm 2025, Seite 41)

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Erstelldatum: 5202.10.72|Zuletzt geändert: 5202.90.11
(1)
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (2024): Zusammen wachsen – Regierungsprogramm 2025
https://cms.gruene.de/uploads/assets/20241216_BTW25_Programmentwurf_DINA4_digital.pdf (letzter Abruf am 27.01.2025)
(2)
Bundesministerium für Gesundheit (2023): Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung
www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Statistiken/Pflegeversicherung/Zahlen_und_Fakten/Zahlen_und_Fakten_pv_bf.pdf (letzter Abruf am 27.01.2025)
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Interview

5 Fragen an Dr. Janosch Dahmen (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dr. Janosch Dahmen
Im Interview
Dr. Janosch Dahmen
Gesundheitspolitischer Sprecher der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Bundestagsfraktion

Im Interview-Format „Fragen an…“ stellt pflege.de Politikerinnen und Politikern drängende Fragen rund um die Pflege, die für die Bundestagswahl 2025 wichtig sind. In diesem Interview steht der gesundheitspolitische Sprecher der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Bundestagsfraktion Dr. Janosch Dahmen Rede und Antwort.

Sie wollen die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen flexibler gestalten. Können Sie erläutern, wie das Pflegebudget konkret funktionieren soll und wie es die Situation der Pflegebedürftigen verbessert?

Dr. Janosch Dahmen (DIE GRÜNEN): Im Moment sind im Rahmen der Pflegeversicherung verschiedene Unterstützungsleistungen und jeweils feste Beträge dafür vorgesehen. Das Ganze ist aber recht starr, kompliziert und bürokratisch.

Hier wollen wir ansetzen und ermöglichen, dass die Leistungen der Pflegeversicherung flexibler genutzt und miteinander kombiniert werden können, je nach Pflegebedarf und der individuellen Situation.

Innerhalb eines bestimmten Budgets können die Menschen dann die für sie richtige Unterstützung zusammenstellen. Perspektivisch sollte es dabei auch keine Rolle mehr spielen, ob sie in einem Heim oder zu Hause wohnen.

Der Zugang zur Tagespflege und haushaltsnahen Dienstleistungen ist oft unzureichend. Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um den Ausbau dieser Angebote sicherzustellen und deren Nutzung zu erleichtern?

Dr. Janosch Dahmen (DIE GRÜNEN): Tagespflegen sind aufgrund ihres tageweisen Angebots besonders von Verdienstausfällen aufgrund von Fluktuationen und kurzfristigen Abwesenheiten der Tagesgäste betroffen.

Diese Besonderheit sollte bei den finanziellen Rahmenbedingungen künftig besser berücksichtigt werden, um ihr Angebot zu stärken.

Wir wollen den Anspruch auf Tagespflege für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen nach Möglichkeit rechtlich verbindlicher gestalten.

Eine Flexibilisierung der Pflegeleistungen, beispielsweise des bestehenden Entlastungsbetrages, würde auch die Inanspruchnahme von haushaltsnahen Dienstleistungen vereinfachen.

Sie sprechen von einem finanziellen Ausgleich für Angehörige, die ihre Arbeitszeit zur Pflege reduzieren. Können Sie konkretisieren, wie hoch dieser Ausgleich sein soll und wie lange er gewährt wird? Wird es zusätzliche Unterstützung für Mehrpersonenkonstellationen geben?

Dr. Janosch Dahmen (DIE GRÜNEN): Die genaue Höhe des finanziellen Ausgleichs müsste im Rahmen des gesetzgeberischen Prozesses festgelegt werden. Klar ist, dass Menschen, die für die Pflege von An- und Zugehörigen die eigene Arbeitszeit reduzieren, einen Ausgleich für die entgangenen Einkünfte brauchen.

Für uns ist es wichtig, dass mehrere Personen sich die Pflege und damit diesen Lohnausgleich teilen können.

Das müssen aus unserer Sicht keine Familienmitglieder im engeren Sinne sein, sondern können auch nahestehende Personen aus dem Freundeskreis oder der Nachbarschaft sein, die Verantwortung übernehmen.

Damit wollen wir zum einen der Tatsache Rechnung tragen, dass nicht immer Familienmitglieder vor Ort leben und neue Formen der Solidarität in unserer Gesellschaft entstehen. Zum anderen wollen wir unterstützen, dass sich künftig noch mehr Männer an dieser Sorgearbeit beteiligen.

Pflegende Angehörige benötigen oft flexible Lösungen, um Beruf und Pflege unter einen Hut zu bringen. Wie wollen Sie sicherstellen, dass berufliche Freistellungen auch kurzfristig und flexibel möglich sind, ohne dass Angehörige finanzielle Einbußen hinnehmen müssen?

Dr. Janosch Dahmen (DIE GRÜNEN): Wir haben als Ampel-Koalition dafür gesorgt, dass pflegende Angehörige nun an bis zu zehn Tagen im Kalenderjahr das sogenannte Pflegeunterstützungsgeld bekommen, wenn sie wegen der Pflege nicht zur Arbeit gehen können – vorher hatten sie diesen Anspruch nur einmalig.

Ist eine Pflegeperson verhindert und kann die Pflege vorübergehend nicht selbst übernehmen, gibt es mit dem „Gemeinsamen Jahresbetrag“ ab Juli 2025 flexiblere Möglichkeiten, die Leistungsansprüche der Verhinderungs- und Kurzzeitpflege miteinander zu kombinieren und somit eine Ersatz-Pflege zu organisieren.

Aber natürlich braucht es weitere Maßnahmen, um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern.

Neben dem angesprochenen Lohnersatz ist es unser Ziel, die Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetze zu vereinheitlichen und aufeinander abzustimmen, um Freistellungen einfacher möglich zu machen.

Die Einführung einer Pflegebürgerversicherung soll für mehr Gerechtigkeit sorgen. Wie planen Sie sicherzustellen, dass pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen unmittelbar von dieser Reform profitieren und nicht durch steigende Beiträge belastet werden?

Dr. Janosch Dahmen (DIE GRÜNEN): Wir haben in unserer Regierungszeit bereits dafür gesorgt, dass die Unterstützungszahlungen der Pflegeversicherung erhöht wurden und in den nächsten Jahren weiter steigen werden. Das entlastet die Pflegebedürftigen finanziell.

Uns ist jedoch bewusst, dass das noch nicht ausreicht, um die starken Kostensteigerungen auszugleichen.

Wir halten eine Reform für notwendig, die dafür sorgt, dass die Pflegeversicherung besser als bisher die anfallenden Pflegekosten abdeckt. Unser Ziel ist es, die Eigenanteile für die Pflege zu begrenzen. Dafür werden mehr Mittel benötigt.

Uns ist wichtig, dass diese fair finanziert werden. Das ist auch aufgrund der Kostensteigerungen durch den demografischen Wandel erforderlich.

Deswegen wollen wir den Pflegekassen gesamtgesellschaftliche Aufgaben aus Steuermitteln erstatten und mit dem Ziel einer Pflegebürgerversicherung mit einem Ausgleich zwischen gesetzlicher und privater Pflegeversicherung dafür sorgen, dass sich alle gerecht an der Finanzierung des Pflegerisikos beteiligen.

 

Erstelldatum: 5202.10.72|Zuletzt geändert: 5202.80.31
(1)
© Bildquelle
Dr. Janosch Dahmen, Fotograf: Till Böcker
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