Hypertonie (Bluthochdruck)

Hypertonie (Bluthochdruck)

Rund 30 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einem Bluthochdruck. Damit ist Bluthochdruck eine Volkskrankheit und ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Demenz. Eine regelmäßige Selbstkontrolle des Blutdrucks kann aus vielen Gründen sinnvoll sein. Vor allem im Pflegealltag sollten Sie ihn im Blick haben und bei Auffälligkeiten frühzeitig einen Arzt aufsuchen, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

In diesem Ratgeber informiert Sie pflege.de umfassend zum Thema und gibt Ihnen einen Überblick über die Arten, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Hypertonie.

Inhaltsverzeichnis

Bluthochdruck: Definition

Bluthochdruck, medizinisch auch arterielle Hypertonie genannt, ist ein Zustand, bei dem der Druck in den Arterien dauerhaft zu hoch ist. Arterien sind die Blutgefäße, durch die das Blut vom Herzen weg in den Körper fließt.(1)

Blutdruck: Kurz erklärt

Unser Blut versorgt unseren Körper unter anderem mit lebenswichtigen Stoffen – darunter Sauerstoff, Nährstoffe und Hormone – und unterstützt ihn bei der Immunabwehr. Das Blut nutzt hierfür seine eigene Blutlaufbahn, bestehend aus Blutgefäßen.

Durch das Herz wird das Blut in das Gefäßsystem gepumpt. Hierfür wird Druck benötigt, der durch ein gesundes, flexibles Gefäßsystem aufgenommen wird – das ist der Blutdruck. Durch Weit- und Engstellung können die Gefäße den Blutdruck im Körper regulieren.

Info
Blutdruck und Puls: Unterschied

Viele digitale Blutdruckmessgeräte zeigen neben dem Blutdruck auch den Puls an. Der Unterschied zwischen diesen beiden sogenannten Vitalzeichen ist:

  • Der Blutdruck misst den Druck, mit dem das Blut durch die Arterien fließt.
  • Der Puls gibt die Anzahl der Herzschläge pro Minute an.
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Blutdruckwerte einfach erklärt und im Überblick

Der Blutdruckwert gibt an, wie viel Druck das Blut auf die Wände der Blutgefäße ausübt. Er umfasst zwei Werte, die immer zusammen angegeben werden:

  1. Der systolische Wert (auch oberer Wert) zeigt den Druck an, der herrscht, wenn das Herz das Blut in die Arterien pumpt. Hierbei ist der Druck am höchsten, weshalb der systolische Wert immer höher als der diastolische Wert ist.
  2. Der diastolische Wert (auch unterer Wert) zeigt den Druck an, der herrscht, wenn sich das Herz zwischen den Schlägen entspannt und wieder mit Blut füllt. In dieser Entspannungsphase ist der Druck geringer, weshalb der Wert im Vergleich zum systolischen Wert immer niedriger ausfällt.

Beide Werte werden in der Einheit Millimeter Quecksilbersäule, kurz mmHg, gemessen sowie angegeben.

Die Blutdruckwerte sind von mehreren Faktoren abhängig und unterscheiden sich je nach Alter und Gesundheitszustand.

Blutdruckwerte bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren

Die Blutdruckwerte erhöhen sich in der Regel mit dem Alter, besonders der systolische Wert. Der diastolische Wert bleibt stabil oder kann im Alter sogar leicht sinken. Dies ist erst einmal nicht besorgniserregend.

Nichtdestotrotz ist es wichtig, den Blutdruck im Auge zu behalten, da dauerhaft hohe Werte gesundheitliche Risiken bergen.

Die nachfolgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Blutdruckwerte bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren:(1)

Kategorie Oberer Wert (mmHG) Unterer Wert (mmHG)
Optimal Unter 120 und unter 80
Normal 120 bis 129 und/oder 80 bis 84
Hochnormal 130 bis 139 und/oder 85 bis 89
Experteninfo

Die Blutdruckwerte steigen in der Regel im Alter leicht an. Dies liegt daran, dass die Gefäße an Flexibilität verlieren. Auch wenn es im Alter daher üblicher ist einen höheren Blutdruck zu haben, bedeutet dies nicht, dass das hieraus entstehende Risiko geringer ist.

Dr. Cornelius   Weiß
Facharzt für Innere Medizin, Buchautor & Hochschuldozent

Ab wann spricht man von Bluthochdruck?

Alle Blutdruckwerte, die über dem hochnormalen Blutdruck liegen, bezeichnet die Medizin als Bluthochdruck.

Sie unterscheidet drei Grade von Bluthochdruck:(2)

Bluthochdruck Grad Oberer Wert (mmHG) Unterer Wert (mmHG)
Hypertonie Grad 1 140 bis 159 und/oder 90 bis 99
Hypertonie Grad 2 160 bis 179 und/oder 100 bis 109
Hypertonie Grad 3 Ab 180 und/oder ab 110

Blutdruck-Grenzwerte bei Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahre

Der Blutdruck junger Menschen ist in der Regel niedriger als der von Erwachsenen. Das liegt vor allem daran, dass die Blutgefäße elastischer sind und den Blutdruck besser ausgleichen können.

Die Blutdruck-Grenzwerte bei Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahre variieren nach Alter und Geschlecht. Hierzu drei Beispiele:(3)

Alter Grenzwert bei Jungen Grenzwert bei Mädchen
5 Jahre alt 111 zu 71 111 zu 72
10 Jahre alt 118 zu 75 119 zu 75
15 Jahre alt 136 zu 82 128 zu 80

Bluthochdruck: Symptome und Anzeichen

Die meisten Menschen mit Bluthochdruck stellen bei sich keine Symptome fest und wissen daher oft auch gar nicht, dass sie Bluthochdruck haben. Oder der Bluthochdruck ist zwar bekannt, doch wird sein Risiko für die eigene Gesundheit unterschätzt.

Nur, weil Bluthochdruck oft symptomfrei verläuft, heißt das nicht, dass er ungefährlich ist. Ganz im Gegenteil: Bluthochdruck ist gefährlich, denn er kann langfristig das Herz-Kreislauf-System und andere Organe schädigen.

Wenn der Blutdruck besonders hoch ist oder plötzlich ansteigt, können verschiedene Symptome auftreten. Beispiele hierfür sind:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel und plötzliches „Schwarz- vor-Augen-werden“
  • Kurzatmigkeit
  • Herzklopfen, Herzrasen oder „Herzstolpern“
  • Leichte Brustschmerzen
  • Ohrensausen
  • Roter Kopf oder Wangen
  • Schlafstörungen
  • Müdigkeit
  • Unruhe und Nervosität
  • Nasenbluten
  • Übelkeit und Magenprobleme

Diese Beschwerden werden oft nicht wahrgenommen, teils auch nicht korrekt zugeordnet oder nicht ausreichend ernst genommen. So bleibt ein zu hoher Blutdruck über längere Zeit unbemerkt und damit auch unbehandelt, was das Risiko für Folgeschäden erhöht.(2)

Tipp
Blutdruckschwankungen können auch durch falsche Medikamenteneinnahme ausgelöst werden

Im Rahmen der medikamentösen Bluthochdruck-Therapie ist die regelmäßige und korrekte Medikamenteneinnahme das A und O für eine stabile Blutdruckeinstellung.(4) Achten Sie also darauf, dass Sie die Medikamente wie vom Arzt verordnet einnehmen. Ein Medikamentenplan unterstützt Sie bei der Medikamentengabe beziehungsweise -einnahme, wenn Sie oder Ihr Angehöriger täglich mehrere Medikamente einnehmen müssen. Nutzen Sie hierfür gerne die kostenlose Vorlage von pflege.de.

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Arten und Ursachen für Bluthochdruck

Je nach Ursache wird eine Hypertonie in diese zwei Arten unterteilt:(2)

  1. Bei einer primären Hypertonie kann der zu hohe Blutdruck auf keine eindeutig erkennbare einzelne Ursache zurückgeführt werden. In diesen Fällen ist das oberste Therapie-Ziel, den Bluthochdruck mittels geeigneter Therapie-Maßnahmen zu senken.
  2. Bei einer sekundären Hypertonie ist die Ursache für den zu hohen Blutdruck klar erkennbar beziehungsweise tritt der Bluthochdruck hier als Symptom einer anderen Grunderkrankung auf. Beispiele hierfür sind Hypertonien, die infolge hormoneller Störungen, Nierenerkrankungen oder einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten. In diesen Fällen ist das oberste Therapie-Ziel, die Ursache zu behandeln.

In 9 von 10 Fällen kann ein Bluthochdruck keiner bestimmten Ursache zugeordnet werden. Allerdings können bestimmte Faktoren das Risiko für Bluthochdruck nachweislich erhöhen. Zu diesen sogenannten Risikofaktoren zählen:(2)(5)

  • Erbliche Veranlagung
  • Höheres Alter
  • Bestimmte Medikamente, vor allem gegen Schmerzen und bei Rheuma
  • Übergewicht und Adipositas
  • Rauchen
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Diabetes mellitus
  • Hyperlipidämie (eine Fettstoffwechselstörung)
  • Bewegungsmangel
  • Ungesunde Ernährung, unter anderem mit wenig Obst und Gemüse oder viel Salz
  • Stress über einen längeren Zeitraum
  • Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie

Bluthochdruck als Risikofaktor: Mögliche Folgen einer Hypertonie

Wenn ein Bluthochdruck vorliegt, muss das Herz stärker arbeiten, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht, werden Organe und Gefäße überlastet und können so langfristig Schaden nehmen.

So kann es im Laufe der Zeit zu Folgeerkrankungen kommen. Beispiele hierfür sind:(6)

Bluthochdruck allein führt nicht direkt zu Pflegebedürftigkeit. Langfristig kann sich eine Hypertonie allerdings auf die Gesundheit der Betroffenen auswirken und das Risiko für Folgeerkrankungen erhöhen, die mit einer Pflegebedürftigkeit einhergehen können.

Tipp
Prüfen Sie Ihren möglichen Anspruch auf Pflegegrad

Haben Sie oder einer Ihrer Angehörigen bestimmte Erkrankungen oder sonstige gesundheitliche Beschwerden, die die Selbstständigkeit im Alltag beeinträchtigen? Dann haben Sie eventuell Anspruch auf einen Pflegegrad. Mit diesem stehen Ihnen verschiedene Geld- und Sachleistungen der Pflegeversicherung zu, die den Pflegealltag erleichtern sollen. Nutzen Sie gerne den kostenlosen Pflegegradrechner von pflege.de und ermitteln Sie in nur wenigen Minuten den voraussichtlichen Pflegegrad in Ihrem individuellen Fall.

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Bluthochdruck und Demenz?

Tritt eine Hypertonie im jüngeren und mittleren Alter auf, kann sie das Risiko für eine Demenzerkrankung im Alter erhöhen.(7)(8)

Deshalb ist ratsam, den Blutdruck über die gesamte Lebensspanne im Blick zu behalten. Außerdem sollten die Risikofaktoren, die den Lebensstil betreffen so gering wie möglich gehalten oder ganz vermieden werden.

Diagnose und Test: Bluthochdruck erkennen

Der einfachste Weg, wie Sie Bluthochdruck bei sich oder Ihrem Angehörigen erkennen können, ist eine regelmäßige Kontrolle der Blutdruckwerte.(1)

Den Blutdruck können Sie regelmäßig zuhause messen. Bestenfalls dokumentieren Sie die gemessenen Werte und suchen bei Auffälligkeiten frühzeitig Ihren Hausarzt auf. Alles Wichtige hierzu erklärt Ihnen pflege.de in zwei Schritten.

Schritt 1: Blutdruck messen und dokumentieren

Die Medizin empfiehlt die sogenannte häusliche Blutdruck-Selbstmessung, da zuhause gemessene Blutdruckwerte in der Regel aussagekräftiger sind als eine gelegentliche Blutdruckmessung in der Arztpraxis.

Für ein aussagekräftiges Ergebnis messen Sie den Blutdruck am besten mindestens über eine Woche morgens und abends im Ruhezustand.

Wie Sie den Blutdruck genau messen, lesen Sie in unserem Ratgeber Vitalzeichen messen.

Tipp
Notieren Sie die Werte in einem Blutdruck-Tagebuch

Ein Blutdruck-Tagebuch unterstützt Sie bei der regelmäßigen Blutdruckmessung. Hier können Sie alle gemessenen Werte in einer übersichtlichen Tabelle festhalten. Gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt können Sie Ihre notierten Werte besprechen und so eventuelle Muster im Blutdruckverlauf erkennen. Nutzen Sie hierfür gerne die kostenlose Vorlage für ein Blutdruck-Tagebuch von pflege.de.

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Schritt 2: Arztbesuch

Bei auffälligen Werten und/oder neuen Beschwerden suchen Sie bitte frühzeitig Ihren Hausarzt auf.

Falls Sie Ihre Blutdruckwerte oder die Ihres Angehörigen vorab schon regelmäßig protokolliert haben, bringen Sie diese mit zum Arzttermin. Der Arzt wird sich die Werte ansehen und weitere Maßnahmen ergreifen.

Sollte sich der Verdacht auf Bluthochdruck erhärten, folgen in der Regel weitere ärztliche Untersuchungen. Diese sind wichtig, um die genaue Ursache für den Bluthochdruck zu finden und entsprechende Therapie-Maßnahmen einzuleiten.

Info
Welcher Arzt ist für Bluthochdruck zuständig?

Erste Anlaufstelle bei auffälligen Blutdruckwerten kann Ihre Hausarztpraxis sein. Im weiteren Verlauf kann Sie Ihr Hausarzt je nach der Ursache und Therapieverlauf an weitere Fachärzte überweisen. Sogenannte Hypertensiologen sind speziell fortgebildete Ärzte, die sich mit den Ursachen und der Therapie des Bluthochdrucks beschäftigen.

So läuft die Diagnostik bei Bluthochdruck ab

Die Diagnostik einer Hypertonie umfasst in der Regel vier Schritte:(2)

  1. Anamnese: In einem Arzt-Patienten-Gespräch erfasst der Arzt zunächst alle relevanten Details zum aktuellen Gesundheitszustand und zur Krankengeschichte.
  2. Körperliche Untersuchungen: Im nächsten Schritt erfolgt meist eine Blutdruckmessung in der Arztpraxis. Der Arzt wird eventuell das Herz mit einem Stethoskop abhören, den Puls messen und den Body-Mass-Index (BMI) zur Abschätzung des Körperfettanteils berechnen.
  3. Blut- und Urinuntersuchungen: Gegebenenfalls erfolgen noch eine Blutabnahme und Urinabgabe. Die jeweiligen Proben werden im Labor untersucht und können unter anderem wichtige Hinweise zu den möglichen Ursachen und eventuellen Organschäden geben.
  4. Bildgebende Verfahren: Für die weitere Ursachenklärung kommen noch verschiedene bildgebende Verfahren in Frage. Beispiele hierfür sind ein Nierenultraschall oder ein sogenannter Herzultraschall (auch Echokardiografie), eine Magnetresonanztomographie (kurz MRT), eine Computertomographie (kurz CT), verschiedene Verfahren der sogenannten Angiographie oder ein Doppler-Ultraschall zur näheren Beurteilung der Blutgefäße im Körper.
  5. Weitere Untersuchungen: Ein Elektrokardiogramm (kurz EKG) kann zum Einsatz kommen, um die Auswirkungen von erhöhtem Blutdruck auf das Herz zu bewerten.
Info
Hypertonie nach ICD-10

Bluthochdruck beziehungsweise Hypertonie wird im internationalen Klassifikationssystem (kurz ICD) gelistet und ist damit eine anerkannte Diagnose. Zu finden ist sie im neunten Kapitel zu den Krankheiten des Kreislaufsystems, unter den Diagnoseschlüsseln (auch ICD-Codes) I-10 bis I-15.(9)

Bluthochdruck: Wie kann man ihn senken?

Bluthochdruck ist in den meisten Fällen gut behandelbar.

Eine sekundäre Hypertonie, also ein Bluthochdruck mit erkennbarer Ursache, kann durch die gezielte Behandlung der Grunderkrankung in den meisten Fällen gut bis vollständig behandelt werden.

Eine primäre Hypertonie, also ein Bluthochdruck ohne erkennbare Ursache, ist leider nicht heilbar, dafür aber ebenfalls gut behandelbar.

Therapien der Hypertonie nach Leitlinie

Zur Behandlung eines Bluthochdrucks kommen verschiedene Optionen in Frage. Welche davon in Ihrem speziellen Fall sinnvoll sind, besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt.

pflege.de gibt Ihnen hier einen allgemeinen Überblick über empfohlenen Therapieansätze der Hypertonie nach Leitlinie.

Lebensstilanpassung bei Bluthochdruck

Der eigene Lebensstil spielt eine wichtige Rolle bei der Blutdruckkontrolle und kann mit gezielten Maßnahmen auch gesundheitlichen Risiken vorbeugen.

Konkret betont die Leitlinie fünf lebensstilbezogene Therapie-Maßnahmen für Menschen mit Hypertonie:(2)

  • Regelmäßig bewegen
  • Ausgewogen ernähren, unter anderem mit Obst und Gemüse und wenig Salz im Essen
  • Ein gesundes Körpergewicht halten beziehungsweise bei Übergewicht abnehmen
  • Alkoholkonsum geringhalten
  • Nicht rauchen
Tipp
Welcher Sport bei Bluthochdruck?

Die Leitlinie empfiehlt Patienten mit Hypertonie eher „sanfte“ Sportarten. Als Beispiele für geeignete körperliche Aktivitäten nennt sie regelmäßige Spaziergänge, Schwimmen, Fahrradfahren oder Yoga. Natürlich sollte Ihnen die jeweilige Aktivität Spaß machen. Im Zweifelsfall sprechen Sie nochmal mit Ihrem behandelnden Arzt darüber, welche Aktivität in Ihrem individuellen Fall besonders geeignet ist.(2)

Medikamente bei Bluthochdruck

In den meisten Fällen ergänzen spezielle Bluthochdruck-Medikamente die lebensstilbezogenen Maßnahmen. Hierbei werden Arzneistoffe eingesetzt, die den Blutdruck gezielt senken sollen. Dazu gehören unter anderem:(2)

  • ACE-Hemmer: Hemmen die Bildung von blutdrucksteigenden Mechanismen im Körper
  • Sartane: Als Alternative zu ACE-Hemmern, falls diese nicht so gut vertragen werden
  • Spezielle Diuretika: Wirken entwässernd und unterstützen die Ausscheidung von Salz über die Nieren
  • Kalziumkanal-Blocker: Wirken gefäßerweiternd

Die medikamentöse Behandlung wird immer individuell ausgerichtet. Die Medikamente können dabei einzeln oder kombiniert eingesetzt werden. Wenn Begleiterkrankungen vorliegen, können noch weitere Medikamente hinzukommen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Bluthochdruck?

Bluthochdruck, medizinisch auch arterielle Hypertonie genannt, ist ein Zustand, bei dem der Druck in den Arterien dauerhaft zu hoch ist. Arterien sind die Blutgefäße, durch die das Blut vom Herzen weg in den Körper fließt.

Was hilft gegen Bluthochdruck?

Konkret betont die Medizin fünf lebensstilbezogene Therapie-Maßnahmen für Menschen mit Hypertonie: Regelmäßige Bewegung, eine gesunde ausgewogene und salzarme Ernährung, ein gesundes Körpergewicht, einen geringen Alkoholkonsum und den vollständigen Rauch-Verzicht. In den meisten Fällen ergänzen spezielle Bluthochdruck-Medikamente die lebensstilbezogenen Maßnahmen.

Welche Krankheiten verursachen Bluthochdruck?

In 9 von 10 Fällen kann ein Bluthochdruck keiner bestimmten Ursache zugeordnet werden. Allerdings können bestimmte Krankheiten das Risiko für Bluthochdruck nachweislich erhöhen. Zu diesen sogenannten Risikofaktoren zählen: Adipositas, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie (eine Fettstoffwechselstörung) und psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie.

Wie merkt man Bluthochdruck?

Die meisten Menschen mit Bluthochdruck stellen bei sich keine Symptome fest. Wenn der Blutdruck jedoch besonders hoch ist oder plötzlich ansteigt, können verschiedene Symptome auftreten. Der einfachste Weg, wie Sie Bluthochdruck bei sich oder Ihrem Angehörigen erkennen können, ist eine regelmäßige Kontrolle der Blutdruckwerte mit einem Messgerät.

Welcher Arzt ist für Bluthochdruck zuständig?

Erste Anlaufstelle bei auffälligen Blutdruckwerten kann Ihre Hausarztpraxis sein. Im weiteren Verlauf kann Sie Ihr Hausarzt je nach der Ursache an weitere Fachärzte überweisen. Sogenannte Hypertensiologen sind speziell fortgebildete Ärzte, die sich mit den Ursachen und der Therapie des Bluthochdrucks beschäftigen.

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Erstelldatum: 4202.90.6|Zuletzt geändert: 5202.50.5
(1)
Deutsche Herzstiftung e.V. (2024): Was ist Bluthochdruck?
https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/bluthochdruck/was-ist-bluthochdruck (letzter Abruf am 06.09.2024)
(2)
Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) & Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (2023): Nationale VersorgungsLeitlinie Hypertonie (Langfassung)
https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-009l_S3_Hypertonie_2023-06.pdf (letzter Abruf am 06.09.2024)
(3)
E. Wühl (Autorin), Herausgeber: Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL - Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention (2023): Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen
www.hochdruckliga.de/fileadmin/downloads/patienten/Basiswissen-Kinder.pdf (letzter Abruf am 06.09.2024)
(4)
Deutsche Herzstiftung e.V. (2024): Plötzlicher Bluthochdruck – was soll ich tun?
https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/bluthochdruck/ploetzlicher-bluthochdruck (letzter Abruf am 06.09.2024)
(5)
P. Stawowy (Autor), Deutsches Herzzentrum der Charité (2022): Hypertonie (Bluthochdruck)
www.dhzb.de/ratgeber/bluthochdruck (letzter Abruf am 06.09.2024)
(6)
Bundesärztekammer (BÄK) & Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) (2023): Bluthochdruck – Gefäßschäden und Folgeerkrankungen
www.patienten-information.de/patientenblaetter/bluthochdruck-folgeschaeden (letzter Abruf am 06.09.2024)
(7)
R. Meyer (Autor), Deutsches Ärzteblatt (2019): Hypertonie: Demenzrisiko hängt auch vom Blutdruck in jüngeren und mittleren Jahren ab
www.aerzteblatt.de/archiv/210671/Hypertonie-Demenzrisiko-haengt-auch-vom-Blutdruck-in-juengeren-und-mittleren-Jahren-ab (letzter Abruf am 06.09.2024)
(8)
U. Hoffmann (2023): Kognitive Störungen und Demenz
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-65648-8_12 (letzter Abruf am 06.09.2024)
(9)
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) (2024): ICD-10-GM Version 2024 - Hypertonie [Hochdruckkrankheit] (I10-I15)
https://klassifikationen.bfarm.de/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2024/block-i10-i15.htm (letzter Abruf am 06.09.2024)
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