Themenwelt

Down-Syndrom

Das Down-Syndrom, auch bekannt als Trisomie 21, ist eine angeborene genetische Besonderheit, bedingt durch ein zusätzliches Chromosom im Körper. Doch was bedeutet das genau? pflege.de gibt Ihnen in dieser Themenwelt einen Überblick über Ursachen, Merkmale und Symptome der Genveränderung, Tipps sowie Anlaufstellen für Menschen mit Down-Syndrom und Angehörige.

Down-Syndrom: Trisomie 21 im Überblick

Inhaltsverzeichnis

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Trisomie 21: Definition

Eines gleich schon vorweg: Das Down-Syndrom ist keine Krankheit, sondern eine angeborene genetische Variation.

Während sich „normalerweise“ in jeder Körperzelle 23 Chromosomenpaare befinden – also insgesamt 46 Chromosomen –, haben Menschen mit dem Down-Syndrom eines mehr: Das Chromosom 21 ist bei ihnen dreimal vorhanden. Man spricht deshalb auch von Trisomie 21. „Tri“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet auf Deutsch übersetzt „drei“.(1)

Info
Der Begriff Mongolismus wird heute nicht mehr verwendet

Der Begriff Down-Syndrom geht auf den britischen Arzt Dr. John Langdon-Down zurück, der 1866 als Erster darüber berichtete und es als „Mongolismus“ bezeichnete. Er glaubte bei seinen Patienten eine Ähnlichkeit mit Personen aus der Mongolei zu sehen. Diese Einschätzung ist jedoch objektiv falsch und als abwertend einzustufen – aus dem Grund wird der Begriff heutzutage nicht mehr verwendet.(2)

Häufigkeit von Trisomie 21

Das Down-Syndrom tritt auf der ganzen Welt in allen Bevölkerungsgruppen auf, unabhängig von Geschlecht und ethnischer Herkunft. Es kommt bei etwa einer von 800 Geburten vor.

Wie viele Menschen weltweit mit dem Down-Syndrom leben, lässt sich nur schätzen. In Deutschland geht man von circa 50.000 Personen mit Trisomie 21 aus, in den USA von mehr als 200.000.(3)

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Menschen mit Down-Syndrom können in ihrer Selbstständigkeit im Alltag beeinträchtigt sein. Je nach Ausmaß stehen Menschen mit Unterstützungsbedarf verschiedene Leistungen der Pflegekasse zu. Voraussetzung hierfür ist ein anerkannter Pflegegrad. Nutzen Sie gerne den kostenlosen Pflegegradrechner von pflege.de und berechnen Sie den voraussichtlichen Pflegegrad in Ihrem speziellen Fall.

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Down-Syndrom: Entstehung und Ursachen

Das Down-Syndrom wird überwiegend durch einen Fehler bei der Zellteilung während der Bildung von Keimzellen beziehungsweise Eizellen oder Spermien verursacht.

Diesen Prozess nennt man in der Medizin Reduktionsteilung oder auch Meiose, da sich der doppelte Satz von 46 Chromosomen auf einen einfachen Satz, also 23 Chromosomen, reduziert.

Läuft die Meiose jedoch fehlerhaft ab, entstehen Keimzellen, die das Chromosom 21 zweimal und somit insgesamt 24 Chromosomen enthalten. Wenn eine solche Keimzelle bei der Befruchtung mit einer anderen Keimzelle verschmilzt, entsteht eine Zelle mit 47 statt der üblichen 46 Chromosomen.(4)

Warum es zu der fehlerhaften Chromosomenverteilung kommt, ist bislang nicht geklärt.

Risikofaktoren für Trisomie 21

Grundsätzlich können Trisomien zufällig in jeder Schwangerschaft auftreten.

Es gibt allerdings einige Faktoren, die das Risiko für Trisomie 21 erhöhen können:(5)

  • Mütterliches Alter: Mit zunehmendem Alter der Mutter steigt das Risiko, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen. Während die Wahrscheinlichkeit bei einer 25-jährigen Frau bei etwa 1 zu 1.200 liegt, erhöht sich die Zahl bis zum Alter von 40 Jahren auf 1 zu 100.
  • Genetische Veranlagung: In den meisten Fällen ist das Down-Syndrom nicht erblich bedingt. Eine genetische Komponente gibt es nur bei der seltenen Form der Translokations-Trisomie 21.
  • Frühere Schwangerschaft mit Trisomie: Frauen, die bereits ein Kind mit Down-Syndrom geboren haben, haben ein leicht erhöhtes Risiko für eine weitere Schwangerschaft mit der genetischen Besonderheit.

Rolle der Genetik bei Trisomie 21: Formen des Down-Syndroms

Das Down-Syndrom tritt in mehreren Varianten auf, die sich in ihrer Entstehung unterscheiden:

  • Freie Trisomie 21
  • Translokations-Trisomie 21
  • Mosaik-Trisomie 21
  • Partielle Trisomie 21

Trotz unterschiedlicher genetischer Ursachen sind die gesundheitlichen und entwicklungsbezogenen Auswirkungen bei allen Formen ähnlich.(1)

Freie Trisomie 21

Die freie Trisomie 21 ist mit 95 Prozent die häufigste Form des Down-Syndroms. Hier liegt in allen Körperzellen ein zusätzliches Chromosom 21 vor, sodass jede Zelle 47 statt der üblichen 46 Chromosomen enthält. Wie oben beschrieben entsteht diese Veränderung schon vor der Befruchtung durch den fehlerhaften Ablauf bei der Meiose.(1)

Translokations-Trisomie 21

Bei der Translokations-Trisomie ist das Chromosom 21 ebenfalls dreifach vorhanden. Das zusätzliche Chromosom ist allerdings bei dieser seltenen Form (3 bis 4 Prozent der Fälle) mit einem anderen Chromosom verschmolzen. Die Translokation kann zufällig auftreten oder vererbt sein.(4)

Mosaik-Trisomie 21

Die Mosaik-Trisomie 21 haben nur 1 bis 2 Prozent der Menschen mit Down-Syndrom. Sie entsteht, wenn die fehlerhafte Chromosomenverteilung nach der Befruchtung stattfindet – also nicht in der Ei- oder Samenzelle, sondern erst während der frühen Zellteilungen des Embryos. Das überzählige Chromosom 21 ist deshalb nicht in allen Körperzellen, sondern nur in einem Teil der Zellen vorhanden.(4)

Partielle Trisomie 21

Bei der extrem seltenen Form der partiellen Trisomie 21 ist nur ein Abschnitt des Chromosoms 21 dreimal vorhanden. Dieser Teil ist jedoch fest mit einem Chromosom 21 verbunden, sodass dieses Chromosom länger als üblich ist.

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Diagnose Trisomie 21: Meist schon während der Schwangerschaft

Ob ein Kind das Down-Syndrom hat, lässt sich im Rahmen der Pränataldiagnostik bereits vor der Geburt feststellen. Ultraschall und Bluttests können zwar auf Trisomie 21 hindeuten, für eine eindeutige Diagnose sind jedoch invasive Verfahren notwendig.(6)

Alle vorgeburtlichen Untersuchungen sind freiwillig. Werdende Eltern sollten sich ausführlich beraten lassen, ob und welche Tests sie durchführen lassen.(7)

pflege.de stellt Ihnen die verschiedenen Untersuchungsmethoden kurz vor.

Ersttrimester-Screening: Kombination aus Ultraschall und Bluttest

Beim Ersttrimester-Screening, kurz ETS, in der 11. bis 14. Schwangerschaftswoche können im Ultraschall Auffälligkeiten sichtbar werden, die auf das Down-Syndrom hinweisen.

Sogenannte sonographische Softmarker für Trisomie 21 können zum Beispiel eine verdickte Nackenfalte oder ein verkürzter beziehungsweise fehlender Nasenknochen sein.

Zusätzlich werden bei dem Screening bestimmte Hormonwerte im mütterlichen Blut untersucht.

Aus den Ultraschallbefunden, Blutwerten und dem Alter der Mutter wird ein individuelles Risikoprofil erstellt. Ein auffälliges Ergebnis bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass eine Trisomie vorliegt.(6)(8)

Info
Spätere Feindiagnostik kann ebenfalls Hinweise geben

Auch die spätere Feindiagnostik in der 19. bis 22. Schwangerschaftswoche, bei der Organe und Wachstum des Fötus im Ultraschall detailliert untersucht werden, kann nur Hinweise, aber keinen eindeutigen Beweis für eine Chromosomenabweichung liefern.

Nicht-invasiver Pränataltest (NIPT)

Beim nicht-invasiven Pränataltest, kurz NIPT, ab der 10. Schwangerschaftswoche wird zellfreie DNA des Fötus im mütterlichen Blut analysiert. Eine definitive Diagnose kann auch dieses Screening nicht geben, sondern nur ein erhöhtes Risiko für genetische Abweichungen.(9)

Invasive Diagnose-Verfahren bei Trisomie-Verdacht

Zeigen nicht-invasive Tests ein erhöhtes Risiko für Trisomie 21 an, können auf Wunsch der Eltern invasive Untersuchungen erfolgen.

Diese Verfahren analysieren direkt das Erbgut des Fötus und liefern eine zuverlässige Diagnose, sind jedoch mit einem geringen Fehlgeburtenrisiko verbunden:(8)

  • Bei der Chorionzottenbiopsie (ab der 11. Schwangerschaftswoche) wird eine kleine Gewebeprobe aus der Plazenta entnommen, die fetale Chromosomen enthält.
  • Bei der Amniozentese (ab der 15. Schwangerschaftswoche) wird Fruchtwasser mit fetalen Zellen entnommen und genetisch untersucht.

Schwangerschaftsabbruch bei Trisomie 21

In Deutschland ist ein Schwangerschaftsabbruch nach der Diagnose Trisomie 21 unter gewissen Voraussetzungen möglich.

Bis zur 12. Schwangerschaftswoche nach Empfängnis kann der Abbruch nach der Beratungsregelung erfolgen. Dies bedeutet, dass die Schwangere sich nach einer verpflichtenden Beratung in einer anerkannten Beratungsstelle und anschließend dreitägiger Bedenkzeit für den Abbruch entscheiden kann. Eine medizinische Begründung ist dabei nicht erforderlich.

Nach diesem Zeitraum ist ein Abbruch nur aufgrund einer medizinischen Indikation zulässig.

Info
Wann besteht eine medizinische Indikation?

Eine medizinische Indikation liegt vor, wenn die Fortsetzung der Schwangerschaft eine ernste Gefahr für die körperliche oder seelische Gesundheit der Schwangeren darstellen würde. Ob eine Trisomie-21-Diagnose diese Voraussetzung erfüllt, wird individuell durch den behandelnden Arzt beurteilt. Eine Frist für einen Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer Indikation ist nicht festgelegt.(10)

Die Abtreibungsrate in Deutschland nach einer pränatalen Diagnose von Trisomie 21 liegt Expertenschätzungen zufolge bei circa 90 Prozent.(11)

Die Entscheidung hängt von persönlichen, medizinischen und sozialen Faktoren ab. Eine umfassende ärztliche und psychosoziale Beratung kann helfen, alle Aspekte sorgfältig abzuwägen.(10)

Symptome und optische Merkmale des Down-Syndroms

Menschen mit Trisomie 21 weisen bestimmte äußerliche Merkmale auf. Zu den häufigen Symptomen des Down-Syndroms gehören Entwicklungsverzögerungen und bestimmte gesundheitliche Probleme.

Wie sich das zusätzliche Chromosom genau bemerkbar macht, ist von Person zu Person verschieden.

Charakteristische äußerliche Merkmale bei Trisomie 21

Die „typischen Merkmale“ an Gesicht und Körper sind bei Menschen mit Down-Syndrom unterschiedlich stark ausgeprägt:(12)(13)(14)

  • Rundes Gesicht mit abgeflachtem Nasenrücken
  • Schräg nach oben stehende Augen mit charakteristischer Lidfalte
  • Kleine runde Ohren, tief angesetzt
  • Kurze, breite Hände mit nur einer Falte auf der Handinnenfläche und kurzen Fingern
  • Vergrößerter Abstand zwischen der ersten und zweiten Zehe
  • Geringe Muskelspannung
  • Geringere Körpergröße

Geistige und motorische Entwicklung von Kindern mit Down-Syndrom

Die Entwicklung bei Kindern mit Down-Syndrom verläuft im Allgemeinen langsamer als bei Kindern ohne Down-Syndrom.(12)

Die meisten Menschen mit Trisomie 21 haben eine leichte bis mittelschwere geistige Beeinträchtigung.(2)

Dies betrifft vor allem das Lernen, das logische Denken und die Merkfähigkeit. Durch frühzeitige Förderung und individuelle Unterstützung können viele Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten aber gut entfalten.

Kinder mit Trisomie 21 beginnen oft später zu sprechen. Ursachen sind häufig Hörprobleme und eine langsamere Sprachverarbeitung. Während das Sprachverständnis meist gut entwickelt ist, bleibt die Aussprache oft undeutlich.(15)

Die geringe Muskelspannung kann sich auf Körperhaltung, Beweglichkeit und Koordination auswirken. Dadurch verzögern sich motorische Meilensteine wie Sitzen, Krabbeln und Laufen. Mit gezielter Physiotherapie können Kinder jedoch erhebliche Fortschritte machen.

Down-Syndrom: Entwicklungstabelle

Die Tabelle zeigt das durchschnittliche Alter für bestimmte Entwicklungsschritte in den ersten Lebensjahren.

Diese Zeiträume sind nur als ungefähre Richtwerte zu verstehen – jedes Kind mit und ohne Trisomie 21 entwickelt sich individuell.(16)

Entwicklungsschritt Mit Trisomie 21 Ohne Trisomie 21
Erstes Lächeln ca. 2 Monate ca. 1 Monat
Sitzen ohne Hilfe ca. 10 Monate ca. 7 Monate
Krabbeln ca. 12 Monate ca. 8 Monate
Erste Worte ca. 16 Monate ca. 10 Monate
Alleine stehen ca. 20 Monate ca. 11 Monate
Laufen ca. 24 Monate ca. 13 Monate
Kurze Sätze ca. 28 Monate ca. 21 Monate

Häufige Erkrankungen bei Trisomie 21

Bei Menschen mit Down-Syndrom treten viele Erkrankungen deutlich häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung. pflege.de gibt Ihnen einen Überblick über häufige gesundheitliche Beschwerden bei Menschen mit Trisomie 21:(3)(17)

  • Herzfehler: Etwa die Hälfte der Kinder mit Trisomie 21 kommt mit einem Herzfehler zur Welt.
  • Sehstörungen: Beispielsweise Schielen, Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie Linsentrübungen (Katarakt).
  • Hörprobleme: Hörminderungen aufgrund von Fehlbildungen im Innenohr oder häufige Mittelohrentzündungen.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Besonders häufig ist eine angeborene oder später erworbene Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
  • Geringe Muskelspannung: Führt oft zu instabilen Gelenken, insbesondere an der Halswirbelsäule.
  • Verdauungsprobleme: Durch mögliche Fehlbildungen wie Darmverschluss oder eine verzögerte Magen-Darm-Bewegung.
  • Erhöhte Infektanfälligkeit: Ein schwächeres Immunsystem begünstigt Infektionskrankheiten wie Atemwegsinfektionen und Mittelohrentzündungen.
  • Leukämie-Risiko: Kinder mit Trisomie 21 haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an akuter myeloischer Leukämie (AML) zu erkranken.
  • Psychische Erkrankungen: Höheres Risiko für Depressionen, Angststörungen oder Autismus-ähnliche Verhaltensweisen, insbesondere im Jugend- und Erwachsenenalter.
  • Demenz: Erhöhtes Risiko für eine Alzheimer-Demenz im mittleren Erwachsenenalter.
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Down-Syndrom und Inkontinenz?

Menschen mit Down-Syndrom können manchmal auch von Inkontinenz betroffen sein, also Schwierigkeiten haben, Urin oder Stuhl zu halten.

Das liegt unter anderem daran, dass oft eine verminderte Muskelspannung vorhanden ist, was auch relevante Schließmuskel und die Beckenbodenmuskulatur betrifft.

Außerdem kann die Entwicklung der Blasenkontrolle verzögert sein, wodurch es manchen Menschen mit Trisomie 21 schwerfällt, den Harn- oder Stuhldrang rechtzeitig zu erkennen oder mitzuteilen.

Aber auch körperliche Ursachen wie Fehlbildungen der Harnwege oder chronische Verstopfung können eine Rolle spielen.

Wichtig ist, dass Sie die Inkontinenz ärztlich abklären, besonders wenn sie neu auftritt oder sich verschlechtert – denn oft kann sie mit gezielter Unterstützung und Training gut behandelt werden.

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Lebenserwartung bei Trisomie 21

Die Lebenserwartung von Menschen mit Trisomie 21 hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Während sie in den 1970er Jahren noch 30 bis 35 Jahre betrug, liegt sie heute dank medizinischer Fortschritte bei durchschnittlich etwa 60 Jahren, in Einzelfällen auch darüber.(17)

Hilfen und Tipps für Menschen mit Down-Syndrom und Angehörige

Entscheidende Faktoren für die individuelle Lebenserwartung sind der allgemeine Gesundheitszustand. Gute medizinische Betreuung, frühzeitige Therapien und eine angepasste Lebensweise tragen dazu bei, die Lebensqualität und -dauer positiv zu beeinflussen.

Welche Hilfen und Unterstützung es für Menschen mit Trisomie 21 und Angehörige gibt, lesen Sie in unserem Ratgeber Down-Syndrom: Anlaufstellen, Hilfen und Leistungen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist das Down-Syndrom?

Das Down-Syndrom, auch Trisomie 21, ist keine Krankheit, sondern eine angeborene genetische Variation. Während normalerweise in den Körperzellen jedes Chromosom zweifach enthalten ist, ist das Chromosom 21 bei Menschen mit Down-Syndrom dreifach vorhanden.

Ab wann ist Trisomie 21 erkennbar?

Trisomie 21 lässt sich bereits in der Schwangerschaft feststellen. Ultraschall und Bluttests können Hinweise auf Trisomie 21 liefern, für eine eindeutige Diagnose sind allerdings invasive Untersuchungen wie zum Beispiel eine Fruchtwasseruntersuchung erforderlich.

Wodurch entsteht Trisomie 21?

Trisomie 21 wird überwiegend durch einen Fehler bei der Entwicklung von Keimzellen (Eizellen oder Spermien) verursacht. Dabei bilden sich zufällig Keimzellen, die das Chromosom 21 zweimal enthalten. Verschmilzt eine solche Keimzelle bei der Befruchtung mit einer anderen Keimzelle, entsteht eine Körperzelle, in der das Chromosom 21 dreifach statt üblicherweise zweifach vorhanden ist.

Wie hoch ist die Lebenserwartung für Menschen mit Down-Syndrom?

Die Lebenserwartung für Menschen mit Trisomie 21 liegt heute bei durchschnittlich etwa 60 Jahren, in Einzelfällen auch darüber.

Wie viele Menschen in Deutschland haben das Down-Syndrom?

Wie viele Menschen mit dem Down-Syndrom leben, lässt sich nur schätzen. In Deutschland geht man von etwa 50.000 Personen mit Trisomie 21 aus.

Ist das Down-Syndrom heilbar?

Nein, das Down-Syndrom ist nicht heilbar, da es sich dabei um keine Erkrankung, sondern um eine genetische Besonderheit handelt. Diese ist angeboren und lässt sich nicht rückgängig machen. Mit gezielter Förderung und guter medizinischer Versorgung bei möglichen Begleiterkrankungen können Menschen mit Down-Syndrom ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen.

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Erstelldatum: 5202.40.01|Zuletzt geändert: 5202.80.7
(1)
S. E. Antonarakis & Weitere (2020): Down syndrome
https://doi.org/10.1038/s41572-019-0143-7 (letzter Abruf am 10.04.2025)
(2)
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (ohne Jahr): Down-Syndrom (Trisomie 21) - Was ist ein Down-Syndrom, Trisomie 21
www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/down-syndrom-trisomie-21/was-ist-ein-down-syndrom-trisomie-21 (letzter Abruf am 10.04.2025)
(3)
T. Hoppen (2021): Down-Syndrom - Bestandsaufnahme gut 150 Jahre nach der Erstbeschreibung
https://doi.org/10.1007/s15014-020-3657-2 (letzter Abruf am 10.04.2025)
(4)
J. Martin-Gutierrez & M. S. Del Rio Guerra (2021): Analysing Touchscreen Gestures: A Study Based on Individuals with Down Syndrome Centred on Design for All
https://doi.org/10.3390/s21041328 (letzter Abruf am 10.04.2025)
(5)
National Down Syndrome Society (NDSS)(ohne Jahr): About Down Syndrome
https://ndss.org/about (letzter Abruf am 10.04.2025)
(6)
T. Eggensberger & Weitere (2024): Fehlbildungsdiagnostik im ersten Trimenon
https://doi.org/10.1007/s00129-024-05226-w (letzter Abruf am 10.04.2025)
(7)
M. Stumm & Weitere (2024): Genetische Untersuchungen in der Pränataldiagnostik – Welche Diagnostik für welche Fehlbildung?
https://doi.org/10.1007/s00129-024-05234-w (letzter Abruf am 10.04.2025)
(8)
F. Fornoff (2018): Aktuelle Pränataldiagnostik: ein Überblick
https://doi.org/10.1055/a-0729-5280 (letzter Abruf am 10.04.2025)
(9)
K. O. Kagan (2024): Nichtinvasiver Pränataltest in der Schwangerenvorsorge
https://doi.org/10.1007/s00129-024-05237-7 (letzter Abruf am 10.04.2025)
(10)
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) (2024): Schwangerschaftsabbruch: Rechtslage, Indikationen und Fristen
www.familienplanung.de/schwangerschaftskonflikt/schwangerschaftsabbruch/schwangerschaftsabbruch-rechtslage-indikationen-und-fristen (letzter Abruf am 10.04.2025)
(11)
Springer Medizin Verlag GmbH (2017): Welt-Down-Syndrom-Tag - Trisomie-21-Diagnose führt meist zur Abtreibung
www.aerztezeitung.de/Politik/Trisomie-21-Diagnose-fuehrt-meist-zur-Abtreibung-295904.html (letzter Abruf am 10.04.2025)
(12)
N. N. Powell-Hamilton (2023): Down-Syndrom (Trisomie 21)
www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-kindern/chromosom-und-genanomalien/down-syndrom-trisomie-21 (letzter Abruf am 10.04.2025)
(13)
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (ohne Jahr): Down-Syndrom (Trisomie 21) - Symptome & Beeinträchtigungen
www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/down-syndrom-trisomie-21/symptome-beeintraechtigungen/ (letzter Abruf am 10.04.2025)
(14)
L. Marder (2024): Growth – DSMIG (The Down Syndrome Medical Interest Group)
www.dsmig.org.uk/information-resources/by-topic/growth/ (letzter Abruf am 10.04.2025)
(15)
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (ohne Jahr): Down-Syndrom (Trisomie 21) - Auswirkungen
www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/down-syndrom-trisomie-21/auswirkungen/ (letzter Abruf am 10.04.2025)
(16)
K. Vellody (2020): Developmental Expectations and Medical Issues for Children with Down Syndrome
www.ndsccenter.org/wp-content/uploads/MilestonesMed-Issues.pdf (letzter Abruf am 10.04.2025)
(17)
J. Levin & Weitere (2023): Erkrankungen von Menschen mit Trisomie 21 im mittleren und höheren Lebensalter
https://api.aerzteblatt.de/pdf/120/1/m14.pdf (letzter Abruf am 10.04.2025)
(18)
Bildquelle
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Interview

"Inklusion sollte normal sein"

Katharina & Sonea
Im Interview
Katharina & Sonea
Mutter & Tochter

Vor 16 Jahren startete Katharina den Blog Sonea Sonnenschein. Damals war das Schreiben ein Ventil, um die Diagnose Down-Syndrom ihrer neugeborenen Tochter Sonea zu verarbeiten. Heute geht es ihr vor allem darum, Awareness zu schaffen, Vorurteile abzubauen und Berührungsängste zu lösen. Inzwischen sind die beiden – mal mehr, mal weniger – auch auf Instagram aktiv.

Katharina ist Mutter von zwei Kindern – eines davon mit und eines ohne Down-Syndrom. Ihre Tochter Sonea ist heute 16 Jahre alt, lebt mit dem Down-Syndrom und liebt es, sich kreativ auszutoben. Insbesondere im Tanz hat sie ihre Leidenschaft gefunden und erfindet immer wieder neue Choreografien zu ihrer Lieblingsmusik – aktuell haben sie eine intensive K-Pop-Phase.

Im Interview mit pflege.de sprechen Mutter und Tochter über ihren Alltag, Herausforderungen und ihre Wünsche für eine inklusivere Gesellschaft.

Hallo Katharina und Sonea! Katharina, können Sie uns in den Moment mitnehmen, als Sie von der Diagnose erfahren haben?

Katharina: Rückblickend gab es schon in der Schwangerschaft einige Momente, die darauf hindeuteten. Und dann war da die ganze Schwangerschaft über so ein Gefühl… irgendwie wusste ich es, ohne es zu wissen.

Die Diagnose Trisomie 21 kam dann einen Tag nach der Geburt – ganz nüchtern von einem Kinderarzt – während meine Tochter schreiend auf dem Wickeltisch lag, weil sie ihre erste Blutabnahme bekam.

Ich erinnere mich noch heute an diesen Schock und einem Gefühl der Unwirklichkeit. Einem Moment, in dem man plötzlich neben sich steht und sich fragt, ob das gerade wirklich passiert oder ob man endlich aus diesem luziden Traum aufwachen kann.

Wenn Sie heute zurückblicken: Wie hat sich Ihre Sicht auf das Leben mit einem Kind mit Down-Syndrom über die Jahre verändert?

Katharina: Meine größte Angst war immer, ein Kind mit Behinderung zu haben. Heute würde ich meine Tochter nicht anders haben wollen. Heute kann ich sagen: Sonea ist das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Das klingt vielleicht pathetisch, aber ich meine es genau so.

Ich habe durch sie so viel gelernt – über mich selbst, über das Leben. Mein Blick auf viele Dinge hat sich grundlegend verändert. Dafür bin ich sehr dankbar.
Katharina

Natürlich verflucht sie manchmal das Down-Syndrom und ich würde ihr wünschen, dass für sie vieles anders wäre und die Welt ihr offener und selbstverständlicher begegnen würde. Aber ich würde sie niemals anders haben wollen.

Wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus?

Katharina: Über all die Jahre war vor allem immer eins wichtig: Routinen und Struktur. Die Tage sollten möglichst einen gleichen Start haben. Das gibt Sonea Sicherheit. In den Ferien ist das meistens nicht so leicht.

Geht Sonea noch zur Schule?

Katharina: Sonea ist nun zehn Jahre lang inklusiv beschult worden. Wir haben immer gesagt, dass wir so lange diesen Weg gehen, wie es sich für uns richtig anfühlt und Sonea sich wohlfühlt. Nun wird es Zeit für einen Wechsel und Sonea freut sich darauf, nach den Sommerferien auf die Förderschule zu gehen, die sie fußläufig erreichen kann.

Was macht Sonea in ihrer Freizeit?

Katharina: Sonea macht Taekwondo und seit einigen Monaten besucht sie außerdem eine Down-Syndrom-Sportgruppe, in der sie einmal wöchentlich mit ein paar jungen Erwachsenen, die ebenfalls das Down-Syndrom haben, Sport macht. Zusätzlich möchte Sonea demnächst noch eine inklusive Tanzgruppe besuchen.

Ansonsten zählen vor allem das Tanzen und ihre Playmobil-Welt zu ihren Freizeitbeschäftigungen.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen im Alltag, die im Zusammenhang mit dem Down-Syndrom stehen?

Katharina: Im Alltag zum Glück keine nennenswerten. Die größeren Herausforderungen liegen eher in der gesellschaftlichen Wahrnehmung.

Was genau meinen Sie damit?

Katharina: Ich meine das klassische Schubladendenken vieler Menschen: Die meisten Menschen haben eine Vorstellung davon, wie Menschen mit Down-Syndrom aussehen und ticken. Nämlich alle gleich. Dass Menschen mit Down-Syndrom aber mindestens genauso facettenreich sind, wie andere Menschen auch, wird nicht mitbedacht.

Ich mag es nicht, wenn man mich über mein Down-Syndrom definiert.
Sonea

Wie gehen Sie damit um?

Katharina: Es hilft immer sich bewusst zu machen, dass man auch mal ein Leben vor dem Down-Syndrom hatte. Ich nehme vieles nicht persönlich, da es einfach Nichtwissen ist. Ich denke, wenn man entspannt in den Dialog geht und aufklärt, schafft man eine gute Basis, um mit Vorurteilen aufzuräumen.

Ich versuche es zu ignorieren, aber es ist manchmal schwer.
Sonea

Wie erleben Sie das Thema „Inklusion“ in Deutschland?

Katharina: Ich wünschte, ich könnte sagen, dass Inklusion auf einem guten Weg ist. Aber sie ist in sämtlichen Bereichen rückschrittig.

Es wird in Deutschland viel zu wenig für eine funktionierende Inklusion getan. Politisch sowie gesellschaftlich ist Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern in Sachen Inklusion seit der UN-Behindertenrechtskonvention nicht weit gekommen.

Die Hürden finden sich in allen Bereichen. Sowohl schulisch als auch bei der Freizeitgestaltung und auch auf dem Arbeitsmarkt sieht es absolut nicht rosig aus. Dem Kapitel werden wir uns dann zukünftig noch ausführlicher widmen.

Inklusion sollte normal sein.
Sonea

Was müsste sich Ihrer Meinung nach ändern, damit Menschen mit Down-Syndrom selbstbestimmter und gleichberechtigter am gesellschaftlichen Leben teilhaben können?

Katharina: Es braucht einfach in sämtlichen Bereichen mehr Selbstverständlichkeit und es ist wichtig, dass Menschen mit Behinderung nicht nur mitgedacht, sondern auch in Entwicklungsprozessen mit einbezogen werden.

Gibt es Begriffe im Zusammenhang mit dem Down-Syndrom oder dem Thema „Behinderung“, die Sie problematisch finden?

Katharina: Ja – zum Beispiel, wenn „behindert“ als Schimpfwort genutzt wird. Das finden wir natürlich nicht gut und es stört viele Menschen mit Behinderung so sehr, dass sie lieber Euphemismen, wie „Beeinträchtigung“, „besonders“ oder „Handicap“ nutzen, nur um das Wort „behindert“ im richtigen Kontext zu vermeiden, weil es so negativ behaftet ist. Das darf einfach nicht sein!

Behindert ist eine Zustandsbeschreibung, für die sich niemand schämen muss und sollte.
Katharina

Ausdrücke wie „Mongo“ oder „Downie“, die gerne mal im Zusammenhang mit dem Down-Syndrom fallen, sind verletzend und heute nicht mehr akzeptabel.

In der Regel erkläre ich dann gerne, warum diese Begriffe einfach nicht mehr zeitgemäß sind, und meistens sind die Gesprächspartner da auch recht einsichtig.

Wie erleben Sie die medizinische Versorgung für Menschen mit Down-Syndrom?

Katharina: Es ist schon wichtig, dass man mit Ärzten zu tun hat, die Erfahrungen mit dem Down-Syndrom haben.

Grundsätzlich sind wir da ziemlich gut vernetzt. Zum einen durch das Therapiezentrum, das Sonea seit ihrer dritten Lebenswoche besucht und in dem Therapeuten arbeiten, deren Berufung speziell das Down-Syndrom ist.

Und dann besuchen wir halbjährlich das SPZ (sozialpädiatrisches Zentrum), das uns für sämtliche ärztliche Belange und allen Zusatzerkrankungen, die Sonea mit sich bringt, zur Seite steht.

Wie steht es um die Themen Grad der Behinderung und Pflegegrad? Nutzen Sie hier spezielle Leistungen?

Katharina: Sonea nutzt ihren Behindertenausweis vor allem im ÖPV, wenn sie zum Down-Syndrom-Sport fährt. Mein Mann oder ich begleiten sie dabei, da sie gerne mal in der Bahn einschläft und wir ein sichereres Gefühl dabei haben, wenn wir sie begleiten. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass sie irgendwann auch Bahnstrecken ohne unsere Hilfe bewerkstelligt.

Zudem nutzen wir die Verhinderungspflege, wenn Sonea mal eine Betreuung beziehungsweise Begleitung braucht und wir zeitlich verhindert sind. Das gibt uns ein bisschen organisatorische Flexibilität.

Wie lief die Antragstellung jeweils ab?

Katharina: Zum Glück lief das bei uns bis jetzt immer recht reibungslos. Vor ein paar Jahren wurde noch einmal der Grad der Behinderung neu überprüft und bei einer Pflegebegutachtung vor zwei Jahren nochmal der Pflegegrad.

Da wir immer alle ärztlichen Unterlagen gut abgelegt haben, sind solche Prüfungen und Wiederbegutachtungen auch kein allzu großer, bürokratischer Akt.

Haben Sie spezielle Tipps für andere Menschen mit Down-Syndrom und deren Angehörige, die einen GdB und/oder Pflegegrad beantragen möchten?

Katharina: Es ist immer sehr hilfreich, wenn man sich vorher mit anderen pflegenden Angehörigen austauscht.

Neben der sorgfältigen Ablage aller wichtigen Arztbriefe und Dokumente, ist es auch sehr sinnvoll, ein Pflegetagebuch zu führen, bevor sich der Gutachter ankündigt. Denn oftmals unterschätzt man selbst gerne mal, was man alles leistet, weil es für einen einfach selbstverständlich ist.
Katharina
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In Deutschland leben schätzungsweise 50.000 Menschen mit Down-Syndrom – sind Ihnen bestimmte Patientenorganisationen oder sonstige unterstützende Angebote bekannt?

Katharina: Ja, es gibt extra Down-Syndrom-Sprechstunden von Ärzten, die sich auf das Down-Syndrom spezialisiert haben. Wir haben so ein Angebot aber nur ein einziges Mal angenommen, als Sonea sehr klein war. Zum Glück fühlen wir uns sonst ausreichend ärztlich versorgt und betreut.

Dankbar bin ich vor allem für Organisationen und Vereine, die meistens aus Elterninitiativen gegründet worden und tolle Freizeitaktivitäten sowie Workshops rund um das Down-Syndrom anbieten. Im Mai besucht Sonea zum Beispiel einen Workshop einer Sexualtherapeutin, die richtig gute Aufklärungsarbeit zielgerichtet für Menschen mit Behinderung anbietet.

Außerdem gibt es in Köln den Verein mittendrin e.V.. Hier wurde ich schon häufiger beraten und unterstützt, wenn wir an den Hürden der Inklusion zu scheitern drohten.

Auf Instagram geben Sie Einblicke in Ihren Alltag. Welche Rolle spielen die sozialen Medien für Sie, und was möchten Sie mit Ihren Aktivitäten erreichen?

Katharina: Aktuell ist es ein bisschen ruhiger auf unseren Kanälen. Aber grundsätzlich nutzen wir Instagram und unseren Blog Sonea Sonnenschein, um über das Down-Syndrom aufzuklären und Berührungsängste abzubauen. Menschen mit Behinderung gehören einfach zum Leben dazu, also auch in den sozialen Medien.

Ich möchte sehr gerne Schauspielerin und Tänzerin sein.
Sonea
Tipp
Soneas und Katharinas Aufklärungsarbeit

Hier kommen Sie zum Blog: Sonea Sonnenschein

Katharina, was würden Sie Eltern mit auf den Weg geben, die gerade erst mit der Diagnose „Down-Syndrom“ konfrontiert werden? Gibt es etwas, das Sie selbst gerne damals gewusst hätten?

Katharina: Ich glaube, die größte Herausforderung ist am Anfang, dass man nicht weiß, wie das Leben mit einem Kind mit Behinderung sein wird.

Anfangs dominiert ein Gefühl der totalen Überforderung, gepaart mit Angst und Traurigkeit. Aber all das wird sich grundlegend ändern.

Wichtig ist, dass man sich für all das Zeit nimmt und Hilfe annimmt, wenn sie einem angeboten wird. Alles wird sich finden und irgendwann schaut man zurück auf dieses Tal der Traurigkeit und Trauer und es kommt einem fast schon unwirklich vor, dass man da einmal durchgelaufen ist.
Katharina

Sonea, welche Wünsche und Träume haben Sie für Ihre Zukunft?

Sonea: Dass ich in einer Villa wohne und meine eigene Familie habe.

Und gibt es noch etwas, das Sie anderen Menschen mit Down-Syndrom ans Herz legen möchten, Sonea?

Sonea: Ihr seid die Coolsten!

Vielen Dank für dieses schöne Interview, Sonea und Katharina!

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Erstelldatum: 5202.80.7|Zuletzt geändert: 5202.80.8
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