Was bedeutet 24-Stunden-Pflege oder 24-Stunden-Betreuung?
Im Rahmen einer sogenannten „24-Stunden-Pflege“ beziehungsweise „24-Stunden-Betreuung“ oder auch „Rund-um-die-Uhr-Betreuung“ lebt die pflegedürftige Person mit der betreuenden Hilfskraft üblicherweise im selben Haushalt. Der Fachbegriff dafür ist die Live-In-Pflege, Live-In-Kräfte oder einfach nur Live-Ins. Rechtlich korrekt ist der Begriff „Betreuung in häuslicher Gemeinschaft“ (BihG) – dieser hat sich aber im Alltag kaum durchgesetzt.
Organisiert wird die sogenannte 24h Pflege meist über spezialisierte Agenturen, die Betreuungskräfte aus dem Ausland vermitteln. Meist kommen die Hilfskräfte aus Osteuropa und haben keine pflegerische Ausbildung. Daher hat sich auch die „polnische Pflegekraft“ als Synonym einer „24-Stunden-Betreuungsperson“ etabliert.
Was übernimmt eine 24-Stunden-Pflegekraft?
Eine sogenannte 24-Stunden-Pflegehilfskraft unterstützt die pflegebedürftige Person im Alltag an unterschiedlichen Stellen. Dabei orientiert sie sich an dem Grundsatz der sogenannten aktivierenden Pflege, nach der die körperlichen und geistigen Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person individuell gefördert werden. Dazu gehören Aufgaben wie:
- Grundpflege: Körperpflege, Anziehen, Toilettengänge, Essen
- Haushalt: Kochen, Putzen, Einkaufen, Wäschewäschen
- Soziale Betreuung: Gemeinsame Gespräche, Spaziergänge oder kleine Aktivitäten im Alltag
- Tagesstruktur: Erinnerung an Medikamenteneinnahme, Begleitung zu Arztterminen
Behandlungspflege: Medizinische Aufgaben wie Blutdruckmessen, Kompressionsstrümpfe an- und ausziehen gehören nicht dazu.
Wann ist eine 24-Stundenbetreuung sinnvoll?
Die 24-Stunden-Betreuung kann eine große Entlastung und Hilfe sein – für Betroffene oder auch für die Angehörigen. Sie ist sinnvoll, wenn im Alltag dauerhaft Hilfe benötigt wird und die Versorgung zu Hause nicht mehr gesichert ist.
Typische Einsatzsituationen
Eine 24-Stunden-Betreuung kommt infrage, wenn Sie selbst oder ein Angehöriger im Alltag zunehmend Unterstützung benötigen – wie etwa:
- bei beginnender Demenz,
- bei chronischen Erkrankungen,
- bei altersbedingten Einschränkungen,
- oder wenn ein Umzug ins Pflegeheim vermieden werden soll.
Für wen eignet sich das Modell?
Das Modell eignet sich bei leichtem bis fortgeschrittenem Pflegebedarf, besonders dann, wenn Angehörige nicht dauerhaft vor Ort sein können oder entlastet werden sollen. Wichtig ist: Die Betreuungskraft benötigt ein eigenes Zimmer und ausreichend Zeit zur Erholung. Gerade aber auch für berufstätige Angehörige kann die 24-Stunden-Betreuung eine große Entlastung sein.
Besonderheiten bei Demenz und 24-h-Betreuung
Die Betreuung von Menschen mit Demenz erfordert viel Erfahrung, Geduld und Belastbarkeit. Besonders wenn die Betreuungskraft alleine mit der pflegebedürftigen Person im Haushalt lebt, kann das schnell an die Grenzen des Machbaren führen. Bei fortgeschrittener Demenz, ausgeprägter Unruhe oder nächtlichem Pflegebedarf ist das Modell der 24-Stunden-Betreuung oft nicht mehr geeignet. In solchen Fällen sollten Unterstützung wie ein ambulanter Pflegedienst, eine Tagespflege oder als Alternative auch eine spezialisierte Einrichtung unbedingt in Betracht gezogen werden.
Modelle und Organisation der 24-h-Pflege
Wie eine 24-Stunden-Betreuung organisiert wird, hängt davon ab, wie die Betreuungskraft beschäftigt ist. Es gibt unterschiedliche Modelle – mit jeweils eigenen rechtlichen Vorgaben und organisatorischen Abläufen.
Entsendemodell mit einer 24-Stunden-Pflege Agentur
Beim sogenannten „Entsendemodell“ treten Sie als Angehöriger des Betreuungsbedürftigen in der Regel als Auftraggeber gegenüber einer (deutschen) Agentur auf, die eine 24-Stunden-Betreuung für Ihren Angehörigen organisiert. Die Betreuungskraft ist bei einem weiteren Unternehmen, dem sog. Entsendeunternehmen, in ihrem Heimatland angestellt und wird nach Deutschland entsendet. Die komplette Abwicklung und Kommunikation läuft über die Vermittlungsagentur.
Der Entsender (zum Beispiel der ausländische Pflegedienst) übernimmt die Versicherung der Betreuungsperson und sorgt dafür, dass im Heimatland die notwendigen Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden. Dies wird durch die sog. A1-Bescheinigung bestätigt und sollte nachgewiesen werden können.
Die Vermittlung, Organisation und den Transport der Betreuungspersonen übernimmt die Vermittlungsagentur für Sie. Als Auftraggeber zahlen Sie einen vertraglich festgelegten monatlichen Betrag an die deutsche Agentur oder das Unternehmen im Ausland. Von diesem, also ihrem Arbeitgeber, erhält die Betreuungskraft ihr Lohnentgeld.
Ablauf der Vermittlung
Wie aber kommen Sie nun konkret zu einer passenden Betreuungskraft? Ein Beispiel zeigt den Ablauf.
- Kontaktaufnahme und Bedarfsklärung
Sie sprechen mit der Agentur über Ihre Situation, Wünsche und den Pflegebedarf. - Angebot und Personalvorschläge
Auf Basis Ihres Profils schlägt die Agentur passende Betreuungskräfte vor. - Auswahl und Vertragsschluss
Sie entscheiden sich für eine Betreuungskraft und schließen einen Vertrag mit der Agentur. - Organisation der Anreise
Die Agentur plant die Anreise – meist innerhalb weniger Tage. - Start der Betreuung vor Ort
Die Betreuungskraft zieht ein, übernimmt ihre Aufgaben und steht im Austausch mit Ihnen.
Selbstständige 24-Betreuungskräfte mit Gewerbeschein
In Ausnahmefällen beauftragen Angehörige oder Betroffene eine selbstständige Pflegekraft aus Osteuropa direkt mit Gewerbeschein. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Wenn die Betreuungskraft ausschließlich für einen Haushalt tätig ist und keine unternehmerische Freiheit hat, liegt rechtlich gesehen oft eine Scheinselbstständigkeit vor. In diesem Fall drohen Nachzahlungen von Sozialabgaben und Bußgelder.
24h-Betreuungskraft selbst anstellen – Pflegebedürftige als Arbeitgeber
Sie können auch selbst als Arbeitgeber auftreten und eine Betreuungskraft direkt anstellen. In diesem Fall schließen Sie einen Arbeitsvertrag, melden die Betreuungskraft bei der Sozialversicherung an und übernehmen Lohnabrechnung, Steuern und Versicherungen.
Das Modell ist rechtlich eindeutig und schützt vor Scheinselbstständigkeit – bringt aber auch organisatorischen Aufwand mit sich, etwa bei Urlaubsvertretung, Arbeitszeitregelung und Abgaben.
24-Stunden-Pflege: Arbeitsrecht und Arbeitszeit
Die Betreuungskraft wird direkt von Ihnen als Arbeitgeber angestellt – so dass Sie mit allen Rechten und Pflichten auftreten. Diese Pflichten umfassen:
- Lohnfortzahlung im Krankheitsfall,
- Kündigungsschutz,
- Versicherungsschutz,
- Arbeitszeiten,
- Urlaubsansprüche und
- Anspruch auf Sozialleistungen.
Anmeldung einer 24-Stunden-Pflege
Als Arbeitgeber müssen Sie die Pflegekraft anmelden. Dieser Prozess ist etwas aufwändiger. Folgende Schritte müssen Sie beachten:
- Reichen Sie einen Suchauftrag bei Ihrer örtlichen Agentur für Arbeit ein. Diese vermittelt Ihnen eine geeignete 24-Stunden-Pflegekraft aus dem In- oder Ausland.
- Setzen Sie einen rechtssicheren Arbeitsvertrag auf. Am besten konsultieren Sie dafür einen Rechtsanwalt, um alle Regelungen und Normen inhaltlich korrekt abzubilden. Denken Sie an Arbeitszeit, Urlaubsanspruch, Vergütung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Kündigungsfristen, Telefon- und Internetnutzung sowie Reisekostenerstattung.
- Über die Agentur für Arbeit erhalten Sie eine Betriebsnummer. Diese benötigen Sie, um die Betreuungskraft bei der Sozialversicherung anzumelden. Außerdem notwendig sind eine Anmeldung bei der Krankenkasse und der zuständigen Berufsgenossenschaft.
- Als Arbeitgeber sind Sie dafür verantwortlich, Lohnsteuer abzuführen und müssen dafür sorgen, dass eine Lohnsteueridentifikationsnummer vergeben wird.
- Es kann unter Umständen notwendig sein, die Pflegekraft beim Einwohnermeldeamt anzumelden. Klären Sie dies vorab mit Ihrer zuständigen Behörde.
Was ist bei der 24-h-Betreuung zu beachten?
Die sogenannte 24-Stunden-Betreuung ist rechtlich komplex. Auch wenn der Begriff suggeriert, dass eine Betreuungskraft rund um die Uhr arbeitet, ist das in Deutschland nicht zulässig. Es gelten Arbeitsrecht, Mindestlohn und Pausenregelungen – auch für Betreuungskräfte aus dem Ausland.
Seit dem Grundsatzurteil des Bundesarbeitsgerichts (2021) ist klar: Auch Bereitschaftszeiten gelten als Arbeitszeit und müssen bezahlt werden. Bei Entsendung aus dem EU-Ausland ist zudem die A1-Bescheinigung Pflicht, die bestätigt, dass Sozialabgaben im Herkunftsland entrichtet werden.(1)
Voraussetzungen für eine 24h-Pflege auf einen Blick
Ein Überblick über die wichtigsten rechtlichen und organisatorischen Punkte:
- Arbeitszeit: Max. 48 Stunden pro Woche, ausnahmsweise bis 60 Stunden inkl. Bereitschaft (laut Arbeitszeitgesetz)(3)
- Mindestlohn: Aktuell 16,10 € (Hilfskräfte), bis 20,50 € (Fachkräfte), Stand Juli 2025(2)
- Vertrag: Arbeitszeiten, Pausen, Aufgaben und Vertretung klar regeln
- Rechtssicherheit: A1-Bescheinigung bei Entsendemodellen, alternativ: Anstellung mit vollem Sozialversicherungsschutz
- Gütesiegel: Achten Sie auf DIN SPEC 33454, es steht für faire Bedingungen und rechtssichere Vermittlung
Was kostet eine 24-Stunden-Pflegekraft?
Die Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung zu Hause setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Wie hoch der monatliche Betrag ausfällt, hängt vom gewählten Modell, der Qualifikation der Betreuungskraft und dem Leistungsumfang ab.
Kostenübersicht 24-h-Pflege: Betreuung, Unterkunft, Agentur
Sie zahlen einen vertraglich vereinbarten monatlichen Betrag an die Agentur – diese leitet das Gehalt an die Betreuungskraft weiter. Rechtlich ist das Modell nur zulässig, wenn der deutsche Mindestlohn eingehalten wird. Dieser liegt für Pflegehilfskräfte derzeit bei 16,10 Euro brutto pro Stunde, für qualifizierte Pflegekräfte je nach Ausbildungsstufe bis zu 20,50 Euro (Stand: Juli 2025).
Die monatlichen Gesamtkosten setzen sich meist aus diesen Kostenposten zusammen:
- das Gehalt der Betreuungskraft beziehungsweise die Agenturpauschale
- die Unterbringung und Verpflegung im Haushalt
- sowie eventuelle Zusatzkosten (zum Beispiel für Anreise oder kurzfristige Wechsel)
Je nach Anbieter und Modell liegen die Gesamtkosten für eine 24-Stunden-Betreuung meist zwischen 2.500 und 3.500 Euro pro Monat. Bei qualifizierten Fachkräften oder zusätzlichem Aufwand (zum Beispiel bei Nachtarbeit) können die Kosten höher ausfallen.
Welche Leistungen stehen zur Verfügung?
Ein großer Anteil der Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung müssen meist privat getragen werden. Mit einem anerkannten Pflegegrad können Sie jedoch verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung nutzen, um den Eigenanteil zu senken.
Mit Pflegegrad 1: Nur eingeschränkte Unterstützung
Wenn bei Ihnen oder einem Angehörigen Pflegegrad 1 vorliegt, stehen leider nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung. Ein Pflegegeld wird noch nicht gezahlt – aber Sie haben Anspruch auf den Entlastungsbetrag von 131 Euro im Monat. Wie genau Sie diesen Betrag in Ihrem Bundesland einsetzen dürfen, ist unterschiedlich geregelt. Ein genauer Blick auf die Voraussetzungen lohnt sich.
Mit Pflegegrad 2 bis 5: Pflegegeld und kombinierbare Leistungen
Ab Pflegegrad 2 erhalten Sie monatlich Pflegegeld, das Sie direkt in die Betreuung investieren können. Zusätzlich steht Ihnen der Entlastungsbetrag von 131 Euro im Monat zur Verfügung. Wie dieser genutzt werden kann, unterscheidet sich je nach Bundesland – etwa für Fahrdienste, Alltagshilfen oder ergänzende Betreuung.
Darüber hinaus steht Ihnen seit Juli 2025 der gemeinsame Jahresbetrag für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege zur Verfügung – und zwar bis zu 3.539 Euro jährlich, frei einsetzbar über das Jahr verteilt. Dieser Betrag eignet sich besonders gut zur anteiligen Finanzierung einer 24-Stunden-Betreuung.
24-Stunden-Pflegekraft finden – worauf sollte man achten?
Wenn Sie sich für eine 24-Stundenhilfe entscheiden, stellt sich die nächste Frage: Welche Agentur passt zu Ihnen – und woran erkennen Sie ein seriöses Angebot? Gute Vorbereitung schützt vor späteren Enttäuschungen.
Wie Sie seriöse Agenturen erkennen
Verlässliche Agenturen informieren transparent über:
- den rechtlichen Status der Betreuungskraft
- den Leistungsumfang
- anfallende Kosten und Kündigungsfristen
- sowie Vertretungsregelungen bei Krankheit oder Urlaub.
Sie erhalten vorab einen schriftlichen Leistungskatalog, der festlegt, was die Betreuungskraft leisten darf – und was nicht. Auch der Kontakt zur Betreuungskraft sollte über die Agentur aktiv begleitet werden.
Achten Sie darauf, dass die Agentur auch nach der Vermittlung erreichbar bleibt, regelmäßig Rückmeldungen einholt und bei Problemen oder Ausfällen zügig reagiert.
Vertrag rechtlich prüfen
Lesen Sie den Vertrag sorgfältig durch – am besten, bevor Sie verbindlich zusagen. Achten Sie darauf, dass Arbeitszeiten, Aufgaben und Pausen klar geregelt sind.
Auch die Kündigungsfrist, der Ansprechpartner bei Problemen und der rechtliche Status der Betreuungskraft sollten eindeutig benannt sein. Spezialisierte Anwältinnen und Anwälte für Sozial- oder Arbeitsrecht können Verträge prüfen und rechtlich absichern. Auch die Verbraucherzentralen haben Beratungsstellen, die Sie nutzen können.
Was ist besser – Pflegeheim oder 24-Stunden-Pflege?
Was für Sie besser geeignet ist, hängt stark von Ihrer persönlichen Situation ab. Ein Pflegeheim bietet medizinische Versorgung, Fachpersonal und feste Strukturen und Prozesse – dafür müssen aber pflegebedürftige Menschen ihr Zuhause aufgeben.
Die 24-Stunden-Pflege ermöglicht dagegen individuelle Betreuung im vertrauten Umfeld mit einer festen Bezugsperson, ist aber auf hauswirtschaftliche Unterstützung und Grundpflege begrenzt.
Die Vorteile einer sog. 24-Stunden-Betreuung auf einen Blick
Die Betreuung in den eigenen vier Wänden bietet viele Chancen – sie bringt aber auch bestimmte Anforderungen mit sich. Unsere Übersicht zeigt auf einen Blick, welche Vorteile die 24-Stunden-Pflege mit sich bringt und worauf Sie achten sollten, bevor Sie sich für dieses Modell entscheiden.
Mehr zum Thema Betreuung und vor allem auch Pflege zuhause lesen Sie im pflege.de Ratgeber häusliche Pflege und Betreuung.
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet 24-Stunden-Pflege?
Bei der 24-Stunden-Pflege lebt eine Betreuungskraft mit im Haushalt der pflegebedürftigen Person und unterstützt im Alltag – zum Beispiel bei der Körperpflege, im Haushalt oder bei der Tagesstruktur. Da es sich meist nicht um ausgebildete Pflegefachkräfte handelt, übernehmen medizinische Aufgaben in der Regel ambulante Pflegedienste.
Was beinhaltet eine 24-Stunden-Pflege?
Die 24-Stunden-Pflege umfasst Unterstützung bei der Grundpflege (z. B. Waschen, Anziehen, Toilettengänge), Hilfe im Haushalt, gemeinsame Mahlzeiten, Begleitung zu Terminen und die Gestaltung des Alltags. Wichtig ist auch die sogenannte aktivierende Betreuung, also Gespräche, Bewegung und Beschäftigung. Medizinische Leistungen wie das Verabreichen von Medikamenten oder Verbandswechsel gehören nicht dazu – dafür ist ein ambulanter Pflegedienst zuständig.
Wie funktioniert die 24-Stunden-Pflege?
Eine Betreuungskraft zieht in den Haushalt der pflegebedürftigen Person ein und übernimmt Aufgaben im Alltag – etwa bei der Grundpflege, im Haushalt oder als Begleitung. Vermittelt wird die Betreuung meist über eine Agentur, die Organisation, Anstellung und rechtliche Rahmenbedingungen regelt.
Was kostet eine 24-Stunden-Pflege?
Die monatlichen Kosten für eine legale 24-Stunden-Pflege liegen meist zwischen 2.500 und 3.600 Euro – abhängig vom Modell, der Agentur, dem Betreuungsumfang und eventuellen Zusatzkosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung. Die Pflegekasse beteiligt sich nicht direkt an den Kosten, allerdings können Pflegegeld, Verhinderungs- oder Kurzzeitpflege zur Finanzierung genutzt werden.
Was kostet die Rund-um-die-Uhr-Betreuung für 2 Personen?
Die Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung sind wie oben beschrieben abhängig vom Anstellungsmodell. Wird eine Betreuung für zwei pflegebedürftige Personen benötigt, sollten Sie sich bspw. von der Vermittlungsagentur beraten lassen, wie die 24-Stunden-Pflege für zwei Personen gestaltet werden kann und ob eine zweite Pflegeperson hinzugezogen werden muss. Das kann ebenso abhängig vom Ihrem Pflegegrad sowie dem Pflege- und Zeitaufwand sein.
Wie schnell bekommt man eine 24-Stunden-Pflege?
Wie schnell eine geeignete 24-Stunden-Pflege gefunden wird, hängt von der Vermittlungsagentur sowie dem derzeitigen Angebot und der Nachfrage ab. In der Regel vermitteln die Agenturen kurzfristig eine geeignete Betreuungskraft. Beschreiben Sie bei Ihrem Antrag die Dringlichkeit bzw. ab welchem Zeitpunkt Sie eine Betreuung benötigen.
Was braucht eine 24-Stunden-Pflegekraft?
Für die Betreuungskraft muss ein eigenes Zimmer mit Bett und Rückzugsmöglichkeit vorhanden sein. Zusätzlich sollte der Zugang zu Bad, Küche und WLAN gewährleistet sein. Wichtig sind außerdem ein respektvoller Umgang, klare Aufgabenabsprachen und eingeplante Ruhezeiten, damit die Betreuungskraft gut arbeiten und sich erholen kann.
Was macht eine 24-Stunden-Pflege?
Eine 24-Stunden-Pflegekraft unterstützt bei der Grundpflege (z. B. Waschen, Anziehen), übernimmt hauswirtschaftliche Aufgaben, begleitet zu Terminen und sorgt für eine strukturierte Tagesgestaltung. Auch aktivierende Betreuung wie Gespräche, gemeinsame Spaziergänge oder einfache Beschäftigungen gehören dazu. Medizinische Aufgaben sind ausgeschlossen – dafür ist ein ambulanter Pflegedienst zuständig.
Wo findet man Stellenangebote für 24-Stunden-Betreuung privat?
Private Stellenangebote für 24-Stunden-Betreuung findet man auf Online-Plattformen wie Betreut.de, Pflegehilfe.org oder ebay Kleinanzeigen. Auch Facebook-Gruppen, Pflegenetzwerke und regionale Anzeigenblätter werden genutzt. Wichtig: Wer privat sucht und einstellt, wird selbst zum Arbeitgeber und muss alle arbeitsrechtlichen Pflichten übernehmen – inklusive Anmeldung, Versicherung und Einhaltung gesetzlicher Vorgaben..
Wie findet man eine 24-Stunden-Pflege ohne Agentur?
Suchen Sie ohne Vermittlungsagentur nach einer 24-Stunden-Pflege, können Sie eine Stellenanzeige veröffentlichen. Sie können diese auf einem Online-Portal veröffentlichen oder bspw. einen Aushang oder die Zeitung nutzen. Die Agentur für Arbeit vermittelt zudem Pflegekräfte, die Sie als Arbeitgeber anstellen können – ohne eine Agentur aus dem Ausland oder als Vermittler.
Wer übernimmt die Kosten für die 24-Stunden-Pflege?
Die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege müssen in der Regel privat getragen werden. Allerdings können Pflegebedürftige mit Pflegegrad finanzielle Leistungen wie Pflegegeld, Verhinderungs- oder Kurzzeitpflege sowie den Entlastungsbetrag nutzen, um die Betreuung mitzufinanzieren.
Welche 24-Stunden-Pflege Anbieter sind bei Stiftung Warentest am besten?
Stiftung Warentest führte 2017 eine umfangreiche Studie zur Qualität von Vermittlungsagenturen für osteuropäische Pflegekräfte durch. Dabei wurden Kriterien wie die Qualität der Vermittlung, die Kundeninformation sowie die rechtlichen Regelungen der Verträge bewertet. Die Ergebnisse der Studie können auf der Seite von Stiftung Warentest eingesehen werden.
Wie findet man eine gute 24-Stunden-Pflege Agentur?
Achten Sie auf Transparenz bei Kosten, Leistungen und Vertragsinhalten. Eine seriöse Agentur informiert offen über den rechtlichen Status der Betreuungskraft, bietet einen schriftlichen Leistungskatalog und regelt Vertretung bei Ausfällen. Ein gutes Zeichen: Die Agentur trägt das Gütesiegel DIN SPEC 33454, das für legale Anstellung und faire Bedingungen steht. Holen Sie im Zweifel mehrere Angebote ein und lassen Sie den Vertrag rechtlich prüfen.
Welche arbeitsrechtlichen Grundlagen gelten für die 24-Stunden-Pflege?
Bei der 24-Stunden-Pflege gelten die deutschen Arbeitsgesetze. Das bedeutet: Es müssen Pausen und Ruhezeiten eingehalten werden, auch Bereitschaftszeiten gelten als Arbeitszeit. Die wöchentliche Arbeitszeit darf 60 Stunden nicht überschreiten, und der gesetzliche Mindestlohn ist einzuhalten. Ein schriftlicher Vertrag ist verpflichtend. Auch wenn der Begriff „24-Stunden-Betreuung“ etwas anderes suggeriert – rund um die Uhr darf niemand arbeiten.
Wer vermittelt 24-Stunden-Pflegekräfte?
Die 24-Stunden-Pflege wird i.d.R. durch eine Agentur vermittelt. Es gibt Agenturen sowohl für deutsche als auch osteuropäische Pflegkräfte. Sie können sich zunächst von der Agentur beraten lassen, ob das Modell der 24-Stunden-Betreuung zu ihren individuellen Bedürfnissen passt. Holen Sie sich ggf. auch Angebote von verschiedenen Agenturen ein, um das Angebot besser beurteilen zu können.
Woran erkennt man eine seriöse 24-Stunden-Pflege?
Eine seriöse 24-Stunden-Pflege erkennen Sie an transparenter Kommunikation, rechtskonformen Verträgen und einem fairen Preis.
Wichtig ist eine gültige A1-Bescheinigung, die die Sozialversicherung im Herkunftsland der Betreuungskraft bestätigt. Zusätzlich bietet eine gute Agentur verlässliche Vertretungsregelungen, klare Aufgabenbeschreibungen und ist bei Problemen gut erreichbar. Ein sicheres Qualitätsmerkmal ist das Gütesiegel DIN SPEC 33454, das für legale, faire und transparente Vermittlung steht.
Wie viele Stunden darf eine 24-Stunden-Pflegekraft arbeiten?
Die maximal zulässige Wochenarbeitszeit für Angestellte beträgt in Deutschland ca. 60 Stunden pro Woche. Der Begriff „24-Stunden-Betreuung“ oder „24-Stunden-Pflege“ steht vielmehr sinnbildlich für den Umfang der Betreuung. Zutreffender wäre der Begriff „Betreuung in häuslicher Gemeinschaft“ (BihG). Dieser ist jedoch noch nicht im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert.