Vitalzeichen messen

Vitalzeichen messen

Blutdruck, Puls, Körpertemperatur, Atmung und Bewusstsein sind wichtige Vitalzeichen im Pflegealltag. Diese überprüfen zu können, gehört somit zu den grundlegenden Fähigkeiten von Pflegepersonen. Denn durch diese Vitalzeichen bekommen Sie einen guten Eindruck vom Gesundheitszustand der pflegebedürftigen Person. Aber wie überprüft man Vitalzeichen richtig?

pflege.de gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Vitalzeichen. Außerdem erfahren Sie, wie Sie diese korrekt messen beziehungsweise überprüfen können und worauf Sie jeweils achten müssen.

Inhaltsverzeichnis

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Was sind Vitalzeichen oder Vitalwerte?

Als Vitalzeichen, oft auch Vitalparameter oder Vitalwerte genannt, bezeichnet man die wahrnehmbaren Lebensfunktionen eines Menschen. (1)

Grundsätzlich unterscheidet man in Vitalzeichen erster und zweiter Ordnung. Zu den Vitalzeichen erster Ordnung gehören:

  • Bewusstsein
  • Atmung
  • Blutdruck
  • Puls
  • Körpertemperatur

Die Vitalzeichen erster Ordnung haben unmittelbaren Einfluss auf das Überleben. Die Vitalzeichenkontrolle, also das Vitalparameter messen, gibt demnach Auskunft über die lebenswichtigen Körperfunktionen des Menschen.

Zu den Vitalzeichen zweiter Ordnung gehören beispielsweise der Blutzucker, der Wasserhaushalt, Schmerzen oder das Körpergewicht. Diese Vitalzeichen, die nicht unmittelbar lebensnotwendig sind, geben zusätzliche Informationen über den Gesundheitszustand. (2)

Vitalzeichen messen: Warum erhebt man Vitalwerte?

Bei Pflegebedürftigkeit oder im Alter kann der Körper durch Krankheiten, Medikamenteneinwirkungen oder den natürlichen Alterungsprozess beeinträchtigt sein. Ältere oder pflegebedürftige Menschen sind in dem Zuge anfälliger für Gesundheitsverschlechterungen. Diese können sich durch abrupte oder schleichende Veränderungen der Vitalzeichen äußern.

Das Erheben der Vitalwerte gehört also zum Pflegewissen für pflegende Angehörige: Wenn Sie regelmäßig die Vitalparameter messen, beziehungsweise bei Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen die Vitalzeichen kontrollieren, können Sie frühzeitig auf Veränderungen reagieren und angemessene medizinische Maßnahmen einleiten. So können Sie dazu beitragen, dass sich der Zustand der betroffenen Person stabilisiert oder verbessert.

Damit erhalten Sie als Pflegeperson nicht nur die Lebensqualität Ihres Angehörigen, Sie können auch aktiv Notfallsituationen vorbeugen.

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Normwerte von Vitalwerten

Jeder Körper ist anders, dennoch gibt es für die Vitalzeichen bestimmte Normwerte. Das bedeutet, dass für die jeweiligen Vitalwerte ein Bereich gilt, in dem sie sich bewegen sollten.

Normale Vitalwerte beziehungsweise unbedenkliche Vitalzeichen sind: (3)

Vitalzeichen Normwert
Atmung Zwischen 12 und 18 Atemzüge pro Minute
Blutdruck Circa 120/80 (+- 10 mmHg), bei Menschen über 60 ungefähr 140/90 mmHg (+- 10mmHg) (Millimeter-Quecksilbersäule) (4)
Puls Etwa 60 bis 80
Körpertemperatur Zwischen 36,3 und 37,4 Grad Celsius
Bewusstsein Person ist bei Bewusstsein

Wichtig ist, auch den zeitlichen Verlauf der Vitalparameter zu beachten, da sich hieraus auch wichtige Erkenntnisse ergeben können. So können zum Beispiel grenzwertig hohe oder niedrige Vitalparameter abklärungsbedürftig sein. Zum Beispiel, wenn Sie beim Betroffenen dauerhaft eine Atemfrequenz von 18 pro Minute und eine Herzfrequenz von 80 pro Minute messen.

Blutdruck messen

Mit der Blutdruckmessung werden Blutdruckwerte gemessen. Diese sind aussagekräftig, um beispielsweise Bluthochdruck feststellen zu können. Damit können unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen früh erkannt werden. Außerdem kann so die medikamentöse Therapie kontrolliert werden.

In der professionellen Pflege ist die Messung mit einem Blutdruckmessgerät üblich, das aus Druckmanschette, Manometer, Ballon und Stethoskop besteht.

In der häuslichen Pflege wird häufiger ein automatisches, digitales Gerät verwendet. Nicht jedes Gerät liefert genaue Ergebnisse: Auf der Seite der deutschen Hochdruckliga finden Sie geprüfte Blutdruckmessgeräte.

Mit der Blutdruckmessung erheben Sie (5)

  • den systolischen Druck (oberer Messwert). Dieser Wert sagt aus, wie hoch der Druck während der Anspannungs- und Auswurfsphase der linken Herzkammer ist. Der systolische Druck liegt normalerweise zwischen 110 und 130.
  • den diastolischen Druck (unterer Messwert). Dieser Wert beschreibt den niedrigsten Druck während der Entspannungs- und Erweiterungsphase des Herzmuskels. Er wird wie der systolische Druck in mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) angegeben und sollte zwischen 80 und 89 liegen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Messen des Blutdrucks

Sie können den Blutdruck kontrollieren, indem Sie ein automatisches, digitales Gerät verwenden. Außerdem sollten Sie (6)

  1. das Gerät nach Bedienungsanleitung anlegen. Es gibt Geräte, die Sie an den Oberarm anlegen und Geräte, die für das Handgelenk bestimmt sind.
  2. dafür sorgen, dass Ihr Angehöriger kurz vor der Messung entspannt. Er sollte also Tätigkeiten wie Sprechen oder Fernsehen vermeiden. Sport sollte er bis mindestens 30 Minuten vor dem Messen vermeiden.
  3. die Manschette auf Herzhöhe anlegen. Dafür kann Ihr Angehöriger entspannt auf einem Stuhl sitzen, die Füße auf dem Boden. Wenn Sie ein Gerät haben, das am Handgelenk sitzt, können Sie seinen Arm auf einem Kissen auf dem Tisch ablegen. Ist Ihr Angehöriger bettlägerig, sollte die Messung liegend erfolgen. Wichtig ist auch hier, dass der Arm auf Herzhöhe liegt. Das können Sie erreichen, indem Sie ein dünnes Kissen unter den Arm legen.
  4. zwei Mal hintereinander messen und sich den zweiten Wert notieren.
  5. die Ergebnisse dokumentieren.

Je nach Grunderkrankung können Sie den Blutdruck ein bis drei Mal täglich kontrollieren. (7)

Tipp
Nutzen Sie ein Blutdruck-Tagebuch

Die Blutdruckmessung zuhause ist wichtig, denn sie liefert kontinuierlich und genau Daten. Das wiederum ermöglicht dem behandelnden Arzt ein realistischeres Bild des Blutdrucks im Alltag. Ein Blutdruck-Tagebuch spielt dabei eine entscheidende Rolle: Es hilft, Muster und Trends im Blutdruckverlauf zu erkennen, was die Anpassung der Behandlung erleichtert. pflege.de stellt Ihnen ein kostenloses Blutdruck-Tagebuch zur Verfügung, das Sie sich herunterladen und ausdrucken können.

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Puls messen

Wenn Sie den Puls kontrollieren, gewinnen Sie eine Auskunft darüber, wie oft das Herz in der Minute schlägt.

Die Pulskontrolle ermöglicht damit Rückschlüsse auf die aktuelle Herz- und Kreislaufsituation von Betroffenen.

Anleitung zur korrekten Pulsmessung

Den Ruhepuls sollten Sie in einem entspannten Zustand messen. Geeignet dafür ist vor allem die Messung an der sogenannten Speichenarterie, einem Blutgefäß an der Innenseite des Handgelenks.

Gehen Sie wie folgt vor: (8)

  1. Bringen Sie die Person, bei der Sie den Puls messen, in eine ruhige Position. Achten Sie darauf, dass sie einige Minuten vor der Messung bereits entspannt sitzt.
  2. Legen Sie zwei oder drei Finger (nicht den eigenen Daumen verwenden zum Messen) auf die Innenseite des Handgelenks, unterhalb des Daumens Ihres Angehörigen.
  3. Zählen Sie die Pulsschläge für 30 Sekunden mit.

Wenn Sie den Puls regelmäßig messen, ist es wichtig, dass Sie diesen immer unter gleichen Bedingungen ermitteln, beispielsweise immer nach dem Essen und im Sitzen. (9)

Info
Wie hoch oder niedrig der Puls sein darf

Der Ruhepuls von untrainierten Erwachsenen liegt bei 60 bis 80 Schlägen in der Minute. Wenn das Herz weniger als 40-mal in der Minute schlägt, ist der Puls zu niedrig. Bemerken Sie außerdem Symptome wie Schwindel, Müdigkeit oder Ohnmacht, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Das gleiche gilt bei einem erhöhten Ruhepuls: Liegt dieser über 100, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. (8) Bei Ausdauersportlern kann der Puls standardmäßig niedriger als 60/Min sein ohne Krankheitswert.

Atmung beobachten

Die meisten Menschen atmen ganz unbewusst, ein gesunder Erwachsener beispielsweise atmet etwa 12- bis 18-mal in der Minute.

Besonders bei pflegebedürftigen Menschen sollte die Atmung aber sorgfältig überwacht werden. Abweichungen können nämlich auf schwere Erkrankungen hinweisen.

Natürlich müssen Sie die Atmung eines Pflegebedürftigen nicht rund um den Tag überwachen – allerdings sollten Sie ihn bei Auffälligkeiten genau beobachten.

Situationen, bei denen Sie die Atmung beobachten sollten, sind beispielsweise:

  • Bei Verschlechterung des Gesundheitszustandes
  • Wenn der Pflegebedürftige Fieber oder eine Infektion hat
  • Nach Stürzen oder Unfällen
  • Bei der Einnahme neuer Medikamente, die Nebenwirkungen haben, die die Atmung beeinflussen

Atmung messen: Wie man die Atmung richtig beobachtet

Die Atmung kontrollieren können Sie, indem Sie beobachten, wie oft die Person in der Minute atmet, wie hoch also seine Atemfrequenz ist. Darüber hinaus spielen weitere verschiedene Aspekte eine Rolle dabei, die Atmung einzuschätzen: (10)

  • Atemrhythmus: Wie schnell atmet die Person? Wie lang sind die Atempausen?
  • Atemtiefe: Wie tief sind die einzelnen Atemzüge? Flach oder vertieft?
  • Atemgeräusche: Eine gesunde Atmung ist kaum hörbar. Ist bei der Person eine rasselnde, brodelnde oder pfeifende Atmung feststellbar?
  • Atemgeruch: Ist der Geruch beispielsweise süßlich oder beißend?
Experten-Hinweis

Anzeichen für einen Notfall

Die Atemfrequenz kann ein ganz wichtiger Hinweis auf die Schwere einer Infektion oder anderer gefährlicher Krankheitszustände sein. Eine erhöhte oder erniedrigte Atemfrequenz sollte zügig abgeklärt werden.

Dr. Cornelius   Weiß
Facharzt für Innere Medizin, Buchautor & Hochschuldozent

Körpertemperatur messen

Auch durch die Körpertemperatur kann man auf den Gesundheitszustand eines Menschen schließen. So entwickelt ein Mensch zum Beispiel Fieber, wenn der Körper gegen eine Infektion ankämpft.

Ist ein Mensch gesund, liegt seine Körpertemperatur zwischen 36,3 und 37,4 Grad Celsius. Die gesunde Körpertemperatur unterliegt somit nur minimalen Schwankungen ( zwischen 0,5 und höchstens 1 Grad Celcius).

Tipps zur genauen Temperaturmessung

Es gibt unterschiedliche Methoden zur Temperaturmessung. Sie unterscheiden sich nicht nur darin, wo am Körper gemessen wird, sondern auch darin, wie genau die Ergebnisse sind.

Die üblichste Methode zur Temperaturmessung für die häusliche Pflege ist die mittels Digitalthermometer. Mithilfe dieses Thermometers können Sie die Temperatur auf unterschiedliche Weise messen:

  • mit einem geeigneten Gerät im Ohr
  • unter der Zunge
  • unter den Achseln

Neben diesen Methoden gibt kann die Temperaturmessung auch rektal durchgeführt werden, oder aber Sie messen an der Leiste.

Info
Messen Sie nur, wenn es sein muss

Je nachdem, für welche Methode der Temperaturmessung Sie sich entscheiden, ist das Messen für den Betroffenen meist unangenehm. Messen Sie daher nur, wenn es Anzeichen dafür gibt, dass die Temperatur erhöht sein könnte. Ein Anzeichen ist zum Beispiel, dass der Kopf sich zu warm anfühlt oder der Angehörige schwitzt. Allerdings kann es gerade bei Pflegebedürftigen ratsam sein, regelmäßig Temperatur zu messen: Durch Erkrankungen, Medikamente oder Bewegungsmangel leiden sie oft unter einem beeinträchtigten Immunsystem.

Temperaturmessung im Ohr

Die Messung im Ohr liefert die wohl genauesten Ergebnisse und ist für die Person, bei der Sie die Temperatur messen, am angenehmsten. Dafür benötigen Sie allerdings auch ein spezielles Messgerät.

Gehen Sie bei der Temperaturmessung im Ohr folgendermaßen vor:

  1. Entfernen Sie eventuelle Hörgeräte einige Minuten vor der Messung.
  2. Ziehen Sie leicht am Ohr: So strecken Sie den Gehörgang und gehen sicher, dass Sie nicht den Gehörgang, sondern nah am Trommelfell messen.
  3. Sind Sie unsicher, messen Sie an beiden Ohren und vergleichen Sie das Ergebnis.
  4. Der Normbereich für die Körpertemperatur liegt bei 36,5 bis 37,4 Grad, wenn Sie die Temperatur im Ohr messen.

Sie sollten nicht im Ohr messen, wenn der Betroffene eine Verletzung oder Erkrankung im Ohrbereich hat. (11)

Tipp
Achten Sie auf Hygiene

Halten Sie bei der Temperaturmessung alle erforderlichen Hygienemaßnahmen ein, zum Beispiel, indem Sie Einmalhandschuhe benutzen,das Messgerät vor und nach Gebrauch desinfizieren und einen frischen Einmalohrtrichter verwenden. So verhindern Sie, dass Keime übertragen werden. Wenn die Pflege zuhause stattfindet und ein Pflegegrad vorhanden ist, haben pflegebedürftige Menschen Anspruch auf sogenannte Pflegehilfsmittel zum Verbrauch. Dazu gehören auch Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel.

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Temperaturmessung unter der Zunge

Für die Messung unter der Zunge müssen Sie die Spitze des Thermometers auf den Mundboden unter die Zunge legen, also rechts oder links neben das Zungenbändchen.

Erklären Sie vor der Messung genau, was Sie vorhaben: Der Betroffene soll während der Messung nicht sprechen, seinen Mund geschlossen halten und durch die Nase atmen. (11)

Info
Wann die Messung unter der Zunge nicht geeignet ist

Kalte oder warme Getränke, kurz vor der Messung eingenommen, verfälschen das Messergebnis unter der Zunge. Auch andere Faktoren machen diese Messmethode ungeeignet: Sie sollten beispielsweise nicht unter der Zunge messen, wenn der Betroffene kurzatmig oder unruhig ist sowie Verletzungen im Mundbereich hat. Oder schlichtweg diese Art der Messung ablehnt.

Temperaturmessung unter den Achseln

Für die Temperaturmessung unter den Achseln platzieren Sie das Thermometer mit der Spitze mittig in die Achselhöhle des Betroffenen. Der Oberarm muss seitlich anliegen, sodass die Spitze des Thermometers vollständig von der Achselhöhle umschlossen wird.

Die Temperaturmessung unter den Achseln kann Ihnen nur als Orientierung dienen. Schwitzt der Betroffene oder verrutscht das Thermometer, weichen die Messergebnisse ab: Für eine genaue Messung ist diese Methode deshalb zu ungenau. (11)

Bewusstsein kontrollieren

Ein Mensch mit klarem Bewusstsein kann sich vor allem orientieren: zu Raum, Zeit und Person. Er kann bewusst denken, wahrnehmen und reagieren.

Mit dem Bewusstsein beschreibt man alle sogenannten somatopsychischen Vorgänge. Das heißt, die Wahrnehmungen und Gedanken eines Menschen – insbesondere aber sein Verständnis für die ihn umgebende Welt und sein Selbst. (12)

Einfacher Test zur Bewertung des Bewusstseinszustands

Ob ein Mensch bei Bewusstsein ist, können Sie vor allem durch diese Schritte feststellen: (12)

  • Ansprechen: Sprechen Sie die Person laut mit ihrem Namen an. Sprechen Sie dafür klar und deutlich.
  • Berühren: Reagiert die Person nicht, berühren Sie sie sanft an der Schulter oder am Arm.
  • Rütteln beziehungsweise Schütteln: Wenn die Person weiterhin nicht reagiert, können Sie sie vorsichtig rütteln beziehungsweise schütteln und sie erneut ansprechen.
  • Fragen stellen: Wenn die Person reagiert, stellen Sie einfache Fragen wie „Wie heißt du?“, „Welcher Tag ist heute?“ oder „Wo sind wir?“. Das hilft Ihnen dabei, die Orientierung zu überprüfen.

Mithilfe dieser Schritte können Sie das Bewusstsein überprüfen und die Reaktionen bewerten. Bei ungewöhnlicher Reaktion könnte medizinische Hilfe notwendig sein. Rufen Sie im Zweifelsfall einen Arzt oder Notdienst.

Experten-Hinweis

Wann ein Arzt hinzugezogen werden sollte

Wenn sich der Bewusstseinszustand ändert, zum Beispiel, wenn eine Person nicht mehr oder kaum noch ansprechbar ist oder sich die Fähigkeit zu orientieren verschlechtert, sollte immer ein Arzt hinzugezogen werden! Bei plötzlichem Geschehen ist auch umgehend ein Arzt zu informieren.

Dr. Cornelius   Weiß
Facharzt für Innere Medizin, Buchautor & Hochschuldozent

Häufig gestellte Fragen

Was sind die 5 Vitalzeichen?

Die fünf Vitalzeichen, oft auch Vitalparameter oder Vitalwerte genannt, sind: Körpertemperatur, Blutdruck, Puls (Herzfrequenz), Atmung und das Bewusstsein.

Was sind normale Vitalwerte?

Es gibt Normwerte für Vitalwerte, also jeweils einen Bereich, in dem sie sich bewegen sollten. Für die Atmung sind das zwischen 12 und 18 Atemzüge pro Minute. Der Blutdruck sollte bei circa 120/80 (+- 10 mmHg), bei Menschen über 60 bei ungefähr 140/90 mmHg (+- 10mmHg) (Millimeter-Quecksilbersäule) liegen. Das Herz sollte etwa 60 bis 80 mal in der Minute schlagen (Puls). Und die Körpertemperatur sollte zwischen 36,3 und 37,4 Grad Celsius liegen. Beim Bewusstsein ist der Normalwert, dass der betroffene Mensch bei Bewusstsein ist.

Wie messe ich Vitalzeichen?

Um Vitalzeichen zu messen, verwenden Sie ein Thermometer für die Körpertemperatur und ein Blutdruckmessgerät für den Blutdruck. Beachten Sie dafür die Anweisungen der Geräte. Den Puls können Sie manuell zählen, die Atmung überwachen. Das Bewusstsein können Sie kontrollieren, indem Sie unterschiedlichen Fragen an die betroffene Person stellen.

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Erstelldatum: 4202.60.4|Zuletzt geändert: 5202.40.7
(1)
Pschyrembel Online (2024): Vitalzeichen
https://www.pschyrembel.de/Vitalzeichen/T03XW (letzter Abruf am 04.06.2024)
(2)
pA Medien GmbH, Medi-Karriere (2022): Vitalzeichenkontrolle: Vitalzeichen und deren Messung
https://www.medi-karriere.de/magazin/vitalzeichenkontrolle/ (letzter Abruf am 04.06.2024)
(3)
vbms Schlaganfallbegleitung gGmbH (2023): Was sind Vitalwerte und wie werden sie gemessen?
https://schlaganfallbegleitung.de/praevention/vitalwerte (letzter Abruf am 04.06.2024)
(4)
Andreae, S. (2020): Pflegeassistenz. Lehrbuch für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe und Altenpflege
https://www.hs-nb.de/storages/hs-neubrandenburg/studiengaenge-fachbereiche/FB_SBE/Forschungsprojekte/BWP-MV/IPPL/2.Vitalzeichen/Handreichung_Vitalzeichen_20231110.pdf (letzter Abruf am 04.06.2024)
(5)
Internisten im Netz (Ohne Jahr): Blutdruckmessung
https://www.internisten-im-netz.de/untersuchungen/blutdruckmessung.html (letzter Abruf am 04.06.2024)
(6)
Deutsche Hochdruckliga (Ohne Jahr): Richtig Blutdruckmessen in 5 einfachen Schritten
https://www.hochdruckliga.de/fileadmin/downloads/entdeckergesucht/wht-messen-anleitung.pdf (letzter Abruf am 04.06.2024)
(7)
I care – Thieme (2021): Vitalparameter beobachten und kontrollieren: Blutdruck messen
https://www.youtube.com/watch?v=RzitdlPgOaM (letzter Abruf am 04.06.2024)
(8)
Deutsche Herzstiftung: Welcher Puls ist normal?
https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/anzeichen-fuer-herzprobleme-erkennen/welcher-puls-ist-normal (letzter Abruf am 04.06.2024)
(9)
Pqsg – das Altenpflegemagazin im Internet (Ohne Jahr): Standard Beobachtung des Pulses
https://pqsg.de/seiten/openpqsg/hintergrund-standard-puls.htm (letzter Abruf am 04.06.2024)
(10)
I care – Thieme (2021): Die Atmung: Normwerte und Abweichungen
https://www.youtube.com/watch?v=G4RmvV837mU (letzter Abruf am 04.06.2024)
(11)
Pqsg – das Altenpflegemagazin im Internet (Ohne Jahr): Standard Temperaturmessung
https://pqsg.de/seiten/openpqsg/mobil/hintergrund-standard-temperatur.htm (letzter Abruf am 04.06.2024)
(12)
Pqsg – das Altenpflegemagazin im Internet (Ohne Jahr): Standard Bewusstseinskontrolle
https://pqsg.de/seiten/openpqsg/hintergrund-standard-bewusstseinskontrolle.htm (letzter Abruf am 04.06.2024)
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