Pflegestützpunkte (Pflegeberatungsstellen)

Pflegestützpunkte

Pflegestützpunkte oder auch Pflegeberatungsstellen sind eine gute Anlaufstelle für alle Informationen rund um die Pflege. Dort erhalten Sie kostenlose Beratung zu Pflegeleistungen und dazu, wie Sie die Pflege finanzieren können. Auch über Hilfs- und Unterstützungsangebote können Sie sich informieren.

pflege.de erklärt, welche Aufgaben Pflegestützpunkte haben, wie Sie einen Pflegestützpunkt in der Nähe finden können und welche Experten Sie vor Ort beraten werden.

Inhaltsverzeichnis

Pflegestützpunkt: Definition

Paragraf 7c des Elften Buchs Sozialgesetzbuch (SGB XI) legt fest, dass die Pflegekassen sogenannte Pflegestützpunkte einrichten müssen. Daher finden Sie in allen Bundesländern Pflegestützpunkte. Nur in Sachsen-Anhalt heißen diese Beratungsstellen „Vernetzte Pflegeberatung“. (1)

Info
Pflegestützpunkte sind für alle zugänglich

Die Pflegestützpunkte sind für alle Versicherten, unabhängig von ihrer Versicherungsart, zugänglich. Das bedeutet: Grundsätzlich können auch privat Versicherte die Beratung in Anspruch nehmen. Sind Sie privat versichert, wenden Sie sich aber am besten an die private Pflegeberatung – die compass private Pflegeberatung. Mehr dazu erfahren Sie im Ratgeber Pflegeberatung.

Die Pflegestützpunkte sollen laut Gesetz der wohnortnahen Beratung, Versorgung und Betreuung der Versicherten dienen.

Das bedeutet: Pflegestützpunkte sind dafür da, Menschen bei Fragen zur Pflege nah an Ihrem Wohnort zu beraten und zu unterstützen, damit sie die Hilfe bekommen, die sie benötigen. (2)

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Aufgaben von Pflegestützpunkten: Beratung zur Pflege

In Pflegestützpunkten, von manchen auch Seniorenstützpunkte genannt, beraten professionelle Experten Sie ausführlich rund um Ihre Anliegen zu Pflegethemen.

Bei Pflegestützpunkten liegt der Fokus nicht ausschließlich auf älteren Menschen, sondern auch auf pflegebedürftigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Info
Pflegeberatung, Sozialberatung, Seniorenbüro: Bezeichnungen von Pflegestützpunkten

Meist werden die Anlaufstellen für Pflegeberatung ganz konkret „Pflegestützpunkt“ genannt. In anderen Fällen aber auch „Seniorenservicebüro“, „Pflegeberatungsstelle“ oder „Sozialberatung in der Altenhilfe“. Auch wenn der Begriff „Pflegestützpunkt“ nicht geschützt ist, sind die Träger grundsätzlich die Kranken- und Pflegekassen.

Typische Themen, mit denen Sie sich an einen Pflegestützpunkt wenden können, sind: (2)

  • Welche Leistungen und Zuschüsse bietet die Pflegekasse?
  • Wie ist der Antrag auf einen Pflegegrad auszufüllen?
  • Welche Rechte und Pflichten bestehen, wenn ein Pflegegrad vorliegt?
  • Welche Möglichkeiten bestehen, um den eigenen Wohnraum barrierefrei umzubauen?
  • Welche Angebote für Unterstützung in der Pflege gibt es vor Ort, beispielsweise Dienstleistungen für Senioren?
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Zu den Aufgaben von Pflegestützpunkten zählt auch, Ihnen wohnortnahe Betreuungsleistungen zu nennen, die Ihnen bei der Pflege helfen.

Zudem können Pflegestützpunkte Sie an die entsprechenden Organisationen und Institutionen weitervermitteln. (2)

Expertenmeinung

Pflegestützpunkte sind mit regionalen Hilfsangeboten vernetzt, sodass Sie in der Beratung genau erfahren, welche Anlaufpunkte Sie für weitere Unterstützung, wie beispielsweise Angebote zur Unterstützung im Alltag ansteuern können. 

Isabella  Schüling
Pflegefachkraft, Pflegeberaterin & geprüfte Pflegesachverständige

Beratung zu Pflegeleistungen

Die Berater im Pflegestützpunkt gehen mit Ihnen durch, welcher Pflegegrad bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen vorliegen könnte oder sie besprechen mit Ihnen, was der vorliegende Pflegegrad bedeutet.

Außerdem beraten Sie zu den Pflegeleistungen, auf die Sie demnach einen Anspruch haben. Dazu gehören beispielsweise:

Außerdem besprechen die Experten mit Ihnen, ob der Wohnraum barrierefrei umgebaut werden muss und mit welchen Kosten und welcher Unterstützung Sie rechnen können.

Tipp
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Beratung zu Entlastungsangeboten sowie Versorgungs- und Betreuungsmöglichkeiten

Am Anfang oder im Laufe einer Pflegesituation stellt sich womöglich die Frage, ob die Pflege zuhause möglich ist, ob ein Angehöriger die Pflege übernehmen kann und inwiefern Unterstützung nötig ist, beispielsweise durch professionelle Dienste.

Die Mitarbeitenden im Pflegestützpunkt beraten Sie über die Möglichkeit, ambulante Pflege in Anspruch zu nehmen und informieren Sie zu teilstationären Pflegeeinrichtungen, wie Tages- und Nachtpflege sowie zu Möglichkeiten der Kurzzeitpflege.

In Pflegestützpunkten können Sie sich auch zur Verhinderungspflege beraten lassen. Diese wird relevant, wenn Sie als pflegender Angehöriger einmal einen Ersatz für die Pflege brauchen.

Sollte die Pflege zuhause nicht möglich sein, helfen die Berater auch bei der Suche nach einem Platz in einem geeigneten Pflegeheim. (3)

Pflegestützpunkte finden

Wollen Sie eine Beratung in einem Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe in Anspruch nehmen, können Sie die Suchfunktion vom Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) nutzen. Auf der Internetseite geben Sie Ihre Adresse ein und Sie erhalten sämtliche Pflegestützpunkte in Ihrer Nähe gelistet.

In der Datenbank sind auch Angebote der Vernetzten Pflegeberatung in Sachsen-Anhalt aufgeführt. So können Sie schnell und unkompliziert einen Beratungstermin vereinbaren.

Alternativ können Sie bei der Stadt oder Gemeinde nachfragen – sie wird Sie an einen Pflegestützpunkt weiterleiten.

Sie können sich aber auch an die zuständige Pflegekasse wenden: Auch diese kann Ihnen Pflegestützpunkte in Ihrer Nähe nennen.

Beratungen beim Pflegestützpunkt mit Termin

Informieren Sie sich, welche Öffnungszeiten die Pflegestützpunkte und Pflegeberatungsstellen in Ihrer Nähe haben und ob Sie einen Termin vereinbaren müssen.

Die meisten Pflegestützpunkte können Sie aufsuchen, ohne sich vorher anzumelden. Sollten Sie aus bestimmten Gründen den Pflegestützpunkt nicht persönlich aufsuchen können, ist das kein Problem. Eine Beratung kann ebenfalls bei Ihnen zuhause stattfinden, am Telefon oder auch digital per Video.

Eine Beratung in Pflegestützpunkten kann auf Wunsch auch anonym erfolgen.

Pflegestützpunkt: Hier sitzen die Experten

Meist treffen Sie in Pflegestützpunkten auf erfahrene Pflegekräfte mit der Weiterbildung zum Pflegeberater nach Paragraf 7a SGB XI, oder Sozialversicherungsfachangestellte mit dieser Weiterbildung.

Je nach Standort binden Pflegestützpunkte auch Mitglieder von Selbsthilfegruppen sowie Ehrenamtliche in Ihre Arbeit ein. (2)

Experten-Tipp

Information zur Pflegeberatung

Die Berater in den Pflegestützpunkten können Sie auch zur Pflegeberatung nach §7 SGB XI informieren. Auf die haben Sie einen Rechtsanspruch, wenn Sie Pflegeleistungen beantragen. Im Rahmen einer Pflegeberatung geht ein zertifizierter Pflegeberater auf Ihren Einzelfall ein und erstellt einen individuellen Pflege- und Versorgungsplan mit nützlichen Maßnahmen – eine sinnvolle Ergänzung zur Beratung in einem Pflegestützpunkt.

Isabella  Schüling
Pflegefachkraft, Pflegeberaterin & geprüfte Pflegesachverständige

Pflegestützpunkt: Kosten & Finanzierung

Die Beratung in Pflegestützpunkten ist kostenlos. Das bedeutet: Auf Sie kommen keine Kosten zu, sobald Sie eine Beratung in einem Pflegestützpunkt in Anspruch nehmen.

Die Kranken- und Pflegekassen finanzieren gemeinsam mit kommunalen Trägern Pflegestützpunkte. So kann das Landratsamt die Pflegestützpunkte zum Beispiel bei der Koordination der Angebote unterstützen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Pflegestützpunkt?

Ein Pflegestützpunkt ist eine unabhängige Beratungsstelle für Senioren, pflegende Angehörige und Pflegebedürftige. Ratsuchende finden hier kostenlose Hilfe in allen Fragen rund um die Pflege.

Was macht ein Pflegestützpunkt?

Ein Pflegestützpunkt berät zu Pflegeleistungen, hilft bei der Organisation der Pflege und informiert über finanzielle und soziale Unterstützungsmöglichkeiten. Die Mitarbeiter in den Pflegestützpunkten helfen aber auch mit Tipps, Informationen und Kontakten, zum Beispiel zum barrierefreien Wohnungsumbau, beim Kauf von Hilfsmitteln oder zu Pflegekursen. Sie vermitteln unter anderem Kontakte zu Pflege-Einrichtungen, zu Nachbarschaftshilfen und zu ehrenamtlichen Angeboten im Wohnort.

Was kostet die Beratung in einem Pflegestützpunkt?

Die Beratung im Pflegestützpunkt ist kostenlos. Die Finanzierung von Pflegestützpunkten wird über die Pflegekassen und Kommunen gesichert.

Wer hat Anspruch auf eine Pflegeberatung in einem Pflegestützpunkt?

Alle Pflegebedürftigen und deren Angehörige haben Anspruch auf eine Beratung im Pflegestützpunkt, unabhängig von ihrer Versicherungsart. Sie können die Beratung in einem Pflegestützpunkt aber auch in Anspruch nehmen, wenn Sie sich frühzeitig über Pflege informieren oder im Ehrenamt helfen möchten. Wer privat versichert ist, wendet sich für die Beratung aber besser an die Compass Private Pflegeberatung GmbH.

Wie finde ich einen Pflegestützpunkt in meiner Nähe?

Sie finden auf der Website vom Zentrum für Qualität in der Pflege eine Auflistung von Pflegestützpunkten in Ihrer Nähe. Ansonsten können Sie auch Ihre Stadt oder Gemeinde anrufen und nach Beratungsstellen in Ihrer Nähe fragen.

In welchen Bundesländern gibt es Pflegestützpunkte?

Pflegestützpunkte gibt es in allen Bundesländern, jedoch können regionale Unterschiede in der Organisation und Benennung bestehen. So heißen die Beratungsstellen in Sachsen-Anhalt Vernetzte Pflegeberatung.

Was mache ich, wenn es keinen Pflegestützpunkt in meiner Nähe gibt?

Falls kein Pflegestützpunkt in der Nähe ist, bieten Pflegekassen oft alternative Beratungsangebote, telefonisch oder online.

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Erstelldatum: 1202.10.22|Zuletzt geändert: 5202.30.91
(1)
Landesportal Sachsen-Anhalt (2024): Vernetzte Pflegeberatung
https://pflege.sachsen-anhalt.de/themen-im-fokus/vernetzte-pflegeberatung (letzter Abruf am 11.11.2024)
(2)
Bundesministerium der Justiz (1994): Sozialgesetzbuch (SGB) - Elftes Buch (XI) - Soziale Pflegeversicherung, § 7c Pflegestützpunkte, Verordnungsermächtigung
www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/__7c.html (letzter Abruf am 11.11.2024)
(3)
Zentrum für Qualität in der Pflege (2023): Beratung zur Pflege
www.zqp.de/schwerpunkt/beratung/#ziele (letzter Abruf am 11.11.2024)
(4)
Bildquelle
© Robert Kneschke/stock.adobe.com
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