Was bedeutet Hörminderung?
Mit fortschreitendem Alter hören wir immer schlechter und Hörprobleme treten auf. Ursächlich ist oft ein Hochtonhörverlust.
Ab einem Alter von circa 50 Jahren nimmt die Leistungsfähigkeit des Gehörs auf natürliche Weise ab. Das ist ein langsamer Prozess, weshalb es vielen Menschen zunächst gar nicht auffällt, dass ihr Hörvermögen nachlässt.
Symptome: Wie macht sich eine altersbedingte Hörminderung bemerkbar?
pflege.de hat für Sie eine Checkliste erstellt, mit denen Sie mögliche Symptome einer Hörminderung frühzeitig erkennen können: (3)
Wenn Sie eine oder mehrere dieser Auffälligkeiten bei sich oder einem Angehörigen beobachten und allgemein das Gefühl haben, das Ohr hört schlecht, sollten Sie sich einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder einen Hörgeräte-Akustiker anvertrauen. Er kann schnell und sicher beantworten, ob tatsächlich eine altersbedingte Hörminderung vorliegt.
In Deutschland sind wir sehr gut im Thema Hörgesundheit aufgestellt. Warten Sie nicht zu lange. Es gibt viele Möglichkeiten, einen unverbindlichen und kostenfreien Hörtest durchzuführen. Sobald Sie das Gefühl haben, es wird genuschelt, sollten sie aktiv werden.

Schlechter hören auf einem Ohr: Einseitige Hörminderung
Wenn Sie bemerken, dass Sie nur auf einem Ohr schlechter hören, kann es sich um eine einseitige Hörminderung handeln.
Verschiedene Ursachen, beispielsweise Infektionen, Verletzungen oder auch Tumore, können diese einseitige Hörminderung hervorrufen.
Wenn Sie auf einem Ohr plötzlich schlechter hören, sollten Sie sich an einen Arzt oder Facharzt wenden.
Plötzlich schlecht hören – was steckt dahinter?
Wenn Sie plötzlich schlecht hören auf beiden Ohren, sollten Sie handeln. Ein plötzlicher Hörverlust sollte von einem HNO-Arzt abgeklärt werden, wenn die Symptome nicht innerhalb weniger Tage abklingen:
- Dumpfes Gefühl im Ohr, als hätten Sie Watte im Ohr
- Ohrengeräusche
- Schwindel
Es könnte sich beispielsweise um einen sogenannten Hörsturz handeln. Ursachen für einen solchen Hörsturz können Durchblutungsstörungen, Stress oder Infektionen sein. (4)
Auswirkungen von Hörminderung: Warum man eine Hörminderung ärztlich abklären sollte
Hörprobleme können zu Missverständnissen in der Kommunikation und dem sozialen Miteinander führen. Unbehandelte Hörverluste erhöhen darüber hinaus das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen wie Demenz, soziale Isolation und Depression.
Mit dem Wissen über die genaue Ursache können nächste Behandlungsschritte eingeleitet werden. Aus diesem Grund sollten Sie eine Hörminderung unbedingt frühzeitig beim Arzt abklären.
Es gibt viele Ursachen, woran schlechtes Hören liegen kann. Mit modernen Prüfmöglichkeiten können bestimmte Hörminderungen direkt diagnostiziert werden.

Mit einer Untersuchung kann Ihr behandelnder Arzt nicht nur die Schwere der Hörminderung feststellen, sondern auch abklären, ob eine Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) die Ursache ist – oder andere Gründe die Hörprobleme ausgelöst haben, wie beispielsweise:
- Eine Infektion, beispielsweise eine Virusinfektion
- Übermäßiger Lärm, zum Beispiel, weil Sie jahrelang neben lauten Maschinen gearbeitet haben
- Bestimmte Medikamente
- Eine größere Menge Ohrenschmalz, die einen Ohrenschmalzpfropf (Cerumen Obturans) gebildet hat
Hörtest: Hörminderung diagnostizieren lassen
Erhärtet sich der Verdacht einer Hörminderung, wird Ihr behandelnder Arzt Sie zunächst untersuchen beziehungsweise an einen Spezialisten weiterleiten. Das ist in der Regel der Hals-Nasen-Ohren-Arzt, auch HNO-Arzt genannt.
Dieser Facharzt ist auf Erkrankungen und Funktionsstörungen der Ohren spezialisiert. Er kann Hörtests durchführen, die Ursache der Hörminderung bestimmen und Behandlungen wie Hörgeräte oder medizinische Eingriffe empfehlen.
In manchen Fällen kann auch ein Audiologe hinzugezogen werden, der sich auf die Diagnose und Rehabilitation von Hörstörungen spezialisiert hat.
Lassen Sie eine detaillierte Gehöranalyse (Hörtest) von einem Hörakustiker durchführen. Dieser ist darauf spezialisiert und kann Ihnen innerhalb weniger Minuten den Hörtest direkt erklären. HNO-Termine sind meist mit sehr langen Terminwartezeiten verbunden.

Für eine erste Überprüfung Ihres eigenen Hörvermögens können Sie einen Online-Hörtest durchführen. Die Fördergemeinschaft Gutes Hören bietet beispielsweise auf ihrer Seite einen kostenlosen Hörtest an. Beachten Sie jedoch, dass dieser Test keine fachärztliche Diagnose ersetzt, sondern lediglich eine erste Orientierung bietet.
So läuft der Hörtest ab
Ein Hörtest ist ein Verfahren, um das Hörvermögen zu überprüfen und eine Hörminderung zu diagnostizieren. Er wird in der Regel von einem HNO-Arzt oder Audiologen durchgeführt.
Meistens läuft die Diagnose so ab:
- In einem Gespräch fragt der Arzt mögliche Symptome ab.
- Für den Hörtest wird Ihnen anschließend ein Kopfhörer aufgesetzt. Darüber werden Ihnen verschiedene Töne/Frequenzen vorgespielt.
- Sie geben an, wann Sie die Töne ganz leise wahrnehmen können.
- Darüber hinaus wird eine Sprachmessung durchgeführt. Dabei ist es Ihre Aufgabe, die Zahlen und Worte zu wiederholen.
Weitere Tests, wie das Messen der Reaktion des Trommelfells oder des Gleichgewichtsorgans, können hinzukommen, um die genaue Ursache festzustellen.
Eine rechtzeitige Diagnose ermöglicht außerdem die Nutzung von Hörhilfen. In manchen Fällen können auch finanzielle Hilfen gewährt werden, zum Beispiel durch die Einstufung in einen Grad der Behinderung.
Ab wann sollte man sein Gehör testen lassen?
Experten empfehlen ab einem Alter von 50 Jahren regelmäßige Hörtests.
Lassen Sie deshalb Ihr Gehör regelmäßig testen: Wenn Sie jedes Jahr einen Hörtest machen, können Sie einer Hörminderung frühzeitig entgegenwirken, indem Ihr behandelnder Arzt Sie beispielsweise mit den passenden Hörgeräten versorgt.
Sobald man das Gefühl hat, andere reden undeutlich, der TV-Ton muss lauter gestellt werden oder auch die Unterhaltung mit mehreren Personen wird anstrengend: Dann empfehle ich das Gehör zu testen.

Hörtests sind in der Regel kostenlos. (6)
Wie Sie Hörminderung vorbeugen: Prävention und Tipps
Einer Hörminderung lässt sich zwar nicht in jedem Fall vorbeugen, doch gibt es ein paar Möglichkeiten, die jeder Mensch beherzigen kann:
- Schützen Sie sich vor Lärm: Bei lauten Tätigkeiten wie beispielsweise handwerklichen Arbeiten sollten Sie immer einen Hörschutz tragen. Außerdem sollten Sie auf allzu laute Musik besser verzichten und bei Konzerten einen Hörschutz tragen, den gibt es mittlerweile auch als unauffällige, maßangefertigte In-Ear-Variante, also als Ohrstöpsel.
- Schützen Sie Ihre Ohren vor äußeren Einflüssen: Dazu gehört auch, eine Mütze zu tragen, wenn Sie bei kaltem Wetter nach draußen gehen.
- Verzichten Sie aufs Rauchen: Einer Studie nach sind Raucher eher von Schwerhörigkeit bedroht als Nichtraucher. (7)
- Achten Sie auf Ihren Blutdruck und die eigene Herzgesundheit: Herz- und Kreislauferkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck können eine Schwerhörigkeit im Alter begünstigen. (8)
- Lassen Sie Diabetes mellitus behandeln: Experten haben festgestellt, dass die Erkrankung das Gehör schädigen kann. (9)
Hörtraining bei Hörminderung
Hörtraining ist kein geschützter Begriff. Mit dem Wort werden meistens zwei unterschiedliche Dinge beschrieben:
- Präventives Hörtraining zur Schärfung des Gehörs
- Hörtraining mit Hilfsmitteln wie Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten
Präventives Hörtraining
Präventives Hörtraining kann helfen, das Gehör zu schärfen. Durch gezielte Übungen wird die Fähigkeit des Gehirns verbessert, Geräusche auch in komplexen und lauten Umgebungen zu verarbeiten.
Eine Übung ist das bewusste Wahrnehmen von Umgebungsgeräuschen. Dafür nehmen Sie sich täglich etwas Zeit, schließen die Augen und konzentrieren sich auf die Geräusche, die Sie umgeben. Versuchen Sie nun, jedes Geräusch einzeln wahrzunehmen – beispielsweise das Zwitschern der Vögel, die Geräusche aus der Wohnung nebenan oder aber der Verkehr vor Ihrem Fenster.
Obwohl präventives Hörtraining nicht direkt vor altersbedingter Hörminderung schützt, kann es die Wahrnehmung akustischer Reize verbessern und das Gehirn trainieren, auch in schwierigen Hörsituationen besser zu reagieren. (10)
Hörtraining mit Hilfsmitteln
Das Hörtraining mit Hilfsmitteln wie Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten soll dem Gehirn helfen, sich an das neue Hören mit diesen Geräten zu gewöhnen. Da Menschen mit Hörminderung oft verlernt haben, bestimmte Geräusche wahrzunehmen, sollen sie durch das Training lernen, diese klanglichen Reize wieder richtig zu verarbeiten. Besonders das Sprachverstehen in geräuschvoller Umgebung kann dadurch deutlich verbessert werden.
Je längerer ein Hörverlust besteht, desto hörentwöhnter ist das Gehirn. In solchen Fällen ist ein Gehörtraining eine zusätzliche Möglichkeit, den Gewöhnungsprozess zu beschleunigen und den Erfolg zu steigern.

Im Rahmen dieses Hörtrainings gibt es spezielle Übungen, die darauf abzielen, die Unterscheidung von Geräuschen und das Sprachverstehen zu trainieren. Das Training kann Wochen bis Monate dauern und dabei helfen, das Beste aus dem Hörgerät oder Implantat herauszuholen.
Hilfsmittel bei Hörminderung: Hörgeräte und Seniorenhandys
Haben Sie oder eine Person in Ihrem Umfeld eine Hörminderung, müssen Sie sich mit diesem Zustand nicht abfinden. Es gibt eine Vielzahl an Hilfsmitteln, die Sie unterstützen, wenn Hörprobleme vorhanden sind. pflege.de gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten.
Schlecht hören beim Telefonieren: Seniorenhandys und Telefonverstärker
Seniorenhandys sind Mobiltelefone, die speziell für ältere Menschen entwickelt wurden. Sie bieten besonders laute Klingel- und Gesprächslautstärken, meist einfache Bedienung und große Tasten.
Eine Ergänzung für das Festnetz-Telefon sind sogenannte Telefonverstärker. Das sind Geräte, die an normale Telefone angeschlossen werden, um die Lautstärke zu verstärken.
Wecker mit Vibrationsfunktion
Verschlafen Sie manchmal den Weckton Ihres Weckers? Für diesen Fall gibt es spezielle Wecker, die Vibrationen statt eines akustischen Alarms nutzen, um Personen mit Hörminderung zu wecken. Diese Funktion gibt es übrigens auch für einige Smartwatches.
Es gibt auch Lichtsignalanlagen, die nicht nur akustisch, sondern auch optisch melden.
Hörverstärker
Hörverstärker sind tragbare Geräte, die Schall verstärken. Sie werden oft bei leichtem Hörverlust oder als Übergangslösung verwendet. Sie sind kleiner und preisgünstiger als Hörgeräte. Allerdings bieten sie keine individuellen Einstellmöglichkeiten, da sie grundsätzlich einfach alle Geräusche verstärken.
Hörgeräte
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Hörgeräten, Sie kennen sicherlich die klassischen Hinter-dem-Ohr-Geräte (HdO), die hinter dem Ohr getragen werden und für eine Vielzahl von Hörverlustgraden geeignet sind.
Die Bandbreite ist sehr groß und die Entwicklungen in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass es viele Hörgeräte mit Akkus gibt. Das steigert den Komfort. Der Hörgeräteakustiker ist Fachmann in diesem Gebiet und berät gerne, welche Chancen und Möglichkeiten der Markt hergibt.

Darüber hinaus gibt es Im-Ohr-Geräte (IdO), das sind kleine und unauffällige Geräte, die direkt im Gehörgang sitzen. Es gibt aber auch Hörgeräte mit Bluetooth, die über eine drahtlose Verbindung mit Smartphones, Fernsehern oder anderen Geräten für ein besseres Hörerlebnis sorgen.
Umgang mit Hörminderung: Tipps für Betroffene und Angehörige
Eine Hörminderung ist vielen Betroffenen noch immer unangenehm. Und auch für Angehörige ist das Thema nicht immer einfach.
Wir haben einige Tipps zusammengetragen, die beiden Seiten helfen sollen, besser mit der Hörminderung umzugehen und Missverständnisse zu vermeiden.
Ich höre schlecht: Tipps für Betroffene
Egal, was wir Ihnen raten: Sie sind von der Hörminderung betroffen und Sie dürfen Ihren eigenen Umgang mit dieser Herausforderung finden. Vielleicht hilft Ihnen der ein oder andere Tipp dennoch.
Sprechen Sie offen über die Hörminderung
Es ist wichtig, dass Sie ihre Umgebung, Freunde und Familie aktiv über ihre Hörminderung informieren. Viele Menschen wissen nicht, dass eine leichte Anpassung in der Kommunikation, wie das direkte Ansprechen oder langsameres Sprechen, bereits helfen kann. Je früher Sie das ansprechen, umso weniger Missverständnisse treten auf.
Fragen Sie aktiv nach
Wenn etwas unklar ist oder Sie es nicht gehört haben, sollten Sie sich nicht scheuen, nachzufragen. Das hilft nicht nur Ihrer eigenen Verständigung, sondern zeigt auch der Umgebung, dass Sie aktiv am Gespräch teilnehmen möchten. Wiederholen Sie Gesagtes und stellen Sie sicher, dass Sie es richtig verstanden haben. Falls Sie nicht sofort verstanden haben, was Ihr Gegenüber gesagt hat, so bitten Sie ihn, es noch einmal zu wiederholen. Dem Verständnis hilft es auch, wenn Sie sich Ihrem Gesprächspartner beim Sprechen zuwenden – bitten Sie ihn, es genauso zu machen. Darüber hinaus können Sie auch auf die Mimik und Gestik Ihres Gesprächspartners achten. Das kann Ihnen dabei helfen, das Gesagte besser zu verstehen.
Nehmen Sie Hilfe im Alltag an
Technische Hilfsmittel wie verstärkte Telefone oder spezielle Kopfhörer für den Fernseher können den Alltag deutlich erleichtern. Es lohnt sich, verschiedene Angebote auszuprobieren.
Tragen Sie Hörgeräte regelmäßig
Wenn Ihr behandelnder Arzt Ihnen ein Hörgerät verordnet hat, sollten das konsequent tragen. Lassen Sie sich von anfänglichen Rückschlägen nicht verunsichern: Anfangsschwierigkeiten sind normal, denn das Gehirn muss sich erst an das Hören mit dem Gerät gewöhnen. Mit der Zeit wird sich der Umgang verbessern. Und falls nicht, sollten Sie Ihren Hörgeräteakustiker darauf ansprechen: Er hat jahrelange Erfahrung und kann Ihnen Tipps geben.
Nutzen Sie Hörtraining
Gezieltes Training kann helfen, das Hörverstehen zu verbessern, insbesondere in lauten Umgebungen. Viele HNO-Ärzte und Audiologen bieten spezielle Hörtherapien oder Sprachverständnisübungen an, die das Hören mit Hörgeräten unterstützen.
Entwickeln Sie Selbstbewusstsein
Viele Betroffene schämen sich zunächst für ihre Hörminderung. Es ist wichtig, Selbstvertrauen zu entwickeln und zu akzeptieren, dass Hörhilfen notwendig sind – sie verbessern die Lebensqualität und erleichtern den Alltag und das Leben im Alter.
Jemand, den Sie kennen, hört schlecht: Tipps für Angehörige
Eine Hörminderung ist nicht nur für Betroffene schwierig, auch Angehörige haben mit den Folgen zu kämpfen. Besonders die kommunikativen Herausforderungen nagen an den Nerven.
Jemanden auf seine Hörminderung anzusprechen, wenn sich dieser die Probleme nicht eingestehen will, ist ein sensibles Thema. Es ist wahrscheinlich, dass Sie auf eine abwehrende Haltung stoßen. Sätze wie „Ich verstehe noch alles“ oder „Ich höre noch gut genug, ich brauche doch keine teure Hörhilfe“ sind da nicht ungewöhnlich.
Schlussendlich liegt es am Betroffenen, das Thema gemeinsam mit einem Arzt beziehungsweise Spezialisten anzugehen. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die Sie als Angehöriger beachten können, vor allem, um dem Betroffenen Bedenken vor einer Therapie zu nehmen und ihn zu motivieren, seine Hörprobleme in Angriff zu nehmen:
- Seien Sie geduldig und verständnisvoll: Eine Hörminderung erfordert von den Betroffenen viel Anpassung. Bleiben Sie geduldig und sprechen Sie langsam sowie klar: das erleichtert die Kommunikation.
- Kommunizieren Sie direkt und klar: Achten Sie darauf, die betroffene Person anzusehen, wenn Sie sprechen, und vermeiden Sie es, von der Seite oder hinter der Person zu sprechen. Sie sollten lautes Rufen aus einem anderen Raum vermeiden, da dies für Menschen mit Hörminderung oft nicht verständlich ist.
- Schaffen Sie eine hörfreundliche Umgebung: Reduzieren Sie Hintergrundgeräusche wie zum Beispiel laute Musik oder den Fernseher, während eines Gesprächs. Eine ruhige Umgebung erleichtert es der betroffenen Person, Gesprächen zu folgen.
- Sprechen Sie das Problem an: Nutzen Sie eine bestimmte Situation als Beispiel, um die Hörprobleme anzusprechen. Bieten Sie Ihre Hilfe an, Ihren Angehörigen zum Arzt zu begleiten.
- Ermutigen Sie zur Nutzung von Hilfsmitteln: Viele Menschen mit Hörminderung zögern, Hörgeräte zu tragen oder andere Hilfsmittel zu verwenden. Ermutigen Sie sie sanft und betonen Sie die Vorteile für das tägliche Leben. Nehmen Sie die Sorgen vor zu hohen Kosten – Hörgeräte werden von der Krankenkasse bezuschusst. Versichern Sie Ihrem Angehörigen, dass ein Hörgerät nicht „alt“ aussehen lässt – heutige Hörgeräte sind kaum noch sichtbar.
Wenn Sie eine Hörverschlechterung bei sich selbst oder einem Angehörigen feststellen, sollten Sie den Gang zum Arzt oder Hörgeräteakustiker nicht scheuen. Bedenken Sie dabei Folgendes: Manchmal steckt hinter einer angeblichen Altersschwerhörigkeit nur ein verstopftes Ohr. Und falls sich doch etwas anderes dahinter verbirgt, kann ein frühzeitiger Einsatz von Hörhilfen eine Verschlechterung der Hörleistung verhindern.
Anlaufstellen und Hilfsangebote bei Hörproblemen
Menschen mit Hörminderung haben zahlreiche Möglichkeiten, Unterstützung und Beratung zu erhalten. Eine der wichtigsten Anlaufstellen sind HNO-Ärzte und Hörakustiker, die bei der Diagnose und Versorgung mit Hörgeräten und Hilfsmitteln helfen. Sie bieten Hörtests, Beratungsgespräche und individuelle Anpassung von Hörhilfen an.
Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen wie der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. (DSB) oder regionale Schwerhörigenvereine bieten Austausch mit anderen Betroffenen, hilfreiche Informationen und rechtliche Beratung. Hier erhalten Betroffene Unterstützung im Umgang mit Hörminderung im Alltag und erfahren, wie sie ihre Lebensqualität verbessern können.
Dass es so viele Anlaufstellen gibt, zeigt, dass das Hören auch im Alter ein wichtiger Sinn bleibt: Wer besser hört, bewegt sich sicherer im Straßenverkehr und kann überhaupt viel mehr am Leben teilnehmen. Gesprochenes wird wieder verstanden, ein Theater- oder Kinobesuch wird wieder zum Vergnügen – und selbst das Vogelzwitschern im Garten ist wieder da. Gehen Sie das Thema Hörminderung aktiv an – so gewinnen Sie ein großes Stück Lebensqualität im Alter zurück!
Häufig gestellte Fragen
Höre ich schlecht?
Wenn Sie bemerken, dass Sie in Gesprächen häufig nachfragen müssen, den Fernseher lauter stellen oder in lauten Umgebungen Schwierigkeiten haben, Gespräche zu verstehen, könnten dies erste Anzeichen einer Hörminderung sein. Ein Hörtest bei einem HNO-Arzt kann Klarheit darüber verschaffen, ob Ihr Gehör nachlässt.
Schlecht hören auf einem Ohr – was tun?
Eine einseitige Hörminderung kann durch verschiedene Ursachen wie Infektionen, Ohrenschmalz, Verletzungen oder auch einen Tumor verursacht werden. Lassen Sie dies unbedingt von einem HNO-Arzt abklären. Er kann die genaue Ursache ermitteln und eine passende Behandlung empfehlen kann.
Was ist leichter Hörverlust?
Leichter Hörverlust bedeutet, dass man leise Töne oder Geräusche schwer wahrnimmt, aber normale Gespräche in ruhigen Umgebungen meist noch gut versteht.
Wie entsteht eine Hörminderung?
Eine Hörminderung kann durch Alterung, Lärmschäden, Infektionen, Ohrenschmalz, genetische Veranlagung oder Verletzungen entstehen.
Was kann man gegen Hörminderung tun?
Man kann Gehörschutz in lauten Umgebungen tragen, regelmäßig Hörtests machen und bei vorhandener Hörminderung Hörgeräte oder Cochlea-Implantate nutzen.
Was bedeutet schlechtes Hören?
Schlechtes Hören beschreibt eine reduzierte Fähigkeit, Geräusche oder Sprache klar zu verstehen, insbesondere in lauten Umgebungen. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie Altersschwerhörigkeit oder Lärmschäden.
Was kann man tun, wenn man schlecht hört?
Um die Ursache zu bestimmen, sollte man einen Hörtest beim HNO-Arzt machen lassen. Er kann bei Bedarf dann auch ein Hörgerät oder andere Hilfsmittel empfehlen.
Wie kann man feststellen, ob man schlecht hört?
Erste Anzeichen sind häufiges Nachfragen, Verständnis-Schwierigkeiten bei Gesprächen in lauten Umgebungen und das Bedürfnis, den Fernseher lauter zu stellen. Ein professioneller Hörtest gibt Aufschluss über den Grad der Hörminderung.
Wie verbreitet ist Hörminderung im Alter?
Hörminderung ist im Alter sehr verbreitet. Die Wahrscheinlichkeit steigt zudem mit zunehmendem Alter.
Kann man Hörminderung vorbeugen?
Ja, durch den Schutz des Gehörs vor Lärm und einer gesunden Lebensweise kann das Risiko einer Hörminderung verringert werden.
Ab wann sollte man bei einer Hörminderung einen Arzt aufsuchen?
Sobald erste Anzeichen wie häufiges Nachfragen, Probleme beim Hören von Gesprächen oder das Erhöhen der Lautstärke bei Fernsehen und Radio auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Welche Hilfsmittel gibt es bei Hörminderung?
Zu den wichtigsten Hilfsmitteln gehören Kommunikationshilfen wie Seniorenhandys, Hörverstärker, Hörgeräte sowie Cochlea-Implantate.
Wie funktioniert ein Hörtest?
Bei einem Hörtest werden Töne und Geräusche in verschiedenen Frequenzen und Lautstärken abgespielt. Der Patient gibt an, welche Töne er hört. Mit dem Ergebnis kann der behandelnde Arzt eine Hörminderung ausschließen oder diagnostizieren.
Ist Hörminderung heilbar?
Hörminderung lässt sich oft nicht vollständig heilen, aber Hörgeräte und andere Hilfsmittel können das Hörvermögen deutlich verbessern.
Werden die Kosten für Hörgeräte von der Krankenkasse übernommen?
Die Krankenkasse übernimmt in der Regel einen Festbetrag für einfache Hörgeräte. Bei teureren Modellen müssen die Betroffenen die Differenz selbst zahlen.