Was ist ein Seniorenhandy?
Seniorenhandys sind Handys mit Tasten, die auf die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind. So soll die Bedienung auch dann noch problemlos möglich sein, wenn die Fähigkeiten zur Wahrnehmung und die Feinmotorik etwas nachlassen.
Die wichtigsten Basisfunktionen von Seniorenhandys:
- Große und beleuchtete Tasten
- Helles und kontrastreiches Display
- Kompatibilität zu Hörgeräten
- Vereinfachte Menüführung
- Sehr lauter Klingelton
- Freisprechfunktion
- Kurzwahl
Neben diesen Basisfunktionen haben die meisten Modelle zusätzliche Eigenschaften, die sie noch komfortabler machen und für weitere Sicherheit sorgen.
Senioren-Smartphone
Die wichtigste Alternative zum Seniorenhandy ist das Smartphone für Senioren. Damit haben Sie Zugriff auf das gesamte Angebot an Apps und genießen alle Vorteile eines normalen Smartphones: Ein großer Bildschirm, eine gute Kamera, mobile Navigation und mehr.
Seniorenhandy: Besondere Funktionen
Verschiedene Seniorenhandys unterscheiden sich vor allem bei den zusätzlichen Funktionen und Eigenschaften. Ob diese für Sie wichtig sind, hängt ganz von Ihren persönlichen Fähigkeiten, Einschränkungen und Wünschen ab.
Wichtige Zusatzfunktionen bei Seniorenhandys:
- Notruf
- Ladestation oder Ladeschale
- Zugang zu WhatsApp und Internet
- GPS-Ortung
- Seniorenhandy als Klapphandy
Notruftaste
Ein Seniorenhandy mit Notruftaste kombiniert die Vorteile eines Handys mit einem mobilen Notruf. Zwar können Sie auch ohne spezielle Notruftaste mit dem Handy einen Notruf absetzen, doch mit dieser Taste geht es besonders einfach.
Wie bei anderen Notrufsystemen auch, können Sie wählen, ob der Notruf an voreingestellte Nummern von nahestehenden Familienmitgliedern und Freunden geht oder direkt eine Verbindung zu einer besonderen Notrufzentrale hergestellt wird, wo Ihre Nummer bereits hinterlegt ist.
Damit der Notruf nicht aus Versehen getätigt wird, ist die Taste in der Regel besonders gesichert. Zum Beispiel aktiviert sie den Notruf nur, wenn Sie die Taste bewusst etwas länger gedrückt halten.
Ladestation oder Ladeschale
Das Anstecken eines dünnen Kabels an ein Handy zum Aufladen erfordert eine gewisse Feinmotorik. Eine Ladestation oder eine Ladeschale erleichtern diesen Vorgang, denn Sie müssen das Handy nur in die Station stecken oder auf die Schale legen. Schon beginnt der Ladevorgang.
Seniorenhandy mit WhatsApp und Internet
Die meisten Seniorenhandys haben keine Internetverbindung, denn es sind einfache mobile Telefone für Senioren und eben keine Smartphones. Technisch ist aber auch das Internet am Seniorenhandy möglich und deshalb verfügen einige Modelle über diese Funktion.
Oft ist der Internetzugang dabei auf ein paar wenige Apps beschränkt. Allen voran die beliebte Kommunikations-App „WhatsApp“. Damit können Sie leicht mit Ihren Kindern und Enkeln in Kontakt bleiben.
GPS-Ortung
Bei Smartphones gehört GPS zum Standard – bei klassischen Handys nicht. Dabei kann ein GPS bei Seniorenhandys besonders sinnvoll sein. So kann zum Beispiel ein Notruf mit GPS-Koordinaten erfolgen, sodass Ihr aktueller Standort automatisch übermittelt wird.
Zusätzliche Sicherheit bietet eine GPS-Ortung für Menschen, die Gefahr laufen, die Orientierung zu verlieren und dann Hilfe benötigen. Ein Seniorenhandy mit GPS ermöglicht für solche Fälle eine GPS-Ortung. Sie können damit bestimmten Kontakten die Ortung erlauben, damit diese zu Hilfe eilen können.
Seniorenhandy als Klapphandy
Für viele ist das Klapphandy ein Designklassiker. Klappbare Seniorenhandys haben aber vor allem den Vorteil, dass sie viel Platz für einen großen Bildschirm und große Tasten bieten. Zusammengeklappt ist das Gerät trotzdem klein und praktisch.
Oft haben Senioren-Klapphandys an der Außenseite bereits einen leicht erreichbaren Notrufknopf und ein Display, auf dem zum Beispiel die Uhrzeit zu sehen ist.
Viele Senioren schätzen außerdem die Handhabung eines Klapphandys, weil es ausgeklappt stark an einen klassischen Telefonhörer erinnert und sich das Telefonieren ähnlich anfühlt.
Der richtige Tarif für Ihr Seniorenhandy
Natürlich gehört zu einem Seniorenhandy auch der richtige Mobilfunktarif. Wenn Sie schon beim Kauf einen Mobilfunk-Anbieter ausgewählt haben, können Sie sich leicht für ein konkretes Handy-Angebot mit Laufzeitvertrag oder ohne entscheiden.
Seniorenhandy ohne Vertrag (Prepaid)
Da Seniorenhandys recht günstig zu kaufen sind und oft im Vorhinein nicht klar ist, wie intensiv sie genutzt werden, entscheiden sich viele für ein Seniorenhandy ohne Vertrag. Sie erhalten dann eine SIM-Karte mit einem Prepaid-Tarif. Das heißt, Sie laden zunächst Guthaben auf die Karte, dass Sie mit der Zeit abtelefonieren.
Vorteilhaft ist das, wenn das Seniorenhandy vielleicht nur zeitweise oder allgemein eher wenig genutzt wird. Denn in solchen Fällen ist ein Laufzeitvertrag mit einer festen monatlichen Gebühr meist teurer.
Seniorenhandy mit Vertrag
Bei einem Laufzeitvertrag für Ihr Seniorenhandy bezahlen Sie monatlich einen festen Betrag und erhalten dafür jeweils ein festes Kontingent an Freiminuten, SMS und je nach Vertrag auch Datenvolumen für das mobile Internet.
Mittlerweile beschränken die meisten Verträge lediglich das Datenvolumen und bieten beim Telefonieren und bei den SMS eine Flatrate an. Ein Seniorenhandy mit Laufzeitvertrag ist in diesem Fall oft günstiger als ein Prepaid-Tarif, wenn Sie das Handy dauerhaft intensiv nutzen.
Kaufberatung: So finden Sie das richtige Seniorenhandy
Der Markt für altersgerechte Mobiltelefone wächst beständig. Deshalb gibt es mittlerweile zahlreiche Hersteller mit den unterschiedlichsten Modellen. Wichtig bei der Wahl des richtigen Seniorenhandys ist, dass Sie sich Ihre besonderen Vorlieben aber auch Einschränkungen bewusst machen.
Drei zentrale Entscheidungen beleuchten wir im Folgenden für Sie:
- Seniorenhandy oder Senioren-Smartphone?
- Besonderheiten für Nutzer mit einem Hörgerät
- Besonderheiten für Nutzer mit einer Sehbehinderung
Seniorenhandy oder Senioren-Smartphone?
Während ein Handy günstiger, etwas robuster und meist auch einfacher zu bedienen ist, besticht ein Smartphone mit technischen Möglichkeiten: Apps, eine bessere Kamera, die Möglichkeit zur Videotelefonie und ein großer Bildschirm sprechen klar für ein Smartphone.
Die Frage ist also: Brauchen Sie diese technischen Finessen? Werden Sie diese überhaupt nutzen? Immer mehr Senioren beantworten diese Frage mit einem klaren Ja: Mittlerweile nutzen auch in der Altersgruppe über 70 mehr als zwei Drittel der Deutschen ein Smartphone. (1)
Wenn Sie unsicher sind und der Preisunterschied für Sie kein entscheidender Faktor ist, wählen Sie ruhig ein Senioren-Smartphone. Damit haben Sie mehr Möglichkeiten, die Sie ja nicht zwingend nutzen müssen. Aber spätestens, wenn Sie Fotos ansehen möchten, spricht der große Bildschirm für sich.
Besondere Anforderungen für Hörgeräte
Normale Handys verursachen oft Störgeräusche, wenn Sie nah an ein Hörgerät kommen. Und auch wenn das nicht der Fall ist, überzeugt die Tonqualität meistens nicht. Besser funktioniert es mit einer T-Spule oder mit Bluetooth.
Bei einer T-Spule wird der Ton per Induktion direkt in das Hörgerät übertragen. Lautsprecher und Mikrofon werden quasi überflüssig. Allerdings müssen sowohl das Seniorenhandy als auch das Hörgerät über die entsprechende Ausstattung verfügen.
Bluetooth nutzt die bekannte Funktechnologie, um Ton direkt vom Seniorenhandy in das Hörgerät zu übertragen. Auch hier werden der Lautsprecher im Handy und das Mikrofon im Hörgerät fast überflüssig. Voraussetzung ist, dass das Handy und Ihr Hörgerät Bluetooth unterstützen.
Wenn Sie unsicher sind, welche Technologie Ihr Hörgerät überhaupt unterstützt, sprechen Sie mit Ihrem Hörgeräte-Akustiker über Ihre Möglichkeiten. Die Akustiker kennen sich mit diesem Thema gut aus und beraten Sie sicherlich gern.
Besondere Anforderungen bei einer Sehbehinderung
Menschen, die nicht mehr so gut sehen, verlassen sich öfter auf ihr Gehör und ihren Tastsinn. Entsprechend sollten zum Beispiel die Tasten des Seniorenhandys per Tastsinn unterscheidbar sein. Viele Seniorenhandys haben deshalb kleine Nippel auf bestimmten Tasten.
Je nachdem wie stark Ihre Sehbehinderung ausgeprägt ist, können besonders große Tasten und ein sehr helles Display einen Unterschied machen. Bei blinden oder nahezu blinden Menschen spielt das natürlich keine Rolle mehr, da kann das Display auch ganz fehlen.
Für stark sehbehinderte Menschen ist die Möglichkeit einer Sprachführung und Sprachsteuerung wichtiger. Sie erlaubt Ihnen, nur mit Ihrem Gehör und Ihrer Stimme das Handy zu bedienen. Es erfordert aber etwas Training, um sich an diese Steuerung zu gewöhnen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Seniorenhandy?
Ein Seniorenhandy hat größere Tasten, ein kontrastreiches Display und ist besonders einfach zu bedienen. Darüber hinaus gibt es je nach Hersteller viele Zusatzfunktionen. Im Gegensatz zu einem Senioren-Smartphone wird das Handy vor allem über die Tasten bedient, nicht über einen Touchscreen.
Was kostet ein Seniorenhandy?
Seniorenhandys gibt es schon für unter 30 Euro, sie können aber auch bis zu 100 Euro oder mehr kosten. Das hängt vor allem von den Zusatzfunktionen ab.
Welches Seniorenhandy ist das beste?
Wie bei fast jedem Produkt gibt es nicht „das beste“ Seniorentelefon. Stattdessen bestimmen die individuellen Fähigkeiten und Vorlieben der Person, welches das ideale Seniorenhandy ist. Selbst ein Testsieger in einem Produktvergleich ist nicht in jedem Fall die richtige Wahl.