Was ist ein Schmerztagebuch?
Ein Schmerztagebuch, auch Schmerzprotokoll genannt, ist ein hilfreiches Werkzeug: Mit ihm können Sie Schmerzen systematisch und über einen längeren Zeitraum hinweg dokumentieren. Sie können darin Details wie die Intensität, Dauer und Art der Schmerzen sowie begleitende Faktoren festhalten.
Das Schmerztagebuch ist damit Teil des sogenannten Schmerzmanagements, welches drei Ziele verfolgt:
- Schmerzen erkennen
- Schmerzen behandeln
- Schmerzen (möglichst) lindern
Ziele von Schmerztagebüchern
Ein Schmerztagebuch dient dazu, Schmerzen systematisch zu erfassen und zu analysieren.
Wenn Sie diese Daten regelmäßig festhalten, können nicht nur Sie, sondern auch Ärzte ein besseres Verständnis für Ihre Schmerzsymptomatik entwickeln.
Die Notizen in einem Schmerztagebuch helfen Ärzten (1)
- den Verlauf von Schmerzen besser nachzuvollziehen.
- Zusammenhänge zwischen Schmerzen und Lebensgewohnheiten oder auch Medikamenten zu erkennen.
- eine individuell angepasste Therapie zu entwickeln und den Erfolg von Behandlungsmaßnahmen zu kontrollieren.
Vorteile auf einen Blick
Ob und inwiefern ein Schmerztagebuch in Ihrem Fall sinnvoll ist, kann Ihnen Ihr behandelnder Arzt am besten beantworten.
pflege.de gibt Ihnen einen Überblick über einige Vorteile von Schmerztagebüchern: (1)
Inhalte von Schmerztagebüchern
Je nach Erkrankung oder Art des Schmerzes sind Schmerztagebücher unterschiedlich aufgebaut.
Die meisten Schmerztagebücher beziehungsweise Schmerzprotokolle enthalten freie Felder, in denen Sie Angaben eintragen können, zu: (1)
- Schmerzintensität: Zum Beispiel eine Einordnung auf einer Skala von 0 (keine Schmerzen) bis 10 (maximale Schmerzen).
- Dauer und Zeitpunkt: Wann treten die Schmerzen auf, und wie lange halten sie an?
- Schmerzbeschreibung: Etwa, ob die Schmerzen stechend, drückend, pochend oder brennend sind.
- Medikamenteneinnahme: Welche Medikamente wurden wann eingenommen, in welcher Dosierung, und wie haben sie gewirkt?
- Auslöser und Linderungsfaktoren: Ereignisse, Umstände oder Maßnahmen, die den Schmerz beeinflussen.
Schmerztagebuch-Vorlage zum Ausdrucken
Um Ihnen den Einstieg in die Dokumentation zu erleichtern, stellt Ihnen pflege.de eine praktische Schmerztagebuch-Vorlage zum kostenlosen Download bereit.
Das Schmerztagebuch von pflege.de ist als Wochenplan angelegt.
Sie können die Seiten mehrmals ausdrucken, wenn Sie einen ganzen Monat Protokoll führen möchten.
Schmerztagebuch: Wann und für wen sinnvoll?
Ein Schmerztagebuch ist besonders für Menschen mit chronischen beziehungsweise regelmäßigen Schmerzen sinnvoll, etwa bei Erkrankungen wie
- Migräne,
- Rheuma,
- Endometriose,
- Rückenschmerzen,
- Krebserkrankungen oder
- Fibromyalgie.
Ein Schmerzprotokoll ist in diesem Fall für Betroffene besonders sinnvoll: Durch die regelmäßige Dokumentation von Schmerzintensität, -dauer und -art sowie begleitenden Faktoren können Betroffene und Behandelnde ein besseres Verständnis für die Schmerzsymptomatik entwickeln. (2)
Schmerztagebuch schreiben: Tipps zum Führen & Ausfüllen
So füllen Sie das Schmerztagebuch von pflege.de aus:

Muster Schmerztagebuch als Wochenplan © pflege.de
- Datum und Tageszeit: Notieren Sie das Datum und die Tageszeit (morgens, mittags, abends oder nachts) des Schmerzbeginns und -endes.
- Stärke: Bewerten Sie die Schmerzstärke auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 1 für sehr leichte und 10 für unerträgliche Schmerzen steht.
- Art: Beschreiben Sie die Art des Schmerzes, zum Beispiel stechend, brennend oder pochend.
- Ort: Geben Sie den genauen Ort des Schmerzes an, beispielsweise Rücken, Kopf oder Gelenke.
- Dauer: Notieren Sie, wie lange der Schmerz anhält.
- Auslöser: Nennen und beschreiben Sie mögliche Auslöser und Maßnahmen, die den Schmerz verschlimmern, wie zum Beispiel Bewegung, Ruhe oder Medikamenteneinnahme.
- Begleiterscheinungen: Beschreiben Sie zusätzliche Symptome, die mit dem Schmerz auftreten, zum Beispiel Übelkeit oder Schwindel.
- Linderung: Notieren Sie Maßnahmen, die den Schmerz lindern, beispielsweise Bewegung, Ruhe oder bestimmte Medikamente.
Tipps zum Führen eines Schmerztagebuchs
Es gibt mehrere Dinge, auf die Sie achten können, wenn Sie ein Schmerztagebuch führen:
Klar und strukturiert dokumentieren
Verwenden Sie klar verständliche Begriffe, wie „pochend“ oder „ziehend“, um die Art der Schmerzen zu beschreiben.
Details festhalten
Notieren Sie die Schmerzintensität, die Dauer der Schmerzen, mögliche Auslöser und Linderungsfaktoren. Auch Begleitsymptome wie Übelkeit oder Schwindel sollten erwähnt werden.
Ergänzende Angaben machen
Halten Sie fest, welche Medikamente Sie eingenommen haben, inklusive Dosierung und Wirkung. Wenn Sie nicht-medikamentöse Maßnahmen ausprobiert haben, wie Wärme- oder Kältetherapien, dokumentieren Sie auch diese.
Flexibilität bewahren
Wenn Ihre Schmerzen stark schwanken, können zusätzliche Details wie der Tageszeitpunkt oder Aktivitäten hilfreich sein. Ergänzen Sie die Vorlage individuell, um wichtige Informationen nicht zu verlieren.
Das Tagebuch mitnehmen
Bringen Sie Ihr Schmerztagebuch zu Arztterminen mit, damit die Aufzeichnungen in die Diagnose und Therapieplanung einfließen können.
Regelmäßigkeit ist entscheidend
Führen Sie das Schmerztagebuch täglich und notieren Sie Ihre Schmerzen möglichst zeitnah. So gehen keine wichtigen Details verloren, und Sie erhalten ein vollständiges Bild über den Verlauf Ihrer Beschwerden.
Das Führen eines Schmerztagebuchs erfordert Geduld, insbesondere bei chronischen Beschwerden. Bleiben Sie am Ball – Ihre Einträge können entscheidend dazu beitragen, Ihre Lebensqualität langfristig zu verbessern.
Häufig gestellte Fragen
Was schreibt man in ein Schmerztagebuch?
Schmerztagebücher sind unterschiedlich gestaltet. Meist enthalten sie Felder, in denen Sie Angaben zu Schmerzintensität, -dauer und -art, sowie zu möglichen Auslösern, Begleitsymptomen, Linderungsfaktoren und eingenommenen Medikamenten machen können. Ergänzend dazu können Sie persönliche Anmerkungen festhalten. Wichtig ist, dass Sie klar, strukturiert und regelmäßig eintragen.
Wann ist ein Schmerztagebuch sinnvoll?
Ein Schmerztagebuch ist besonders für Menschen mit chronischen oder wiederkehrenden Schmerzen geeignet. Es hilft dabei, Schmerzverläufe zu dokumentieren und Muster zu erkennen. Die behandelnden Ärzte können dadurch im besten Fall die Therapie gezielt anpassen.
Warum ist ein Schmerztagebuch sinnvoll?
Durch die systematische Dokumentation erhalten Ärzte wichtige Einblicke in die Schmerzsymptomatik. Das kann die Diagnostik verbessern und individuell abgestimmte Behandlungen ermöglichen.
Wie erstelle ich ein Schmerztagebuch?
Sie können die kostenlose Vorlage von pflege.de nutzen. Alternativ dazu gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl an digitalen Schmerztagebüchern in Form von Apps für das Smartphone.