Medikamentenplan

Medikamentenplan

Ob dauerhaft oder nur vorübergehend: Wer regelmäßig Medikamente einnimmt oder diese für einen Angehörigen organisiert, braucht einen klaren Überblick.

Ein Medikamentenplan hilft, Dosierungen und Einnahmezeiten zu dokumentieren, Wechselwirkungen zu vermeiden und die Abstimmung mit Arzt und Apotheke zu erleichtern.

pflege.de erklärt, was ein Medikamentenplan ist, wie Sie ihn führen – und worauf Sie dabei achten sollten.

Inhaltsverzeichnis

Ein Service von pflege.de
So berechnen Sie kostenfrei Ihren Pflegegrad
Pflegegrad berechnen

Wozu der Medikamentenplan dient

Genau zu wissen, welche Medikamente wann und wie eingenommen werden müssen, ist eine organisatorische Herausforderung.

Ein gut strukturierter Medikamentenplan, auch Medikamentenliste oder Medikationsplan genannt, hilft Ihnen dabei, den Überblick über Dosierungen, Einnahmezeiten und mögliche Wechselwirkungen von Medikamenten zu behalten – besonders, wenn mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden müssen.

Damit ist der Medikamentenplan die Grundlage für eine sichere Medikamentengabe und somit Bestandteil des Medikamentenmanagements sowie grundlegendes Pflegewissen für pflegende Angehörige.

Info
Was bedeutet Medikamentenmanagement?

Zum Medikamentenmanagement gehört mehr als nur die Verabreichung von Medikamenten. Es umfasst die gesamte Organisation rund um die Medikation: von der ärztlichen Verordnung über die Beschaffung und Vorbereitung der Medikamente bis hin zur Dokumentation und Beobachtung möglicher Wirkungen und Nebenwirkungen. (1) Für Patienten und pflegende Angehörige bedeutet das vor allem: den Überblick behalten, den Medikamentenplan aktuell halten und regelmäßig Rücksprache mit Ärzten oder Apotheken halten. So gewährleisten Sie eine sichere Medikamenteneinnahme beziehungsweise -gabe.

Anzeige
Abbildung
Nie wieder Medikamente sortieren

Kostenfrei: Profitieren Sie von maja sana® als Leistung der Pflegekasse:

  • Tabletten kommen automatisch vorsortiert nach Hause
  • maja sana® klingelt zum richtigen Zeitpunkt und gibt das korrekte Medikament aus
  • weniger Stress, mehr Sicherheit – maja sana® ist ein Pflegehilfsmittel made in Germany

Für wen ist ein Medikamentenplan geeignet?

Ein Medikamentenplan ist für verschiedene Personengruppen nützlich:

  • Personen mit regelmäßiger oder neuer Medikation
  • Pflegende Angehörige, die das Medikamentenmanagement zuhause übernehmen und auch mal vertreten werden müssen, beispielsweise durch Verhinderungspflege
  • Pflegebedürftige Menschen, die in einer Tagespflege-Einrichtung betreut werden und Medikamente einnehmen müssen

Diese Personengruppen erhalten mit dem Medikamentenplan die wichtigsten Informationen auf einen Blick.

Informationen in Medikamentenplänen

In einem Medikamentenplan notiert der behandelnde Arzt folgende Informationen: (2)

  • Name des Medikaments und des Wirkstoffs
  • Zeitpunkt der Einnahme (morgens, mittags, abends, nachts)
  • Darreichungsform (zum Beispiel fest als Tablette oder flüssig als Tropfen)
  • Dosierung (Menge)
  • Besondere Hinweise zur Einnahme (zum Beispiel auf nüchternen Magen)
  • Indikation (Grund für die Einnahme)
  • Behandlungsende (verordnet bis Zeitpunkt X)

Medikamentenplan: Vorlage zum Ausdrucken und Ausfüllen

pflege.de stellt Ihnen eine kostenlose Vorlage für einen Medikamentenplan zum Ausdrucken und Ausfüllen bereit.

Dieser Medikamentenplan hilft Ihnen dabei, die Medikamenteneinnahme systematisch zu organisieren.

Den Medikamentenplan von pflege.de können Sie hier einfach herunterladen.

Bonus
Ihr kostenloser Medikamentenplan
  • Dokumentation leicht gemacht
  • Unverzichtbar in der täglichen Pflege
  • Übersichtlich und selbsterklärend
Experten-Tipp

Ein Medikationsplan ist nur dann zuverlässig und sinnvoll, wenn er aktuell ist. Zudem sollte er nicht nur die vom Arzt verordneten Medikamente enthalten, sondern auch diejenigen, die Sie rezeptfrei in der Apotheke oder anderswo erwerben. Mindestens eine Kopie des aktuellen Medikamentenplans sollte am besten immer vorhanden sein, falls Sie das Original mal verlegt haben.

Tatjana  Brückner
Professionell Pflegende & pflegende Angehörige

So stellen Sie sicher, dass der Medikationsplan aktuell ist

Lassen Sie Ihren Medikamentenplan am besten direkt vom Arzt ausfüllen oder verwenden Sie eine Kopie des vom Arzt erstellten Plans.

Um Fehler bei der Medikamentenausgabe zu vermeiden, sollten Sie den Plan bei jedem Arztbesuch aktualisieren lassen und ihn auch zur Apotheke mitnehmen – so können Sie sicherstellen, dass Sie alle Medikamente in der richtigen Dosierung erhalten.

Info
Bundeseinheitlicher Medikationsplan – Wer bekommt ihn?

Seit 2016 haben alle Patienten, die mindestens drei vom Arzt verordnete Medikamente dauerhaft (für mindestens 28 Tage) nehmen müssen, einen Anspruch auf den sogenannten bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP), auch bundeseinheitlicher Medikamentenplan genannt. Das bedeutet: Der behandelnde Arzt schreibt konkret auf, welche Medikamente er mit welcher Dosierung verordnet hat. Einmal jährlich soll dieser Medikamentenplan vom Arzt, Krankenhaus oder Apotheker aktualisiert werden. Die digitale Version des BMP ist der eMP. (3)

Von der Planung zur Praxis – Medikamente richtig verabreichen

Der Medikamentenplan ist die Basis – doch genauso wichtig ist die korrekte Anwendung, beziehungsweise Medikamentengabe: Wie werden Tabletten vorbereitet? Was ist bei Pflastern, Tropfen oder Injektionen zu beachten? Welche Hilfsmittel erleichtern die Verabreichung?

Mehr dazu erfahren Sie im Ratgeber.

Ein Service von pflege.de
Pflegegradrechner von pflege.de
Jetzt Pflegegrad berechnen!

Der Pflegegradrechner zeigt Ihnen auf Basis Ihrer Angaben eine erste Einschätzung des Pflegegrads auf.

  • Detaillierte Erfassung der Situation
  • Am Begutachtungsverfahren orientiert
  • Einfach & kostenlos

Digitaler Medikationsplan

Der elektronische Medikationsplan, kurz eMP oder auch sogenannter digitaler Medikamentenplan, umfasst wie der bundeseinheitliche Medikationsplan alle wichtigen Informationen über Ihre Arzneimittel oder die Ihres pflegebedürftigen Angehörigen.

Mithilfe der elektronischer Patientenakte können der Hausarzt und alle weiteren Fachärzte den bisherigen Plan in digitaler Form aktualisieren und aufrufen.

Willigen Sie dem elektronischen Medikationsplan ein, werden alle relevanten Informationen und Änderungen des Medikationsplans auf der Gesundheitskarte gespeichert.

Der elektronische Medikationsplan hat mehrere Vorteile:

  • Weniger Papier wird verbraucht
  • Weniger Bürokratie ist nötig
  • Sie und die Ärzte sind stets auf dem neuesten Stand

Anspruch auf einen elektronischen Medikationsplan hat man, sobald man mindestens drei verschriebene Arzneimittel über einen Zeitraum von mindestens 28 Tagen einnehmen muss. (4)

Medikamentenplan-App

Mehrere Medikamente täglich zu richtigen Zeiten zu verabreichen und dabei den Überblick zu bewahren, kann kompliziert sein.

In den letzten Jahren sind deshalb auch einige Medikamentenplan-Apps auf den Markt gekommen, die entweder Sie als Pflegeperson oder als Patient selbst via Smartphone-App an die Einnahme von Medikamenten erinnern.

Zwei häufig genutzte Medikamentenplan-Apps sind zum Beispiel:

  • Medisafe App: Die App für das iPhone erinnert Nutzer pünktlich an die Medikamenteneinnahme. Über die App können Sie zusätzlich den Vorrat an Medikamenten verwalten, damit Sie jederzeit Bescheid wissen, wann Sie ein neues Rezept benötigen.
  • MedPlaner App (für Android und iOS): Diese App hilft bei der Erinnerung an die Medikamenteneingabe ebenfalls weiter. Auch sie ist kostenlos erhältlich. In der App können Sie die Einnahme dokumentieren: So können Sie oder der behandelnde Arzt jederzeit nachvollziehen, wann welches Medikament eingenommen wurde.
Info
App als zusätzliche Unterstützung

Die Medikamentenplan-Apps ersetzen keinesfalls den Medikamentenplan oder den bundeseinheitlichen Medikamentenplan vom Arzt. Sie können aber in Kombination verwendet werden, um die Einnahme der Medikamente im Alltag zu vereinfachen.

Medikamentenliste: Für den Notfall vorsorgen

Eine Medikamentenliste dient nicht nur dem Medikamentenmanagement zuhause: Muss Ihr pflegebedürftiger Angehöriger kurzfristig ins Krankenhaus, sollten alle wichtigen Medikamente und Dokumente griffbereit liegen.

Ein Notfallordner beinhaltet alle relevanten Patienteninformationen, die dem medizinischen Personal im akuten Notfall lebenswichtige Hinweise geben.

Ergänzend zum Notfallordner können Sie eine Notfalldose nutzen, in der Sie eine Kopie der Medikamentenliste aufbewahren. Die Notfalldose ist bei Rettungssanitätern bekannt: Im Notfall finden diese dort lebenswichtige Informationen und können so unter anderem gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten verhindern.

Mehr dazu, wie Sie die Notfalldose korrekt befüllen und wo Sie sie am besten aufbewahren sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Medikamentenplan?

Ein Medikamentenplan fasst alle wichtigen Informationen über die regelmäßig eingenommenen Medikamente zusammen. Er enthält eine Übersicht über die entsprechenden Wirkstoffe, Dosierungen, Einnahmezeitpunkte und Verabreichungsformen dieser Medikamente. Außerdem sind mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vermerkt.

Wer erstellt einen Medikamentenplan?

Ihr Hausarzt beziehungsweise ein Facharzt erstellt den Medikationsplan und aktualisiert ihn, sobald er ein neues Medikament verordnet oder die bisherige Medikation anpasst oder absetzt. Wenn Sie Medikamente nutzen, die nicht-verschreibungspflichtig sind, nennen Sie diese auch dem Arzt, damit er Ihren Medikationsplan anpasst. Pflegende Angehörige können zusätzlich einen eigenen Medikamentenplan führen, um die Einnahme im Alltag zu strukturieren. Dabei ist es wichtig, dass alle Medikamente, auch rezeptfreie Präparate, dokumentiert werden.

Wie sieht ein Medikamentenplan aus?

Ein Medikamentenplan enthält eine Liste aller Medikamente mit dem Handelsnamen und dem jeweiligen Wirkstoff. Zudem sind der Einnahmezeitpunkt (z. B. morgens, mittags, abends oder nachts), die Darreichungsform wie Tabletten, Tropfen oder Pflaster sowie die Dosierung vermerkt. Ergänzend gibt es Hinweise zur Einnahme, beispielsweise ob das Medikament vor oder nach dem Essen eingenommen werden sollte. Falls eine Medikation zeitlich befristet ist, wird auch das Behandlungsende festgehalten.

Was ist der Unterschied zwischen einem Medikamentenplan und einem Medikationsplan?

Die Begriffe Medikamentenplan und Medikationsplan werden häufig synonym verwendet. Offiziell bezeichnet der Medikationsplan den bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP), der von Ärzten für Patienten ausgestellt wird. Das Wort Medikamentenplan bezeichnet meist den Plan, der man für sich selbst oder einen pflegebedürftigen Angehörigen erstellt: als allgemeine Übersicht über die gesamte Medikation.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

/ 5 Bewertungen

Sie haben bereits bewertet.
Vielen Dank!
Wir haben Ihre Bewertung erhalten.
Vielen Dank für Ihre Anmerkungen!
Haben Sie noch Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge?



Erstelldatum: 5202.50.5|Zuletzt geändert: 5202.50.8
(1)
Göttel, Kirstin (2018): Medikamentenmanagement in der ambulanten und stationären Altenpflege
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-56346-5 (letzter Abruf am 19.02.2025)
(2)
PRO PflegeManagement Verlag & Akademie (2025): Medikamentenplan: Was ist bei der Erstellung zu beachten ist
https://www.ppm-online.org/ambulante-pflege/medikamentenplan/ (letzter Abruf am 19.02.2025)
(3)
Bundesärztekammer (Ohne Jahr): Medikationsplan
https://www.bundesaerztekammer.de/themen/aerzte/digitalisierung/digitale-anwendungen/telematikinfrastruktur/medikationsplan (letzter Abruf am 19.02.2025)
(4)
Kassenärztliche Bundesvereinigung (Ohne Jahr): Medikationsplan
www.kbv.de/html/medikationsplan.php (letzter Abruf am 19.02.2025)
Ein Angebot von pflege.de
curabox Pflege Teaser
curabox Pflege: Markenprodukte gratis für die Pflege zuhause
Anzeige
Pflegeberatung Paragraph 37.3
Kostenlose Pflegeberatung - Pflicht bei Pflegegeld-Bezug!
Anzeige
Medirenta
Beamte aufgepasst! Informieren Sie sich jetzt
Ein Service von pflege.de
24 Stunden Pflege finden Small
24-Stunden-Pflegekraft ganz einfach legal anstellen
Das könnte Sie auch interessieren
Positionierung (veraltet: Lagerung) & Transfer in der häuslichen Pflege
Transfer & Positionierung
Positionierung & Transfer in der Pflege
Schmerzmanagement und Schmerztherapie
Schmerzmanagement
Schmerzmanagement in der Pflege
Sturzprophylaxe
Sturzprophylaxe
Mit Sturzprophylaxe Stürzen vorbeugen
Körper- und Hautpflege
Körperpflege & Hautpflege
Hautpflege und Körperpflege in der Pflege
Prophylaxen in der Pflege
Prophylaxen in der Pflege
Vorbeugen mit System: Pflegeprophylaxen
Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege
Hygienemaßnahmen
Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege