Wozu der Medikamentenplan dient
Genau zu wissen, welche Medikamente wann und wie eingenommen werden müssen, ist eine organisatorische Herausforderung.
Ein gut strukturierter Medikamentenplan, auch Medikamentenliste oder Medikationsplan genannt, hilft Ihnen dabei, den Überblick über Dosierungen, Einnahmezeiten und mögliche Wechselwirkungen von Medikamenten zu behalten – besonders, wenn mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden müssen.
Damit ist der Medikamentenplan die Grundlage für eine sichere Medikamentengabe und somit Bestandteil des Medikamentenmanagements sowie grundlegendes Pflegewissen für pflegende Angehörige.
Für wen ist ein Medikamentenplan geeignet?
Ein Medikamentenplan ist für verschiedene Personengruppen nützlich:
- Personen mit regelmäßiger oder neuer Medikation
- Pflegende Angehörige, die das Medikamentenmanagement zuhause übernehmen und auch mal vertreten werden müssen, beispielsweise durch Verhinderungspflege
- Pflegebedürftige Menschen, die in einer Tagespflege-Einrichtung betreut werden und Medikamente einnehmen müssen
Diese Personengruppen erhalten mit dem Medikamentenplan die wichtigsten Informationen auf einen Blick.
Informationen in Medikamentenplänen
In einem Medikamentenplan notiert der behandelnde Arzt folgende Informationen: (2)
- Name des Medikaments und des Wirkstoffs
- Zeitpunkt der Einnahme (morgens, mittags, abends, nachts)
- Darreichungsform (zum Beispiel fest als Tablette oder flüssig als Tropfen)
- Dosierung (Menge)
- Besondere Hinweise zur Einnahme (zum Beispiel auf nüchternen Magen)
- Indikation (Grund für die Einnahme)
- Behandlungsende (verordnet bis Zeitpunkt X)
Medikamentenplan: Vorlage zum Ausdrucken und Ausfüllen
pflege.de stellt Ihnen eine kostenlose Vorlage für einen Medikamentenplan zum Ausdrucken und Ausfüllen bereit.
Dieser Medikamentenplan hilft Ihnen dabei, die Medikamenteneinnahme systematisch zu organisieren.
Den Medikamentenplan von pflege.de können Sie hier einfach herunterladen.
Ein Medikationsplan ist nur dann zuverlässig und sinnvoll, wenn er aktuell ist. Zudem sollte er nicht nur die vom Arzt verordneten Medikamente enthalten, sondern auch diejenigen, die Sie rezeptfrei in der Apotheke oder anderswo erwerben. Mindestens eine Kopie des aktuellen Medikamentenplans sollte am besten immer vorhanden sein, falls Sie das Original mal verlegt haben.

So stellen Sie sicher, dass der Medikationsplan aktuell ist
Lassen Sie Ihren Medikamentenplan am besten direkt vom Arzt ausfüllen oder verwenden Sie eine Kopie des vom Arzt erstellten Plans.
Um Fehler bei der Medikamentenausgabe zu vermeiden, sollten Sie den Plan bei jedem Arztbesuch aktualisieren lassen und ihn auch zur Apotheke mitnehmen – so können Sie sicherstellen, dass Sie alle Medikamente in der richtigen Dosierung erhalten.
Von der Planung zur Praxis – Medikamente richtig verabreichen
Der Medikamentenplan ist die Basis – doch genauso wichtig ist die korrekte Anwendung, beziehungsweise Medikamentengabe: Wie werden Tabletten vorbereitet? Was ist bei Pflastern, Tropfen oder Injektionen zu beachten? Welche Hilfsmittel erleichtern die Verabreichung?
Mehr dazu erfahren Sie im Ratgeber.
Digitaler Medikationsplan
Der elektronische Medikationsplan, kurz eMP oder auch sogenannter digitaler Medikamentenplan, umfasst wie der bundeseinheitliche Medikationsplan alle wichtigen Informationen über Ihre Arzneimittel oder die Ihres pflegebedürftigen Angehörigen.
Mithilfe der elektronischer Patientenakte können der Hausarzt und alle weiteren Fachärzte den bisherigen Plan in digitaler Form aktualisieren und aufrufen.
Willigen Sie dem elektronischen Medikationsplan ein, werden alle relevanten Informationen und Änderungen des Medikationsplans auf der Gesundheitskarte gespeichert.
Der elektronische Medikationsplan hat mehrere Vorteile:
- Weniger Papier wird verbraucht
- Weniger Bürokratie ist nötig
- Sie und die Ärzte sind stets auf dem neuesten Stand
Anspruch auf einen elektronischen Medikationsplan hat man, sobald man mindestens drei verschriebene Arzneimittel über einen Zeitraum von mindestens 28 Tagen einnehmen muss. (4)
Medikamentenplan-App
Mehrere Medikamente täglich zu richtigen Zeiten zu verabreichen und dabei den Überblick zu bewahren, kann kompliziert sein.
In den letzten Jahren sind deshalb auch einige Medikamentenplan-Apps auf den Markt gekommen, die entweder Sie als Pflegeperson oder als Patient selbst via Smartphone-App an die Einnahme von Medikamenten erinnern.
Zwei häufig genutzte Medikamentenplan-Apps sind zum Beispiel:
- Medisafe App: Die App für das iPhone erinnert Nutzer pünktlich an die Medikamenteneinnahme. Über die App können Sie zusätzlich den Vorrat an Medikamenten verwalten, damit Sie jederzeit Bescheid wissen, wann Sie ein neues Rezept benötigen.
- MedPlaner App (für Android und iOS): Diese App hilft bei der Erinnerung an die Medikamenteneingabe ebenfalls weiter. Auch sie ist kostenlos erhältlich. In der App können Sie die Einnahme dokumentieren: So können Sie oder der behandelnde Arzt jederzeit nachvollziehen, wann welches Medikament eingenommen wurde.
Medikamentenliste: Für den Notfall vorsorgen
Eine Medikamentenliste dient nicht nur dem Medikamentenmanagement zuhause: Muss Ihr pflegebedürftiger Angehöriger kurzfristig ins Krankenhaus, sollten alle wichtigen Medikamente und Dokumente griffbereit liegen.
Ein Notfallordner beinhaltet alle relevanten Patienteninformationen, die dem medizinischen Personal im akuten Notfall lebenswichtige Hinweise geben.
Ergänzend zum Notfallordner können Sie eine Notfalldose nutzen, in der Sie eine Kopie der Medikamentenliste aufbewahren. Die Notfalldose ist bei Rettungssanitätern bekannt: Im Notfall finden diese dort lebenswichtige Informationen und können so unter anderem gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten verhindern.
Mehr dazu, wie Sie die Notfalldose korrekt befüllen und wo Sie sie am besten aufbewahren sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Medikamentenplan?
Ein Medikamentenplan fasst alle wichtigen Informationen über die regelmäßig eingenommenen Medikamente zusammen. Er enthält eine Übersicht über die entsprechenden Wirkstoffe, Dosierungen, Einnahmezeitpunkte und Verabreichungsformen dieser Medikamente. Außerdem sind mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vermerkt.
Wer erstellt einen Medikamentenplan?
Ihr Hausarzt beziehungsweise ein Facharzt erstellt den Medikationsplan und aktualisiert ihn, sobald er ein neues Medikament verordnet oder die bisherige Medikation anpasst oder absetzt. Wenn Sie Medikamente nutzen, die nicht-verschreibungspflichtig sind, nennen Sie diese auch dem Arzt, damit er Ihren Medikationsplan anpasst. Pflegende Angehörige können zusätzlich einen eigenen Medikamentenplan führen, um die Einnahme im Alltag zu strukturieren. Dabei ist es wichtig, dass alle Medikamente, auch rezeptfreie Präparate, dokumentiert werden.
Wie sieht ein Medikamentenplan aus?
Ein Medikamentenplan enthält eine Liste aller Medikamente mit dem Handelsnamen und dem jeweiligen Wirkstoff. Zudem sind der Einnahmezeitpunkt (z. B. morgens, mittags, abends oder nachts), die Darreichungsform wie Tabletten, Tropfen oder Pflaster sowie die Dosierung vermerkt. Ergänzend gibt es Hinweise zur Einnahme, beispielsweise ob das Medikament vor oder nach dem Essen eingenommen werden sollte. Falls eine Medikation zeitlich befristet ist, wird auch das Behandlungsende festgehalten.
Was ist der Unterschied zwischen einem Medikamentenplan und einem Medikationsplan?
Die Begriffe Medikamentenplan und Medikationsplan werden häufig synonym verwendet. Offiziell bezeichnet der Medikationsplan den bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP), der von Ärzten für Patienten ausgestellt wird. Das Wort Medikamentenplan bezeichnet meist den Plan, der man für sich selbst oder einen pflegebedürftigen Angehörigen erstellt: als allgemeine Übersicht über die gesamte Medikation.