Pflegepolitik der CDU/CSU
Pflege darf kein Armutsrisiko sein, sagt die CDU/CSU und hält ein Update der Sozialen Pflegeversicherung für notwendig. Mit dem Anspruch, die Versorgung verlässlich und bezahlbar zu gestalten, fordert sie einen gesellschaftlichen Dialog und neue Ansätze.
Ihr Ziel ist es dabei, gute Rahmenbedingungen für Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte zu schaffen – unterstützt durch eine klare Finanzierungsstruktur. (1)
Ja zu guter Gesundheit und Pflege
Unser Plan:
Gesundheitssystem besser aufstellen.
Pflege zukunftsfest machen.
Wir handeln.
(Maxime der CDU/CSU)
Zentrale Forderungen der Union in 7 Punkten:
- Finanzierungslücken und Stabilität für die Pflegeversicherung: Pflege soll durch einen Mix aus Sozialversicherung, betrieblicher Beteiligung, Steuermitteln und privater Vorsorge bezahlbar bleiben. Pflegezusatzversicherungen sollen Finanzierungslücken schließen.
- Angehörige stärken: Ein flexibles Pflegebudget und digitale Unterstützung sollen pflegende Angehörige entlasten und die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessern.
- Prävention im Fokus: Durch Präventions- und Reha-Angebote soll Pflegebedürftigkeit möglichst lange hinausgezögert werden, um das System zu entlasten.
- Pflegeberufe attraktiver machen: Bessere Arbeitsbedingungen, planbare Einsatzzeiten und Karrierechancen.
- Wohnformen – neue Wege in der Versorgung: Innovative Wohn- und Betreuungsmodelle sollen die Pflege flexibler und individueller machen.
- Weniger Papierkram, mehr Menschlichkeit: Der Abbau von Bürokratie und eine stärkere Digitalisierung sollen den Fokus wieder auf die Betreuung von Menschen legen.
- Ausbau von Hospiz- und Palliativversorgung: Mehr Angebote in der Hospiz- und Palliativpflege sollen einen würdevollen Lebensabschluss ermöglichen.
pflege.de geht auf alle sechs Vorhaben im Folgenden ein.
Zur Bundestagswahl 2025 möchten wir Ihnen einen fairen Einblick in die pflegepolitischen Inhalte der Wahlprogramme der größten Parteien geben. Dabei nehmen wir keine Partei von unserer Analyse aus, denn die freie Wahlentscheidung liegt allein bei den Wählern in Deutschland. Allerdings möchten wir betonen: pflege.de bekennt sich klar zur Demokratie, Vielfalt, Toleranz und der Würde des Menschen.

Finanzierung und Stabilität
Mit einem Finanzierungsmix aus gesetzlicher Pflegeversicherung, betrieblicher Mitfinanzierung, Steuermitteln und Eigenvorsorge soll Pflege erschwinglich bleiben. Bezahlbare Pflegezusatzversicherungen sollen Finanzierungslücken schließen helfen, ihre steuerliche Absetzbarkeit wird geprüft.
Darüber hinaus soll ein Gesamtkonzept zur langfristigen Sicherung der finanziellen Stabilität der Sozialen Pflegeversicherung entwickelt werden. Ziel ist es, die Mittel bedarfsgerecht einzusetzen und die Betroffenen finanziell spürbar zu entlasten, insbesondere diejenigen, die sonst auf Sozialhilfe angewiesen wären. (CDU/CSU-Wahlprogramm, Seite 69)
Angehörige stärken: Flexibel und digital
Ein Schwerpunkt im Wahlprogramm der CDU/CSU ist die Entlastung pflegender Angehöriger. Die häusliche Pflegesituation soll stärker in den Fokus rücken, um Pflege und Beruf besser vereinbaren zu können.
Als zentrale Maßnahme wird ein flexibles Pflegebudget hervorgehoben, mit dem Pflegeleistungen individuell und bedarfsgerecht in Anspruch genommen werden können. (CDU/CSU-Wahlprogramm, Seite 69)
Prävention und Rehabilitation
Prävention und Rehabilitation sollen in Zukunft eine größere Rolle spielen. Pflegebedürftigkeit soll so lange wie möglich hinausgezögert oder ganz vermieden werden. Damit soll nicht nur das System entlastet, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden. (CDU/CSU-Wahlprogramm, Seite 70)
Pflegeberufe attraktiver machen
Damit professionelle Pflege – ob ambulant oder stationär – auch in Zukunft gelingt, werden dringend qualifizierte Fachkräfte benötigt. Die CDU/CSU verspricht in ihrem Wahlprogramm, durch attraktivere Arbeitsbedingungen mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen. Geplant sind unter anderem planbare Einsatzzeiten, neue Berufsbilder, ein Springerpool zur Entlastung und bessere Ausstiegsmöglichkeiten.
Zudem soll die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland gefördert und Dokumentationsprozesse deutlich vereinfacht werden, um Pflegekräfte zu entlasten und ihnen mehr Zeit für die Pflege zu ermöglichen. (CDU/CSU-Wahlprogramm, Seite 70)
Neue Wohn- und Versorgungskonzepte
Durch eine engere Verzahnung von professionellen Pflegekräften und pflegenden Angehörigen will die CDU/CSU neue und innovative Wohn- und Betreuungsformen schaffen. Es soll mehr Freiraum geschaffen werden, um den stationären und ambulanten Einrichtungen mehr Flexibilität zu geben. (CDU/CSU-Wahlprogramm, Seite 70)
Weniger Bürokratie, mehr Menschlichkeit
Weniger Bürokratie für Betroffene und Angehörige und mehr Zeit für die eigentliche Pflege durch Digitalisierung schaffen. Ein wesentlicher Punkt im Wahlprogramm. Der Medizinische Dienst und die Heimaufsicht sollen enger verzahnt oder sogar zusammengelegt werden, um Doppelstrukturen abzubauen. Zusätzlich sollen neue Modelle erprobt werden, um den Pflegealltag flexibler und individueller zu gestalten.
Ziel ist es, Pflegekräfte und Angehörige zu entlasten und die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen in den Mittelpunkt zu stellen. (CDU/CSU-Wahlprogramm, Seite 70)
Hospiz- und Palliativversorgung
Die CDU/CSU betont in ihrem Wahlprogramm das Recht jedes Menschen auf ein Sterben in Würde. Die Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung sollen ausgebaut werden, um eine umfassende und würdevolle Betreuung am Lebensende zu gewährleisten. Aktive Sterbehilfe lehnt die Union strikt ab und setzt stattdessen auf den Schutz des Lebens und dessen Gestaltung als lebenswert.
Zudem soll ein umfassendes Suizidpräventionsgesetz eingeführt werden, dass Menschen in Krisensituationen frühzeitig unterstützt und konkrete Hilfsangebote schafft. (CDU/CSU-Wahlprogramm, Seite 70)